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Über den Autor I B Harry

Mit 16 Jahren kam er nach Hamburg und heuerte sofort bei der Seefahrt an. Als Steward hörte er mit 20 Jahren auf und kam nach St.Pauli. Er begann als Tresenkraft in Discotheken ind war fast mitten ins "Milieu" abgerutscht.
Er machte eine Ausbildung zum Kaufmann bei einem großen deutschen Stahlkonzern, gründete u.A. eine Blocker-Firma und sorgte dafür, dass Filmcrews ungestört an Problemzonen in St.Pauli drehen konnten.
Heute lebt er als Witwer in Antalya in der Türkei
in einem Haus auf den Klippen mit Blick aufs Mittelmeer und Taurus-Gebirge und ist mit der Welt im Frieden.

Einige Erinnerungen hat er in diesem und anderen Büchern bei Bookrix veröffentkicht, u.A.


Knastalltag

Harry hatte Ausgang, er wollte noch schnell einen wegstecken, dazu musste er nach St. Pauli. Dort stand ja sein Mädchen, Anni, eine gut aussehende Frau von 24 Jahren, dicke Möpse und einen herrlichen Arsch und schaffte an. Solange er hier im Knast war, mußte er sich keine Sorgen um sie machen, sie schaffte gutes Geld an und war außerdem sehr ehrgeizig. Das Geld, das er für seine <Nebentätigkeiten> verdiente, brachte Anni sofort weg. Es sollte für ihre "gemeinsame" Zukunft sein, so wollte sie ihn hören. Er war ein gut aussehender Typ von 35 Jahren,1.92 m groß und hatte nie nach einer Fickmaus suchen müssen, sie waren ihm alle einfach so rein gelaufen. Er hatte wegen eines schiefgegangenen Raubüberfalls vier Jahre Knast bekommen. Nachdem er zwei Jahre in Santa Fu gesessen hatte, war er in Glasmoor gelandet. Hier wurden die Knackis auf die bald anstehende Freiheit vorbereitet. Er arbeitete zunächst in einer großen Firma in der Nähe in Norderstedt. Die Insassen mußten alle arbeiten, die "Priviligierten" draußen, die unsicheren Kantonisten innerhalb der Strafanstalt. Einer seiner Knastkumpel ,Joe, der wie alle anderen auch nur kriminelle Gedanken hatte, machte hier schon wieder Pläne über irgendwelche Peanuts, da hörte er schon gar nicht mehr hin. Er saß vorne im Versand und Harry stand am Entwickler, hier war seine Aufgabe die Filme auf Fehler zu prüfen. Vorne waren die Adressen und hinten wußte Harry, was fotografiert worden war. Niemand konnte sich vorstellen, was Hausfrauen in intimen Momenten mit ihren jeweiligen Partnern machen - oder umgekehrt ? Auf jeden Fall dürfte niemanden daran gelegen sein, wenn die Bilder in der Nachbarschaft verteilt werden würden. Na, er würde das schon machen, und wenn dabei nur ein Hausfrauenfick rausspringen würde. Harry fand es im Knast ganz gemütlich, jetzt, nachdem er 14tägigen Ausgang hatte, gab es auch draußen wieder was zu tun, was wollte er mehr. Im Knast hatte er sich gut eingerichtet, er hatte noch nicht ein einziges Mal den Knastfraß gegessen, und das lag an Günther. Günther war auf dem Kiez ein großes Tier, Rolls, Penthouse, Tanzlokal, Geld wie Scheiße, er saß hier wegen Steuerhinterziehung, hatte ein Jahr bekommen. Sein Geschäftsführer in der Zeit seinen Abwesenheit war Alfred, ein ehemaliger Boxer mit großer Ringerfahrung, der allerdings während seiner Laufbahn nicht soviel verdient hatte, und jetzt praktisch der Laufbursche von Günther war.





"Schiebefenster" links

Harry war wichtig für Günther, weil er eine nach aussen liegende Einzelzelle hatte, man konnte von da alles reinschieben, was es auf offiziellem Weg nicht bekam. Anni hatte sich mit Albert in Verbindung gesetzt und übergab ihm vorher ein Päckchen Valium,das Rezept bekam sie immer von ihrem Kiezarzt, ohne die es Günther im Knast nicht ausgehalten hätte. Alfred kam jede Woche und brachte Lachs, Serrano und Kaviar, Champus, alle möglichen Leckereien, so mußte Harry nicht ein einziges Mal die Knastküche ausprobieren. Jeden Morgen wurden durch Herrn Heinrich, einem Wärter, pardon Justizvollzugsbeamten,frische Brötchen und die Bild gebracht.
Harry hatte bis um 18 Uhr Ausgang, er trank Null Alkohol, weil alle zur Rückkehr ins Röhrchen pusten mußten. So hatte er sich mit den Regeln im Knast, wenn auch schweren Herzens, vertraut gemacht und hielt sich daran. Der "Raubüberfall", wegen dessen er hier saß, hätte ihm, wenn er einen schlechteren Verteidiger gehabt hätte, auch als versuchten Totschlag ausgelegt werden können, dann hätte er wesentlich mehr bekommen als diese vier Jahre. Nun saß er, weil er sich angeblich an einen Freier rächen wollte, der eine seiner Frauen aus der Copa Cabana geschlagen hatte. Dafür gab es jede Menge Zeugen und er fand damals das Strafmaß zu hoch, deshalb waren sie in Berufung gegangen und als das gleiche in der Berufungsverhandlung herauskam, hatten sie auf eine Revision verzichtet. Scheiß vier Jahre, es gab mit Sicherheit Halbstrafe, die würde er doch auf einer Arschbacke absitzen.

Haie und andere Tiere



Auf dem Kiez hatte sich ein Immobilienmogul, Axel Hunold, breitgemacht. Er ging immer nach demselben Muster vor, er kaufte alte Häuser, zahlte die darin lebenden Mieter aus und machte mit Hilfe eines hohen Tieres in der Politik, das war wohl so, aus Wohn/Gewerbeimmobilien.
Unten eine Bar, oben Steigen. Diese neu gewonnenen Gerwerbeobjekte ließen sich dann profitabel vermieten, und zwar in der Regel an Jungens vom Kiez, die sich auskannten und die dafür sorgten, dass die Steigen oben mit gutaussehenden Mädels voll waren. Woher sein Geld stammte wußte niemand, man munkelte -Drogen-, er war auch im Visier der Polizei, man konnte ihm aber bisher nichts beweisen. Er war ständig von zwei bulligen Typen umringt, die alle von ihnen verlangten "Arbeiten", ohne nachzufragen ausführten. "Atze" rief Axel in den Garten, wo die beiden sich aufhielten "bring Donald mit, wir müssen los ". "Chef, wohin?" fragte Atze neugierig, Extraaufgaben wurden nämlich gesondert bezahlt, und das war dringend nötig,sie brauchten immer Geld." Entmietung" sagte Axel einsilbig. Sie fuhren nach St. Pauli, zum Hans-Albers-Platz." Zum Number One, der letzte Termin für Kuddel Müller." meinte Axel gleichgültig, nun ist genug, der Laden wird übernommen." Kuddel stand hinter dem Tresen und fing an zu schwitzen, als er die drei sah. "Kuddel, ich bekomm jetzt 30.000 Euro, sofort, oder der Laden ist dicht," drohte ihm Axel, " ich werde auf meine Miete nicht länger warten, du weißt, heute ist Zahltag. "Axel, ich habe das Geld noch nicht zusammen, gib mir noch eine Woche." Bettelte Kuddel, aber er hatte noch nicht ausgesprochen, schon hatte er den Pistolenknauf von Atze zwei/dreimal im Gesicht. Blutend sank er zu Boden. " Wieviel hast du denn? " fragte ihn Axel. " Vielleicht dreitausend" nuschelte Kuddel, " das ist wirklich alles". "Gib her, du hast fünf Minuten, um diesen Vertrag zu unterschreiben und uns alle Schlüssel zu übergeben, dann verschwindest du aus Hamburg, verstanden?" Axel war wirklich das Letzte, eine skrupellose Sau, kein Mensch mehr.

Als Harry in das Number One kam, um mit Kuddel etwas zu klönen und einen Kaffee zu trinken, war dieser dumme Atze hinterm Tresen ." Wo ist Kuddel, und was machst du hier hinter dem Tresen?". Harry war erstaunt, er kannte diese miese Type, den Handlanger vom Axel. " Du hast hier Hausverbot" mit diesen Worten kam Atze hinter dem Tresen hervor und nahm mit seinen 1.95 m Körpergröße eine drohende Pose ein. Harry sah ein, hier war reden zwecklos und ging, er würde ihn sich schon noch zur Brust nehmen. Später.!! Und diese Bande hatte er auf seinem privaten Zettel obenauf.

Anke war Kuddels Frau, sie hatten eine Etagenwohnung im 4. Stock in der Seilerstrasse ohne Fahrstuhl Er pustete ganz schön und klingelte. Sie war eine immer noch gut aussehende Frau von ca vierzig Jahren und machte ihm die Tür auf. " Hallo Harry, komm rein, ich mach schnell einen Kaffee". Sie ging in die Küche und rief " was ist los? " " Anke , ich wollte nur wissen, ob du weißt, wo Kuddel ist," antwortete er. "Ist er nicht im Laden? dann wird er wohl irgendwo zocken sein ". Sie schien sich keine Sorgen zu machen, sie war das gewohnt, er war nicht der treue Ehemann, aber ein liebevoller Vater, sie hatten einen kleinen Sohn, Mikka, (Kuddel war ein Formel 1 - Fan, er ließ keine Rennen auf der Welt aus). Sie tranken schweigend den Kaffee, Harry Gedanken waren ganz woanders. Was hatten sie mit Kuddel gemacht? Zutrauen würde er denen alles. "Was macht Mikka? " " Er geht hier nebenan in den Vorschulkindergarten". Harry ließ einen 200 ¤ Schein rüberwachsen und mit einem "Gib ihm einen Kuß von seinem Patenonkel," und Küßchen auf die Wange von Anke ging er.


Kiezwirt tot aus Elbe geborgen



Am Tag darauf war Kuddel aus der Elbe geborgen worden, eine Schiffsschraube hatte seinen Kopf zertrümmert, Unfall, Mord oder Selbstmord, die Todesursache konnte der Gerichtsmediziner erst nach genaueren Untersuchungen sagen, man ermittelte in allen Richtungen. Mehr als eine nicht sehr große Information hatte die Pressestelle der Polizei nicht rausgelassen, Order von Oben ?!

