Hier einige kleine Erzählungen über schöne Wanderungen im Schwarzwald, am Kaiserstuhl und in den Vogesen. Dazu noch einiges an wissenswerten Informationen.
Landschaftlich ist Südbaden sehr reizvoll und bietet sowohl durch ausgedehnte Vorbergzonen, als auch durch die unterschiedlichen Gebirge sehr viel Abwechslung, die ausgedehnte Wandertouren möglich macht.
Wir verlassen gegen 11 Uhr das Haus unserer Freunde in Ihringen, um zu einer Tour aufzubrechen. Nicht zum ersten Mal bewandern wir dieses wunderbare Weinland.
Der Kaiserstuhl an sich ist im Hochsommer für Wanderer – insbesondere ältere und kreislaufgeschwächte Menschen - nicht sehr attraktiv und aus gesundheitlichen Aspekten sind an sehr heißen Tagen längere Touren nicht ratsam. Für eine geruhsame Wanderung im Rebland ist das Frühjahr und der Spätherbst die beste Zeit.
Der Weg führt uns ein Stück hinauf durch den Ort, dessen sich aneinander reihende Bauernhäuser typisch für die Ortschaften am Kaiserstuhl sind. Durch die imposanten von Rebgewächsen umrankten Hoftore gelangt man in die Innenhöfe, die meist halb verdeckt und geschützt durch ein mächtiges Vordach einen kühlen Schatten spenden.
Nach kurzer Zeit erreichen wir durch den ersten Hohlweg auf einem leichten Anstieg das örtliche Rebanbaugebiet.
Bald geniesen wir den herrlichsten Ausblick auf die oberrheinische Tiefebene bis hinüber zum Schwarzwald, während die Vogesen im Westen im Morgendunst liegen.
Weit hinter uns der Toten - und der Neunlindenkopf, die jedoch heute nicht unser Ziel sein werden. Wir wandern zunächst einmal in Richtung Lenzerberg, einem markantem Punkt, mit einer gut besuchten Wirtschaft, von der aus zahlreiche Wanderwege durch und über den Kaiserstuhl führen.
Ausgedehnte, sauber bewirtschaftete, Rebanlagen mit bereits hochgezogene Rebtrieben und Rosenbüschen an den Wegrändern säumen unseren staubigen Weg.
An den zahlreichen Wegrainen bestaunen wir die Vielfalt verschiedener Kräuter. Man kennt diese Pflanzen nur hier und ihre Seltenheit und Eigenart, in diesem lößhaltigen Gestein zu wachsen, führt auf die ursprüngliche Lavaerde zurück.
Der Kaiserstuhl ist vulkanischen Ursprungs, bedeckt mit einer dicken Lößschicht. Davon zeugen die zahlreich vorhandenen Sedimente und Basaltbrocken aus erkalteter Lava. Diese geologische Besonderheit ermöglicht den Weinbau in hochwertiger Qualität.
Stark vereinfacht betrachtet gibt es zwischen der Tatsache, dass Löß eine Ablagerung von Mineralstaub und andererseits das Produkt einer typisch strukturellen Veränderung sei, in den letzten Jahren eine ziemlich kontroverse Diskussion.
Unabhängig davon, bekommen wir dennoch gegen Mittag zu spüren, was der Kaiserstuhl ist, nämlich die wärmste Gegend Deutschlands.
Gleichmäßig geht es eine anspruchslose Steigung hinauf, um uns herum ausgedehnte Rebflächen und dahinter führt der Weg wieder abwärts. Vor uns öffnet sich ein idyllisches Seitental genannt „Sauwasen“.
Am Ende des Tales, nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir den Martinshof, eine Strauße, die um diese Jahreszeit immer gut besucht ist.
Wir wollen uns hier aber nicht aufhalten, laufen stattdessen über einen anspruchsvollen Anstieg und anschließend durch ein kleines Wäldchen in einen weiteren Hohlweg hinein. Hier müssen wir eine riesige umgestürzte Eiche unterqueren. Typisch für Auswaschungen der Hohlwege durch Starkregen. Wir erreichen eine der vielen, schon in die Jahre gekommenen, Rebhütten, die hier allerorten zu finden sind. Dienten sie in der Vergangenheit doch meistens dazu, Rebpfähle und Draht zu lagern.
Die Weinbauern nutzen sie heutzutage hauptsächlich als Regenschutz, oder - je nach Größe - als Unterkunft während der Weinlese für die Vesperpausen.
Die markanten Hohlwege entstanden mit der Urbarmachung und der nutzbringenden Anwendung des Rebanbaus am Kaiserstuhl.
Wenn die Bauern mit ihren Ochsenkarren die Hänge hinab zogen mussten sie mit Hilfe eines starken Hakens den Wagen im Löß bremsen. Dabei wurden Furchen angelegt, die sich durch Auswaschungen infolge Regens und Schmelzwassers vertieften.
Hohlwege sind bis zu 4 Meter hoch. Wir sehen in den Wänden zahlreiche Dachslöcher. Hier besteht eine zusätzliche Gefahr durch Witterungseinflüsse. Zahlreiche Stellen von Einbrüchen der Lößhänge und umgestürzte Bäume zeugen von diesen Vorgängen.
Hatte es hier oben am Lenzerberg heute früh schon gemessene 35 Grad in der Sonne, ist das Thermometer am Nachmittag auf 45 Grad angestiegen.
