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Kapitel 1



Der rote Mond erhellt meine Welt.
Er ist der Beweis meines Lebens.
Er ist mein leben.
Alle tausend Jahre kommt er.
Erwählt einen Menschen.
Dieser versucht zu retten, was nicht zu retten ist.
Mensches Seele wird Böse.
Das Böse zerfrisst einen.
Obwohl man Böses bekämpfen soll,
denn versteckt
an einem geheimen Ort
gibt es eine Kreatur.
Sie wird die Welt verschlingen,
denn die Prophezeiung sagt
nach einhunderttausend Jahren,
wenn die Kreatur nicht leblos in seiner Zelle schlummert,
bricht sie aus in die Welt der Menschen
und zerstört alles
ALLES was in ihre quere kommt.
Damit mit wäre das Schicksal der Menschen besiegelt.




Ash saß mit ihren Freundinnen draußen, im Park. Es war schon recht dunkel und die Laternen, die die Wege, erhellten, brannten schon seit geraumer Zeit, hell und strahlend. Auf der kleinen Wiese standen drei Bänke, die zu einem U aufgestellt worden waren und auf denen saßen Ash, Richal, Lulu und Isabel. Die vier Freundinnen saßen heute zusammen um unter anderem ein schönes Spektakel sehen zu können, den Blutmond. Und um die lange Wartezeit zu überbrücken hatten sie sich etwas zu trinken mitgenommen und nun waren sie schon etwas angetrunken und kicherten fröhlich vor sich hin.
„Och Mensch! Wann kommt der den endlich, Ash?“
„Richal, hör auf zu nerven er wird bald da sein!“ Und das Gekichere ging haltlos weiter.
„Seht ihr das?“ fragte Isabel. Doch am Himmel war nichts.
„Was meinst du Isa?“ Richal beugte sich fragend rüber zu Isabel, die ihr gegen über saß.
„Der Mond da! Hinter den Bäumen.“Isabel zeigte hinter Richal, in den Himmel. Diese drehte sich um wandte sich aber sofort wieder ihrer Freundin zu.
„Du Lulu, du bist doch so was wie eine Indianerin, oder?“ fragte Richal. Lulu schaute sie aus ihren großen Augen an und nickte. Bestärkt fragte Richal: „Gibt es nicht so was wie Sagen bei euch, von dem Blutmond?“ Und wieder nickte Lulu. Alle wurden neugierig und sahen erwartungsvoll zu ihr hinüber.

„Also, ich bin mir nicht ganz sicher“, behauptete Lulu.
„Nun sag schon Lulu, bitte!“drängte sie Richal.
„Also, es heißt, so ungefähr, dass der Mond mit einem Pfeil verwundet worden ist und blutet“, brachte sie schließlich hervor. Alle brachen in Gelächter aus. Lulu, die erst beschämt in ihren Schoß sah, lachte bald selbst über das was sie gesagt hatte.


Nach wenigen Stunden des elenden Wartens sah Ash zum gefühlten tausendsten Mal zu dem Mond und erstarrte. Direkt über ihrer Gruppe waren, statt dem Blutmond, zwei Monde.
„Oh mein Gott! Leute, schaut mal nach oben!“ schrie Ash fast.

Drei weitere Blicke folgten den von Ash.


Und da begann es; Über die Wiese, auf der sie sich befanden, brach eine voll kommende Stille herein; die Luft um sie herum fühlte sich plötzlich elektrisch geladen an; Ash fühlte, wie sich Verzweiflung in ihr ausbreitete und schaute in alle Richtungen. Sie erblickte, in dem naheliegenden Wald rot glühende Augen, die ihr das Blut in ihren Adern gefrieren ließen und sah einen weiß glühenden Kreis um ihrer Gruppe. In einem Anflug von Panik schaute sie zu ihren Freundinnen, doch diese starrten nur in den Himmel hinauf.

„Was passiert hier?“ rief sie panisch, doch nur das Gejaule der Tiere, mit den rot glühenden Augen, antworteten ihr.
Ash blickte wieder in den Himmel und erschrak, die zwei Monde, die sie eben noch gesehen hatte, fügten sich in diesem Moment zusammen und ergaben einen Mond, der blendend weiß aufglühte. Ash wurde geblendet und kniff ihre Augen zusammen. Als das Weiß abgeklungen war, sah Ash einen rot glühenden Mond.
Die anderen lösten sich aus ihrer Starre und blickten sich fragend nach allen Seiten um.
Ash bemerkte ihre leeren Augen, die sie jetzt fragend, ansahen.
Was ist bloß mit denen los?, fragte sich Ash. Plötzlich schauten alle ihre Freundinnen, mit ihren leeren Blicken, erst auf den weiß glühenden Kreis, dann den roten Mond und wieder Ash an.
„Was soll das ganze?“ fragte sie, bekam aber keine Antwort.

Etwas Heißes traf Ash auf ihrem nackten Unterarm, sie blickte nach unten, und erschrak erneut; auf ihrer Haut sah sie einen roten Regentropfen, der sich sehr heiß anfühlte. Sie strich ihn weg und bemerkte wie nun weitere Regentropfen auf sie hinunter prasselten.
Sie sprang auf, keuchte und versuchte den Tropfen auszuweichen. Ash sah sich hektisch nach einem Unterstellplatz in ihrer Nähe um, sah aber nur den Wald; und in diesen wollte sie nicht hinein. Erschrocken stellte sie fest, dass es im Wald nicht diese heißen Tropfen fielen, sondern nur in ihrem weißen Kreis. Hektisch versuchte sie, die roten Blutstropfen ( nachdem was Lulu sagte könnte man schon sagen, dass der Mond blutete ) weg zu streichen, aber es half nicht, denn es wurde immer mehr.