Für Kuddel



Harry wußte, wer für Kuddels Tod verantwortlich war und er würde etwas unternehmen. Anni hatte sich ein paar gefangen, weil sie ihn nicht von Glasmoor abgeholt hatte, und weil sie ihr Handy ausgeschaltet hatte." Du hast mir doch selbst verboten, das Handy eingeschaltet zu lassen, wegen der Geodaten."" Gut, das du das nicht vergessen hast." antwortete Harry, "dann betrachte das als Vorschuß, du hast einen gut." Die Geodaten waren der Polizei hilfreich, um die Wege zurückzuverfolgen, die jeder Verdächtige zurückgelegt hatte. Sie dienten zur Ortung von Handys. Er nahm sein Handy und ließ es in ihrer gemeinsamen Wohnung. " Du bleibst hier, ich muß etwas besorgen, mit deiner Freundin kannst du mit meinem Telefon zwischendurch telefonieren, geh nicht aus dem Haus, ich brauche dich eventuell als Zeugin, klar?" Er hörte die Antwort nicht ab und machte sich auf den Weg nach Rostock, zu Eduard, genannt Edu, der seine alten Seilschaften dazu benutzte, ihm günstig ständig neue Waffen zu besorgen. Er hatte aus seinem Versteck das Handy mit der ägyptischen Prepaidkarte geholt und sich mit Edu an ihrem Treffpunkt, der alten Molkerei in der Nähe von Rostock verabredet. " Hi, Alter, was liegt an?" begrüßte ihn Edu. "Diesmal brauch ich etwas anderes, für einen Kollegen" meinte Harry lächelnd, "sind 20 Riesen für dich drin". " Erzähl schon ". Edu hatte sofort Feuer gefangen. "Wann brauchst du die Ware? Du weißt, in diesem Fall sind die Hälte sofort, die andere Hälfte nach Erledigung fällig, da darf nichts schiefgehen, sonst sind wir beide dran" " Am besten gestern". Harry war sehr ernst, schließlich ging es um einen Freund.Sie verabredeten sich am nächsten Samstag in der Pampa bei Schwerin und Harry fuhr nach Hamburg zurück. Es gab noch Arbeit.

Bestellungsauslieferung



Bei seinem letzten Ausgang hatte Harry erneut einen Umschlag in seinem geheimen Briefkasten, einem Türschlitz an seiner, unter falschem Namen gemieteten Kellerwohnung, ohne Nachbarn, gefunden. Es gab wieder einen Auftrag. Er nahm seinen Revolver aus dem Versteck und machte sich ans Geldverdienen.

Gerhard Turm von Turm-Bau erschossen.

Die Tageszeitung, die wie immer mit den frischen Brötchen von Herrn Heinrich geliefert wurde - diesmal mit seinem Kommentar "von uns kann es ja niemand gewesen sein, sind auch alle da ?" geliefert. Dann war die Schlagzeile schon wieder aus den Köpfen der Knackies. Was hatten sie mit diesen Morden zu tun? Anni war, wie immer, in der Nacht in die Wohnung in Altona gefahren, hatte Geld und Knarre rausgeholt und, nachdem sie die Waffe in der Alster versenkt hatte, sich in den Nachtzug gelegt und war schon um 11 Uhr in der Bank und zahlte das Geld ein. Sie hatte ein formloses Schreiben mitgebracht über einen Hausverkauf, damit war die Kohle weiß. Das Nummernkonto hier in Wien existierte nun schon einige Zeit, man kannte sie und sie wurde behandelt wie eine Lady.Sie schaute sich den Kontoauszug auf dem Computer an und fuhr zurück nach Hamburg. "Puh, schon 700000 Euro, wie oft kann das noch gutgehen ?" fragte sie sich leise. Harry war am Abend seines Freigangs wieder in den Knast eingelaufen, hatte dem Röhrchen gezeigt, daß er keinen Alk getrunken hatte und gab Günther die 50 Valium, die er mit doppelseitem Klebeband unter seinen Sack geklebt hatte. Es zog zwar etwas an seinen Sackhaaren, er würde sich bald wieder rasieren lassen, aber wenn er an Günther dachte, war es ihm egal. Er würde ihn auch draußen noch mal gut gebrauchen, dessen war er sich sicher. Oder Günther ihn?....

SOKO Rellik



Im Polizeipräsidium liefen sie inzwischen Amok. Der Polizeipräsident hatte seine Führungsriege einberufen." Wir stellen sofort eine SOKO zusammen, der Kommissionsleiter werden sie, Herr Neusel, wenn sie die große Kommission benötigen, fordern sie bis zu 20 Mann an. Was ist inzwischen in der Sache Turm passiert? Wie passt die Sache mit Kuddel Müller rein? Oder war es wieder ein neuer Täter, ein Unfall, ein Selbstmord? Ich bitte um einen ausführlichen Bericht !" KK Neusel meldete sich als erster zu Wort ." Die Ballistiker haben eindeutig festgestellt, es wurde in der Sache Turm das erstemal eine 9 mm benutzt, während ein Kaliber dieser Größe nicht in Erscheinung getreten ist, also eindeutlich nicht identisch mit Geschossen, die bei den früheren Opfern gefunden worden sind, die Waffe ist nicht registriert und leider können wir dazu noch nichts sagen, es sieht aber nach einer Waffe russischer Bauart aus. Es gibt keine verwertbaren Spuren, keine Zeugen. An der Auswertung der in dem Bereich des Mordes in Frage kommenden Videobändern sind wir dran, ebenso an den Angestellten und Inhabern der in Frage kommenden Geschäfte." " Wir bilden eine Soko, Herr Neusel, da wir von einem Killer ausgehen, drehen wir das Wort einfach um : Soko Rellik, sie werden die Soko leiten, suchen sie sich ihre Männer selbst aus, die Sache hat absolute Priorität, sie sehen ja, es wird in allen Zeitungen über einen Auftragskiller spekuliert, wir müssen ihn fassen,wie schon gesagt, nehmen sie sich soviel Männer, wie sie brauchen." Er verschwand wieder. Neusel hatte an der elektronischen Pinnwand etwas vorberéitet, einen Stadtplan von Hamburg, er zeigte mit dem Lichtpunkt auf 5 eingezeichneten Kreise: "zwischen den Tatorten und auch zwischen den Opfer gibt es keinerlei ekennbare Zusammenhänge Die Tatorte liegen in verschiedenen Stadtteilen, keine auffälligen Gemeinsamkeiten, wir überprüfen in Zusammenarbeit mit dem LKA, ob es in anderen Ländern solche Fälle gibt. Ich schau mir mal die Kartei an, ob es hier Leute gibt, denen man das zutrauen könnte. Wir gehen aufgrund der Vorgehensweise von einem oder mehreren Tätern aus. Habt ihr schon das Umfeld des Opfers abgeklopft?" Paul Blume,ein drahtiger, gerade zur Kripo gekommener 30 jähriger antwortete " Turm war 65 Jahre, seine Frau 35 Jahre jünger, ehemaliges Modell, sieht gut aus und scheint keine ausserehelichen Verbindungen zu haben, dann ist da noch sein Sohn aus erster Ehe, 32 Jahre, wohnt bei ihm zuhause und arbeitet nach seinem, abgebrochenen, Architekturstudium in der Firma seines Vaters, die er jetzt wohl erben wird. " Wieso - wohl erben - wird?" fragte Neusel. " Die Testamentseröffnung ist erst morgen " antwortete Blume. Turm war wohlhabend und nach Auswertung der Handydaten hat er von diesem Handy ausschließlich geschäftlich oder mit seiner Frau telefoniert, die Anfrage nach Verbindungsdaten des letzten Jahres läuft noch." Neusel murmelte - gut- und sagte laut : "Männer, es muß schneller gehen, macht überall Druck, sucht nach Gemeinsamkeiten." Die Recherchen ergaben an diesem Tag nichts Neues, es gab allerdings keinen Dienstschluß. Gegen zwei Uhr nachts plötzlich : "Das könnte schon etwas sein " Neusel erhob sich und ging an die Pinnwand " Die Morde geschahen alle während des Tages, zwischen 12 Uhr und 17 Uhr , was könnte uns das sagen Familienvater, Arbeitsloser, Nachtarbeiter, ich denke hier unter anderem an die massenweise kriminellen Türsteher, die es hier gibt usw. ich will Ansätze!! Wer macht die Sache Müller ?" Der Rest der Nacht wurde mit dem Abgleichen der sich in Freiheit befindlichen Schwerverbrecher, dem so etwas zuzutrauen war, verbracht. Um ca 5 Uhr machten sie Feierabend,sie gingen nach Hause. Silvia König war Polizeipsychologin und damit beauftragt,ein Täterprofil anzulegen. Sie kam gerade von einem Lehrgang beim BKA "offender profiling " ein neues Forschungsgebiet der Polizeipsychologie. Hierbei wird versucht, aus den genauen Umständen einer Straftat Rückschlüsse auf das Verhalten und die Persönlichkeit des Täters zu ziehen, um so Ansätze für die Fahndung zu gewinnen. Da sie bisher mit ihren 24 Jahren in der Regel bei Deeskalationen (Geiselnahmen) zugezogen wurde, war diesmal ziemlich alles neu für sie.Trotzden nannte man sie nur die Königin, weil sie fast immer mit ihren Schlußfolgerungen und Vermutungen richtig gelegen hatte. Sie hatte sich die Akten der früheren Fälle mit nach Hause genommen und war zu einem Ergebnis gekommen. "Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass hier ein Einzeltäter im Auftrag unterwegs ist. Nirgends gab es eine Spur, nur im Falle des ermordeten Journalisten auf dem St.Pauli-Sportplatz meinte eine Zeugin, Elke Sommerlatt, einen Mann erkannt zu haben, der sich in der Nähe des Ermordeten aufgehalten hat. Damals haben wir kein Phantombild erstellen lassen, sie konnte sich nicht genau erinnern, sie stand wohl noch unter Schock. Holt sie mal her, wir versuchen es noch einmal. Zum Täter : es handelt sich hier aller Wahrscheinlichkeit nach um einen ca. 30 jährigen Täter, der Linkshänder und ca 1.80-1,90 m groß ist, das ist aus den Einschußkanälen sichtbar geworden, er muß jemanden haben, der ihm die Aufträge gibt. Doch aus Erfahrung muß dieser nicht jemand aus dem Milieu sein, er kann auch nur damit irgendwie in Verbindung stehen".
Elke Sommerlatt war schnell ins Präsidium geholt worden uns saß nun neben einem Beamten an einem Bildschirm. "Ganz ruhig, denken sie an die Situation im Stadion," sagte der Zeichner " wie sah sein Gesicht aus? rund oder Spitz ? was für Haare hatte er ? Wie waren seine Augen, sein Mund, seine Ohren ? Es dauerte 2 Stunden, dann war Elke zufrieden. Heraus kam ein ziemlich genaues Bild eines Mannes, der ca. 30 Jahre war, buschige Augenbrauen schmale Lippen und kurzgeschorene Haare hatte. Über die Größe konnte sie nichts sagen, der Mann hatte hinter dem Erschossenen auf der Tribüne gesessen. Aber das war doch schon etwas.Kommissar Neusel erhob sich." Wir gehen mit dem Phantombild an die Öffentlichkeit, ich muß mir nur noch das ok holen" Die Sitzung beim Polizeipräsidenten war schnell vorbei. Es sollte in der Öffentlichkeit nicht der Eindruck entstehen, es liefe seit einem Jahr ein Killer durch Hamburg und die Polizei wäre nicht in der Lage, die geringste Kleinigkeit zu haben. Die Veröffentlichung des Phantombildes war abgelehnt, aber man verglich in der Datenbank Übereinstimmungen, aber heraus kamen 250 Gesichter. die gleich aussahen, das war nicht sehr vielversprechend.

Spuren ?!


