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Der Vielfraß ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder,
die im nördlichen Eurasien und in Nordamerika lebt. Er wird auch als Bärenmarder oder Järv bezeichnet.
Der Name Vielfraß kommt vom nordischen Begriff ,Fjellfräs',
was so viel wie Gebirgskatze bedeutet. Der Vielfraß ähnelt in seinem Körperbau den Echten Mardern,
wird aber deutlich größer. Er erreicht eine Kopfrumpflänge von 65 bis 105 Zentimetern und eine Schwanzlänge
von 17 bis 26 Zentimetern. Mit einem Gewicht von bis zu 32 Kilogramm werden Männchen
deutlich schwerer als Weibchen, die 20 Kilogramm erreichen können. Die Ohren sind relativ klein,
der Schwanz ist kurz und buschig. Das lange, dichte Fell ist dunkelbraun oder schwärzlich gefärbt.
Der Vielfraß hat eine gelbliche oder hellbraune Bandzeichnung, die sich von den Schultern über die Seiten des Rumpfes erstreckt
und sich über der Schwanzwurzel wieder vereint. Die meisten Vielfraße gibt es in der Tundra und
der Taiga. Heute gibt es ihn in Skandinavien, dem nördliche Sibirien, Alaska, in
weiten Teilen Kanadas und vereinzelte Populationen soll es im Nordwesten der Vereinigten Staaten geben.
Früher gab es ihn auch in Polen und Deutschland, aber er wurde durch häufiges Jagen vertrieben.

Der Vielfraß ist außerdem in vielen Wappen vorhanden. Vielfraße sind vorwiegend nachtaktiv. Zur Ruhe ziehen sie sich in Nester zurück,
die sie aus Gräsern und Blättern in Höhlen, Felsspalten oder unter gefallenen Bäumen errichten.
Manchmal beziehen sie auch Baue anderer Tiere oder legen Höhlen im Schnee an. Sie sind in erster Linie Bodenbewohner,
können aber auch gut klettern und schwimmen. Sie sind zwar nicht sehr schnelle, aber ausdauernde Läufer, die 10 bis 15 Kilometer
ohne Pause zurücklegen und in einer Nacht Distanzen bis zu 45 Kilometern bewältigen können. Sie halten keine Winterruhe,
wandern im Winter aber manchmal in tiefergelegene oder südlichere Regionen ab.
Wie die meisten Marder leben Vielfraße einzelgängerisch. Sie können im Winter ein 2000 Quadratkilometer
großes Revier haben. Im Sommer zeigt der Vielfraß ein ganz anderes Jagdverhalten als im Winter. In der warmen Jahreszeit
betätigt er sich vor allem als Aasfresser, sucht aber auch nach Vogeleiern, Baumtrieben und Beeren.
Nur selten reißt er junge Rentiere und Elche, wenn er sie unbewacht antrifft. Im Winter nutzt der Vielfraß
seine Überlegenheit gegenüber großen Säugetieren, da er sich ihnen auf dem Schnee fast geräuschlos nähern kann,
ohne einzusinken. Seine Hauptbeute sind in dieser Zeit Schneehasen, Mäuse, Eichhörnchen und Schneehühner,
gelegentlich aber auch Rentiere, Elche und sogar Luchse. Solch großen Tieren springt der Vielfraß auf den Rücken,
um sie in den Nacken zu beißen, bis sie stürzen.
Die Paarung erfolgt in den Monaten April bis Juli. Nach rund 30- bis 40-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen zwei bis vier Jungtiere
zur Welt. Zu diesem Zweck legt es oft eine Schneehöhle an, in der die Jungtiere ihre ersten Lebenswochen verbringen.
Neugeborene sind schneeweiß, blind und wiegen rund 90 bis 100 Gramm. Sie werden acht bis zehn Wochen gesäugt
und verlassen die Mutter im Herbst. Nach einem Jahr erreichen sie ihre volle Größe, nach zwei bis drei Jahren
werden sie geschlechtsreif. Die Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt acht bis zehn Jahre,
in menschlicher Obhut können sie 17 Jahre alt werden.

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Tag der Veröffentlichung: 17.12.2010

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