Kapitel 2



Nachdem auf mich diese heißen Tropfen vielen und es langsam auf hörte zu – regnen – begann in mir ein leichtes Feuer, als ob ich etwas heißes Geschluckt hätte. Und jetzt stand ich hier, umgeben von meinen Zombie ähnlichen Freundinnen und schaute mich suchend um. Die roten Augen aus dem Wald waren verschwunden, nur noch vereinzelt tauchten welche wieder auf. Der Kreis um mich herum bestand immer noch und auch der Blutmond war noch da.
Was mich bloß jetzt am meisten besorgte, war dieses komische Brennen in mir.
Am Anfang fing es leicht in meinen Magen an, ab da an hat es sich langsam in meine Brust und in meine Beine ausgebreitet; und umso weiter es sich verbreitet hatte, brannte es immer mehr.
Ich fing auch schon schneller zu Atmen an, und so hoffte ich, das Brennen was allmählich in meiner Kehle stieg, mit der kalten Luft um mich herum weg zu bekommen, aber dadurch wurde es immer schlimmer und so langsam hielt ich meist schon den Atem an.
Ich runzelte die Stirn und fing an, mich zu fragen warum, jetzt, auch noch dieses brennen kam; etwas getrunken hatte ich nicht, was das Brennen ausgelöst hatte.
Aber ich hatte ja etwas getrunken, wir hatten alle aus einer Cool Up Flasche getrunken und ich war ein wenig angetrunken. Irgendwie war das aber verflogen.
Und da merkte ich das ich doch durstig war, obwohl ich erst etwas getrunken hatte.
Ich sah mich nach einer Cool Up Flasche um und bemerkte eine neben Isabel.
Vorsichtig bewegte ich mich auf sie zu und behielt sie die ganze Zeit im Auge, denn dieser Mörder Blick den sie alle hatten kam mir ziemlich beängstigend vor.
Alles kam mir beängstigend vor.
Ich wusste ja noch nicht mal was das alles sollte! Als ich mich runter beugte, um die Flasche, neben Isabel´s Bein zu nehmen, legte sie ruckartig den Kopf schief, was mich erschrocken zusammen fuhren lies.
Oh mein Gott schaut sie komisch und die anderen schauen mich auch so an...! dachte ich und bewegte mich noch langsamer auf die Flasche zu.
Als ich sie endlich in meiner Hand fühlte, bewegte ich mich gebeugt von Isabel wieder weg und stellte mich erst wieder auf als ich von ihr, und den anderen, so weit es ging entfernt war, denn dieser Blick von ihnen kam mir nicht geheuer vor.
Um keine ruckartigen Bewegungen zu machen, bewegte ich mein Arm langsam zu meinem Gesicht, schraubte die Flasche, so leise wie ich konnte, auf und trank um meinen Durst zu stillen.
Igitt ist das eklig! Dachte ich und spukte alles wieder aus.
„Das ist doch echt widerlich!“ flüsterte ich, dies führte dazu, dass meine Freunde mich bloß wieder, mit schräg liegenden Kopf, beobachteten.
Langsam atmete ich aus und musste feststellen das, dass Brennen viel schlimmer geworden war.
Zitternd, von dem Brennen und Durst, sah ich einzeln meine Freunde an.
Sie wirken als wären sie gar nicht mehr Sie selber! Bemerkte ich und sah zu wie Lulu den Kopf leicht von mir abwandte und in den Wal sah, der nur durch einen kleinen Kiesweg und weiteren 15 Metern von ihr entfernt lag.
Ich habe solchen Durst! Schrie es in mir und da bemerkte ich Lulu´s Halsschlagader.
Sie war prall gefüllt mit Blut und pochte so unwiderstehlich, im Einklang ihres Herzen.
Nur am Rande bemerkte ich wie der Rand meines Blickfeldes zu verschwimmen anfing und wie Richal und Isabel sich aus ihrer starre lösten und mich entgeistert an sahen.
Plötzlich kam ich aus meinem komischen Zustand und musste erschrocken feststellen, dass ich Lulu bei den Schultern gepackt hatte und mich tief, zu ihrem Hals, hinunter gebeugt hatte.
Fassungslos hielt ich sie immer noch fest, obwohl sie sich panisch gegen meinen Griff wehrte und um sich schlug.
„Lass mich los!“ schrie sie immer wieder in mein Gesicht.
Doch ich war so erschrocken das ich sie immer noch in meinen eisernen Griff festhielt.
„Lass sie los, Ash!“ riefen nun auch Richal und Isabel.
Lulu die mich immer noch anschrie und um sich schlug brach in Tränen aus und sah sich hilfesuchend nach den anderen um.
Dabei schrie sie den anderen zu:
„Sie ist verrückt! Sie ist verrückt! Ihre Augen! Ihre Augen!!!“ Was war mit meinen Augen? Fragte ich mich und da traf mich etwas hartes am Hinterkopf und ich sah noch wie Richal mit einer zerbrochenen Flasche hinter mir stand, als ich Bewusstlos zusammen brach.