Am Tag darauf erneute Besprechung zwischen Neusel, Lamprecht, Blume und der Königin, alle anderen waren im Einsatz für diesen Fall. " Hat sich irgendetwas Neues ergeben ?" Neusels Stimme klang nicht sehr entspannt. Hans Lamprecht, seine rechte Hand sagte " Wir haben uns auf das familiäre Umfeld gestürzt, die Frau scheint koscher zu sein, nichts deutet auf einen Liebhaber oder sowas hin. Wir waren in ihrem Fitnessstudio, nichts. Die Auswertung der Handydaten ebenso der Festnetzdaten hat keine Spur ergeben, ausser das sie die Erbin sein wird, gibt es keinen Grund, sie mit der Tat in Verbindung zu bringen, ausserdem ist sie selbst sehr reich. Der Sohn vom Opfer lebt in einer Beziehung, zur Tatzeit war er mit seiner Freundin zusammen. Unser Team ist an beiden dran und observiert. Wollen wir nicht doch das Phantombild veröffentlichen ?" " Auf keinen Fall, wir müssen erst alle anderen Möglichkeiten genau abklopfen" sagte Neusel. " Was ist mit dem Tatort, keine Zeugen ? keine Spuren ? Das gibt es doch gar nicht."Die Königin meinte beiläufig " wir sind an der Auswertung der Spuren bei der einzigen Gemeinsamkeit : den Tatzeiten am Tage, haben aber noch keine Ergebnisse." "Das ist ja nicht viel, ich fahre nochmal in die Turm-Villa, vielleicht ist uns ja was entgangen." Neusel zog sich seine Jacke über und ging. Zwei Stunden später rief er im Revier an. " Ich bin hier vor der Turm-Villa und habe eine Entdeckung gemacht, Herr Blume, bitte kommen sie sofort und bringen sie noch einen Mann mit." Zwanzig Minuten später trafen Blume und ein uniformierter Polizist ein. " Entschuldigung, alle sind im Einsatz, aber -Tarzan-, er zeigte auf den uniformierten, sie kennen sich ja, ist ein Guter." Neusel nahm Blume zur Seite, er erinnerte ihn kurz daran, das es innerhalb der Kommission bleiben sollte, aber nun war schon alles egal. Er erstattete Blume kurz Bericht, auf dem Weg zur Tür hatte er Harald und Edith Turm gesehen, wie die beiden sich eindeutig geküßt hatten, dabei war Harald`s Hand zwischen den Schenkeln der Witwe/Stiefmutter. Sie klingelten, Edith machte auf " Herr Kommissar, guten Tag, haben sie neue Erkenntnisse zum Tod meines Mannes?" "Wie man`s nimmt, dürfen wir hereinkommen, das ist mein Kollege Herr Blume." "Wir möchten sie noch einmal nach dem Verhältnis zu ihrem Mann und Vater befragen, es handelt sich nur um ein paar Routinefragen, wo ist Harald Turm ?" " Er befindet sich im Büro, --Harald --" rief sie und er stand schon da." Wie war ihr Verhältnis zu Ehemann und Vater ?" Blume sprach schon mit etwas schärferer Stimme. "Ich habe ihn geliebt, ob sie mir das nun glauben oder nicht, es gab zwischen uns keine Probleme. " Antwortete sie ziemlich schnippisch. " Und wie kam ihr Mann denn damit zurecht, das sie ein Verhältnis mit seinem Sohn hatten ?" Blume war angefressen. " Mein Mann hatte seit zwanzig Jahren eine schlimme Diabetes, außerdem ein Herzleiden, er hatte schon drei Stents und eine Bypassoperation hinter sich, er war infolge dieser Krankheit impotent, aus diesem Grund war auch Viagra kein Thema, wenn wir miteinander schliefen, wußten wir uns aber gegenseitig zu helfen, wollen sie Einzelheiten, oder genügt Ihnen das ? " Erstaunlich offen hatte sie auf seine Frage geantwortet." Um auf ihre Frage nach dem Verhältnis zu meinem Stiefsohn Harald zurückzukommen, lesen sie sein Testament, wir beide werden nur als Ehepaar erben, und wir werden auch heiraten, nicht nur wegen des Geldes, sondern auch, weil wir uns lieben. Ansonsten bekommen wir nur unseren Pflichtteil. Ich glaube, das genügt wohl als Antwort, wenn sie uns nun bitte entschuldigen? Harald hatte nur schweigend danebengestanden. " Und nun wissen wir aber immer noch nichts über ihr Verhältnis zu ihrem Vater." Ich ahne, worauf sie hinauswollen, wenn sie konkrete Fragen haben, laden sie mich vor." Haralds Antwort klang ziemlich gevervt. "Sie gingen und fragten Tarzan, ob sich draußen was getan hatte," Nein er hatte nichts bemerkt, sich nur ein paar Autonummern aufgeschrieben, die hier in dieser Sackgasse geparkt hatten," Gut, das überprüfen wir." " Ich werde eine Vorladung von den beiden veranlassen, ich muß wissen, wer alles darüber Bescheid wußte, das Turm die neue, von ihm gebaute Tribüne des Stadion eröffnen würde, und woher wußte unser Mann, wann er kommt und wo er parkt, er hat ihn dort ja regelrecht abgepaßt. Er hat auch nicht vorher dort rumgelungert und mit dem Auto kamen nur geladene Gäste auf diesen Teil des Parkplatzes. Er muß blitzschnell an die Tür des Wagens gekommen sein, die Waffe war, wie in den anderen Fällen auch, mit einem Schalldämpfer ausgestattet, Krach hat das also nicht gemacht, nicht mehr als das feste Zuknallen einer Autotür." Es waren mehr seine eigenen Gedanken, er erwartete keine Antwort. Neusel`s Gedanken kamen von einer Sache nicht weg, woher hatte der Auftraggeber, und es gab einen dessen war er sich gewiß, seine Informationen ? Oder doch kein Killer ? Vielleicht hängte sich hier nur jemand an die einzelnen Fälle ? " Ich habe da eine Idee, wir suchen doch die ganze Zeit jemanden der kriminell ist, ca 30 -35 Jahre alt, Tagesfreizeit hat, Zugang zu Waffen hat, oder deren Beschaffung" die König sprach Neusel an."Zwei Minuten, ich muß zum Oberstaatsanwalt", entgegnete Neusel " Worum geht`s?" " Mich hat das Thema -Tagesfreizeit- nicht losgelassen, wenn wir draußen niemanden mit dem Profil finden, wie wär`s, wenn wir uns drinnen mal umsehen, es gibt viel Ausgang im offenen Vollzug, und das nur am Tage, am Tage passierten alle Morde,18 Uhr ist in der Regel Schicht im Schacht im Knast." "Das wir bisher darauf noch nicht gekommen sind, sehr guter Ansatz, Frau König, ich werde sofort ein Team zusammenstellen, die können das recherchieren. Tatzeiten, Tatorte, Ausgang. Profil, usw. Wollen Sie die Leitung übernehmen ? Nehmen sie sich zwei Mann und an die Arbeit. Wofür haben wir schließlich die Möglichkeit der Rasterfahndung.

" Neusels Handy klingelte, es war die König. " Herr Neusel, es gibt bei einem unserer Freigänger aus Glasmoor eine genaue Übereinstimmung, er soll in vier Wochen auf Bewährung entlassen werden, er heißt Harry Moor, mit doppel-o-, ein Kleinkrimineller, Zuhälter, er sitzt wegen eines Überfalls auf einen Freier, hier ist seine Akte, die Ausgangstage stimmen mit den Tattagen überein, sollen wir den uns mal vorladen oder abholen?" "Ich komm ins Büro, bin gleich da." antwortete Neusel und gab Gas. " Ich will den Auftraggeber, wenn Moor der Killer ist, kommen wir nur über ihn ran, wir gehen ganz behutsam vor, er darf nichts merken, wir lassen ihn an der langen Leine. " Klopft sein Umfeld ab, was macht er, mit wem ist er zusammen, wo wohnt er und mit wem ist er zusammen, auch im Knast. " Ich habe mit Tarzan gesprochen, Harry und er kennen sich seit ihrer gemeinsamen Schulzeit, sie sind beide hier auf St.Pauli aufgewachsen,er treibt sich am Hans-Albersplatz rum, er hat eine Freundin, Anni, sie schafft in der Friedrichstraße an und steigt in der Copa Cabana. Vor kurzer Zeit hat Nasenpeter die Steige an Axel Hunold "verkauft", man munkelt, er hatte Mietschulden und ist "entmietet" worden, wie schon mehrere Bordellbesitzer rund um den Hans-Alberplatz in letzter Zeit." Für Blume, der im Allgemeinen als Schweiger galt, war dieser Satz ein mächtiges Produkt, aber es ging eben noch so. " Im Übrigen ist Zufall alles oder ?" Hans Lamprecht ,der schweigend zugehört hatte, schaltete sich ein, "Ich nehm mir mal den Hunold vor, wer soll hinter Harry her ?" "Ich habe das Gefühl, wir sind hier zu bekannt, wir müssen ein paar fähige Ermittler von auswärts anfordern, machst du das, Paul?"" Wer fährt nach Glasmoor und spricht mit dem Direktor ?" Die Königin wollte sofort "Ich mach das", sie war auch bestimmt am besten, am geschicktesten, sie wußte genau wie sie die Informationen umsetzen konnte, Neusel war froh, sie in seinem Team zu haben. Die König hatte einen Plan, Neusel hatte einen Staatsanwalt, den Braun, losgeeist und die die König und der Braun bei fuhren nach Glasmoor, sie hatte sich bem Direktor angekündigt und um etwas Zeit gebeten.
Nachdem sie sich einander vorgestellt hatten, kam die König gleich zur Sache. " Wir haben es auf einen Ihrer Häftlinge abgesehen, dazu benötigen wir ganz besonders ihre Mithilfe, es geht um Harry Moor. Ich möchte ohne Aufsehen zu erregen wissen, mit wem er hier Kontakt hat." Der Direktor überlegte kurz und antwortete knapp. " Der Harry hat hier nur mit einem Insassen näheren Kontakt, das ist der Günther Grube, Steuer. " " Können sie uns mal mit ihm sprechen lassen?" sagte Staatsanwalt Braun." Sicher, aber sie brauchen mich dazu doch nicht, oder?" " Wenn sie einen separaten Raum für uns hätten?" " Dauert nur etwas, er arbeitet und ich muß ihn erst reinbringen lassen." Der Direktor erhob sich ,das war das Zeichen, sich zu verabschieden. Vom Nebenzimmer rief Frau König sofort im Präsidium an, Hans war am Telefon. " Ich benötige sofort alles wissenswerte, das über einen Günther Grube zu finden ist, ich bleib am Telefon." Zehn Minuten später : " Hallo, Frau König, sind sie noch dran?" " Haben sie was gefunden?" die König war gespannt. " Ja, in der Tat, letzte Woche gab es in seinem Cafe eine Razzia vom OK. Dabei sind oben in seiner Steige mehrere Mädels aus Osteuropa mit falschen Pässen aufgegriffen worden die Ermittlungen hierzu laufen noch, wenn man ihm etwas beweisen kann, kann er sicher mit einem ordentlichen Nachschlag rechnen. Die Ermittlungen gehen in die Richtung Menschenschmuggel oder Schleuserei und Zuhälterei." Die Tür ging auf. Mit einem " Ich muß Schluß machen ". beendete sie das Gespräch.
Sie stellte sich und Staatsanwalt Braun vor " Herr Grube, wir müssen mit ihnen sprechen, bitte nehmen sie Platz". Günther war wachsam, er fragte sofort nach dem Grund der Zusammenkunft. " Was ist los, worum gehts? " " Herr Grube, vielleicht können wir ja diesmal etwas für sie tun, sie wissen ja, die Kollegen von der Organisierten Kriminalität sind bei ihnen letzte Woche fündig geworden, man hat mehrere Frauen mit falschen Pässen über ihrem Cafe Clausen angetroffen und der Ausländerpolizei übergeben, wenn die ihnen Menschenhandel nachweisen können, wars das erstmal für die nächsten Jahre, das wissen sie doch genau,oder?" " Und was können sie da für mich machen?" Günther war ganz Ohr. Der Staatsanwalt antwortete sofort. " Also, wir haben uns das folgendermaßen vorgestellt.....................
Die König hatte noch einen Plan, sie riel Neusel an und machte einen Vorschlag, der auch sofort mit einem " ich rufe sofort den Haftrichter an, das ist eine prima Idee" sein Einverständnis gab.........

