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Dämon


Dämonenjäger



by black.cat




Prolog

Ein ernstes Gespräch. So verstanden meine Eltern es also, wenn ein Fluch auf der Familie lastete und sie es mir erzählten sollten.
Ja, genau. Ein Fluch.
Na gut, so nannte ich es zumindest.
Denn mein wundervolles Leben sollte sich grundlegen ändern.
Ab jetzt würde ich nicht mehr ein normales Mädchen sein.
Nein, ich würde mich nun mit Abschaum anlegen müssen.
Dämonen. Grausamen Mistgeburten, die anderen Menschen das Leben nahmen.
Klingt das nicht toll?!
Das beste daran ist: Es gibt keine Garantie das ich überlebe, wenn ich gegen so was kämpfe.
Okay, ich würde verdammt coole Kräfte bekommen, aber wenn ich tot bin WAS ZUR HÖLLE NÜTZT MIR DANN DAS???
Ich würde jede Nacht rausgehen, über die Dächer springen und töten. Yeah!
Und Morgens bin ich totmüde und schlafe im Unterricht.
Endlich verstand ich wieso die Noten meiner Mutter damals so in den Keller gingen.
Sie war viel zu beschäftigt damit, Mistgeburten nachzujagen.
Genauso wie meine Großmutter, Urgroßmutter, Ururgroß.... ach was soll der Scheiß!
Ich würde den Fluch an meine Kinder weitergeben.
Falls ich starb würde meine Cusine oder so, den Fluch abbekommen.
Aber erst mal müsste ich lernen mit meinen Kräften umzugehen. Wundervoll.
Noch mehr Unterricht.
Ich freute mich schon irre! Morgen würde er beginnen.
Am Tag nach meinem fünfzehnten Geburtstag. Was für ne Ironie


Kapitel 1

Wo ist der bloss hin?, fragte ich mich während es in Strömen regnete. Ich bog in eine dunkle Gasse ein, als ich Geräusche vernahm. Aha!
“Gefunden!,” flüsterte ich und lächelte in die Dunkelheit hinein. Dann sprang ich so schnell ich konnte auf den Schatten zu und…. Ach verdammt! Nur ne Katze. Gott sei dank hab ich das Messer noch nicht gezückt. Ich ging wieder aus der Gasse und suchte diesen blöden Dämon. Der konnte doch nicht einfach so verschwinden! Das ist mir ja noch nie passiert. Naja, außer bei den ersten, die ich gejagt hatte. Da bin ich wie ne Verrückte hinter denen hergehetzt. Aber da konnte ich meine Kräfte noch nich so gut beherrschen. Jetzt schon!….
Na wundervoll. Meine Klamotten sind völlig nass und keine Spur von diesem Mistvieh. Wo ist…?
“Ahhhh!” Mein Schrei halte durch die kalte Nacht und ich stürzte zu Boden. Irgendwas schweres lag auf mir drauf und verhinderte dass ich aufstand. Ich bewegte meinen Kopf zur Seite und sah etwas aufblitzen. Ein Messer. Sofort spürte ich sie. Die Kraft. Sie durchströmte mich und ich fühlte mich unbeschreiblich gut. Ich liebte dieses Gefühl so was von. Der Dämon schaute mich siegessicher mit seiner hässlichen Fratze an und wollte schon mit dem Messer zustechen, als ich mit der Kraft einer Jägerin von mir stieß. Er wurde gegen die Wand eines alten Hauses geschleudert und schrie. Doch ich hatte kein Mitleid mit ihm. Immerhin hatte er schon drei Menschen getötet und nun war ich dran. Dachte er.
Ich ging auf ihn zu um meine Arbeit schnell zu beenden, denn für heute hatte ich echt genug! Es war schon um 1 uhr Morgens oder so und morgen sollte ich ne blöde Arbeit schreiben. Klasse! Außerdem würde ich wohl eine Erkältung bekommen. Kommts schlimmer?
Ich zog ein Messer, das an meinem Gürtel befestigt war und stieß zu. Sein Schmerzensschrei klang durch die Nacht und ich musste mich echt wundern dass niemand aus dem Haus kam oder die Polizei anrief. Einmal hatten die mir schon fast den Auftrag versaut, als die hier ankamen. Das brauchte ich nicht noch mal.
Ich schaute in das Gesicht des Dämons und ein Schaudern durchlief meinen Körper. Er war einer der ekligsten Dinger, die ich gesehen hatte.
Rote Augen, graue, verschrumpelte Haut, die schlaff runter hing und seine gelben, krummen Zähne. Wääh!
Er grinste mich ein letztes mal dreckig an und zischte: “Sie werden dich kriegen. Du kannst nicht entkommen, Victoria Laves! Das weißt du!”
Und dann war er auch schon tot. Endlich! Ja, ja. Ich kling grausam, aber hey das war ein eiskalter Mörder und ich musste das schon zich mal machen. Also…
Seine letzte Aussage ließ mich erschauern, denn ich wusste genau was er meinte. Der Hauptsitz der Dämonen, den ich leider verärgert hatte, war jetzt schon seit einem Monat hinter mir her. Und das weil ich seit nem Jahr schon ein paar ihrer Mistviecher um die Ecke gebracht hatte. Tut mir ja auch wahnsinnig leid. Aber das ist nun mal meine Aufgabe. zwar echt scheiße, aber ich kann nix dagegen tun, außer sterben. Tolle Alternative.
Naja, jedenfalls wollen die mich jetzt auch tot sehen, was natürlich kleine Probleme mit sich bringt. Aber so schnell lass ich mich nicht kriegen . Können die gleich vergessen!
Also zusammengefasst:
Ich bin ein sechzehnjähriges Mädchen, auf dem ein “Fluch” lastet. Ich jage nachts Dämonen. Der Hauptsitz dieser Misgeburten will mich tot sehen. Dazu schreibe ich morgen eine sauschwere Physikarbeit, ja ich hasse Physik, und ich bin innerhalb eines Jahres von einer der besten Schülerinnen zu einer nicht so guten geworden. Natürlich versuche ich meinen Durchschnitt auf zwei zu halten, ist aber schwer. Dann könnte ich noch die Zickentruppe erwähnen die mich nervt und auch den King an unserer Schule, den herzlosen, egoistischen und selbstverliebten Herzensbrecher, der schon alles was atmet im Bett hatte. Einfach nervig!
Naja, mein leben halt! Voll normal.


