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2. Ein vorerst gelungener Abend




Mein Name ist Selena. Ich bin 17 Jahre alt und wohne mit meinem Vater, dessen Frau und ihrem Sohn also meinem Stiefbruder unter einem Dach. Meine Mutter hat mich und meinen Vater verlassen als ich 4 Jahre alt war. Warum weiß ich nicht und interessiert mich eigentlich auch nicht. Ich bin ungefähr 1,70 m groß, hab blonde, lange Haare und einen Körper von dem jedes Mädchen und auch jeder Junge nur träumen kann. Ohne jetzt eingebildet zu klingen, ich bin mehr als zufrieden mit meinem Äußeren. Hab ich schon erwähnt dass mein Vater der Besitzer einer großen Modekette ist? Daher kann ich mir ziemlich alles kaufen was ich will. Meine beste Freundin heißt Victoria. Alle nennen sie Vici oder Vic. Sel & Vic. Beste Freundinnen seit 3 Jahren. Sie ist auch ungefähr 1,70 m groß, hat braune, lange Haare und wunderschöne blaue Augen genau wie ich. Da sie schon seit 2 Jahren in festen Händen ist, was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist sie nicht wirklich Konkurrenz für mich. Ihre Familie ist auch nicht gerade arm daher ist unser Lieblings Hobby shoppen. Wie sollte es auch anders sein.
Wir waren gerade in unserem Lieblings Einkaufszentrum als mein Stiefbruder Leon mich anrief.
„Heij Schwesterchen. Wo bist du?“, fragte er.
„Ich bin mit Vic shoppen. Was gibt´s?“
„Ach so. Hast du den Porsche?“
„Ja, wieso?“
„Frag nur. Was machst du heut Abend?“
„Ich weiß noch nicht. Wieso?“, fragte ich neugierig.
„Kommst du mit ins Bytch? Da soll heut ein neuer DJ auflegen.“
„Mhm…ja klingt gut. Dann brauch ich aber noch ein Kleid. Was ziehst du an?
„Schwarzes Hemd und Jeans. Kauf dir ein schwarzes Kleid dann passen wir wieder perfekt zusammen“, sagte er lachend.
„Mal schauen ob ich was finde“; sagte ich und legte auf.
Das machten wir fast immer wenn wir zusammen ausgingen. Partnerlook. War so ein kleiner Insider von uns beiden.
Ich mochte Leon. Sehr sogar. Manchmal vielleicht ein bisschen zu sehr. Er sah wirklich gut aus. 1,85 m groß, dunkelbraune immer top gestylte Haare, braune Augen und ein markantes Gesicht. Wären wir nicht Verwandt… aber ist nun mal leider so.
„Heij Vic. Kommst du heut mit ins Bytch?“, fragte ich sie als sie gerade in einem hässlichen Rosa Sommerkleid mit viel zu vielen Rüschen aus der Umkleide kam.
„Geht nicht. Mach heut schon was mit Brian.“
Brian war ihr Freund. Überhaupt nicht mein Typ. Ich wusste bis heute noch nicht was Vic an ihm fand. Er guckte sowieso jeder Schlampe mit kurzem Rock hinterher und war nun wirklich nicht gut im Bett. Ja ich hatte mal was mit ihm. Leider. Auf einer Party. Vic war für zwei Wochen in England und das war die Party des Jahres. Brian hat mich absichtlich abgefüllt und dann in irgendein Zimmer geschleppt. Ich hab es damals einfach über mich ergehen lassen, weil ich nicht mehr wirklich bei mir war. Vic und Brian waren damals erst 3 Monate zusammen. Ich hatte es ihr erzählt als sie von ihrem Urlaub zurück war. Sie war traurig und auch ein wenig sauer auf uns hat uns aber verziehen und ist froh gewesen dass wir ehrlich zu ihr waren.
„Gott Vic zieh das hässliche Ding aus“, sagte ich als sie sich in dem Rosa Kleid im Spiegel betrachtete. Ich hatte schon ein Kleid für heut Abend. Schwarz und kurz. Alles andere war unwichtig. Vic war gerade in der Umkleide als ich überlegte was ich für Unterwäsche anziehen sollte. Ich schaute mich im Laden um und fand einen wunderschönen Violetten BH mit spitze und dazu passendem String. Ob Leon das gefallen würde? Ich versuchte schon öfters ihn um den Finger zu wickeln oder ihn eifersüchtig zu machen. Ich hatte ihn auch öfters fast so weit. Aber eben leider nur fast. Mehr wie einen Kuss gab es bis jetzt nicht. Vic wusste das ich scharf auf meinen Stiefbruder war. Sie hatte schon öfters versucht ihn mir auszureden ohne Erfolg. Seit 2 Jahren wohnen seine Mutter Melissa und er jetzt bei uns. Ich mochte Melissa aber fand es trotzdem doof dass ich mit Leon verwandt war.
„Was meinst du Vic, würde Leon das gefallen“. Sie schaute mich an.
„Sel meinst du nicht du solltest dir jemanden suchen der nicht mit dir verwandt ist. Du könntest jeden haben, dass weißt du. Warum ausgerechnet dein Bruder?“
„Stiefbruder. Weil ich nicht jeden haben will sondern ihn. Beziehungsweise hatte ich schon fast jeden von diesen Vollpfosten aus der Schule. Und glaub mir einmal reicht.“
Ich hatte bis jetzt noch nie wirklich einen Freund. Ich wurde mit 15 entjungfert und hab seit dem 1bis 2mal meinen Spaß mit den Typen und mehr auch nicht. Mein Stiefbruder war da ähnlich. Er schleppte die Mädchen in der Nacht mit nach Hause und am nächsten Tag wusste er nicht einmal die Namen von ihnen.
Mein Handy piepste. Eine neue Nachricht.

Heij Süße :-*
Hast du heut Abend Zeit?
Kannst zu mir kommen, bisschen Spaß haben ;-)
Jeremy <3

Jeremy war einer meiner besten Freunde. Wir kennen uns schon sehr lange vor ein paar Monaten sind wir zufällig zusammen im Bett gelandet. Seitdem haben wir öfters zusammen Spaß mehr aber auch nicht.

Heij Süßer :-*
Mhm…bin heute Abend mit Leon im Bytch.
Vielleicht find ich ja was Besseres als dich ;-)
Sel <3

Er schrieb gleich zurück.

