Cover


( Der Text ist von mir selber verfasst. Das Cover habe ich aus dem Internet)


1.

Mein Name ist Liz und ich bin 18 Jahre. Mein Hobby, die Schauspielerei, habe ich zum Beruf gemacht. Ich spiele jede Rolle, die du dir wünschst. Wenn du willst mache ich deinen Ex fertig oder vielleicht deine beste Freundin, die dich jahrelang nur benutzt hat.
Meine Rollen spiele ich präzise und glaubhaft, so dass mir bis jetzt jeder geglaubt hat. Jedoch war meine letzte Rolle die schwierigste. Es hat lange gedauert Vertrauen zu gewinnen, aber letzen Endes habe ich es geschafft. Ich habe das erreicht, was meine Auftraggeberin wollte. Doch dann kam er und alles änderte sich.

Ich saß in meinem Büro und machte meine Abrechnung. Plötzlich knallte die Tür gegen die Wand. Ein junges Mädchen mit blonden Haaren kam herein gestürmt. Ihre Wimperntusche war unter den Augen verschmiert. Man konnte sehen, dass sie geweint hatte. Ich rollte mit meinem Stuhl zurück und stand auf. Mit großen und schnellen Schritten ging ich auf sie zu und streckte ihr die Hand aus. >Guten Tag! Ich bin Liz! Wie kann ich Ihnen helfen?< >Ich will zur Chefin!<, verlangte sie in strengen Ton. Dennoch schüttelte sie kurz meine Hand. >Ich bin die Chefin!<, antwortete ich freundlich. >Sie sind aber noch ziemlich jung dafür!< Ihr Ton war pampig. Ich hasste es, wenn Leute so mit mir redeten. Ich musste wirklich versuchen ruhig zu bleiben. >Setzen Sie sich doch!<, bot ich ihr an. Sie ließ sich in den Stuhl fallen und starrte mich an. >Wie kann ich Ihnen denn weiterhelfen?<, fragte ich höflich und setzte ein breites Grinsen auf. >Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich duzt!< Ihr Ton war schon freundlicher geworden. >Ich will, dass du jemanden für mich untergehen lässt! Meine beste Freundin hat mich mit meinem Freund betrogen! Beide wissen noch nicht, dass ich es weiß und es soll auch nicht so schnell rauskommen!<, fuhr sie fort. >Hast du dir denn schon was genaues überlegt?<, fragte ich, während ich meinen Notizblock raussuchte. >Ja ein bisschen. Ich werde erstmal so tun, als wenn nichts wäre. Dann tauchst du in unserer Schule auf und versuchst Anschluss bei ihr zu finden. Du musst mit ihr gut befreundet sein, erst dann lädt sie dich nach Hause ein. Bei ihr zu Hause musst du irgendwas finden, womit ich sie zerstören kann beziehungsweise wir beide zusammen! Ich will irgendwas in der Hand haben, womit ich ihr richtig schaden kann!< Der Blick von der Blondine war verbittert. Ich blickte meine Notizen noch mal an und überlegte. >Ok, dann musst du mir dieses Formular ausfüllen!< Ich schob ihr ein Klemmbrett rüber. Sie füllte es mit einer ordentlichen und gut lesbaren Schrift aus. Danach reichte sie es mir zurück. Ich warf einen Blick drauf. Endlich erfuhr ich auch mal ihren Namen. >Also gut Sara, hast du ein Foto von deiner Freundin dabei? Und ich brauche den Namen.< >Ihr Name ist Anja!< Sara kramte kurz in ihrer Tasche und reichte mir ein Foto rüber. >In welcher Klasse seid ihr und kenne ich dich oder soll ich dich ignorieren?< >Wir sind in der 12. Erst ignorieren und erst wenn Anja uns vorstellt mehr mit mir zusammen sein!< Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. Ich erhob mich ebenfalls. >Ich verlasse mich auf dich!<, sagte sie noch, bevor sie sich umdrehte und ging. Ich ließ mich zurück in den Stuhl sinken. „Dieser Auftrag würde ein Kinderspiel werden“, dachte ich. So was habe ich schon oft gemacht. Ich las mir noch einmal das Auftragsformular durch, in welchem ich auch erfuhr auf welche Schule sie gingen. Sofort rief ich in der Schule an und ließ mir einen Termin für den nächsten Tag geben. Ich gab mich als ein Mädchen aus, was neu in die Stadt gezogen ist und hier gerne ihr Abitur beenden möchte. Der Direktor kaufte es mir ab.
Der nächste Tag begann um acht Uhr. Ich klopfte an die Tür des Büros vom Direktor. Mit einem freundlich Ton bat er mich hinein. Damit man mich nicht erkannte, hatte ich mir meine Haare rot gefärbt und kurz geschnitten. Wenn ich immer in der gleichen Stadt arbeite, ist es gefährlich erkannt zu werden. Der Direktor deutete auf ein Stuhl ihm gegenüber. Ich setzte mich hin und musste erstmal einige Formulare ausfüllen. Danach musste ich Fächer wählen, die ich gerne haben möchte. Außerdem musste ich das Zeugnis von meiner alten Schule vorlegen. Ich hatte es natürlich gefälscht, womit ich mich natürlich strafbar gemacht habe, aber ich bekam genug Geld dafür und ich hatte Kontakte zu einem Polizisten, der von meinen Machenschaften wurde. Der Direktor prüfte es lange, aber letzten Endes nahm er es als echtes Zeugnis an. Kurz darauf schickte er mich schon in den ersten Kurs, aber bevor er das tat, fragte er, ob ich schon jemand kannte, der mir die ersten Tage helfen konnte. Ich sagte, dass ich gehört habe, dass Anja ganz nett sein sollte. Er begleitete mich noch zum Raum und weihte Anja ein, welche Aufgabe sie von nun an hatte. Ich musste mich kurz in der Klasse vorstellen. Danach lotste der Lehrer mich an den einzig freien Tisch. Ich hatte keine Sitznachbarn, was mich aber auch nicht weiter störte, dann könnte Anja sich bald ja mal neben mich setzen. Anja saß mir schräg gegenüber und begutachtete mich die ganze Stunde über. Ich beobachtete sie natürlich auch, ich musste sie erst analysieren, bevor ich handeln konnte. Aber bei mir war es nicht so auffällig, denn immerhin konzentrierte ich mich nebenbei auf den Unterricht und wenn der Lehrer mich was fragte konnte ich immer antworten. Zumindest dann, wenn ich die Antwort wusste. Nach den ersten beiden Stunde begann die erste Pause. Anja kam auf mich zu und stellte sich vor.