Sonne. Strand. Meer. NORMAL sein. Ich renne und der weiche Sand kitzelt mich an den Füßen. So schön. Ich schaue auf das Wasser, das in der Sonne glitzert und da… jemand ruft meinen Namen. Mein Märchenprinz.
MOMENT! Märchenprinz?! Wie kitschig. Und außerdem hätte der sicher nicht so eine nervige Stimme…
“VICTORIA LAVES!” Etwas schlug neben mir auf den Tisch und ich fuhr erschrocken hoch.
“Verdammt Was…” Atemlos schaute ich in die allzu bekannten Fretchenaugen. Oh Gott! Nicht schon wieder.
Herr Krausael stand mit hochrotem Gesicht vor mir und hielt dieses riesige Lineal für die Tafel in der Hand. Einen Moment dachte ich er würde mich gleich erschlagen, aber dann beruhigte ich mich wieder und lehnt mich lässig zurück in den Stuhl.
“Das war jetzt schon das dritte mal in dieser Woche, Miss Laves. Wieso schlafen sie bitte nicht zu Hause? Können sie mich aufklären?”
“Ich soll sie aufklären? Sicher?”
“Haben sie was an den Ohren? Ja, sie sollen es tun!”
“Also okay, das ist wenn ein mann und eine Frau sich sehr gern haben, dann…”
“Was soll das denn?!” Meine Mitschüler kicherten und brachen dann in schallendes Gelächter aus.
“Was ist denn? Ich dachte ich solle sie aufklären!” Unschuldig schaute ich zu ihm hoch. Keine Ahnung, aber der Typ regte mich einfach auf. Es wurde erzählt das er seine Schüler begrapschte und der Blick den er vorhin auf meine Brust geworfen hatte, bestätigte es eindeutig.
“Vergessen sie es. Aber es war das letzte mal, dass ich so etwas durchgehen lasse. Ich habe die Hoffnung mit ihnen noch nicht aufgegeben. Aber nächstes mal gehen sie zum Direktor, klar?!”
“Klar.”
Er ging wieder zu der Tafel und schrieb etwas.
Ich starrte aus dem Fenster und sah die schnellen Autos, die vorbeifuhren. Oh man, wie gern würde ich nach Hause pennen. Ich war hundemüde. Gestern hab ich die ganze Nacht durchgemacht. Und nein, ich war auf keiner Party und auch nicht in einer Disko. Ich war nämlich viel zu sehr damit beschäftigt einem Dämonen hinterher zu jagen. Man, war der nervig. Seine hässliche Fratze ging mir immer noch nicht aus dem Kopf. Ich bekam schon wieder das große Kotzen.
Etwas landete auf meinem Tisch und ich hob es hoch. Es war ein Zettel von … natürlich. Schön, zu wissen das der König seine Untertanen nicht vergisst. Chris, unser King. Lebe hoch.
Hey, Süße, hast du schon wieder die Nacht durchgemacht? Gleich drei Kerle in einer Woche. Respekt!
Dieser Arsch! Was bildet der sich ein!
Ich schaute zu ihm und er grinste. Ich konnte ihn nur böse anfunkeln und … logo, sein grinsen wurde noch breiter.
Ich drehte mich um und … ach ja, schon fast vergessen. Lisa, Anführerin der Zickentruppe und Chris Freundin, funkelte mich böse aus ihren blauen Augen an. Sie war die Eifersucht in Person. Klar, Chris sah schon echt heiß aus und sie mit den gefärbten Blonden Haaren und den unechten Brüsten, keine Ahnung wie sie bei ihm landen konnte. Wahrscheinlich denkt sie genauso, denn sie vertreibt jedes weiblich Wesen das ihm zu nahe kommt. Witzig!
Ich wandte mich wieder zum Fenster und schaute den Rest der Stunde die blöden Autos an. Gott sei dank, schlief ich nicht noch mal ein!
Könnte Probleme geben.


“Vic, warte mal!” Liana, meine beste Freundin drängelte sich durch die ganzen Leute im gang und kam atemlos bei mir an.
“Hey.”
“Hey, wie wars bei dir? Die Arbeit mein ich?” Liana strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und schaute mich neugierig an.
Ich zuckte nur mit den Achseln:
“Wie schon?”
“bei mir gings noch. Ob ich ne 2 bekomme?”
“Glückwunsch,” sagte ich missmutig und ging weiter.
“Die nächste arbeit klappt sicher!”
“Na klar, wie immer.”
“Ja okay, sorry. Hmmm… kommst du heute mit in den Hall- Club?”
Das war der beliebteste Treffpunkt der ganzen Schule. Früher auch meiner. Aber jetzt, wann war ich eigentlich das letzte mal dort?
“Ich weiß nicht…”
“Ach komm schon, du warst so lange nicht mehr dort!”
Ja, sie hatte schon recht. Und einmal konnte ich doch das Dämonenjagen auslassen. Dafür hatte ich allmählich echt keinen nerv mehr übrig.
“Okay. Wann?”
Erfreut schaute sie mich an. Hatte wohl gedacht, dass ich wieder nein sagen würde.
“Oh, danke, danke,…” Sie umarmte mich kurz, beruhigte sich dann wieder. Es überraschte mich, da sie immer so der ruhige Typ war. Irgendwas stimmte da nicht.
“Wieso willst du heute eigentlich so dringend dahin?”
Ihre Wangen färbten sich rot und sie sah auf den Boden.
“Du wirst mich für bescheuert halten!”
“Vielleicht. Trotzdem wirst du es mir sagen, oder ich foltere dich!”
Liana lächelte kurz und sah wieder weg.
“Naja, weißt du ….ich habe Michael und Chris reden hören… sie wollten dahin… heute… und naja… Chris ist schon ziemlich heiß…”
“Oh mein Gott, dass ist doch nicht dein Ernst! Es ist ein Arsch!”
“Ich weiß schon, aber…. Ach keine Ahnung….”
“Du hast dich doch nicht verknallt?!”
“… glaub schon…”
Ich starrte sie mit offenem Mund an. Na klasse!
“Ähhh… du weißt schon das er das egoistischte Arschloch der Welt is, der dich nur einmal ins Bett kriegen will!?”
Liana sagte nichts sondern schaute einfach nur unendlich traurig aus. Ich fass es nicht! Wieso sie? Ausgerechnet sie?
Man, ich verfluche mein leben! Als ob es nicht schon schlimm genug wäre.
“Wann?”
Überrascht schaute sie mich an und stotterte:
“21. 30 im Club.”
“Okay, wir sehn uns da.”
Sauer wandte ich mich wieder von ihr ab und steuerte auf den Busplatz zu. Der tag kann ja noch was werden. Aber jetzt hatte ich echt nicht die Stimmung um sauer zu sein. Mein Bus stand schon da und ich ging auf ihn zu. Was zum…?
Blitzschnell drehte ich mich um und schaute in Chris blaue Augen. Man, wie ich sein Grinsen hasste!
Wie konnte er es eigentlich wagen? Dieser Idiot hat mir doch tatsächlich auf den Hintern gehauen. Was bildet der sich ein?!
Er grinste mich noch einmal an und ging lachend mit seinem Idiotenfreund Michael weg. Und in so was hatte sich meine beste Freundin verliebt?! Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln.
Ich drehte mich wieder um und… ich hasse ihn!!!
Mein Bus fuhr gerade weg und ich war nicht drin. Ich hatte ihn verpasst, weil so ein Depp mich begrapschen musste. Klar! Der nächste würde erst in einer Stunde kommen.
Heute war echt nicht mein Tag!


