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Ascan war sein Name und er kam aus Germanien. Doch von dem Dorf, aus dem er stammte, war nicht viel übrig geblieben, seit die Krieger aus dem Süden gekommen waren. Sie trugen seltsame Kleidung und sprachen auch unverständlich. Wenn sie kamen, dann waren sie so viele, dass man sie nicht mehr richtig zählen konnte. Ihr Reich war riesengroß, das erzählte man sich zumindest. Und sie hörten nicht auf, zu kämpfen und nach dem Prinzip divide et impera die Welt zu unterwerfen. In einem hinterhältigen Angriff hatten die großen Truppen sein Dorf überfallen, als die meisten Männer gerade damit beschäftigt waren, einer benachbarten Siedlung im Kampf gegen die Krieger aus dem Süden beizustehen. Im Grunde waren die meisten Häuser und Menschen zwar von den Römern verschont worden, denn sie hatten nur Wertvolles mitgenommen. Doch eines war unter ihrer Beute gewesen, das Ascan nicht verzeihen und vergessen konnte. Sie hatten Aleke entführt, die Tochter des Heereskönigs, ihres Anführers.

Nachdem sich das Dorf vom ersten Schock des römischen Überfalls erholt hatte, sammelten sich die Bewohner auf dem Versammlungs- und Marktplatz. Es waren fast nur Frauen, Kinder und alte Menschen anwesend. Ascan fühlte sich verantwortlich für sie alle, jetzt wo die erwachsenen Männer nicht da waren. Zusammen mit seinem besten Freund Eike wollte er eigentlich schon lange mit den anderen Männern zusammen in die Schlachten ziehen, doch sie mussten sich noch gedulden. Immer wieder bettelten sie ihre Väter an, doch die hielten ihnen vor, noch zu jung zu sein. Nun, nachdem sie den Angriff der Römer nur überstehen, aber nicht abwehren hatten können, fühlten sie sich umso mehr in ihrer Ehre verletzt. Ihnen sann nach Rache.

Als die germanischen Krieger schließlich wieder nach Hause kamen, und ihr Dorf ausgeraubt vorfanden, beschlossen sie ohne zu zögern, sich sofort wieder auf den Weg zu machen- auf in den Kampf gegen das römische Lager, das nicht weit von ihnen im Süden aufgebaut worden war. Auch Ascan und Eike hatten an der Versammlung der Männer teilgenommen, in der dieser Entschluss gefasst wurde. Doch als sich die Erwachsenen bereit machten, zu kämpfen, wurden die beiden Jungen wieder nur vertröstet. „Ihr seid noch nicht soweit.“, behauptete Ascans Vater, als sein Sohn ihn darum bat, mitkommen zu dürfen. „Wir sind sehr wohl bereit.“, beharrte Ascan, „Wir können reiten und mit dem Schwert kämpfen, wie man es von einem Germanen erwartet.“ Sein Vater brummelte unmutig in seinen Bart und Eike fügte hinzu: „Wir haben keine Angst. Weder vor den Römern, noch vor dem Tod.“ Sie hatten eine leise Ahnung, warum man es ihnen noch nicht erlaubte. Dahinter steckten doch garantiert ihre vorsichtigen Mütter. Während die Männer des Dorfes unbestreitbar große Kriegshelden waren, so hatten im Dorf und vor allem auf den Höfen, hauptsächlich die Frauen das Sagen. „Wir sind schon 15 Jahre alt, Vater.“, erinnerte Ascan den Mann, „Wir können kämpfen.“ Eike nickte zustimmend und schwenkte sein Schwert, um zu zeigen, wie gut er damit umgehen konnte. Er gehörte wirklich schon zu den besten Schwertkämpfern im Dorf und war auch zu Recht stolz darauf. Mit den Worten „Ihr wollt doch nur das schöne Mädchen retten, ihr Schlawiner!“ beendete Ascans Vater die Diskussion mit einem Nein und auch Eikes Eltern ließen sich nicht mehr vom Gegenteil überzeugen.