>Ich heiße Anja und ich habe kein Bock auf die Scheiße, aber wenn ich schon die Aufgabe bekommen habe!< Ich nickte nur und verließ mit ihr den Raum. Anja bewegte sich geschmeidig und ihre langen, dunkelbraunen Haare schwangen leicht hoch und runter. Sie war wirklich hübsch. >Du kannst mich übrigens Mel nennen!<, sagte ich nach längeren schweigen. Natürlich konnte ich ihr nicht meinen richtigen Namen sagen, das wäre zu gefährlich. Anja verdrehte ihre braunen, schmalen Augen. >Also gut Mel! Die Pause dauert eine Viertel Stunden. Danach haben wir drei Stunden am Stück und dann beginnt die große Pause, in welcher wir in die Mensa gehen und Essen. Du kannst dir dein Essen wählen. Meistens gibt es drei verschiedene Gerichte. Zu jedem Gericht bekommst du Salat und Nachtisch, außerdem noch ein Getränk! Nachdem die Stunde rum ist, haben wir noch zwei Stunden. Danach ist Schluss! Sonst noch irgendwelche Fragen?<, ratterte Anja hinunter. Sie blickte mich dabei aber nicht an. Ich merkte ihr misstrauen. >Warum behandelst du mich eigentlich so scheiße?<, fragte ich einfach drauf los. Sofort blieb Anja stehen und drehte sich langsam um. >Ich wundere mich einfach nur, warum jemand mitten im Schuljahr ohne Ankündigung die Schule wechselt!<, antwortete sie pampig. Das könnte schwierig mit ihr werden, wenn sie alles hinterfragt. >Eigentlich müsste ich gar nicht mehr zur Schule, aber ich will mein Abi nachmachen!<, log ich. >Und warum fängst du dann in der zwölf an?< >Ich habe die Elf schon gemacht, bin aber danach von der Schule gegangen und habe Praktika gemacht! Jetzt will ich eben mein Abi beenden um mein Traumberuf zu bekommen!< Endlich kaufte Anja mir alles ab. Sie drehte sich um und ging weiter. Von nun an behandelte sie mich auch netter. Sie stellte mich einigen Leuten vor, aber Sara war noch nicht dabei. Nach der Pause gingen wir wieder in die Klasse. Der Lehrer war schon da und der Unterricht hatte auch schon begonnen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Alle guckten zur Tür nur ich interessierte mich nicht für den, der da kam. Erst als neben mir der Stuhl zur Seite gezogen wurde, blickte ich zu der Person. Und mit einem Mal vergaß ich alles um mich herum. Der junge Mann, der neben mir stand, war das schönste was mir je begegnet war, aber gleichzeitig auch das Beängstigenste. Seine eisblauen Augen durchbohrten mich, wie tausend Messer, aber seine schwarzen verwuschelten Haare, die schmalen roten Lippen und sein perfekter Körper machten ihn zum schönsten Menschen hier. Ich konnte nicht aufhören ihn anzugucken.
>Hey. Ich bin Dean!<, sagte er mit leichten Englischen Akzent. Ich musste schnell weggucken. >Hey! Ich bin Mel!<, stotterte ich. Ich durfte meine Professionalität jetzt nicht verlieren, wegen einem Typen, bald werde ich hier eh wieder weg sein. Nachdem ich mich vorgestellt hatte drehte ich mich weg und beobachtete Anja heimlich weiter. Jedoch konnte ich mir jetzt nichts mehr zu ihrem Verhalten aufschreiben. Die ganzen drei Stunde rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her mit der Hoffnung, dass die Stunde bald zu Ende sei. Beim Klingen packte ich schnell alle meine Sachen zusammen und sprang auf. Dabei fielen mir einige Sachen auf dem Boden. Ich bückte mich schnell, aber Dean hatte sich auch schon gebückt und die Sachen aufgehoben. Er überreichte mir die Sachen, wobei sich unsere Blicke wieder trafen. Er guckte mich sehr intensiv an und ich hatte das Gefühl, er könnte durch mich durchgucken und dabei tief in mein inneres gucken. Ich bekam Angst und wendete mich ab. Anja wartete an der Tür auf mich. Schnell gingen wir zur Mensa und stellten uns in die Schlange für Pizza an. Als wir dann unser Essen hatten setzten wir uns an einem Tisch am Fenster. >Du hast richtig Glück mit deinem Sitznachbarn!<, bemerkte Anja. Ich sagte dazu nichts.
>Jetzt gib es doch zu Mel! Er ist heiß! Das wissen wir alle!< Ich blickte Anja an.
>Ja er ist wirklich heiß, aber seine Augen finde ich ein bisschen gruselig.<
>Aber die Augen machen ihn ja gerade interessant. Viele Mädchen haben es schon versucht ein Date mit ihm zu bekommen, aber keine Chance!< >Vielleicht hat er ja schon eine Freundin?<, vermutete ich. >Glaube ich nicht. Zumindest sieht man ihn immer nur alleine!< Still aßen wir weiter. >Mel! Dreh dich jetzt nicht um! Dean kommt direkt auf uns zu!< Anja wurde nervös und rutschte hin und her. >Darf ich mich setzen?<, fragte Dean mit seiner dunklen Stimme. Anja nickte und sofort setzte er sich neben mich und stellte sein Tablett ab. Kurze Zeit später tauchte dann Sara mit ihrem Freund auf. Anja stellte uns gegenseitig vor und ich bemerkte sofort, dass Anja irgendetwas mit ihrem Freund hatte. Anja, Sara und ihr Freund Sascha unterhielten sich, also unterhielt ich mich mit Dean. >Woher kommst du eigentlich?<, fragte ich ihn. >Ich bin vor 10 Jahren aus Amerika gekommen! Meine Eltern haben sich getrennt und kurz darauf hat meine Mutter einen neuen Job angefangen hier in Deutschland!< >Und wie oft siehst du deinen Vater?< >Ich fliege in den Ferien immer zu ihm!< >Oh cool! Ich war noch nie in Amerika, aber es ist bestimmt cool da!< >Ja schon. Aber sehr langweilig alleine! Vielleicht willst du mal mitkommen?< Er blickte mich an. Ich konnte ihn nicht länger angucken und wendete mich ab. >Anja kommst du mit auf die Toilette?<, fragte ich etwas zu laut. Deans Frage hatte mich überrumpelt. Anja blickte mich fragend an, stand aber dann schnell auf und ging mit mir. Dean blickte uns hinterher. Er hatte eine Augenbraue hochgezogen und sein Blick sagte etwas aus, was ich nicht deuten konnte. Ich hatte das Gefühl er hatte mich durchschaut. Auf der Toilette beugte ich mich erst mal über ein Waschbecken und atmete tief ein. >Was war das denn gerade? Du unterhältst dich mit dem süßesten Typen der Schule und haust einfach ab!