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Prolog



Eine lange Geschichte.



“Boah Scheiße! Womit hab ich das bloß wieder verdient?!,” meinte der Teufel höchstpersönlich. Ja, genau richtig gehört. Luzifer, Satan oder von mir aus auch das rote Viech mit dem Dreieck am Schwanz - also, mit Schwanz mein ich jetzt das Ding über seinem Arsch, hihi, wär ja komisch wenn… Scheiße! Die Hölle hinterlässt deutliche Spuren an mir. Früher hätte ich nicht so pervers gedacht! Jedenfalls ging “Es” verdammt wütend vor mir auf und ab und ich naja, ich saß wie ein Häuflein Elend an der höllisch heißen Wand und machte mir vor Schiss fast in die Jeans. Ich mein Hallo? Ich gleich schwache Streberin. Er gleich Luzifer mit Mordswut. Besonders sein Aussehen war etwas beängstigend. Wieso ich das sage? Nun, habt ihr schon einmal den Kinderfilm Herkules gesehen? - Also den Scheiß wo Herkules als Kind von den Dienertrotteln des Hades auf die Erde entführt wird und diese Dinger ihm seine Göttlichkeit nehmen sollen, es aber deutlich vermasseln und Herkules dann zu einem Vollpfosten heranwächst, ein kleiner dicker Satyr ihn zu einem selbstverliebten Helden ausbildet und er sich dann in ein Mädchen verliebt, das ihn verrät. Mit Happy End natürlich. -
Tja, und ratet nun wem Luzifer aus dem Film ähnelt. Seit ihr so schlau und denkt an Hades? Mann, seit ihr Genies…. Gott scheiße! Seit wann verspotte ich denn jemanden? Himmelhölle, zu was mutiere ich denn? Einem Satan-Fan? Ahhh.
Okay, gut ich lenk ab. Also, Luzifers Haut glühte rot, eine schwarze Tunika bedeckte seinen fülligen Bauchumpfang und anstatt normalen Nägeln besaß er verflucht lange Krallen, die total gefährlich aussahen. Oh, und auf seinem Köpfchen glühte ein Flämmchen… upps, sorry! Das waren seine Haare.
Doch all dies ließ mich nicht so erschauern wie seine Augen. Ihr Blau war unmenschlich, gefährlich. So als wäre er mehr Tier als Mensch. Ein Monster. Was theoretisch ja auch stimmte.
Zusammengefasst sah er grotesk und unmenschlich aus. Genau so wie ich sein Inneres vermutete. Es war also kein Wunder das ich mir vor Angst fast in die Hosen machte.
Meine Fresse! Wieso muss auch immer mir so etwas passieren?! Ich, Natascha Heyls, Streberin und potenzielles Mobbingopfer, habe den Teufel verärgert. Yeah. Super. Wirklich phantastisch. Echt.
Natürlich fragt man sich wie so jemand wie ich das hinkriegen konnte. Oh, ganz easy. Ich hab mich umgebracht. Dafür kommt man ja wie bekanntlich in die Hölle. Sieht man ja an meinem Beispiel.
Wieso ich mir den Scheiß angetan habe? Das ist eine lange Geschichte…

O1. Kapitel


Alles auf Anfang.


Teil 1.



