Cover

Es war einer jener Tage, die so normal begannen, wie ein jeder andere Tag auch. Und dennoch entwickelte er sich wie ein guter Wein und verkam letztendlich zu einer Erinnerung, die immer währen würde, die er niemals vergessen und aus seinem Gedächtnis streichen konnte. Ähnlich der Erinnerung eines tragischen Unfalls oder dem Treffen eines alten Freundes, mit dem man mehr gemein hatte, als das Teilen einer gemeinsamen Vergangenheit, zeichnete sich dieser Tag durch jenes Ereignis aus, welches er später als durchaus mysteriös bezeichnen würde.
Es war ein Montagmittag, der sich alles in allem nicht besonders von anderen Wochenanfängen unterschied. Jules Marlot hatte den Tag wie so oft begonnen. Der Wecker klingelte und grüßte ihn Willkommen, was alles in allem bereits das erste Ärgernis dargestellt hatte. Denn in dieser Beziehung war der Tag doch etwas Besonderes gewesen. Und in Zukunft würde er sich dieser Besonderheit in doppelter Hinsicht Bewusst sein; sich nicht nur darüber freuen, dass es einzig und alleine darum ging, sich nicht wie sonst, zur Arbeit begeben zu müssen. Der Tag dümpelte so dahin; zum erneuten Einschlafen, sich seines eigenen Fehlers erst einmal bewusst geworden, war es inzwischen bereits zu spät, da der Ärger bezüglich der eigenen Dummheit einfach zu groß gewesen war.
Noch einige Zeit hatte er im Bett gelegen, den Klängen aus dem Radio gelauscht, bis ihm auch das zu viel geworden war. Die Musik war an diesem Tag halt doch immer die Gleiche, so dass er sich in die Küche begeben, etwas gefrühstückt, die Zeit schlicht und ergreifend Tod geschlagen hatte.
Mittags, etwa gegen 13.30 Uhr hatte er sich dann doch noch dazu entschlossen, einen kurzen Spaziergang in die Stadt zu unternehmen, ein kleiner Bummel, sporadische Blicke in die Schaufenster, womöglich noch das ein oder andere Präsent findend. Immerhin war nicht jedem das Glück vergönnt, den Tag im Bett verbringen zu dürfen, was erneuten Unmut bezüglich der eigenen Unfähigkeit aufkommen ließ.
Die Wohnungstür schnappte zurück ins Schloss, der Schlüssel drehte sich noch in doppelter Folge im Uhrzeigersinn, während Jules Marlot seinen Blick bereits zum Treppenhaus hin verlagerte, als er dort über den Rand der Treppenstufen hinweg einen undeutlichen Umriss entdeckte. Ein leicht mulmiges, unbehagliches Gefühl machte sich in seinem Innern breit. Zugleich ruhten seine Finger für einige Minuten auf dem Schlüssel, der sich noch immer im Schloss befand. Marlot zögerte, schien zu überlegen und mit dem Gedanken zu spielen, wieder zurück in die Wohnung zu kehren. Womöglich war der Tag da drin bisher doch gar nicht so schlecht verlaufen. Diverse Alternativen mochten sich als weitaus schlechter heraus stellen, geisterte es ihm im Kopf umher, während sein Blick noch immer auf dem rötlichen Umriss ruhte, der wie eine Fatahmorgana am Rand der Treppenstufen erschien. Ein regelrechter Schleier umriss die Gestalt, die sich dem Blick Marlots regelrecht zu entziehen versuchte. Er kniff seine Augen zusammen, fuhr sich mit den Fingern über diese und sinnierte darüber nach, ob er am Morgen vielleicht doch zu schnell aufgestanden war? Aber nein, das konnte nicht das Problem sein. Viel eher musste es am Alter an sich legen, der Kreislauf spielte ihm einen Streich und womöglich würde er sich an solche Dinge gewöhnen müssen, so dass er seine Augen resigniert öffnete und erneut zu den Stufen hinüber blickte.