Ungeachtet der Verlockung auf ein kühles Bier, lassen wir den riesigen Parkplatz und die sich an den Berg anschmiegende Taverne sprichwörtlich links liegen und gelangen in ein kühles Waldstück.
Der Kaiserstuhl besticht nicht nur durch ausgedehnte Rebflächen, sondern auch durch große Waldbestände, die immerhin 20 % der Gesammtfläche aus machen. Anzutreffen sind hauptsächlich Laubbewaldungen, mit teilweise exotischen Baumarten, wie Elsbeeren, Strauchige Kornwicken, oder Flaumeichen.
Das Waldstück, welches wir heute begehen führt uns auf direktem Weg zum Liliental, einem weiteren Seitental, das durch die Kaiserstühler Südhänge bricht. Zwischen Wassenweiler und Ihringen - bei der St. Vituskapelle -zweigt eine Stichstraße nach rechts ab und führt ins Liliental.
Das Liliental beherbergt ein Landesforstliches Versuchsgut auf dem Gelände eines ehemaligen Schlossbesitzes.
Die Wiesen und Waldungen innerhalb dieses Gutes sind besonders sehenswert, da in diesem Tal unter anderem Mammutbäume wachsen.
Schon in Sichtweite des Neunlindenkopfes ändern wir unsere Route, da uns die auf dem Boden aufgestaute Hitze allmählich zu schaffen macht. Das Thermometer zeigt mittlerweile 40 Grad im Schatten und es ist angeraten, den Rückweg nach Ihringen ins Auge zu fassen.
So beschließen wir, eine Abkürzung zu nehmen und uns das Liliental für eine andere Tour vorzumerken.
Wir traversieren das eingezäunte Gelände einer ehemaligen Privatklinik für Nieren- und Leberkranke aus den 60 er Jahren, auf welchem heute ein bekannter deutscher Industrieller sein privates Domizil errichtet hat.
Ein steiler Abstieg führt uns aus dem Waldgebiet wieder hinaus zu den Rebhängen und ins Freie, wo uns die geballte Kraft der aufgestauten Hitze empfängt. Träge und mit letzter Kraft laufen wir müde und erschöpft in Ihringen ein.
Ein Hohlweg
Lößhaltiger Boden
Klatschmohn
Unbekannte Blume
Blick nach Westen Richtung Vogesen
Rebhäuschen
Dachsbau im Hohlweg
Ausgespülter Hohlweg
Versuchsfeld
Hinweisschild des Schwarzwaldvereines
Le Mur Paien (Heidenmauer) mit dem markanten X
Wir fahren ins nördliche Elsass. Unser Ziel sind die Nordvogesen.
Zunächst besuchen wir Saverne, die Stadt an der „Zaberner Steige“ . Hier befindet sich die engste Stelle in den Vogesen, über die ein Pass schon seit dem Altertum das Gebirge hinauf ins Lothringische überquert.
Der Rhein-Marne Kanal teilt die Stadt und wir schauen interessiert zu, wie ein Freizeitboot die Schleuse Richtung Strasbourg verlässt. Deutsche, die in Pfingsferienstimmung zu uns hinauf winken, tuckern dem frühen Nachmittag entgegen.
Der Kanal wird heute kaum noch wirtschaftlich genutzt, während Freizeitunternehmen Kanaltouren zwischen Lutzelbourg und Strasbourg anbieten.
Wir hingegen essen auf dem Marktplatz typische Merguez in Baguettes mit viel Harrisa – einer aus dem Maghreb stammenden scharfen Gewürzmischung - und sonnen uns währenddessen auf einer Bank.
Unweit von Saverne – bei Arzviller Lutzelbourg - trifft der Kanal auf ein Schiffshebewerk, von dessen Ausmaß es in Europa nur noch zwei gibt. Vor dem Bau dieser touristisch reizvollen und sehenswerten Anlage mussten die zahlreichen Frachtkähne bis in die 60er Jahre hinein auf 4 Kilometern in über 17 handbetriebenen Schleusen den Vogesenkamm überwinden.
Saverne
Ein kleines, aber feines Hotel hinter Marmoutier erwartet uns nach dem Stadtrundgang.
Typisch französisch die Tatsache, dass sich bei unserer Ankunft niemand im Hotel befindet. Auf meiner vergeblichen Suche im Büro, im Restaurant und sogar der Küche, nach einem Portier, hätte ich einiges ausräumen können. Aber die Franzosen sehen alles ein wenig lockerer.
Also nutzen wir die Zeit und die Gelegenheit, die Gegend zu erkunden, da wir anderntags wandern wollen. Aber die fehlenden Wegmarkierungen verunsichern uns derart, dass wir beschließen, darauf zu verzichten. Stattdessen erfreuen wir uns endlich spätnachmittags am Hotelkomfort. Endlich ist auch die Rezeption besetzt und wir können einchecken. Das Hallenbad mit Wellnessbereich verführt uns dazu – wenigstens für den Restnachmittag – die Seele baumeln zu lassen. Am Abend entschädigt uns ein Viergang-Menu nach französischer Art für den Verzicht auf eine Wanderung. Anderntags - nach einem opulenten Frühstück - fahren wir geradewegs zurück Richtung Strasbourg.
Die Nordvogesen vom Hotellzimmer aus gesehen
Ein wunderbares Abendessen im Hotel
Der Vorschlag meiner Frau, den Odilienberg zu besuchen, erweist sich - wie meistens als gut.