Glaub ich nicht.
Was Besseres als mich findest du nirgends. Das weißt du Babe.
Ich kann ja auch vorbei kommen und später gehen wir zu mir ;-)

Okay. Mach das. Freu mich Süßer :-*... schrieb ich zurück.

Als Vic dann auch endlich ein Kleid für ihren Abend mit Brian gefunden hat gingen wir nach Hause. Als ich ankam kam Leon gleich aus der Haustür.
„Ist er noch ganz. Hat er einen Kratzer?“ fragte er aufgebracht.
„Mein Gott, ist doch nur ein Auto“, sagte ich genervt.
Leon liebte seinen Porsche. Er war sein ein und alles. Ich lieh ihn mir ab und zu für eine kleine Spritztour aus um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Selbstverständlich ohne zu fragen.
„Nur ein Auto?! Selena kannst du nicht wenigstens fragen wenn du ihn dir ausleihst. Ich meine du hast doch ein Auto. Musst du immer meins nehmen?“
„Ja ist ja gut. Beim nächsten Mal frag ich dich. Und ja ich hab ein Auto aber ich kann den roten Ferrari nicht mehr sehen. Ich hab die Farbe noch nie gemocht. Wir können ja tauschen.“
„Dann lass ihn dir halt um lackieren und nein ich werde nicht tauschen.“, sagte er wütend.
Wenn es um sein Auto ging verstand Leon absolut kein Spaß. Typisch Männer. Ich ging ins Haus, legte die Schlüssel in die Schüssel mit den anderen und ging hoch in mein Zimmer. Ein paar Minuten später als ich die Tür zugemacht hatte klopfte es. Ich machte auf. Leon.
„ich wollte so um halb 10 ins Bytch losfahren. Bist du bis dahin fertig?“, fragte er.
Ich sah auf die Uhr. Halb 8.
„Ja sicher“, antwortete ich genervt und machte die Tür wieder zu.
Ich ging in mein Badezimmer, zog mich aus und duschte mich. Ich stand lange unter der Dusche, das Wasser fühlte sich gut auf meiner Haut an. Als ich fertig war zog ich mir die neue Violette Unterwäsche an und trocknete mir die Haare ab. Ich machte die Tür von meinem Badezimmer auf und wollte gerade in mein Zimmer gehen als Leon in meinem Zimmer stand. Ich erschrak und schrie leicht auf.
„Gott Leon bist du doof?!“
„Tut mir leid“, sagte er und drehte sich um als er mich in Unterwäsche sah.
Ich zog mir schnell einen grauen langen Pullover über.
„Okay, du kannst“.
„Tut mir echt leid. Ich wusste ja nicht da…“
„Jaja schon gut. Was willst du?“ sagte ich genervt.
„Ähm also eigentlich…also irgendwie hab ich das jetzt vergessen…“
„Willst du mich verarschen?!“ sagte ich wütend.
„Nein will ich nicht. Ich habs wirklich vergessen Sel. Muss wohl an dem Anblick liegen.“ Sagte er mit einem Grinsen im Gesicht und musterte mich. Bevor ich etwas erwidern konnte sagte er
„Steht dir echt gut. Bin mal gespannt wer heute der glückliche ist der das zusehen bekommt. Außer mir natürlich“, sagte er und ging gerade aus dem Zimmer.
Arschloch, dachte ich mir.
Ich zog mir den Pullover wieder aus und zog das Kleid das ich gekauft hatte an. Dazu passende High Heels in schwarz. Meine blonden Haare lockte ich leicht und meine Augen schminkte ich a la Smokey Eyes. Zufrieden schaute ich in den Spiegel und lächelte. Ich schaute auf die Uhr. Kurz nach 9. Ich ging aus meinem Zimmer, die Treppe hinunter in unsere riesige Küche und machte mir noch schnell ein Sandwich.
Leon kam nach unten und mir blieb fast der Mund offen stehen. Er sah so gut aus in dem schwarzen Hemd dass er ein bisschen offen hatte so dass man ein wenig von seiner durchtrainierten Brust sehen konnte.
„Mach den Mund zu Schwesterchen. Du sabberst.“ Sagte er lächelnd und fuhr sich durch die Haare.
„Haha sehr witzig“, sagte ich nur. Ich musste mich besser zusammen reißen.
„Können wir dann?“ fragte ich nachdem ich mein Sandwich gegessen hatte.
„Ja sicher. Du siehst übrigens auch heiß aus“, sagte er und zwinkerte mir zu.
„Ich hab nie gesagt dass du heiß aussiehst“.
„Das war auch nicht nötig.“
„Arschloch“, murmelte ich. Er grinste nur.
Wir fuhren in seinem geliebten Porsche ins Bytch unseren Stammclub.
Als wir dort ankamen war es schon ziemlich voll. Leon parkte auf den extra für uns reservierten Parkplatz und stieg aus dem Wagen. Wir liefen zum Eingang und beachteten die warteten Leute gar nicht sondern gingen gleich vor zum Türsteher. Ich lächelte ihn an.
„Hey Jason. Alles klar?“
„Klar sicher und bei dir Selena?“
„Sicher. Lässt du uns rein?“ Was für eine Frage natürlich lässt er uns immer rein. Wir kannten uns schon seit der Club eröffnet hat. Jason war echt nett und ja ich war auch schon ein paar Mal mit ihm im Bett.
„Was krieg ich denn?“ fragte er grinsend.
„Naja sie könnte dir ihre reizende Unterwäsche zeigen. Sie ist Violett. Echt heiß.“ Sagte Leon neben mir. Da wollte wieder jemand ganz witzig sein.
„Wieso zeigst du im nicht deine Boxershorts?“, fragte ich und schaute ihn böse an.
„Weil ich keine anhabe.“
„Hört zu ihr beiden. Ihr dürft rein. Leon kauf dir eine Unterhose das ist ja echt widerlich. Und Selena wir sehen uns doch sicher später noch, dann können wir das mit deiner Unterwäsche klären.“, sagte Jason grinsend und lies uns durch.
„Ich hoffe doch“, sagte ich.
Von Leon kam ein gemurmeltes: „Danke man“.
Als wir rein gingen fühlte ich mich gleich viel wohler. Der Laden war einfach der beste hier in der Nähe. Die Musik dröhnte in meine Ohren und die Lichter funkelten an der Decke. Ich ging direkt zur Bar.
„Ein Wodka Lemon mit Eis, bitte“ sagte ich zu dem Barkeeper den ich nicht kannte. Er musste neu sein. Ich betrachtete ihn von oben bis unten. Muskulöse Statur. Blaue Augen. Braune Haare. Hübsches Gesicht.
„Bist du denn schon 18?“, fragte er mich grinsend. Meinte er das Ernst?!