Kapitel 3



Als ich erwachte, dröhnte mir gewaltig mein Kopf.
Ich lag auf dem Boden, auf der Wiese. Vorsichtig, um meinen Kopf nicht noch mehr Schmerzen zu zu fügen, drehte ich mich erst auf den Rücken und dann setze ich mich auf.
Um mich herum erklangen normale Abend Geräusche und alles war pechschwarz, so dass meine Augen sich erst wieder richtig an die Dunkelheit gewöhnen mussten.
Da kamen auf einmal meine Gedanken wieder und ich fuhr erschrocken zusammen.
In meinem Kopf sah ich mich selbst, wie ich mit Richal, Lulu und Isabel hier auf diesem kleinem Parkstück, auf den drei Bänken saß. Wir wollten den Blutmond sehen, der ja auch kam, aber nicht so wie wir geahnt hatten.
Alles war ins Chaos gestürzt, erst sahen wir zwei Monde, die sich zusammen gefügt, zu einem Blutmond, hatten, es hat Geregnet und meine Haut hatte ziemlich gebrannt von diesen eigenartigen Tropfen, dann hatte ich selber gebrannt und Lulu angegriffen!
O mein Gott was habe ich getan? fragte ich mich selber und legte erschrocken eine Hand auf dem Mund. Ich hatte sie wirklich angegriffen, weil... . Irgendwie fehlte diese Erinnerung und ich fing an panisch nach zu denken, was dann passiert war.
Ich weiß noch das ich rasend schnell, viel zu schnell für mich, fast auf sie zu gesprungen war und mich zu ihr herunter gebeugt hatte, aber warum?
Da viel es mir ein! Ich hatte Durst, so wahnsinnigen Durst, wie ich ihn noch nie zuvor in meinem Leben verspürt hatte! Es hatte regelrecht in mir gebrannt vor Durst, da bemerkte ich wieder dieses Brennen in meinem Hals und er wurde schlimmer, weil ich an ihn gedacht hatte.
Ich sah mich nach Lulu um und stellte fest das sie und die anderen spurlos verschwunden waren und mit ihnen auch der weiße Kreis der um sie herum erschienen war.
Ich sah auf und stellte fest das am Himmel, zwar ein Blutmond war, dieser aber jetzt eher bräunlich rot wirkte, nicht wie zuvor, als er noch blutrot geleuchtet hatte, und er war beträchtlich weiter gegen Westen gezogen, wo er in wenigen Stunden unter gehen würde und anstatt ihm würde die Sonne im Osten aufgehen.
Als ich auf stand, registrierte ich kaum wie schnell ich dabei war, sah ich mich um, vielleicht sah ich ja doch noch irgend ein Hinweis wo meine Freundinnen verschwunden waren aber das einzige was ich bemerkte war ein komischer leicht süßer Geruch. Der Geruch kam von unter mir, also sah ich nach unten und sprang panisch in die Luft,dabei entfuhr wir ein kleiner, erstickter Schrei, und kniete mich langsam wieder hin.
Der Boden er war so rot und ich ahnte nicht was es war, bis ich meine Hand darauf legte und sie zu meinem Gesicht bewegte. Meine Zunge schoss blitzartig, ohne meinem zu tun hinaus und leckte einer meiner Finger. Mein Kiefer explodierte! Er Explodierte und ich litt unter wahnsinnigen Schmerzen, langsam bebte nach einiger Zeit ab, ich bemerkte das ich zitterte und hypnotisiert meine Hand an starrte.
Ich wusste was es war; es war Blut, da war ich mir sicher, aber es schmeckte nicht so nach Blut, wie es sonnst schmeckt, es war so atemberaubend schön gewesen, auf einer so komischen Art war es schön! Angewidert von mir selbst rannte ich zu einem Stück Rasen, außerhalb des Blutrotem Kreis und wischte schnell meine Hand dort ab.
Ich fand Blut lecker! Ich wurde allmählich hysterisch und da roch ich wieder ein so leckeren Geruch. Er war anders als der dieses Blutes.
Ich steckte meine Nase weiter in den Himmel und zog diesen Geruch tief in meine Lunge.
Es roch und schmeckte gleichzeitig nach; süßem Honig; Frühlingsanfang, wenn gerade die Blumen sich öffnen, nach frisch gemähtem Rasen und nach Winter, nach den süßen Plätzchen die es dann gibt.
Mir lief das Wasser im Mund zusammen und automatisch folgte ich diesem himmlischen Geruch.
Er führte mich, weg von diesem grauenvollem Platz, auf einen weiteren Kiesweg, der an dem Parkstück anfing und er führte mich weg von dem Wald, was mir eigentlich sehr gelegen kam. Also folgte ich dem Weg und diesen Geruch der mich förmlich zu sich lockte.
Der Geruch führte mich weit weg vom Parkgelände.


Dieser göttliche Geruch in meiner Nase hatte mich in das Wohnviertel geführt. Ich ging auf der rechten Seite, neben mir befand sich eines dieser langen, rechteckigen Wohnhäuser, das sich weit ausstreckte, bis die Straße in 2o Metern mit einer scharfen Rechtskurve abbog, dort endete das Haus und ein neues Folgte der Straße bis die nächste Kurve kam.
Ein identisches Haus stand auf der gegenüberliegenden Seite, dazwischen befand sich eine Straße. Auf meiner Seite säumten viele Autos, den breiten Gehweg.
Niemand war unterwegs und der Himmel war nicht mehr tief, dunkel blau, also nahm ich an, das es nicht mehr lange dauern würde bis ein neuer Tag an bricht. Und nur vereinzelnd brannte Licht in den Fenstern.
Irgendetwas sagte in mir das dieser honigsüße Duft nicht mehr weit war, also lief ich in einem schnellem Tempo.
Es lockte mich zu sich! Es rief mich! Es rief meinen Namen: Alisha! Alisha! Komm zu mir!
Diese Stimme die mich zu sich rief spürte ich tief in mir, mit ihr kam der Duft immer näher und lies mich immer schneller werden. Sie lies mich so schnell werden, dass ich mich mit der Dunkelheit verband.
Ich war nur noch ein verschwommener Umriss. Ich war eins mit der Nacht!
Und zuletzt überwältigte mich diese Stimme in mir, ich musste anhalten und verschwand in einer Seitengasse. Ich atmete tief ein. Der Duft war heftiger den je da, dass Brennen in mir ebenfalls, aber die Stimme in mir war verschwunden.
An deren stelle nahm ich andere Stimmen war, sie klangen tief und ich hörte wie der Atem mit jedem Satz den sie sprachen aus ihnen hinaus floss und deren Duft zu mir brachte.
Es waren Männerstimmen, ich glaubte, sie waren um der Ecke, an der Bushaltestelle, die dort stand, nur beleuchtet durch eine Straßenlampe, die ein flackerndes Licht auf die Männer warf. Woher ich das wusste? Dies wusste ich selber nicht.
Ich vernahm einzelne Worte, nur Bruchstücke aus ihren leicht lallenden Sätzen. Diese Worte verrieten mir auch ebenfalls, wie viele ungefähr dort standen. Es waren drei oder auch vier.
Ganz konnte ich es nicht feststellen, denn manchmal redeten sie wild durcheinander, wobei sich ihre Sätze sich vermischten und man nichts richtig mehr verstehen konnte.
Ich verließ meine kleine Seitengasse und schlich um die kleine Kurve herum.
Ich bewegte mich lautlos und schnell, auf die Stimmen zu.
Als ich die kleine Gruppe erblickte, verschwand ich im Schatten des Hauses, ein Haus aus den Wohnviertel und ich bemerkte das hier das Ende des Wohnviertels war.

