VORABINFO:
Jasper, Rosalie, Emmet, Edward, Bella ,Reneesme, Esme und Carlisle=VAMPIRE
Alice=MENSCH
PROLOG
Ich stieg eilig die Treppen des alten Hauses meiner Großeltern hinauf. Ich werde hier eine Weile zur Schule gehen. Hier in dieser kleinen Stadt, Forks, wo ich auch die High-School besuchen werde. Bis jetzt wurde ich immer im Krankenhaus unterrichtet. Ja, ich habe lange im Krankenhaus gelebt, doch es ist immer noch nicht ganz klar ob ich physisch oder psychisch krank bin. Die meisten gehen davon aus, dass es nur psychisch ist. Sie meinen ich leide an Depressionen, weil meine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind und ich deswegen in verschiedenen Pflegefamilien musste. Irgendwann war mir mal rausgerutscht, dass ich gesehen hatte, dass meine Pflegeschwester die Treppe runterfällt-was einige Minuten später auch passiert ist. Dann kam ich in eine Anstalt… Ich kann in die Zukunft sehen, doch ab da begann ich zu schweigen. Ich kam in ein Heim…
Vor einem Monat haben meine Großeltern mich ausfündig gemacht und mich gefragt ob ich bei ihnen leben wolle.
Ich stimmte freudig zu….
Ein Neuanfang…
Jasper Pov
Ich lief durch die Eingangshalle des Krankenhauses. Versuch nicht zu atmen, denn das wäre sicherlich dumm in meiner Lage. Um zu Carlisle zu kommen musste ich noch eine Etage höher. Ich entschied mich dafür die Treppe zu nehmen, denn da würde ich sicher weniger Leuten begegnen. Ein Mädchen ,ungefähr in meinem Alter, rannte gegen mich und ich fing sie auf. Sie starrte mich einen Moment an, wie ein scheues Reh. Sie war hübsch, sehr hübsch sogar. Sie hatte schulterlange schwarze Haare und blaue Augen, in denen man sich am liebsten verlieren möchte. Was dachte ich denn da? Sie ist ein Mensch! Erst jetzt fiel mir auf, dass sie dunkle Ringe unter den Augen hatte, die nicht zu ihr passten. Es machte sie traurig. Ihre Gefühle sagten mir aber dass sie glücklich war.
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>>Entschuldigung<<, rief sie mir zu, während sie die Treppe wieder hinauf rannte. Ich ging ihr langsam hinterher und klopfte an der Bürotür meines Vaters. Wir wirkten vielleicht wie eine normale Familie, doch wir waren Vampire, deswegen fand ich es sehr fragwürdig, dass ich hier rum rannte, obwohl ich bis vor ein paar Jahren noch riesige Probleme damit hatte. Ich wollte gerade an der Tür klopfen da wurde diese schon von dem Mädchen, welches gegen mich gelaufen war aufgerissen. Jetzt trug sie eine große Sonnenbrille, die ihre Augen verdeckte.
>>Gute Besserung, Ma´em! <<, sage ich als sie in den Fahrstuhl steigen will.
>>Danke, Jasper, aber mir ist nicht mehr zu helfen. Alles hat irgendwann ein Ende<<, sagte sie fröhlich mit ihrer wundervollen Sopran-Stimme. Das was sie sagte kam nicht richtig bei mir an, obwohl ich jedes einzelne Wort blendend verstand. Ich stelle mich ins Büro meines Vater und schaue ihn verwirrt an.
>>Woher weiß sie meinen Namen?
Alice Pov
Heute ist mein erster Schultag seit langem! Ich bin so aufgeregt!!!
>>Alice Liebes, beruhige dich sie werden dich schon nicht fressen!<<, versuchte mich meine Grandma zu beruhigen. Fehlanzeige. Ich hüpfte auf und ab. Als die Uhr 8.15 zeigt halte ich es nichtmehr aus und renne aus dem Haus.
>>Alice, bleib hier! Ich habe noch ein Geschenk für dich!<<, rief Grandpa mir hinterher. Ich stürme zu ihm zurück und lächle ihn keck an. Ich bin fröhlich seit ich hier bin,. Mache würden meinen, dass ich mein ganzes Leben hier gelebt hatte. Mein Grandpa legt mir einen Schlüssel in die Hand und wies auf die Garage, wo ihr Auto stand.
>>ich darf mit eurem Auto fahren?<<, fragt ich strahlend.
>>Nein Liebes, sieh in die Garage!<< Ich ließ das Garagentor hochfahren und dort steht….ein gelber Porsche!!!
