Hey. Mir bedeutet es sehr viel, dass Du gerade hier bist und das liest. Danke dafür und viel Spaß.
Ich veröffentliche das Buch nach und nach, nicht alles auf einmal. Deswegen ist es am Anfang noch bisschen blank.
Süß. Kalt. Erfrischend. So, wie man es von einem Soft-Drink in einer "Shisha-Bar" erwartet. Kenneth Kim, der 23 jährige, frische Bachelor-Absolvent der Universität Ulm sah sich mit leeren Blicken an seinem Soft-Drink schlürfend um. Die Shisha-Bar war ziemlich klein. Nichts besonders. Trotzdem war sie jedoch seine Stammkneipe Nummer 1.
"Kann ich dir noch was bringen, Ken ?" - gestresste Stimme. Diese Stimme kannte Kenneth gut. Er hörte sie immerhin seit dem Kindergarten.
"Nein danke, Markus. Alles gut." Markus, welcher in der Shisha-Bar "Deluxe" arbeitete, war der beste Freund von Kenneth seit er denken kann. Sie wuchsen quasi zusammen auf. Egal was Kenneth durchgemacht hatte - auch Markus war dabei.
"Keine Lust mehr zu arbeiten. Heute ist irgendwie mehr los als sonst.", murmelte Markus, als er sich auf das Sofa gegenüber warf, als hätte er gerade 3 Schichten nacheinander durchgearbeitet.
Ein sanftes, verständnisvolles Nicken von Ken. "Mal nebenbei. Wer ist der Kerl ? Hab ihn zuvor noch nie gesehen."
Kenneth musterte die besagte Person jetzt schon seit Markus sich zu ihm gesellte. Irgendwas an ihm schien nicht normal. Gar unmenschlich.
Grau-silberne Haare, sportliche Statur, gehobene Kleidung. Ein Anzug für eine Shisha-Bar? Das fand Ken irgendwie lächerlich.
"Keine Ahnung wer das ist. Kommt jetzt schon seit paar Tagen her. Setzt sich hin, schaut sich um, bestellt sich 'ne Spezi - genau so wie Du - und raucht dann eine Zigarette. Danach geht er wieder."
Es war ein Freitagabend, also war ziemlich viel los. Einige Betrunkene hier, paar Glücksspielsüchtige Zocker dort - eine bunte Mischung. Und trotzdem passte dieser Kerl da nicht rein.
"Naja, muss dann mal weiter machen. Sind neue Gäste da." Genervt latschte Markus regelrecht im Schneckentempo zurück in das Hinterzimmer, um Bestellungen bereit zu machen.
"Kenneth!!!! Was geht, Alter?" - die beschwipste Stimme kam von hinten. Kenneth drehte sich um.
"Victoria? Du, hier?" Kenneth wunderte sich. Das war Victoria. Er war mit ihr auf der Grundschule. Seit knapp 17 Jahren hat er sie nicht mehr gesehen.
"Wie geht's dir denn? Was machst du so? Wo bist du plötzlich hin?" Viele Fragen.
"Naja, ich war mal hier und dort, würde dich langweilen. Hey, was trinkst du?" Victoria zeigte auf mehrere Schnapsflaschen. Vodka, Gin und noch mehr Vodka.
"Ich sollte eigentlich nicht trinken. Lange her. Vertrag' ich nicht so gut." Kenneth hasste es, zu trinken. Jedes einzige Hangover in seinem Leben stimmte ihm da vollkommen zu.
"Ach, sei keine Spaßbremse!!! Na komm!"
Und er hatte schon sein Shotglas in der Hand. "Auf uns und heute! Sauf rein!" Victorias Glas war schneller leer als das Bankkonto eines Studenten.
Bei Kenneth ging das nicht so schnell. Purer Vodka. Mochte er nie.
Nach dem bitteren Schluck merkte Kenneth, dass der komische Kerl weg war. Eine Zigarette, eine Spezi und weg. Er schenkte diesem Gedanken keine Aufmerksamkeit mehr - denn nun war er in seinem Feiermodus.
Kenneth setzte sich zu Victoria und ihre Gruppe. Sie tranken zusammen, lachten zusammen und redeten über viele, sinnlose Dinge. Ganz normal eben.