Die Jungs, so sah ich jetzt, sahen aus als wären sie ungefähr, in meinem Alter, 16 Jahre und sie waren wirklich bei der Bushaltestelle!
Zwei von ihnen saßen, unter der Haltestelle, auf der Bank und weitere drei standen vor ihnen.
Ich glaubte sie waren ein wenig betrunken, denn man konnte es ein wenig daraus hören wie sie redeten und zwei, von den drei die standen, konnten nicht mehr richtig ihr Gleichgewicht halten.
Anders aber bei dem Dritten, er stand und er wirkte anders als die restlichen, sein Blick war klar, nicht so glasig, wie der seiner Freunde, und er lehnte an dem Busfahrplan, er redete kaum ein Wort.
Dieser Junge hatte seine Augen ein wenig zusammen zugekniffen und spähte, so dachte ich, in die Dunkelheit. Als ob er etwas suchen würde, oder was erwarten würde, etwas das gleich aus einem Schatten heraus kommen könnte, sie alle angreifen könnte.
Und sie waren so eine leichte Beute!
Es waren zwar gut gebaute Typen, aber ich glaubte nicht das sie mir stand halten konnten, denn in diesem Augenblick fühlte ich mich so stark, ich sah in meinem Kopf, wie ich sie angriff, sie tötete!
Und da war wieder dieser Duft, dieses Brennen und diese Stimme in mir.
Sie flüsterte mir gut zu, ich sollte sie alle angreifen, aber etwas warnte mich von diesem anderen Jungen.
Er war anders als die anderen.
Er war keine leichte Beute. Mein neuer Instinkt sagte mir, dass ich ihn zuerst von den restlichen trennen müsste. Und so wollte ich ein Schritt zu ihnen näher gehen, da schrie eine andere Stimme in mir.
>Halt! Bleib da wo du bist!< Diese Stimme war anders als die andere, nicht so verführerisch, so verlockend. Nein diese Stimme war überhaupt nicht so. Diese Stimme dröhnte gewaltig in meinem Kopf und ich dachte er würde gleich zerspringen.
>Bleib da wo du bist!< wiederholte sie wieder. Ich wurde zornig! Ich konnte diese Stimme mir etwas verbieten? Wie?
Also tat ich das Gegenteil von dem was sie mir sagte. Ich blieb nicht da wo ich war! Nein! Ich ging mehrere Schritte aus meinem Schatten und zeigte mich, dieser Gruppe.
Ich war wahrscheinlich zu leise das mich alle bemerkten, aber die beiden restlichen, die standen, drehten sich zu mir um.
>Und was habe ich getan?< Schrie ich wahllos in meinem Kopf.
Niemand, keine Stimme, antwortete mir, alles blieb still, nur das Brennen und den Duft hörte ich,
so unwiderstehlich. Für einen kleinen Augenblick schloss ich meine Augen und zog den Duft tief in meine Lunge ein. Mein Kiefer schmerzte heftig und ich versuchte zu schlucken, denn mein Rachen fühlte sich so trocken an. Aber es half nichts, nur das Brennen wurde wieder stetig schlimmer.
Und da war wieder diese Stimme, flüsternd und gleichzeitig rufend – Nun mach schon, geh und tue das was du möchtest.- sagte sie mir. Aber statt dies zu tun hörte ich einer anderen Stimme zu. Sie war diese befehlende andere Stimme.
Diesmal sprach sie mir ruhig zu.
>Bleib ruhig, denke an etwas anderem, etwas schönem, etwas das dir vertraut ist!<
Wieder befahl sie, aber diesmal anders. Nicht laut, nein sie war leise und warm. Mit dieser wärmenden Stimme wurde mir selbst warm und tatsächlich wurde ich ruhiger, das Brennen wurde leicht weniger, mein Atem kam langsamer.
Ich dachte an etwas schönem, an meine Familie, an meine Freunde, an die schönen Erinnerungen die ich mit ihnen hatte. Als ich meine Augen wieder öffnete schaute mich die ganze Gruppe an.
Ihr Blick war erst ungläubig, dann aber lächelten sie eigenartig. Besonders einer von den Jungs die standen, er lächelte breit und kam auf mich zu.
„He Süße, was macht denn so ein hübsches Mädchen, alleine, draußen?“ Er sprach ein wenig lallend und trat nah an mich heran.
Ein Fehler! Schrie es in mir, denn das Brennen wurde wieder schlimmer und sein Duft schlug mir mit seinem Atem entgegen.
„Steve! Bedränge sie nicht!“ diese Stimme erkannte ich. Sie erklang leise aber befehlend, ein wenig rau.
Es war die Stimme in meinem Kopf. Ich drehte meinem Kopf zu ihm und sah diesen eigenartigen Jungen, der zu erst in die Dunkelheit gespäht hatte. Nun stand er in seiner vollen Größe da und sah mich an.
War er es, der zu mir gesprochen hatte? Fragte ich mich und legte den Kopf leicht schräg.
Ja ich glaubte er war es. War mir aber nicht voll und ganz sicher.
Tatsächlich rückte dieser Steve von mir weg und gesellte sich wieder zu seinen Freunden.
„Und?“ fragte er mich und hatte meine Konzentration wieder bei sich.
Er war groß und hatte recht breite Schultern, er überragte seine, stehenden Freunde um einen halben Kopf. Seine Haare waren Braun und ein wenig nach oben gegelt. Er sah gut aus, dachte ich und überlegte über seine Frage.
Nun was ich hier draußen machte? Eine Erinnerung kam wieder und ich wusste warum ich hier war! Er und seine Freunde waren der Grund, ihnen bin ich gefolgt, ihren Duft. Der so himmlisch war und ich...
>Ruhig!< da war wieder diese Stimme. Sie schenkte mir wieder diese Wärme und ich wurde wieder ruhiger, so das ich diesem Steve antworten konnte.
„Nun, ich bin auf der Suche nach meinen Freundinnen! Habt ihr sie vielleicht gesehen?“ fragte ich sie und wartete auf eine Antwort.
„Kommt drauf an, welche!“ sagte Steve und zog leicht schwankend eine Augenbraue hoch.
„Ja! Du musst uns auch sagen wie sie aus sehen!“ sprachen nun andere.
„Und dann kannst du gleich auch ihre Telefonnummer uns geben!“ Die Jungs lachten, außer dieser eine, von dem ich glaubte ich höre ihn in meinem Kopf. Er blieb still und lachte nicht mit den anderen.
Ein wenig genervt sagte ich: „Es sind drei.“
Steve sah seinen Freund an, der neben ihm stand und fragte: „ Waren es einmal nur zwei? Oder hatte ich doppelt gesehen?“ Und wieder lachte er und die anderen.