So nehmen wir die Straße Richtung Obernai und Ottrott. Dieser heilige Berg ist eines der meistbesuchten Ausflugsziele und größten Mysterien im Elsass.
Die Klosteranlage selbst wurde im 7. Jahrhundert erbaut, teilweise zerstört, wieder aufgebaut und säkularisiert. Heute dient sie hauptsächlich Seminaren und beherbergt einen Hotelbetrieb. Vom Kloster führen zahlreiche gut beschilderte Wanderwege zu nahen und ferneren Zielen in den Hochvogesen.
Ein besonderes Erlebnis ist eine Tour entlang der Heidenmauer, einem imposanten Bauwerk rund um den Gipfel herum. Erbaut aus riesigen Steinquadern, die teilweise bis zu 4 Meter hoch aufgeschichtet sind. Lange Zeit war man der Meinung, dass die Mauer als keltischer Schutzwall diente.
Dendrochronologische Untersuchungen gehen aber von einer Erbauung der Mauer Ende des 7. Jahrhunderts aus. Manche Plätze galten auch lange Zeit als mystische Orte und wurden in den letzten Jahren immer wieder von Anhängern paganer Religionen heim gesucht.
Auf einem der schmalen zwischen saftigen Wiesen ausgetretenen Pfaden betreten wir den Wald. Hier führen mehrere Wege direkt hinunter zur Mauer und die gut ausgeschilderten Markierungen deuten auf verschiedene Rundwege entlang der Mauer hin.
Wir nehmen den „Cirquit du nord“, den Nördlichen Rundweg. Es ist darauf zu achten, unbedingt Stöcke und sehr gutes Schuhwerk zu benutzen. Die Pfade sind fast von kräftigem, knorrigem Wurzelwerk überwuchert und durchwachsen.
Die Verletzungsgefahr ist hoch. Also ist beim Gehen äußerste Vorsicht geboten. Man sollte auch viel Flüssigkeit zu sich nehmen, denn die Luft ist im Frühsommer äußerst trocken.
Alles in Allem sind die Vogesen sehr viel weniger touristisch erschlossen, als der Schwarzwald. Gemeinden und Dörfer sind viel weiter auseinander, Hütten, oder Höfe sind selten bis gar nicht auf oder unterhalb der Vogesenkämme zu finden.
Links vom Weg erhebt sich die Mauer. Die Größe der Steine lässt nicht einmal erahnen, wie die damaligen Baumeister es bewerkstelligt haben, sie übereinander zu schichten. Sie sind von Moos überwuchert, teilweise wachsen auf ihnen Büsche, oder sogar Bäume.
Die Mauer verläuft entlang steiler Abhänge nach Norden. Da wo größere Quader liegen, ist der Boden teilweise unterhöhlt und man muss aufpassen, nicht in diese Höhlungen hineinzurutschen.
Wir befinden uns inmitten eines wahren Paradieses von Heidelbeerfeldern. Überall, so weit das Auge reicht sehen wir die Büsche, die jetzt – Anfang Juni – noch nicht voll hängen, dazwischen steht mannshoher Farn. Die teils mächtigen Bäume bieten genügend Schatten, sodass wir die Mittagshitze nicht spüren.
Das Terrain ist so weitläufig, dass man kaum auf Wanderer trifft. Es gibt, um hier oben gleich mehrere Routen, die teilweise auch zu markanten Aussichtspunkten führen. Ein anspruchsvoller, steiler Anstieg führt auch von Ottrott aus hier hoch und direkt zur Klosteranlage.. Wer will, kann zur Heidenmauer gehen, oder aber wieder nach Ottrott hinunter steigen, vorbei an der „Fontaine Lucie", einer - so sagt man - Wunderquelle, die einem Felsen entspringt und deren Wasser über einen steinernen Rinnstein abläuft.
Hier muss man unter Umständen Schlange stehen, wenn man von dem Wasser trinken will. Viele Elsässer aus den umliegenden Gemeinden holen das Wasser in Plastikkanistern.Die Beschilderung – an Bäume genagelt - erfolgt für deutsche Verhältnisse eher schlampig. Handgeschrieben, oder mit Farbe aufgemalt muss man an jeder Gabelung aufpassen, um die Zeichen richtig zu deuten.
Der verwöhnte Wanderer aus dem Schwarzwald auf der anderen Rheinseite ist da schon eine akuratere Beschilderung gewohnt. Schließlich zeigt uns ein Hinweis, den Weg wieder hinauf, Richtung Klosteranlage und unweit davon gelegenem Parkplatz. Jetzt wird der Anstieg etwas mühsam und am Spätnachmittag sind wir am Ziel.
Der Oberlauf der Rench war das Ziel einer unserer zahlreichen Wanderungen. Oberhalb von Bad Griesbach beginnt der Wiesensteig, ein sogenannter Premium-Wanderweg, der im Zusammenhang mit dem Naturpark Schwarzwald 2013 angelegt wurde.
Unser Parkplatz liegt in einem etwas abgelegenen Seitental. Der Weg dort hin erfolgt über eine einspurige teilweise beschotterte Piste, die es mitunter erforderlich macht, bei Gegenverkehr ein Stück zurückzufahren.
Hier befinden wir uns mitten im urwüchsigen Schwarzwald, einem Landschaftsbild, dass sich in 50 Jahren kaum verändert hat.