Überraschungen

Harry mußte nach vorne zum Direktor. Als er eintrat saß die Knastpsychologin, eine ca 55 jähriger Frau und der Heinrich auf der Couch. Harry hatte ein mulmiges Gefühl. was war passiert ? Er bemühte sich um ein gleichgültiges Gesicht, aber innerlich brodelte es . " Setzen sie sich " sagte der Direktor in ruhigem Ton." Sie haben jetzt ja fast 2 Jahre ihrer Strafe abgesessen, wir sind der Meinung, sie sind reif für die Entlassung. Da sie noch nicht vorbestraft sind, hat das Gesetz für Fälle wie ihren die Halbstrafe vorgesehen, wir haben in der Annahme, sie wollen raus, eine dahingehende Eingabe gemacht und vom Haftrichter sowie der Staatsanwaltschaft grünes Licht bekommen. In zwei Tagen packen sie ihre Sachen, die Reststrafe wird ihnen mit einer 3jährigen Bewährung erlassen.Schriftlich bekommen sie das in einigen Tagen. Führen sie sich draußen gut, damit wir uns nicht wiedersehen." Harry ging freudig erregt aus dem Zimmer, einerseits war er froh, andererseits - was sollte er draußen - ? Er hatte hier immer ein fast totsicheres Alibi, er war im Knast, auf die Ausgangstage kämen sie nie. Draussen mußte er sich ständig um ein Alibi bemühen das bedeutet Mitwisser, und sicher konnte er sich auf Ina auch nicht für immer verlassen, das war Scheiße. Er hatte genügend Kohle, er würde einfach aufhören. Er würde den nächsten Auftrag einfach ablehnen, aber wie? Er kannte den Auftraggeber nicht, er konnte auch nicht mit ihm Verbindung aufnehmen, und konnte er so einfach aussteigen ? Er hatte nur eine Möglichkeit, er mußte in der Wohnung sein, wenn der nächste Umschlag kam, dann würde er ihn schon kennenlernen. Es war Harrys letzter Freigang, er hatte viel zu erledigen,übermorgen sollte er entlassen werden, aber das sollte niemand wissen. Anni war nicht aufzutreiben, er suchte alle Orte ab, aber wen er auch fragte, er bekam keine Antwort, angeblich wußte niemand etwas. Er ging nach Hause. Hannes, der Friseur, der unten im Haus wohnte, hatte für solche Fälle einen Schlüssel von ihm. Vielleicht wußte er etwas von Anni. Hans druckste rum, Harry merkte sofort, der wußte was. " Harry, du kennst doch den Russen, diesen "Rubel" mit dem hab ich sie zuletzt gesehen,er fuhr deinen Wagen, den kleinen offenen Mercedes. Ich will ja nichts sagen, aber sie sahen sehr vertraut aus." Hannes hatte noch nicht xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxausgesprochen, da war Harry schon auf dem Weg in die Stettiner Ecke, dort arbeitete Rubel und der Wirt, Vladimir würde ihm schon mehr sagen können. "Komm, wir setzen uns ins Büro " sagte Vladimir, das muß nicht jeder hören. Unten im Büro holte er erstmal eine Flasche Dimple und zwei Gläser aus dem Schrank."also, ich glaube, die Sache ist die " begann er, nachdem sie angestoßen hatten. "Ich nehme mal stark an, Anni und Rubel sind mehr oder weniger - ich weiß nicht genau- es sieht so aus..." Er hörte auf zu stottern, es war ihm peinlich weiter zu reden, das war zu merken. " Ach, das ist mir scheißegal, nur ausgerechnet Rubel ?" antwortete Harry, der ihn bisher immer für einen Freund gehalten hatte aber es gibt eben keine Freunde hier auf dem Kiez, das bestätigte sich mal wieder. " Du mußt mir nicht mehr erzählen, ich will das gar nicht wissen", damit war die Sache klar, er wußte, was er wissen mußte und ging. Anni war ihm natürlich nicht so gleichgültig, er tat überall nur so, aber er wußte noch nicht wie sich die Angelegenheit mit der Schlampe lösen ließ.
Vielleicht mußte er sie auch ?............

Tag eins draußen

Es war jetzt ca 22 Uhr, es war Zeit für einen Rundgang, der Kiez sollte wissen, er war wieder da. Er wollte nach so langer Zeit mal wieder in der Dunkelheit raus.
Es hatte totlal vergessen, das es auf der Meile immer hell war. Er ging über die Reeperbahn, an den vom grellen Neonlicht angestrahlten Lokalen und Sexshops, Spielkasinos und Imbissen vorbei, blieb bei dem einen oder anderen Türsteher stehen und sprach mit Ihnen, und so kam er an Günthers Tanzlokal vorbei, dem --Cafe Clausen ---. Er hielt an und ging hinein, Alfred kam sofort auf ihn zu " komm an die Bar " Er bestellte bei einer niedlichen Barschlampe - sie bediente oben ohne - eine Flasche Dom Perignon , " zwei Gläser" und sagte zu ihr " ich mach das schon," und zu Harry gewandt " die ist zu blöd, die Flasche aufzumachen , Amateurin, ganz frisch, nett anzusehen, oder ? Soll ich sie für dich klarmachen ?" Er erwartete keine Antwort und fragte ohne Luftzuholen " Wie kommt das, bist du abgehauen oder entlassen?" Alfred wußte es natürlich schon längst. "Entlassen" sagte Harry, " Rest auf Bewährung ". Hast du schon eine Peilung, was du jetzt machen wirst ?"
" Null Ahnung " entgegnete Harry." Das Schieben geht weiter, ich komm das erste Mal mit und zeig dir das Fenster. Harry hatte im Knast noch alles klargemacht, Günther mußte schließlich weiter versorgt werden. "Also, was ist nun mit ihr?" fragte Albert? " Sie kann sofort Schluß machen " Ines, so hieß die Braut, setzte sich neben Harry " kannst du dir eine Bluse anziehen?" fragte Harry, dem das peinlich zu sein schien, es waren zuviele Menschen im Laden, da wollte er sich nicht auch als Freier outen."Okay, bin gleich wieder da," Ines verschwand in Richtung der Personalräume und kam angezogen wieder . "Gefallen dir meine Brüste nicht ? " " Doch, ich kann mich nur schwer zurückhalten, an deinen Piercings zu ziehen". Sie hatte zwei , wie Harry fand , überdimensionierte Ringe, die ordenlich große Löcher in ihren Brustwarzen erforderten und die so groß waren, das Harry meinte, da könne er sogar seinen Schwanz, und er war ordentlich gebaut, reinstecken. Aber das war natürlich Knastfantasie, davon mußte er sich zuerst mal freificken. Ines hatte keinen Freund oder Luden, sie stand unter Alfreds Obhut, da traute sich niemand ran, er fragte ihn, ob er was dagegen hätte, wenn er sich etwas um sie " kümmere ".Alred nahm Harry etwa zu Seite."Günther hat mich heute nachmittag angerufen, ich soll mich etwas um dich kümmern,er hat mir alles gesagt, was ich dir jetzt sage, und du sollst ihn nicht enttäuschen. "Also, Ines ist für dich, und ich soll dir von Günther bestellen, du kannst in seiner Wohnung wohnen und den Royce benutzen, wenn du willst, hier sind Schlüssel und Fahrstuhlkombination ". Das war mehr, als Harry erwartet hatte, das konnte er jetzt gut gebrauchen. Er schnappte sich seine Ines und fuhr zu Günthers


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Penthouse, der Fahrstuhl ging mit einer Kombination direkt in die Wohnung, so etwas hatten sie beide noch nicht gesehen, dieser Luxus, die Wohnung war bestimmt 400 qm groß, das Bad alleine ca 100 qm. Harry holte aus dem riesigen Kühlschrank eine Flasche Champagner aber Ines sagte " bitte nicht privat auch noch das Zeug , ich mach uns einen Kaffee, oder ?" " Kaffee ist gut ". Harry war erstaunt über die Reaktion von Ines." Soll ich uns eine Nase bringen lassen, oder wollen wir uns eine drehen ?" "Ich kokse nicht und nehm auch sonst keine Drogen". "Du mußt doch irgendeinen Fehler haben," fragte Harry verwundert. " Die lernst du schon noch früh genug kennen." meinte Ines gleichgültig............

Es war eine traumhafte Nacht, Ines gab alles und es dauerte stundenlang, ehe sie erschöpft einschliefen Harry war früh wieder wach und ging mit seinem Handy auf den Balkon, er wollte in Rostock anrufen und umdisponieren. Edu war sofort am Telefon und er war mit dem neuen Treffpunkt einverstanden. Sie hatten hier schon oft übergeben, sie machten keine langen Sprüche und legten wieder auf. Ines war aufgestanden und stand unter der Dusche, "auf der anderen Seite der Straße ist das Cafe Meier, da bekommen wir ein gutes Frühstück " rief Harry in die Richtung des Bades, und er steckte sich eine Zigarette an. Er rief die Bank in Österreich über das Festnetztelefon an und sagte seine Nummer, und die beiden Codes durch, ohne die niemand eine Auskunft bekam. Ich möchte, daß sie mir 30.000 Euro auf die Traveller- card laden, können sie das bitte sofort machen?" Der Banker antwortete mit " in einer Stunde können sie sich das Geld abholen". Harry legte auf und ging ins Bad, selbst duschen. Ines kam ihm entgegen, gab ihm einen Kuß und mit einem gehauchten " war schön, letzte Nacht" begann sie, sich anzuziehen.
Nachdem sie im Cafe gegenüber gefrühstückt hatten, gingen sie zusammen in die Tiefgarage und holten den RR aus seinem Winterschlaf, er war acht Monate ( so lange saß Günther schon) nicht gefahren worden, sprang aber auf Anhieb an. " Wohin fahren wir " Ines war neugierig, Zwei Tage Urlaub machen " Harry war einsilbig, das merkte sie und bohrte nicht weiter nach. Sie mußte keine Angst haben es war ja alles klar, oder ?.......

