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Kapitel 1

Es war 20 vor 6. Mein Wecker klingelte. Wie ich es einfach hasste , jeden Morgen diesen Ton zu hören. Widerwillig stand ich auf , machte mich fertig und ging zum Bus. Meine Gedanken waren nur bei ihm. Wie jeden Tag wartete ich gespannt auf eine SMS von ihm. Sobald ich das Vibrieren spürte , kramte ich hektisch mein Handy hervor und las mit strahlenden Augen , was er geschrieben hatte. Ich war so glücklich. Als wir uns kennenlernten , dachte ich nie , dass es mal so sein wird , wie es jetzt war. Knapp 1 Monat waren wir nun schon zusammen. Morgen war mein Geburtstag. Ich hoffte so , dass er kommt. 

Der Tag in der Schule war wie immer langweilig und ging überhaupt nicht rum. Das Klingeln holte mich in die Realität zurück und ich packte meine Sachen. Schnell schnappte ich mir meine Jacke und schaute auf mein Handy. Natürlich wieder eine süße SMS von ihm. Zu Hause angekommen , setzte ich mich zu meiner Mutter und meinem Bruder an den Tisch. Meiner Familie hatte ich noch nichts von ihm erzählt. Ich hatte Angst. Da ich ihn über Facebook kennen gelernt habe und ich weiß wie meine Eltern zu Facebook stehen , dachte ich , sie würden mir den Kontakt zu ihm verbieten , was ich nicht überleben würde. Also verschwieg ich ihnen , von meinem Freund. Diese Art von Beziehung ist wohl nicht allzu häufig , aber was soll man machen - wo die Liebe hinfällt.

Es war nicht geplant das es dazu kommt , aber so war es dann nunmal. In der Schule war das Gelächter natürlich groß , das war mir aber egal. Ich liebte ihn und davon brachte mich auch keiner von ab. 
Dass wir uns bis dahin kein einziges mal gesehn hatten machte mich traurig , ich hatte jedoch große Hoffnungen , dass es ab da an , nicht mehr lange dauern würde. Tja , da hatte ich wohl falsch gedacht.

Und nun sitze ich hier am Fenster , mit den Tränen in den Augen und erzähle euch die Geschichte dieser Verbotenen Liebe. 

Kapitel 2

Wie schon gesagt , lernten wir uns in Facebook kennen. Von Anfang an war da was zwischen uns , was ich nicht beschreiben kann. Obwohl wir nur über Facebook oder SMS schrieben , bauten wir immer mehr Vertrauen zueinander auf. Ich erzählte ihm Dinge , die sonst kein anderer wusste. Ich konnte mit jedem Problem zu ihm kommen , er machte mir neuen Mut und tröstete mich. Mein Leben veränderte sich. Ich traf mich nicht mehr mit Freunden , ging nirgends mehr hin. Ich wollte nurnoch mit ihm schreiben. Auch er fand es nicht toll wenn ich keine Zeit für ihn hatte , also blieb ich lieber für ihn zu Hause. Wie auch immer , verliebte ich mich in ihn und kurz darauf er sich in mich. Eine etwas längere Zeit schrieben wir schon wie ein Pärchen. Er meinte sogar immer : Ich hoffe , ich zerquetsche dich nicht wenn ich dir so oft sage , dass ich dich liebe.' Zu dieser Zeit wusste ich jedoch nicht , dass er sich auch in mich verliebt hatte. Ich war traurig darüber , dass er immer nur sagte , er liebt mich , aber es nicht wirklich so war. Aber trotzdem genoss ich es jedes mal , wenn er es schrieb. Bei ihm fühlte ich mich geborgen und verstanden. Als er mir sagte das er sich auch in mich verliebt hatte , war ich so unglaublich glücklich. Ich wusste gar nicht wie ich damit umgehn sollte. Wir kamen 'zusammen'. Ich ließ alles für ihn fallen , saß nurnoch in meinem Zimmer , schrieb mit ihm und dachte an nichts schlimmes. Ich war blind vor Liebe. Noch nie fühlte ich mich so geboren wie bei ihm , obwohl wir nur schrieben. Ich fühlte mich ihm so nahe. Die ersten Monate waren wunderschön. 

Kapitel 3

Am Tag vor meinem Geburtstag war ich mega aufgeregt. Ich hoffte so sehr das er endlich zu mir kommt. Vor Vorfreude konnte ich mich kaum in der Schule konzentrieren. Mein Zimmer räumte ich auf , putze alles , kaufte seine Lieblingschokolade und gestalte alles gemütlich. Morgen wäre dann auch der Tag , an dem meine Eltern ihn kennen lernen würden. Ich fragte mich , wie sie reagieren würden ; ob sie sauer wären ; oder ihn sogar rausschmeißen. Am nächsten Tag war es dann so weit , mein Geburtstag. Doch ich wartete vergeblich. Feiern konnte ich auch nicht wirklich , ich war zu enttäuscht. Bei ihm ließ ich mir natürlich nichts anmerken. Ich dachte , vielleicht wird es eine Überraschung und er steht aufeinmal Abends vor der Tür , aber so war es nicht. Er kam nicht. Ich schlief weinend ein und hatte nur eine Frage im Kopf : Warum ? 
Ein paar Tage später kam ich nach der Schule heim und sah einen Brief auf meinem Teller liegen. Ich wusste genau von wem er war. Schnell verschlang ich mein Mittagessen und ging in mein Zimmer. Ich freute mich so über den Brief , dass ich weinen musste und als ich sah was drin war und laß was er geschrieben hatte , war ich überglücklich und meine Enttäuschung der letzten Tage verflog. Er hatte mir eine Silberne Kette gekauft , mit einem Herzanhänger dran. Ab diesem Tag an trug ich diese Kette Tag und Nacht.  

