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Kapitel 1



Die Engelsfürsten, sorgen in unseren Reihen für Frieden und Harmonie. Sie sind die Schutzpatronen der Menschheit. Sie schenken den Menschen Stärke und Harmonie.
Wer sich gegen Sie erhebt wird unwiderruflich aus unseren Reihen ausgestoßen und wird dazu verdammt ein ewiges Leben auf Erden zu führen, ohne Gottesgnade.

Aus dem Buch der höchsten Wächter, 1. Kapitel


Freitag Abend, meine Freundin Eliza hat mich mal wieder dazu überredet mit ihr aus zu gehen. Zu meinen Pech in den angesagten Club der Stadt. Natürlich wollte sie da hin, sie will immer da hin wo die Post abging. Und zu meinem Pech hatte ich dieses mal >Ja< gesagt und jetzt musste ich mit den Konsequenzen leben. Schade auch, dass meine Pflegeeltern Eliza so gerne mögen, denn täten sie es nicht hätten sie auch nicht Ja gesagt, als Eliza sie regelrecht angebettelt hat. Ich muss jetzt noch darüber lachen wie sie aus gesehen hat : Ein kleiner Welpe hätte bei diesem Blick nicht mithalten können.
„LEAH! Bist du endlich fertig?“fragte sie mich jetzt schon zum gefühlten tausendsten Mal.
„Oh Gott Liz! Du wolltest doch mit mir aus gehen also warte gefälligst! Außerdem ist es kein Wunder das ich so lange brauche!“
„Wovon redest du bitte?“ fragte sie mich leicht genervt.
„Hallo!? Hast du gesehen wie eng die Klamotten waren die du mir gegeben hast? Du kannst von Glück reden wenn ich bis heute Abend noch nicht in Ohnmacht gefallen bin!“ Und schon kicherte sie.
„Oh man Leah!... Beeile dich bitte, ja?“ Liz´s konnte so Zuckersüß reden, dabei konnte man ihr einfach nicht böse sein.
„Ich bin Fertig!“
„Echt? Komm schon! Zeig dich!!“ Vorsichtig öffnete ich die Tür meines Badezimmers und schaute in das erwartungs volle Gesicht meiner besten Freundin.
„Wow! Nun komm schon ganz raus!! .. Ui ich glaube nicht das du in Ohnmacht fällst, sondern die ganzen Typen auf der Party!“ ein verschmitztes Grinsen folgte.
„Von wegen .“ nuschelte ich als Antwort
„Wie Bitte?? Ich hab dich nicht verstanden, Fräulein Leah Ginger Evans! Könnten Sie vielleicht so freundlich sein es zu wiederholen? Sie wissen doch; ich bin ein kleine, witzige, alte Frau mit schlechtem Gehör.“ Ich kannte zwar Liz sehr lange schon, aber sie ging mir trotzdem immer noch oft tierisch auf die Nerven.
„Ist ja gut! Ich sehe aus wie ein heißer Feger und Punkt! Lass uns gehen!“ meinem Schicksal ergebend nahm ich dann, zu Liz vergnügen, meine neue Handtasche und ging zur Tür.
„Ist ja gut !“ ahmte sie mich nuschelnd hinter mir nach, worauf dann gleich ein kleines Kichern folgte.