Harry hielt auf dem Parkplatz einer Bank, "kleinen Moment, warte hier auf mich." Er besorgte sein Geld und legte davon 20000 Euro in einen Umschlag, den er später, nachdem der Wagenmeister des Neptuns den Wagen in die Hotelgarage gefahren haben würde, im Kofferraum platzieren würde. In dem Umschlag befanden sich außerdem die Bilder und Adressen von Atze und Donald, außerdem die Büroadresse von Hunold ,das war für Kuddel.
In zwei Stunden waren sie in Warnemünde. An der Rezeption wurde er von einer Frau, die wohl die Empfangschefin oder so etwas ähnliches war, sofort wie ein alter Stammkunde begrüßt, " Wie immer die Fürstensuite ?" Sein Erstaunen quittierte sie mit einem Lächeln. " Schön, für drei Tage, wir wollen noch nach Berlin weiter, hier ist mein Autoschlüssel" Die Frau mußte ein geniales Gedächtnis haben, er war schließlich über zwei Jahre nicht hiergewesen.
Als der Page mit dem Gepäck und den neuen Gästen im Aufzug verschwunden waren, kamen Harrys Schatten in die Lobby und setzen sich an einen Tisch und lasen Zeitung. Beim Kellner bestellten sie sich jeder einen Latte, wenn schon, denn schon, der war sauteuer, aber alles würde über Spesenabrechnung bezahlt werden, wer weiß, wie lange das noch gehen würde, aber sie hatten gesehen, das der Wagen in die Hotelgarage gefahren wurde. Ihrer Ansicht nach würde es genügen, wenn sie hier in der Lobby auf ihn warten würden. Es war genügend Betrieb, sie würden nicht auffallen........

Bestellung

Die Suite war das Beste, was das Neptun zu bieten hatte, Harry wollte nebenbei seiner Ines etwas imponieren. Er hatte die Zweitschlüssel aus Günthers Wohnung mitgenommen und mit einem " ich muß nochmal runter, pack schon mal aus" verschwand er in Richtung Fahrstuhl. Der Fahrstuhl endete in der Tiefgarage, er sah sich kurz um, der Wagen stand hinten in der Ecke. Er machte die Rofferraumklappe mit einem Klick auf den Schlüssel auf, und indem er eine Tasche rausnahm, legte er das Couvert hinein. In fünf Minuten würde, nachdem Edu den Auftrag abgeholt hätte, alles seinen Gang nehmen, er hatte den Wagen aufgelassen, aber die paar Minuten ging das wohl. Er fuhr in die Lobby, sah sich um, was er immer machte und er sah auch die beiden Gestalten, die er aber nicht kannte. Er nahm einen Fahrstuhl, drückte auf zwölf, und oben angekommen, nahm er einen anderen und fuhr wieder in die Tiefgarage. Der Umschlag war weg, ein Zettel mit einem Datum lag an seiner Stelle. Das war erledigt, er wußte es würde prompt erledigt werden. Alles dauerte keine Viertelstunde, Ines hatte Zeit für ein kurzes Telefonat, dazu nahm sie ihr Handy.......
Sie machten sich nebenan im Casino noch einen teuren Abend, aber das war nun auch schon egal.

SOKO Rellik

Im kleinen Kreis saßen die König, Neubert und Blume. Neubert sagte " bis jetzt hat ja alles geklappt, ich hoffe, wir kriegen den Hintermann bald, damit wir die Sache abschließen können." "Unser Kontakte sind geknüpft und die Schlinge zieht sich um seinen Hals, ich hoffe nur, er wird nicht aus den Augen gelassen." Hat sie sich schon gemeldet? " Wir haben noch keinen Kontakt, aber sie hängt an ihm wie eine Klette, sie wird uns schon benachrichtigen, wenn es wichtig ist. Wie bestellt klingelte das Telefon. " Ich kann nicht lange, er ist noch einmal nach unten in die Lobby, er will noch etwas in Berlin machen, aber ich weiß nicht was. Er hat nur mit seiner Bank gesprochen und anschließend Geld abgeholt, aber das wißt ihr doch sicher, ihr seid doch noch in der Nähe, oder?" " Keine Angst, wir lassen dich nicht aus den Augen" sagte die König. Sie wußte mehr über Ines, als der lieb sein konnte, durfte allerdings davon keinen Gebrauch machen, da Ines ihre Patientin war und von der aus den Sitzungen soviel wußte, wie es nicht mal Ines von sich wußte, ein Spezialgebiet von Fau Dr. König war die Hypnose. Und aus einer dieser Sitzungen war eine Wahrheit ans Tageslicht gekommen, daß Ines ihr Leben lang verdrängt hatte.........
Sie fuhren nach Berlin, sie machten die Stadt unsicher, sie fand es sehr aufregend und war begeistert von Harry, es sah so aus, als hätte sie sich wohl etwas in ihn verliebt.

Gangsterkrieg auf St.Pauli fordert drei Tote

Die Schlagzeile stand in riesengroßen Lettern in allen Berliner Tageszeitungen. Na, dachte sich Ines, das kann er wohl nicht gewesen sein, übrigens konnte sie sich inzwischen garnicht vorstellen, das Harry etwas mit den ganzen Morden zu schaffen hatte. Nein, hier mußte sich Frau König irren, sie hatte das mal vorsichtig in einer ihrer Sitzung angedeutet.
Sie wollte seine Reaktion sehen, wenn sie ihm die Zeitung hinlegen würde. Sie waren in einem Nobelhotel abgestiegen und Ines hatte die Zeitung aus der Lobby mitgebracht. Sie legte ihm die Zeitung mit den Worten " Was ist denn da wieder passiert" hin und setzte sich ihm gegenüber. Er sah unbeteiligt auf die erste Seite und mit einem "Schweine", wen immer er damit meinte, ging er über zum Sportteil. Sie checkten aus und fuhren schweigsam nach Hamburg zurück. Abends erreichte Harry ein Anruf auf seiner Geheimnummer. " Morgen wollen sie die restliche Kohle für die Lieferung," Sie machten einen Termin aus, die beiden Russen waren noch in Hamburg. Harry rief in Österreich in der Bank an, und nun wurde er erstmal blaß " Wie, das Konto ist leer" sagte er erschrocken " Ihre Frau, Anni Moor, hat gestern alles abgeholt, stimmt was nicht?" " Doch doch, alles ok," Harry blieb die Spucke weg und legte auf. Diese Sau, wo war sie nur, er hatte schon ein paar Tage vergebens ihre Nummer angerufen, immer die gleiche Ansage, bis gestern : der Nummer ist uns nicht bekannt. Wie sollte er den beiden Killern beibringen, das es das Geld erst später geben würde. Es war abgemacht, sie würden nach Ausführung die zweite Hälfte geben würde. Woher sollte er nur so schnell die restlichen 30.000 Euro bekommen?

Zurück in Hamburg

Das dürfte morgen Ärger geben, es sei denn, er verschwindet schnellstens. Und das hielt er für die beste Idee, doch als er in der Tiefgarage in den Rolls steigen wollte, standen die beiden Russen schon vor ihm. " Hast du Rest? " fragte einer der beiden. Ich hol von der Bank und dann komm ich sofort zurück," antwortete Harry. " Wir mitkommen", so kam er also aus der Nummer nicht raus." Ich muß immer vorher in der Bank anrufen, wir waren doch erst für morgen verabredet," Harry war wieder ganz cool. " Ok, du holen und treffen morgen Abend", Gott sei dank, sie gingen und Harry machte einen Plan. Die Alte war wohl mit Dollar auf und davon. An sein Geld kam er nicht ran, aber woher sollte er das Geld nehmen? Bevor sie ihn umlegen würden, mußte er sie killen. " Wir können uns ja bei euch im Hotel treffen, morgen um 20 Uhr, wo wohnt ihr denn?" " Berliner Tor Hotel Universum, Zimmer 21. Keine Scheiße, bring Geld ". damit waren sie aus der Tiefgarage verschwunden. Harry atmete durch, warum hatte dieser dusselige Edu denen gesagt, wer er war und wo er wohnte? Sie mußten ihn schon sehr unter Druck gesetzt haben. Er holte die Waffe aus seinem Versteck im Roll, auf dem Weg nach Warnemünde hatte er sich von Edu eine Waffe mit Schalldämpfer geben lassen und sie im Kofferraum versteckt, und machte sich mit einem " "Ich komm bald zurück" auf den Weg ins Universum.Er kannte das Hotel, er hatte sich mal hier vor der Kripo versteckt, er kam durch den Hintereingang und ging in den zweiten Stock, Nr 21. Sie hatten ihn schon erwartet, sie machten ihm die Tür auf und ehe sie noch reagieren konnten, machte es zweimal plopp und sie fielen beide mit je einem fetten Loch in der Stirn um.
Harry ging wieder hintenrum durch den Notausgang aus dem Hotel, sein Kapuzenshirt tief ins Gesicht gezogen. Er mußte weg....................................


Bank BVT Wien

Am Tag zuvor in Wien. Anni und Rubel waren zur Bank gefahren und hoben die 670.000 Euro ab. Es hatte keine Probleme gegeben, da sie bekannt war, hatte man ihr sofort das Geld ausgezahlt. " Möchten sie nicht lieber einen Scheck, den wir auf ihren Namen ausstellen wurden,? Dann wären sie auf der sicheren Seite! " Dem Bankdirektor, der bei solch großen Summen immer eingeschaltet wurde, war es schon etwas mulmig, es kam nicht jeden Tag vor, das jemand eine solch große Summe in Bar abhob.
" Nein , lieber alles in Bar". sagte Anni, ohne sich ihre Erregung ansehen zu lassen. Sie wollten ja nur über die Grenze in die Schweiz, dort hatte sie ein Nummernkonto errichtet, und dort das Geld in Sicherheit bringen, dann mußten sie so schnell wie möglich verschwinden. Rubel hatte für sie ein paar neue Pässe und Führerscheine machen lassen, die Connection hatte er in Hamburg. Sie behielten sich 10.000 Euro und hatten ihre Mastercards auf unendlich programmieren lassen und flogen über Zürich nach Buenos Aires, von dort mit der Fähre uber den Rio de la Plata nach Montevideo.
An Harry dachte niemand mehr, sie würden schon bald was in der Zeitung von ihm lesen, oder auch nicht .

So what , shit happens!!!!!