Vom Parkplatz aus begeben wir uns hinunter zu einem ehemalige Wehr welches nur noch bei Hochwasser benutzt wird. Dieses diente in früheren Zeiten dazu, das Wasser für die Holzbeförderung auf der Rench zu stauen.
Auffallend ist, dass dieser Rundweg mit einem eigenen Logo sehr gut ausgeschildert ist. Hier hängt aber wirklich an jeder Abzweigung eine Wegmarkierung, welche es fast unmöglich macht, sich zu verlaufen.
Apropo verlaufen: Meine Frau und ich haben uns in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren als wahre Spezialisten darin entpuppt, uns ständig zu verlaufen. Es gehört schon ein gewisses Maß an Verschlagenheit, Draufgängertum und logischem Denken dazu, auf dem richtigen Weg anzukommen.
Wir gelangen über einen schmalen Weg hinauf ins Gebirge, wo nicht lange danach ein Höhengasthaus auf Wanderer wartet. Wir lassen es jedoch sprichwörtlich links liegen, da ich für eine Tour wie diese immer genügend Proviant eingepackt habe.
Hier treffen wir immer wieder auf Franzosen, die dieses verlängerte Wochenende – ihres Nationalfeiertages wegen - nutzenEs ist übrigens zur Unsitte geworden, während einer Wanderung in einem Gasthaus ein zu kehren. Abgesehen von den teilweisen horrenden Preisen für ein Mittagessen, die man mitunter für nicht mal gut zubereitete Speisen bezahlt, verliert man auch noch Zeit und hat unter Umständen einen vollen Magen, der es erschwert, zügig zu laufen.
Bald schon sind wir im Wald, mächtige Tannen schauen auf uns herab, wo ist das viel geächtete Waldsterben zu finden? Die Erbauer des Weges haben ganze Arbeit geleistet. Die Route ist – da wo nötig – durch Steine oder Hölzer gut vor Abrutschen der Hänge bei und nach Unwetter gesichert.
In einem Waldstück entdecken wir einen größeren Kadaver, der Verwesungsgeruch ist abscheulich. Er entpuppt sich als Kitz, welches die Geburt nicht überlebt hat und wohl schon vor längerer Zeit verendet ist. Der Fuchs hat schon ganze Arbeit geleistet. Die Situation zeigt uns wiedermal, wie authentisch hier die Natur im Hochschwarzwald ist.
Was uns allerdings wenig später nicht den Appetit raubt. Wir sind an einem Rastplatz angekommen, an dem uns ergonomische Liegen aus Holz - sogenannte "Chaisselongues" - einladen, ein Vesper einzunehmen. Hier befinden wir uns nicht mehr direkt am Wasser, sondern schon auf dem Weg Richtung Bad Grießbach.
Wir überqueren wenig später erneut eine Straße und machen uns daran, einen abscheulich steilen Aufstieg zu meistern. Spätestens jetzt wissen wir, dass es die Stecke in sich hat und für reichlich Abwechslung in der Topografie sorgt.
Auf halber Höhe begegnen wir einem „Schnappsbrunnen“ gefüllt mit allerlei Brandigem. Es ist üblich geworden, dass die Feriengäste diesen „Selfservice nutzen, um anschließend ihren Obolus in ein Kässchen ewerfen.
Oben, auf halber Höhe eine Holzhütte darin sich ein Buch verbirgt, in dem sich jede-r verewigen und zu dem Weg ein Statement abgeben kann. Daneben wieder die vorher erwähnten ergonomischen Liegen, dieses mal aus Stahl.
Wir genießen den Blick auf die gegenüberliegende Bergseite namens „Dollenberg, mit dem gleichnamigen Hotel, dessen Gebäude mittlerweile die ganze Bergkuppe einnehmen.
Ohne Stöcke ist der Weg kaum machbar, er mutet schon hochalpin an. Links der Wiesenhang hinauf, rechts steil abfallende Matten, wer hier nicht aufpasst, kommt zu Schaden.
Oben ein Gehöft, vor diesem ein Schild prangt mit dem Hinweis auf den Protest gegen den Naturpark. Daneben viel sprichwörtliches Holz vor der Hütte. Der au gemalte Protest gegen den Naturpark sticht uns ins Auge. Der Schwarzwald mutiert in den letzten Jahren zu einer regelrechten Holzkammer. Kein Landwirt in diesen Gefilden, der nicht 100 – 200 Festmeter Holz vor dem Haus und auf allen verfügbaren Wiesen und Matten gelagert hat. Das Geschäft ist einträglich, werden doch mittlerweile bis zu 100 € für den Steer Buchenes (Buchenholz) verlangt. Der Naturpark schränkt das Geschäft ein. Hier treffen Natur und Kommerz aufeinander.
Uns zieht es weiter wieder geht es abwärts in ein weiteres liebliches Seitental. An einem Hang hoch droben thront die Renchtalhütte, unser Halbzeitstopp. Wir kommen wieder an einem dieser mit Getränken gefüllten Brunnen vorbei und an einer Wandergruppe, die sich angebotenen Wein einschenkt und uns fragt, wie wir an diesen Köstlichkeiten vorbeigehen können, ohne sie zu beachten. Ich erspare mir eine Antwort, nicke stattdessen freundlich. Es versteht sich für uns von selber, dass wir während einer anstrengenden Tour keinen Alkohol zu uns nehmen.
Ein erneuter Anstieg ist in Sichtweite und der hat es in sich. Fast 45 Grad geht es eine ganze Weile nach oben. Dort sehen wir, dass die Renchtalhütte mit dem Streichelzoo davor, gut besucht ist.