„Oh Mein Gott!!!“ schrillte mir Eliza ins Ohr, „Da ist er! Siehst du ihn?!“
Eliza war während der Fahrt immer hibbeliger geworden und jetzt fing sie schon richtig an zu nerven.
„Oh Mann Liz! Regt dich mal ab wir gehen, nur, auf eine Party!“ Und damit hörte man die Sirenen.
„NUR EINE PARTY? WIR GEHEN NUR AUF EINE PARTY???“ kreischte Liz schon fast und ich hätte wetten können das sie mir gleich den Kopf abreißen würde.
„Schon gut, schon gut!“ besänftigte ich sie was dann auch gleich Erfolg bei ihr hatte.
„Hast du ihn den jetzt schon gesehen?“ fragte sie mich wieder.
„Wenn du mir sagen würdest wenn du mit >ihn< meinst könnte ich dir das auch erzählen, aber...“
„ OH MEIN GOTT ! DAS IST ER !! SIEHST DU IHN LEAH?... NUN SAG SCHON SIEHST DU IHN AUCH?“ ohne meine Antwort abzuwarten redete sie schon unbeirrt weiter.
„ ER SIEHT SO... TOLL AUS! Leah wie sehe ich aus?? Geht das so mit dem Outfit ?? Passen überhaupt die Haare dazu??“
„BOAH LIZ ! Du machst mich schon ganz kribbelig! Nun hör schon auf!“ ich schwor mir, dass wenn sie nicht gleich aufhöre, aus dem fahrenden Auto springen würde.
„Mann Ey! Beruhige dich doch mal Ginger! Ist doch gar nichts los! Was du schon wieder hast?!“ WAS ICH HABE ? Innerlich verglühte ich schon. Diese Frau bringt mich doch tatsächlich um den Verstand.
Als wir, endlich - so sagte Eliza, mit meinem schwarzen Audi einen Parkplatz gefunden hatten und ausgestiegen sind, verschwand Liz wie vom Erdboden verschluckt.
Wo ist die denn verschwunden? Fragte ich mich, aber eigentlich wundern tat es mich nicht. Eliza verschwand gerne mal und tauchte wenig später immer wieder auf.
Ich sehe mich nach ihr kurz um und entdecke sie schon wie sie halb rennend zu einem Typen lief.
Die hat doch echt ein an der Waffel, mit ihren High Heels laufen! Dachte ich und ging mit meinen Chucks, die ich mir extra nachdem Liz weg war angezogen hatte hinter her.
Wo ich schon fast bei Eliza und dem unbekannten Typen war sah ich ihn erst richtig.
Er war bestimmt einen Kopf größer als meine Freundin und hatte schwarze Haare, die etwas gelockt und länger waren. Er trug ein weißes Hemd und dazu Schwarze Jeans.
Na ja gut sieht er ja aus. Nicht so wie der letzte. Bemerkte ich.
Ich stand nun nur noch paar Meter von den beiden Entfernt.
„Hi.“ sagte ich und gesellte mich zu Eliza.
Der gut aussehende Junge lächelte mir zu und sagte: „Hallo ...“ „Leah“ „Hallo Leah. Ich bin Gideon.“ er streckte mir seine Hand entgegen, die ich nahm und kurz schüttelte. Gideon sah sehr sympathisch, fand ich, aus.
Ich sah zu meiner Freundin hinüber, diese aber, musste ich belustigt feststellen, himmelte regelrecht Gideon an, der dies wahrscheinlich auch bemerkte, aber so höflich war und nicht darüber zu lachen.
„Gideon, das ist meine beste Freundin Leah.“ stotterte halbwegs Liz und lächelte eigenartig.
Oh man die hat´s ja voll erwischt. Schmunzelnd sah ich Eliza von der Seite an. Diese erwiderte meinen, mit ihrem typischen >Hab ich doch gesagt< Blick. Ich schüttelte bloß belustigt leicht meinen Kopf.
„Wollen wir rein gehen?“ fragte uns Gideon.
„Klar!“ schoss es wie aus der Pistole raus von Liz, immer noch grinste sie wie ein Honigkuchenpferd.
Weil die beiden >Turteltäubchen< sich immer noch verliebt anstarrten ging ich schon mal vor raus, in Richtung Club Eingang.
An der Schlange zog mich auf einmal, so wie ich erst später bemerkte meine beste Freundin mit.
Sie schlief mich direkt an der Schlange vorbei, hinter Gideon her. Dieser sprach kurz mit dem Türsteher und schon waren wir im Club.
„Was war das nun?“ flüsterte ich meiner Freundin zu.
„Gideon kennt den Club-Besitzer.“ flüsterte sie mir ebenfalls zu.
Auf dem ersten Blick sah der Club gar nicht nach einem Club aus, denn als man durch die große Doppeltür kam befand man sich in einem, mit lila, samtenen Vorhängen an den Wänden bestücktem Flur.
Nur das dröhnen der Musik, die von irgendwo her kam, verriet das hier ein Club sich befand.
Nach dem langen Korridor kam man, durch eine Tür, in den eigentlichen Club. Ich sah, einmal um den ganzen Raum einen breiten Weg, der eine Galerie war. In der Mitte des Raumes war nichts. Dort, wo eigentlich sich ein Boden befinden müsste, war ein großer Luftraum. Als ich ans Geländer trat und nach unten schaute staunte ich; unter mir war eine riesige Tanzfläche die in tiefes Licht getaucht wurde und im Rhythmus der Musik blinkten blaue, neon farbige Lichter an den Wänden auf. Eine weitere Lichtquelle befand sich an der richtigen Raumdecke, über mir hing ein atemberaubender Kronleuchter, der in einem warmen Licht strahlte und der auf dem Besucher sehr einladend und wärmend wirkte.
Der erste Club der mir von aussehen schon mal gefällt. Dachte ich und folgte Gideon und Liz die große Treppe nach unten.