Kapitel 2

Zwei blaue Augen blickte mir kalt entgegen, als ich mich ein letztes mal zum Spiegel umdrehte. Ich trug ein kurzes Schwarzes Kleid und dazu passende High Heels. Mein Honigblondes blondes Haar fiel in langen wellen über meine Schulter . Ganz gut!, stellte ich erfreut fest. Mit schnellen Schritten ging ich die Treppe runter und hoffte dass meine Eltern mich nicht entdeckten. Doch wie sollte es anders sein?
“Victoria, Schatz, wo gehst du denn hin?” Meine Mutter kam aus der Küche geeilt und gesellte sich zu meinem genervt aussehenden Vater.
Beide schauten mich nun prüfend an. Das konnte ja was werden.
“Ähhh… ich wollte mich eigentlich mit Liana treffen.”
“In diesem Kleid?”
“Naja, wir gehen ja auch in den Hall.”
“Aha, und was ist mit deiner Aufgabe?”
“Ach komm schon Dad! Weißt du eigentlich wie lange ich da nicht mehr war? Oder sonst irgendwo wo man spaß hat?”
“Schatz, du weißt genau wieso das nicht so einfach ist?”
“Du meinst wieso es nicht so einfach ist ein normales Leben zu führen?”
“In der Zeit in der du dich amüsierst könnte einer der Dämonen töten!”
“Ein Tag! Was soll da schon groß passieren!”
Mum seufzte und schaute mich nachdenklich an. Im Gegensatz zu Dad wusste sie wie schwer es ist eine Jägerin zu sein. Früher hatte sie auch ständig Streit mit ihren Eltern. Genau wie ich, denn solche Gespräche hatte ich vor ein paar Monaten fast täglich. Einfach Nervig!
“Also gut, aber wenn du spürst das ein Dämon da ist fängst du unverzüglich an zu jagen!”
Mum war die beste. Leider sah Dad das nicht so.
“Luisa, was soll das?!”
Und dann fing der Streit auch schon an. Eine Weile stand ich noch da und schaute die zwei an, dann nahm ich mir aber schnell meine Tasche, öffnete die Tür und rief schnell: “Klar, Mum. Danke,” über die Schulter, bevor ich die Tür zuschlug und mich die kühle Luft umfing. Gut das es Sommer war. Nur gestern wars beschissen, da es ja unbedingt regnen musste. Schnell ging ich über die Straße. Der Club lag nicht weit entfernt von meinem haus, so das ich nur 10 Minuten laufen musste.
Ich kam an einem leuchtenden Gebäude an und sah schon Mike, den Türsteher. Wir waren Freunde geworden, weil ich damals so oft da war. Aber ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen. Schade.
Ich ging auf ihn zu und er sah positiv überrascht zu sein.
“Na, Vic, auch mal wieder da?” Er lächelte und ließ mich rein.
“ich hatte nur ein schlechtes gewissen wegen dir!” Er grinste und ich ging in den Club. Sofort umfing mich die laute Musik und der Geruch nach Alkohol. Ich und Liana trafen uns immer an der Bar. Jedenfalls früher. Also quetschte ich mich durch die schon besoffenen Typen zur bar durch. Und da war sie auch schon. Flirtend mit Chris. Ob ich wieder gehen sollte? Ich wollte mich gerade wieder umdrehen, aber da hatte sie mich auch schon entdeckt und winkte mich zu sich.
Oh Gott steh mir bei!
Ich ging auf die rote Tomate, die zufällig meine beste Freundin war - weiß der Himmel wieso- und den grinsenden jungen Gott neben ihr.
“Hi,” sagte ich zu Liana. NUR zu ihr. Chris versuchte ich zu ignorieren. So gut es ging.
“Hallo, Vici,” erklang seine sanfte Stimme nah an meinem Ohr. Ich drehte mich um und sah das er direkt vor mir stand.
“Hmm.”
Ich drehte mich zu Liana, die bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte. Naja, nicht zu mir. “Und wie geht’s?”
“Super.” Hat er ihr die Sprache verschlagen, oder was?
“Na dann, Liana. Ich geh mal ein bisschen Spaß haben. Du kannst gern nach kommen. Dann amüsierst du dich auch mal. Das gleiche gilt für dich auch, Vici.” Er berührte mich am Arm und ging dann in den bekifften Haufen rein. Nach ein paar Minuten wird er wohl auch so aussehen. Hehe. Letztes Mal habe ich ihn als er so richtig benebelt war ziemlich verarscht. Ob er wohl immer noch sauer ist?
“Okay, was ist los mit dir?,” fragte ich Liana, während ich mich setzte und einen Kellner heran winkte.
“Was meinst du?”
“Du siehst aus als wärst du aus einem chemischen Labor entflohen. So rot bist du!”
“Echt?! Oh.”
“Also, was hat er gesagt?”
Sie setzte sich neben mich und kaute nervös an den Lippen.
“Naja, er hat dauernd solche Anspielungen gemacht. Du weißt ja worums ging. Und dann hat er echt süße Sachen gesagt.”
Das unmögliche wurde war. Ich Gesicht würde noch röter.
“Und?”
“Ähhm… er meinte wir sollten uns heute noch treffen. Bei ihm.”
Meine Gelassenheit machte sofort der Wut platz.
“Du wirst doch wohl nicht hingehen!”
“Wieso nicht?”
“Er ist ein Arsch! Nachdem er mit dir geschlafen hat, behandelt er dich doch wie Dreck!”
“Woher willst du das wissen! Vielleicht hat er sich in mich verliebt!”
“Sowas gibt’s bei dem nicht!”
“Wieso glaubst du das nicht?”
“Das hab ich schon mal geglaubt! Leider stellte sich das totale Gegenteil heraus!”
Upps. Da hatte ich wohl zu viel gesagt.
Liana schaute geschockt zu mir und die röte verschwand schlagartig. Stattdessen wurde sie kreidebleich. Alter, wie schnell ging denn das?!
“Du… du hattest mal was mit ihm?”
“Das hab ich nie gesagt!”
“Aber…”
“Ist doch egal! Wichtiger ist das DU nix mit dem hast!”
Sie wollte gerade etwas erwidern, als ich sie mit der Hand unterbrach.
“Versprochen?”
Es viel ihr sichtlich schwer und es tat mir auch leid das von ihr zu verlangen, aber es war ja zu ihrem besten.
Ich konnte ja nachvollziehen wie sie sich fühlte. Ich war auch mal in ihn verliebt. Aber ich hatte auch nicht gelogen. Ich hatte nie was mit ihm. Ich wollte es nicht.
Liana nickte und da kam auch schon der Kellner. Warum hat das so lange gedauert?
Er stellte mir und Liana irgendwas hin und wir schauten verwirrt zu ihm.
“Hat ein Junge euch spendiert.”
“Oh, danke.”
Liana nahm einen Schluck und sagte:
“Das schmeckt echt gut. Probier mal!”
Das wollte ich gerade tun als ich dieses Gefühl bekam. Na toll, der Abend war ruiniert. Ich spürte einen Dämonen und er befand sich in der Nähe. Mein Körper kribbelte und ich wusste das meine Jagdinstinkte erwachten.
“Ähh… Ich muss mal aufs Klo. Wenn du willst kannst du meins trinken. Oh und du brauchst nich auf mich zu warten, falls was ist.”
Mit diesen Worten stand ich auf und ging in den Haufen. Ich ließ mich einfach von meinem gefühl leiten. Es würde mich zum Dämon bringen. Suchend schaute ich mich um. Es war hier.
Ich erkannte aber nichts außergewöhnliches. Da waren die besoffenen tanzenden Leute. Oh, und klar. Da war auch Chris mit seinem neuen Opfer. Okay, wie ein Opfer sah sie nicht aus. Eher andersrum. Sie sah echt fantastisch aus! Aber egal. Ich musste den Dämon finden. Ich drehte mich wieder um und ging zurück. Verdammt wo steckte das Mistvieh bloß?!
Schlagartig kam mir etwas in den Sinn. Kann mich bitte jemand schlagen? Wie dumm von mir!
Ich rannte durch die Menge zurück wo ich sie das letzte mal sah. Aber sie waren schon weg. Verdammt!
Blöder Succubus!