Ich kann es nicht fassen. Meine Großeltern haben mir ein Auto geschenkt! Ich falle ihnen um den Hals und quietsche los.
>>Danke, danke danke!!!<<
>>Schon gut Liebes, schließlich wäre der Weg viel zu lang. Falls du noch einen Wunsch hast sag Bescheid-dein Grandpa hat nicht umsonst eine Firma. Ach übrigens du siehst toll aus.<< Meine Grandma küsst mich zum Abschied auf die Wange und ich renne Augenblicklich los zu meinem Auto um in die Schule zu fahren. Ich habe heute eine Stunde gebraucht um mein Outfit überhaupt im Schrank zusammenzusuchen. http://www.polyvore.com/schultag_in_forks/set?id=63545101#stream_box Ich sollte am Wochenende echt mal shoppen fahren. Vielleicht lerne ich ja jemanden in der Schule kennen, der weiß wo man shoppen gehen kann.
Mittlerweile bin ich vor der Schule angekommen und parke mein Auto auf einem der Parkplätze. Alle starren das Auto bzw. mich an. Es ist schon fast gruselig. Einige scheinen wütend, andere amüsiert. Eine Mädchengruppe kommt auf mich zu stolziert. Sie wirkten arrogant und aufgebitcht.
>>Bist du Mary Alice Brandon?<<, fragt ein blondes Mädchen, welches viel zu übertrieben geschminkt ist.
>>Alice<<, berichtigte ich sie freundlich.
>>Aha, du bist also die kleine, elternlose Gestörte, die bei ihren reichen Großeltern unterkommt, weil ihre Mami und ihr Papi sich aus dem Staub gemacht haben!<< Autsch, das ist ein schlag in die Magengrube. Woher weiß sie das alles? Ich schüttele mit dem Kopf und gehe an ihnen vorbei. Den ersten Schultag werde ich mir nicht versauen lassen, doch meine Laune ist jetzt kurz vor dem Nullpunkt..
Alice Pov
Ich betrat einen hellen Raum, der recht steril wirkte, doch überall flogen Blätter durch die Gegend und eine Frau, wahrscheinlich die von dem Sekretariat, rannte den umherfliegenden Blättern hinterher. Alles im allem war es ein sehr amüsanter Anblick…
>>Guten Tag, mein Name ist Alice Brandon. Ich wollte meinen Stundenplan abholen. Kann ich ihnen irgendwie helfen?<<, meinte ich höflich. Im Moment war ich echt genervt, weil die Frau sich keinen Deut für mich zu interessieren schien.
>>Mädchen, dein Stundenplan liegt da vorne und der Raumplan daneben. Jetzt kusch und mach die Tür vorsichtig zu!<<, fauchte sie. Was ist denn hier los? Humor oder Freundlichkeit scheinen in diesem Städtchen verloren gegangen zu sein. Obwohl Dr.Cullen, der Arzt der mich durchgecheckt hatte und Jasper waren ganz nett. Vielleicht geht Jasper auch hier auf die Schule…
Ich nahm mir mein Zeug und ging ohne eine Schlusswort aus dem Raum.
Die nächsten Stunden verliefen ereignislos, denn ich saß fast immer allein, da der der neben mir sitzen sollte gefehlt hatte-das war den anderen scheinbar mehr als recht. Langsam fühlte ich mich wieder scheiße. Der Arzt sagte ich das es gut sei umzuziehen und meine Eltern Stück für Stück zu vergessen, doch genau das Gegenteil war eingetreten. Zwar war ich total fröhlich, doch irgendwas stimmte mit meinen Großeltern nicht-ich fühlte mich falsch. Meine Eltern schlichen sich immer wieder in meine Träume. Stahlen mir mein Lächeln, weil ich immer wieder vorstellte, wie sie gestorben sein mussten.
>>Alice…<<, murmelte ich müde vor mich hin, als ich mich zu meinem Auto begab.
Ich kam ins Wohnzimmer und begrüßte meine Großeltern. Erschöpft ließ ich mich auf die Couch sinken.
>>Kennt ihr irgendeinen Ort hier in Forks, wo man allein ist und viel Platz hat?<<,fragte ich als ich ihnen nicht so ganz richtig meinen Schultag berichtet hatte.
>>Ja, gehe den kieselweg hinter unserem Haus entlang irgendwann kommst du zu einem kleinen See. Dort müsstest du allein sein. Nutze das gute Wetter solange es sich noch hält<<,erklärte mir meine Granny. Ich flitzte auf sie zu, umarmte sie und rannte nach oben um mich umzuziehen.
