Es war einmal in heutiger Zeit. Indonesien
2009 und eine Nacht
Kim, der Name war ihm von seinem ersten Arbeitsherrn gegeben worden, war ein elternloser Junge von ca. 8 Jahren,der in einem Pappkarton wohnte. Sein genaues Alter wußte niemand, er auch nicht, er konnte ja nicht zählen. Woher auch, er ging ja nicht zur Schule. Aber er konnte beten, und das tat er an jedem Morgen und Abend, und das sollte eines Tages erhört werden.
Und Illa, Kim hatte dem Grillaweibchen den Namen gegeben, er dachte Gori hört sich so männlich an, war ein wohlbehütetes Gorillaweibchen, das in einem großen Palast wohnte. Dieses große Haus war umgeben von einem Zaun,
den Illa leicht hätte überklettern können, aber sie schien es nicht zu wollen. Sie hatte ihren eigenen Diener und schlief wohl in einem Bett mit seidener Bettwäsche.
Kim mußte seinen Lebensunterhalt als lebende Uhr
bestreiten.
Das war eine gute Arbeit, er bekam täglich ein paar Rupien, davon konnte er sich zumindest etwas zu Essen kaufen. Und all die Menschen, die sich keine Uhr leisten konnten, wußten immer die Uhrzeit. Er hatte schon eine Menge unterschiedlicher Arbeiten machen müssen, zum Beispiel in einer Kohlegrube
schuften, als Schuhputzer bei einem Mann, der ihm nicht mal soviel gab, das er sich einmal sattessen konnte, auch als Strassenverkäufer von Obst oder weit schlimmere Arbeiten. Aber abends ging er immer an jenen Zaun mit dem großen Haus, in dessen Garten sich dieser Gorilla tollte und mit seinem Diener spielte. Illa kam, wenn sie ihn sah, an den Zaun gelaufen, mit dem das gesamte Anwesen eingezäunt war und reichte ihm die Hand, strich ihm ganz sanft über den Kopf und war glücklich. Kim träumte nachts in seiner Behausung aus Pappe ständig von einem lieben Drachen, der ihn aus dieser trostlosen Umgebung herausholen würde, aber auch von einem bösen Drachen, den er erst besiegen mußte.
Eines Tages hatte er den Drachen aus seinem Schlaf noch genau vor Augen und so schnell es ging, zeichnete er mit einem Stein, der wie Kreide aussah, den Drachen auf den Bürgersteig vor dem Haus, wo er auf das Gorillaweibchen wartete. Er hatte seine Mütze abgenommen und sie neben sich gelegt. Als er mit dem Bild von dem Drachen fertig war, lagen schon sehr viele Münzen in seiner Mütze, es war eine vornehme Gegend und die Leute nahmen wohl an, er bettele. Er nahm alles und steckte es in seine Tasche, da sprach ihn plötzlich ein feiner Herr an: "Was malst du denn für schöne Bilder, komm doch rein und male mir ein Bild nur für mich allein". Es war der Hausherr von dem großen Haus mit seiner "Illa". Illa kam freudig erregt auf Kim zu "Kennt ihr euch?" fragte der elegante Herr. " Ja, Herr, ich komme jeden Tag zu meiner Freundin, das Bild habe ich für sie gemalt". "Dann sollst du in Zukunft hier wohnen wie mein eigener Sohn und du wirst ein gute Ausbildung bekommen und kannst immer bei deiner Freundin Illa sein, möchtest du das ?" " Ja Herr, ich habe nur eine Bitte," entgegnete ihm Kim, " Illa ist hier immer eingesperrt, wenn wir sie zurück in den Urwald bringen könnten, wäre ich gerne ihr Sohn."
Der Hausherr sagte zu sich, dieser Junge ist mehr wert als alles andere auf der Welt, " Morgen bringen wir ihn zurück in den Urwald , Morgen, bestimmt..........
Seine Gebete waren erhört worden, aber war Illa auch glücklich ?????????
Als sie Illa im Dschungel absetzten, schien sie etwas verloren zu sein.........................
Sein Schicksal hatte der liebe Drache gelenkt, er wußte es genau...........................
Texte: Copyright H.Malcus
Tag der Veröffentlichung: 08.07.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch ist leider nicht nur Glück