Unser Weg führt uns nach einer kurzen Rast weiter. Jetzt geht es wieder leicht abwärts und wir laufen eine Weile auf einem breiten Waldweg. Hier oben kommen uns viele Wanderer entgegen. Wir grüßen mit einem freundlichen Grüß Gott, oder einem Hallo, man weis ja nicht, ob es sich um Ausländer handelt. Interessant ist es in diesem Zusammenhang zu wissen, dass in Südtirol die Römer grundsätzlich mit einem „Salve“ grüßen, wenn sie einem begegnen.
Nach einer Weile kommen wir in eine Schlucht und überqueren die „Wilde Rench“. Auf Du und Du mit dem Fluss und fast einen Kilometer laufen wir hoch und runter, rüber und hinüber, während uns kleinere und größere Wasserfälle begegnen.
Staunend überqueren wir das Wasser mit Hilfe riesiger Steine – das ist so gewollt. Dazwischen geht’s auf Steintreppen wieder hinab zum Ufer. Überall Felsen zwisch den entwurzelten und vom schäumenden Wasser umspülten Bäumen.Dann weicht der Zauber dieser Landschaft wieder dem ursprünglichen Tal, dem Ausgangspunktunserer Wanderung.
Der Schwarzwald von seiner schönsten und urwüchsigsten Seite zeigt sich uns in der Gegend rund um den Schluchsee. Hierher haben wir uns für ein paar – hoffentlich erholsame - Tage zurückgezogen. Die Gegend ist geprägt von urwüchsigen Tälern, in denen man mitunter noch einen der mächtigen Schwarzwaldhöfe mit ihren strohgedeckten Sattelwalmdächern findet, welche die rund um das Feldbergmassiv angesiedelt waren und es noch teilweise sind.
Der Schluchsee ist der größte See im Schwarzwald. Anfang der 30er Jahre wurde die Schwarza aufgestaut. Seitdem wird das Wasser des Sees als Pumpspeicherkraftwerk genutzt.
St. Blasien, die kleine Stadt inmitten des Albtales, ist Ziel eines ersten Abstechers. Der gewaltige Dom mit einer von riesigen weisen Marmorsäulen getragenen Kuppel ist stiller Zeuge einer „Hochzeit“ umfangreichen Klosterlebens.
Die Benediktiner haben seinerzeit das Kloster zu dem Größten in Süddeutschland gemacht. Im 19. Jahrhundert von den Jesuiten übernommen, beherbergen die Räumlichkeiten heutzutage ein weltbekanntes Internat.
Wir wenden uns dem Menzenschwander Tal zu, in dem vor Jahren ein Uran abgebaut wurde. Seit sich das Schürfen nicht mehr lohnt, wird eine „Radonquelle“ zu therapaeutischen Zwecken genutzt.
Hier besuchen wir die „Albfälle“. Auf einigen dutzend Metern windet sich die Alb zwischen dem Urgefels des Feldbergmasives Meter um Meter in die Tiefe.
Anderntags beschließen wir den Feldbergsteig zu machen. Nachdem sich in Deutschland in den letzten Jahren einige sogenannte Premiumwanderwege etabliert haben, wurde hier „auf dem Höchsten“ solch ein Weg aus einer Verbindung mit anderen Wanderwegen zusammengeschustert. Man stellt dabei sehr schnell fest, dass Premiumwanderwege nicht alle gleich sind,was Beschilderung, Route und Qualität der Wege anbelangt.
Der Feldberg rund um den Feldbergerhof ist ein gigantomanisches Touristenevent, mit Riesenparkplatz für hunderte von Autos.
Einem Hotel mit einer Ladenpassage. Mit Wehmut denke ich zurück an die Zeit, als ich mit meinem Vater hier hoch gefahren bin, um Kartoffeln zum Feldberger Hof zu bringen. Damals war das mehr oder weniger ein einfaches Bauernhaus. Heute ein Komplex mit mehreren hundert Betten.
Der Steig beginnt hinter dem „Haus der Natur“ mitten in einem wunderbar angelegten Hochkräutergarten. Es geht gleich ordentlich zwischen Wiesen und Krüppelweiden hinauf zum Seebuck - einem der Gipfel des Feldbergmassivs -.
Von da hinunter zum Grüble und wieder hinauf zum eigentlichen Feldberggipfel auf 1498 Metern.
Leider ist eine Fern- sprich Alpensicht heute nicht möglich.
Hier oben passierte vor einigen Jahren bei einer ähnlichen Tour mit dem Schwarzwaldverein folgendes Ereignis.
Schon beim Aufstieg auf den Gipfel verloren wir fast einen 84-jährigen, der sich den Fuß vertrat und den Hang zwischen Himbeerbüschen und Gesträuch hinunterrutschte. Also mussten wir erst mal eine Bergungsaktion vornehmen. Der Unfall verlief relativ glimpflich.
Oben an dem erwähnten Gipfel, verloren wir ein weiteres Mitglied unserer Gruppe, weil er sich einfach von der Gruppe entfernte und uns offenbar nicht mehr vorfand, als er zurück kam.
Unten am Feldsee gar verloren wir 3 Frauen, weil sie sich einfach in die Gaststube des „Raimartihofes“ setzten und in aller Ruhe auf die Bedienung warteten, während der Wanderführer uns zum Weiterlaufen ermahnte, da der Bus uns erwqartete.
