Der Steinadler ist eine große Greifvogelart innerhalb der Familie der Habichtartigen.
Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften in der gesamten Arktis.
Sie ernähren sich meist von mittelgroßen, bodenbewohnenden Säugern. Die Art war früher in Europa weit
verbreitet, wurde aber gezielt verfolgt, so dass sie heute in vielen Teilen Europas
nur noch in Gebirgsgegenden vorkommt. In Deutschland brüten Steinadler nur noch in den Alpen.
Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht.
Das Weibchen kann eine Körperlänge von 90-100 cm erreichen; das Männchen ist im Mittel rund 10 cm kleiner.
Die Spannweite variiert zwischen 190 und 210 cm beim Männchen und zwischen 200 und 230 cm beim Weibchen.
Weibchen wiegen 3,8 bis 6,7 kg, die leichteren Männchen 2,8 bis 4,6 kg. Grundfarbe des Gefieders ist ein einheitliches
dunkles Braun. Der Nacken ist goldgelb. Der Schwanz der Tiere ist braun und mehr oder weniger deutlich mit
einigen helleren Bändern durchsetzt. Der Schnabel ist dunkelgrau, die Iris der Augen dunkelbraun.
Wie bei allen Arten der Unterfamilie Aquilinae sind die Beine bis zu den sehr kräftigen gelben Zehen befiedert.
Der Steinadler besiedelt die borealen, die gemäßigten sowie die mediterranen Zonen der gesamten Arktis.
Durch jahrhundertelange, massive Verfolgung ist die Verbreitung in Europa heute stark gefährdet.
dunkelgrün= ganzjähriges Vorkommen
hellgrün=Sommervorkommen
blau= Wintervorkommen
Steinadler jagen meist in offenen oder halboffenen Landschaften im bodennahen Flug unter optimaler Ausnutzung
jeglicher Deckung. Sie gleiten dabei dicht an Hängen entlang, über Kuppen und kleine Hügel und versuchen ihre Beute
auf kurze Distanz zu überraschen. Häufig jagen sie auch von einem Ansitz aus. Die Beute greifen die Adler meist
auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum und töten sie mit den außerordentlich kräftigen Zehen und Krallen.
Sehr große Beutetiere wie Kitze des Steinbocks oder junge Gämsen greifen sie am Kopf. Der Steinadler schlägt
dabei seine Krallen durch die Schädeldecke in das Gehirn. In den wenigen beobachteten Fällen wurden
diese großen Beutetiere innerhalb von Sekunden getötet. Steinadler sind außerordentlich kräftig und sehr geschickt.
Sie erbeuten regelmäßig Tiere, die viel schwerer sind als sie selbst. Das maximale Beutegewicht liegt bei etwa
15 kg.
Der Steinadler nistet in Felswänden und auf hohen Bäumen. Nistplätze an Felsen liegen meist in Höhlungen
oder unter Überhängen. Felsnester in Schottland maßen im Mittel 1,33 m x 1,06 m und waren 0,79 m hoch,
Baumhorste in Schweden hatten im Mittel einen Durchmesser von 1,4 m und waren 1,1 m hoch. Ein Horst
wird mehrere Jahre genutzt und immer wiedr erweitert. Steinadler werden erst mit etwa sechs Jahren geschlechtsreif.
Brutpaare führen, soweit bekannt, eine monogame Dauerehe. Die Balz beginnt im Januar mit teils spektakulären
Balzflügen. Das Weibchen legt im Abstand von drei bis vier Tagen meistens zwei Eier,
seltener nur eines oder drei. das Weibchen brütet die meiste Zeit, während das Männchen sie mit
Futter versorgte. Die Brutzeit dauert 43 bis 45 Tage. Die frisch geschlüpften Adler haben ein weißes Dunenkleid,
das zweite Dunenkleid wird im Alter von 9 bis 15 Tagen angelegt, ist schmutzig weiß und besteht aus dichteren
und gröberen Federn. Das älteste Junge tötet in den ersten Lebenswochen oft seine jüngeren Geschwister.
Das ist notwendig, da sonst zu viel Nahrung benötigt wird. So überlebt nur das stärkste Junge.
nach 5 Monaten verlässt das Junge die Elterntiere und sucht sich ein eigenes Revier.
Freilebende Steinadler sollen über 20 Jahre alt werden. Allerdings weiß man das nicht so genau, da Steinadler recht
zurückgezogen leben. In Gefangenschaft sollen Steinadler schon über 40 jahre alt geworden sein, allerdings weiß
man nicht ob diese Angaben korrekt sind.
Tag der Veröffentlichung: 17.12.2010
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