Später, nachdem er ein ums andere Mal über diesen Augenblick nachsinniert hatte, war er zu der Überzeugung gekommen, dass das Schicksal durchaus einen Sinn für Humor und das perfekte Timing haben musste. Denn nun war es nicht mehr so gewesen, dass sich die Gestalt seinem Blick zu entziehen versucht hatte. Vielmehr war sie zur Ruhe gekommen, präsentierte sich seinem Blick in aller Deutlichkeit, so dass sich auch die letzten Zweifel seinem Geist entzogen und er den Schlüssel aus dem Schloss heraus zog.
Diesen in seiner Manteltasche verstauend, bewegte er sich in kleinen Schritten den Treppenstufen entgegen, die Person dabei keinen Moment aus den Augen verlierend. Schließlich war es noch immer so gewesen, dass er sich beim Anblick des Mannes eines gewissen Zaubers nicht entziehen konnte. Ein Zauber, der sich in seinem Innern breit machen wollte, von den äußeren Eindrücken jedoch mehr und mehr verdrängt wurde, da die Logik in seinem Geiste nach einer Erklärung suchte und diese auch recht bald gefunden hatte.
Und dennoch war es so etwas wie Argwohn, der sich breit machte und gegen die Annahme ankämpfte, mit der er sich viel zu schnell hatte zufrieden geben wollen. Immerhin war es falsch, so etwas anzunehmen, auch wenn es alles in allem nichts Besonderes mehr darstellte. Nicht heute, nicht in der heutigen Zeit. Man sah es zu oft, einfach überall, war inzwischen abgestumpft, fand sich nach einem kurzen Kopf schütteln einfach damit ab…
Betrunkene Menschen gehörten zur Gesellschaft dazu, zu jeder Tageszeit, an jedem Wochentag. Es gab sie immer und überall, musste sie eben geben, damit sich die gesellschaftlichen Schichten unterteilen ließen. Die Menschen benötigten ihre Ordnung, mussten alles und jeden in eine Schublade schieben, Revisoren dabei nicht unähnlich agierend. Aber dennoch war es falsch, ausgerechnet diesen Mann, zumindest einen Mann in diesem Kostüm an eben diesem Tag in einem solchen Zustand anzutreffen. Sicherlich, es gab Erklärungen. Das schnell verdiente Geld einer armen Seele, die es sofort reinvestierte und nun in eben diesem Zustand hier im Treppenhaus umher irrte.
Die Erklärung war da, nur die Absicht sich mit dieser abzufinden noch nicht. Es wäre falsch gewesen, sich an diesem Tag, am Heilig Abend damit abzufinden; einem betrunkenen Mann im Weihnachtsmannkostüm über den Weg zu laufen und dabei im Vorübergehen einfach nur mit dem Kopf zu schütteln. Dennoch wäre er diesem Verlangen am liebsten nachgekommen, nachdem er den Blick einen weiteren Augenblick auf diesem hatte ruhen lassen.
Ein Zittern war dem Mann am ganzen Körper anzusehen, während er sich zugleich am Treppengeländer abstützte, versuchte mit aller Kraft auf den Beinen zu bleiben. Zugleich war es nur eine Frage der Zeit, bis ihn auch der letzte Funken Kraft und Anstand verlassen haben würde, bis er sich erneut auf seinen Knien wieder fand, den roten Sack nebst seinen Füßen liegend.
Der Mann legte ein unangenehmes, ungepflegtes Äußeres an den Tag. Zumindest war es das, was seine Augen sehen wollten, eben das, was man von einem betrunkenen Penner erwartete. Jedoch ein zweiter, ein genauerer Blick, was Marlot im Übrigen einiges an Überwindung kostete, verriet die wahre Überraschung, die der Mann bereits zu halten schien.