TEIL 2

Abgesetzt

Ines hatte Harry gebeichtet, sie sei von der Kripo auf ihn angesetzt, hätte ihnen aber nichts berichtet, auch nicht, das er mit dieser komischen Telefonnummer öfters telefonierte. Sie könne nicht glauben, was man ihm vorwerfe." Schatz, ich liebe dich, wenn du irgendwelche Schwierigkeiten hast, laß sie uns gemeinsam lösen, vertrau mir bitte." "Bist du verkabelt? Ausziehen", sagte Harry in barschem Ton. " Nein, ich bin nicht verkabelt," antwortete sie, während sie sich weiter auszog," aber ich habe mitbekommen, das du kein Geld mehr hast, ich habe genug für uns zwei, lass uns damit erstmal abhauen", jetzt stand sie nackend vor ihm, er durchwühlte ihre Sachen, fand aber nichts. Er mußte Zeit gewinnen, vielleicht konnte er das mal ausnutzen, sie war schließlich im Ernstfall so etwas wie eine "Gute Geisel ". Wieviel Geld hast du denn ? " fragte er "zehn 500er " antwortete sie. "Dann laß uns los" meinte Harry, " du machst alles genau wie ich, ohne Frage, und du bist in der nächsten Stunde stumm wie ein Fisch!!" Sie fuhren mit dem Aufzug in die Tiefgarage, sie immer hinterher, er ging auf die Treppenhaustür zu, und ging eine Etage höher, machte hier eine Tür auf und sie waren auf der Rückseite des Hochhauses Breite Straße. Harry und Ines liefen über das parkähnlich angelegte Grundstück in Richtung Elbe. Unten an der Elbstraße hielt er ein Taxi an. "Heiligengeistfeld ", der Fahrer gab Gas, Harry nahm Ines in den Arm, bei der Gelegenheit konnte er aus dem Rückfenster sehen, ob sie verfolgt würden. Nichts zu sehen ." Annenstraße bitte", sagte er zu dem Fahrer, als sie am Ende der Reeperbahn waren. In der Annenstraße stiegen sie aus, Harry bezahlte durch das Fenster und sie gingen ein Stück zu Fuß weiter. An der Ecke war ein Fotoshop, Harry ließ von Ines und sich ein paar Paßbilder machen. Einhundert Meter enfernt war der Kicker, eine St.Pauli- Kneipe und Fred, der Wirt war ein alter Freund von ihm. " Hallo, Fredi, sie wartet hier auf mich, laßt sie heile, ist meine neue Braut". Er ging zum "Zahlmeister", der war eine "Außenstelle vom Paßamt." Drei dicke Schnappriegel wurden erst nach einem prüfenden Blick durch den Spion geöffnet. "Komm rein, Alter". "Alter Falschspieler, ich brauch mal ganz schnell deine Hilfe, zwei fürs Auto und zwei fürs verreisen, hier sind zwei Riesen, ich sitz wie immer im Kicker, gib Gas, Alter, es eilt, und noch etwas, bring mir die Namen von meiner Alten und vom Rubel mit, ich weiß, du hast sie eingebürgert." "Ok, 2 Stunden". Er machte gar nicht den Versuch, es abzustreiten, Harry war der letzte Mensch, mit dem er sich anlegen würde. Er unterhielt sich ein wenig mit Fredi, Ines stand an der Musikbox und ließ deutsche Schlager spielen, na das sagte auch was über sie aus. Der Zahlmeister kam zur Tür rein und mit einem "Hallo, Fred" ging er durch zum Klo. Harry folgte ihm, der Friseur hatte einen Umschlag aus der Jackentasche gezogen und ihm gegeben."Schöne Namen?" fragte er noch, aber ohne zu antworten verschwand er vom Klo. Harry zog noch an der Kette und ging wieder in den Barraum. Er ließ sich eine Taxe kommen und nachdem er bezahlt und sich verabschiedet hatte, ging er mit Ines zum Taxi, das schon vor der Tür wartete. Sie fuhren zum Hauptbahnhof, kauften sich zwei Karten 2.Klasse nach Amsterdam. Von Schipol wollte er über Paris nach Buenos Aires. Während der Zugfahrt nach Amsterdam hatten sie genügend Zeit, um sich ihre neuen Namen einzuprägen : Klaus-Peter Nemett und Kerstin Herscheid, Annis und Rubels neue Namen hatten im Couvert gelegen, er steckte alles in seine Brieftasche. Ihre alten Papiere hatte er, bis auf seinen Paß, mit dem Vertrauen auf die neuen in kleine Fetzen gerissen, war zum Zugklo gegangen und weg waren sie, die alten Identitäten.

Soko Rellik

Der Polizeipräsident schäumte vor Wut, er hatte die
Führungskräfte der Soko einberufen. "Wie konnte das geschehen, wir hatten soviele Leute auf den Moor angesetzt, und nun ist auch noch micht nur er, sonder auch die Ines Moniak verschwunden?" " Er hat unsere Leute abgehängt, das kann schon mal vorkommen" entgegnete Neusel." Wir haben alle in Frage kommenden Flughäfen abgecheckt, unter ihren richtigen Namen sind sie nirgendwo geflogen, und wo soll er zumindest für die Moniak so schnell neue Papiere herhaben? Sind die üblichen Verdächtigen abgeklopft worden?" Er sah sich fragend um. " Wir werden sie schon kriegen, sie sind schon an Interpol gefaxt, wir haben extra drauf hingewiesen, wie gefährlich Moor ist." Blume machte sich auf den Weg, " Werde ich noch gebraucht? Ich würde gerne weiterarbeiten."
"Wir haben herausgefunden, daß Harry Moor ein Fan von Südamerika ist, und hier besonders Uruguay,dort soll er auch ein Haus besitzen, das muß noch geklärt werden,außerden haben wir eine eMail mit allen Details, Bildern und Gründen an das Polizeikommissariat in Montevideo geschickt, wenn die Kollegen in Übersee was rausfinden, werden sie uns gleich benachrichtigen." Mit diesen Worten schloß Neusel die Sitzung, indem er den Polizeipräsidenten direkt ansprach.

Die Liebenden Vorletztes Kapitel

Anni und Rubel waren nach Flug und Fahrt mit der Fähre von Buenos Aires noch Montevideo todmüde ins Bett der Suite im Interconti gefallen. Bis zum nächsten nachmittag wollten sie durchschlafen, sie hatten das Schild rausgehängt, sie wollten nicht gestört werden. Als Anni aufwachte, war es schon 17 Uhr und Rubel war nicht da. Sie sprang unter den Strahl und suchte eine Telefonnummer in ihrem Notizbuch. Vor ungefähr zehn Jahren hatten Harry und sie hier einen Urlaub gemacht, und damals hatte Harry sich eine kleines Strandhaus in Punta del Este gekauft, zu einem Preis, da würden sie heute bestimmt nicht mal ein Auto für bekommen. In dieser Gegend durfte sie sich nicht mehr sehen lassen, nur der Makler von damals war spitze, er hatte gute Kontakte zu den Behörden, die würden sie noch benötigen, der würde sich mit ihrer neuen Frisur, ihrer neuen Brille, aber vor allem wegen Ihres neuen Namens nicht mehr an sie erinnern. Auch war es zu lange her. Das Kärtchen hatte sie aufbewahrt, sie rief ihn an . "Van Beeken, buenos Dias" meldetete er sich. " Sprechen sie deutsch ?" fragte Anni zurück. " Hier sprechen fast alle deutsch, was kann ich für sie tun?" fragte er zurück. " Wir wollen uns etwas als Ruhesitz kaufen, können wir uns morgen sehen?" "Es ist noch früh am Abend, wir können uns auch heute noch sehen, wir haben gerade erst wieder angefangen zu arbeiten, Siesta". " Wir wohnen im Interconti, mein Name ist Rosch, Sylvia Rosch. Wir kommen in die Lobby, wir können uns in einer Stunde treffen." Inzwischen war Rubel wiedergekommen und sie sah ihm an, er hatte seine Nase gepudert. " Du sprichst kein Wort spanisch, kennst dich hier garnicht aus, kommst aber nach zwei Stunden mit frisch gepuderter Nase wieder, wie machst du das nur?" Er hatte sie wieder einmal ins Staunen versetzt."" Das ist meine Nase", meinte er mit verschmitzten Lächeln, er war ein gut aussehender Typ mit einer echt ziemlich großen Nase. " Wir sind gleich unten mit einem Makler verabredet, wir wollen uns auf keinen Fall etwas über 2ooooo $ andrehen lassen,klar?" Anni war in ihrer unnachahmigen Art immer sehr dominant gewesen, bei Harry hatte es nicht so geklappt, da hatte sie sich bei ihren Freiern schon mehr austoben können. Aber da sie die Kohle hatte, war Rubel auch schön artig. Sie ließen sich in der Lobby noch einen kalten Drink bringen und hatten noch keinen Schluck getrunken,da sah sie ihn durch die Drehtür ins Hotel kommen. Er schien bekannt zu sein, denn er wurde an der Rezeption mit seinem Namen begrüßt. Er hatte wohl nach Frau Rosch gefragt und der Mann hinterm Tresen hatte ihn mit einer Handbewegung an ihren Tisch dirigiert. " Guten Tag, mein Name ist Luis van Beeken, wir haben miteinander telefoniert." " Wir wollen uns hier niederlassen und dazu ein Haus kaufen" Anni kam sofort zur Sache," ich dachte an Sie, sie machen doch alle Papiere klar, wir haben lediglich ein Visum für drei Monate. Wir brauchen ein Bankkonto, würden sie uns dabei behilflich sein?" Also, dann lassen sie uns mal direkt mit dem Wichtigsten anfangen, das Konto, dann fahren wir zu mir ins Büro, ich habe sehr schöne und preiswerte Immobilien in meinem Bestand.


Auf der Spur


Harry war sicher, wenn Anni in Montevideo war, würde er sie auch finden. Er mußte sich beeilen, die Kohle von Ines wurde immer weniger. Sie hatten sich in einer kleinen Pension ein ordentliches Zimmer für zwanzig $ am Tag genommen und sich kurz hingelegt und etwas geschlafen. Er wußte, wo er mit der Suche anfangen mußte. Sie kannte ja noch den Makler von damals, und außerdem konnten sie höchstens ein paar Tage Vorsprung haben, er hatte den Namen des Maklers vergessen, aber er wußte noch, wo er sein Büro hatte. Jetzt war für ihn Routinearbeit angesagt. Nur das er diesmal die Vorbereitungen nicht fertig serviert bekam, das mußte er schon selbst erledigen. Sie schlenderten über die Rambla, das ist die Kö oder Kudamm von Montevideo. Dann sah er das Haus mit einem großen Reklameschild des Maklers und schon war die Erinnerung an den Namen wieder da.Er mußte ins Oberbayern, wenn man etwas benötigte,
Drogen oder Waffen, bei Alfons, das war der Wirt, bekam man alles. Zwei Stunden später hatte er eine Waffe mit Schalldämfer, was etwas teurer war, und jede Menge Muni. Ines blieb im im Hotel, er hatte ihr gesagt sie solle die Koffer packen, morgen würden sie umziehen. Er hatte noch schnell zwei Prepaidhandys freischalten lassen, dann wurde ein Plan gemacht. Hoffentlich spielte der Makler mit, oder?.......
Er hatte nicht mitgespielt und jetzt hatte er ein Loch im Kopf, es war eine 9 mm, die machte ordentlich große Löcher, und auch keine Blutspritzer. Der Makler hatte ihn noch gekannt, über zehn Jahre her und er konnte sich noch an das Haus in Este erinnern, das wars......Er hatte Harry die Adresse des Hauses, das die Familie Rosch gekauft
hatte, aufgeschrieben, ein kleiner Block lag für solche Fälle auf seinem Schreibtisch. Er riß den obersten Zettel ab und wollte ihn Harry geben, da fiel er schon kopfüber auf den Tisch. Harry ging, er hatte alles was er wollte, dieses hier mußte sein, denn wenn er mit den beiden Dieben fertig wäre, würde die Polizei zu schnell auf seine Spur kommen.Er nahm den Autoschlüssel, der auf dem Tisch lag, und ging in die Tiefgarage. Er hoffte,
den Wagen hier zu finden. In der Garage drückte er auf den Schlüssel und ein Geräusch zeigte ihm einen neuen Jeep, der bestimmt gut Power zu haben schien. An der nächsten Ecke hinter der Pension stand Ines und stieg ein " Schickes Auto", mehr sagte sie nicht. Harry fuhr auf den Parkplatz eines Supermarktes und stellte das Navi ein. Der Name der Strasse war im Navi gespeichert, ein ordentlicher Makler war er, und los gings ....