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Ich konnte endlich wieder tanzen. Seit ich klein war tanzte ich Ballet. Es befreite und ich konnte alle meine Gefühle in den Tanz einfließen lassen…
Ich rannte schon fast aus der Hintertür und entdeckte eine wundervolle Wiese. Mitten auf der Wiese war ein Fundament was wahrscheinlich früher für ein Haus gedient hatte.
Ich ließ mich im Gras nieder. Summte leise die Melodie von Schwanensee vor mich hin.
Irgendwann begann ich zu tanzen. Ich meinte das Klingeln eines Windspiels in der Ferne hören zu können. Ich liebte dieses Geräusch. Es hatte etwas berauschendes, leichtes.
Gedanken an meine Eltern, an meine Freunde die ich verloren hatte und die Tage, die ich allein in Krankenhäusern verbracht hatte, versuchten mich zu überollen. Ich verdrängte sie.
Jemand beobachtete mich, als mir eine Träne die Wangen hinunterlief.
>>Komm näher! Du brauchst keine Angst haben. Ich freue mich über ein bisschen Gesellschaft, denn die meisten schlage ich gleich in die Flucht<<,flüsterte ich unsicher ob mein Zuschauer mich hören konnte, doch er kam näher….
>>Komm näher! Du brauchst keine Angst haben. Ich freue mich über ein bisschen Gesellschaft, denn die meisten schlage ich gleich in die Flucht<<,flüsterte ich unsicher ob mein Zuschauer mich hören konnte, doch er kam näher….
Ich wirbelte herum als ein hellbrauner Wolf aus den Ästen kam. Nein, er war größer als ein Wolf, aber er war echt…
>>Hallo, schön das du dich zu mir gesellst. Ganz schön ruhig so allein. Kommst du aus den Wäldern von LaPush?<<, fragte ich den niedlichen Wolf. Er legte den Kopf schief fing dann aber an zu nicken. Ich lächelte. Ich fand es toll, dass er nicht verschwand. Ich liebte Tiere, was manchmal sehr leichtsinnig ist. Ich blickte hinauf in den Himmel. Die Zeit schien schon recht fortgeschritten zu sein.
>>Morgen ist Markt, richtig?<<, der Wolf nickte. Sein Blick wurde mittleidig. Er nickte. Dieser Wolf wusste zu viel und hatte zu viele Gefühle für ein Tier, aber das war gut, denke ich, denn er schien mich zu mögen. Und ich hatte meinen ersten Freund in Forks gefunden!
Eine, wie ich sie nannte, „Vision“ schien mich von der Wirklichkeit wegzureißen.
*Ich sah Jasper, der mir zulächelte und andere Leute, die allesamt lachten. Die Atmosphäre hatte etwas familiäres. Ich fühlte mich falsch.*
Alles verblasst. Eine zweite „Vision“ hielt mich von der Wirklichkeit fern.
*Ich sah meine Grandma, wie sie in der Küche stand und ein Messer geradezu hypnotisierte. Mein Grandpa tauchte hinter ihr auf und redete auf sie ein. Sie ging auf einen Mann zu, der im Wohnzimmer saß und verzweifelt wirkte. Das Messer versteckte sie hinter ihrem Rücken. Die Uhr schlug acht und überdeckte das Geräusch, das auf den Boden fallenden Messers.*
Ich sog zischend die Luft ein, als ich mich wieder auf der schönen Wiese mit dem braunen Wolf befand. Ich fing an zu schluchzten und blickte dem Wolf an, der mit Miri zu weinen schien, denn aus seinen Augen tropften große Tränen auf die Wiese.
>>Nicht weinen, ich habe bloß grade eine schreckliche Vermutung gehabt<<, versuchte ich uns beide zu beruhigen . Er kam nähre. Ich krallte mich in sein Fell und sackte neben ihm zusammen. Er legte sich neben mich. Schien schlafend, doch ab und zu öffnete er die Augen, um zu schauen ob ich in Ordnung war. Als die ersten Sterne am Himmel zu sehen waren, stand ich auf.
>>Ich muss nachhause. Morgen ist Schule, da will ich wenigsten einigermaßen gut aussehen. Danke das du für mich da warst! Ich werde hier sein, wenn gutes Wetter ist… Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder!<<, sprach ich schnell, aber er verstand und verschwand wieder im Wald.