Kapitel 3

Wieso verdammt ist mir das nicht gleich eingefallen? Sie sah einfach ZU schön an. Diese makellose Haut, die langen blonden Haare und die grünen Augen. Oh, und nicht zu vergessen die tödliche Aura um sie herum. Klar, Vic, jeder normale Mensch hat eine schwarze Aura.
Okay, nicht das ich mir Sorgen um Chris machte, nein, das war es sicher nicht! Aber ich würde ziemlich viel Ärger bekommen, wenn er stirbt oder ihm ein paar Monate oder Jahre von seinen leben fehlen. Eigentlich nicht so schlimm, oder? Verdient hätte er es ja…
Nein! Ich muss mich konzentrieren.
Wenn da nur nicht diese Menschenmenge wäre! Durch sie spürt mein Gefühl den Dämonen nicht mehr.
Ich rannte wie eine Irre und schupste die Leute aus dem Weg. Natürlich brüllten sie mir nach. Wow, solche Flüche benutz ja nicht mal ich.
Vielleicht sollte ich raus aus dem Club? Die würden es sicher nicht vor der ganzen Menge treiben, oder? Naja, zutrauen könnte ich es ihnen und den besauften Leuten war es ja eh egal. Aber einen Versuch war es wert. Ich ging auf den Ausgang zu, als mich jemand anrempelte. Der Gewohnheit nach drehte ich mich um und wollte losfluchen, doch die grünen Augen brangen mich zum Schweigen. Es war ein großer, breitschultriger Junge mit braunen haaren, die ihm über die Augen fielen. Trotzdem sah man noch die wunderschönen Agen die anfingen zu funkeln. Und sein Lächeln war einfach umwerfend!
“Tut mir Leid,” sagte er mit sanfter Stimme. Sofort fing mein Herz an schneller zu schlagen.
“Schon, okay,” stotterte ich und versuchte krampfhaft mich von seinem göttlichen Anblick loszureißen. Verdammt, was war los mit mir?
“Willst du tanzen?,” fragte er und lächelte mich süß an.
Fast hätte ich ja gesagt aber dann fiel mir Chris ein. Mist, aber auch! Wieso musste er und mein Fluch mir jeden Spaß verderben?!
“Ähh… nein. Tut mir leid. Aber ich muss gehen.”
“So früh? Schade.” Er wirkte ehrlich enttäuscht.
“Jaa, sorry.” Nicht, nachgeben, Vic!, feuerte ich mich an, denn ich spürte schon wie es an meiner Entschlossenheit bröckelte.
Gerade könnte Chris getötet werden! Okay, er war ein Arschloch und ich hasste ihn. Aber er war trotzdem ein Mensch.
“Ich bin Daniel. Und du?”
“Victoria.”
“Schöner Namen. Vielleicht sehn wir uns heute noch. Mein Kumpel feiert Geburtstag hier und das kann noch echt lange dauern.”
“Oh, okay. Ich versuchs!”
“Gibst du mir deine Nummer?” Er gab mir sein Handy und ich tippte schnell meine Nummer ein. Dann wandte ich mich wieder zum Ausgang, doch er hielt mich am Arm zurück. Mein Bauch fing wieder an zu kribbeln und mein herz schlug noch schneller. Oh man.
“Für den Fall das es nichts mehr wird…” Er beugte sich zu mir herunter und ich hielt den Atem an. Seine weichen Lippen streiften meine Wange und sofort fing es da an zu kribbeln. Wenn das ein anderer Typ getan hätte, würde ich ihm meine High Heels dahin rammen wo es aber mal so richtig weh tut! Aber bei Daniel fühlte es sich so gut an!
“Bis dann,” sagte er leise an meinem Ohr und verschwand in der Menge. Einen Moment schaute ich ihm ungläubig nach, bis ich mich anfing zu fragen was zu Hölle mit mir los sei? Es war nur ein Typ. Nichts besonderes!
Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder dem Ausgang zu und konzentrierte mich darauf den Arsch von Chris zu retten. Doch immer wieder schweiften meine Gedanken wieder zu Daniel. So was hatte ich schon echt lange nicht mehr gefühlt. Und das wollte ich auch nicht! Damals hat der Typ mich nur missbraucht. Blödes Arschloch!
Ich ging durch die Tür und sofort umfing mich der Duft des Dämons. Gefunden! Sie waren hier in der Nähe. Und wieder ließ ich mich leiten.
Es ist eine komische Ironie dass ich mich nach wenigen Minuten in einem kleinen Wald befand. Wie in alten Horrorfilmen oder so. War ja auch ziemlich gruslig hier….
Ich fing an Geräusche zu hören, die ich lieber nicht gehört hätte. Ja, definitiv ein Succubus. Ich rannte so schnell ich konnte durch die Bäume während schon der erste Schrei erklang. Wieso folgte dieser Idiot ihr auch so weit in den Wald, verdammt!
Ich bog scharf um einen großen Baum herum und sah die zwei. Chris stand halbnackt an den Baum gelehnt und versuchte den Succubus von sich wegzudrücken. Vergebens. Er schrie wieder auf als sie ihn küsste und somit ein Stück seines Lebens nahm. Ja, das tat schon weh. Sie hatte ihm gerade hmm… eine Woche? Seines Lebens genommen.
Ich sollte wohl hinmachen, sonst naja… Aber schön cool bleiben!
Immerhin kann ich ihn nicht leiden und ihn ein bisschen zu demütigen kann ich mir ja schon ein bisschen erlauben. Obwohl er vergisst es eh dann. Muss ja leider sein.
“Hey, brauchst du vielleicht Hilfe?”
Übertrieben freundlich.
Der Succubus erstarrte in ihrem Tun und wendete mir blitzschnell den Kopf zu. Auch Chris Augen weiteten sich und er erstarrte.
Aber natürlich muss er auch jetzt den Arsch heraushängen lassen.
“Oh hey, Vic! Tja seh ich so aus?”
Lächelnd schüttelte ich denn Kopf. Tja, ich weiß nicht. Du wirst gerade deines Lebens beraubt und schreist rum, aber nein, ich bin sicher dir geht’s gut!
“Naja, wenn du willst kann ich auch gehen. Aber hey, ab morgen gibt’s ein Arschloch weniger!”
“Was meinst du damit?”
“Das da…” Ich zeigte mit dem Finger auf den Succubus, der wieder Anstalten machte mit Chris weiter rumzuknutschen. “… ist ein Dämon. Und nein, Ich bin nicht verrückt. Aber egal. Es ist meine Aufgabe das diese Mistgeburten, niemandem etwas tun. Das schließt dich leider nicht aus. Also, kann ich dir jetzt helfen?”
Chris wirkte verwirrt, aber versuchte wieder einen auf cool zu machen.
“Vici, ich hätte echt nicht gedacht dass du auf son Dämonenzeugs abfährst. Das stört mich aber nicht, weißt du.” Er grinste. Arsch!
Ich seufzte und murmelte eher zu mir als zu ihm:
“Wieso versuch ich immer so höflich zu bleiben?”
Dann rief ich lauter:
“Hey, Succubus, hör auf damit!”
Spöttisch schaute sie mich an und legte den Kopf schief.
Ihre Stimme klang verführend und schön als sie sprach.
“Du weißt also was ich bin, kleine. Aber wieso legst du dich dann mit mir an? Aus Liebe? Wie süß!” Ihr Lachen blieb ihr ihm Hals stecken, als eine Flamme aus meiner hand schoss. War schon cool die Elemente beherrschen zu können!
“Nein. Wegen meiner Aufgabe, du Miststück. Und versuch erst gar nicht wegzulaufen. Gegen mich kommst du eh nicht an!”
Nun stand ihr die Angst förmlich ins gesicht geschrieben. Aber im Ernst. Wie dämmlich kann man sein? Sie wissen von uns Jägern und da ich vorhin erwähnt hatte, dass ich Chris leider wegen meiner Aufgabe retten muss, könnte man ja draufkommen, oder? Also echt.
Ich seufzte genervt auf, als sie versuchte wegzurennen. Sinnlos. Das müssten sie wissen. Meine Kraft als Jägerin ließ mich schnell wie der Wind- oh, wie poetisch- sein.
Schon nach wenigen Sekunden hatte ich sie eingeholt und ließ wieder eine Flamme aufleuchte. Da ich kein messer mithatte, musste ich sie wohl oder übel verbrennen. Ja, das war eklig. Ein letztes mal schaute sie mich aus ihren schönen Augen hasserfüllt an und starb. Einen Augenblick blieb ich einfach nur ruhig stehn, ging dann aber zurück zu Chris. Er sah ziemlich unsicher aus. Und irgendwie auch echt…
Ich werde das nicht zu ende denken. Niemals.
Ein bisschen ängstlich schaute er auf und sah mir direkt in die Augen.
“Was ist mit ihr passiert?”
“Sie ist tot.” Dabei zuckte er zusammen und versuchte aufzustehen. Aber er war immer noch ziemlich schlapp und knickte deshalb wieder ein. Blitzschnell war ich bei ihm und stützte ihn. Dabei versuchte ich nicht an seinen nackten und vor allem heißen Oberkörper zu denken. Glücklicherweise hatte er die Hose an.
“Danke.” Seine Stimme hatte nichts selbstbewusstes mehr.
Aber das war nur wegen dem Dämon. Morgen würde er wieder der altbekannte Macho sein. Ich musste ein genervtes Stöhnen unterdrücken.
“Wie… hast du das gemacht?” Ob ich es ihm erklären soll? Ach nee. Morgen weiß er es eh nicht mehr.
“Ist egal. Du wirst eh nichts mehr davon wissen.”
“Häh?”
“Ähmm… ich erklärs dir morgen, okay?”
“Auch gut.” Seine Stimme klang schläfrig. Oh bitte schlaf nicht ein!
Aber wieso auch nicht?! Er war erschöpft und bis auf übelste verwirrt.
Auf einmal spürte ich sein volles gewicht auf mir und flog hin. Aua! Dreck hässlicher! Mist, verdammt! Chris lag halb auf mir drauf und ohne Besinnung. Alter, war der schwer. Ich versuchte ihn von mir zu schieben und erst nach ein paar Minuten gelang es mir. Ich hatte es mal ohne Kräfte versucht. Ging sogar.
Aber dann nahm ich doch noch mal meine kräfte zur Hilfe, hob Chris hoch als wär er eine Feder und rannte so schnell ich konnte zu seinem Haus. Ich legte ihn auf sein Bett und deckte ihn zu. Verdammt fürsorglich von mir, nicht? Dann strich ich ihm mit der Hand über die Stirn und löschte ihm somit die Erinnerungen. Nicht grad kreativ die Art, aber einfach. Ich schaute ihn noch mal an und war echt überrascht. Wenn er schlief hatte er nicht mehr arrogantes in seinem Gesicht. Das war echt… Och was denk ich denn da schon wieder?!
Ich schaute ihm ein letztes mal ins gesicht und sprang aus dem Fenster. Morgen würde er sich an nichts mehr erinnern.
Wie niemand anderes, dem ich das Leben gerettet habe.