< >Ich weiß auch nicht, er hat mich nervös gemacht!< >Achso! Hast du was zu verbergen oder was?< Ich drehte mich empört um. Hatte sie etwa was bemerkt? >Nein, warum?< >Keine Ahnung! Bei ihm hat man das Gefühl, dass er einen sofort durchschaut!< >Ja da hast du recht Anja! Komm wir gehen!< Wir verließen die Toilette und gingen zum Klassenraum. Dean war nicht da und er tauchte auch die ganzen zwei Stunden über nicht auf. Es war schon komisch, aber wenigstens musste ich nicht versuchen ruhig zu bleiben. Dennoch konnte ich mich nicht konzentrieren. Immer wieder schweifte ich mit den Gedanken zu Dean. Er war wirklich sexy, aber ich durfte ihn nicht unterschätzen. Wahrscheinlich hatte er mich schon durchschaut. Ich sollte am besten gar nicht mehr mit ihm reden. Nachdem die qualvollen Stunden vorbei waren redete ich noch kurz mit Anja. Wir verabredeten uns zum Kaffee, obwohl sie sich erst nicht so sicher war. Sie misstraute mir immer noch, vor allem nach der Reaktion eben gegenüber Dean. Als sie ging blickte ich ihr noch hinterher und als ich mir sicher war, dass sie weg war, verließ ich das Gebäude auch. Zu meiner großen Überraschung stand Dean vor der Tür. Ich würdigte ihn keines Blickes und ging an ihm vorbei. Doch dann rief er mich. Abrupt blieb ich stehen und drehte mich langsam um. Ich lächelte ihn ein. >Hast du noch was Zeit?<, fragte er mich. >Aber nur bis fünf!<, antwortete ich und wollte mir dafür in den Hintern treten. Er schlenderte auf mich zu und führte mich zu seinem Auto. Er öffnete mir die Tür und eilte dann rüber zu der Fahrerseite. Sein Mini war dunkelblau und innen drin roch es noch wie neu. Das Leder der Sitze war ohne Gebrauchsspuren, als wenn noch nie jemand zuvor diese benutzt hätte. >Woher hast du denn das Auto?< >Meine Mutter hat es mir zu meinem 20. Geschenkt!< Wenigstens wusste ich jetzt wie alt er war. Er legte den Rückwärtsgang ein und fuhr vom Parkplatz. >Wohin fahren wir eigentlich?< >Ich möchte dir was zeigen, aber ich muss erst kurz zu mir nach Hause!< Ich nickte nur. Dean fuhr immer viel zu schnell, aber er hatte das Auto gut unter Kontrolle. Irgendwann fuhr er durch ein großes Tor auf eine Villa zu. Meine Eltern hatten mir zwar schon ein großes Haus und jede Menge Geld hinterlassen, aber gegen dieses Haus war unser gar nichts. Er parkte direkt vor der Haustür. Ich hatte eigentlich nicht vor auszusteigen, aber er eilte zu meiner Tür und öffnete sie. Er hatte wirklich gute Manieren. Er führte mich kurz durchs Haus und holte dann schnell was aus seinem Zimmer. Es war ein kleines Büchlein. Dean wollte mir aber nicht verraten was darin stand. Wir steigen wieder ins Auto und er verließ rasant das Grundstück. Irgendwann hatte ich nicht mehr gewusst wo wir waren, aber ich musste Dean jetzt vertrauen. Je weiter wir uns von der Stadt entfernten desto unangenehmer wurde es. Was hatte er vor? Und warum fuhr er so weit weg?


2.

Irgendwann stoppte Dean abrupt. Ich blickte mich um doch konnte nichts erkennen, was mir bekannt vorkam. Wir standen vor einem großen Wald, mitten im nirgendwo. Warum hat er mich hier her gebracht? Langsam bekam ich Angst. Ist er vielleicht irgendein perverser, der mich jetzt hier im Wald opfern will? Oder will er mich loswerden und fährt weg, sobald ich ausgestiegen bin? Wenn ich hier allein gelassen werden würde, hätte ich ein Problem. Ich habe die ganze Fahrt über nicht aufgepasst an welchen Orten wir vorbeigefahren sind und auch hier ist weder ein Schild vom Namen des Waldes noch irgendwelche Häuser. Ich schaute Dean an, der schon dabei war, auszusteigen. Als Dean die Tür zugeknallt hatte, wandte ich mich wieder dem Wald zu. Noch als er meine Tür öffnete, starrte ich noch zum Wald. >Willst du nicht aussteigen?<, fragte er grinsend. Langsam schnallte ich mich ab und mit zittrigen Beinen stieg ich auf. Sorgfältig schloss Dean das Auto ab und zog mich in das Dickicht des Waldes. Der Weg war ziemlich steinig und Wurzeln ragten über den kleinen Trampelpfad. Ich mit meinen Keilabsatz-Schuhen war hier wirklich falsch. Dean machte große Schritte, deshalb stolperte ich ziemlich oft. Wenn Dean mich nicht festgehalten hätte, wäre ich einige male hingeflogen.
> Hey, geh mal nicht so schnell! Ich habe wirklich nicht die richtigen Schuhe für eine Wanderung an!< Er ignorierte mich und zog mich einfach vorwärts. Nach ein paar Metern blieb Dean stehen und ich knallte voll in ihn rein. Er drehte sich um.
>Wir sind da!<, teilte er mit voller Freude mit. Ich blickte mich um und blickte ihn wieder an. Er grinste schief und schob mit einer Hand ein paar Äste beiseite. Hinter diesen Ästen kam ein See zum Vorschein, der mit klarem Wasser strahlte. Die schönsten Blumen wuchsen auf der grünen Wiese. Eine Trauerweide ließ ihre Äste ins Wasser hängen. Es sah einfach nur Traumhaft aus. Mit offenem Mund trat ich näher an den See heran. >Wow!<, brachte ich mit krächzender Stimme hervor.
Dean war hinter mich getreten und fragte mich leise, ob es mir gefiele. Ich nickte nur und trat näher ans Wasser. Ich streifte die Schuhe von meinen Füßen und setzte mich ins Gras. Die Füße streckte ich ins Wasser. Es war angenehm warm. Dean kam zu mir und ließ sich neben mir runter. Er hatte die Beine angezogen und beobachtete mich von der Seite.
>Ich würde am liebsten schwimmen gehen! Das Wasser sieht so verlockend aus!<
>Spring rein dich hält niemand auf!<
>Das hättest du wohl gerne! Ich habe überhaupt keinen Badeanzug!<, antwortete ich empört.
>Ja und, aber Unterwäsche!<, gab er grinsend zurück.
Ich blickte ihn ein paar Sekunden an, stand aber dann auf.
