Das Flüstern des Waldes
Die Landschaft
Die Gemeinden im Bayrischen Wald bestehen meistens aus mehreren kleineren Orten, Weilern oder Einöden, die oft kilometerweit voneinander entfernt liegen. Um die Orte herum sind die Wiesen und Äcker angelegt, ansonsten beherrscht der Wald diese Gegend, der auch die einzelnen Orte voneinander trennt. Hauptsächlich bestehen diese Wälder aus Fichten und ihre Eigentümer sind entweder die großen Bauern der Gemeinde oder der Staat. Im Sommer werden die Wälder von Pilzsammlern und Beerensammlern aufgesucht, im Winter sieht man allenfalls Arbeiter mit Maschinen bei der Holzverarbeitung. Ansonsten bleibt der Wald sich selbst überlassen und kein Spaziergänger verirrt sich abseits der Wege. Ortsunkundige halten sich für gewöhnlich an ausgeschilderte Wege und die Einheimischen haben keine Zeit, sich der Muse eines Spazierganges hinzugeben. In der Dunkelheit und scheinbaren Endlosigkeit des Waldes ist es ein Leichtes, sich zu verirren und so mancher Mensch ist schon darin für immer verschwunden.
Im Halbdunkel eines Fichtenwaldes, durch den kaum ein Sonnenstrahl dringt, gerät so mancher in Versuchung an Waldgeister zu glauben. Wenn nach einem starken Regen die dunstigen Nebelschwaden hochsteigen, wird man sich der Mystik des Waldes erst richtig bewusst. Deswegen ranken sich um manche Orte und Landschaften viele Sagen und Geschichten, in denen vom Teufel oder von Geistern die Rede ist. Vielfach handeln diese Geschichten aber auch von Erdgeistern und Feen oder von der heiligen Maria. Die Menschen des Bayrischen Waldes sind in der Regel tiefgläubig, aber auch abergläubisch.
Nicht umsonst beherrschten in der Vergangenheit sogenannte Propheten die Szene, deren Prophezeiungen noch heute kursieren. Auch sagt man den Bewohnern des Waldes nach, sie seien mundfaul und schwer aus der Ruhe zu bringen.
Die Besiedelung des Bayrischen Waldes begann schon in der vorchristlichen Zeit. Zahlreiche Funde bezeugen eine Besiedelung durch keltische oder germanische Stämme.Allerdings begann die eigentliche Besiedelung erst im frühen Mittelalter und manche Ortsnamen lassen sich noch aus dieser Zeit herleiten. Mit der Christianisierung entstanden einige Klöster, zu deren Besitz riesige Ländereien gehörten, die an die kleinen Leute zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet wurden. Als Entgelt zahlten die Pächter einen Teil ihres erwirtschafteten Güter an das Kloster. Was nicht den Klöstern gehörte, befand sich im Besitz von Adeligen, die ebenfalls von ihren „Lehen“ Abgaben verlangten. Auf diese Weise waren die Adligen mit Gütern versorgt. Mit der Rodung großer Waldflächen begann die eigentliche Erschließung des Bayrischen Waldes und der Entstehung einzelner Ortschaften. Nach der Säkularisation fiel der Klosterbesitz an den Staat, der seitdem der größte Grundbesitzer ist. Der Staatsforst bleibt größtenteils unbewirtschaftet, so dass nach und nach ein regelrechter Urwald entstand. Die Landschaft des Bayrischen Waldes ist hügelig und die größten Erhebungen heißen Dreisessel, Lusen und Rachel, der Hirscheinstein und als bekanntester der Arber. Um diese sogenannten Berge ranken sich natürlich auch entsprechende Sagen.
Bis auf einige Großgrund- und Gaststättenbesitzer waren die meisten Menschen Kleinbauern und Landwirte, deren Erträge gerade zum Überleben reichten. Schon früh zogen junge Leute in die Städte, weil sie in ihrer Heimat keine Perspektive sahen, viele wanderten auch nach Amerika aus. In den Sechziger Jahren arbeiteten viele als Tagelöhner oder fuhren in die Großstädte, um dort von Montag bis Freitag zu arbeiten.