„Seh ich den so aus“, fragte ich zurück.
„Nein. Deswegen frag ich dich ja.“
„Hör zu du Witzbold. Ich hab bis jetzt immer alles bekommen was ich wollte und hab nicht vor etwas daran zu ändern. Also entweder du gibt’s mir jetzt was zu trinken oder ich gehe zu einem anderen Barkeeper.“ sagte ich gereizt.
„Tja dann musst du dir wohl woanders was zu trinken holen…denn ich hab jetzt Pause.“ sagte er lachend und lief an mir vorbei. War das sei Ernst?! Der wusste wohl nicht wen er vor sich hatte. Jason lief an mir vorbei.
„Jase. Warte mal. Der neue Barkeeper. Wer ist das?“
„Das ist Erik. Wieso?“
„Tja ich möchte dich ungern beleidigen aber ihr solltet aufpassen wen ihr einstellt. Er lässt die wichtigen Gäste warten und fragt sie vorher nach ihren Ausweis. Wenn er das immer so macht glaub ich nicht das die Gäste länger hierbleiben.“, sagte ich und lächelte leicht in mich hinein. Ich weiß er würde Ärger bekommen. Nicht nur weil Jason mich sehr mochte sondern weil jeder mich kannte und wusste das man so nicht mit mir redet.
„Ich kümmere mich drum Selena. Was möchtest du zu trinken? Wodka Lemon mit Eis wie immer?“ er kannte mich einfach.
„Ja bitte.“, sagte ich.
Als ich meinen Drink dann endlich bekommen hatte suchte ich den Club flüchtig nach Leon ab. Ich fand ihn in irgendeiner Ecke mit einer Blondine auf seinem Schoß wild rumknutschen. Widerlich.
„Wow Leon. Das hat echt klasse“, sagte ich im Vorbeigehen. Er wedelte nur mit den Armen und bedeutete mir zu verschwinden. Nichts lieber als das. Ich langweilte mich ein wenig. Wo war Jeremy eigentlich? Er wollte doch auch vorbei kommen. Ich beschloss erstmals die Treppe zur nächsten Etage hoch zu gehen. Ich schaute mich ein wenig um. Es war nicht wirklich viel los also ging ich wieder runter. Als ich gerade unten ankam stolperte ich mit jemanden zusammen ich wusste noch nicht wer es war den das erste was ich vor dem Gesicht hatte war eine breite, muskulöse Brust in einem engen, schwarzem T-Shirt. Er roch nach Mann und nach Meer. Es war ein unglaublicher Geruch. Als ich mich dann endlich gefasst hatte und nach oben sah erstarrte ich. Der Barkeeper. Erik. Stand vor mir und sah mich an.
„So sieht man sich wieder kleine.“, sagte er lächelnd. Sein Gesicht nur Zentimeter von meinen entfernt.
„Ja leider.“ sagte ich wütend auf mich selbst, dass ich mich so von ihm aus der Fassung bringen ließ.
„Du hast mich bei Jason verpfiffen, stimmt’s?“
„schon möglich“, sagte ich gelangweilt und wollte gerade an ihm vorbei gehen. Er packte mich am Arm und zog mich ganz nah zu sich.
„Zu deiner Information, und das wird dich jetzt wahrscheinlich enttäuschen aber er hat mich nicht gefeuert. Er weiß das ich gut bin und den Job brauch. Und glaub mir wir werden uns sicher noch öfters begegnen ob es dir nun gefällt oder nicht“, flüsterte er in mein Ohr und berührte dabei kurz mit den Lippen die dünne, empfindliche Haut unter meinem Ohr. Ich bekam eine Gänsehaut was er natürlich mitbekam. Er lachte leise.
„Gibt es ein Problem“, fragte eine Stimme von hinten. Ich drehte mich um. Jeremy stand hinter uns.
„Nein. Alles gut. Schön dass du noch gekommen bist.“, sagte ich freundlich und befreite mich aus Eriks Griff.
„Wirklich? Sieht aber nicht danach aus.“ sagte Jeremy und runzelte die Stirn.
„Lass gut sein Jeremy. Komm gehen wir“, sagte ich und nahm seine Hand.
„Wir sehen uns kleine“, sagte Erik noch.
„Das glaub ich kaum“, entgegnete ich.
Als wir draußen ankamen atmete ich erst mal tief ein. Wie konnte der Typ mich so durcheinander bringen? Sein Geruch war einfach der pure Wahnsinn und dann als er mein Ohr mi seinen Lippen berührt hat. Wow. Jeremy holte mich aus meinen Gedanken.
„Wer war der Kerl?“, fragte er leicht gereizt.
„Der neue Barkeeper.“
„Und wieso redest du mit ihm?“
„Ich kann reden mit wem ich will. Bist du etwa Eifersüchtig?“
„Nein. Wieso? Auf den? Nie im Leben.“ Ich wusste er war eifersüchtig und ich wusste er würde es niemals zugeben.
„Musst du auch nicht. Wir sind ja schließlich nicht zusammen.“
„Nein sind wir nicht…“, sagte er leise mehr zu sich selbst. Wir liefen ein Stückchen in den Wald.
„Sel wieso eigentlich nicht?“
„Was meinst du?“, fragte ich verwirrt.
„Wieso sind wir nicht zusammen. Wir kennen uns schon so lange. Wir haben schon so viel durchgemacht und so viel Spaß gehabt.“
„Ich weiß nicht Jeremy. Es würde einfach nicht funktionieren.“ Mit so was hatte ich jetzt überhaupt nicht gerechnet. Ich war total überrumpelt. Um ehrlich zu sein hab ich noch nie darüber nachgedacht. Das mit Jeremy war nur Spaß. Klar es war immer schön mit ihm und wir kannten uns schon lange. Aber eine Beziehung?
„Woher willst du das wissen. Lass es uns doch einfach probieren. Und wenn es nicht funktioniert dann eben nicht. Aber lass es uns versuchen. Bitte Selena.“ Er nannte mich Selen. Es musste ihm wirklich wichtig sein. Sonst sagte er immer Sel zu mir. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wusste nicht mal wie das in einer Beziehung so abläuft. Das Wort Beziehung war in meinem Wortschatz einfach noch nicht eingespeichert. Das sollte sich heute wohl ändern.
„Willst du meine Freundin sein Selena Priston?“, fragte er mit einem Lächeln im Gesicht als wenn wir 12 wären.
„Ja ich will“, antwortete ich. Jetzt war es also soweit. Die berühmt, berüchtigte Selena Prinston hatte einen Freund.
Es war spät in der Nacht als ich nach Hause kam. Ich duschte mich noch schnell und ging gleich ins Bett. Morgen war ja leider wieder Schule.