Das verloren geglaubte Mitglied stand – wie erwartet - an der Bushaltestelle des Rinkens. Die drei Damen kamen in letzter Minute mit dem Taxi am Hinterzartener Bahnhof an und konnten gerade noch in den Zug steigen, in dem wir uns auf dem Nahchhauseweg befanden.
Der Weg führt uns hinunter Richtung Todtnauer und St Wilhelmer Hütte. Eine der beiden Hütten hat immer geschlossen, egal, zu welcher Zeit wir in den letzten Jahren hier vorbei kamen.
Die Beschilderung des „Premium -Wanderweges Feldbergsteig" ist recht dürftig und verlangt einiges an Nachbesserung. Vor allem weil in dieser Region sehr viele Wege markiert sind.
Wir nehmen deshalb die Route hinab in den Zastler. Hier entspringt unterhalb des Feldberggipfels der Zastlerbach, einer der Zuflüsse, welche die Dreisam, die durch Freiburg im Breisgau fließt, bildet.
In diesem lang gezogenen Hochtal wurden in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts elf Gamsgeißen und sieben Gamsböcke ausgesetzt. Sie vermehrten sich im Felsengebiet des oberen Zastlers und rund um den Feldsee herum so sehr, dass jedes Jahr vom Schwarzwälder Hegering 30% der Gamspopulation zum Abschuss freigegeben wird.
Wir kommen an der Stollenbacher Hütte vorbei – der Weg ist Teil eines Hüttenrundweges – und von da aus geht es steil hinunter ins Zastler Loch.
Wir folgen dem Zastlerbach, der rechter Hand rauschend aus einer eiszeitlichen Senke entspringt und sich kaskadenförmig ins Tal hinunter hangelt.
Der Weg ist äußerst schmal, felsig und teilweise gefährlich, wie alle Wege hier oben. Leicht kann man abrutschen un „s Loch abi keie“ wie man hier auf gut Badisch sagt, „den Hang hinunter rutschen“.
Unten an der Zastlerhütte herrscht Hochbetrieb. Kein Wunder, Anfang August und sind Ferien.
Wir machen eine Rast, trinken einen Kaffee. Die Leute kommen in Scharen, trotz des miesen Wetters. Unser Weg führt uns weiter, Richtung Raimartihof. Es geht wieder aufwärts.
Sehr steil und beschwerlich. Viele Gelegenheitswanderer sind der Tour kaum gewachsen. Man sieht es an ihrer Korpulenz, ihrer Kleidung. Viele laufen über Felsen und Wurzeln mit Flip-Flops. Kaum zu glauben und unverantwortlich.
Am Naturfreundehaus vorbei erreichen hinunter den Raimartihof. Von dort aus geht es zum Feldsee.
Der Feldsee ist ein durch Gletscherabrieb entstandener Karrsee unterhalb des Feldberggipfels, umsäumt von den Felsen des Seebuck und des Toten-Mann-Massives.
Wir umrunden ihn an dessen naturbelassenen Ufern, um hernach das letzte Stück zum Feldberg wieder hoch zusteigen.
Blasiwald
Der Schwarzwald von seiner schönsten und urwüchsigsten Seite zeigt sich uns in der Gegend rund um den Schluchsee. Hierher haben wir uns für ein paar – hoffentlich erholsame - Tage zurückgezogen. Die Gegend ist geprägt von urwüchsigen Tälern, in denen man mitunter noch einen der mächtigen Schwarzwaldhöfe mit ihren strohgedeckten Sattelwalmdächern findet, welche die Gegend rund um das Feldbergmassiv prägten.
Der Schluchsee ist der größte See im Schwarzwald. Anfang der 30er Jahre wurde die Schwarza aufgestaut. Seitdem wird das Wasser des Sees als Pumpspeicherkraftwerk genutzt.
St. Blasien die kleine Stadt inmitten des Albtales ist Ziel eines ersten Abstechers. Der gewaltige Dom mit einer von riesigen weisen Marmorsäulen getragenen Kuppel ist stiller Zeuge einer „Hochzeit“ umfangreichen Klosterlebens. Die Benediktiner haben seinerzeit das Kloster zu dem Größten in Süddeutschland gemacht. Im 19. Jahrhundert von den Jesuiten übernommen, beherrbergen die Räumlichkeiten heutzutage ein weltbekanntes Internat.
St Blasien selber ist eher ländlich geprägt, so wenden wir uns dem Menzenschwander Tal zu. Hier gab es vor Jahren ein Uranbvergwerk, welches aber irgendwann nicht mehr der Wirtschaftlichkeit entsprach und geschlossen werden musste. Eine „Radonquelle“ zeugt heute noch von den radioaktiven Tätigkeiten und wirbt mit ihrem Wasser. Hier besuchen wir die „Menzenschwander Wasserfälle“. Auf einigen dutzend Metern windet sich die Alb zwischen dem Urgefels des Feldbergmasives Meter um Meter in die Tiefe.
Anderntags beschließen wir den Feldbergsteig zu machen. Nachdem sich in Deutschland in den letzten Jahren einige sogenannte Premiumwanderwege etabliert haben, wurde hier „auf dem Höchsten“ solch ein Weg aus einer Verbindung mit anderen Wanderwegen zusammengeschustert. Man stellt dabei sehr schnell fest, dass Premiumwanderwege nicht alle gleich sind,was Beschilderung, Route und Qualität der Wege anbelangt.