Meine Grandma wartete am Essentisch auf mich. Ich hatte keinen Appetit, setzte mich aber trotzdem zu ihr.
>>Wo ist Grandpa?<<
>>Bei einem Gespräch mit einem Arbeitskollegen<<, erklärte mir Grandma. Sie log, dass sah ich ihr deutlich an, doch ich ging nicht darauf ein. Vielleicht hatte es irgendetwas mit dem Mann zu tun, den ich in meiner „Vision“ gesehen hatte. Nein, sie waren subjektiv.
>>Alice Liebes, willst du nichts essen? Du hattest heute kein Frühstück!<< Ich hatte heute noch Garnichts gegessen, doch ich war mir sicher, wenn ich es jetzt tun würde müsste ich mich übergeben…. Mein Arzt sagte mir, dass ich 10kg Untergewicht hatte, doch das glaubte ich ihm nicht. Nein, nie und nimmer…
Schreiend wachte ich aus einem meiner Albträume auf. Ich hatte die Bilder noch in meinem Kopf und sie wollten nicht verschwinden. Die Bilder vom Tod eines Mannes, den ich aber nicht kannte. Ich wusste nicht, ob es eine meiner Visionen war oder nur ein Traum. Mein erster Blick nachdem ich die Augen geöffnet hatte fiel aus dem Fenster, wo mich die verhangene, nach Gewitter aussehende Wolkendecke empfing. Doch ich spürte, dass heute ein guter Tag werden würde, sofern ich mit keinem redete-also doch ein schlechter.
>>Immer optimistisch denken, Alice. Immer optimistisch denken! Sie wissen nichts von dir. Erzähle ihnen Lügengeschichten, rede dein Leben schön-so wie du es immer machst uns spiele ihnen die perfekte Schülerin und Tochter vor. Lebe dein Leben so, wie du es willst! Du bist besser als alle anderen!<<, knurrte ich mein Spiegelbild an. Ich zog mich in wunderschönen, romantischen, fröhlichen Farbtönen an, da diese Stadt es bitter nötig hatte ein wenig Freude zu bekommen. Das waren die Worte von einem Mädchen in psychischer Behandlung, weil sie als Depressiv eingestuft wurde….
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Meine Grandma rief mich aus der Küche zum essen und ich beschloss dem Rat meines Arztes zu folgen und jeden Tag ein ordentliches Frühstück zu mir zu nehmen- er meine für den Anfang müsste ein regelmäßige Mahlzeit reichen, da es besser war, als nichts zu essen. Schnell blickte ich noch entschlossen in den Spiegel, zog mir weiße Stiefeletten an und ging hinunter in die helle Küche. Es war wunderschön hier. Der Esstisch bestand aus einem dunklem Holz, welches sich auch in den Dielen wiederspiegelte. Der Rest der Küche war in einem hellen Weiß gehalten und nur die roten Rosen auf dem Esstisch stachen aus dem Gesamtbild heraus. Meine Grandma sah aus wie aus einem alten Film entsprungen. Sie trug ein schlichtes braunes Kleid und darüber eine weiße Schürze mit weißer Spitze.
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Für ihre 56Jahre sah sie sehr jung aus und ihre Grübchen ließen ihr Gesicht jedes Mal vor Freude strahlen. Doch dieses Mal nicht. Sie wirkte bedrückt, doch sie versuchte ihre Miene aufrecht zu erhalten. Ich ging langsam auf sie zu. Als ich vor ihr stand zog ich sie in eine feste Umarmung. Wie oft hätte ich so etwas damals brauchen können. Ich brauchte es eigentlich immer noch….
Meine Grandma seufzte und wir setzten und an den gedeckten Tisch. Ich schmierte mir eine Stulle mit Butter und machte mir noch einen Obstsalat aus den verschiedenen Obstsorten, die auf dem Tisch bereit standen.
>>Wo ist Grandpa?<< Meine Grandma-Sophia-deren Name in Altgriechisch „Weisheit“ bedeutete guckte auf ihren Schürzensaum und lächelte mich dann falsch an.
>>Auf Arbeit. Nichts von belang-er hat es gestern Abend schon erfahren<<, sagte sie gespielt fröhlich, doch ich hörte ihre Bedrückung.
>>Alle meinen mich anlügen zu müssen, weil ich das Mädchen bin, welches zwei Jahre in einer Anstalt verbracht hat. Versteht doch, dass ich ein normales Leben führen möchte! Ich möchte euch genauso helfen-wie ihr mir geholfen habt. Bitte, Grandma, sag mir, wie ich dir helfen kann!!!<<, schrie ich meine Grandma an.