3. Der nicht ganz so neue Schüler




Mein Wecker klingelte und ich stand wiederwillig auf und ging ins Bad. Ich schminkte mich leicht und glättete meine Haare. Danach ging ich in meinen begehbaren Kleiderschrank und suchte mir ein Outfit raus. Ich entschied mich für eine kurze weiße Hose, eine Bluse in alt-rosa und cremefarbene High- Heels. Dazu noch meine Louis-Vuitton Tasche und schon war ich fertig. Ich ging runter in die Küche und nahm mir noch schnell einen Müsliriegel da ich schon spät dran war und hetzte zu meinem roten Ferrari.
„Hey Schwesterchen auch schon fertig?“, fragte Leon hinter mir.
„Ja komischerweise schon“, murmelte ich. Ich wunderte mich selbst dass ich heute mal nicht zu spät zum Unterricht kommen sollte. Normalerweise kam ich immer zu spät. Die Lehrer hatten sich schon längst damit abgefunden.
„Steig ein ich nehme dich mit“, sagte ich zu meinem Stiefbruder.
„Danke“, sagte er und setzte sich auf den Beifahrersitz. Ich schaltete das Radio ein. Es lief gerade Wide Awake von Katy Perry. Schönes Lied. Leon und ich redeten nicht viel auf der Fahrt. Als wir in der Schule ankamen stieg er gleich aus dem Auto und lief zu seinen Kumpels.
„Kein Problem ich hab dich gern mitgenommen du musst dich nicht bei mir bedanken“; sagte ich wütend. Er drehte sich noch mal um und grinste mich dumm an. War ja klar. Ich stieg aus dem Auto und lief elegant zu meinen Freundinnen. Einigen Jungs blieb der Mund offen stehen als sie meine langen Beine sahen. Ich ignorierte sie. Ich umarmte meine beste Freundin Vic als erste danach meine beiden anderen Freundinnen Caroline, mit der ich seit ein paar Monaten gut befreundet bin. Sie hat kurze blonde Haare und ist ziemlich schlagfertig wenn sie blöd angemacht wird. Das liebe ich so an ihr. Früher haben wir uns gehasst. Weiß auch nicht warum. Eigentlich ist sie ganz nett. Und Josefine. Sie ist eine Austauschschülerin aus Frankreich und ist seit 3 Wochen bei uns. Wir haben uns sofort gut verstanden. Sie hat lange braune Locken fast wie Vic allerdings ein zierlicheres Gesicht. Ich betrachtete Vic´s Outfit. Kurze cremefarbene Hose und rosanes Spitzentop. Dazu cremefarbene Schuhe aber nicht die gleichen wie ich. Wir hatten mal wieder fast denselben Geschmack. Ich grinste.
„Süßes Outfit“, sagte ich.
„Danke. Du aber auch“, sagte sie und grinste auch.
„Oh mein Gott“, schrie Caroline und fixierte einen Punkt hinter uns. Vic, Caroline und ich drehten uns um. Das glaub ich jetzt nicht.
Erik, der unverschämte Barkeeper von gestern Abend stieg aus einem schwarzen Hummer. Er hatte eine dunkle Jeans und ein einfaches schwarzes T-Shirt an und sah damit unglaublich sexy aus. Er ließ seinen Blick über den Schulhof schweifen und als er mich sah nickte er mir kurz zu und grinste. Das darf doch alles nicht war sein. Das hat mir gerade noch gefehlt. Gerade als er auf mich zu gelaufen kam packte mich jemand von hinten an den Hüften, drehte mich zu sich herum und küsste mich stürmisch auf den Mund. Als der Kuss fertig war öffnete ich meine Augen und sah in Jeremys. Er grinste.
„Hey Süße. Alles klar?“, fragte er und zog mich noch enger an sich.
„Ja und bei dir?“
„Jetzt schon“, sagte er und küsste mich noch einmal leicht auf die Lippen. Ich befreite mich aus seiner Umarmung und drehte mich um, um zu sehen wo Erik war. Er lief gerade die Treppe zum Schulgebäude hoch. Wenigstens kam er nicht hierher.
Als ich mich dann wieder umdrehte blickte ich in die verwirrten Gesichter meiner Freundinnen. Achja sie wussten ja noch gar nicht das ich jetzt einen Freund hatte.
„Hey Leute. Ähm…Jeremy kennt ihr ja. Er ist jetzt mein Freund.“
Vic schaute zuerst zu mir, dann zu Jeremy und dann wieder zu mir.
„Okay Sel. Womit erpresst er dich“, fragte sie. Ich musste lächeln. Typisch Vic.
„Er erpresst mich nicht“, sagte ich als es zum Unterricht klingelte.
Jeremy küsste mich noch einmal.
„Bis später Süße.“
„Bis später“, sagte ich und lächelte.