>Aber nur wenn du mit kommst!< Diesmal grinste ich ihn an, während ich mir mein Oberteil abstreifte. Mein Bordeauxroter BH kam zum Vorschein. Mein Oberteil schmiss ich achtlos hinter mich. Ich guckte Dean provokant an, bis er aufstand. Ich merkte, dass sein Blick über mein Körper glitt. Die kleinen Fettpölsterchen schienen ihn gar nicht zu interessieren. Ein paar Sekunden später hatte er auch sein Oberteil abgestrichen und knöpfte seine Hose auf. Er ließ sie einfach runter rutschen. Seine rot-karierte Boxershort passte perfekt zu meinem BH. Ich war verwirrt. Warum macht mich sein Anblick so fertig? Bei ihm in der Nähe kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Aber ehe ich mir weiter Gedanken darüber machen konnte, knöpfte ich meine Hose auf und strich sie langsam über meine Beine. Meine Unterhose bestand aus Spitze und passte perfekt zu meinem BH. Es war mir ein bisschen unangenehm, aber Dean glotze zum Glück nicht. Ich drehte mich zum See und stieg langsam in das Wasser. Erst ungefähr in der Mitte konnte ich nicht mehr stehen. Ich drehte mich um und blickte Dean an. Er war noch am Anfang des Sees, aber mit schnellen Schritten kam er näher zu mir. Wir blickten uns lange Zeit an. Ich fragte mich immer noch, warum sich so ein Typ für mich interessierte. Irgendwann drehte ich mich weg und schwamm ein paar Runden. Dean beobachtete mich dabei. Nach ein paar Bahnen stieg ich aus dem Wasser. Ich wusste nicht, wie spät es war, aber ich musste immerhin noch zu einem Treffen. Kurze Zeit später kam Dean auch raus. Ich lag schon auf dem Rasen und trocknete mich in der Sonne. Er legte sich neben mich, jedoch auf der Seite. Den Kopf stützte er auf einer Hand ab. Er starrte mich an. Ich wendete mich ihm auch zu. Plötzlich bewegten sich unsere Köpfe aufeinander zu. Unsere Lippen berührten sich zuerst nur leicht und zurückhaltend, daraufhin würden die Küsse immer fester und drängender. Er drehte mich auf den Rücken und beugte sich über mich. Meine Hände glitten über seinen Rücken. Meine Fingerspitzen spürten viele Narben an seinen Rücken. Mal längere, mal kürzere über den ganzen Rücken verteilt. Ich war wirklich erstaunt darüber, dass sogar so perfekte Menschen kleine Makel haben. Man kann sogar sagen ich war erleichtert, dass ich mich nicht mehr für meine Fehler schämen musste.
Irgendwann rollte er sich auf den Rücken und unsere Kuss endete. Danach lagen wir schweigend dort. Doch plötzlich stellte Dean mir eine Frage, mit der ich nicht gerechnet hatte. >Warum bist du so plötzlich an unsere Schule gewechselt? Was hast du vor? Und jetzt erzähl mir keine Lügen!< Erschrocken blickte ich ihn an. Dann stand ich auf und zog mich schnell an. Meine Unterwäsche war zwar noch ein bisschen nass, aber das war mir jetzt egal.
>Was soll die Scheiße? Ich will, dass du mich jetzt nach Hause bringst!< Ich war schon auf dem Weg zum Auto. Ich rannte fast. Ich wollte so schnell, wie möglich nach Hause und weg von Dean. Ich stand am Auto und wartete auf Dean. Er traf nur ein paar Sekunden später ein. Ich stieg schnell ein und knallte die Tür zu. >Warum beantwortest du meine Frage nicht?< >Ich finde die Frage unverschämt. Ich habe keine schlimmen Absichten!<, antwortete ich pampig. Den Rest der Strecke redeten wir nicht mehr. Als ich endlich irgendwas sah, was ich kannte, schrie ich ihn an, dass er anhalten solle. Er stoppte erst nicht, erst als ich ihn richtig laut anschrie stoppte er. Dean guckte mir hinterher. Sein Blick beinhaltete Trauer und ein bisschen Wut, aber das war mir egal. Schnurstracks bewegte ich mich nach Hause. Wir hatten es schon halb 5 und ich musste mich vorher noch schnell umziehen. Zu Hause ließ ich meine Wut an den Türen aus. Warum vertraute er mir nicht? Und warum interessierte er sich für mich? Er soll mich einfach in Ruhe lassen! Er macht mir alles kaputt!
Als ich mir trockene Unterwäsche angezogen und ein Kleid übergestreift habe, machte ich mich auf dem Weg zum Café. Durch das große Frontfenster konnte ich Anja schon sehen. Sie war mit Sascha dort und sie unterhielten sich angeregt. Anjas Hand lag auf dem Knie von ihm. Ich schoss mit meinen Handy einige Fotos und ging dann ins Café rein. Ich blickte mich suchend um. Als Anja mich bemerkt hatte und Sascha schnell aufgestanden war, drehte ich mich in ihre Richtung und schlenderte auf den Tisch zu. >Hey!< Sascha nickte mir zu und verließ dann schnell das Café. Ich gesellte mich zu Anja, nachdem ich mir ein Latte Macchiato bestellt habe.
>Was läuft da eigentlich zwischen diesem Sascha und dir?<, fragte anteilnahmslos. Eigentlich ist es ja mein Job irgendetwas zu finden, was ich gegen sie verwenden könnte, aber ich konnte einfach nur noch an Dean und den Kuss denken.
>Was soll den da laufen? Er ist mit Sara zusammen. Wir sind nur Freunde! Er war gerade nur zufällig hier im Café. Er hat mit mir gewartet bis du gekommen bist! Was willst du eigentlich von mir? Auf so eine Scheiße habe ich kein Bock! Lass mich einfach in Ruhe!<, war ihre Antwort. Daraufhin stand sie sofort auf und verließ das Café. Ich blickte ihr ein paar Sekunden hinterher. Es war mir egal, dass sie weg war und ich hier alleine saß. Ich trank meinen Latte Macchiato aus und bestellte noch einen Cappuccino. Nachdem ich auch den ausgetrunken hatte, bezahlte ich und verließ in der Dämmerung das Café. Ich durchquerte langsam die Stadt, blieb vor einigen Schaufenstern stehen, aber dachte immer sowohl an Dean als auch an den Kuss und die Berührungen. Plötzlich hörte ich jemanden, der meinen Namen rief. Ich wusste sofort, wer es war, aber ich wollte mich nicht umdrehen. Ich ignorierte alles um mich herum einfach. Aber letzten Endes konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich drehte mich um und blickte direkt in Deans Gesicht. Seine Wangen waren leicht gerötet. Er musste gerannt sein, um mich einzuholen.
>Was willst du?<, fragte ich in pampigen Ton.
>Ich will wissen was los ist? Warum bist du so zickig geworden und warum weichst du meinen Fragen aus? Was verheimlichst du?<
>Du durchschaust doch sonst immer alles! Dann streng dich doch mal an!<
>Du bist nicht leicht zu durchschauen. Du wechselst deine Meinung ständig! Ich blicke da einfach nicht mehr durch! Sag mir doch einfach was los ist, denn du bedeutest mir viel!<
>So gerne ich es dir sagen wollen würde, es geht einfach nicht! Du musst wohl dumm bleiben! Und ich will, dass du mich jetzt in Ruhe lässt!< Ich drehte mich um zum Gehen, jedoch hielt er mich am Arm fest. >Bitte bleib! Ich will nicht, dass du jetzt gehst, ohne mir eine ordentlich Erklärung zu geben!<, flehte er. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Dann riss ich meinen Arm aus seinem festen Griff und ging, ohne mich noch einmal umzudrehen. Ich hatte mich unsterblich in ihn verliebt, aber ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. Mittlerweile wusste ich sogar, dass es falsch war, was ich mache, aber es ist meine Existenz. Ich brauchte das Geld. Und je mehr ich mit ihm rumhänge, desto mehr bekomme ich die Bestätigung meiner Fehler.
Ich ging nicht direkt nach Hause, sondern zu meinem besten Freund Martin. Er ist der Einzige der über meine Machenschaften beschied weiß und deshalb kann ich ihm auch alles erzählen. Er wohnt auch nur drei Häuser weiter als ich.