Der Bayrische Wald diente daneben schon als Urlaubsort für Erholung suchende Großstädter und gewiefte Leute taten es den Gaststättenbesitzern nach und bauten ihre Häuser zu Pensionen aus, um am Fremdenverkehrsboom teilzuhaben. Mittlerweile gibt es mehr Häuser, in denen Zimmer zu vermieten sind, als landwirtschaftliche Betriebe, auf denen noch Kühe, Schweine und Hühner herumlaufen. Die Gaststättenbesitzer verdienten natürlich am meisten daran, konnten sie doch ihre Gäste in den zu Restaurants umgebauten ehemaligen Gaststuben ihre Gäste verköstigen. Ein ordentliches Wirtshaus, deren es früher in jedem Ort eines gab, ist heute zu einer Rarität geworden. Seit es in jedem Haushalt ein Fernsehgerät und Telefon gibt, ist das Wirtshaus nicht mehr der Mittelpunkt zum Austausch von Neuigkeiten. Daneben haben das Rauchverbot und polizeiliche Alkoholkontrollen den Biergenuss madig gemacht. In der Regel gab es in jeder Gemeinde neben der Kirche ein Wirtshaus als Treffpunkt vor oder nach der Messe. So mancher aber blieb auch während der Messe drin und ging erst heim, wenn es Zeit zum Essen war.
Die Orte waren alle mit Wegen und Straßen verbunden und in früheren Zeiten ging man wahrscheinlich zu Fuß oder fuhr mit dem Fahrrad, später fuhr man mit dem Bus und als um 1960 im
Ort die ersten Autos auftauchten, brach eine andere Zeit an. Wer es sich leisten konnte, machte den Führerschein und schaffte sich ein Auto an und fuhr damit bequem zur Arbeit oder zum Einkaufen. In den späteren Jahren war es schon Pflicht, dass die jungen Leute ein Auto besitzen mussten. Damit war man mobil und konnte leichter Mädchen aufreißen. Und Mädchen aufzureißen und flachzulegen war ebenso eine Pflichtübung, um bei den anderen angesehen zu sein. Die ältere Generation fuhr mit dem Auto zum Einkaufen in die Städte, in denen es Supermärkte mit günstigen Angeboten gab, die gleich in größeren Mengen gekauft wurden. Damit läuteten die Dorfbewohner den Niedergang des dörflichen Charakters ein,denn die ortsansässigen Lebensmittelläden mußten zuerst schließen. Bäckereien wurden zu Back-Shops umgebaut,in denen Teiglinge aus dem Froster in den Ofen kamen und von den angelernten Verkäuferinnen bedient wurde. In diesen Back-Shops gibt es denn auch gleich Kaffee zum Mitnehmen.
Burgwies
Die Gemeinde Burgwies, in dem diese Geschichte spielt, liegt in einem langen Tal an einem Bach. Eine Straße führt von der Nachbargemeinde in den Ort und teilt sich in der Mitte des Ortes. Eine Straße führt rechts zur Kirche und zum Gemeindehaus,die andere führt links aus dem Ort hinaus,wo sie sich wieder teilt. In früheren Zeiten gab es noch eine Straße, die an der Bäckerei und am Sägewerk vorbeiführten. Allerdings wurde diese Straße wegen der Expandierung des Sägewerks für den Publikumsverkehr mehr oder weniger gesperrt. Nach diesem Ort ist die Gemeinde benannt, es gibt eine Kirche und daneben eine Gaststätte, die inzwischen mehr zu einem Übernachtungsbetrieb für Urlauber angewachsen ist. In früheren Zeiten war hier ein gewöhnliches Gasthaus, die Post war etliche Jahre darin untergebracht, im hinteren Teil des Hauses gab es einen Theatersaal, sogar ein Kino befand sich einmal darin. Damals besaß der Gastwirt auch noch einen Bauernhof mit Kühen, Schweinen und Pferden. Es gab einen Schmied, einen Schuster, der noch Schuhe reparierte und später einen Schuhladen eröffnete, es gab einen Bäcker mit einem kleinen Laden und einer Gaststätte für Einheimische und Urlaubsgäste, insgesamt 3 Lebensmittelläden und ein Sägewerk. Des Weiteren waren im Ort noch die Sparkasse von Raiffeisen mit Getreidehandel und mehr, ein Schreiner und eine Tankstelle. Natürlich existierte auch eine Schule und die Frau des Bürgermeisters führte einen kleinen Laden in unmittelbarer Nähe. Mittlerweile hat sich der Ort gewandelt, einiges verschwand für immer und die Moderne hielt Einzug. In dem ehemaligen Laden der Gattin des Bürgermeisters befand sich lange Zeit eine Pizzeria.