„Im Ernst Sel? Du und Jeremy?“, fragte mich Vic auf den Weg zum Unterricht.
„Weißt du wir kennen uns schon so lange wieso denn nicht. Wir versuchen es einfach mal und wenn es nicht funktioniert dann eben nicht. Ich mag ihn.“
„Magst du ihn oder liebst du ihn? Weißt du da gibt es Unterschiede ob du ihn als Freund haben willst oder als festen Freund.“
„Ja ist ja gut“, sagte ich genervt.
„Ich geb euch 2 Wochen. Spätestens dann geht der erste fremd. Und so wie ich dich kenne wirst du das sein.“ Wahrscheinlich hatte sie recht. Ich setzte mich auf meinen Platz als es zum Unterricht klingelte. Der Lehrer wollte gerade irgendetwas sagen als es an der Tür klopfte.
„Hey ich bin Erik und wurde dieser Klasse zugewiesen.“, sagte er.
„Okay dann komm rein und such dir einen freien Platz neben einer deiner neuen Mitschüler aus. Leider war der Platz neben mir auch noch frei und wie sollte es anders sein. Er setzte sich natürlich neben mich.
„Siehst du, kleine. Ich hab doch gesagt wir sehen uns wieder“, sagte er grinsend.
Ich ignorierte ihn und sagte einfach nichts. Als der Unterricht dann endlich vorbei war ging ich gemeinsam mit Vic zur Cafeteria. Josefine und Caroline warteten schon auf uns.
„wisst ihr in welcher Klasse der neue ist?“ wollte Caroline wissen.
„In meiner“, erwiderte ich.
„Du hast ja so ein Glück.“
„Wie man’s nimmt. Er ist ziemlich nervig.“
„Wer ist ziemlich nervig?“, wollte Jeremy wissen der sich gerade neben mich setzte.
„Niemand“, sagte ich und küsste ihn stattdessen. Er erwiderte den Kuss. Ich hatte nichts anderes erwartet.
„Sucht euch ein Zimmer“, sagte Leon, der gerade mit einer Blondine im Schlepptau an unserem Tisch vorbei lief.
„Glaub mir. Das werden wir“, sagte ich lächelnd und küsste Jeremy mit viel Leidenschaft Da ich schon fast auf ihm saß konnte ich deutlich seine Erregung spüren. Ich grinste und setzte mich ganz auf ihn. Er begann meinen Hals zu küssen. Ich stöhnte leise. Ich war mir völlig im klaren das uns wahrscheinlich die ganze Schule beobachtete.
„Süße. Ich weiß das ist lieb gemeint und ich will dich. Wirklich. Aber wenn du nicht sofort aufhörst muss ich dich gleich hier vor allen anderen auf dem Tisch nehmen und ich weiß nicht ob du so begeistert wärst“, sagte er und hörte auf mich zu küssen.
„Wir könnten auch aufs Klo gehen“, sagte ich, zwinkerte ihm zu und fuhr mit den Fingerspitzen seine Brust hinunter. Bei seinem Hosenknopf hielt ich inne. Er sah mich ungläubig an. Ich legte meine Hand ganz sanft aber bestimmt auf die Wölbung in seiner Hose. Er nahm meine Hand in seine und schubste mich wieder zurück auf meinen Stuhl. Schade eigentlich. Ich hatte nicht vor mit ihm aufs Klo zu gehen ich wollte nur sehen wie er reagiert. Ich sah ihn mit einem Schmollmund an. Er tätschelte meine Hand.
„Später“, sagte er und lächelte. Ich fuhr mir lasziv mit meiner Zunge ganz langsam über meine Lippe. Er verfolgte meine Zunge mit seinen Augen. Ich grinste.
„Na hoffentlich.“ Ich zog mich fürs erste zurück und aß meinen Salat. Im Augenwinkel sah ich wie mich jemand anstarrte. Normalerweise intressiert es mich nicht was andere über mich denken oder wenn sie mich anstarren doch aus irgendeinem Grund drehte ich meinen Kopf und sah in Eriks blaue Augen. Er stand ungefähr 5 Meter von mir entfernt und seinem Blick nach zu urteilen hatte er alles mitangesehen. Gut so. Vielleicht quatscht er mich jetzt nicht mehr so blöd an. Ich widmete mich wieder meinem Salat. Als ich fertig war ging ich noch schnell auf Toilette.
„Vic. Kommst du schnell mit?“, fragte ich sie. Sie stand auf und folgte mir.
„Was war das den für eine Aktion?“, fragte sie mich.
„Was denn?“ ich versuchte unschuldig zu klingen.
„Ich dachte immer du stehst nicht so auf Knutschen in der Öffentlichkeit und in der Schule schon gar nicht damit die Typen denken du bist noch frei und du die große Auswahl hast“, sagte sie in einem sehr abfälligen Ton. Ja ich kann mich noch gut daran erinnern als ich das mal gesagt habe.
