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Leseprobe

 




Zukunftsliebe



Dämmerung




Betty Kay










Alle Rechte vorbehalten. Die Weiterverbreitung dieses Textes in elektronischer und anderer Form, auch von Auszügen oder Übersetzungen, ist nur mit schriftlicher Erlaubnis der Autorin gestattet.



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© 2017   Autorin: Bettina Kiraly

Kontakt siehe unter „Letzte Worte der Autorin“



Lektorat und Beratung: Susanne Pavlovic, www.textehexe.com



Covergestaltung: ©authors-assistant (Britt Toth authors-assistant.com) unter Verwendung von Bildern von Shuttershock (claudia veja images) und Pixabay.



Autorenfoto: Robert Syrovatka, www.robertsyrovatka.com

Über die Autorin

Geboren 1979 wuchs die Autorin Bettina Kiraly in einem kleinen Ort aus dem Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich auf und lebt hier mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern noch immer. 2006 stellte die Autorin ihr erstes Buch fertig. Ihre Bücher veröffentlichte sie bislang unter dem Pseudonym Betty Kay. Derzeit arbeitet sie an diversen neuen Projekten.

Verbrechen lernte Bettina Kiraly von der anderen Seite des Gesetzes bei der Arbeit in einem Rechtsanwaltsbüro kennen. Fasziniert von den dunklen Flecken auf der menschlichen Seele beschäftigen sich ihre Texte mit der Psyche der Hauptpersonen ihrer Geschichten. Im Mittelpunkt stehen meist außergewöhnliche, starke Charaktere, die um ihr Stück vom Glück kämpfen.

Weitere Informationen zu Bettina Kiraly alias Betty Kay und ihren Werken finden Sie auf der Autorenhomepage www.betty-kay.at.



Weil ich hoffe,
dass die Liebe unsere Zukunft mitbestimmt!


Dämmerung

Ich bekam zu wenig Luft hier oben. Das Implantat zwischen meiner fünften und sechsten Rippe hatte Schwierigkeiten, genug Sauerstoff zu produzieren. Früher oder später würde ich ein neueres Exemplar brauchen. Doch ich hatte nicht vor, lange auf diesem Berg zu bleiben. Ich war nur wegen der Aussicht heraufgekommen.

Die Kälte kroch unter meinen Anzug, während ich das Land überblickte, das sich nach allen Richtungen flach fast bis zum Horizont streckte. Der Schein eines Feuers war in einer Hügelkette zu erkennen. Zwischen dem dazugehörigen Lager und mir war eine Gruppe von drei oder vier Menschen unterwegs. Mit bloßem Auge hatte ich Schwierigkeiten, die Strecke abzuschätzen. Aber es war kein gutes Zeichen, dass sie mit ihrer Klettertour nicht gewartet hatten, bis die Sonne höher am Himmel stand. Wer es wagte, nachts aufzubrechen, hatte keine ehrenwerten Absichten.

Ich klappte das Visier meines Helms hinunter. Auf der durchsichtigen Glasscheibe erschienen hellblaue Linien, während der Computer die Entfernung berechnete. Die Wanderer, die gerade über eine Kuppe kletterten, waren ungefähr zwei Kilometer entfernt. Die Feuerquelle musste sich fünf Kilometer weiter weg befinden.

Über das Lager machte ich mir keine Gedanken. Ich wusste, irgendwo dort hinten war eine größere Siedlung. Die Wanderer bereiteten mir mehr Sorgen. Mit zweimaligem Blinzeln und einem Zusammenkneifen des rechten Auges vergrößerte ich den Ausschnitt der Anzeige, bis ich die Menschen deutlich auf dem Visier meines Helms sehen konnte.

Es handelte sich um vier Männer in schmutziger Kleidung mit Turbanen und zerschlissenen Überwürfen. Vermutlich Wegelagerer und Diebe auf der Suche nach neuen Opfern. Doch noch waren sie weit entfernt. Von ihnen drohte wohl keine direkte Gefahr.

Ich klappte das Visier wieder nach oben, wo es sich zu einem schmalen Metallreifen zusammenfalten würde, und griff nach dem hellgrauen Umhang. Ich zupfte und zog an dem Stoff, bis nichts mehr von dem intensiv blauen Anzug darunter zu erkennen war. Die Kapuze tief in die Stirn gezogen, verbarg ich meinen Helm.

Sofort traten mir Schweißperlen auf die Stirn. Unter dem Umhang war es furchtbar heiß, doch man durfte meinen Anzug nicht entdecken. Damals, als sich der Widerstand auf diesem Planeten gegen die Ungerechtigkeit erhoben hatte, mochte unsere Ausrüstung aus modernem Material bestanden haben. Mit der Hitze seit dem Nuklearkrieg kam der Stoff mit den Stürmen der beiden Sonnen nicht zurecht.

Seufzend hob ich meinen Rucksack auf, den ich neben mir auf den Boden gelegt hatte. Dann stieg ich langsam den Berg hinunter, während die Sonne sich höher schob.

Mein Begleiter mit dem sonnenverbrannten Gesicht erwartete mich ein paar Meter weiter unten. „Hast du entdeckt, was du gesucht hast?“

„So in der Art. Ich weiß jetzt jedenfalls, in welche Richtung ich mich wenden muss, um sicher voranzukommen.“ Ich sprang von einem Geröllhaufen und landete vor dem Mann.

Seine Augen lagen mit ruhiger Offenheit auf mir. „Sicherheit ist in dieser Zeit des Wandels das, was wir am sehnsüchtigsten erhoffen.“

Er glaubte mir meine Geschichte nicht. Aber es war besser, wenn er nicht zu viele Details von der Wahrheit erahnte. Besser für ihn. „Danke für deine Hilfe, Tomeno. Ich wünschte, ich könnte dich für deine Mühe entlohnen …“

„Du solltest dich ausruhen, bevor du deine Reise fortsetzt. Erst gestern haben wir dich schlafend, unterkühlt und dehydriert in unserem Stall gefunden.“

„Und ihr habt mir zu essen und ein Bett gegeben, obwohl ihr mich überhaupt nicht kanntet. Mit nichts kann ich das wiedergutmachen. Ich werde dich und deine Familie niemals vergessen. Doch jetzt ist es Zeit für mich

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 03.06.2017
ISBN: 978-3-7438-1704-3

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