Kapitel 4

Die Sehnsucht nach Liebe & seiner Nähe wurde von Tag zu Tag größer. Ich wollte ihn bei mir haben , doch ich überspielte meine Trauer. Ich gab nie zu , wie sehr mich die Entfernung zu ihm zerfraß.
Meinen Eltern hatte ich immernoch nichts von ihm erzählt , auch wenn wir schon 2 Monate zusammen waren. Es war auch gut , dass ich bis dahin nichts von ihm erzählt hatte. Wieso erzähle ich später.
Er holte mir Tag für Tag die Sterne vom Himmel und machte mich nur durch seine Worte glücklich. Meine Gefühle wurden von Tag zu Tag stärker und ich dachte jedes mal aufs neue : Er ist der Richtige. 
Heute schüttel ich über meine Rosa-Rote Brille den Kopf. Zu denken , man könnte ewig mit einem Jungen , den man eigentlich gar nicht richtig kannte , zusammen bleiben , ist einfach nur lächerlich. Aber ich war Blind vor Liebe und kaufte ihm alles ab , was er mir sagte , versprach und erzählte. 
Die Tage vergingen und ich wurde immer glücklicher. 

In den Ferien , planten meine Eltern einen Kurzurlaub in Holland. Natürlich war ich nicht sehr begeistert , denn das hieß , dass ich keinen Kontakt zu ihm haben kann. Doch andererseits , war ich so näher an seinem Wohnort und hoffte , dass er nach Holland kam. Doch das tat er natürlich nicht. So hatte ich ein schönes Wochenende in Holland , obwohl wir kaum Kontakt hatten. Wir unternahmen viel und hatten viel Spaß , trotz der unerträglichen Hitze. 
Als wir wieder nach Hause fuhren und ich auf der Autobahn ein Schild sah , wo sein Wohnort draufstand , konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ich hätte meinen Eltern am liebsten gesagt das sie dort abfahren sollen und mich zu ihm bringen sollen , doch ich hatte zu viel Angst. Und so fuhren wir weiter richtung zu Hause. Ich war fertig mit den Nerven. So nah war ich an ihm und trotzdem war ich nicht bei ihm. Es zog mich immer weiter runter..

Kapitel 5

Wochen vergingen. Wie jeden Tag schrieben wir von morgens bis abends SMS. Doch mir reichte es langsam. Ich merkte , dass etwas nicht stimmte. 
An dem Tag als wir zusammen kamen , hatten wir vorher einen großen Streit. Ich hatte in Facebook ein Profil gefunden , das dieselben Bilder beinhaltete , wie er. Dadurch wurde ich misstrauisch und sprach ihn auf meinen Fund an. Er stritt alles ab und meinte , das dieses Profil ein Fake von ihm sei. Doch ich glaubte ihm nicht. Bei Google Bilder suchte ich nach den Bildern und siehe da , hunderte von Bilder von ihm. Warum sollten durch Facebook so viele Bilder von ihm dort sein ? Bei anderen war das doch auch nicht so.
Aber er redete sich wieder raus und ich glaubte ihm. Wie blind ich nur war..
Der Tag nach unserem 5 Monatigen , fand ich noch mehr , was dagegen sprach und er gestand mir , dass er ein Fake war. Für mich brach eine Welt zusammen. So oft hatte ich nachgefragt und so oft hatte er mich angelogen. Ein halbes Jahr lang , erzählte er mir nur Scheiße und ich hatte ihm das auch noch geglaubt. Er sagte immer : Du darfst nie glauben was die anderen sagen. Das bin ich. 
Mhm , alles nur Lügen. Ich war so enttäuscht. Doch ich liebte ihn trotzdem und als ich dann meinen richtigen 'Freund' das erste mal sah als er mir ein Bild schickte , dachte ich nur : Siehe da was ich für einen wunderschönen Jungen hab.
Ich verzieh ihm , denn er machte sich große Vorwürfe für das , was er getan hatte. Doch durch diese Sache wurde ich misstrauischer und wirklich verziehen hatte ich ihm doch nicht. Aber die Liebe war größer.
Natürlich musste ich mich an die neue Situation gewöhnen. Es kam mir vor , als wäre er plötzlich ein ganz anderer Mensch geworden. Und ab diesem Zeitpunkt änderte sich auch wirklich alles schlagartig...

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Tag der Veröffentlichung: 01.04.2013

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