Ein weißer Bart, fein gekräuselt und sich noch immer an seinem angestammten Platz befindend, noch nicht verrutscht, wie es nach einigen Stunden beim Kaufhausweihnachtsmann zu beobachten ist. Ebenso gepflegt der rote Mantel, darunter die rote Hose, noch keinen Flecken zeigend, keine Genussspuren verratend. Und als er so dastand, sich der Anwesenheit Marlots Bewusst werdend, war es Marlot, der sich allmählich wie ein Betrunkener zu fühlen begann, dem die Beine schwach wurden und der zu Zweifeln begann. Ob man beim Anblick dieses Mannes tatsächlich von einem Betrunkenen auszugehen hatte, oder ob es nicht doch ein Irrglaube war, dem er gerade aufgesessen war?
Das Zittern war noch nicht aus dem Körper des schwächelnden Mannes gewichen, was jedoch nichts an Marlots Zweifeln änderte und ihn zu weiteren Überlegungen anstachelte. Sollte er den Mann ansprechen, oder einfach seines Weges gehen, so wie er es sonst auch immer tat? Benötigte er Hilfe, oder war es gerade das, was er am wenigsten wollte? Schließlich wusste man über alternde Menschen, die sich jegliche Hilfe verwehrten, auf eigenen Beinen stehen wollten und es auch konnten… Aber konnte es dieser Mann ebenfalls, dessen Gesicht sich ein exaktes Alter nicht entnehmen ließ. Zu alt ließ ihn der Bart erscheinen und zu jung die Augen, die Marlot nun durch zusammen gekniffene Lider musterten.
Er verlagerte sein Gesicht auf die erste Treppenstufe, nun dazu entschlossen endlich seines Weges zu gehen, bevor ihm die Zeit davon lief. Schließlich war es eben doch kein Tag wie jeder andere; die Geschäfte würden um vier ihre Pforten schließen.
Stufe um Stufe nehmend, sich dem Weihnachtsmann Schritt für Schritt nähernd, war es jener Moment gewesen, als er just auf seiner Höhe gewesen war und dieser von jeglicher Kraft verlassen wurde. In sich zusammen sackend und von Marlot im letzten Augenblick, einem innerlichen Reflex folgend, gerade noch aufgefangen, sanken sie beide in gleich bleibendem Tempo der Treppe entgegen, sich letztendlich auf den Stufen nieder lassend.
Nun saßen sie dort, Marlot einen Seufzer der Erleichterung ausstoßend, den Mann noch gefasst bekommen zu haben, zugleich die Schulter des Mannes an seiner Brust spürend. Er rückte ihn bei Seite, lehnte den Weihnachtsmann gegen das Treppengeländer, wo dieser auch seinen Kopf anlehnte. Sein Atem ging leise und bedacht, seiner offensichtlichen Erschöpfung alles andere als angepasst. Dann eine Weile des Schweigens, ein jeder seinen Gedanken nach hängend, Marlot überlegend, was er tun könne. Auf Hilfe in Gestalt eines weiteren Mieters wartend, schließlich musste doch zumindest einer der vielen Bewohner etwas mitbekommen haben, oder doch lieber selbst nach Hilfe eilend? Indes die Frage, ob er der den Mann alleine lassen durfte, oder ob es nicht besser war, weiter auf ihn aufzupassen, bevor er doch noch die Stufen hinunter purzelte…
»Ich danke Ihnen…«
Er würde sich später nicht dafür verbürgen können, jedes einzelne seiner gesprochenen Worte ordnungsgemäß wiedergeben zu können. An diesen einen, ersten Satz erinnerte er sich jedoch allzu genau, da ihm ein erhabener Unterton anhaftete. So leise er auch über die Lippen des Weihnachtsmannes gekommen sein mochte, so deutlich hatte Marlot die Worte dennoch vernehmen können und sie dabei in jeder einzelnen Faser seines Körpers zu spüren bekommen, so als habe er die Worte selbst ausgesprochen, als bedanke er sich bei sich selbst.
Aber wofür, was hatte er getan, was nicht jeder andere Mensch in seiner Situation ebenfalls getan hätte?