Nach gefühlten 7 Shots und 3 Longdrinks stupste ihn Victoria von der Seite an. Wieso fällt ihm denn jetzt gerade auf, wie bezaubernd hübsch diese Frau eigentlich ist?
War es der Alkohol? Oder die verjährte Wollust eines sexlosen Informatik-Absolventen? "Ich brauch 'n bisschen frische Luft. Kannst du mit?"
Victoria zeigte zur Ausgangstür. Sie standen beide auf und gingen nach draußen.
Draußen angekommen konnte Kenneth seine Blicke nicht mehr von Victoria abwenden. Sie ging mit einem Schritt vor, schaute hoch in den Himmel und atmete tief ein und aus.
"Wunderschön, nicht wahr?" Victoria meinte natürlich die Sterne. Kenneth bezog diese Frage jedoch auf etwas anderes.
"Ja. Wirklich. Bezaubernd." Als die Sabber ihm drohte, aus seinem Mund zu entweichen, riss Kenneth sich zusammen. "Ist alles in Ordnung? Warum wolltest du raus?"
"Ach, Kenneth. Wo soll ich anfangen? Besser gesagt ... Wann soll ich anfangen?"
War das jetzt der Alkohol oder hat sich das komplett sinnlos angehört? Kenneth grübelte. "Keine Sorge, ich verurteile dich für nichts. Du kannst mir alles erzählen."
"Noch ist die Zeit nicht reif, glaube ich. Aber irgendwann."
Als sich nur noch mehr Fragezeichen in Kenneths' Kopf bildeten, sah er nun eine Person hinter Victoria. Der Kerl. Der komische Kerl von vorhin. Grau-silberne Haare. Anzug. Hemd. Was sucht er denn hier? Und wieso näherte er sich?
"Kann ich dir irgendwie helfen?" Kenneths Blick wandte sich zu dem Mann. Victoria drehte sich um.
"Thorne? Was suchst du hier?" - "Du kennst ihn?" Kenneth war überrascht.
"Klar. Das ist Thorne. Ein guter Freund von mir."
"Guter Freund? Dass ich nicht lache. Green-Lady. Ich warne dich zum letztem Mal. Entferne dich. Misch dich nicht mehr ein. Das geht nicht gut aus. Sowas geht nie gut aus."
Die Stimme klang bedrohlich. Der Alkohol in Kenneths' Körper kochte regelrecht. Wer gab ihm das Recht so verdammt nochmal mit einer wunderschönen Frau zu reden?
Victoria musste seltsamerweise nur kichern. "Ach, Thorne. Decknamen lässt du also auch weg? Haben Rachegelüste dich denn so sehr verschlungen?"
"Willst du mich provozieren, oh du Tochter der Erde? Ich könnte dich hier und jetzt ausradieren. Dich und deine ganzes "Team. Denkst du ich bekomme das nicht mit? Dass ihr euch dauernd einmischt. Dass ihr versucht, mich daran zu hindern?" Die Stimme wurde lauter. Und bedrohlicher.
"So, jetzt hörst mir mal zu du Dackel" Oh je. Paar Longdrinks zu viel. Kenneth nahm sich seinen Mut zusammen. So redet niemand mit seiner Prinzessin, die er erst neulich wiedergefunden hat.
Als Kenneth versucht auf Thorne zu laufen, hält Victoria ihn auf. "Nein, Kenneth. Er ist .. Er hat mehrere schwarze Gürtel. Du hast keine Chance. Lass es gut sein. Komm, gehen wir rein. Ich werd ja schon wieder nüchtern. Und du, Thorne - wag es ja nie wieder, MIR zu drohen. Kapiert?" Victoria griff Kenneth am Arm und schleifte ihn rein. "Wir sehen uns noch, Freundchen" Lallte Kenneth ihm noch hinterher. Keine ahnung, warum.
Der nächste Moment, an den sich Kenneth erinnert - eine Decke. eEne ziemlich schöne Decke. Sonnenlicht. Ziemlich grelles Sonnenlicht. Nichts gutes für einen Informatiker. Wo war er? Ist er bei Victoria gelandet? Hatte er Sex? Und wenn ja, war es guter?
Diese Fragen kreisten um Ken's Kopf.
