Was keiner
zu keiner Zeit
geglaubt haette . . .
Hinten hinter Hildesheim
steht ein Haus im Walde.
Diese Burg steht ganz allein
thronend auf ner Halde.
In dem Haus wohnt eine Frau,
die schreibt gern Gedichte
unter einer Fichte,
macht auch gern auf Neunmalschlau.
Wenn dann dieset Weib
eines ihrer stockvoll elegischen Gedichte
vollendet hat, steht ett auf
und støckelt zu seiner Breitgarage ***
Ruft mim Handy enn Taxi an.
Will die ihre Luxuswaegen schonen?
Nein, dat eben nicht,
will aber nen Chauffeur
und mit dem zu ihrer Lieblingspinte.
Fast zwei Kilometer entfernt.
Kann man auch hinlaufen.
Doch mit Stilettos iss dat nichs.
Dat wird die Umwelt verstehen muessen.
Watt iss dat ueberhaupt - Umwelt?
*** Garageninhalt:
nen SUV (Ford Kuga)
dazu enn Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid
und auchn Wrangler Jeep
Sie liebt Stilettos, schwørt darauf.
Dicke Fuesse hin oder her!
Hatze sechzig Paar davon.
Und ihr Pintenwirt mag datt
genauso wie sie.
Ganz scharf drauf:
Auf die Fuesse in den Stilettos:
Er noch mehr als auf sie.
Und sie mehr als auf sich selbst.
Datt iss aber voellich normal.
Heutzutage sowieso,
wo ett nur noch auf unten ankommt.
Und so . . . - Scheisse!
Hab ich jetz watt dummet gedichtet?
Schon kommze bei der Pinte an.
Der Wirt und so Kumpels von ihm
stehen schon davor - wussten bescheid.
Der Chauffeur reisst die rechte Tuer auf.
Vom Fond.
STØCKI KØCK - so heissze.
Macht erst mal auf provokant,
streckt die Beine aus der Karre.
Der Wirt kriegt dat gleich luchs:
Schon wieder niegelnagelneue
- Støckelschuhe dran, obergeile Stilettos!
Langsam streckze dem Chauffeur,
der in Richtung Transe Gegenderte,
ihre Haende entgegen.
Sowatt von lila-metallic Krallen dran!
Ziehze der wie auch immer geartete Kerl
gefuehlvoll aus der Karre.
Mit viel Silberblick
ignoriert sie den Wirt samt Kumpelz,
starrt sie Richtung Pinte,
die mit dem ueberbreiten Blechschild:
"ZUM KROKODIL"
Also entert sie dat Lokal.
Und watt soll man sagen? - Von der Wand
grinst ihr ein Krokodil entgegen.
Ett is zwar tot und praepariert,
aber endlos am Grinsen.
Jetzt aber, da sie zum Tresen hinstøckelt,
grinsen mehrere um die Wette,
kriegen ihre penetranten Blicke nich weg
von den Stilettos:
Der Wirt, die Kumpelz und dat Krokodil.
"Was grinst ihr so blød?"
sagze wuetenden Blickes zum Wirt.
"Lass das - Idiot!".
Da grinst der erst recht.
Also tritt sie ihm ganz brutal
mim Støckel auf den Schlappen.
Da muss der Kneipier laut aufjaulen
und sich totlachen zugleich,
auf einem Bein herumtanzend
wie ein Don Kosake.
Doch dann entdeckt er Blut am Schlappen.
Und weder mit Grinsen noch Lachen
will ett nunmehr nicht laenger
so richtig klappen.
Beim Krokodil aber umsomehr:
Dat Grinsen und dat Starren:
Auf die Fuesse von STØCKI KØCK
samt deren Stilettos.
Suendhaft teuer erworben - die letzteren!
Ett grinst und grinst dat Krokodil.
Dat klappt so gut,
datt ett urpløtzlich von den Toten erweckt wird,
sich von der Wand runterfallen laesst
auf den Wirtshausboden klatscht
und auf Støcki Køck losgeht.
Dat Reptil beisst ihr wupps
in den linken stilettobeschuhten Fuss,
die Stilettos aus Krokoleder.
"Warte, dir werd ichs zeigen"
kommt ett da diesem Biest.
Ett reisst sein meterlanget Maul auf,
beisst sich an der Køckschen fest
und schleppt sie zur Tuer hinaus
in den tiefen Wald bei Hildesheim.
Na klar - da muss sie furchtbar schreien
und dat Echo im Wald schreit mit.
Wenig spaeter kreist ein Hubschrauber
ueber der Pinte - lautes Geheul.
Aber nur noch von ihm.
Der Grinsewirt hatte die Polizei verstaendigt.
Es kommt zum Grosseinsatz.
Aber dat Krokodil iss wech
und Støcki genauso - sowatt von wech!
Allet, watt sie noch finden von ihr:
Die Stilettos!
Damit wollte dat Reptil
ja nichs zu tun haben.
Waer ja auch nur zu kannibalisch gewesen.
Und die Moral von der Geschicht:
Trag Krokoschuhe lieber nicht!
Und willst dem Wirt du imponieren,
dann trag die Schuh von andern Tieren.
Der akzeptiert auch Imitate
und mag auch dat in seiner Kate.
Auch damit wirste flott rumstøckeln
und bringst den Wirt alsbald zum Gøckeln.
Texte: Ossel Osselpossel (= nom de plume du auteur)
Bildmaterialien: Photo de couverture par Pixabay
Cover: Sans application
Lektorat: Sans application
Korrektorat: Sans application
Übersetzung: Sans application
Satz: Sans application
Tag der Veröffentlichung: 10.08.2020
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Die Handlungen und Personen dieses Poems sind erfunden.
Aehnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufaellig.
Das gilt sowohl hinsichtlich der Protagonisten STØCKI KØCK als auch BODO LATTEK, dem darin vorkommenden Kneipenwirt.