>> Letztens habe ich ein schreiben in die Hand bekommen, wo drauf steht, dass du als unzurechnungsfähig eingestuft werden sollst, weil du irgendwas von „Visionen“ geschrien hast. Außerdem hat man ja genug Geld für diese Anstalt ausgegeben, die dich zu dem gemacht hat, was du jetzt bist. Ein selbstbewusstes Mädchen mit Freunden, die dich nicht für geisteskrank halten. In der Anstalt haben sie dir wenigsten die Flausen aus dem Kopf getrieben, dass du in die Zukunft sehen könnest. Du musst jetzt in die Schule! Wir sehen uns heute Abend!<< Sie stand auf und ging…
Ich war wütend und traurig zugleich. Man hatte mich als unzurechnungsfähig einstufen wollen? Aber eines beschäftigte mich mehr-etwas das erst durch die Rede meiner Großmutter freigerüttelt wurde. Wer bezahlte alles. Mein Konto, mein Aufenthalt in der Anstalt, mein langes Leben im Krankenhaus…??
Wütend stieg ich in meinen Porsche und fuhr los.
Als ich auf dem Parkplatz ankam entdeckte ich ein rotes Cabrio, welches auf einem Parkplatz stand, der am nächsten zum Schultor war. Ein Junge mit bronzefarbenden Haar und einem arroganten Lächeln lehnte am Cabrio und beobachtete eine Brünette, die eilig in die Schule ging. Sein Kopf ruckte in meine Richtung und ein noch überheblicheres Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
Bah, so ein Affe. Der hält sich wohl für etwas ganz tolles. Lieber keine Freunde, als so einen Freund. Er kam auf mich zu, doch ich ignorierte ihn und ging an ihm vorbei.
Eine Stimme neben mir ließ mich zusammenzucken.
>>Hey, ich bin Edward. Du bist neu hier richtig. Wir auch, doch wir waren schon am Anfang des Schuljahres hier. Mein Vater gehört zu den Oberärzten des Krankenhauses. Eigentlich wollte ich bloß wissen, woher du das tolle Auto hast. Ich meine so einen Porsche sieht man in Forks nicht allzu oft!<<, sagte er betont freundlich. Ich hatte nicht vor unhöflich zu sein, weil das würde einen nicht wirklich guten Eindruck hinterlassen. Als ich grade den Mund aufmachen wollte kam eine Durchsage des Direktors.
Er sagte, dass alle Schüler in die Cafeteria kommen sollen. Danach rief er die Leute auf die das betraf. Anscheinend viele, denn er redete einige Minuten in denen die Schüler aufmerksam zuhörten. Ich schaltete ab, da ich meinen Namen nicht erwartete.
Der Direktor wollte grade den letzten Schüler nennen, als er hustete. Es war kein >ich-habe-mich-verschluckt< Husten, sondern ein >das-kann-doch-nicht-stimmen< Husten. Er hatte jetzt die geteilte Aufmerksamkeit aller Schüler.
>>Alice Brandon<<, hallte die Stimme des Rektors durch die Gänge. Alle Köpfe schnellten zu mir herum.
Ich war Edward noch eine Antwort schuldig. Die Blicke der anderen im Rücken drehte ich mich zu ihm um.
>>Ich bin Alice. Alice Brandon.<<
Danach drehte ich mich um und setzte ein Pokerface auf, während ich mich auf den Weg zur Cafeteria machte.
Ich stand etwas abseits der Schülermenge und hörte mir eine Rede über verschiedene Theaterstücke an. Was machte ich hier und was wollte die Schule von mir? Durch die Langeweile hier schoben sich wieder die Gedanken von vorhin an die Oberfläche.
Wer bezahlte mein verschwenderisches Leben?
Vielleicht konnte Dr.Cullen mir dazu mehr verraten . Immerhin hatte er meine Krankenakte, wo auch die langen Aufenthalte in den
einzelnen Krankenhäusern aufgelistet waren.
>>Kennt jemand von euch Vivienne Westwood?<<, rief ein Junge auf der Bühne. Wer kannte Vivienne Westwood nicht. Sie ist eine Ikone. Ich besitze sogar einige Kleider von ihr.
Vorsichtig hob ich meine Hand. Mehrere Schülerinnen meldeten sich.