Ich klingelte an der großen Eichenholztür. Durch die Glasscheibe konnte ich sehen, dass auf jeden Fall jemand zu Hause war. Die kleine nervige Stiefschwester Franziska öffnete mir mit einem breiten Grinsen die Tür. >Hallo Liz! Martin ist in seinem Zimmer!< Sie schmiss ihre rot-orangen Haare zurück und drehte sich einfach um. Ich trat ein und schloss leise die Tür hinter mir. Sofort ging ich die große Wendeltreppe nach oben zu Martin. Er lag, wie immer, alleine in seinem Zimmer auf dem Bett und guckte Fernsehen. Als er mich erblickte, grinste er breit. >Dich habe ich jetzt überhaupt nicht erwartet!<, sagte er. Ich grinste zurück und setzte mich zu ihm aufs Bett. Auch er setzte sich auf und fragte, was mit mir los sei. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte von Anfang des Auftrages bis jetzt. Er hörte mir aufmerksam zu und nickte zwischendurch verständnisvoll. Nach meiner Geschichte dacht er kurz nach und strich sich durch die gegelten schwarzen Haare. Danach blickte er mich durchdringend mit seine grünen Augen an. >Auch wenn du es nicht hören willst, aber du hast das richtige getan. Er stellt ein Risiko für dich da!< Ich nickte und wollte gerade was erwidern, als die Tür aufgerissen wurde. Franziska kam rein und sagte, dass es Essen gebe und er sofort runter kommen solle. Martin verdrehte die Augen und seufzte. >Mama hat gesagt, wenn du nicht sofort kommst, dann bekommst du nichts mehr und du sollst Liz nicht mitbringen! Die bekommt nichts!<, fügte Franziska hinzu. Es war mir klar, dass Ursula, die Stiefmutter von Martin, sofort gesagt hatte, dass ich unerwünscht war. Sie konnte mich nicht leiden und Martin auch nicht. Sie behandelte ihn nur einigermaßen gut, weil sein Vater ihr neuer Mann ist und sie ihn nicht verlieren will. Meiner Meinung nach nutzt Ursula Bernard, also den Vater, nur aus, weil sie sonst kein Geld zum Leben hätte. Sie hat sich hier ins gemachte Nest gesetzt. Da Bernard den ganzen Tag arbeiten ist, kann sie ungemerkt Geld ausgeben und faul herumsitzen.
>Du kannst deiner Mutter sagen, dass ich hier nichts Essen werde! Liz und ich gehen Pizza essen oder so! Und jetzt geh sofort aus meinem Zimmer!< Ausnahmsweise gehorchte sie, aber nur weil Ursula unten schon Stress machte. Kurze Zeit später machten wir uns auch fertig und gingen in die nahegelegene Pizzeria. Der Besitzer kannte uns, weil wir ziemlich häufig dort waren. Doch bevor wir gehen konnte, stürmte Ursula wie eine Furie auf uns zu.
>Wie kannst du es wagen dich so respektlos gegenüber mir verhalten? Wenn das dein Vater wüsste! Das ist alles nur diese Liz schuld!< Sie warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu, aber Martin und mich interessierte das nicht. Bernard mochte mich und er war froh, dass Martin so eine Freundin hatte.
In der Pizzeria bestellten wir uns beide eine Cola und eine große Pizza Salami. Wir aßen gemütlich und gegen zehn Uhr verabschiedeten wir uns voneinander. Wir gingen getrennt voneinander nach Hause. In meiner kleinen Wohnung, die aus einem kleinen Flur, ein Schlafzimmer, welches auch gleichzeitig mein Wohnzimmer war, eine kleine Küche und ein Badezimmer bestand. Aber es reichte vollkommen. Zum Glück waren meine Eltern so nett und haben die ersten Monatsmieten übernommen. Sie haben mir auch geholfen meine Firma aufzubauen, obwohl sie nicht wussten was ich genau machte. Aber sie waren froh, dass sie mich nicht mehr unterstützen mussten, sobald ich genug verdiente. Ich schlüpfte aus meinen Schuhe und stellte sie sorgfältig in meinen Schuhschrank. Meine Schuhe waren für mich das Heiligste. Danach ging ich noch ins Bad und nahm eine Dusche. Schnell föhnte ich mir noch die Haare, was durch die Kürze ziemlich schnell ging. Aber sobald ich mich ins Bett gelegt hatte, schossen mir wieder die Bilder von Dean in den Kopf. Ich spürte die Wärme, die sein Körper an meinen gegeben hatte, während unseres Kusses. Erst nach gefühlten zwei Stunden schlief ich ein und nach gefühlten dreißig Minuten bin ich wieder aufgewacht.


3.

Ich war recht müde, als ich um kurz nach sechs aufstand. Deshalb war mein erster Weg auch zur Küche. Ich drückte die Kaffeemaschine an und ließ mir einen Espresso machen. Nach der ersten Tasse folgte direkt noch eine. Langsam wurde ich ein bisschen wacher, aber der Espresso zeigte nicht meine gewünschte Wirkung. Dennoch schlürfte ich ins Bad und machte mich fertig. Eigentlich hatte ich ja keine Lust in die Schule zu gehen, aber ich konnte meinen Auftrag nicht aufgeben. Nachdem ich meinen kurzen Rock über meine schwarze dreiviertel Leggins gezogen hatte, schlüpfte ich in ein dunkelrotes Top, welches an den Trägern Rüschen hatte. Es ist zwar nicht das schönste, aber es passte gut zu meinen Haaren. Gegen 7 Uhr schlüpfte ich noch in meine roten Sandaletten. Daraufhin machte ich mich sofort auf den Weg zur Schule. Da ich mich entschied zu Fuß zu gehen, brauchte ich ein bisschen länger, als normalerweise. Erst gegen viertel vor acht betrat ich das Schulgelände. Ich drehte mich noch einmal kurz zum Parkplatz um, um zu gucken, ob Deans Auto dort stand. Mir wäre es recht gewesen, wenn er heute mal nicht gekommen wäre, aber sein Auto glänzte zwischen den anderen hervor. Ich stieß einen Seufzer aus und ging zum Klassenraum. Unterwegs traf ich noch Sara, die natürlich schon mitbekommen hatte, dass Anja mir nicht vertraute. >Ich habe gedacht du bist die Beste! Ich will endlich mal Ergebnisse!<, fauchte sie mich in Flüsterton an. >Ich bin erst seit gestern hier. Außerdem bin ich dran! Sie hinterfragt alles, da ist es schwierig!<, antwortete ich nett. >Das ist mir egal! Ich will in einer Woche die Ergebnisse! Nächste Woche Freitag ist ein Schulball! Und dort will ich sie bloß stellen und du hilfst mir dabei, sonst bekommst du kein Geld!