„Nein Steve. Die einen waren nur zu zweit und die anderen Mädchen zu dritt.“ sachlich beantwortete der ruhige Junge Steve´s Frage.
Plötzlich sah ich drei Mädchen, die meinen Freundinnen ähnlichen waren, in meinem Kopf.
Es war wie eine Erinnerung, einen Augenblick der sich anfühlte als ob ich ihn selbst erlebt hatte, doch ich fühlte genau das dies nicht meine war. Es fühlte sich an, als käme dieser Gedanke von einem dieser Jungs.
Von diesem der still und bisschen zusammen gekauert in der hintersten Ecke saß.
Ich sah ihn an und sagte reflexartig: „ Ja, ich glaube das waren sie!“
„Wer,?“ fragte mich Steve und ich antwortete ohne zu überlegen : „Die drei Mädchen die ihr gesehen habt, das waren sie!“ Und da bemerkte ich das sie, sie mir ja gar nicht beschrieben hatten.
Erst stirnrunzelnt schaute mich Steve an, bis er seinen Blick von mir abwandte und den Jungen an sah, von dem ich dachte ich hatte ihn in meinem Kopf gehört.
„Du standst den doch am nächsten, Jack!“ Dieser Jack schaute erst mich dann aber den Jungen, der in der Ecke saß an.
Dieser Junge antwortete dann, statt Jack´s.
„Die eine war groß und schlank, sie hatte blonde und kurze Haare.“ Richal, ja das war Richal.
„Eine andere war etwas kleiner und sie hatte glaube ich auch blonde Haare.. Oder Jungs?“ Seine Freunde nickten beständigen. Das musste Isabel sein.
„Und die kleine, die so komische Dinge geredet hatte, war glaub ich rot Haarig, oder so!“ Lulu, aber was für komische Dinge hatte sie geredet? Fragte ich mich.
Ich sah den Jungen an der geredet hatte an fragte ihn: „ Über was hat sie geredet?“
Eine leise Vorahnung schlich sich in mein Gedächtnis.
„Keine Ahnung, so ein eigenartiges Zeug, von …“ Er imitierte leicht Lulu nach, er, sie, klang sehr hysterisch . „ … Ihre Augen! Ihre Augen! Habt ihr sie gesehen? Sie ist verrückt!“ schloss er und Steve fügte hinzu:
„Ja das war total krank! Alleine wie sie uns angestarrt hatte! Und die große hatte zu uns noch gesagt wir sollten Acht geben! Hat die uns nicht angeschaut? Ich bin der Meinung wir können uns alleine wehren! Oder nicht?“ zustimmend nickten seine Kumpanen.
Oh was hab ich getan? Schoss es mir durch den Kopf. Verzweifelt sah ich auf meine Füße und schüttelte fassungslos den Kopf.
Alisha was hast du getan? Schrie ich mich selbst an. WAS?
Mich selbst verabscheuend sah ich die Gruppe von Jungs an.
„Danke. Ihr habt mich sehr geholfen.“ Als ich an ihnen vorbei gehen wollte hielt mich Steve an meinem Arm fest.
„Nicht so schnell, Hübsche!“, er grinste mich schelmisch an. Und ich bekam von ihm Bruchstücke seiner Gedanke mit... Ich wurde wütend und ich war angeekelt von diesem Typen.
Lass mich los! Schrie ich ihn Gedanklich an.
Er lies mich los und trat erschrocken ein paar Schritte von mir weg.
Ich sah ihn wütend und gleichzeitig stirnrunzelnd an. Hatte er mich tatsächlich gehört?
Kopf schüttelnd sah ich mich um. Alle sahen mich fassungslos an. Jack hatte ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.
Was gibt’s da zu lachen!? Wieder schrie ich in meinen Gedanken und wieder hatte es funktioniert. Jack´s lächeln verblasste und er sah mich nur noch an.
Ich war so wütend, dass mir leicht schon Tränen in die Augen kamen.
Ich war auf alles wütend! Auf alles was passiert war! Warum ist das alles passiert? Fragte ich.
Aber wie ich schon wusste sagte mir niemand was passiert war. Wie auch? Wer könnte mir das den erzählen? Ich wüsste ja noch nicht mal wie man zu so etwas Fragen stellt. Die würden mich für gestört ab stempeln und schlimmstenfalls mich in die Klapse befördern.
Nein, ich würde niemandem davon erzählen, können.
Als Steve wieder anfing zu sprechen, klang seine Stimme panisch und verängstigt.
„Leute, ich muss los der Bus kommt.“ Tatsächlich kam der Bus, aber so wie ich feststellte wollte er anscheinend sehr, sehr schnell von hier weg.
„Ja ich auch... Tschau.“, flüsterten seine Freunde und alle, außer Jack, setzen sich in Bewegung und stiegen ziemlich schnell in den Bus ein.
Der Bus fuhr weg und ich entspannte mich wieder ein wenig. Ich atmete entspannter und löste mich aus meiner unnatürlichen, verkrampften Haltung.
„Na ja, den haste es aber gegeben.“ Jack´s Stimme ließ mich zusammen fahren. Als ich ihn an sah lächelte er schmunzelnd. Sein lächeln verblasste und er schaute mich verärgert an.
„Wer bist du?“ herrschte er mich an.
Was soll das den nun heißen? Ich glaub ich werd verrückt...
„Ich hab gefragt wer du bist!“ Ich sah ihn ungläubig an .Was...??
„Tu nicht so ahnungslos...Wer war es?“
„Wovon redest du?“ fragte ich ihn zögerlich.
„Ich weiß nicht wer du bist, aber verschwinde aus dieser Stadt! Und das sofort!“ Jack´s Ausdruck wurde rasend, und ich bekam Angst vor ihm... Was hatte er? Und warum solle ich aus der Stadt verschwinden? Und wer war es??-Was sollte das bedeuten?
Ich sah ihn nur fragend an.
„Wovon redest du?“ fragte ich ihn wieder. Er, aber gab mir keine Antwort. Sein Blick veränderte sich allmählich in einen rasenden zu einem wissenden Blick.
„Du weißt von nichts?“ er sah mich abwartend an.
„Nein.“ , antwortete ich. Langsam atmete er aus. Anscheinend fassungslos schüttelte er seinen Kopf.
„Und wer bist du?“ er sah mich wieder abwartend an.
Wozu will er das wissen?
„Weil ich es wissen muss!“ gab er ungehalten zurück. … Hatte er gerade einen Gedanken von mir beantwortet?
„Ja hab ich. Also, wer bist du?“ erschrocken sah ich ihn an. Sollte das ein Scherz sein?
>Nein<, ertönte in meinem Kopf. Wieder erschrak ich. Doch, das war ein riesen Scherz und ein dummer noch dazu, aber irgendetwas musste ja noch kommen, nachdem was mir alles schon heute passiert war...
>Also?