“Hey, du Hurenkind! Na, hast du wieder den Schrank deiner Oma ausgeraubt?!,” schrie mir Shane über den Parkplatz der Schule entgegen und kam mit lässigen Schritten auf mich zu. Natürlich mit seiner Clique - von mir liebevoll Höllenschar genannt - im Gefolge.
Stumpf blickte ich auf meine ausgelatschten Turnschuhe runter und kaute nervös auf meiner Lippe. Ich könnte natürlich weitergehen, aber was hätte das für einen Sinn? Sie würden mich auch so einholen. Als ich Schritte genau neben mir vernahm hob ich den Kopf und blickte ihn zwei wunderschöne graublaue Augen, die mich amüsiert anfunkelten. Bezaubert von Shanes Nähe schaute ich ihn ununterbrochen an und vergaß alles um mich herum. Nur noch er und ich existierten in meiner Welt. Wie immer. Doch diese wurde - wie öfters schon - in tausend kleine Teilchen gesprengt als mich Mike - Shanes bester Kumpel - an den Schultern packte.
“Na, hast du schon wieder irgendwelche perversen Gedanken über deinen Traummann, du Streber?”
Beschämt und mit leuchtend roten Wangen wandte ich meinen Kopf ab damit ich sie alle nicht ansehen musste.
Zum einen Hannah Breslin, die blöde Tussi mit ihren arschlangen blonden Haaren und den blauen unschuldigen Augen.
Zum anderen Clarissa Forest, das überhebliche Mädchen mit meerblauen Augen und hellbraunen Locken.
Dann gehörte auch noch Tristan Cogeland, das Arschloch mit braunen Haaren und Augen, zur Höllenclique dazu. Genauso Mike Strenger, der mich gerade unsanft gepackt hatte. Er war ein Berg aus Muskeln, mit Augen gleich geschmolzener Schokolade und braunem Haar. Außerdem war er der liebende Bruder von Emily Strenger, meiner einzigen und besten Freundin seit Kindertagen.
Oh, und last but not least Shane Woods. Schulschwarm, Badboy, Herzensbrecher, meine große Liebe und - kaum zu glauben - mein Ex - bester Freund. Aber das ist schon lange her. Damals waren wir noch kleine naive Kinder, die sich schworen für immer beste Freunde zu bleiben. Aber war wohl nichts, was?
Belustigt und zugleich angewidert blickte er meine hässliche Gestalt an und Hannah meinte:
“Wahrscheinlich vergewaltigt sie dich gerade in Gedanken!”
“Gott verdammt, das will ich mir gar nicht vorstellen!”
“Ja, so eine notgeile Nutte, Man!,” fing Tristan an zu lachen.
Kichernd winkte Clarissa ab. “Ach Quatsch! Die ist doch keine Nutte! Eher ein Omaklamottenraubendes Streberviech!”
Und so ging das Ganze weiter. Halt mein Alltag. Doch plötzlich hielt Shane mit dem Lachen inne und blickte mich ernst an. Schluckend weiteten sich meine Augen als er noch einen Schritt näher trat.
“Tascha,” benutzte er meinen alten Spitznamen und ich hielt die Luft an.
“Ja?,” bekam ich einen erstickten Laut aus meiner trockenen Kehle.
Zufrieden lächelnd sagte er: “Ich habe etwas für dich.”
Jetzt war ich mir sicher das meine Augen gleich aus den Augenhöhlen fallen würden, doch ich blieb still. Nein!, schärfte ich mir ein. Er will dich nur verarschen! Dieser Gedanke ließ mein Herzrasen zwar nicht zur Ruhe kommen, doch ich merkte wie die Stumpfheit in mich zurückkehrte, die ich in den letzten Jahren angeeignet hatte.
“Was denn?,” fragte ich tonlos und leise.
“Etwas sehr schönes…” Ich merkte wie Mikes Griff immer unsanfter wurde und Hannah Shane eine Flasche mit gelber Flüssigkeit in die Hand drückte. Mist aber auch! Grinsend nahm er sie entgegen und ehe ich mich versah waren meine sraßenköterblonden Haare pitschnass, verklebt und stanken übel nach Bier. Genauso mein Gesicht und mein dunkler unförmiger Pullover. Igitt!
Ja. Ja, wirklich sehr schön. Danke Shane, aber deine Witze waren auch mal besser, dachte ich sarkastisch.
“Oh Gott, Tasch! Was macht ihr da?,” schrie in diesem Moment eine Stimme. Emily. Die kleine Schwester von Mike rannte auf diesen zu und begann an seinem Arm zu zerren.
“Mike, verdammt lass sie los!”
Er runzelte die Stirn, folgte aber ihrer “Bitte”.
“Man, ihr seit so kindisch,” keifte meine einzige Freundin auch sofort los. Allgemeines Augenverdrehen. Oh bitte, bitte! Lass Emily wieder verschwinden. Sie soll sich verdammt noch mal nicht mit mir abgeben. Wie viele male hab ich ihr schon gesagt sie soll sich auch gegen mich wenden? Aber nein, nein. Sie bleibt auf meiner Seite und ruiniert sich damit ihren Stand in der Schule. Ich mein, wenn sie nicht mit mir abhängen würde könnte Emily sicherlich in Shanes Clique rein. Sie ist hübsch, clever und total cool. Und ich? Das genaue Gegenteil. Also wieso war ausgerechnet sie meine Freundin, bitte?
“Emily, nicht!,” flüsterte ich mit brüchiger Stimme, doch wurde wieder einmal total ignoriert.
“Was hast du für ein Problem, du bescheuerte Tussi?,” fragte Clarissa hochnäsig. “Hey, nenn sie nicht so, Clari. Sie ist meine Schwester.”
“Ja, ja. Deine geliebte Schwester, Mike.”
Mit schmalen Augen stellte Hannah die gewohnte Frage, die ich mir auch schon immer stellte: “Emily, wieso hängst du immer mit dieser Streberin rum? Du hast doch was besseres verdient!”
“Ach halt doch die Klappe, du Miststück! Natascha ist viel bessere als du es jemals sein wirst.” Mit den Worten packte sie mich am Handgelenk und zog mich von der Höllenclique weg. Doch abrupt blieb sie stehen und wandte sich Shane zu, der nur gelangweilt dreinblickte und dabei einfach göttlich aussah. Natascha, lass die blöde Schwärmerei sein!
“Früher war dir das auch mal klar, du Arsch!”