»Soll ich Hilfe holen? Benötigen sie ein Medikament?« Es war das erste gewesen, was ihm als Antwort in den Sinn gekommen war. Was hätte er auch sonst sagen sollen? Er wusste doch nicht Bescheid. Und wenn er sich nun einmal mehr zurück erinnerte; wusste er denn inzwischen überhaupt Bescheid? War er wirklich in der Position, sich eine Meinung erlauben zu dürfen, die Dinge zu deuten?
»Nein!«
»Aber sie benötigen doch Hilfe. Schauen sie sich doch an.«, seine plumpe Antwort, weil es eben das war, was Menschen in solchen Situationen zu sagen pflegten.
»Hilfe…« Er ließ das Wort einen Moment in der Luft verharren, wo es sich regelrecht zu manifestieren versuchte, um Marlot den entscheidenden Wink zu geben, den dieser zu diesem Zeitpunkt jedoch nie im Leben erkennen konnte. Er war zu jung und zugleich zu alt, um dies zu können. Jahre zu alt und Minuten zu jung. Zumindest war dies die Meinung, die er nun vertrat, ohne dabei zu wissen, ob er damit richtig lag.
»Die Hilfe, die ich benötige… Ach, vergessen sie es einfach…« Er schien zu resignieren, fern seiner Kräfte, nicht in der Lage, Marlot ausreichend aufklären zu können. So war es Marlot immerhin erschienen, weshalb er nicht weiter auf die wirren Worte des Mannes einging und lediglich seiner Intuition folgte. Er wollte wissen, erfahren, antworten…
»Wo kommen sie denn her? Wer sind sie? Ich habe sie nie zuvor hier im Haus gesehen…«
Diesmal war es der Mann, der Marlot intensiv in die Augen schaute und dabei nicht recht wusste, wer jetzt hier nicht ganz auf der Höhe war.
»Oh doch, mein Junge. DU kennst mich. Wir haben uns bereits gesehen. Viele Jahre zuvor, es war ein anderes Haus, diesem jedoch nicht unähnlich. Zumindest kanntest du mich… bevor ich in Vergessenheit geriet.« Sein Blick schwankte umher, schien etwas zu suchen, während seine Stimme immer leiser und leiser geworden war, was jedoch nichts daran änderte, dass Marlot jedes einzelne der gesprochenen Worte überaus deutlich verstand. Zumindest verstand er sie auf akustische Art und Weise, jedoch nicht in der eigentlichen Art, wie sie zu verstehen waren.
»Sieht man es mir denn nicht einmal mehr an? Sind wir denn schon so weit gekommen?«
»Doch schon«, antwortete Marlot, seinen Blick erneut über das Äußere des Weihnachtsmannes schweifen lassend. »Ich sehe schon, wen sie darzustellen versuchen… Aber entschuldigen sie, mich interessiert vielmehr die Person hinter der Maske. Ihr wirklicher Name.«
»Sie verstehen nicht ganz«, entgegnete der Weihnachtsmann prompt. »Ich besitze nur einen Namen. Es gibt nur den einen Namen, oder haben sie selbst den inzwischen vergessen?«
»Vergessen? Was meinen sie damit? Sie meinen, sie sind… Nein?« Verwunderung machte sich breit, auf beiden Gesichtern, was Marlot besonders seltsam erschien.
»Oh doch« und diesmal nahm seine Stimme einen bedrohlichen Unterton an, schwang um eine Oktave in die Tiefe, während Marlot das Gefühl vermittelt bekam, als hätte er einen schwerwiegenden Fehler begangen, den nicht einmal ein kleines Kind zu begehen gewagt hätte.
Sollte er sich damit abfinden, den Mann in Anbetracht des Zustandes bei dem Glauben belassen, oder dennoch Einspruch erheben, eben weil es nicht richtig war. Nicht an diesem Tag…
»Sie meinen also wirklich…«, er entschied sich für den Mittelweg, eben weil ihn die ganze Sache zu sehr interessierte, weil sie ihm auf sonderbare Art und Weise zu nahe ging.