„Ach weißt du…ich hab es satt jeden Typen zubekommen den ich will. Ich hab beschlossen sesshaft zu werden.“
„Du und Sesshaft?! Das ist mir ja ganz neu.“
„Ich weiß auch nicht. Mir war halt einfach danach. Und außerdem bin ich mir jetzt ziemlich sicher das kein weibliches Wesen sich mehr an Jeremy ran macht, “ sagte ich stolz.
„Und was macht dich da so sicher?“
„Jeder hier kennt mich. Und kein Mädchen wird es wagen ihn auch nur anzusehen sonst bekommt sie es mit mir zu tun. Und das kann ganz böse enden.“
„Und was ist mit Jeremy? Kann er sich sicher sein dass du nicht dem nächstbesten in die Arme springst?“ ich funkelte sie böse an. Ich wusste sie meinte es nicht böse.
„Ich weiß es nicht. Ich gebe mir Mühe okay?“ sagte ich bevor wir wieder an unserem Tisch in der Cafeteria waren.
Bald darauf klingelte es wieder zum Unterricht. Die Stunden vergingen langsam. Ich spürte fast in jeder Stunde Eriks Blicke auf mir. Was wollte der nur von mir?!
Endlich war der Unterricht vorbei.
„Hey Sel kommst du nachher noch zum See?“, fragte mich Caroline kurz bevor ich in mein Auto steigen wollte.
„Klar. Soll ich was mitbringen?“
„Mhm. Nein ich glaub nicht. Vic und Josefine kommen auch. Und Jeremy und noch ein paar andere. Die bringen dann sowieso was zu trinken mit. Aber du kannst Leon fragen ob er auch mitkommt. Ich versuch noch den Neuen zu überreden.“
„Okay dann bis später“, sagte ich und fuhr davon. Ich würde Leon fragen, war mir aber ziemlich sicher dass er sowieso nein sagen würde. Und was Erik anging.
Ich hatte das Gefühl dass er nicht unbedingt der Typ war der sich nachmittags mit irgendwelchen Leuten die er nicht kannte betrinken wollte. Als ich Zuhause war ging ich schnell in mein Zimmer und zog mir meinen pinken Bikini mit Rüschen an. Darüber noch ein kurzes weißes Sommerkleid. Ich packte noch schnell meine Tasche und ging wieder die Treppe runter. Leon war inzwischen auch schon da und saß in der Küche.
„Uhh sexy“, sagte er als er mich in meinem kurzen Kleid sah. Ich war mir völlig bewusst dass man meinen knappen Bikini darunter sehen konnte.
„Danke. Kommst du mit zum See?“, fragte ich mit wenig Hoffnung.
„Mhm. Bei dem Anblick wahnsinnig gern“, sagte er gedehnt und musterte mich langsam von oben bis unten. Okay mein Bruder war definitiv pervers.
„Also?“, fragte ich noch einmal.
„Ich bin mit Isabel verabredet. Wir wollten ins Kino gehen.“
„Ah und wer bitte ist Isabel? Die mit der du neulich im Bytch rumgemacht hast oder die heute aus der Schule?“
„Weder noch. Sie ist die kleine Schwester von Josefine.“ Das Josefine eine jüngere Schwester hatte wusste ich natürlich. Aber daran hatte ich natürlich nicht gedacht.
„Seit wann stehst du denn auf kleine Mädchen“, fragte ich ihn spöttisch.
„Hallo sie ist Französin! Ich hab gehört die sind in gewissen Sachen sehr gut. Wenn du verstehst was ich meine. Und da Josefine ja kein Interesse an mir hat…“
Das war ja echt widerlich.
„Halt dich fern von ihr. Wenn du ihr wehtust kriegst du es mit Josefine zu tun und da sie meine Freundin ist werde ich sie selbstverständlich unterstützen. Und du weißt das ich sehr temperamentvoll sein kann.“
„also soll ich sie jetzt einfach sitzen lassen und mit dir an den See fahren? Das wäre aber nicht sehr nett von mir“, sagte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Mach was du willst. Ich fahr jetzt los. Bis später dann.“
„Warte. Wer kommt denn eigentlich alles?“
„Die üblichen. Caroline, Josefine, Vic, Jeremy und ein paar andere.“
„Okay warte kurz ich komme mit“, sagte er und rannte die Treppe hoch. Ich seufzte und beschloss schon mal zum Auto zugehen. Ehrlich gesagt war ich ziemlich überrascht dass er doch mitkam. 5 Minuten musste ich warten bis er dann endlich kam. Wir fuhren zum See und als wir ankamen waren doch mehr Leute da als erwartet.