Die zur Gemeinde gehörenden Dörfer, Weiler und Einöden befinden sich zumeist auf Anhöhen weit verstreut um den Ort herum und die Wege dahin wurden im Laufe der Zeit asphaltiert. Diese Anhöhen waren größtenteils mit Wald bewachsen und von steinigen, ausgewaschenen Wegen durchzogen. Die Furchen dieser Wege entstanden in der Vergangenheit, als die Bauern das geschlagene Holz noch mit Pferdegespannen aus dem Wald zogen. Da sie immer wieder die gleichen Fahrrinnen benutzten und diese bei starkem Regen ordentlich ausgewaschen wurden, gruben sie sich immer tiefer in den Boden hinein. Der Wald auf diesen Anhöhen ist stark durchzogen von kleineren und größeren Rinnsalen, die in unscheinbaren Quellen aus der Erde kommen und die den Boden aufweichen. Diese Rinnsale sammeln sich an flachen Stellen und bilden eine unbegehbare, schlammige Fläche. Andere sind dagegen erkennbar am starken Pflanzenbewuchs, manche fast unsichtbar. Ihre Tiefe kennt keiner, denn jeder vernünftige Mensch macht einen weiten Bogen um sie. Manche dieser Rinnsale enden auch in den wenigen Grünflächen, die es noch im Wald gibt. Wildwachsende Gräser überdecken den Schlamm, der sich darunter verbirgt und ehe sich ein unbekümmerter Wanderer versieht, stecken seine Schuhe im Schlamm fest. Manche dieser Rinnsale fließen auch in den Bach, der sich, jedes Hindernis missachtend, durch den Wald schlängelt. Dieser Bach fließt in das Tal, welches die Gemeinde umgibt. Ein anderer Bach fließt von der anderen Seite der Hügel her ins Tal. Bei heftigem Regen verwandeln sich diese Rinnsale in kleine Bäche, die alle Hindernisse missachten.
Vor dem alten Bauernhaus saß ein alter Mann auf einer Bank und betrachtete die Blumen im Garten davor. Die Rosen am Zaun blühten gerade zum zweiten Mal und auch im Garten sah er noch einiges blühen. Er stützte seine Hände auf einen Stock, den er ansonsten beim Gehen benutzte. Er sah die verschiedenen Formen und Farben der grünen Blätter und dachte dabei an die verschiedenen Charaktere der Menschen, die ihn einmal umgaben. Seine Frau war schon vor Jahren verstorben und er hatte seinen Besitz an Wiesen und Felder an andere Bauern verkauft. Warum sollter er sich mit unnötigem Besitz herumärgern,wenn es niemand mehr gab,für den es sich lohnte,ihn zu erhalten. Die Sonne verschwand langsam hinter den Bäumen und es wurde kühler. Bald würde der Herbst kommen und dann der Winter. Was danach kam,wollte er nicht wissen, es konnte ja möglich sein, dass er das Frühjahr nicht mehr erlebte, so wie er schon oft daran gedacht hatte.
Franz Leitinger war der einzige Sohn seiner Eltern. Er wuchs behütet auf und machte eine Lehre als Landmaschinenmechaniker. Eine solche Lehre war immer gut, wenn man später den elterlichen Hof übernimmt, denn mit so einer Ausbildung kann man seine Traktoren und Landmaschinen zur Not selber reparieren. Nach seiner Lehrzeit zog es ihn in eine größere Stadt, um dort zu arbeiten. Er wohnte auch dort in der Stadt und kam nur heim, wenn er Urlaub bekam. Dieses Jahr war es wieder soweit, dass er drei Wochen Urlaub bekam und weil er ledig war, musste er ihn dann nehmen, wenn alle anderen schon in Urlaub waren. Sein Urlaub fiel auf die letzte Septemberwoche und zwei Wochen im Oktober. Also fuhr er mit der Eisenbahn in Richtung Heimat und nahm am Bahnhof den Bus ins Dorf, in dem seine Eltern wohnten. Seine Eltern freuten sich, ihn zu sehen und seine Mutter fragte ihn natürlich, ob er nicht genug essen würde, weil er so mager sei. Franz meinte, er esse natürlich genug, aber er müsse auch viel arbeiten. In der ersten Urlaubswoche arbeitete er auf dem Hof mit, obwohl es nicht mehr viel zu tun gab, denn die Ernte war schon eingebracht. Also kümmerte sich Franz um die Maschinen und machte sie winterfest.