Sobald die germanischen Männer am nächsten Tage in die Schlacht gegen das römische Lager gezogen waren, in dem sie Aleke gefangen hielten, saßen Ascan und Eike wie auf glühenden Kohlen herum und warteten auf die Männer. Doch als sie schließlich zurückkamen, merkten die beiden Jungen sofort, dass etwas nicht stimmte. Waren die tapferen Nordmänner etwa nicht erfolgreich gewesen? Das konnten sie sich kaum vorstellen. Die Germanen waren schließlich die besten Krieger, die man sich nur denken konnte. In den Augen von Ascan und Eike konnte kein Mensch der ganzen Welt Männer wie ihre Väter im Kampf besiegen. Doch wie es aussah, hatten sie sich da geirrt. Nur wenige von ihnen waren überhaupt in ihr Heimatdorf zurückgekehrt und viele waren schwer verwundet. Selbst einige ihrer zähen Pferde hatten sie in der Schlacht verloren.

Kaum waren die Männer angekommen, versammelten sich alle Dorfbewohner auf dem Versammlungsplatz, um zu hören, was passiert war. Auch Ascan und Eike warteten gespannt auf den Bericht. Sie hatten sich extra Plätze in der ersten Reihe gesichert und platzen beinahe vor Spannung, auch wenn ihnen klar war, dass es diesmal keine ruhmreiche Erzählung sein würde, wie sie es sonst kannten. Alekes Vater trat auf den Platz und sagte: „Es ist uns nicht gelungen, meine Tochter zu befreien, wie ihr euch wahrscheinlich schon gedacht habt.“ Sofort ging lautes Gemurmel in den Reihen los, woran das bloß gelegen haben könnte. Sie sollten es bald erfahren, denn der Mann sprach weiter: „Die römischen Krieger aus dem Süden waren einfach zu viele. Wenn wir einen erschlagen haben, kamen gleich fünf weitere. Wir haben alle tapfer gekämpft, bei Odin.“ Das glaubten sie ihm in der Tat und spendeten großen Beifall für die Krieger. Doch wenn es ihnen nicht gelungen war, Aleke zu befreien, was war dann zu tun? „Die Römer haben uns folgende Wahl gelassen!“, rief Alekes Vater laut, damit es auch jeder hören konnte, „Wenn wir bis zum nächsten Vollmond genug Gold zahlen können, dann lassen sie Aleke frei. Schaffen wir das nicht, dann wird sie nach Rom gebracht und als Sklavin verkauft.“ Eike und Ascan sahen sich an. „Lösegeld.“, stellten sie gleichzeitig fest.

„Aber das ist unmöglich!“, rief nun Eikes Vater, „Wir haben so gut wie kein Gold mehr, seit die Römer unser Dorf überfallen und ausgeraubt haben.“ – „Dann greifen wir eben einen der Stämme im Osten an.“, schlug Alekes Vater vor. Das wäre zumindest eine einfache und schnelle Sache. Aber ob es mit den geschwächten germanischen Kriegern gelingen würde, war fraglich. Wunder genug, dass die Römer mit ihnen nicht kurzen Prozess gemacht hatten. „Anscheinend gibt es keine andere Möglichkeit.“, stellte Ascans Vater fest, „Wir sollten Kriegsrat halten und uns dann schnell auf den Weg machen.“ – „Moment!“, rief Ascan plötzlich dazwischen. Ihm war gerade eine Idee gekommen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Mutig stand er auf und fragte dann: „Was ist mit dem Drachengold?“ Einige der Frauen kicherten und lachten ihn wohl aus. Die Männer schüttelten die Köpfe und schienen ihn für verrückt zu erklären. Für einen dummen Jungen wohl. Oh, wie gerne er ihnen das Gegenteil beweisen würde, wenn sie ihn nur endlich ließen. Eike schien es genauso zu gehen und er stand nun ebenfalls auf, um ernst zu verkünden: „Das Drachengold wäre auf jeden Fall mehr als genügend.“ Während die meisten Erwachsenen noch lachten, trat ein alter Mann aus ihren Reihen heraus. Es war der Dorfälteste und er genoss die höchste Achtung der Menschen, weil er mit den Göttern in Kontakt treten konnte.