Kapitel 4

Schlaftrunken rieb ich mir die Augen und rollte mich herum. Ich schlug nach meinem nervtötend piependen Wecker verfehlte ihn aber. Stattdessen traf ich mein Handy und es gab ein komisches Geräusch von sich. Toll. Stöhnend setzte ich mich auf und sah auf die Uhr. Ich hatte noch gut eine Stunde bis mein Bus kommen würde. Also ließ ich mir Zeit. Nach kurzem Strecken, ging ich ins Bad und wusch mich ordentlich. Dann ging ich in mein Zimmer und öffnete den Schrank. Oh shit! Ein haufen Klamotten fiel raus und mir vor die Füße. Ja, ich sollte mal aufräumen. Aber ich war ja noch nie besonders ordentlich. Naja, weiß ja eh niemand.
Kurz schaute ich zum Fenster um mich zu vergewissern, dass es heute warm werden würde. Dann wandte ich mich wieder um und zog eine hellblaue Hot-Pans und ein schwarzes Top raus. Nachdem ich mich angezogen hatte, schminkte ich mich noch und zog meine Lieblingskette an. Lianas Meinung nach war sie schon so was wie mein Markenzeichen.
Oh! Liana. Sie hatte ich gestern total vergessen. Hoffentlich war sie nicht sauer. Naja, sie war gestern nicht die einzige die ich enttäuscht hatte. Da war ja auch noch zum Bespiel dieser Typ, Alex. Obwohl ich ihn eigentlich kaum kannte mochte ich ihn trotzdem echt sehr. Keine Ahnung wieso.
Wär eigentlich nicht schlimm dass ich ihn nie mehr sehen würde. Ich kannte dieses blöde Kribbeln, das ich bei ihm gehabt hatte, und ich hasste es! Hmpf. Wieso war mein Leben eigentlich so beschissen?
Wenigstens haben meine Eltern mich gestern nicht ausgefragt wies war.
Früher hätten sie das sicher gemacht, aber… jetzt bin ich ja schon “groß“.
Ich ging runter in die Küche und holte mir was zu Essen. Meine Eltern waren sicher schon bei der Arbeit.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir dass ich noch ganze 20 Minuten blieben. Naja, die zeit konnte ich ja noch ein bisschen nutzen und Liana anrufen.
“Hallo?” Nach dem dritten klingeln nahm sie endlich ab.
“Oh, hi. Ich bins!”
“Vic? Verdammt wo warst du gestern?! Ich hab versucht dich anzurufen.”
“Echt? Oh, sorry. Hab meine Anrufe nicht gecheckt.”
“Wo warst du?,” wiederholte sie ihre Frage.
Ich seufzte tief und versuchte mir eine gute Ausrede zu überlegen.
“ `tschuldige. Aber als ich vom klo kam, hat mich son Typ angerempelt. Der war total hinüber…. Also, ich wollt gehen, da hat der mich gepackt und geküsst.”
“Was bitte?! Hast du den denn nicht weggeschupst, oder so?”
Gut soweit. Sie glaubte mir.
“Ja klar. Der Typ hatte aber auch Muskeln!”
“Na… okay. Aber wieso bist du danach weggelaufen?”
“Hmm… nicht das der Kuss schon eklig genug war, hat der danach noch gleich neben mich gekotzt. So abartig! Mir wurde auch gleich schlecht und naja… der Geruch nach Alkohol tat sein übriges….”
Okay, vielleicht übertrieb ich aber mir fiel nix besseres ein.
“Hmm… okay. Ich belass es mal dabei. Fürs erste. Der bus kommt gleich. Tschüss.”
Sie hatte recht. Der Bus würde in 7 Minuten kommen. Glücklicherweise lag die Haltestelle gleich neben meinem Haus.
Ich legte auf und zog meine High heels an. Dann warf ich mir den Rucksack über die Schulter und mit einem prüfendem Blick in den Spiegel verließ ich das Haus.
An meiner Haltestelle standen schon die meisten da, die auch mitfuhren. Zum einen die Sechstklässler, die sich jetzt schon obercool vorkamen und die alten Omas hier verarschten. Dann waren da noch die ähh, komischen Leute, die in so ne extra Schule für, naja… Ähhem geistlich verwirrte Menschen gingen. Am Anfang hatte ich ja auch keine Vorurteile gegen die und fand das sie ganz okay waren. Aber kurze zeit später stellten sie sich als pervers, fies und nervig raus. Und dann… die normalen. Davon gab es aber nur vier. Sie gingen in meine Schule und mit der einen hatte ich zusammen Englisch.
Ich ging rüber zu ihr, Kirsten, und wir unterhielten uns über die dummen Hausaufgaben. Naja. Da kam auch schon der Bus und brang mich in meine persönliche Hölle, voller Teeniestress. Yippie!

In der Bibliothek war es schön ruhig. Deshalb setzte ich mich auch darein und nahm mir ein Buch, das wohl witzig sein sollte.
Von Fantasy und Horror hatte ich schon lange genug, denn das Dämonenjagen gab mir schon viel davon. Und diese Liebesschnulzen kann ich mir auch sparen…
Ich war froh, dass wir jetzt eine Freistunde hatten so konnte ich mich ein bisschen ausruhen. Es sollte die dritte Stunde sein und eigentlich hätten wir Biologie. Langweiliges Fach.
Bis jetzt hatte ich noch keine Probleme mit Liana oder sonst wem. Naja, mit Chris hätte ich eh keine gehabt, da er sich nicht erinnern könnte. Aber der fehlte heute sowieso. Was wohl los mit dem sei?
Er war zwar der Ober- Macho aber schwänzen tat der nicht.
Hmm. Egal.
Ich vertiefte mich wieder in das “wahnwitzige” Buch.

Ich zuckte zusammen, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich schaute hoch und war überrascht.
“Was willst du denn hier?”
“Was wohl! Du hast mir gestern was versprochen schon vergessen?”
“Häh?”
“Der Dämon. Wie hast du sie getötet?”