"Endlich wach." Victoria. Eingewickelt in Badetüchern - völlig nass und nackt. Die Augen von Kenneth schossen auf.
"Haben wir ... Sind wir gestern.... ?" Kenneth stotterte.
"Ja und ja, Dummerchen. Mehrmals sogar. Oh, du warst sowas von in Fahrt."
Eine innere Stimme in Kenneth fing an vor Stolz zu weinen. So als wollte sie ihm auf die Schulter klopfen und sagen "Endlich war es kein Porno. Es war real."
Kenneth erinnerte sich grob an diesen Mann. Wie hieß er noch gleich? John? Dom?
"Thorne. Thorne Lister. Er ist mein, ähm.. Ex-Freund." Diese Frage schien Victoria unangenehm. Kenneth bekam nur ein "Ohh, okay. Tut mir Leid" raus und nickte mitfühlend.
"Wie spät ist es denn?" Kenneth begann, sich aufzurappeln. Victoria setzte sich auf das Bett und fing an, ihr wunderschönes, welliges, Haselnuss-braunes Haar zu kämmen.
"11 Uhr. Fast schon mittag du Schlafmütze."
11 Uhr... 11 Uhr ... irgend etwas schien ihm zu entgehen.
"FUCK!" Blitzschnell richtete sich Ken auf und zog sich so schnell an wie möglich. Victoria pausierte das Kämmen und richtete ihren Blick auf den Boden. Sie hatte Gänsehaut und sah plötzlich traurig und verstört aus.
"Tut mir leid, Victoria, aber ich muss..." Kenneth wurde unterbrochen.
"Ich weiß, Ken. Geh nur." Sie schaute ihm in die Augen. Diese hellgrünen Augen. Er könnte regelrecht ununterbrochen in diese Augen schauen. Die Blicke umhüllten sein Herz mit einer unbeschreiblichen Wärme.
"Woher... ach was soll's, ich bin spät dran. Also dann, Victoria. Hier hast du meine Nummer, wir bleiben in Kontakt. Mir hat der Abend-"
"Geh nur. Du hast es eilig. Zeit ist kostbar. Und Kenneth ..." Victoria schaute ihm noch einmal in die Augen. Ein sehr trauriger Blick. "... bleib bitte so, wie du bist. Egal was passiert."
Verwirrt verabschiedete Kenneth sich von Victoria.
Heute ist der 04.10.2018. Ein sehr wichtiger Tag. Heute hat die junge Schwester von Kenneth , Ela, Geburtstag. Auch wenn Kenneth nicht wirklich viele Interessen hat - seine Familie liebt er über alles.
Als er aus der Haustür draußen ist, dreht sich Kenneth nochmal um. Schönes Haus. Sieht sehr teuer aus. Naja, er hat ja nun seinen Bachelor. Da kann er sich an sowas schonmal gewöhnen.
Na toll, der Bus kommt erst in 20 Minuten. Das kann dauern, bis er daheim ist. Am besten mal anrufen und Bescheid geben.
Geht niemand ran. Sind wohl alle beschäftigt mit dem Geburtstag. Ela wird ja immerhin schon 8 Jahre alt. Kopfhörer rein, Musik an und Warten heißt die Divise.
Ein paar monotone Songs später kam endlich der Bus an. Angekommen in der Stadt musste Kenneth auf den anderen Bus warten, der ihn nach Hause fährt. 15 Minuten diesmal.
2 Busfahrten und ein paar Zigaretten später war Kenneth endlich da - daheim. Hier war er schon lange nicht mehr. Die Bachelor-Arbeit hat ihn zu viel Zeit gekostet und seine jetzige Wohnung ist bei der Universität Ulm, welche ziemlich Weit weg ist von Mama und Papa.
Kenneth betätigt die Klingel. Ah, welch Nostalgie. Diese Klingel hörte er damals oft. Immer wenn er wieder daheim war, stürmte Ela an die Tür, um ihren geliebten Bruder zu begrüßen.
Diesmal nicht. Niemand da. Keine Antwort. Das war unüblich, da sie ja wussten, dass er kommt. Ist ihnen denn was dazwischen gekommen?
Zum Glück wusste Kenneth, wo sich der Ersatzschlüssel befand - direkt unter der Türmatte. Er öffnete die Tür langsam.