Der Feldberg rund um den Feldbergerhof ist ein gigantomanisches Touristenevent, mit Riesenparkplatz für hunderte von Autos. Einem Hotel mit einer Ladenpassage. Mit Wehmut denke ich zurück an die Zeit, als ich mit meinem Vater hier hoch gefahren bin, um Kartoffeln zum Feldberger Hof zu bringen. Damals war das mehr oder weniger ein einfaches Bauernhaus. Heute ein Komplex mit mehreren hundert Betten.
Der Steig beginnt hinter dem „Haus der Natur“ mitten in einem wunderbar angelegten Hochkräutergarten. Es geht gleich ordentlich zwischen Wiesen und Krüppelweiden hinauf zum Seebuck - einem der Gipfel des Feldbergmassivs -. Von da hinunter zum Grüble und wieder hinauf zum eigentlichen Feldberggipfel auf 1498 Metern. Leider ist eine Fern- sprich Alpensicht heute nicht möglich.
Auf diesem Gipfelrund passierte vor einigen Jahren bei einer ähnlichen Tour mit dem Schwarzwaldverein folgendes Ereignis. Schon beim Aufstieg auf den Gipfel verloren wir fast einen 84-jährigen, der sich den Fuß vertrat und den Hang zwischen Himbeerbüschen und Gesträuch hinunterrutschte. Also mussten wir erst mal eine Bergungsaktion vornehmen. Der Unfall verlief realativ glimpflich. Oben an dem erwähnten Gipfelpunkt angekommen, verloren wir ein weiteres Mitglied unserer Gruppe, weil er sich einfach entfernte und uns offenbar nicht mehr vorfand, als er zurück kam. Unten am Feldsee gar verloren wir 3 Frauen, weil sie sich einfach in die Gaststube des „Raimartihofes“ setzten und in aller Ruhe auf die Bedienung warteten, während der Wanderführer uns zum Weiterlaufen ermahnte. Das verloren geglaubte Mitglied stand – wie erwartet - an der Bushaltestelle des Rinkens. Die drei Damen kamen in letzter Minute mit dem Taxi am Hinterzartener Bahnhof an und konnten gerade noch in den Zug steigen, in dem wir uns auf dem Nahchhauseweg befanden.
Der Weg führt uns hinunter Richtung Todtnauer und St Wilhelmer Hütte. Eine der beiden Hütten hat immer geschlossen, egal, zu welcher Zeit wir in den letzten Jahren hier vorbei kamen.
Die Beschilderung des „Premium -Wanderweges „Feldbergsteig ist recht dürfig und verlangt einiges an Nachbesserung. Vor allem weil in dieser Region sehr viele Wege markiert sind. Wir nehmen deshalb die Route hinab in den Zastler.
Hier entspringt unterhalb des Feldberggipfels der Zastlerbach, einer der Zuflüsse, welche die Dreisam, die durch Freiburg im Breisgau fließt, bildet.
In diesem langgezogenen Hochtal wurden in den 30er jahren des letzten Jahrhunderts elf Gamsgeißen und sieben Gamsböcke ausgesetzt. Sie vermehrten sich im Felsengebiet des oberen Zastlers und rund um den Feldsee herum, so dass jedes Jahr vom Schwarzwälder Hegering 30% der Gamspopulation zum Abschuss freigegeben sind.
Wir kommen an der Stollenbacher Hütte vorbei – der Weg ist Teil eines Hüttenrundweges – und von da aus geht es steil hinunter ins Zastler Loch. Wir folgen dem Zastlerbach, der rechter Hand rauschend aus einer eiszeitlichen Senke entspringt und sich kaskadenförmig ins Tal hinunter hangelt.
Der Weg ist äußerst schmal, felsig und teilweise gefährlich, wie alle Wege hier oben. Leicht kann man abrutschen un „s loch abi keie“ wie man hier auf gut Badisch sagt, „den Hang hinunter rutschen“. Unten an der Zastlerhütte herrscht Hochbetrieb. Kein Wunder, Anfang August und sind Ferien.Wir machen eine Rast, trinken einen Kaffe. Die Leute kommen in Scharen, trotz des miesen Wetters.
Unser Weg führt uns weiter, Richtung Raimartihof. Es geht wieder aufwärs. Sehr steil und beschwerlich. Viele Gelegenheitswanderer sind der Tour kaum gewachsen. Man sieht es an ihrer Korpulenz, ihrer Kleidung. Viele laufen über Felsen und Wurzeln mit Flip-Flops. Kaum zu glauben und unverantwortlich. Am Naturfreundehaus vorbei erreichen hinunter den Raimartihof. Von dort aus geht es zum Feldsee.
Der Feldsee ist ein durch Gletscherabrieb entstandener Karrsee unterhalb des Feldberggipfels, umsäumt von den Felsen des Seebuck und des Toten-Mann-Massives.Wir umrunden den See an dessen naturbelassenen Ufern, um hernach das letzte Stück zum Feldberg wieder hochzusteigen.
Der Geißenpfad in Hintermenzenschwand ist ein begehenswerter Erlebniswanderweg im Feldberggebiet, der auch mit Kindern gut zu laufen ist.
