Die Ausrüstung
Was benötige ich, um qualitativ hochwertiges Bier zu brauen? Das hängt einerseits vom Platz und dem Budget ab. Prinzipiell kann man sehr minimalistisch anfangen. Wie du sehen wirst, ist trotzdem eine Mindestausrüstung vonnöten, damit du vernünftig arbeiten kannst. Oft steht nur eine kleine Küche zur Verfügung und wenig Platz für die Reifung des Bieres. Das ist zum Beispiel meine Situation und wird die vieler Menschen sein. Darauf konzentrieren wir uns in diesem Buch. Mehr geht immer und wenn du einen eigenen Raum für dein Hobby hast, dann lucky you! Vielleicht kannst du den Brautag mittels Gasbrenner sogar in den Garten verlegen und Freunde zur Grillparty einladen? Mein Neid wird dir ewig nachschleichen! Du wirst aber an die gleichen Abläufe gebunden sein, nur mehr Platz haben und später vielleicht höhere Literzahlen brauen können. Wir legen mit der üblichen Hobbybrauergröße los – ca. 20 Liter.
Was jetzt folgt, ist deine Ausstattung im Detail, denn mit dem richtigen Werkzeug gelingt es viel besser! Deshalb mag nicht alles unbedingt notwendig sein. Aber es wird alles sehr nützlich sein und du wirst es nicht mehr missen wollen. Und bitte vergleiche nicht mit den fertig abgepackten Brauereisets auf dem Markt. Die haben mit unserer Arbeit hier nichts zu tun.
Hier zunächst einmal die Übersicht:
Liste der Ausrüstung:
Lass mich dir auf den folgenden Seiten beschreiben, welchen Zweck die Ausrüstung hat und warum sie nützlich ist.
Hinweis: Die Bilder sind alle von mir selbst erstellt und von meinen eigenen Geräten. Andere Quellen sind jeweils unter dem Bild gekennzeichnet.
Einkochautomat:
Du benötigst etwas, womit du den Sud in die verschiedenen Braustufen und auf die richtige Temperatur bringen kannst. Gut geeignet ist der gute alte Einwecktopf oder Einkochautomat deiner Mutter oder Frau. Wenn du Bedenken hinsichtlich Alter, Funktionstüchtigkeit oder Hygiene des Gerätes hast, oder deine Frau das Teil nicht herausrücken will, dann kann man für relativ wenig Geld auch eine Neuanschaffung ins Auge fassen. Das hat den Vorteil, dass du gleich auf die richtige Ausstattung achten kannst.
Auf folgendes solltest du achten:
So sieht das aus: hier ein Foto von meinem eigenen Kessel.
Das Material ist Ansichts- und Preissache. Für das Endergebnis ist es unwichtig. Es muss kein Edelstahl sein. Es reicht auch das wesentlich günstigere Emaille aus.
Eimer ca. 30 Liter & Sieb, passend auf den Eimer
Hier genügt ein einfacher (und günstiger) Plastikeimer, der aber zumindest kurzzeitig kochende Flüssigkeiten aushalten können muss. Er dient für Umfüllarbeiten und dem herkömmlichen Läutern.
Deswegen benötigen wir auch das passende Sieb, das obendrauf gesetzt wird. Sparfüchse (oder wenn der Platz knapp ist), können diesen Eimer dann auch gleich als Gärbehälter nutzen. Dann muss der Deckel aber noch einen Gäraufsatz haben und eine Ergänzung mit Ablasshahn würde das Handling sehr vereinfachen. Im Bild siehst du diese Variante.
Hier aber gleich ein Tipp: Der zusätzliche Ablasshahn (also neben dem Hahn am Einkochtopf, siehe Bild) kann auch eine zweischneidige Sache sein. Gerade in der dünnen Plastikausführung tendiert er gerne dazu, undicht zu werden, und zwar an dem zugehörigen Loch im Eimer. Außerdem ist jeder Hahn ein Nest für Keime und muss vor dem Gebrauch akribisch gereinigt werden.
Meine Meinung: lieber einmal zusätzlich umfüllen und dafür keinen Stress mit Undichtigkeiten. Deine Entscheidung. Ich verlasse mich lieber auf Dichtigkeit.
Ich benutze inzwischen einen extra Gärbottich (siehe ein paar Seiten weiter) und den Eimer ohne Ablasshahn.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 22.07.2021
ISBN: 978-3-7487-8942-0
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