***



“Du fängst mich niemals,” schrie das kleine Mädchen lachend über den Spielplatz und beschleunigte ihr Tempo. “Oh doch, du wirst schon sehen!,” drohte ihre beste Freundin keuchend und versuchte das Mädchen einzuholen. Ich schaff das!, sagte sie sich immer wieder. Ich kriegs hin! Doch sie spürte schon das Seitenstechen, das immer einsetzte wenn sie Fangen spielten. Oh, wie ich rennen hasse! “Täschchen, komm schon! Ich schlaf gleich ein,” kicherte Emily Strenge und hielt an. Ihre Freundin, Natascha, sah es gleich als Chance die einzuholen und versuchte ihr Tempo zu beschleunigen. Doch wie erwartet von so einem kleinen Tollpatsch wie sie es war rutschte sie im Schlamm aus, der seit es geregnet hatte überall auf dem Spielplatz verteilt war. Nein!, dachte sie erschrocken als sie an sich heruntersah. Mama wird sicher wütend werden, wenn sie das dreckige Kleid sieht! “Rennen ist echt nicht deine Sache, Tascha!,” meinte da eine fröhliche Jungenstimme neben ihr. Sie hob den Kopf und blickte in zwei graublaue Augen, die sie anfunkelten. Shane, ihr bester Freund, streckte ihr die Hand entgegen um ihr aufzuhelfen.


O2. Kapitel

Alles auf Anfang.

Teil 2.