»Sie sind also der Weihnachtsmann.« Er ließ einen Moment vergehen, versuchte sich selbst mit der Tatsache anzufreunden, sich mit dem Thema vertraut zu machen und ließ dabei zugleich seine Erinnerungen Revue passieren. Er durchstöberte sie und forstete in der Vergangenheit, fragte seine Erinnerungen und entfaltete sie, wie ein zerknittertes Stück Papier. »Wissen sie… Sie sehen halt genau so aus, wie man sie sich im Allgemeinen vorstellt… Ich meine der rote Mantel, die Hose, selbst der Sack…« Er richtete seinen Blick nach hinten, wo der Sack noch immer auf der Treppenstufe lag, tastete nach diesem, nur um den Weihnachtsmann auf dessen Existenz aufmerksam zu machen, der seiner Geste jedoch keinerlei Beachtung schenkte. Zugleich wusste selbst der Sack Marlot zu überraschen, da er einfach anders war. Das Material, der weichste Samt, den er je berührt hatte und zugleich das Gewicht des Sackes, welches jegliche Vorstellungskraft Marlots übersteig. Denn auch wenn es nur eine kurze Berührung gewesen war, mit der er den Sack für einige Zentimeter hatte verrücken wollen, so unmöglich war gerade dies Marlot mit einem Mal erschienen.
Es war das Gewicht, was dem Sack anzuhaften schien, hatte Marlot später entschieden, ohne dabei genau zu wissen, wie er überhaupt auf diesen Gedanken gekommen war. Er hatte sich einfach aufgedrängt, schien die Wahrheit am ehesten zu umschreiben und war dabei zugleich die beste Erklärung für alles weitere, was folgte.
»Aber wissen sie«, er konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche, versuchte die Welt im Allgemeinen und den Sack im Besonderen zu verdrängen »früher, als Kind, habe ich sie mir ganz anders vorgestellt… Deshalb erscheint es mir eben falsch, unvorstellbar und unwahrscheinlich, dass sie…«
»Ich weiß mein Junge«, es war die Stimme eines gutmütigen Vaters, der gerade zu seinem Sohn spricht. »Und dennoch ist es der beste Beweis für meine Existenz.«
»Ich verstehe nicht ganz«, gab Marlot unumwunden zu.
»Auch das weiß ich. Ich sehe es deinem Blick an… Aber warte nur ab, bald, sehr bald wirst auch du verstehen…«
»Aber das… Wie meinen sie das?« Inzwischen kam er sich wirklich wie ein kleines Kind vor, während die Gestalt des Mannes jegliche Vorstellungsmöglichkeit überstieg und nichts mehr von der einstigen Schwäche offenbarte. Er schien seine Kraft wieder gefunden, sprach weiter mit ruhiger Stimme, nun jedoch ohne jegliches Zittern am restlichen Körper.
»Es ist der Glaube, wenn du verstehst was ich meine. Der Glaube der Menschen, der sie selbst und dabei auch mich verändert. Ich bin nur das was der Glaube der Menschen aus mir macht und dabei zugleich so stark wie der Glaube, der in mir steckt!«
Erneut machte sich ein Moment des Schweigens breit, wobei Marlot die Zeit benötigte, um die Worte erst einmal in sich sacken zu lassen und sie zu verstehen. Dabei kam er zu der Übereinkunft mit sich selbst, dass Worte durchaus einen wahren Kern haben konnten. Gewiss, der Glaube änderte die Menschen und die Menschen änderten sich mit dem Glauben. Aber konnte deshalb eine Existenz wie der… Er ließ den Gedanken im Sande verebben, weil er sich genötigte fühlte, endlich etwas zu sagen.
»Nun ja, das ist einfach gesagt. Aber sie glauben doch nicht im ernst, dass ich ihnen das abnehme? Sie behaupten, sie seien die Person, die den Kindern die Geschenke bringt?«
»Wer sonst?« er sagte es mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass Marlot sich am liebsten sofort damit zufrieden gegeben hätte. Seine Art, die Dinge zu sagen, ließ einfach keinen Zweifel zu… Zu beruhigend, zu einfühlsam und zu eindeutig war die Stimme des Mannes, als dass an deren Wortgehalt jeglicher Zweifel bestehen hätte können. Als Versicherungsvertreter hätte der Mann ganz groß raus kommen können.