Kenneth wurde diesesmal nicht von Ela begrüßt. Er wurde von einem ekligen Gestank begrüßt, den er nie zuvor gerochen hat. "Was ist das denn? Boah, wäh."
Der Flur sah aus wie immer - zwei Kommoden, ein Jackenständer, ein Spiegel und die Tür in den Keller. Die Kellertür war geöffnet. Der Gestank schien von unten zu kommen.
Kenneth begab sich zur Kellertür und schaltete erstmal das Licht an. Alles sah gewöhnlich aus - die Getränke standen auf den Kellertreppen, wie schon damals. Wasser, Cola und auch Säfte.
Schritt für Schritt begab sich Kenneth nach unten. Im Keller befand sich eigentlich nur die Waschmaschine, der Trockner und Küchenressourcen.
Im Keller angekommen schaltete Kenneth erst mal das Licht für den Kellerraum an.
Alles rot. Der Boden, die Waschmaschine, der Trockner - alles befleckt von einer rötlichen, dunklen Substanz, die schon vertrocknet scheint.
Kenneth erschreckt sich. Er weiß, was das bedeuten kann. Er weiß, was diese Substanz wahrscheinlich ist. Hat er genug in Filmen und Serien von gesehen.
Verstört nähert sich Kenneth der Waschmaschine. Die Klappe ist zu. Ken beugt sich langsam vor, um reinzuschauen.
Ein Sprung nach hinten, gefolgt von einem Sturz. "Nein!! nein neiN NEIn NEIN NEIN NEIN!!! Das ist nicht wahr!!! Ich träume nur!"
Ein Auge. Ein kleines Auge schaut ihm von der Klappe aus direkt in die Augen, umhüllt von Fleischresten und Gedärmen. Alles zerstückelt. Alles zerhackt.
Kenneth liegt auf dem Boden in der Embryo-Position und versucht sich einzureden, dass all das, was er sieht, nicht real ist.
Er zückt sofort sein Telefon und wählt die Nummer der Polizei. 13:50 fand Kenneth die zerstückelte Leiche. 13:56 trafen die Polizisten schon ein.
"Hallo, sie haben uns angerufen wegen einer Leiche? Wo ist sie?" Kenneth musterte den Polizisten nicht einmal an. Für ihn waren das gerade einfach nur 2 Personen in einem Anzug.
Er zeigte wortlos auf die Kellertür und ging voran. Unten angekommen sahen sich die zwei Polizisten den Tatort an. Als sie dies taten, stach Ken etwas in's Auge -
ein Plüschtier. Ela hatte sehr viele Plüschtiere. Sie liebte sie. Gelegentlich spielte sie auch im Keller, wenn Mama sich um die Kleider kümmerte. Das Einhorn, das er ihr vor 2 Jahren schenkte.
Tränen. Kenneth konnte sich nicht mehr halten. Tränen, gefolgt von einem Schluchzen, gefolgt von einem bitteren, entsetzlichen Aufschrei.
"Ela... Warum...." Eine weitere Polizistin traf ein, welche sich dann ausschließlich um Kenneth kümmerte. Sie befragte ihn wo er war, was er getan hat. Das übliche eben. Sie versuchte auch, ihn zu beruhigen. Das war jedoch nicht möglich.
"Hier spricht Officer Kleyn. 4 Leichen, zerstückelt. Einziger Überlebender ist der Sohn. Möglicher Verdächtiger?" Der Polizist sprach in sein Funkgerät.
"Beschreiben sie den Tatort, Kleyn. Was sehen sie?" Die andere Stimme hörte sich Alpha an. Das war wohl der Vorgesetzte.
"3 Leichen in einer Waschmaschine und eine im Trockner. Körperteile so perfekt zerteilt, sodass alle in die Waschmaschine passen."
"... sehen sie irgendwo ein Zeichen? Irgend ein Hinweis? Irgend etwas, das sogar für sowas groteskes unüblich scheint?"
Kleyn schaute sich alle Leichen noch einmal an. "Die Herzen fehlen."
Stille am anderen Ende. "Keine Herzen? Sind sie sich sicher?" - "Ja, Direktor Schultz. Nur die Herzen fehlen."