< Der erpresserische Ton in ihrer Stimme gefiel mir überhaupt nicht, also ging ich mit einem Nicken einfach weg. Bis zum Schulball waren es noch zehn Tage. Bis dahin musste ich mir was einfallen lassen, denn ich war auf dieses Geld angewiesen. Bald musste ich nämlich die Miete selber zahlen. Zum Glück war es dann nur die Miete für die Wohnung, denn meinen Laden hatten meine Eltern schon auf einmal abbezahlt. Dafür würden also nur die Nebenkosten anfallen. Man konnte sagen, dass meine Eltern in Geld schwammen, aber sie wollten mich nicht unterstützen. Sie waren froh, als ich ihnen gesagt hatte, dass ich ausziehen würde und eine eigene Firma haben wolle. Innerhalb einer Woche hatten sie alles organisiert. Ich weiß gar nicht was meine Eltern gegen mich hatten. Ich habe alles getan, was sie mir gesagt haben. Naja, es lohnte sich nicht weiter drüber nachzudenken. Es würde sich ja eh nichts ändern. Vor dem Raum traf ich Anja, die gerade mit einer Mitschülerin quatschte, deren Namen ich noch nicht kannte. Ich stellte mich einfach zu ihnen. >Kann ich mal kurz mit dir reden Anja? Alleine!< Dabei warf ich der anderen Schülerin einen arroganten Blick zu, sodass sie sofort in den Raum ging. Notgedrungen drehte Anja sich zu mir. >Was willst du?<
>Es tut mir Leid, was ich gestern gesagt habe. Aber ich wusste ja nicht dass du so empfindlich reagierst!<, fing ich an. >Ja ist schon in Ordnung!< Anja wollte schon in den Raum gehen, aber ich hielt sie auf. >Wollen wir vielleicht heute noch was machen? Vielleicht bei dir oder so?< >Eigentlich bin ich nicht so scharf darauf dich mit zu mir nach Hause zu nehmen.< >Och komm schon. Ich bin doch deine Freundin. Ich habe nicht vor dich umzubringen oder so!<, scherzte ich. In dem Moment kam dann auch schon die Lehrerin um die Ecke. Wir trotteten beide in den Raum und gingen zu unseren Plätzen. Dean saß schon an seinem gewohnten Platz neben mir. Die ganzen zwei Stunden über spürte ich seinen Blick auf mir Ruhen. Es war mir unangenehm und ich konnte mich kaum konzentrieren. Ich war so froh, als es endlich zur Pause klingelte. Mir einer ruckartigen Bewegung stand ich auf und verließ den Raum. Neben der großen Treppe wartete ich auf Anja. >Was war das denn? Was läuft denn da zwischen dir und Dean?<, fragte sie mich mit großer Neugier. >Du vertraust mir nicht, also warum sollte ich dir vertrauen?< Jetzt hatte ich sie. Sie senkte ihren Blick zum Boden und dachte kurz nach. Innerlich zählte ich die Sekunden. >Okey. Du kommst heute um vier Uhr zu mir. Dann erzählst du mir alles!< Ich nickte ihr zu und drehte mich dann grinsend weg. Jetzt musste ich nur noch dafür sorgen, dass ich ein bisschen Zeit habe ihr Zimmer zu durchsuchen. Ohne Irgendjemanden Beschied zu sagen, ging ich einfach nach Hause. Ich konnte es nicht ertragen neben Dean zu sitzen. Es hatte leicht begonnen zu fieseln, aber es war mir egal. Unterwegs wurde der Regen immer stärker und als ich dann endlich zu Hause war, war ich klitschnass. Meine Sandaletten stellte ich auch erstmal sofort auf die Heizung. Hoffentlich würden sie keinen Schaden davon tragen. Ich zog mir ein Handtuch aus dem kleinen Badezimmerschrank und rubbelte mir meine Haare trocken. Sofort danach zog ich mir meine nassen Klamotten aus und hängte auch sie über die Heizung. Nur mit Unterwäsche bekleidet lief ich in die Küche und schmierte mir ein Brot. Außerdem kochte ich mir noch einen Kakao mit viel Sahne obendrauf. Mit meiner ersten Nahrung für heute, ging ich in mein Zimmer und legte alles auf den Tisch. Nachdem ich den Fernseher eingeschaltet hatte, wickelte ich mich in eine Wolldecke ein und begnügte mich mit meinem Essen. Im Fernsehen lief nichts ordentliches, also zog ich mir Asi-TV rein. Die Leute die da mitspielen, sind manchmal echt ekelhaft, aber ich konzentrierte mich sowieso nur halb auf die Handlung, denn Dean schwirrte mir immer noch im Kopf herum. Irgendwann bin ich dann doch noch eingeschlafen. Als ich wieder aufwachte, lief ein Film. Ich schaltete den Fernseher aus und stand langsam auf. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon kurz nach 3 war. Ich beeilte mich aufzustehen und zog mir schnell das nächst Beste Kleidungsstück an. Dann schlüpfte ich in meine Gummistiefel und watschelte los. Jedoch musste ich noch einmal zurück gehen und meine Tasche holen. Kurz vor vier traf ich dann bei Anja an. Ihre Mutter war eine sehr freundliche Dame und erklärte mir sofort, dass ich durch den Garten zu Anjas Zimmer käme. Dabei warf sie einen Blick auf meine Schuhe und fügte hinzu, dass ich gut vorgesorgt hätte, denn es wäre sehr matschig. Ich lachte, drehte mich um und folgte den schmalen Pfad. Er war wirklich sehr rutschig und matschig. Ich wollte gerade klopfen, da sah ich, wie Anja gerade dabei war Sascha zu küssen. Sofort kramte ich meine Kamera hervor und schoss ein Foto. Zum Glück war ich früher als geplant hier. Plötzlich versiegte der Kuss aber und Sascha wendete sich zum Gehen um. Ich eilte sofort zu einem Gebüsch und hockte mich dahinter. Ich wartete bis Sascha endlich raus war und Anja sich umgedreht hatte. Dann packte ich schnell meine Kamera ein und ging auf die Glastür zu. Ich klopfte dreimal laut. Anja kam um die Ecke und schloss mir die Tür auf. Nachdem ich drin war und die Schuhe ausgezogen hatte, führte Anja mich zu einer großen Couch. Sie hatte vergessen die Tür abzuschließen, aber sie schien es nicht zu bemerken. Den Schlüssel legte sie auf den kleinen Glastisch neben der Couch. Sie bot mir was zu trinken an und ich nahm dankend an. Bevor die den Raum verließ versteckte sie jedoch noch ein kleines pinkes Büchlein. Ich sah nicht wohin sie es brachte, aber ich musste dieses Büchlein haben. Ich überlegte, wie ich am Besten die Chance habe, hier rumzustöbern, als mein Blick auf den Schlüssel fiel. Ich steckte ihn schnell an und saß wieder genauso wie vorher als Anja zurückkam. >Warum bist du eigentlich nach der zweiten Stunde gegangen?<, fragte sie mich ohne mich dabei anzugucken. >Mir war nicht so gut, aber jetzt bin ich wieder fit!< >Und was war da jetzt mit Dean?< Ich erzählte ihr eine abgeänderte Geschichte von Dean und mir, damit sie mich nicht weiter nervte. Und ich glaube mit diesem Vetrauensbeweis hatte ich ihr gezeigt, dass ich keine bösen Machenschaften im Sinn hatte. Zumindest vertraute sie mir jetzt.