„Die Jungs haben Recht.“, sagte der alte Mann und mit einem Mal waren alle still, um seiner dunklen, rauen Stimme zu lauschen. Ascan und Eike waren selbst ein bisschen überrascht von der Zustimmung des Mannes. „Der Legende nach hütet der Drache das Gold in seiner Höhle und bisher ist es niemandem gelungen, es zu finden.“, erklärte der Dorfälteste. „Es hat aber auch noch niemand von uns danach gesucht.“, warf Ascans Vater ein, „Niemand weiß, ob die Legende überhaupt stimmt.“ Nun sah der alte Mann etwas mürrisch aus und sagte streng: „Natürlich stimmt die Legende.“ – „Wir glauben daran!“, riefen Eike und Ascan sofort. „Lasst uns nach dem Drachengold suchen.“, bat Eike die Männer. „Genau, wir können es finden.“, fügte Ascan hinzu.

Den ganzen Abend lang verbrachten Ascan und Eike damit, auf ihre Eltern und die anderen Dorfbewohner einzureden, um ihnen die Suche nach dem Drachengold zu erlauben. Aber schließlich hatten sie es geschafft und ihnen wurde die Suche gestattet. Aufgeregt packten sie die nötigsten Sachen zusammen und machten sich auf ihren Pferden auf den Weg. Endlich gab man ihnen die Chance, sich zu beweisen. Sie konnten es kaum abwarten.

Nach ein paar Tagen erreichten sie tatsächlich die legendäre Höhle, in der der Sage nach das Zuhause des Drachen liegen sollte- zusammen mit seinem Gold. Ascan und Eike ließen ihre Pferde draußen stehen und begaben sich zu Fuß in die dunkle Höhle. Mutig zogen sie ihre Schwerter und wateten durch die Dunkelheit. Sie wussten nicht genau, was sie erwartete, aber sie wollten sich ungern überraschen lassen. Angst hatten sie eigentlich nicht, zumindest redeten sie sich das immer wieder ein- ein echter Germane kannte schließlich keine Furcht. Und irgendwie waren sie auch noch berauscht von dem Erfolg, die sagenumwobene Höhle gefunden zu haben. Um vor dem jeweils anderen ja keine Schwäche zu zeigen, gingen sie mutig voran.

Schließlich endete der lange, dunkle Gang, den sie beschritten hatten, und sie standen am Fuße eines großen steinernen Gewölbes. „Sieh mal, das muss der Drache sein.“, sagte Eike zu Ascan und deutete auf ein paar spitze Zacken, die hinter einem Felsblock hervorstanden. Am anderen Ende des Gewölbes schien es einen weiteren Gang zu geben, aus dem ein goldener Schimmer drang. „Dann liegt dort hinten wohl sein Schatz.“, vermutete Ascan und sein Freund nickte begeistert. Auf leisen Sohlen schlichen sie vorwärts, denn noch hatte der Drache sie nicht entdeckt und das sollte auch so bleiben, wenn es nach ihnen ginge. Geschickt wichen sie den großen Geröllsteinen und den Felsen aus und erreichten bald die hintere Seite des Gewölbes. Mit einem Blick nach dem Zackentier versicherten sie sich, dass sie noch nicht aufgeflogen waren, und setzten dann ihren Weg fort.
Der Gang war erleuchtet vom hellen Schein des nahen Goldes und die beiden Jungen beeilten sich ein bisschen. Endlich standen sie vor dem legendären Schatz, dem Drachengold. Es war bei Weitem beeindruckender, als sie es sich hatten ausmalen können. „Wie viel davon brauchen wir wohl, um Aleke freizukaufen?“, überlegte Ascan laut, doch auch sein Freund konnte es ihm nicht mit Sicherheit sagen. Sie beschlossen, einfach so viel zu nehmen, wie sie tragen konnten. Flink griffen sie nach dem Gold und füllten ihre Taschen damit. Hin und wieder blickten sie sich unsicher um, doch sie hörten und sahen nichts. Als sie so viel von dem Gold genommen hatten, wie sie nur konnten, schlichen sie möglichst leise wieder zurück zu dem Gewölbe des Drachen. Da er anscheinend noch schlief, rannten sie nun durch die Höhle, doch das war ihr Fehler, denn Ascan verlor in der Eile ein paar Goldstücke und sofort war der Drache hellwach.