"Ich glaub's nicht. Sie haben wieder zugeschlagen. Der Junge ist unschuldig, befragen Sie ihn auf keinen Fall! Er hat in den letzten Stunden genug gelitten. Melden sie sich bei mir im Büro, wenn sie wieder da sind, Kleyn."
Der Direktor legte auf und eilte aus seinem Büro.
"An alle Polizisten und Detektive der Abteilung Schultz - in den Konferenzssaal."
Nachdem die Polizisten ihre Arbeit getan hatten und kurz davor waren, mit Kenneth zum Revier zurückzukehren, kam ein Mann im Anzug. Thorne. Thorne Lister. Was suchte er denn hier?
Kenneth schaute ihn kurz an, schenkte ihm jedoch keine weitere Beachtung. Er hatte einfach keine Kraft mehr. In ihm war momentan alles tot.
"Guten Tag, Kollegen. Detective Lister. Wo finde ich den Tatort?" Die Polizisten schauten sich verwirrt und ratlos an.
"Detective Lister? Nie gehört. Der Detective sollte doch erst morgen erscheinen."
Seufzer von Thorne. "Na gut, dann eben noch einmal".
Fingerschnipser.
Nachdem die Polizisten ihre Arbeit getan hatten und kurz davor waren, mit Kenneth zum Revier zurückzukehren, kam ein Mann im Anzug. Thorne. Thorne Lister. Was suchte er denn hier?
Kenneth schaute ihn kurz an, schenkte ihm jedoch keine weitere Beachtung. Er hatte einfach keine Kraft mehr. In ihm war momentan alles tot.
"Howdy, Partner. Detective Lister. Wo finde ich den Tatort?" Die Polizisten begrüßten den Detective herzlich.
"Detective Lister, wir haben schon so viel von ihnen gehört! Der Tatort befindet sich im Keller. Ziemlich hässlich. Das ist der einzige Überlebende, Kenneth."
Trotz seiner mentalen Abwesenheit fühlte Kenneth ein starkes Déja-vu. Hat er sie nicht noch gerade eben begrüßt und sie haben ihn abgewiesen? Was geht hier vor?
"Hey, sie... sie sind doch... Thorne Lister. Victoria. Sie kennen sich. Was tun sie hier?" An der verbitterten Stimme hörte man den Schmerz.
"Du. Kenneth Kim, oder?" Thorne grinste Ken an und legte ihm seine Hand auf die Schulter.
"Mein Beileid, Kenneth. Ich kenne deinen Schmerz und ich will dir helfen. Hättest du kurz Zeit?" Thorne wandt sich nun wieder an die Polizisten.
"Meine Herren, danke für ihre Taten. Ich übernehme ab hier."
Kenneth öffnete wieder die Tür. Selber Geruch. Nur diesmal löste er keinen Ekel aus, sondern Trauer. Trauer und Wut.
Kenneth begab sich in den Flur, und wartete darauf, dass Thorne ihm folgt. Dies tat er nicht. Thorne stand still da und schaute sich im Türrahmen um.
Auch Thornes ernstes, emotionsloses Gesicht weichte auf. Ihm kam eine Träne, als er auf das Familienfoto neben dem Spiegel blickte.
"... alles okay bei ihnen?" Eine desinteressierte, aber dennoch höfliche Frage.
"Ja, Kenneth. Tut mir Leid. Ich bin ein emotionaler Mensch und das, was hier passiert sein soll ist ..."
"Ja. Folgen sie mir."
Unten angekommen zeigte Ken auf die Tür in das Kellerzimmer.
"Da geh ich nicht noch einmal rein, tut mir Leid."
"Verstehe ich, Ken. Ich brauch nur einen kurzen Moment."
Am Tatort angekommen lief Thorne direkt auf die Waschmaschine zu. Er sah flüchtig hin.
"Wieder, hm? Tut mir Leid. Irgendwann... werd' ich es schaffen."
Thorne strich mit seinem Finger kurz über die Waschmaschine, schaute auf seine Taschenuhr und ging wieder raus.
"Okay. Fertig. Kenneth, ich muss mit dir über etwas sehr wichtiges reden. Hast du denn Zeit für mich?"
"...klar."
Tag der Veröffentlichung: 11.06.2018
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