Kapitel 4



Schlechte Scherze macht man nicht


Jack starrte mich an, ungläubig und fassungslos.
„Jetzt machst du ein schlechten Scherz.“
„Nein, wieso sollte ich?“ fragte ich ihn, sichtlich verwirrt. Mir wurd jetzt alles zu bunt.
Plötzliches Geheule, das sich sehr nach einem Wolf anhörte, unterbrach Jack, der gerade zu einer Antwort an setzen wollte.
An das was dann passierte erinnerte ich mich nur schleierhaft.
Erst sah ich, wie neben uns ein riesiger schwarzer Wolf, sein schwarz unterschied sich kaum mit der Nacht, aus dem Schatten einer Eiche heraus sprang.
Jack packte mich am Arm und schubste mich aus der reich Weite des Wolfes.
Gleichzeitig verpasste Jack, mit seinem anderem freien Arm, eine auf die Schnauze des Wolfes. Halb mit schleifend packte Jack mich wieder am Arm und rannte.
Verschwommen sah ich die Straße an uns vorbei rasen. Hinter uns sprang der Wolf wieder auf und verfolgte uns, und auch weitere kamen aus dem Unterholz heraus gesprungen.
Während wir liefen kam ich wieder auf die Füße, ich sah wie schnell wir rannten. Das kann doch alles nicht wahr sein! Fassungslos sah ich auf meine Füße, ich war so schnell!
>Konzerntrier dich!< Erschrocken sah ich in das Gesicht von Jack.
>Wenn ich sag du sollst weiter laufen dann tust du das! Verstanden?< Diese ganze Situation verwirrte mich abermals. Was sollte das jetzt mit den Wölfen sein?
>Später.< sagte Jack. >So und jetzt lauf!!< Als ich weiter lief blieb Jack zurück. Ich sah nach hinten und da prallten gerade Jack und einer dieser Wölfe zusammen. Es gab ein kurzer Schlagabtausch, da kam schon der nächste Wolf. Sie umzingelten Jack und griffen gemeinsam an.
Jack, aber wich geschickt ihren mächtigen Pranken aus, steckte aber auch heftige Schläge ein.
Trotz der Überzahl, der Wölfe, konnte sich Jack aus ihrer Mitte entfliehen.
Zu spät bemerke ich wie ein Wolf sich schon längst von seinen Artgenossen getrennt hatte und mich verfolgte, und der Abstand zwischen uns wurde zu jeder Sekunde weniger.
>LAUF!< schrie mich Jack an. Durch seinen Ansporn lief ich an der nächsten Straßenecke vorbei und weiter runter zum Schrottplatz der nur noch fünfhundert Meter entfernt lag.
Wenn ich Glück hatte könnte ich mich dort vielleicht vor dem Wolf verstecken.
Ich sah nochmals über meine Schulter und erschrak, nur nur 2o Meter trennte mich und dieser eigenartige, riesige Wolf.
Weiter hinten erblickte ich auch Jack, der anscheinend die anderen los geworden war und mir folgte.
>Lauf zu dem Schrottplatz!

Kapitel 5




Antworten

Durch die Tür kam man direkt ins Wohnzimmer, dass in zwei Teile aufgeteilt war, in dem Eingangsbereich und das eigentliche Wohnzimmer.
Das Zimmer war in warmen braun Tönen gestaltet.
Eine sehr dominante Couch war der Mittelpunkt der Raumes, wirkte aber trotzdem gemütlich und einladend.
„Möchtest du etwas trinken?“ fragte Jack mich und ging in die anliegende große Küche, die gleich rechts neben dem Wohnzimmer war. An den Gedanken etwas zu trinken wurde, wie zu vor bei der Cool Up Flasche, schlecht.
„Nein Danke.“
„Wirklich nicht? Du siehst durstig aus.“ als ob er auf etwas warten würde, auf irgendein Zeichen, sah er mich an.
„Nein wirklich nicht.“ Wieder verneinte ich, aber meine Kehle war trocken und dieses Brennen war schon wieder da. Unschlüssig blieb ich mitten in Wohnzimmer stehen und setze mich am Rande der Couch schüchtern hin. Ich dachte über das Brennen in meiner Kehle nach bis schon Jack aus der Küche zurück kam und sich mir gegenüber auf einen Sessel nieder ließ. Ein Geruch der aus der Küche kam irritierte mich. Roch das nicht genauso wie vor hin die Typen? Als ich gerade weiter darüber nach denken wollte unter brach mich Jack in dem er redete.
„Du bist also wirklich Alisha Rose?“ fragte er mich und sah mich interessiert an.
„Ja. Aber warum ist das so wichtig?“ fragte ich ihn zurück.
„Warum das so wichtig ist? Weil ich dich schon lange suche.“ schelmisch grinste er mich an. An meiner Augenbraue kratzend sah ich ihn skeptisch an. Schon wieder so ein Scherz? Fragte ich mich.
„Nein das ist kein Scherz. Ich mache nie welche! Die bringen meist nur Verwirrung.“ lächelnd stand er auf und ging zu einem Kamin, der mir vorher gar nicht aufgefallen war und legte ein wenig Holz in des glimmende Feuer.
„Wie geht das?“
„Was geht wie?“ er kam wieder zurück und setze sich wieder.
„Das du meine Gedanken hörst.“ Wie Blödsinnig das klang! Man bin ich blöd... So etwas geht doch gar nicht...
„Doch so etwas geht, aber bevor ich dir das erkläre erzähl mir was, bevor du an der Bushaltestelle angekommen bist, passiert ist.“ erwartungsvoll rutschte Jack auf den Rand seines Sitzes und wartete.
Wozu soll ich ihm das erzählen? Fragte ich mich und fand es Schwachsinnig ihm es zu erzählen. Wahrscheinlich werde ich so wie so gleich auf wachen und mich über mich selbst lustig machen, dass ich so etwas überhaupt Träumen kann. Meine Mutter hatte also doch recht was meine Phantasie an ging. Aber wenn es ein Traum war konnte ich genauso gut ihm es erzählen, aber was noch besser wäre, einfach auf zu stehen und zu gehen. Klar ich steh jetzt auf und stelle mich dem was da draußen bestimmt noch ist. Ist das nicht ein Traum? Natürlich ist das einer also werde ich jetzt gehen, aber … Ach scheiß drauf! Dachte ich mir. Und fing an zu erzählen.
Als ich endete bedachte Jack mich mit einem bestätigend Blick.
„Jetzt gibt es keine Ausrede mehr. Du bist es!“
„Aber wer bin ich?“ schrie ich fast und stand auf. Wie kann er etwas behaupten was vielleicht gar nicht stimmt? Und was meint er damit das ich es bin? Was bin ich den? Ich bin ein ganz normales Mädchen, was eigentlich jetzt mit ihren Freundinnen irgendwo sein sollte, Spaß haben sollte.
Aber was passierte hier? Das war mir alles fremd. Was sollte dies alles bedeuten? Was nur? Innerlich zerbrach ich und fing leise an zu schluchzen.
„Du musst dich beruhigen! Setz dich doch wieder, Rose. … So ist es gut. Jetzt atme ganz tief durch.“
„Mich beruhigen?“ weinend schlang ich meine Arme um die Knie. Warum nannte er mich Rose?
Weinend sah ich ihn an und mein fragender Blick suchte nach Antworten.
„Ich werde dir jetzt alles erklären, also unter brich mich bitte nicht.“ Jack wartete auf mein Nicken und begann: „Als diese Welt erschaffen wurde erschuf ein Wolf, der Ugnarik, durch seinen Biss einen Werwolf.
Und durch die Blutlust die dieser Werwolf in sich entwickelt hatte, tötete er wahllos die gerade >geborenen< Menschen, so nennen wir diese die als aller erstes auf der Welt waren. Durch das Blut, der Menschen die er tötete, wurde er immer stärker und als der Ugnarik endlich begriffen hatte was er da eigentlich angerichtet hatte, war es schon zu spät, der Werwolf war zu stark geworden. Das Gottespaar hatte Angst um die Menschen also erschufen sie die ersten Vampire, >die Wächter