Die Liebenden , letztes Kapitel

Dreißig Minuten später standen sie an einem eisernen, riesigen Tor, rechts und links davon eine noch höhere Mauer. Das Grundstück mußte sehr groß sein, man konnte das Haus überhaupt nicht sehen, zu viele Bäume standen in dem Park." Wie kommen wir da rein," fragte Harry Ines. "Da mußt du auch mal mitmachen, sie werden noch keine Haushälterin haben, dich kennen sie nicht und du bist Deutsche, mehr Türöffner brauchen wir doch nicht. Mit dir kriegen wir die Tür auf." Sie mußten schnell machen, der Wagen sollte so schnell als möglich aus dieser Gegend verschwinden, die beiden hatten sich bestimmt schon ein Auto besorgt." Faß bitte nichts an, wenn du drin bist, oder merk dir die Stellen, die hinterher gewischt werden müssen, nach Einbruch der Dunkelheit läßt du dir eine Ausrede einfallen, dann machst du mir die kleine Pforte hier links auf und gehst wieder rein, der Rest ist meine Sache."
Es ging alles nach Plan, Harry kam über die offenstehende Terrassentür ins Wohnzimmer, wo sich alle drei in trauter Gemeinschaft in einem Einstellungsgespräch befanden. " Also, nun mal alle herhören" während er in lautem Befehlston sprach, sah er diesen Selbstmörder Rubel in seine Jackentasche greifen, da war aber schon zu Ende
mit ihm.....................
"Willst du auch eine?" fragte er Anni." Harry, ich mach das wieder gut, ich habe noch 500000 $ auf der Bank, die Banken haben lange auf, ich kann das Geld gleich abholen." " Hast du ein Auto?"
" Ja, den können wir nehmen, aber er steht in der Garage." "Du kommst mit" zu Ines gewandt," los mach hinne", er hatte sich schon ihre Sprache angewöhnt. Sie kamen von der Bank zurück, gingen wieder ins Haus, Harry hatte nicht einmal das große Tor geschlossen, Anni sprach Harry auf die guten, alten Zeiten an, aber sie wußte, was jetzt kam, dazu kannte sie ihn lange genug." Geh nach draußen, warte im Wagen," befahl er Ines. Sie hatte die Haustür noch nicht hinter sich geschlossen, da hörte sie nur noch ein Plopp................ ..


Soko Rellik Hamburg

Die Kollegen aus Hamburg hatten ergebnislos gefahndet, da landete eine eMail auf dem Tisch vom Kommissionsleiter Neusel. Man hatte in Montevideo drei Leichen, einen Holländer, der schon 15 Jahre in Montevideo lebte und zwei Deutsche, Ehepaar . Die Skrupellosigkeit erinnerte sie außer der Tatsache, das es auch hier keine Spuren gab, an das Rechtshilfeersuchen aus Hamburg von vor ein paar Wochen. "Wir werden sofort das BKA einschalten, die sollen zwei Zielfahnder rüberschicken" sagte Neusel. Mit den Namen der Toten konnte er in Moment nichts anfangen,"checkt sie mal ab" sagte er, an Blume gewandt. Blume ließ die Namen durch den Computer laufen " Hab ich mir schon gedacht, Papiere waren falsch, Sylvia und Horst Rosch gibt es, aber die hier sind entweder zu alt oder zu jung. Ich mail ihnen mal, die sollen uns die Bilder rübersenden. Jedenfalls habe ich zwei Mann vom BKA avisiert, die alle Unterlagen bei sich haben und in Uruguay zielgerichtet nach Harry Moor und Ines Moniak fahnden sollen."


Der erste freie Tag

Endlich hatten sie mal einen freien Tag, sie waren in Montevideeo geblieben, sie überlegten noch, nach Buenos Aires zu fahren, in diesem Moloch mit 13 Millionen Einwohnern waren sie eigentlich sicherer. Harry war aufgrund seines Hauses in Punta del Este und Spanischkenntnisse in den letzten 10 Jahren viermal hiergewesen und kannte sich sehr gut aus. Alle Leute aus Buenos Aires fuhren zum Baden immer rüber nach Uruguay, es gab eine Ferry, mit der man von Argentinien rüber konnte, und zwar nach Colonia. Hier gab es schöne Sandstrände und man hatte sich auf die Tagesgäste aus Buenos Aires eingestellt. Die Fähre fuhr morgens und abends, allerdings war sie am Abend immer proppenvoll. Aus diesem Grunde hatte man hier fast nie mit Kontrollen zurechnen, in der Annahme, alle die dort von der Ferry strömten, waren morgen ja auch rübergefahren. Also mußten sie morgen nach Colonia, und zwar mit dem Bus.Die Überlandbusse waren in Ermangelung einer Eisenbahn, die gab es in Uruguay noch nicht, von Super Qualität, es waren moderne Reisebusse mit Klima und Bordküche. Die Fahrt anderntags war schnell vorbei, sie hatten den Nachmittag noch Zeit für Colonia, eine von deutschen Einwanderern gegründete Kolonie, aus der im Laufe der Jahre eine ansehnliche Stadt geworden war. Um 17 Uhr legte die total überfüllte Autofähre ab. Harry war sich nicht ganz sicher, wie er das mitgeführte Bargeld erklären sollte, er hoffte nur, daß es wegen der Menge der Fahrgäste zu keinen Kontrollen kommen würde. Die Makarow hatte er unter einer Jacke hinten im Gürtel. Das war jetzt die letzte unvorbereitete Situation, er sagte er zu Ines, "Jetzt ist aber Schluß, wir kaufen uns hier ein schönes Haus und Ende". Wie wahr, dachte Ines, dieses eine mal noch. Die Fähre hatte in Argentinien angelegt und Ines fiel mit ihren inzwischen dunkelgefärbten Haaren auch nicht auf, die beiden Zollbeamten hielten sie trotzdem an, während Harry durchging.
"Buen día, Estamos en el deber y le gustaría ver en su mochila" einen der zwei Männer sprach Ines an, das hörte Harry noch, dann war er mit dem Strom Menschen um die Ecke. Ach, die wollten nur in ihren Rucksack sehen, da war ja nichts drin, Schwein gehabt. Der eine Zöllner, der gemerkt hatte, das Ines nichts verstand, machte eine Bewegung mit seinen Finger, mit denen er abwechselnd auf den Rucksack und anschließend auf seine Augen zeigte. Einige Zeit, die sie auch vergehen lassen wollte und nachdem sie die Zöllner mit einem "Adios" gehen gelassen hatte, sah sie Harry an einer Bushaltestelle in der Nähe stehen. Sie tat so, wie verabredet, als kenne sie ihn nicht und stiegen beide in den Bus. Nach zwei Stationen stiegen sie beide aus und fuhren mit einem Taxi weiter, das er herangepfiffen hatte ." Grand King Hotel" Harry unterhielt sich während der Fahrt mit dem Fahrer nicht " No habla espanol" war alles, was sie bisher kannte. Die Fahrt durch eine fürchterlich laute und stickige Stadt ging nach einer guten halben Stunde zuende. "Grand King, Senora y Senor " Sie stiegen aus, da war der kleine Rucksack, den Ines bei sich hatte, schon mit einem Pagen in der Lobby verschwunden. Harry behielt seinen Koffer lieber bei sich. Sie hatten ein Doppelzimmer in der 15.Etage, hier war es angenehm temperiert und es gab keinen Straßenlärm, sie bestellten sich jeder einen Kaffee,
und fielen dann in einen tiefen Schlaf.

Soko Rellik

Der Polizeipräsident hatte die Führung der Soko zu
sich bestellt. Er stellte ihnen zwei Herren vor, "meine Herren, Frau König, dieses sind Herr Balik und Herr Ernst vom BKA in Wiesbaden. Sie werden als Sonderermittler nach Uruguay fliegen und dort versuchen, Harry Moor aufzufinden. Moor hinterläßt Spuren, drei Morde hat er diesmal mit einer einzigen Waffe, einer Makarow 9 mm, begangen, diesen Fehler hat er bisher nicht gemacht, das zeigt uns, er hat in Hamburg bessere
Verbindungen. Wir wissen immer noch nicht, wo
und welche Papiere er sich machen ließ, ich hatte
an Frau König gedacht, die sie begleiten wird, meine Herren, außerdem habe ich auf Anraten von
Herrn Ernst, der ein ausgezeichneter Kenner Südamerikas gilt, ein Amtshilfeersuchen nach Montevideo und Buenos Aires gestellt, sie sind dort
in Anbetracht der Lage sehr willkommen". Die Tickets waren schnell bestellt, die Maschine ging
von Frankfurt über Paris nach Buenos Aires.

Ines und Harry

Sie hatten lange geschlafen, Harry ließen einige Gedanken trotzdem nicht durchschlafen, er war öfters wach, wälzte sich viel herum und schließlich machte er sie wach. " Sag mir mal, was war in Hamburg einfach in dich gefahren, daß du dich auf so eine gefährlichen Job wie meine Beschattung eingelassen hast, hast du Todessehnsucht, oder was? Man hat dir doch bestimmt den Grund gesagt, wessen man mich verdächtigt?" " Ja, das war folgendermaßen.........

Sie hatte ihm die ganze Geschichte erzählt, sie war in Rio auf jemanden reingefallen, mit dem war sie die letzte Woche ihres Urlaubs zusammen, er wollte mitkommen nach Hamburg, hatte ihr aber erzählt, er wäre verhindert, aber da er so viel Übergepäck habe, möge sie schon mal einen kleinen Koffer von ihr mitnehmen.( Harry dachte bei sich, das ist die Geschichte mit dem langen Bart ) Genau so kam es, es war auch nicht der Sohn des Konsuls, sondern der Sohn des Fahrers,
was auch den Umstand erklärte, warum er immer ins Botschaftgebäude ging oder rauskam, wenn sie sich sahen. Ihm war nichts nachzuweisen, aber sie bekam 5 Jahre. Nach ca drei Wochen kam dann diese Silvia König,Ines mochte sie auf Anhieb, ein Psychotante vom LKA und versprach ihr, sie hier rauszuholen, wenn sie diese kleine Geschichte für sie erledigen würde. Was sie nicht ahnen konnten, und auch nicht in deren Sinne war, das Ines sich wohl in ihn verliebt hatte. Aber dieses Schwein in Rio, der sie in diese Lage gebracht hatte könne sie eigenhändig, wenn sie ihn in die Finger bekäme, umbringen." Stell dir das nicht so einfach vor, davon reden und es auch wirklich machen, sind zwei verschiedene Schuhe, laß mich das doch lieber machen." "Meinst du das im Ernst?" Ines war ganz Ohr. " Ja, warum nicht ? Du hast mir doch auch geholfen, da kann ich doch etwas wieder gutmachen. Morgen fliegen wir, das ist hier nicht meine Stadt, OK?" Er reinigte seine Makarow, morgen auf dem Weg zum Flughafen wird er sie schon entsorgen können. Am nächsten Tag, auf dem Flughafen in Buenos Aires in der Abflughalle um 12.30 Uhr, Ines und Harry warten aufs Boarding für die Maschine nach Rio. Harry hatte die Pistole in einer neuen Plastiktüte, aus einem Flughafengeschäft dazu benutzt, die Knarre auf der Herrentoilette im Papierkorb zu vergraben. Er hatte keine Chance gehabt,die Waffe ordentlich zu entsorgen, es war ja dazu nur die Taxifahrt zum Flughafen gewesen, das Risiko mußte er eingehen. Er zog den rechten Handschuh wieder aus, die Bordkarten aus der Innentasche seines Jacketts, man hatte ihn in Caracas mal eine Bordkarte in der Schlange zum Checkin geklaut, das sollte ihm nicht noch einmal passieren, und sie gingen an Bord, alles war gutgegangen, die Namen auf ihren Pässen waren noch clean.