Am Samstag nach dem Abendessen sagte er zu seinen Eltern, er werde noch ins Dorf gehen und im Wirtshaus noch etwas trinken. Sein Vater sagte noch, er solle nicht zu lange bleiben, die Nächte wären schon ziemlich kühl. Franz verstand, was der Vater meinte, er sollte sich nicht betrinken. Er ging also den Weg in das Dorf und fragte sich, wie oft er den Weg früher gegangen war, als er noch zur Schule ging. Damals sahen viele der Häuser noch alt und ehrwürdig aus, heute waren sie herausgeputzt und an manchen verkündete eine Tafel, dass hier Zimmer zu vermieten wären. Er überlegte dabei, was er mit dem Hof machen soll, wenn seine Eltern nicht mehr lebten. Milchviehwirtschaft war mittlerweile fast unrentabel geworden, zu groß war die Konkurrenz der Großbetriebe, die Milch zum Schleuderpreis verkauften und die mittelständischen Betriebe zum Umdenken oder in den Ruin trieben. Mittlerweile hatte er das Dorf erreicht und auch hier sahen die Häuser herausgeputzt aus. Alles für den Fremdenverkehr, dachte er und steuerte auf die Gaststätte zu, die inzwischen wie eine ländliche Bettenburg aussah. Hölzerne Balkone zierten die Vorderfront und die Geranien in den Blumenkästen durften natürlich nicht fehlen. Ein paar Halbe, überlegte er, dann hau ich wieder ab. Die Gaststube war ein holzvertäfelter Raum mit einigen Bildern an der Wand, die zeigten, wie das Haus fünfzig Jahre früher aussah.
Franz setzte sich und bestellte ein Bier bei der jungen Wirtin, die ihn etwas schräg ansah.
„Bist du nicht der Leitinger Franz?“
„Natürlich bin ich der und mit wem habe ich die Ehre?“
„Ich bin die Kathi Bruckner, meine Eltern müsstest du doch kennen.“
„Kann mich an sie erinnern, ist aber arg lange her.“
„Ich bin seit zwei Jahren die Wirtin hier.“
„Aha und wie geht´s so?“
„Ach, mir geht´s gut, das Geschäft ist halt nicht mehr das wie früher, und wie geht´s dir so?“
„Kann mich nicht beschweren, habe seit letztem Samstag Urlaub.“
Sie brachte ihm das Bier und da er der einzige Gast war, blieb sie bei ihm sitzen.
„Hat sich viel verändert, seit ich das letzte Mal hier war.“
„Wann kommst du denn schon, alle heiligen Zeiten.“
„Na ja, ich bin ja in der Stadt und komm nur im Urlaub hierher.“
„Und wie gefällt´s dir in der Stadt?“
„Kein Vergleich mit hier, in der Stadt musst du leben können.“
„Und was machst dann nach Feierabend?“
„Ein paar Bier trinken, dann heim und ein bisschen fernsehen, das war´s dann.“
„Und Freundin?“
„Die findet man nicht so einfach, außer man geht zum Tanzen in eine Disco oder so, und was ist mit dir, hast du hier eingeheiratet?“
„Ich hab´ dieses Haus damals geerbt, der Sohn des Wirtes ist verunglückt und die Wirtin war meine Patin, deswegen habe ich jetzt das Wirtshaus und was so dazugehört.“
„Dann bist du sozusagen eine gute Partie.“
Kathi lachte: “ Ja ja, Verehrer hätt´ ich genug, aber der Richtige ist noch nicht dabei.“
Sie stand auf und verschwand in der Küche. Franz wusste nicht, was er denken sollte. Ein hübsches Mädchen und so ein Haus und Geld war bestimmt auch genügend da. In dem Moment ging die Tür auf und drei Männer seines Alters betraten die Gaststube. Der erste machte ein überraschtes Gesicht, als er Franz entdeckte.