Kapitel 6



Ich war sprachlos.
Stimmte das was er gesagt hatte?
In seinen Augen las ich das er es Ernst meinte.
Aber konnte das stimmen?
Ich? -Eine Erwählte eines Gottespaar? Erwählt um die Welt zu retten? Erwählt zu einem Vampir?
Absurd.!
Aber, … alles was heute Abend passiert war … Ich merkte das etwas passiert, um mich herum und auch mit mir.
Das Brennen, was immer noch allgegenwärtig war, die Schnelligkeit, der Geruchssinn und auch die Sehschärfe meiner Augen ist besser, ich konnte in der Finsternis problemlos sehen, das gedankenliche Reden.
Könnte es wirklich stimmen, was Jack mir gerade erzählt hatte?
Könnte es stimmen?
Ich war mir nicht sicher, aber … ich weiß nicht... ich vertraute Jack.
Mir wird es auf einmal klar.
Ich vertraute einen wild Fremden. Aber irgendwie kam er mir bekannt vor,
als ob ich ihn schon einmal gesehen hätte, er ist mir seltsam vertraut.
Und … ich wusste es einfach nicht. Es war so komisch.
Alles war so eigenartig.
Ich glaubte ich müsste erst mal wieder einen klaren Kopf wieder bekommen, etwas essen, schlafen. Meine Gedanken rasten immer noch. Jack schaute mich immer noch an.
Da!? Süßlich, wieder atemberaubend. Bemerkte ich den Geruch wieder, der aus der Küche zu kommen schien.
Aber er war mir egal. Dieser Geruch, … dieser himmlische …, war mir egal! Glaubte ich.
Aber er lockte mich. Angestrengt verbannte ich ihn aus meinem Kopf.
Dieser Geruch! Ich stand auf und ging zur Küche. Jack beobachtete mich weiter, abwartend.
Ich stand vor der Tür, zur Küche. Der Geruch war stärker.
Sollte ich hindurch gehen? Fragte ich mich.
Sollte ich wirklich? Ich überlegte nicht weiter nach und legte die Hand auf die Türklinke, drückte sie hinunter. Sie schwang wie von selbst auf. Der Geruch schlug mir entgegen. Wie ein Peitschen schlag.
Ja, er war fast genauso wie der Geruch der Jungs vorhin, an der Bushaltestelle, bloß anders.
Fast schnuppernd betrat ich die Küche.
KOMM UND HOL ES DIR!, schrie es in mir. Immer und immer wieder!
Suchend sah ich mich um, mit einer freudigen Erwartung. Was?! Freudige Erwartung?
Der Gedanke verfiel mir. Wichtig war es nur noch den Grund für diesen Geruch zu finden.
Ich fand ihn! Auf der Arbeitsplatte stand ein Behälter.
Er war geöffnet, dampfte leicht. Ich trat näher, zog den Geruch tief in meine Lunge. Nebenbei bemerkte ich Jack, an dem Türrahmen gelehnt, -wartend.
Ich schaute ihn den Behälter hinein , eine rote, wohl duftende Flüssigkeit, füllte die Hälfte des Behälters.
Hypnotisiert starrte ich sie an. Flammen sind in mir.! Ein gewaltiges Feuer! Ich verbrenne, dachte ich.
Ich verbrenne! Alles in mir schreit nach dieser unwiderstehlichen Flüssigkeit, nach diesem Blut.!
Blut? Ein wenig wieder ich selbst, schaute ich verwirrt zu Jack rüber.
Sein Gesicht ist ernst. Sein Gesicht ist wie eine Maske. Aber sein Blick ist warm.
„Trink.“,sagt er. „Dann wird es dir besser gehen. ...Vertrau mir.“
Ich vertraue ihm. Dachte ich. Ich vertraue ihm. Ihm vertraue ich.
Ich drehte mich wieder zum Behälter um, ruhiger, gestärkt durch Jack, der hinter mir stand.
Langsam, zitternd und leicht verwirrt, dass ich so etwas tat, schloß sich meine Hand um den Behälter.
Wie von selbst nähert sich die Flüssigkeit meinen Mund, er öffnet sich.
Ich setzte den Behälter an meine Lippen, hob ihn.
BRENNEN! Mit dem ersten Tropfen, der in meinen Mund kam, explodierte wie schon einmal mein Kiefer, es brannte, es schmerzte. Ich wollte aufhöre, wollte den Schmerz wieder los werden, egal wie köstlich es war. Ich wollte aufhören! Doch dann war jack an meiner Seite. Er stützte mich.
Brachte den Behälter höher, so dass das Blut weiter floss, gerade wegs in meinen brennenden Rachen.
Ich hätte heulen könne, schreien können, um mich schlagen können, doch dass brennen lies plötzlich nach.
Nur noch der Geschmack, der unbeschreibliche Geschmack, war dort und eine wohl tuhende wärme. Sie erwärmte mich von innen. Ich war glücklich, die wärme machte mich glücklich.
So eine wärme hatte ich lange nicht mehr gespürt, überhaupt schon?
Ich wusste es nicht.
Der Behälter war leer. Jack nahm ihn aus meiner, immer noch leicht zitternden Hand, und stellte ihn wieder auf seinen ursprünglichen Platz.
Wieder schaute er mich an. Und ich ihn.
„Wie füllst du dich?“ fragte er mich.
Gut, einfach toll, hätte ich sagen können.
Aber dies stimmte nicht, keineswegs. Ich fühlte mich leicht, ja sogar schon mächtig berauscht,
und das Gefühl von Glück weilte in mir.
Mächtig, stark, unbezwingbar!
Wundervoll, bezaubernd, überglücklich!
Viele Gefühle durch zogen mich, wie ein riesiges Meer.
Das Brennen?, fragte ich mich.
Ja, das Brennen war zu meinem Wohlfallen verschwunden.
An meinem Gesichtsausdruck erkannte wohl Jack wie es mir ging.
Und sein lächeln wurde breiter.
„Komm mit.“, sagte er.
Ich folgte ihm mit in das Wohnzimmer, zu einer Treppe, die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Sie war direkt in der Wand, war schmal und lang. Jack führte mich hinauf und wir gingen durch den langen Flur in das letzte Zimmer, im Flur.
Das Zimmer, dass wir betraten, war sehr groß.
Direkt in der Mitte stand ein riesiges Bett mit einem schönen, weißen Baldachin, der das ganze Bett verdeckte.
Alleine nur der Anblick dieses Bettes verführte einen dazu sich hinein zu kuscheln, die Augen zu schließen und tief und fest zu schlafen.
Jack bemerkte meinen hypnotisierten Blick, der auf dem Bett ruhte und ich hörte ihn leise auflachen.
Er brachte mich direkt zum Bett und ließ mich auf die Bettkante setzen.
Als ich mich hin legte und zugedeckt wurde, über mahnte mich eine plötzliche Schläfrigkeit, die wohl von dem anstrengenden Tag kam.
Ich schlief sofort ein.