Die Tanzfläche war voll. Sie wirkten wie auf Drogen, High, sie wippten wie hypnotisiert mit den anderen.
Die Atmosphäre hier unten, von den ganzen Leuten, war leicht, fast schon wie schwebend.
Der Boden vibrierte, dadurch stieg dazu noch ein leichtes kribbeln ihn einen auf.
Lichteffekte irritierten einen.
Das durch kommen durch die Masse war wirklich schwierig, man verlor den Überblick und verlor sich, in einer anderen Welt.
So empfand ich den Club, wie einen berauschender Kasten, voll mit Junkies.
Aber er gefiel mir, … irgendwie.
Ich hatte Schwierigkeiten, Liz und Gideon zu folgen. Mega schwere Schwierigkeiten.
Einmal waren sie weg, dann sah ich sie wieder, also krallte ich mich regelrecht an Liz Arm und versuchte nicht von ihr getrennt zu werden.Und das bedeutete auch manchmal die Junkies aus ihren Träumen zu reißen, ...was nicht gerade sanft zu sich ging.
Na toll, morgen werd ich also mit Schmerzen zu rechnen haben. Es graute mir jetzt schon.
Gideon führte uns an einen abgetrennten Platz, der eine kleine Runde von Leuten beinhielte.
Nicht mein Fall. Dachte ich.
Sie hatten teure Kleidung, wirkten hochnäsig und arrogant.
Jetzt ist mein Abend wirklich versaut. Innerlich seufzte ich.
Ich konnte einfach keine hochnäsigen Leute ab. Nicht die, die dachten sie wären etwas besseres.
Es grauste mir und kostete mir viel Überwindung mich auf den leeren Platz zu setzen.
Zwischen einem Mädchen, mit fließenden, brauen Haaren, sie trug ein eng anliegendes, rotes Cocktailkleid. Und erst ihr Gesicht. …
Der Junge, der links von mir saß, seine Schönheit hing ihr im keinsten Falle nach.
Seine Züge waren die eines Engels, und doch war dort etwas geheimnisvolles, dunkles.
Seine schwarzen Haare ähnelten ein wenig die von Gideon, sie waren bloß glatt und verwuschelt.
Einzelne Strähnen hingen ihm ins Gesicht, was seinem geheimnisvollem Auftreten noch mehr bekräftigte.
Als ich saß bekam ich wirklich ein schlechtes Gewissen, denn das Mädchen drehte sich zu mir um und sagte, sehr freundlich: „Hallo, mein Name ist Caroline.“, ihr freundliches Lächeln und die Art wie sie mich begrüßte hatte rein gar nichts mit Hochnäßigkeit oder Überheblichkeit zu tun, nein, ganz im gegen teil, ich fand sie sofort nett und sympathisch. Aber ihr Aussehen verstörte mich schon ein bisschen...
„Hi, ich bin Leah.“, ich lächelte ihr zurück.
„Ich hab dich schon mal irgendwo gesehen, wohnst du in dem Wohnviertel..Das mit den ganzen weißen Häusern?“, bevor ich antworten konnte sagte Eliza, die mir gegenüber saß: „Nee, Caro, da wohne ich. Aber das wäre schön wenn sie da wohnen würde! Dann müsste ich nicht immer so weit zu ihr fahren müssen.“
Zu meiner Überraschung meldete sich auf einmal der Junge neben zu Wort: „Warum, wohnt sie am Ende der Welt?“, fragte er belustigt.
„Könnte man so sagen.! Sie wohnt mitten im Wald.“ Liz stöhnte auf und fuhr fort: „ Ich brauch eine halbe Stunde bis ich bei ihr bin. Und der Weg durch den Wald bringt noch bald meine High Heels um.“
Viele am Tisch lachten, genauso wie ich.
Ich fand es immer wieder lustig wie sich Liz darüber aufregte, dass ich in der nähe eines Waldes wohnte. Natürlich wohnte ich nicht im Wald. Eliza übertreibte nur gerne.
Weiterhin schmunzelnd sah ich in mein Schoß und bemerkte, aus den Augenwinkel, wie sich der Typ neben mir sich zu mir drehte.
Ich sah auf.
„Also du bist die, die Schuhe der Freundin meines Bruders die Schuhe versaut, schön dich kennen zu lernen. Ich bin Daeron.“ Daeron lächelte mir herzlich entgegen, was im tiefe Grübchen ins Gesicht zauberte.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.08.2011

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