Ein ohrenbetäubendes Fauchen hallte durch die Höhle und die beiden Jungs konnten nicht anders, als stehen zu bleiben. Wie angewurzelt standen sie im Gewölbe des Drachen und starrten ihn an, als er auf sie zu kam. Offensichtlich war er noch nicht ganz wach, denn er stieß sich mehrere Male an den Wänden, wobei sich große Steinbrocken lösten und zu Boden krachten. Dann blieb der Drache plötzlich vor den Jungs stehen und sah sie etwas verwundert an. „Habt ihr versucht, den Schatz zu stehlen?“, fragte er relativ höflich und blickte an ihnen herab. Ascan und Eike brachten keinen Ton heraus, sondern starrten den sprechenden Drachen nur entsetzt an. Er hatte sie also doch erwischt. Was nun?
„Seid ihr Germanen?“, wollte der Drache von den beiden Jungen wissen, als sie sich weiterhin nicht rührten und ihn nur ansahen, wie man einen großen Drachen eben ansieht, wenn er direkt vor einem steht. Nun nickten sie langsam, um seine Frage zu beantworten. „Aber warum wollt ihr denn stehlen, was euch gehört?“, fragte das Untier gar nicht so unheimlich. Das verstanden Ascan und Eike nicht. Unsicher sahen sie einander an. Der Drache nahm auf seinem eigenen Hinterteil Platz und wirkte eigentlich ganz höflich. „Ihr wisst gar nichts über das Gold, das ihr da habt, hab ich Recht?“, sagte er und kratzte sich an der Nase. „Nein.“, gestand Ascan und sein Freund fügte hinzu: „Was ist denn damit?“ Sie kannten nur die Legende vom Drachen, der einen Goldschatz hütete. Mehr hatten sie sich auch nie gefragt. Klang ja auch ganz plausibel auf den ersten Blick.
„Der Schatz gehört eurem Volk, den Germanen.“, sagte der Drache nun, „Sie haben ihre wertvollsten Besitztümer seit Generationen hier her gebracht, um es von mir beschützen zu lassen. So konnte es ihnen niemand stehlen.“ Anscheinend war dieser Teil der Saga irgendwann verloren gegangen über die hunderte von Jahren. „Das heißt, es ist unser Gold?“, hakte Eike nun etwas mutiger nach. Der Drache nickte gutmütig und brummelte: „Irgendwie schon.“ - „Du lässt uns einfach damit gehen?“, wollte Ascan wissen. Da verneinte das Tier und sagte: „Ich wüsste gern, wozu ihr das Gold haben wollt.“ – „Wir wollen die Tochter unseres Heereskönigs freikaufen. Die Römer haben sie entführt.“, sprudelte es nur so aus Ascan heraus. „Und warum kämpft ihr nicht, wie richtige Germanen?“, fragte der Drache mit hochgezogenen Augenbrauen. „Das haben die Männer versucht, aber es sind einfach viel zu viele Römer.“, erklärte Eike, „Und uns hat man nicht kämpfen lassen.“ – „Aber ihr wollt das Mädchen retten?“, hakte der Drache nach und sie nickten beide eifrig.