Soko Rellik

Sie hatten im Zuge ihrer Ermittlungen gegen die oder den Paßfälscher durch den Tip eines
V-Manns den Namen vom Zahlmeister bekommen,
er hieß Peter Visser und war schon mehrmals mit
ähnlichen Delikten in Erscheinung getreten. Man hatte ihn verhaftet." Du bist in der unangenehmsten Lage deines Lebens, es geht um zigfachen Mord und nur du kannst die Höhe deiner Strafe beeinflussen" Hans Neusels Stimme war ganz emotionslos, eine Strafe,das ist gewiß, kann von
Urkundenfälschung ca 1 Jahr , Mitwisserschaft oder Beihilfe zum 10fachen Mord auf ca 15 Jahre gehen, das ist deine Entscheidung, nur schnell muß es gehen. Visser schwitzte " worum geht es denn eigentlich "?........................


Buenos Aires

Die drei Sonderfahnder waren zur gleichen Uhrzeit in Buenos Aires eingetroffen, zu der Harry und Ines nach Rio weiterflogen, darin war schon eine gewisse Komik enthalten. Die drei nahmen sich ein Taxi und wollten sich erstmal ausschlafen. Ein Hotel war von der deutschen Botschaft gebucht und sie fuhren hin. Am Empfang lag schon eine Botschaft der Soko Rellik, man teilte ihnen die falschen Namen der beiden Flüchtigen mit. Mit dem gleichen Fax war die Polizei in Montevideo benachrichtet worden.Am nächsten Tag fuhren sie zusammen ins Polizeihauptquartier, das sich genau in der Innenstadt, in der Florida Street befand, in der unmittelbaren Nachbarschaft des von Harry und Ines zur Übernachtung benutzten King Hotels lag. Da hatte Buenos Aires 13 Millionen
geschätzte Einwohner und sie währen sich fast über den Weg gelaufen. Als sie in der Wache eintrafen und den für sie zuständigen Beamten gefunden hatten, kam dann die Überraschung. "Bitte setzen sie sich" sagte der Beamte "sagen sie Paco zu mir" Ernst stellte sich und seine Kollegen vor. "Wir haben einen Fund gemacht, heute morgen haben wir am Flughafen in einem Papierkorb eine Waffe gefunden, eine Makarow 9 mm, wie sie bei den drei Morden in Montevideo benutzt wurde. Sie ist jetzt bei der Ballistik, die Ergebnisse sind leider noch nicht da, in der Zwischenzeit haben wir herausgefunden, das zwei Personen mit den Namen, die wir heute auf dem Tisch hatten, gestern mittag gegen 13 Uhr nach Rio abgeflogen sind. Wir haben die Kollegen in Brasilien schön darauf hingewiesen, daß sich ein mit internationalem Haftbefehl gesuchter Mörder in Begleitung einer blonden Frau im Moment in Rio
aufhalten, die sehr gefährlich sind und die sich als erstes wieder bewaffnen würden. Sie haben verstanden und machen bei ihren V-Leuten Druck."
Puh, das waren viele Informationen " Können sie uns bitte die nächste Maschine nach Rio buchen ?"
fragte Balik. " Ja, wir haben das schon versucht, aber alle Flüge heute sind ausgebucht, morgen früh um acht sind drei Plätze reserviert." "Vielleicht
sollten wir mal unsere Botschaft anrufen, Vitamin B kann manchmal zu was nützlich sein " Die König dachte manchmal ganz anders, sie hinterfragte jede Situation und meistens hatte sie auch eine Lösung parat, sie würden zuviel Zeit verlieren, wenn sie bis morgen warten mußten, dann war diese Spur schon fast wieder kalt. Die Botschaft ließ alle ihre Kontakte spielen und gegen 21 Uhr saßen sie in einer Maschine nach Rio.

Endstation ?

Harry und Ines schlenderten an der Botschaft in Rio vorbei, er mußte sich ein Bild machen, er sah die Kameras und sagte zu Ines " nicht rübersehen, Kopf wegdrehen, drüben sind Kameras." "und hier
kommt er immer raus oder geht rein, das dort ist er,
der Typ dort mit der hellen Hose und dem blauen Hemd. Siehst du, er kommt gerade nach Hause, das Schwein." Ines war wütend, sie wäre am liebsten zu ihm rüber und hatte ihn kaltgemacht, aber womit? Sie mußten sich als erstes eine Knarre besorgen, das war nicht so einfach, hoffentlich konnten sie sein spanisch oder englisch verstehen, aber das würde schon klappen. Die einschlägige Szene war aufgeschreckt, es war eine Belohnung von 50.000 $ auf den richtigen Tip, der zur Festnahme führen wurde, ausgesetzt. Harry mußte vorsichtig sein, diese Bars und Puffs, die er sonst aufsuchte, waren diesmal tabu, sie hatten bestimmt die Knarre gefunden und wußten, wohin sie geflogen waren, aber er wollte Ines noch diesen Gefallen tun. Er schlenderte die Copa Cabana entlang, Ines sollte sich nicht aus dem Hotel rühren, alleine war jeder sicherer, erhatte sich aus dem Koffer 3.000 $ genommen, damit würde er schon eine Knarre bekommen. Er kam an einem Hütchenspieler vorbei und setzte sich in einiger Entfernung von ihm auf eine Bank. Er beobachtete, wie er die Menschen, die auf ihn reinfielen, abzockte. Das war sein Mann, der kannte alle hier, die mit der Unterwelt zu tun hatten. Der Spieler packte zusammen und kam in seine Richtung, er sah aus, als hätte er genug für heute. Harry sprach ihn auf englisch an, wie es ihm gehe und wohin er jetzt geht und ob er sich noch einen Haufen Geld verdienen möchte. "Um was gehts"? fragte der in einwandfreiem deutsch zurück." Setz dich mal einen Augenblick zu mir" Harry fing das Gepräch mit Smalltalk an, wie er denn nach Rio käme und wie lange er schon hier sei und blablabla....." Ich hab nicht ewig Zeit, komm zur Sache", sagte Brad, wie er sich nannte.
"ich möchte mich hier niederlassen, fühle mich aber ohne eine gute Begleitung unsicher". Er verstand sofort. " Was schwebt dir denn so vor, in welcher Preisklasse?" "Du bekommst für eine gute mit Schalldämpfer 3000 $, ohne 1500 $, ist das ok?" Wann brauchst du die?" "Sofort ist am Besten" Harrys Nase hatte ihn wieder mal nicht getrogen. "Komm mit", sagte Brad ung ging mit ihm in eine kleine Seitengasse. "Hast du die Kohle dabei ?" "Ja, hier", Harry ließ ihn das Bündel sehen, " Warte hier 5 Minuten", Brad verschwand in einem Haus, kam nach 2 Minuten wieder raus und gab ihm eine Plastictüte, " Alles klar, eine deutsche mit Schalldämpfer und 50 Schuß Muni". Harry gab ihm das Bündel Geld und ging. Problemloser hätte das alles gar nicht gehen können. Also, ins Hotel, er sah sich auf dem Weg zu einer Taxe immer wieder um, aber er war sicher, nicht verfolgt zu werden. Im Hotel wartete voller Ungeduld Ines auf ihn." Hast du alles bekommen?" " Ich muß erst mal nachsehen, das war bei der Übergabe zu riskant." Er holte eine Waffe aus der Tüte, sie war neu und einwandfrei. "Du bleibst hier im Hotel und rührst dich nicht vom Fleck, du hast Geld genug, wenn ich morgen früh um 6 Uhr nicht wieder da bin, verschwindest du mit einem Bus in Richtung Sao Paulo, dort gibt es das Town Hotel, warte hier auf mich, 1-2 Tage, wenn ich bis dahin nicht da bin, mußt du alleine weiter, sieh zu, wo du neue Papiere bekommst, ich glaube, unsere sind nicht mehr sicher. Er küßte sie noch mal und verschwand.
Ines ging ans Telefon und wählte die 0 für eine Amtsleitung. "Hallo, mein Schatz, heute nachmittag
gehts los, ihr müßt wachsam sein, er ist wieder bewaffnet und gerade auf dem Weg zur Botschaft,
ich bin im Hilton, ich zieh jetzt hier sofort aus." Es wurde aufgelegt..............


Sondereinsatzkommando
An die zwanzig schwer bewaffnete Polizisten eines
SEK , das eigentlich dem Heer von Brasilien unterstand, hatten sich vor der Botschaft in allen möglichen Autos und als Arbeiter, als Touristen und Lieberpärchen usw getarnt und versteckt.
Man hatte ihn im Visier, aber der Befehl lautete:
wenn es geht, fangt ihn lebend. Er kam jetzt in Richtung Eingangstor, von der anderen Straßenseite kreuzte ein ziemlich junger Mann, der vor ihm auf den Bürgersteig ankam, seinen Weg. Die Zielperson ging plötzlich etwas schneller und wie vom Baum erschlagen, fiel dieser andere Mann um. Moor wollte weggehen, da kam der Zugriff, sie liefen mit lautem Gebrüll auf ihn zu, aber Harry hatte seine Waffe noch in der Hand und feuerte sofort. Er traf auch noch zweimal, ehe er, von ca zehn Schüssen getroffen, umfiel. Lebend fangen
war die Zielvorgabe, aber nicht das Endziel. Nun
kam die Routine, bei der hatten die Herren vom BKA Ernst und Balik nichts zu suchen, sie hatten ihre Aufgabe erledigt und wollsten erstmal ins Hotel, Silvia, die zurückgeblieben war, informieren und einen Bericht nach Hamburg telefonisch durchgeben, damit auch der Polizeipräsident
etwas positives für die Presse und den Innenminister zu berichten hatte. Frau König war nicht im Hotel, sie fuhren mit einem Taxi in die Gerichtsmedizin.

Hilton für Liebende

Im Hilton lagen sich derweil Silvia und Ines in den
Armen und küßten sich leidenschaftlich, es war schließlich lange her, daß sie miteinander geschlafen hatten, das holten sie jetzt sofort nach. Ihr Plan, Ines ganz legal aus dem Gefängnis rauszuholen, war genau aufgegangen, für die Mitarbeit bekam Ines eine neue Identität und bald würde auch der Moor totsein, oder war er schon tot? Ines würde noch das Zeugenschutzprogramm erspart, nebenbei hatte sie auch noch das Geld von Harry und die Belohnung von 50.000 $ standen ihr auch zu. Silvia übergab Ines ihren neuen Pass und mit einem" Wir bleiben noch 14 Tage hier, machen Urlaub," verabschiedete sie sich. Sie waren für morgen verabredet. Sie wollten mit ihren tadellosen Körpern ein bischen an der Copa Cabana flanieren.............................oder sonstwo.....................

Ein glückliches Ende ?





Impressum

Texte: Photos, Cover und Copyright Harald Malcus
Tag der Veröffentlichung: 25.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Alle in diesem Roman vorkommenden Personen und Handlungen sind fiktiv und ausschließlich Romanfiguren

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