»Ja aber«, er wusste nicht, wie er es sagen sollte. »Es sind doch die Menschen, die Eltern, die den Kindern Jahr für Jahr etwas kaufen…«
Ein Lachen, so kläglich wie die Flucht einer Schnecke vor dem nahenden Vogel. »Tun sie das wirklich? In den meisten Fällen wissen sie doch bereits nach einer Woche nicht mehr, was sie ihren Lieben geschenkt haben. Sie haben vergessen zu glauben und sich selbst an der Freude ihrer eigenen Kinder zu freuen…«
Auch in dieser Beziehung mochte der Mann Recht haben, so dass es Marlot im ersten Augenblick schwer fiel, gegen die Worte einen Einwand zu erheben. Zu schnell kam die Argumentation, zu umfassend, um sich einer Antwort bewusst zu werden. Einmal mehr ließ er die Worte sacken, stellte sich den Mann vor, wie er des Nachts durch die Häuser schlich, Geschenke verteilend, stets wachend und aufpassend nicht entdeckt zu werden… Oder war es gerade das, was er wollte, kam es ihm mit einem Mal in den Sinn… Eben deshalb um den Glauben zu stärken, hin und wieder, hier und dort. Irgendwo auf der Welt, rund um die Welt… Und dann endlich der Wink mit dem Pfahl… Rund um die Welt binnen kürzester Zeit…
»Die Zeit…«, antwortete Marlot. »Sie vergessen die Zeit. Wie wollen sie denn…« Er kam nicht weiter, da ihn das Lachen des Mannes aus dem Konzept brachte.
»Ihr Menschen und eure Zeit«, warf er ein, nur um sich sogleich wieder seinem unbändigen Lachen zu ergeben.
»Jules, mein Freund. Sie sehen die Dinge noch immer nicht aus dem richtigen Blickwinkel. Sie hören mir nicht zu. Das einzige worum es geht ist der Glaube. Je größer der Glauben, desto unbedeutender die Zeit. Sie spielt eine untergeordnete Rolle und bewegt sich in anderen Sphären, solange der Glaube nur ausreicht, sie im Zaum zu halten.« Er harrte aus, schien die Worte auf Marlot wirken lassen zu wollen, der es nicht wagte, auch nur eine weitere Frage zu stellen, eben weil er gar nicht gewusst hätte, was es nun zu fragen gab. »Sie werden es noch verstehen, warten sie nur ab…«
Die Worte wussten zu überzeugen und drängten jeden Zweifel bei Seite, auch wenn es tief in Marlots Innerem noch immer einen Teil der Ungeduld gab, der sofort verstehen wollte. Es lag in der Natur des Menschen den Dingen auf den Grund gehen zu wollen, sich nicht mit losen Versprechungen zufrieden geben zu wollen und einfach auf die Dinge zu warten, bis sie geschahen. Es barg jene Ungewissheit, der stets der Zweifel anhaftete. Zweifel darüber, dass die Dinge letztendlich doch nicht geschahen, oder sie eben dann geschahen, wenn man selbst gerade nicht dabei war.