Zielstrebig zog mich Emily auf das Mädchenklo und meckerte dabei die ganze Zeit über Shane und seine Clique.  “Also wirklich! Wie kann man nur so dermaßen beschränkt sein?! Am liebsten würde ich diese Tussen solange gegen eine Wand schmeißen bis sämtliche Knochen gebrochen sind, sie dann ausweiden, in ein Museum für die hohlsten Menschen der Welt stecken und dann Fotos machen. Und die Arschlöcher würde ich …”  Seufz. Gut, okay Zugegeben. Wenn meine Freundin mal total sauer war hatte sie manchmal sehr abartige Gedanken.  “Emily!,” unterbrach ich meine beste Freundin streng. “Du hast schon wieder diese abstoßenden Gedanken!”  “Oh… ähh… tschuldige, Tascha,” sagte sie mit unschuldigem Gesicht, stieß die Tür zur Toilette auf und zog mich zum Spiegel hin. Ein kurzer Blick in den Spiegel reichte mir um mich beschämt abzuwenden.  Kopfschüttelnd meinte Emily: “Natascha, du siehst gut aus! Jetzt schau verflucht noch mal in den Spiegel!” Seufzend wandte ich mich wieder meinem Spiegelbild zu und schaute in meine zwei Augen, deren Farbe ein undefinierbares Gemisch aus braun und grün war. Meine schulterlangen glanzlosen Haare passten genau zu diesen. Sie waren auch hässlich und langweilig.  Langsam drehte ich den Wasserhahn auf und beugte mich runter. Mein leichenblasses Gesicht mit den leuchtend roten Pickeln verschwand vom ungereinigten Spiegel, worauf mit schwarzem Edding stand:  “Das ist das Klo, des Hurenkinds (N.H.) Zuhause!” Nur zur Info: Damit war ich gemeint. Nicht das es stimmt, dass ich im Klo wohne. Ich wohne in einem realen Haus, nur nicht das ich es ein richtiges Zuhause nennen konnte. Denn ein richtiges Zuhause beinhaltet auch eine Familie.  Verwirrt? Dein Problem. “Ach mist! Ist der faule Praktikantenpenner zu blöd um diese beschissene Schrift wegzuwischen?! Da war sogar der alte Hausmeister mit der Lakritzesucht besser!,” meckerte meine Freundin von neuem und wischte mit der freien Hand über die Schrift.  “Emily!,” schnaubte ich. “Reg dich nicht so auf. Ich bin nun mal wer ich bin. Das ist nicht die Schuld der anderen.” “Du und deine Komplexe, Natascha!” Aufgebracht raufte sie sich ihre rötlichen Locken, ließ das aber sofort bleiben und half mir stattdessen meine klebrigen Haare Bierfrei zu bekommen.  Ach, Emi, du musst doch nicht meine ekligen haare anfassen!, dachte ich bitter. Doch wie immer behielt ich meine Selbsthassenden Gedanken für mich. Sie hätte sich eh nur wieder aufgeregt. Nachdem meine Haare und mein Gesicht endlich von dem Mist befreit waren, starrten ich und Emily uns etwas feindselich an. “Zieh es aus!,” sagte sie langsam und drohend.  “Niemals!,” erwiderte ich genauso deutlich und verschränkte die Arme vor der Brust.  “Natascha, Schatzt, willst du denn den ganzen tag in diesem stinkenden Pullover rum rennen?,” fragte sie zuckersüß, als ob sie mit einem behinderten Kind redete. Herausfordernd funkelten wir uns an, bis ich seufzend den Blick abwende und meine Abwehrhaltung aufgebe.  “Okay, einverstanden,” grummelte ich. Zieh ich halt meinen blöden Pullover aus. Wenigstens hatte ich noch ein weißes dunkelgrünes T-shirt mit dem Schriftzug: Achtung! Du hast einen Nerd vor dir. Ja, meinen Selbsthass kann ich nicht verbergen.  “Oh scheiße! Wir kommen zu spät zum Unterricht!,” kreischte Emily plötzlich neben mir entsetzt auf. Verflixt! Nicht schon wieder. Ich steckte mir meine goldene Kette, die ich nicht einmal im Schlaf abnahm, unter das Shirt, so dass man sie kaum noch sehen konnte. Danach packte ich Emily sachte am Arm und zog sie aus der Toilette raus.  “Ähm… danke, Emi, dass du mir geholfen hast. Wieder einmal.” Süß lächelnd schaute sie mir in die Augen und meinte:  “Dafür sind Freunde doch da, Tascha!” Das letzte Mal für heute ertönte die Schulglocke und erleichtert atmete ich auf. Die Beleidigungen und Blicke die mir den ganzen Tag über zugeworfen wurden konnte ich nicht mehr hören. Wahrscheinlich wäre ich, wenn mir noch ein einziges Mal “Hurenkind” in die Ohren geschrien worden wäre, in Tränen ausgebrochen. Und das wollte ich nun wirklich nicht.  Nicht weil ich noch so etwas wie Stolz besaß, der nicht zuließ dass ich vor anderen weinte, nein, das war es gewiss nicht. Ich wollte ihnen allen lediglich nicht diesen Triumph gönnen.  