Geißenpfad deshalb, weil hier seit mehreren Jahren die Geiß als vorherrschendes Weidevieh an den Hängen des Herzogenhorns das Rind verdrängt hat. Mit ihrer Hilfe werden landschaftspflegerische Tätigkeiten übernommen, sprich, es werden Flächen freigehalten, die der Verwilderung ausgesetzt wären. Die Geiß hat den Vorteil gegenüber Kühen und Schafen, dass sie besonders gut mit der Unterholzvegetation fertig wird und somit einen wesentlichen Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft leistet.
Der Pfad führt uns um das Menzenschwander Tal herum und endet in der Nähe der Albwasserfälle. Die Menzenschwander Alb entspringt an den Hängen des Feldberges und schlängelt sich durch das Albtal nach Albbruck, wo sie in den Hochrhein mündet.
Menzenschwand – ein Höhenluftkurort – ist landschaftlich geprägt durch seine unmittelbare Nähe zum Feldbergmassiv. In einer knappen Stunde steigt man vom Ortskern über die Krunkelbachhütte hinauf zum Caritashaus.
Wir bleiben unten im Tal und wenden uns stattdessen vom Parkplatz aus nach Süden Richtung Radonquelle. Im Krunkelbachtal wurde einst die Möglichkeit des gewinnbringenden Uranabbaus erkundet. Infolge der Erkenntnisse des Umweltschutzes und der Proteste gegen die Schürfung von Uran, wurden die Stollen geschlossen.
Die Wetterlage verspricht Regen und tatsächlich müssen wir just im Moment unseres Abmarsches Regenkleidung überziehen.
Entlang der charakteristischen Trockenmauern, die hier überall zu finden sind, laufen wir Richtung Krunkelbachtal, vorbei an der Radonquelle. Nichts spektakuläres, lediglich eine Brunnenstube, in der das Wasser hoch gepumpt und dann per Leitung zum Radonbad geleitet wird.
Die Südhänge des Menzenschwander Tales sind der Großviehweidehaltung vorbehalten. Hier führt der Weg auch direkt zwischen den Kühen hindurch, wobei am Weidenausgang auch wirklich – wie gerufen - eine Kuh steht und uns den Weg versperrt.
Im Laufe unseres Wanderlebens hatten wir auch schon einige zweifelhafte Erlebnisse mit Rindern.
Wobei es zunächst einmal zu unterscheiden gilt, ob es sich um Jungbullen, Chumpen, oder Milchkühe handelt.
Je nach Art ist auch deren Charakter unterschiedlich.Allerdings kann auch die friedlichste Milchkuh einen Menschen tödlich verletzen.
Gerade in den letzten Jahren sind einige beachtliche Unfälle auf den Weiden sowohl in den Mittelgebirgen, als auch auf den Hochalpen passiert. Da sich ein Weg über die Weiden selten umgehen lässt, sind die Viehhalter dazu übergegangen, die Weidenöffnungen sicherer zu machen.
Uns kam vor Jahren auf dem Grüblesattel eine Herde Jungbullen springend entgegen, sodass meine Frau und unser Schäferhund, einschließlich meiner Wenigkeit ängstlich Reißaus nahmen.
Deshalb sehen wir weidende Rinder auch lieber von der anderen Seite des Elektrozaunes aus.
Da hier eine Begegnung nicht vermeidbar gewesen wäre, zogen wir es eiligst vor, unter dem Elektrozaun hindurch zu kriechen, um einer möglichen Gefahr so aus dem Weg zu gehen.
An der Skiliftstation machen wir eine wohlverdiente Pause, um dann zur gegenüberliegenden Talseite – dem eigentlichen Einstieg in den Geißenpfad – zu laufen.
Die Tour ist für Kinder ab acht Jahren geeignet. Sehr gutes Schuhwerk ist allerdings Pflicht, da die Wege über Felsen und starke Wurzeln führen.
Prompt kommt uns im Regen wiedermal ein Paar mit offenen Sandaletten entgegen. Ich kann bei soviel Unvernunft nur mit dem Kopf schütteln.
Der Weg führt entlang an ausgedehnten Ziegenweiden vorbei.
Wenig später sehen wir eine Herde unter den ausladenden Zweigen einer mächtigen Fichte vor dem Regen schutzsuchend am Hang zwischen Felsen und Gestrüpp stehen.
Ein Seitental von Menzenschwand ist geprägt von einer „Eiszeitlichen Endmoräne". Einer durch Gletscherabrieb ausgewaschenen Vertiefung.
Durch sie fließt die Menzenschwander Alb vom Feldberg kommend. Vor einigen Jahren wurde das Gebiet zwischen dem ehemaligen Holzplatz am Ende de Tales und der Moräne renaturiert und instand gesetzt. In früheren Zeiten diente diese Eintiefung dem Aufstau der Alb und dem Transport des Holzes über die Wasserfälle nach Menzenschwand.
Zum Abschluss der Tour laufen wir an den beachtlichen "Albwasserfällen vorbei, die sich in mehreren beeindruckenden Kaskaden ins Tal hinab schlängeln.
Über zahlreiche Treppen steigen wir über mehrere Etagen hinunter zu unserem Parkplatz.
Tag der Veröffentlichung: 16.06.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Wie immer widme ich auch dieses Büchlein meiner Frau, die meine Spinnereien duldet
copyright
Bernd Stephanny 77694 Kehl am Rhein
Schlossergasse 16
Autor.Bernd.Stephanny@googlemail.com
Vervielfältigungen, Textfragmente und Bilder nur mit Genehmigung des Autors.
Die Rechte an den Bildern liegen beim Autor.
Cover: Autor