Nach eineinhalb Stunden warf sie mich aber dann wieder raus, denn sie müsse noch weg zu Sara. Ich verließ das Haus und ging nach Hause. Jetzt musste ich einen guten Plan haben, wie ich an das Buch kommen würde. Es würde schwierig werden, das war mir klar.
Die nächsten drei Tage meldete ich mich in der Schule krank. Ich stattete dem Arzt sogar einen Besuch ab und ließ mir eine Krankschreibung geben. Natürlich war ich nicht wirklich krank, aber der Arzt glaubte mir meine Lüge. Nachdem er mir noch ein Rezept verschrieben hatte, welches ich sowieso nicht einlösen würde, verließ ich die Praxis. Zu Hause angekommen tüftelte ich weiter über meine Plan nach. Ich beschloss mich mit Martin zusammen auf die Lauer zu legen. Ich hatte ihn zwar noch nicht gefragt, aber er hatte wahrscheinlich eh nichts besseres vor. Sofort wählte ich seine Nummer und erzählte ihm enthusiastisch meinen Plan. Nach ein bisschen hin und her überlegen stimmte er mir zu. Jedoch müsste er erst fragen, ob er frei bekomme, aber sein Chef sollte ziemlich locker sein.
Eine Stunde später stand ich fertig ausgerüstet vor der Tür und wartete auf Martin. Er kam mit seinem alten Auto um die Ecke gebogen. Schnell stieg ich ein und lotste ihn zum Haus. Wir parkten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort standen wir Stunden über Stunden, aber nichts tat sich. Entweder war Anja zu Hause oder ihre Mutter. Nach Stunden langen warten, drei Brötchen und vier Kaffees, fuhren wir zurück. Für heute hatte es keinen Sinn mehr. Am nächsten morgen fuhren wir schon wieder früh zu Anjas Haus. Wir beobachteten sogar, wie Anja das Haus verließ und zur Schule ging. Jedoch verließ ihre Mutter wieder nicht das Haus. Was jedoch interessant war, war die Tatsache, dass Sascha kurz vor Schulschluss bei Anja auftauchte und selbstsicher durch den Garten in Anjas Zimmer ging. Ich schoss einige Fotos von ihm, wie er den Garten betrat, aber was genau er dort machte konnten wir uns nur denken.
Diesmal endete unser Abend früher. Wir entschieden uns erst wieder übermorgen, also am Samstag, das Haus zu beschatten. Den Freitag verbrachte ich dann wieder damit an Dean zu denken. Die letzten Tage hatte ich kaum an ihn gedacht, aber ich hatte ja auch wenig Zeit, aber nun lag ich alleine in meinem Bett und hatte überhaupt nichts zu tun. Die Langeweile brachte mich fast um. Ich war richtig froh, dass wir Samstag wieder arbeit hatten und es lohnte sich diesmal sogar. Gegen drei Uhr verließen Mutter und Tochter das Haus. Sofort ergriff ich meine Chance und lief mit dem Schlüssel bewaffnet zum Haus, nachdem sie um die Ecke waren. Über ein Walkie Talkie blieb ich mit Martin in Kontakt.
Bevor ich die Tür aufschloss, blickte ich mich noch mal um, ob auch wirklich niemand guckte. Leise schlich ich rein. Zum Glück war es nicht mehr matschig draußen, sonst hätte ich fiese Spuren hinterlassen. In Rekordzeit öffnete ich sämtliche Schubladen und Türen in den zwei Räumen, die zum Zimmer gehörten, aber in keiner konnte ich das Buch finden. Wo hatte diese blöde Kuh das nur hingetan? Ich drehte mich im Kreis um irgendetwas zu finde, als mir auffiel, dass eine Bodenfliese lockerer war. Ich schob den Teppich beiseite und versuchte die Fliese zu bewegen. Nach ein paar Sekunden hatte ich sie rausgehebelt. Darunter versteckt lag das kleine pinke Büchlein und ein gemeinsames Foto von Sascha und Anja, welches anscheinend im Urlaub entstanden ist. Ich fing an in dem Buch zu blättern, als plötzlich Martin mir ansagte, dass Anja und Sascha unterwegs wären und schon fast im Garten wären. Jetzt musste ich schnell reagieren. Mir blieb keine Zeit, um das Haus zu verlassen, also schob ich die Fliese wieder richtig und strich den Teppich glatt. Danach huschte ich schnell in den Wandschrank mit der Hoffnung, dass Anja nicht rein käme.


4.
In der hintersten Ecke wartete ich darauf, dass ich fliehen konnte. Draußen vor der Tür hörte ich Anja und Sascha rumturteln. Echt ätzend! Aber warum sollen sie nicht glücklich miteinander werden? Sie sind so ein gutes Paar und eine Freundin, wie Sara, so zickig und arrogant, will doch keiner haben. Mit Anja hat Sascha doch viel mehr Glück und eigentlich haben sie es verdient miteinander glücklich zu werden. Ich zog das Foto aus dem kleinen pinken Büchlein und schaute es mir so gut es ging an. Immerhin war es in dem Schrank recht dunkel. Ich erkannte, dass beide strahlten und glücklich waren. So ein strahlen habe ich von Sascha in Sarahs Gegenwart noch nie gesehen. Ach komm Liz, verlier deinen Plan nicht aus den Augen. Beende den Auftrag und danach musst du nie wieder was mit diesen Leuten zu tun haben und Dean ist dann auch schnell vergessen!
Ich ging zur Tür des Schrankes und öffnete sie einen Spalt breit, nachdem ich ein Knarren gehört hatte, welches vom Bett kam. Von meinem Posten aus konnte ich sogar das Bett gut sehen und schoss einige Fotos, auf denen sich beide innig küssten und auszogen. Bevor es noch weiterging verließ ich leise mein Versteck. Anja und Sascha waren so miteinander beschäftigt, dass sie mich nicht bemerken würden. Da war ich mir sehr sicher. Bevor ich das Zimmer endgültig verließ steckte ich den Schlüssel und den Schrank. Anja hatte hundert pro schon gemerkt, dass der Schlüssel fehlte. Jetzt soll sie nur denken, durch ihre eigene Dummheit hätte sie den Schlüssel verlegt. Leise schloss ich die Glastür hinter mir. Zum Glück hatte Anja sie nicht mit dem Ersatzschlüssel, der jetzt auf dem Glastisch lag abgeschlossen, dann wäre mein Plan in die Hose gegangen.
Mit großen schnellen Schritten eilte ich zu Martins Auto der froh war mich zu sehen. >Ich habe die ganze Zeit überlegt, was ich machen kann um dich da rauszuholen!<, sagte er mit einem breiten Grinsen. >Ein Glück, dass du es nicht getan hast!<, antwortete ich stolz und zeigte mein Handy und das pinke Büchlein hoch. >Ich habe jetzt alles um die Bombe hochgehen zu lassen!<
Wir beiden lachten und Martin gratulierte mir zu meinem Erfolg. >Und jetzt auf direktem Weg zu Dm, ich muss ein paar Fotos ausdrucken!<, gab ich die Anweisung. Sofort trat er aufs Gas und düste los.
