Jeder kennt die Geschichte vom Klapperstorch. Dieser liefert den Menschen die Babys aus einem Teich, in dem diese Babys zuvor gewartet haben. Weitgehend unbekannt ist, wie es dort im Babyteich zugeht und was dort alles vor der Auslieferung durch den Klapperstorch alles passiert. Hiervon soll diese Geschichte erzählen.
Zunächst muss erst einmal festgestellt werden, dass kein Storch für die Entstehung der Babys irgendjemand ins Bein beisst. Das wird zwar oft erzählt. ist ein reines Märchen. Niemand beisst irgenwem ins Bein, um Kinder zu kriegen! Oder wenn, dann tun das die Menschen selbst.
Dennoch existiert der Babyteich und hier werden die noch ungeborenen Kinder mit allen Eigenschaften und persönlichen Merkmalen von Störchen ausgestattet. Das ist eine verantwortungsvolle Angelegenheit, da es doch für das weitere Leben der Menschen sehr bedeutsam ist.
Wünsche
Lange Zeit war es üblich, dass die Babys im Teich selbst Wünsche äussern konnten. Es herrschte ein ziemliches Chaos, weil die Babys überhaupt keinen Überblick hatten, was sie im späteren Leben alles brauchen und was besser nicht. Es kamen da vielfach völlig unsinnige Eigenschaften und Merkmale zustande, was für das Zusammenleben der Menschen auf der Erde teilweise unerfreuliche Folgerungen hatte. Besonders nachteilig waren unklare Wünsche bei der Festlegung von Junge oder Mädchen und andere Dinge auch, die mehr den Charakter betrafen.
So sind einfach im Babyteich Zuteilungen erfolgt, die verhehrende Auswirkungen hatten. Zu nennen seien hier Intoleranz, Ängste aller Art und Kriege.
Abhilfe 1
Ein gerad im Babyteich zuständiger Storch wusste eines Tages Abhilfe. Niemand durfte mehr selbst seine Wünsche lauthals mitteilen. Stattdessen wurde alles nach Verfügbarkeit sorgfälltig zugeteilt. Die einzelnen Dinge wurden von den Störchen ausgerufen und die Babys antworteten mit “hier“, wenn sie es haben wollten. Da es nun für einzelne Dinge unterschiedliche Ausführungen gab, bekamen einige die besonders geliebten Ausführungen, wenn sie laut “hier“ riefen und die anderen die eher die weniger geliebten Ausführungen.
Diese Massnahme hat sich schnell bewährt. Es wurde etwas mehr Ordnung erreicht, auch wenn damit noch nicht alles voll geregelt schien. Jedenfalls wurden so alle unterschiedlichen Dinge wie Körpergrösse oder die Grösse einzelner Körperteile wie die der Nase zugeteilt. Auch so konnten die einzelnen Haarfarben und der Haarwuchs “gelockt“ oder “glatt“ ohne grosses Murren verteilt werden. Für solche Dinge wie X-Beine oder extremen Bauchansatz wird aber noch für Lösungen gesucht.
Abhilfe 2
Weitaus schwieriger gestaltete sich die Abhilfe der vollständig schädlichen Zuteilungen. Es hatten nämlich einzelne im Babyteich Dienst tuende Jungstörche einen besonderen Gefallen daran, aus eigenem Ermessen auch Charaktereigenschaften und solche Dinge wie Religion und Glauben zu verteilen. Hier war dann die Gemeinschaft aller Störche gefragt.
Man richtete seitens des Storchensenats einen “Minister für Angelegenheiten im Babyteich“ ein mit weitreichenden Befugnissen. Der ernannte Minister hat dann mit harter Fusskralle durchgegriffen. Wer als Storch im Babyteich nicht spurte, wurde unverzüglich ausser Dienst gestellt und auf den aktuell verwaisten neuen “Flughafen Berlin-Brandenburg BER“ verbannt.
Dort darf er bis zur Inbetriebnahme des Flughafens bis auf weiteres auf dem noch ungenutzten Tower sein Nest errichten und neben den fertigen Landebahnen nach fressbarem Getier suchen. Frösche gibt es dort allerdings nicht. Die haben die Politiker in der grossen Stadt Berlin und im Land Brandenburg beim Bau dieses Flughafens schon verbraten!
Schlusswort
Wir Klapperstörche lieben die Menschen. Wir tun für euch unser bestes. Glaubt an uns und zerstört bitte nicht unsere Lebensbedingungen. Wir brauchen geeignete Plätze zum Nestbau auf euren Dächern und vor allem Feuchtgebiete zur Nahrungssuche.
Texte: Bernd Haendel
Bildmaterialien: Brunhilde Schuckmann
Lektorat: -----
Tag der Veröffentlichung: 28.09.2014
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