4. Eine (kleine) Party am See


„Wow. Das verstehst du also unter nur ein paar Freunde“, sagte er und stieg aus dem Auto.
„Ich wusste nicht dass so viele kommen würden. Aber sei doch froh. Dann hast du mehr Auswahl“, sagte ich und musste grinsen.
„Ja, stimmt auch wieder. Mal sehen ob ich meinen Rekord halten kann.“ Er zwinkerte mir zu. Ich sah mich um. Fast die ganze Schule war da. Aus einem Auto neben mir dröhnte laute Musik. Ich lief weiter und suchte Vic. Vergeblich wie ich nach kurzer Zeit feststellen musste. Es waren zu viele Leute hier um sie zu finden. Ich sah Caroline und Josefine auf mich zu kommen.
„Hey Süße“, begrüßten sie mich und umarmten mich beide.
„Hey ihr beiden. Ist ja ziemlich viel los.“
„Ja echt cool oder. Und weißt du wer noch da ist? Der neue. Erik. Ich hab ihn gefragt und er hat gesagt dass er sehr gerne kommen würde. Er ist ja so süß. Ich hoffe doch dass ich heute nicht alleine nachhause muss“, sagte Caroline und grinste.
„Ja echt super. Habt ihr Vic irgendwo gesehen?“
„Ja sie ist vorhin irgendwo mit Brian verschwunden“, sagte Josefine.
„Ach so. Und ist Jeremy auch da?“
„Nein den hab ich noch nicht gesehen. Aber er kommt sicher noch“, sagte Josefine und ging sich was zu trinken holen. Dasselbe sollte ich vielleicht auch so schnell wie möglich machen.
„Hey Caroline ist das okay für dich wenn ich dich allein lass? Ich hol mir was zu trinken.“
„Nein schon in Ordnung. Ich wollte sowieso gerade nach Erik suchen. Bis später Sel.“
Ich schüttelte den Kopf. Was fanden nur alle an Erik? Sicher er sah gut aus aber viele Typen sehen heiß aus deswegen muss man ihnen nicht gleich hinterher rennen. Ich ging zu einen der vielen Autos bei denen der Kofferraum auf war, nahm mir ein Bier raus und trank. Ich lief noch ein wenig umher auf der Suche nach Vic oder Jeremy. Nach ein paar Minuten war die erste Flasche leer und die zweite folgte. Und die dritte und vierte dann irgendwann auch. Ich spürte wie der Alkohol langsam anfing zu wirken ich stolperte noch nicht umher und lallte auch nicht so viel ich wusste. Aber ich fing an alles ziemlich witzig zu finden und mir wurde ziemlich heiß. Am liebsten hätte ich das Kleid ausgezogen und wer nur noch im Bikini rumgelaufen. Da kam mir plötzlich eine Idee. Wenn wir schon an einem See waren und ich einen Bikini drunter hatte konnte ich doch eigentlich auch schwimmen gehen. Ich lief ein Stück durch den kleinen Wald. Dorthin wo es ein wenig ruhiger war und zog mir mein Kleid aus und warf es irgendwohin. Ich hoffte nur dass ich es später wiederfinden würde. Ich lief den restlichen Weg zum See im Bikini und hörte ein paar Pfiffe hinter mir. Also waren doch noch ein paar Leute an dem Teil vom See von dem ich dachte dass ich dort allein war. Doch das war mir egal. Ich ignorierte die Stimmen und ging in das kühle Wasser. Es fühlte sich schön kühl auf meiner überhitzten Haut an. Ich tauchte ganz unter um das Wasser auch auf meinem Gesicht spüren zu können. Als ich wieder auftauchte stand jemand vor mir. Ich sah in die schönsten Augen die ich jemals gesehen habe. Sie hatten die Farbe von dunkelblauen Saphiren. Einfach unbeschreiblich. Ich konnte nicht anders und musste meine Hände einfach auf das schöne, markante Gesicht legen ich fuhr über seine vollen Lippen und hatte das dringende Bedürfnis meine Lippen auf seine zu legen. Ob sie wohl genau so weich waren wie sie aussahen? Ich wusste ich kannte das Gesicht, aber woher. In dem Moment war es mir gleichgültig und ich schob es auf den Alkohol. Ich beugte mich leicht vor und küsste den fremden leicht auf die Lippen. Die eine Hand hatte ich immer noch an seinem Gesicht und mit der anderen fuhr ich ihm ins Haar und zog sein Gesicht näher an meines. Er erwiderte meinen Kuss und legte seine Hände um meine Taille um mich enger an sich zu ziehen. Er löste seine Lippen von meinen und sah mir in die Augen.
„Weißt du eigentlich wer ich bin?“ fragte er und lächelte leicht.
„Nein, aber du küsst gut“, sagte ich und küsste ihn erneut. Er hielt kurz inne und zögerte, doch dann küsste er mich weiter.
„Du küsst gerade den, den du wahrscheinlich am meisten hasst“, flüsterte er an meinem Hals.
„Ach denkst du ja. Ich weiß nicht genau wen ich gerade am meisten hasse. Aber ich schwanke zwischen meinem Englischlehrer der mich letzte Woche Nachsitzen lassen hat und meiner Nachbarin die mein Privatleben nicht akzeptieren will. Und da mein Lehrer leider nicht so einen Hammer Körper hat wie du naja dann bleibt nur noch eins…“ sagte ich und musste Grinsen.
Er lachte.
„Na gut. Aber sei mir später nicht böse“, sagte er. Bevor ich irgendwas erwidern konnte lagen seine Lippen wieder auf meinen. Er küsste mich mit solch einer Leidenschaft. Jeremy konnte es definitiv nicht sein. Seine Küsse kannte ich und die waren bei weitem nicht mit dem zu vergleichen was hier gerade passierte. Ich spürte wie er seinen Mund öffnete und mit seiner Zunge über meine Lippen fuhr. Auch ich öffnete meinen Mund und lies seine Zunge mit meiner verschmelzen. Ich keuchte auf. Seine Hände wanderten meine Rücken hinunter zu meinem Hintern. Er umfasste ihn und zog mich noch näher an sich. Ich konnte seine Erregung spüren und grinste. Ich nahm meine Hand aus seinem seidigen Haar und fuhr mit den Fingerspitzen seine Brust hinunter. Erst jetzt fiel mir auf das er noch sein T-Shirt und seine Hose anhatte. Als ich an seinem T-Shirt Ende ankam zog ich leicht daran worauf er es sich kurzerhand auszog. Seine Lippen langen kurz auf meinen und fuhren dann meinen Hals hinunter zu meinem Bikini Oberteil. Er öffnete mit der einen Hand mein Oberteil und zog es mir aus. Ich wusste dass ich es später wahrscheinlich nie wieder finden würde. Seine Lippen waren nun bei meinen Brüsten und verwöhnten sie. Das war besser als alles was ich bisher erlebt habe. Ich stöhnte auf und lies mich leicht nach hinten fallen. Seine starken Arme hielten mich problemlos fest. Ich öffnete mit zittrigen Fingern sein Jeans und zog sie ihm aus. Seine Erregung konnte ich nun deutlich spüren. Ich fuhr mit den Händen leicht darüber und er hörte auf mich zu küssen und sah mich an.
„Wenn wir jetzt weiter machen kann ich nicht mehr aufhören“, sagte er mit zittriger Stimme.
„Wer hat denn was von aufhören gesagt?“, fragte ich und zog ihm nun auch seine Boxershorts aus. Er zog mir schnell mein Bikini Höschen aus und zog mich auf sich. Als er in mich eindrang konnte ich nicht anders, presste mich noch enger an ihn und krallte meine Hände in seine Rücken. Er stöhnte auf und wurde immer schneller. Er küsste mich überall und schon nach wenigen Minuten kamen wir beide stöhnend und keuchend zum Höhepunkt. Ich sank in seine Arme und spürte nur noch wie er mich auf die Stirn küsste. Danach war ich weg…