Bei Dm angekommen sprang ich schnell rein und druckte alle Fotos von Sascha und Anja aus. Zum Glück habe ich immer mein USB-Kabel dabei.

Fünf Minuten später saß ich wieder im Auto. Wenn ich gleich zu Hause bin, dann würde ich erstmal Sara anrufen und nach dem weiteren Vorgehen fragen. Ich hatte noch nie einen Fall so schnell abgeschlossen, obwohl Anja so misstrauisch war. Leider hat sie sich in manchen Punkten sehr auffällig verhalten. Dumm von ihr!
Vorher fuhren Martin und ich aber noch was Essen. Diesmal aßen wir bei McDonalds. Danach setzte Martin mich in meinem Laden ab. Ich verabschiedete mich und betrat mein Laden, nachdem ich sicher war, dass niemand vorbeikam, der mich kennen würde. Die frisch gedruckten Fotos steckte ich in die Akte „Anja“ und suchte Saras Nummer raus. Dreimal hatte ich den Anrufbeantworter an der Strippe. Erst beim vierten mal meldete sie sich. Ich erzählte ihr von meinem Fortschritt, aber sie wollte nicht sofort vorbeikommen und sich die Sachen angucken. Also verabredeten wir uns für Mittwoch.
Kurz darauf brachte ich schnell die Post rein und verließ dann auch schon wieder das Gebäude. Ich war gerade ein paar Schritte gegangen, als jemand mir von hinten auf die Schulter tippte. Ich erschrak und warf einen bösen Blick nach hinten. Dean stand hinter mir. Er grinste breit. Es war echt bezaubernd. In diesem Moment fragte ich mich erneut, warum ich das tat! Also warum ich andere Leute fertig machte um Geld zu verdienen. Es gibt so viele schöne Berufe. Vielleicht Verkäuferin in einem Klamottengeschäft oder Visagistin!? Immerhin gefällt es mir andere in modischen Angelegenheiten zu beraten! Ach, was mache ich mir jetzt für Gedanken darüber? es bringt doch eh nichts. Immer wenn Dean bei mir in der Nähe ist, zweifel ich alles an, was ich tue und je getan habe! Es ist schrecklich, aber zum Glück hatte er mich noch nicht durchschaut!

>Hey Mel!<, flötete er mir zu. Ich nickte nur kurz mit dem Kopf und ging weiter. >Verfolgst du mich etwa?<, fragte ich, nachdem er mir fünf Minuten, wie ein Hund, hinterhergelaufen war. >Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob du Lust hast mit mir noch was zu unternehmen, da du jetzt wieder gesund bist!<, es klang zum Glück nicht wie ein Vorwurf. Ich überlegte kurz, stimmte aber mit einem Nicken zu. Er hielt mir, ganz Gentlemen-like, den Arm hin und ich hakte mich unter. Die letzten Tage mit ihm musste ich von nun an immerhin genießen. Er führte mich in ein Gebäude rein, dass ich noch nie gesehen hatte. Deshalb wusste ich auch nicht ob es eine Bar, ein Restaurant oder ein Club war. Über der Tür hing aber ein großes Schild mit der Aufschrift "Diamonds". Direkt an der Tür wurden wir empfangen und zu einem kleinen Tisch geführt. Die ledernden Stühle, die an jedem edlen gedeckten Holztisch standen, waren sehr bequem. Des weiteren waren die Wände geschmückt und alles glänzte und strahlte. Kein Wunder, dass dieses Restaurant "Diamonds" heißt. Der Kellner, der uns auch schon zum Tisch gebracht hatte, brachte uns die Karte und ein Glas Champagner (zur Feier des Tages fügte er hinzu). Ich wollte es erst nicht annehmen, weil Champagner recht teuer ist, aber Dean bestand darauf. >Bist du offen für alles an Essen?<, fragte er mich, als ich die Karte öffnen wollte. >Eigentlich schon, außer Rindfleisch, das mag ich nicht so gerne!<, antwortete ich. >Okay. Dann warte bevor du in die Karte guckst. Ich bestell uns was!<, sagte er grinsend. Dieses Lächeln ist so süß und sexy. Am liebsten würde ich nicht mehr weggucken, aber das würde meine Gefühle für ihn offenbaren. Nachdem Dean uns ein Drei-Gänge-Menü bestellt hatte, blickte er mich an. Ich war immer noch am überlegen, was die Wörter bedeuteten, die er für die Bestellung benutzt hatte. >Verrätst du mir jetzt was du bestellt hast?<, fragte ich ihn mit einem Lächeln und Augenzwinkern. Er schüttelte nur seinen Kopf und zeigte seine perfekten Zähne. Dann sagten wir nichts mehr. Irgendwann kam der Keller und schüttete uns Wasser ein. Ein zweiter Kellner kam mit der Vorspeise. Es war eine Lachscarpaccio, perfekt für den Sommer. Ich habe noch nie so etwas Leckeres gegessen. Wahrscheinlich kostet das Menü ein Vermögen. Wir aßen auf und darauffolgend wurde uns ein großer Teller mit Salat gebracht. Darauf thronte ein Stück Schweinefilet. Außerdem gab es eine Art Kartoffelgratin, aber mit Möhren dazwischen. Auch dieses Gericht war super. Der freundliche Kellner räumte die Teller ab und kippte Wasser nach. >Und habe ich dich enttäuscht?< Ich schüttelte nur den Kopf. Ich guckte Dean dabei an. In diesem Moment wurde mir erst richtig klar, wie viel er mir bedeutete! Ich wollte ihn nie verlieren! Immerhin hatte ich ihn auch mein komplettes Vertrauen geschenkt! Ich habe genau darauf vertraut, dass er mir kein Rind bestellt wenn ich es sage! Während meiner Gedanken hatte der Kellner das Dessert gebracht. Ein selbstgemachtes Mangoeis mit allerlei an frischen Früchten. Dean hatte dieses schneller aufgegessen und entschuldigte sich danach, während ich noch aß. Als er wieder kam, war ich auch fertig und wir gingen. >Müssen wir nicht bezahlen?<, fragte ich Dean, denn er zog mich schon zur Tür. >Nein, ist schon erledigt!<, antwortete er. Dann zog er mich auf die Straße und wir gingen in eine Bar. An der Theke waren noch genau zwei Stühle frei, zu denen wir hineilten. Unser Gespräch wurde jetzt angeregter. Dean bestellte Cocktails und das immer und immer wieder. Langsam merkte ich, wie ich voll wurde, aber ein Nein akzeptierte Dean in diesem Moment nicht. Der Abend strich an uns vorbei und je später es wurde desto näher kamen wir uns. Wir tanzten wild, aber auch mal ruhig. Als Paar oder getrennt. Es war wie in einem Traum! Wäre die Realität doch auch so schön und unkompliziert! Am frühen Morgen verließen wir die Bar.


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Tag der Veröffentlichung: 10.04.2012

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