Kapitel 5

Ungläubig starrte ich ihn an und mein Hirn hatte der weile einen Kurzschluss. Wie verdammt noch mal war das möglich?!
Ich hatte doch seine Erinnerungen gelöscht, oder? War ich zu abgelenkt? Unkonzentriert? Oder… stimmte mit ihm etwas nicht?
“Ähhh… was meinst du?”
“Hör zu, Vici, ich hab keine Ahnung was das gestern war. Aber du hast gesagt es wär ein Dämon, nicht? Also, entweder du sagst mir was passiert ist oder dein schon jetzt nicht vorhanden Image geht den Bach runter, klar?”
Spöttisch musterte ich ihn.
“Du warst schon immer ein Arsch, Chris. Aber seit wann bist du so ein Psychopath?”
“Oh, sorry. Ich wurde gestern fast ermordet oder so und fühl mich heute wie der letzte Dreck, aber das gibt mir jetzt sicher nicht das recht gereizt zu sein, was?”
Jetzt betrachtete ich ihn genauer. Die dunklen Schatten unter seinen Augen und das zerknitterte, ungewaschene T-shirt passten so gar nicht zu ihm. Dazu waren seine Haare ungekämmt und überhaupt sah er echt angepisst aus.
“Nein. Wenn du jetzt entschuldigst…”
Ich wollte aufstehn und so schnell es geht verschwinden, um in Ruhe nachzudenken, aber er packte mich am Arm und drehte mich unsanft zu sich um.
“Vergiss es! Erklär mir was passiert ist.”
“Wieso sollte sich? Und überhaupt… du solltest davon gar nichts mehr wissen.”
“Wie meinst du das?”
“Geht dich nichts an, Arschloch! Und lass mich gefälligst los! Das tut weh.” Chris lockerte den Griff, ließ mich aber nicht los.
Ich musste mich zur Ruhe zwingen, da ich der Versuchung wiederlag meine Kräfte zu benutzen. Meine Mutter hatte mir tausendmal eingeschärft sie nie gegen Menschen zu benutzen. Außer ich wäre in echter gefahr.
“Und ob es mich was angeht!,” schrie er. Okayyy, mit ihm stimmte was nicht. Er war ein Idiot, aber so hatte ich ihn noch nie erlebt.
“Hey, beruhige dich. Du musst ja nicht gleich so schrein!”
Chris sah mich wütend an, seufzte aber dann. Langsam ließ er mich auch los. Jetzt sah er einfach nur wie ein erschöpfter, hoffnungsloser Junge aus. Und irgendwie hatte ich Mitleid mit ihm.
Sofort verbot ich mir dieses gefühl, denn es war nicht schlau Mitgefühl für Chris zu haben.
“Bitte, Vici! Ich will wissen was da passiert ist, denn seitdem… fühl ich mich so… anders.”
“Häh? Wie anders?”
“Es ist so als… als wär etwas in mir drin. Etwas was nicht zu mir gehört. Und es fühlt sich nicht gut an.”
“Von so was habe ich ja noch nie gehört! Nach einem Angriff ist es immer… Egal. Aber was glaubst du hilft es dir zu wissen was da los war?”
Er zuckte nur mit den Schultern und schaute auf den Boden.
´Naja, er wusste sowieso das ich den Dämon getötet hatte, also was schadet es ihm die ganze Wahrheit zu erfahren. Ich wollte es schon immer jemandem erzählen und da ich eh dafür sorgen werde dass er es vergisst- diesmal aber richtig- kann ichs ja machen.
Ich seufzte tief und setzte mich wieder. Er schaute mich ein bisschen überrascht an, fasste sich aber schnell wieder.
“Also, was willst du wissen?”
“Ähhh… war sie wirklich ein Dämon?”
“Ja.”
“Und was für einer?”
“Ein Succubus. Sie verführen Männer und schlafen mit ihnen. Dabei klauen sie ihnen Monate oder Jahre von ihrem Leben. Manchmal sterben die Männer dabei.” ich sah wie er schluckte und kurz nachdachte.
“Wieso weißt du von ihnen? Und wie hast du sie getötet?”
Eine Zeit lang sagte ich nichts.
“Ich weiß es erst seit ich fünfzehn Jahre bin. Da haben mir meine Eltern unser ach so tolles Familiengeheimnis erzählt….”
“Und welches?”
Ich kaute nervös an meiner Unterlippe und schaute auf einen Punkt hinter seiner Schulter.
“Wir sind… Dämonenjäger. Zumindest ich. Der “Fluch”, wie ich das nenne, wird von Frau zu Frau weitergegeben, wenn diese alt genug wird. Natürlich sind wir nicht die einzigen. Auf der ganzen Welt gibt es Jäger. Wir besitzen Kräfte, die uns ermöglichen diese Mistgeburten zu töten. Nur so konnte ich dich gestern retten.”
“Aber wieso tust du das?”
“Weil es meine Aufgabe ist die Menschen zu schützen. Du hast keine Vorstellung wie viele Dämonen es gibt. Wir halten die Welt sozusagen im Gleichgewicht.”
“Und wieso ist das scheiße für dich die Welt zu retten?”
“Jage du mal die ganze Nacht hinter dreckigen Mistgeburten her! Außerdem machst du dir so viele Feinde.”
“Wie meinst du das?”
“Der Hauptsitz dieser Viecher ist jetzt hinter mir her und will mich töten.”
Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen nach hinten zurück und seufzte.
“Dann… dann lass mich dir helfen!”
“Wie bitte?”
“Naja, ich könnte dir ja helfen diese “Viecher” zu killen. So schwer wird das ja sicher nicht. Außerdem ich finde ich das echt cool!”
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
“Weißt du eigentlich was du da sagst?”
“ich weiß immer was ich sage.”
“Wenn ich nicht solche Kräfte besitzen würde und ein einfacher Mensch wie du wäre, dann wär ich schon längst tot! Das ist kein Spaß, Chris. Sie sind gefährlich!”
“Ob dus glaubst oder nicht. Mein leben bedeutet mir nicht sonderlich viel.”
“Häh?”
“Private Sachen, klar?…. Also was ist?”
Aufmerksam schaute ich ihn an, bevor ich sagte:
“Okay, wieso nicht? Aber du musst immer auf mich hören.”
Moment! Das… wollte ich gar nicht sagen. Nein!
Das waren nicht meine Worte! Was verdammt sollte das?!
Bin ich denn blöd? Ich….
“Super, ich komm heut zu dir. Da klären wir alles!”
Und bevor ich mich versah war er schon weg.
Hier stimmte was nicht.
Irgendwas war … anders mit ihm.
Und mit mir.