5. Erschreckendes Erwachen


Als ich am Morgen aufwachte ging es mir eigentlich ganz gut. Ich konnte mich noch an alles erinnern außer an den Typen mit dem ich im See war. Wer war es nur. Ich wollte mich gerade umdrehen und noch ein wenig weiterschlafen.
„Bitte erschreck jetzt nicht“, sagte eine Stimme die mir bekannt vor kam. Ich öffnete meine Augen und sah in Eriks Gesicht. Hätte er nicht einen Arm um meine Taille gelegt wäre ich wahrscheinlich rückwärts aus dem Bett gefallen. Ich befreite mich aus seiner Umarmung.
„Was zum Teufel machst du hier“, sagte ich und schrie ihn dabei fast an.
„Du bist gestern einfach eingeschlafen und ich wusste nicht wo du wohnst also hab ich dich mit zu mir genommen. Ich hätte dich natürlich auch im Wald liegen lassen können. Das hätte mir jetzt wahrscheinlich einiges erspart“, sagte er und grinste.
„Warte. Wieso hast du mich gefunden?“
„Du kannst dich nicht mehr an gestern erinnern? Ich dachte nicht das ich so schlecht bin.“
„Du warst das?!“
„Natürlich wer denn sonst?“
„Du hast genau gewusst dass ich betrunken war. Wieso hast du das getan?! Du hast mich vergewaltigt.“ Okay das war jetzt etwas übertrieben.
„Oh für mich sahst du mehr als nur willig aus. Du hast mich ja förmlich angefleht das ich es mit dir treibe“, sagte er und fuhr sich lässig durch das dunkle Haar.
„Hab ich nicht“, protestierte ich und schlang die Arme um meinen Körper. Hatte ich ihn wirklich angefleht? Nein, ganz sicher nicht. Er grinste mich an und verschlang mich förmlich mit seinem Blick. Erst jetzt bemerkte ich das ich nichts anhatte. Ich schlang schnell die Decke um meinen Körper.
„Wo sind meine Sachen?“
„Keine Ahnung. Wahrscheinlich irgendwo im Wald. Als ich dich im Wasser sah hattest du nur einen Bikini an aber der hat ja dann nur gestört“, sagte Erik grinsend und drehte sich um.
„Wenn du mich jetzt entschuldigst ich würde gern noch ein bisschen schlafen.“
Ich sah in perplex an. War das jetzt sein Ernst? Offensichtlich denn schon nach ein paar Minuten war er wieder eingeschlafen. Ich fasste es nicht. Hatte ich wirklich mit Erik geschlafen?! Das konnte doch nicht sein. Ich seufzte und legte mich wieder hin. Nicht dass es nicht gut war aber ausgerechnet Erik? Ich merkte wie ich langsam wieder in einen tiefen Schlaf fiel. Als ich erneut aufwachte spürte ich wieder starke Arme, die um meine Hüften geschlungen waren. Es fühlte sich gut an. Richtig gut und anders wie bei Jeremy. Ich spürte wie er in meine Haare seufzte und danach tief einatmete und mich noch näher an sich zog. Ich musste lächeln. Ich versuchte mich umzudrehen um in sein Gesicht zu sehen was mir nach mehreren Versuchen auch gelang. Ich sah in Eriks schlafendes Gesicht. Er sah glücklich und wie ein kleines niedliches Kind aus. Seine Haare waren leicht verwuschelt und hingen in seinem Gesicht.
„Gefällt dir was du siehst“, fragte er mich und öffnete seine Augen.
„Nein“, sagte ich und drehte mich wieder um.
„Ganz sicher“, sagte Erik und legte wieder einen Arm um mich.
„Gib es zu. Es fühlt sich gut an oder?“ Er küsste mich leicht am Hals und ich bekam eine Gänsehaut.
„Ich muss jetzt los“, sagte ich und wollte aufstehen bis mir plötzlich einfiel dass ich ja keine Sachen hatte.
„Wo sind meine Sachen?“
„Wie schon gesagt du hast gestern nur einen Bikini angehabt und der liegt noch irgendwo im See. Ich hab dir gestern mein T-Shirt übergezogen.“
„Na wunderbar. Du hast nicht zufälligerweise eine Hose und ein T-Shirt für mich das nicht von dir ist? Und Unterwäsche wäre auch nicht so schlecht.“
„Warte mal kurz“, sagte er und stand vom Bett auf. Er hatte nur eine Boxershorts an. Ich musterte ihn als er zum Schrank lief. Er hatte definitiv einen durchtrainierten Körper. Als er sich wieder umdrehte sah ich schnell aus dem Fenster.
„Hier“, sagte er und warf mir eine blaue Boxershorts von sich und ein nicht allzu großes schwarzes T-Shirt zu.
„Danke“, sagte ich. „Könntest du dich kurz umdrehen?“
„Wieso denn? Ich weiß wie du aussiehst.“
„Dreh dich einfach um okay!“ er gab ein schnaufen von sich, drehte sich aber um.
Ich zog mir schnell die Sachen an und stand auf.
„Kann ich kurz das Bad benutzen?“, fragte ich. Er drehte sich wieder um und musterte mich.
„Steht dir“, sagte er und grinste wieder dumm. „Ja sicher. Ich teile mir ein Bad mit meinem Bruder aber der müsste eigentlich schon weg sein. Du kannst gerne duschen wenn du möchtest.“ Er öffnete mir eine Tür die von seinem Zimmer in ein Bad führte. Es war schön hell und sehr ordentlich. Es befand sich eine Toilette, ein Doppel Waschbecken und eine große Dusche darin.
„Danke“, sagte ich und schloss die Tür hinter mir. Ich bemerkte dass das Bad zwei Türen hatte. Die andere Tür führte vermutlich in das Zimmer von Eriks Bruder. Ich beschloss mir erst mal provisorisch die Zähne zu putzen. Danach sprang ich in die Dusche und wusch mir meine Haare und natürlich meinen Körper ich genoss das warme Wasser auf meiner Haut. Als ich fertig war griff ich mir irgendein Handtuch das an einer Stange hing und band es um meinen Körper. In dem Moment öffnete sich die Tür. Allerdings nicht die zu Eriks Zimmer. Ich drehte mich um und blickte in genauso schöne blaue Augen wie die von Erik. Auch er hatte leicht verwuschelte Haare. Die von ihm waren aber ein bisschen dunkler wie die von Erik. Fast schwarz sogar.
„Oh Entschuldigung. Ich wusste nicht dass Erik wiedermal Besuch da hat“, sagte er und starrte mich weiter an.
„Nein schon in Ordnung. Ist ja schließlich nicht mein Bad“, sagte ich und lächelte leicht. „Ich bin sowieso gerade fertig.“
„Wäre es sehr unverschämt zu fragen wie du heißt?“, fragte er als ich gerade wieder in Eriks Zimmer gehen wollte.
„Selena. Aber meine Freunde nennen mich Sel.“
„Freut mich Selena. Ich heiße Chace.“
„Und wie alt bist du Chace?“, fragte ich. Ich konnte mir die Frage einfach nicht verkneifen. Er war sicher älter als Erik. Aber wie alt war Erik denn eigentlich? 17? Vielleicht 18?
„Ich bin 20. Und du?“
„17“, sagte ich und ging einfach. Ich grinste vor mich hin.
„Was grinst du denn so“, fragte Erik mich als ich wieder ins Zimmer kam. Wohlbemerkt nur im Handtuch.
„Ich hab gerade deinen heißen Bruder kennengelernt“, sagte ich und grinste immer noch.
„Wart ihr zusammen duschen oder was?“, fragte er und man konnte deutlich seine Eifersucht spüren.
„Das wirst du nie erfahren. Könntest du dich noch mal kurz umdrehen?“ er drehte sich um ohne was zu sagen und ich zog mich schnell an. Meine Haare die nur noch leicht nass waren band ich schnell zu einem Pferdeschwanz zusammen.
„Ich geh dann mal. Und sag deinem Bruder liebe Grüße von mir“, sagte ich und verschwand.
 

Impressum

Texte: ich habe den text selbst geschrieben und möchte nicht das man ihn klaut
Bildmaterialien: bilder sind von google
Tag der Veröffentlichung: 22.07.2012

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