© Bertold Heinze
Selbstverlag (2012)
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Dieses Büchlein ist der
Stadtbücherei Düsseldorf gewidmet.
Die Kartoffel ist das wahre Gold der Inkas.
Friedrich der Große
Vorwort:
Die Idee zu diesem Büchlein kam von der Stadtbücherei Düsseldorf.
Es sind in der letzten Zeit viele Anfragen über die Geschichte der Kartoffel gekommen, so die Mitarbeiterinnen der Kinder- und Jugend¬-Bibliothek. Sie baten mich einmal hierüber zu schreiben.
Da die Kartoffel ein sehr wichtiges Nahrungsmittel ist, ihr Verbrauch aber ständig sinkt, war ich hiervon sofort begeistert.
Viele Bücher gibt es über die Kartoffel, aber nur wenige, die sich ausschließlich damit beschäftigen, wie sie nach Europa gekommen ist und wer sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist. Die meisten sind Kochbücher, die sich nur am Rande mit ihrer Geschichte beschäftigen.
Düsseldorf im Januar 2012
Bertold Heinze
Entdeckung Amerikas
Es war eine stürmische Nacht vom 6. auf den 7. Oktober des Jahres 1492. Der Wind peitschte gegen die Bordwand der Santa Maria und brachte immer mehr schäumendes Wasser ins Schiff. Die Matrosen hatten alle Hände voll zu tun, das Wasser wieder ins Meer zu kippen. Selbst der Kapitän, Christoph Kolumbus (1451-1506) half ihnen, was sonst nicht seine Art war.
Doch langsam hatte er genug von dieser Plackerei. Land war seit geraumer Zeit nicht mehr in Sicht gekommen. So beschloss er bei Sonnenaufgang eine Kehrtwende zu machen und zurück nach Hause zu segeln.
Mit dem ersten Sonnenstrahl jedoch umkreisten sein Schiff seltsam bunte Vögel. Es waren keine Möwen, die er von daheim kannte. Sie hatten keine spitzen, scharfen Schnäbel. Statt nach vorne, waren sie nach unten gerichtet. Diese Vögel waren nicht weiß oder schwarz, sondern ausgesprochen vielfarbig. Es war ein Genuss diesem Schwarm bunt gefiederter Vögel zu zusehen. Sie umkreisten die Sante Maria mit lauten, angenehmen Stimmen und ahmten teilweise die Schiffsgeräusche nach.
Wo so schöne Lebewesen in der Luft sind, dachte Kolumbus, kann Land auch nicht mehr fern sein. Das Wetter wurde schlagartig besser, der Sturm ließ nach und so segelte Kolumbus weiter und vertraute jetzt den Vögeln seinen Kurs an. So erreichte die Santa Maria und zwei weitere spanische Karavellen Land. Der Schwarm der Papageien hatten sie zu einer Insel gebracht, die von den Einheimischen Guanahani genannt wurde.
Man schrieb den 12. Oktober 1492, Südeuropäer entdeckten Südamerika. Der amerikanische Kontinent allerdings wurde fast fünfhundert Jahre vorher von den Normannen, unter Führung des kühnen Leif Erikson, entdeckt. Kurz gesagt, Nordamerika wurde um 1000 und Südamerika um 1500 nach Christus von den Europäern entdeckt.
Was war der Grund, warum Kolumbus überhaupt von Spanien aus segelte? Er wollte einem Seeweg nach Indien, überhaupt nach Asien finden. Denn die teuren Seidenstoffe, Gewürze und mancherlei Köstlichkeiten kamen über den Landweg nach Europa, was die Produkte sehr verteuerte. So suchte man schon seit einiger Zeit nach einem Weg, wo man mehr Sachen kaufen und billiger transportieren konnte. Sein Vorhaben bot Kolumbus zunächst einmal dem König von Portugal an. Dieser war aber überhaupt nicht interessiert. Also ging er im Jahr 1484 nach Spanien und schloss mit der Königin Isabella von Kastilien (1451 - 1504) am 14. April 1484 einen Vertrag.
Es hat lange gedauert, bis er die Spanier für sein Unternehmen überzeugen konnte. Jetzt aber war es soweit und er segelte mit drei Karavellen am 3. August 1492 von Palos aus ab, um Indien auf dem Seeweg zu entdecken. Dies hat er zwar nicht erreicht, dafür aber den neuen Kontinent Amerika für Spanien entdeckt.
Bei seiner Rückkehr brachte Kolumbus, im Jahre 1496, für Europa wichtige Dinge mit. Reichlich Gold und Silber war die hauptsächliche Ladung in seinen drei Schiffen.
Insgesamt hat Christoph Kolumbus vier Reisen unternommen. Bei seiner letzten entdeckte er auch das Festland vom südamerikanischen Kontinent. Allerdings kam er am 7. November 1504 krank zurück. Bis zu seinem Tode im Jahre 1506, war er der Überzeugung, den Handels¬weg nach Indien gefunden und die japanischen Inseln entdeckt zu haben. Seine wahre Entdeckung ist ihm nie bewusst geworden.
Einzug ins Land der Kartoffel
Gold und Silber waren es auch, was die Spanier und die katholische Kirche nach Südamerika rief. Die Kirche spricht zwar von der Verbreitung des Christentums, aber diese Edelmetalle zu besitzen, waren auch ihr nicht unangenehm. So manche katholische Kirche im europäischen Raum stellt Gold und Silber der Ureinwohner Südamerikas, zwar in anderer Form, aber reichhaltig zur Ansicht.
Der habsburgische Karl V. (1500 - 1558) war zu jener Zeit König von Spanien und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. „In meinem Reich geht die Sonne nicht unter“, war stets sein Ausspruch. Dieser Kaiser, der übrigens kein
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 02.03.2012
ISBN: 978-3-86479-339-4
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