Ich zog meinen Arm gerade durch den Riemen meines Rucksacks als eine Stimme durch das Klassenzimmer erschalte: “Du beschissener Streber! Dachtest du wirklich das heute früh war schon alles?”  Oh nein! Für einen Augenblick verkrampfte sich mein Herz schlug dann aber doppelt so schnell wie vorher.  Hannah und Clarissa kamen auf ihren 10 -Zentimeter- Absätzen zu mir gestöckelt und blicken arrogant auf mich herab. Glücklicherweise war Shane nicht anwesend. Ich hasste es wenn er mich ansah. Das hässliche Mädchen, das ihm seinen ersten Kuss gab. Auch wenn es wahrscheinlich kein richtiger war.  Ich wandte meinen Kopf von den zwei hübschen Mädchen ab und starrte die weiße Wand an. Am liebsten hätte ich meinen Kopf solange dagegen geschlagen bis ich das Bewusstsein verloren hätte, aber natürlich setzte ich diesen Gedanken nicht in die Tat um. Plötzlich war ein lautes Klatschen zu hören und heftiger Schmerz durchzuckte meine linke Wange. Mit aufgerissenen Augen sah ich in Clarissas und langsam wurde mir bewusst was sie da getan hatte. Eine Ohrfeige! Sie hatte mir doch tatsächlich eine Ohrfeige gegeben. Eine heftige dazu. “Warum…?,” entwich es mir schwach, bevor ich meinen Mund halten konnte.  “Weil du es nicht wert bist zu leben,” zuckte sie mit den Schultern und in ihren Augen funkelte ehrlicher Hass auf. Obwohl diese Worte mich sehr trafen, nahm ich sie ohne zu Antworten hin. Clarissa hatte ja recht. Ich hatte es nicht verdient am Leben zu sein. Ich war unnütz. Erst jetzt bemerkte ich dass meine Augen brannten und versuchte fast schon verzweifelt die Tränen zu unterdrücken. Nicht weinen, Natascha!, ermahnte ich mich selbst still. Nicht jetzt. Plötzlich wurde mein Kopf schmerzhaft nach hinten gerissen und japsend holte ich Luft. Hannah hielt eine Schere vor mein Gesicht und meinte selbstgefällig: “Deine Haare sind das letzte! Wie wärs also mit ner neuen Frisur?” Schweigend schloss ich meine Augen und wartete auf das Geräusch, das kommen würde wenn Hannah mir die haare abschnitt - nicht das ich um diese wirklich trauern würde -, doch es blieb aus. Stattdessen wurde mein Kopf losgelassen und vorsichtig öffnete ich die Augen.  “Es reicht!,” sagte eine Stimme ruhig. “Shane! Was? Wieso?” “Tristan wartet auf uns.” “Ach so, stimmt ja. Wir wollten uns treffen,” erinnerte Hannah sich und fügte etwas enttäuscht hinzu: “Dann müssen wir das wohl auf später verschieben.” Sie legte die Schere auf einen Tisch ab und schlang die Arme um Shanes Hals.  “Schönes Wochenende, Mistgeburt!,” rief sie mir verächtlich zu, während die drei aus dem Zimmer verschwanden.  Ich ignorierte meine brennenden Augen und auch mein schmerzendes Herz und rannte an meinen gaffenden Mitschülern vorbei aus dem Raum und denn Gang entlang. Meine Sicht verschwamm vor meinen Augen und das einzige was ich mitbekam war wie Emily sich aus den Armen ihres Freundes Rafaels befreite und meinen Namen schrie. Ich war mir ziemlich sicher, dass Rafael nur die Augen verdrehte und mich verfluchte. Er war ein typischer Bad boy und ich musste zugeben dass er ziemlich gut aussah. Außerdem war er zu Emily immer nett, nicht das er es auch zu mir war. Doch das war nicht der Grund wieso ich ihn nicht ausstehen konnte. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht wieso ich ihn nicht leiden konnte, aber er hatte etwas an sich, was mir gefährlich erschien. Etwas nicht normales. Ich blieb nicht stehen sondern rannte weiter aus der schule bis zu meinem Haus. Bis zu meiner zweiten Hölle. ~ Meine blonden Locken wurden vom kräftigen Wind in mein Gesicht geblasen und eine Hand strich sie sanft wieder weg. “Danke!,” flüsterte ich schüchtern und er lächelte mich zart an. “Immer wieder gerne, Tascha.” Dann zog er etwas aus seiner Jackentasche und drückte es mir sachte in die Hand. “Dein Geburtstagsgeschenk.” Ich blickte auf meine kleine Handfläche hinab und zog überrascht die Luft ein. Eine schöne goldene Kette mit einem Anhänger, der wie ein Engelsflügel aussah, lag auf ihr.  “Oh, das… sie ist wunderschön!,” meinte ich gerührt und beugte mich zu ihm hin und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. “Danke Shane!” ~

Impressum

Texte: Liegt einzig allein bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 23.02.2013

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