»Es ist doch so«, holte der Weihnachtsmann einmal mehr aus, so als habe er Marlots Gedanken erraten. » Dass der Glauben eben überall fehlt, womit eben alles nachlässt. Ebenfalls seine Kraft...« Er harrte aus, schien nach den richtigen Worten zu suchen, um Marlot verstehen zu lassen. »Sehen sie sich den Bacchus an. Er kennt solche Probleme nicht, aber was denn zum Beispiel mit der Zahnfee? Der Bacchus erfreut sich großer Beliebtheit, sein Glauben ist schier unermesslich. Anders die Zahnfee… Fragen sie doch einmal die Kinder, wer mit dem Namen überhaupt noch etwas anzufangen weiß? Sie werden sich wundern…« Jetzt schien er in Fahrt gekommen, mit den Gedanken in einer eigenen Welt verloren, so dass Marlot bereits mit dem Gedanken spielte, sich einfach aus dem Staub zu machen. Schließlich schien der Mann jene Hilfe zu benötigen, die er ihm nicht bieten konnte. Aber dennoch, er harrte aus, schien einer inneren Blockade erlegen, so als gäbe es noch etwas, was ihn hier festhielt. »Früher bin ich durch die Schornsteine geklettert, eben weil die Menschen daran glaubten. Heute gibt es keine Kamine mehr, weshalb den Menschen der Sinn nach dem Ursprünglichen verloren ging. Letztendlich dreht es sich nur noch um die Geschenke, Geld und Geschenke. Der Rest ist uninteressant und somit bin auch ich uninteressant geworden. Aber es nützt nichts, die Traditionen müssen beibehalten werden, damit die Sonne auch morgen wieder aufgehen kann!«
Marlot verstand allmählich gar nichts mehr. Was meinte er denn nun schon wieder? Natürlich würde die Sonne auch morgen wieder aufgehen. Hilfe suchend blickte er sich um. Ohne Erfolg. Niemand war zu sehen oder zu hören, was Marlot sehr verwunderte. Es war, als wäre er alleine mit dem Mann in diesem Treppenhaus gefangen und zugleich dazu verdammt, sich mit ihm unterhalten zu müssen. Zugleich aber auch der Zweifel, ob man diese Zusammenkunft tatsächlich als Unterhaltung bezeichnen konnte. War es nicht viel eher so, dass Marlot einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, um diesem Weihnachtsmann Gesellschaft zu leisten, während dieser sich mit sich selbst unterhielt? Was erwartete er von ihm? Rat, Hilfe, Beistand oder doch wirklich nur Glauben? Und warum war es so schwer, sich damit abzufinden und wirklich zu Glauben?
Er wusste es nicht und blickte sich einmal mehr um, die leidige Suche nach einem Ausweg und dann der erneute Blick auf den roten Sack, der es ihm kalt über den Rücken laufen ließ. Es war eine regelrechte Unheimlichkeit, die von ihm auszugehen schien, ganz einfach, weil Marlot es sich nicht erklären konnte. Das Gewicht passte ganz einfach nicht zum äußeren Erscheinungsbild und erst recht nicht zu jenem Symbol, welches ihm ausgerechnet in jenem Augenblick ins Gesicht sprang.
Ein zweiter Blick war nötig gewesen, um seinen Augen wirklich glauben und trauen zu können. Zu überraschend war der Anblick des Symbols just in jenem Augenblick als er zu glauben bereit war und dennoch nach einer rettenden Erklärung für alles und einem Ausweg zugleich gesucht hatte.
»Fast hätte ich ihnen geglaubt…«
»Ich weiß, aber du wirst es auch so noch schaffen.« Einmal mehr überraschten die Worte des Mannes Marlot. Ohne dass Marlot einen Hinweis gegeben hätte, glaubte dieser bereits zu wissen, worauf er anspielte. Aber konnte das denn sein. Ein Missverständnis, sonst nichts. Es konnte nicht anders sein…
»Ich meine ihren Beutel, den Sack hier auf der Treppe.«
»Ich weiß.«
»Ah ja, und wie erklären sie sich die Sache mit dem Emblem? Coca-Cola? Ihr Sponsor?«
Ein Seufzen, so unendlich wie die Ewigkeit durchzog die Stille im Treppenhaus. Das Kinn auf seine Handflächen abgestützt und mit den Augen einen ganz bestimmten Punkt im Treppenhaus fixierend, ließ er die Zeit verrinnen, während er zugleich nach einer erneuten Erklärung zu suchen schien.