>>So dann könnt ihr zehn nach vorne kommen. Wir würden nämlich gerne eine Wette abschließen<<, erklärte ein recht hübscher Junge. Langsam lief ich auf die Bühne. Die anderen neun taten es mir gleich. Eine blonde Schönheit betrat die Bühne. Sie erinnerte mich stark an jemanden, doch ich konnte nicht sagen an wen. Die anderen waren nur alles übergeschminkte Tussis, die meinen die Tollsten zu sein. Es war auch die dabei, die mich am ersten Tag auch beschimpft hatte.
>>Glaubst du auch nur ein von ihnen besitzt ein Kleiderstück von Vivienne? <<, fragte der eine den hübschen Jungen. Der hübsche Junge überlegte. Ich spürte einen intensiven Blick auf mir, doch ich konnte nicht ausfündig machen, wo er herkam.
>>Ich denke unsere hübsche Rosalie besitzt ein Kleidungstück von Vivienne. Bei der Verrückten bin ich mir nicht ganz sicher, denn sie hat schließlich auch einen Porsche auf dem Parkplatz stehen. Aber ich persönlich habe lieber keinen Porsche als keine Familie. Ich meine hier hassen sie alle und ihre Großeltern haben sie auch nur aus Mitleid aufgenommen. Außerdem wird sich rumerzählt, dass sie lange Zeit in einer Anstalt war, weil sie als unzurechnungsfähig eingestuft wurde. Aus dritter Hand habe ich noch erfahren, dass sie zehn Kilo Untergewicht haben soll<<, lachte der eine Junge.
Das war geplant! Ich ließ mir meine Traurigkeit nicht anmerken, sondern lächelte freundlich. Die ganze Cafeteria brach in lachen aus.
>>Nur weil du die Bestätigung suchst, musst du sie nicht an mir auslassen<<, zischte ich. Keiner hatte von mir mehr ein Wort erwartet-dementsprechend schauten mich auch alle an.
>>Pause!<<, rief ein Lehrer, der grade den Raum betrat.
Ich blickte die Speisen kritisch an und entschloss mich nur einen Salat und einen Kaffee zu nehmen, da das andere nicht wirklich appetitlich aussah.
Ich drehte mich um und wollte die Cafeteria verlassen, da schlug mir jemand das Tablett aus der Hand. Der Kaffeebecher wurde mir aus der Hand gerissen und er ergoss sich auf meinem neuen Kleid. Fassungslos starrte ich das Desaster an.
Etwas kam neben mir klirrend auf. Ein Messer lag neben mir und das nächste folgte!
Ich blickte auf und sah, dass ein Messer in meiner Höhe auf mich zugesaust kam. Schnell riss ich das Tablett hoch um mich zu schützen. Mit einem krachen flog das Messer gegen das Tablett. Ein Mädchen kam auf mich zu. Nichts besonderes.
>>Das ist dafür, dass du meinen Freund so angegiftet hast!<<, zickte sie und kippte mir eine Sekunde später ihre Nudeln über mein Kleid. Der Pudding folgte. Dann zauberte sie ein rohes Ei aus ihrer Jackentasche und zerbrach es über meinem Kopf. Das Eiweiß tropfte mein Gesicht hinunter.
>>Willst du vielleicht noch deinen Mageninhalt auf mir entleeren, denn im Kopf scheinst du nichts mehr zu haben. Vielleicht sorgt diese Ungleichheit auch für dein schiefes Laufen<<, überlegte ich laut. Das Mädchen grinste hinterhältig.
>>Wenn du mich so lieb darum bittest, dann gebe ich dir natürlich auch noch mehr Nachtisch.<<
Im nächsten Moment spürte ich, wie mir die Salatsoße über meinen Kopf gegossen wurde. Ich drehte mich um und rannte aus der Cafeteria, darauf bedacht das Lachen der anderen zu ignorieren.
Immer tiefer rannte ich in den Wald hinter der Schule, bis ich zu einem kleinen Fluss kam. Ich stellte mich einfach in ihn, um den Dreck einigermaßen von mir runter zubekommen.
Als ich wieder hinauskletterte wurde mein ganzer Körper von Schluchzern geschüttelt und Tränen liefen mir die Wangen hinab.
Etwas weiches setzte sich neben mich. Der Wolf. Ich lächelte ihn an, was vermutlich sehr gequält aussah. Er schaute sich einmal um legte sich dann aber neben mich. Ich war frohe jemanden zu haben. Jemand warmes. Ich lehnte mich an ihn und schloss die Augen.
Kurze Zeit später schlief ich ein…
Tag der Veröffentlichung: 20.11.2012
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