Eine Weile saß der Drache nachdenklich da und blickte an die Decke seiner Höhle. Ascan und Eike wussten nicht so recht, ob sie gehen oder bleiben sollten. Schließlich sprach der Drache wieder: „Warum wollt ihr denn das schöne Gold opfern?“ Anscheinend lag ihm auch etwas an seinem Schatz und wenn es nur der wärmende Glanz war, der seine Höhle erstrahlen ließ. „Was sollen wir denn sonst machen?“, frage Ascan, „Hast du eine bessere Idee?“ Wie es aussah, hatte er eine: „Ich könnte euch helfen.“ Nun wurden die Jungen misstrauisch. „Warum solltest du das tun?“, wollte Eike wissen. „Damit ihr mir mein Gold hier lasst. Und natürlich würde ich mich auch freuen, wenn man mich wie in der Vergangenheit auch wieder in Ruhe lassen würde.“, erklärte er. Das klang plausibel. Wenn der Drache damit zufrieden sein würde, dann sollte es so sein und die Jungen schlugen ein.
Nachdem die Jungen das Gold wieder zurückgebracht hatten, verließen sie gemeinsam mit dem Drachen die dunkle Höhle und der sagte: „Aufsteigen bitte!“ – „Wir beide auf deinem Rücken? Ist das dein Ernst?“, wollte Eike wissen. Ihm gefiel der Gedanke nicht so gut, auf einem solchen Untier zu sitzen. „Ich kann fliegen. Das geht schneller, als alles andere.“, meinte der Drache etwas ungeduldig. „Wir sollten es versuchen.“, bekräftigte Ascan und so kletterten sie auf ihren neuen Freund. Bald darauf erhob dieser sich in die Lüfte mit einer solchen Leichtigkeit, die man ihm gar nicht zugetraut hätte, wenn man ihn gemächlich über den Boden hatte latschen sehen.

„Da unten ist das Lager der Römer!“, verkündete Eike lautstark gegen den Wind und hielt sich krampfhaft an einem Rückenzacken des Drachen fest. „Das sind aber wirklich viele.“, gab das Tier zu. Es blieb extra hoch genug, um von den Speeren der Römer nicht getroffen zu werden, die sich nun zu verteidigen versuchten. „Sagt mir Bescheid, wenn ihr euer Mädchen seht!“, forderte der Drache die Jungen auf, die an beiden Seiten an ihm hinunter sahen, auf der Suche nach Aleke. Schließlich entdeckte Ascan sie im Chaos, das im Lager ausgebrochen war. Er zeigte dem Drachen, wo er hin musste, und war gespannt, was der nun tun würde.
Mit einem kräftigen Feuerstoß aus seinem Maul setzte der Drache einige Zelte der Römer in Brand, um sie abzulenken. Dann traute er sich ein Stück weiter runter und griff schließlich mit seinen Krallen ganz vorsichtig nach Aleke, die ebenfalls vor ihm zu flüchten versuchte. Schnell stieg er wieder auf und verließ den Schauplatz, indem er über die Wipfel der umstehenden Bäume verschwand. Hinter ein paar Hügeln landete er endlich und ließ seine Passagiere herab.

Zuerst versuchte Aleke wegzulaufen, doch dann erkannte sie Eike und Ascan. „Seid ihr verrückt, euch mit diesem Drachen einzulassen?“, rief sie aufgebracht. „Er hat uns geholfen dich zu retten.“, sagte Eike nüchtern. „Genau genommen hat er dich gerettet.“, ergänzte Ascan. Aleke sah den riesigen Drachen an, der eben noch ein ganzes Römerlager in Angst und Schrecken versetzt hatte und musste sich eingestehen, dass er nun gar nicht mehr so schrecklich aussah. Und irgendwie hatten die Jungs auch wieder Recht. Wie das alles kam, mussten sie ihr unbedingt mal in Ruhe erklären. Nun aber bedankte sie sich erst einmal bei dem Drachen. „Keine Ursache.“, seufzte der nur, „Aber jetzt entschuldigt mich. Wir hatten einen Deal und ich möchte gern zurück in meine Höhle.“ – „Kommst du nicht mit in unser Dorf?“, wollte Aleke erstaunt von ihrem Retter wissen. „Nein, nein. Ich möchte nach Hause.“, sagte der Drache und fügte noch hinzu: „Vergesst nicht, was ihr mir versprochen habt!“ Eike und Ascan schworen ihm, ihr Versprechen zu halten. Sie würden niemandem davon erzählen und ihn auch in Zukunft in Ruhe lassen. Das würde nicht schwierig sein, denn die erwachsenen Dorfbewohner hielten den Drachen ohnehin nur für eine Legende. Das hatte den angenehmen Nebeneffekt, dass sie nun die alleinigen Retter des Mädchens Aleke waren und endlich als Krieger anerkannt würden.

Impressum

Texte: Betty J. Viktoria
Bildmaterialien: Betty J. Viktoria
Tag der Veröffentlichung: 12.04.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Eicke (1995 - 2012) R.I.P.

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