Kapitel 6

Was verdammt war in mich gefahren?
Natürlich kann er Dämonen jagen. Was war den schon dabei? Höchsten das er gleich beim ersten mal draufgehen könnte. Aber das musste man halt riskieren.
Oh, und ja, ich bin gern mal sarkastisch.
Kann mich bitte jemand mal schlagen oder so? Wie konnte ich bitte ja sagen? Zu Chris? Jetzt müsste ich mehr Zeit als nötig mit ihm verbringen.
Was ich aber immer noch nicht verstand, war die Tatsache, dass sich seine Erinnerungen nicht löschen lassen. Ich hatte das heute in der Schule einige male versucht, was leider zu peinlichen Situationen führte. Das letzte mal als ich das tat, hatte er meine Hände gepackt und macho-mäßig gemeint ich solle ihm doch gleich sagen, dass ich ihn so sehr anfassen möchte. Darauf hin habe ich nur gereizt erwidert er solle die Klappe halten und bin mit hochrotem Kopf davon gerast. Seitdem bin ich ihm aus dem Weg gegangen.
Das wiedersehen lässt sich aber nicht vermeiden, da er gleich kommt.
Ich stöhnte noch mal genervt auf und schaute in den Spiegel. Ich trug ein weißes Shirt und schwarze Jeans. Also nichts aufreizendes, falls man denken könnte, weil ein heißer Typ zu mir nach hause kommt, ich gleich mit ihm sonst was treibe.
Genau in diesem Moment klingelte es an der Tür und ich sprang auf. Ein klein winziger Teil hatte gehofft dass Chris nicht kommen würde. Aber diesem kleinen teil wurden seine Wünsche und Hoffnungen ja noch nie erfüllt.
Chris stand- wieder ganz der alte, also verdammt gutaussehend- grinsend vor mir. Ich ließ ohne etwas zu sagen rein und führte ihn ins Wohnzimmer. Da meine Eltern heute wegblieben ging das in Ordnung.
“Na gut, fangen wir an,” sagte ich entschlossen.
Sein grinsen wurde breiter und er wollte schon etwas- was wahrscheinlich auf einer art pervers war- erwidern, aber ich unterbrach ihn schnell.
“Was willst du eigentlich damit erreichen, wenn du Dämonen nachjagst?”
“Das ist meine Sache, okay?”
Ich seufzte, weil ich wusste das er mir fürs erste keinen Grund nennen würde, der vernünftiger war als: es ist cool.
“Von mir aus. Aber du weißt das du gleich beim ersten mal drauf gehst, oder?”
“Wieso hast du so wenig vertrauen in mich, Vic?”
Daraufhin konnte ich ihn nur schweigend ansehen.
“Ich habe gewisse Kräfte, Chris. Ohne sie würde ich schon längst unter der Erde verweilen. So wie du bald. Denn du bist ein ganz normaler Mensch, kapiert? Egal für wie stark du dich hälst!”
Er ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, sonder fragte neugierig weiter.
“Was den für Kräfte?” Man, der Typ hält echt nichts von Vernunft. Naja, das wusste ich ja eigentlich schon…
“Ich bin schneller und stärker als Menschen, kann die Element kontrollieren, dann spür ich die Gefühle der anderen und rieche viel besser. Naja, das volle Dämonenjägerpaket.”
“Krass…. Kannst du grad fühlen was ich fühle?”
Ich schloss die Augen und Chris Gefühle stürmten auf mich ein.
Man war der Junge aufgeregt. Dazu kam Neugierde, Freude und noch ein Gefühl das ich nicht so richtig einordnen konnte. War das… nein, unmöglich! Ich wollte mich gerade vergewissern, als plötzlich alle seine Gefühle wieder verschwanden.
Ich riss die Augen auf und starrte ihn geschockt an.
“Was ist?”
“Wie… wie konntest du das tun?”
“Was tun?”
“Du hast mir deine Gefühle entzogen. Das konnte noch niemand. Also, jedenfalls kein Mensch!”
Ich musterte ihn misstrauisch. War er denn überhaupt ein Mensch?
Erst das mit dem Nicht-löschen-der-Erinnerungen und jetzt das. Es war nur… Dämonen möglich ihre gefühle vor mir zu verstecken. Aber Chris… nein, er hatte keine Aura des Todes oder sonstige Merkmale eines Dämons an sich. Vielleicht stimmte etwas mit mir nicht?
Ja, daran lag es wahrscheinlich. Ich hatte mich einfach überarbeitet, so das meine Kräfte nicht mehr richtig wirkten. Genau!
“Also spürst du meine gefühle nicht?”
“Nein, nicht mehr.”
“Und was fühl ich?”
“Du solltest dir das Jagen nicht so toll vorstellen.”
“Häh?”
“Dein Herz zerspringt ja gleich vor Aufregung?”
“Oh, ähh… ja.”
Verwirrt schaute ich ihn an, er aber sah nur auf den Boden.
Was war den los? Hatte ich was falsches gesagt?
Na, egal.
“Okay willst du noch was wissen?”
“Ja. Muss ich trainieren?
“Wie bitte?”
“Naj, ich bin ja nur ein normaler Mensch. Muss ich da nicht irgendein Training machen?”
“Ähhm… na gut. Wenn du meinst. Aber ich weiß echt nicht was ich dir beibringen soll.”
“Och, du könntest mir so einiges zeigen.”
Schon wieder so ein dummes grinsen.
“Du meinst ich könnte dir vormachen, wie Mädchen jemanden mit ihren High-Heels an ne stelle treten, wo es so richtig weh tut?”
“Du verstehst schnell.”
Was hatte ich auch anderes erwartet?
“Okay, bei Gelegenheit zeig ichs. Aber jetzt hau ab du Perversling!"


Kapitel 7

“Halt die Klappe!,” schrie ich dem sich halb totlachenden Chris zu, während ich dem Werwolf nachjagte. Es schienen Minuten zu vergehen bis ich ihn endlich kriegte. Darauf hin wälzte ich mich mit ihm noch ein bisschen im Dreck, da es mir so Spaß machte, und stand dann endlich mit einem blutverschmierten Messer auf. Ich weiß klingt eklig, aber man kann sich schon dran gewöhnen.
Ganz elegant strich ich meine Kleidung zurecht und fuhr mit einem entnervten Seufzen durch meine Haare. Zu beachten das die Betonung auf elegant liegt. Dann drehte ich mich langsam zu dieser Kichererbse um und schaute ihn finster an.
Welcher Idiot war eigentlich auf die Idee gekommen ihn mit zunehmen?!
Ach ja, Ich.
Ich wollte immer noch das er vernünftig wird und wollte ihm somit zeigen, wie scheiße das Jagen war. Leider fand er das Gegenteil.
Ja grausam Mistgeburten zu töten ist ja so was von geil! Und wie.
Aber ich musste zugeben, dass er ziemlich gut war. Okay, er ist der Kapitän der Basketballmannschaft , aber ich hätte ihm nie zugetraut, dass er so schnell rennen kann und so stark ist. Fast übermenschlich.
“Was ist?,” fragte Chris mich grinsend. Erst jetzt fiel mir auf, das ich ihn die ganze zeit angestarrt haben muss.
“Du hast gerade gesehen wie ich etwas getötet habe. Also, was genau ist daran so witzig?”
“Du.” Wie erwartet diese Antwort.
“Und was genau? Wie ich ihn verfolgt habe oder wie ich mich mit ihm im Dreck rumgewälzt habe?”
“Beides. Dieser Anblick war unbezahlbar. Und hey, falls du Lust hast könnte ich dir ein Schlammloch besorgen wo du dich nur für mich wälzt!”
Wir waren schon ein Stück gegangen, als ich bei seinen Worten abrupt stehen blieb. Das reichte!
“Was soll dieser Scheiß, Chris?”
Verwundert schaute er mich an.
“Du bist heiß, Vici. Wieso sollte ich nicht mit dir schlafen wollen?”
“Tja, vor einem Jahr wolltest du das noch nicht!”
Chris kniff die Augen zusammen und musterte mich mit undefinierbarem Blick.
“Da warst du auch noch hässlich.”
“Ja, ich weiß, denn nachdem ich dir ja so schön meine Liebe gestanden habe, hast du mich hässlich genannt und gesagt du würdest nie mit mir schlafen und das du mich nur verarschen wolltest. Nicht zu vergessen das ich danach zur größten Loserin der Schule geworden bin.”
So jetzt war es raus. Ja, ich hatte mal was mit Chris. Naja, jedenfalls war ich ein gutes Opfer für ihn. Ich war so dermaßen verknallt, das ich gar nicht merkte was er da eigentlich abzog.
Er hat gesagt er liebt mich, wolle was mit mir anfangen, aber wir müssen das geheim halten, weil er mich vor den eifersüchtigen tussen schützen wollte. Und ich blöde Kuh glaubte ihm diesen Mist auch noch. Naja, dann kam der Tag wo er mit mir schlafen wollte. Als ich nur noch in Unterwäsche war, kamen auf einmal die coolen Kids rein und schossen lachend Fotos. Ich war rot wie eine Tomate und wollte mich in Chris Arme werfen, damit er mich beschützte, aber hey, er hat mich abgewehrt und sich totgelacht. Dann kam der Satz der sich für immer in mein Gedächtnis brannte: “Was soll ich den mit so einer Hässlichkeit wie dir anfangen? Hast du wirklich gedacht ich liebe dich?”
Ich musste zugeben, das ich früher scheiße aussah. Zahnspange, Mollig, Paar Pickel und die nervigsten und unbezähmbarsten Haare auf der Welt. Nachdem Chris mich so verarscht hatte und ich zur größten Loserin der Schule geworden bin, keine Freunde hatte, bis Liana an unsere Schule gekommen ist und - was mich immer noch wundert - trotz meine Images mit mir rumhing, hatte ich mir vorgenommen mich zu verändern.
Tja, und da kommt das Jagen ins Spiel.
Dämonenjäger sehen meistens echt gut aus - wieso auch immer - und so bekam ich ne Super Figur, die Pickel verschwanden und ich zähmte meine Haare so das sie golden strahlten. Auch meine Zahnspange bekam ich raus. Ja und jetzt seh ich “heiß” aus wie Chris es gerade so schön gesagt hat.
Ja früher war ich echt dumm.
“Tut mir halt leid. War ja nur Spaß!”
“Nur Spaß? Chris, nicht nur das du mich zur größten Lachnummer der Schule gemacht hast, nein, du hast mir das Herz gebrochen.”
Schaute er gerade wirklich beschämt aus? Nein, entschied ich mich.
Und er verstand es jede Situation schlimmer zu machen.
Sein dreckiges Grinsen erschien und er flüsterte verführerisch:
“Dann flick ich dein herz eben wieder zusammen.”
So schnell, das ich gar nicht reagieren konnte packte er mich an den Hüften und presste mich an eine Hauswand. Verdammt war er schnell! Und stark.
Genau in dem Moment, als er sich zu mir hinunterbeugte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Doch es war schon zu spät.
Das letzte was ich sah, bevor sich seine Lippen auf meine senkten, waren die unnatürlich leuchtenden Augen.