„Ja, der Leitinger, lässt du dich auch mal sehen?“
Franz sah in erstaunt an, er erkannte den anderen nicht.
„Kennst mich nicht mehr, der Müllner Schorsch bin ich, und das ist der Haberl Toni und der Rudi Hofbauer, der darf uns heute Nacht heimfahren.“
Franz erinnerte sich, alle drei waren mit ihm zur Schule gegangen, hatten in der Kreisstadt eine Lehre als Mechaniker gemacht. Danach verloren sie sich aus den Augen, weil er nach München zog und dort sein Glück versuchte. Er wollte mehr als nur in der Enge des Dorfes verkümmern, solange er dazu Gelegenheit hatte. Später, wenn die Eltern nicht mehr konnten und ihn brauchten, konnte er auf den Hof zurückkehren und Bauer werden.
Sie setzten sich zu ihm und der Müllner Schorsch rief gleich nach der Wirtin: „ Kathi, zwei Bier und ein Spezi.“
Kathi erschien in der Küchentür, ging hinter den Tresen und zapfte zwei Gläser Bier aus dem Zapfhahn. Als die voll waren, stellte sie die Gläser auf den Tisch. Danach goss sie aus der Flasche ein Glas Spezi voll und stellte es ebenfalls hin.
„Wer bekommt das?“
„Der Rudi, die arme Sau“, sagte lachend der Schorsch und zu Franz gewandt: „Du trinkst schon noch eine Halbe, oder?“
„Klar, eine geht schon noch!“
Kathi verschwand in der Küche und nach einer Weile hörten sie Wasser in einen Topf laufen. Schorsch wandte sich wieder an Franz: „Na, was sagst zu der Wirtin, ist doch ein Klasse Weib und Geld hat sie auch.“
„Ich hab´ sie vorhin erst kennengelernt.“
„Und, bist du nicht scharf auf sie?“
Franz ahnte, worauf Schorsch hinaus wollte und antwortete ausweichend: „Ich bin ja auf Urlaub hier und in zwei Wochen wieder weg.“
„Wo bist du jetzt?“
„In München.“
„In München war ich auch einmal, auf dem Oktoberfest“, Schorsch lachte etwas derb und Franz dachte für sich: Wahrscheinlich bist du mit einem Fetzenrausch heimgekommen. Rudi und Toni hielten sich zurück, aber im Trinken konnte Toni mit Schorsch mithalten, bevor er sein Glas leer getrunken hatte, waren die ihren schon leer. Rudi trank missmutig sein Spezi. Schorsch bestellte diesmal drei Halbe und Kathi brachte sie ihnen, verschwand aber schnell wieder in der Küche. Franz beschlich das Gefühl, dass sie die Gesellschaft von Schorsch mied.
„Mein Vater meint, wenn ich eine anständige Frau heimbringe, die den Hof führen kann, dann übergibt er“, sagte Toni, um der Unterhaltung eine andere Richtung zu geben.
„Der meine sagt das auch“, antwortete Rudi,“ Ich werde mich nächstes Jahr verloben, denk ich.“
„ Hey, guck dir den Kleinen an“ witzelte Schorsch und lachte
dazu, „kenn ich die glückliche Braut?“
„Nein“, sagte Rudi darauf, “ du lernst sie noch früh genug kennen.“
„Hast du Angst, ich könnt´ sie dir ausspannen?“
Schorsch wandte sich an Franz: „ Und wie sieht´s bei dir aus?“
„Schlecht“ sagte Franz und trank einen Schluck. Die anderen zwei waren schon beim dritten Bier angelangt, als Kathi diese brachte, meinte Schorsch, sie solle sich doch zu ihnen setzen, worauf sie aber mit einem „Keine Zeit“ wieder in die Küche flüchtete.
Franz wandte sich an Schorsch: „Wie schaut´s bei dir aus, Schorsch, hast du schon eine Braut in Aussicht?“
„Ich hab´ vor lauter Arbeit keine Zeit, pressiert ja auch nicht“, räumte Schorsch ein, „ wenn ich wollte, könnt´ ich mehrere heiraten.“
„Dann tu´s doch, deine Eltern täten sich freuen“ gab ihm Rudi Contra.
Schorsch wandte sich Franz zu: „
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 02.10.2013
ISBN: 978-3-7309-5306-8
Alle Rechte vorbehalten