Kapitel 7


Ich wusste nicht wie lange ich in diesem sehr weichen Bett, ein gemurmelt, lag.
Aber meine Arme und Beine taten vom langen liegen weh.
Ich sah nach draußen und wunderte mich über mich selbst, die nächste Abenddämmerung brach schon herein, was hieß das ich den ganzen Tag verschlafen hatte.
Eigentlich war ich kein Langschläfer, nein ganz im Gegenteil.
Ich schlief meist wenig.
Deshalb wunderte es mich sehr, dass ich solange durchgeschlafen hatte.
Der letzte Tag hatte mich doch sehr mitgenommen.
Ich setze mich im Bett auf und streckte mich genussvoll.
Als ich aufstand bemerkte ich kaum wie schnell ich dabei war.
Fließend stand ich auf und war erst unschlüssig, was ich jetzt tun sollte.
Sollte ich hier bleiben, und warten das Jack nach oben kam?
Oder sollte ich nach unten gehen?
Ich hörte keine Geräusche von unten, aber ob Jack nun unten war konnte ich nicht sagen.
Ich entschied mich fürs hinunter gehen.
Die Tür zum Flur ließ sich ohne quietschen öffnen.
Lautlos ging ich den Flur entlang, die Treppe hinunter und befand mich gleich danach im Wohnzimmer.
Es war leer und es bestand kein Anzeichen darauf das Jack sich im Haus befand.
Vielleicht ist er in einem der Räume oben?, fragte ich mich und erwäge es hinauf zu gehen.
Verwarf aber gleich danach den Gedanken, als ich auf einem Tisch ein Zettel fand mit dem Name ,den Jack für mich benutzte, drauf.

Rose,

Ersteinmal hoffe ich das du gut Geschlafen hast.
Ich werde höchstwahrscheinlich zu Hause sein wenn du auf wachen wirst und wenn dies nicht der Fall sein wird, weißt du dass ich bald wieder zurück bin.

Jack.



Wo er wohl war?, dachte ich.
Plötzliche Schritte vor der Tür ließen mich aufhorchen.
War das Jack?
Die Schritte verklangen, direkt vor der Tür.
Wenige Sekunden blieb es still, bis jemand an der Tür klopfte.
Wer war das? Das Klopfen wurde energischer, lauter.
„Mach die Tür auf!“, rief dieser jemand, und ich erkannte ich ihn sofort an seiner Stimme.
Mikel, ja es war Mikel, aber was machte mein Cousin hier?


„Mach die Tür auf! Ich weiß das du da drinnen bist!“
Mikel schlug nach einige male gegen die Tür, als er plötzlich verstummte.
Ich wollte eigentlich zu ihm, ihm die Tür auf machen und fragen warum er hier war, aber ich war zu geschockt um mich überhaupt nur einen Millimeter zu bewegen.
„Verdammt nochmal! Mach die Tür auf! Ich weiß, dass du da bist! Ich kann deinen Gestank meilenweit riechen! KOMM RAUS!“
Mein Cousin schrie verzweifelter : „Ich weiß, was du ihr angetan hast! Lass sie gehen. … Bevor es zu spät ist!“
Fragend blickte ich auf die Tür.
Warum schrie er, Jack solle hinaus kommen?
Warum schrie er, solche eigenartigen Dinge? Was hat Jack, wem angetan?
Wer ist Sie? Etwa ich?
Ich ging an die Tür, doch bevor ich sie öffnen konnte, vernahm ich eine andere Stimme: „Was tust du hier, du Bastard? Weg von meinem Haus!“
Ich wusste sofort, dies war Jack, aber was sollte das?
Ein lautes knurren erklang, hinter der Tür, dann Schritte, leise Stimmen.
„Was hast du ihr angetan? Was?“
„Was soll ich wem angetan haben? He?“
Mikel schrie: „IHR!“, leiser fuhr er fort, „Verflucht nochmal, wo ist sie? Gib sie mir wieder zurück und dir wird nichts passieren. Wir vergessen es, aber gib sie mir zurück!“
Mit einem endgültigem Ton, antwortete Jack meinem Cousin: „Es ist zu spät!“
Die Geräusche, die dann hörte hatten an sich etwas eigenartiges.
Ich hörte manchmal etwas hartes gegen aneinander prallen, reißen, stöhnende Laute, Flüche.
Es hörte sich an, als ob die beiden draußen kämpfen würden.
Ich bekam Panik, mächtige Panik.
Gestern Abend, hatte ich erst mit erlebt wie Jack sich gegen diese Wölfe gewehrt hatte.
Und Jack war ein Vampir!
Ich glaubte zu wissen, dass Jack meinen Cousin nicht töten würde, … aber konnte ich mir da so sicher sein?
Natürlich kannte ich Jack nicht lange, aber ich vertraute ihm.
Angst aber hatte ich trotzdem und diese Angst, ließ mich die Tür auf reißen.
Als ich nach draußen, in das späte Sonnenlicht, stolperte, war ich erst erstaunt, dann aber geschockt.
Mein Cousin war fort, also war er verschwunden und ich brauchte mir keine Sorgen mehr um ihn zu machen.
Nun aber kämpfte Jack gegen einen Wolf, wie einer von gestern.
Dieser war sehr groß, größer als die Gestrigen, und sein Fell war schneeweiß, als ich nach draußen stolperte sah er mich mit eisblauen Augen entgegen.
Die Zeit stand still.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.08.2011

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