Kapitel 8

“Und, erzählst du mir nun was passiert ist?,” fragte er leise. Ich sah vom Boden auf und schaute in seine grünen Augen. Ich zitterte noch leicht, aber seine Jacke wärmte mich.
“Nichts.”
Ungläubig blickte er mich an.
“Du bist gerannt, als wäre eine Herde Höllenhunde hinter dir her. Also muss was passiert sein!”
Ich seufzte und dachte nach. Wie bitte sollte ich es ihm erklären?
Chris, ein Junge in den ich mal verknallt war und der mich vollends verarscht hat, hat mich gepackt und versucht mich zu küssen. Es war wunderschön und hat mir gefallen - was mich so gar nicht freut - aber ich habe ihn von mir weggestoßen und bin weggerannt. Das war weil 1) ich ihn hasse und
2) weil er ein Halbdämon ist.
Natürlich, das erklärt alles.
Stattdessen sagte ich nur:
“Sorry, ich will nicht darüber reden.”
Langsam nickte Alex und schaute mich verständnisvoll an.
Nachdem ich so schnell wie möglich von Chris gekommen bin, bin ich voll in Alex Brust geknallt. Es war schon komisch, das ich hier um Mitternacht mit einem fast fremden Jungen auf einer Parkbank sitze.
Aber ich fühlte mich in seiner Nähe sicher.
Na toll, das konnte noch was werden.
Eine Zeit lang saßen wir schweigend nebeneinander, dann stand ich auf.
“ich sollte wohl… nach Hause gehen.”
Auch Alex erhob sich.
“Gut. Ich begleite dich.”
Ich nickte schnell und wir gingen weiter. Zwischen uns herrschte Stille, aber eigentlich war sie nicht unangenehm. Von der Seite musterte ich Alex. Seine Haare fielen ihm über die Augen, da sein Kopf gesenkt war. Er trug eine verwaschene Jeans und ein weißes T-shirt. Nichts besonderes, aber er sah darin gut aus. Als ich gerade seine schönen Gesichtszüge musterte, stellte ich fest das er grinste. Was war denn jetzt los? Auf einmal blickte er mir genau in die Augen und sein Grinsen wurde noch breiter.
“Was ist?,” fragte ich. Mist, wieso klang meine Stimme so piepsig?
“Du starrst mich die ganze Zeit an und fragst dann noch was los ist?”
Oh, Shit. Er hatte es bemerkt.
“Ähhh….” Sehr geistreich.
Fuck verdammter Scheißdreck.
Wo ist die gleichgültige Victoria hin?
Man, wenn man sie schon mal braucht, is sie nie da.
Aber der Typ hat so was an sich, das mich schier verrückt macht.
Shit! Was soll ich sagen??
“Naja, ich… wunder mich ein wenig. Ich mein, du kennst mich nicht. Trotzdem bringst du mich… nach Hause.”
“Wieso nicht? Es ist schon spät… Und ich bin ein großer junge. Da kann ich mich schon vor einem kleinen Mädchen beschützen.” Tzzz.
“hey! Ich bin nicht klein!”
Genau in dem Moment in dem ich das sagte, merkte ich dass das nicht stimmte. Alex war einen ganzen kopf größer als ich. Na gut, vielleicht war ich klein. Aber nur für ihn!
“Oh, doch, Kleine.”
“Was solln das jetzt!”
“Was?”
“Nenn, mich nie wieder Kleine!”
“Na, Große kann ich dich wohl kaum nennen.”
“Du sollst mir ja auch keine blöden Spitznamen geben.”
“Tu ich aber gerne.”
Ich stöhnte auf. Das führt doch zu nichts!
Soll er mich halt so nennen. Klang ja auch irgendwie süß…
Stop! Bin ich blöd? So was sollte ich nicht denken.
Ich kenn den Kerl ja nicht mal so gut…
Hmpf. Wieso mach ich mich so verrückt?

Und es kam wie es kommen musste.
Als ich mich müde auf mein Bett schmiss, stürmten die Ereignisse der letzten zwei Stunden auf mich ein. Zusammengefasst… Chris ist ein Dämon. Die Lippen von Chris haben meine berührt. Nur berührt, denn ich habe ihn noch rechtzeitig weggestoßen. Gott sei dank!
Es gibt für einen Dämon nur einen Weg einen Jäger zu töten. Ein Kuss.
Ja, klingt ziemlich komisch, aber es ist so. keine Ahnung, dadurch berührt die Schwarze Seele des Dämons unsere reine und naja, wir betrachten die Radieschen von unten, wie man so schön sagt. Plötzlich wurde mir klar, wie nah ich heute dem tod war. Chris hätte mich beinahe getötet! Oh Shit!
Aber wieso verdammt noch mal konnte ich nicht sehen was er war?
Er hatte eindeutig keine Todesaura, wie alle Dämonen sie haben. Und er hatte auch nichts anderes an sich, was darauf hinweisen könnte.
Mist, wie konnte das sein?
Vielleicht… hatte der Mistgeburtenoberrat ihn hergeschickt um mich zu vernichten? Aber dann müssten sie das auch bei anderen Dämonenjägern tun. Ich mein, ich bin ja nicht die einzige die ihnen Schwierigkeiten bereitet.
Oder er wusste gar nicht das er halb Dämon ist. Das wäre auch möglich.
Aber wenn würde er es bald erfahren….
Dann müsste ich ihn töten.
Chris töten.
Ahhhh! Das war eindeutig zu viel für mein hirn.
Zudem es nur noch halb funktionierte.
Ja, ich war verdammt müde.
Ich schloss die Augen und war schon nach wenigen Sekunden in meinem Traumland. Grüne Augen erschienen in meinen Gedanken.
Morgen, würde ich Alex wiedersehen.
Nach einem halben Jahr hatte ich ein Date.
Und ich freute mich schon drauf.
Mit Alex verschwanden die Gedanken wegen Chris, Tod und Obermistgeburten….

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.06.2011

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