»Ihnen fällt wohl nichts mehr ein?«, hakte Marlot stichelnd nach. Ohne Erfolg. Der Mann ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, richtete sich viel mehr wieder auf, blickte Marlot in die Augen, so dass dieser sich mit einem Mal sehr klein fühlte.
»Doch. Aber ich habe gehofft, du würdest von alleine darauf kommen.«
Er sagte nichts, wartete ab, was nun schon wieder kommen würde.
Ein kurzes Nicken und dann, »Ist es denn nicht Grund genug, mir noch mehr zu glauben? Die Menschen ändern sich mit ihrem Glauben und der Glauben verändert letztendlich mich. Wer kennt denn heute noch die wahre Bedeutung des Weihnachtsmannes? Hören sie sich um, Jules. Die Leute werden behaupten, dass er ein Produkt dieser Marke ist…«
»Und sie glauben…«
Sofort wurde Marlot unterbrochen.
»Es kommt nicht darauf an, was ich glaube. Viel wichtiger ist, was du glaubst. Ich hoffe du wirst es noch begreifen.« Leichte Enttäuschung zeigend und den Blick abwendend, drehte sich der Weihnachtsmann zu seinem roten Sack um, packte ihn und zog ihn mit einer solchen Leichtigkeit zu sich nach vorne auf die Knie, dass Marlot einfach nur der Mund offen stehen blieb.
»Ich habe eben bereits versucht ihnen vor Augen zu führen, dass der Glauben die Menschen verändert und diese mich verändern. Deshalb habe ich auch keinen Einfluss auf mein Äußeres. Sie sagten selbst, in ihrer Kindheit eine andere Vorstellung von mir gehabt zu haben. Es ist, wie sagt ihr Menschen, wohl so etwas, wie der Lauf der Zeit. Man hat keinen Einfluss auf die Dinge, die geschehen…« Den Blick erneut auf jenen fixen Punkt im Treppenhaus gerichtet, an dem Marlot einfach keine Besonderheit erkennen konnte, kramte der Weihnachtsmann zugleich Gedankenverloren in seinem roten Sack umher, so als wäre er auf der Suche nach etwas ganz besonderem, dass sich an einem exakt vorbestimmten Platz befinden müsse. Marlot fühlte sich dabei an eine Sekretärin erinnert, die in ihrem Büro Ausschau nach einer ganz bestimmten Akte hält, genau weiß, wo sie sich zu befinden hat, aber dennoch die Mühe hat, dafür das Register durchsuchen zu müssen.
»Man hat keinen Einfluss, so lange man sich nicht darum bemüht, solange man sich keine Gedanken darum macht…«
Zugleich schien er gefunden zu haben, wonach er suchte. Zum Vorschein kam ein kleines quadratisches Päckchen, eingepackt in glänzendes, rotes Zellophanpapier. Eine blaue Schleife war rund herum gewickelt, an deren Ende ein kleines Schildchen hing.
»Hier haben wir es. Es ist für sie. Fröhliche Weihnachten, Jules.«
All dies erschien Marlot inzwischen bereits sehr fern, obwohl er sich erst vor etwa zehn Minuten von dem älteren Mann verabschiedet hatte.
»Ein kleines Präsent von ihrem Sponsor«, hatte er noch gelästert, die Worte dabei keines Falls böswillig gemeint und es zugleich mit ernstem Dank entgegen genommen. Zugleich hatten sie sich beide erhoben, der Mann dabei keinerlei Schwäche zeigend, viel eher von neuer Stärke durchzogen.
»Nein, es ist ihr Weihnachtsgeschenk. Ich hoffe, sie wissen es zu schätzen!«
Sie reichten sich die Hände, wobei Marlot einem inneren Drang widerstand, dem Mann um den Hals zu fallen. Er konnte es nicht erklären, aber das Bedürfnis war einfach da und dennoch entschied er sich dagegen, hielt es einfach für falsch.
»Wir werden sehen.« Was sollte er sonst sagen? Das Geschenk in seine Manteltasche steckend, setzte er den linken Fuß auf die nächste Treppenstufe, den Abgang inszenierend.
Einige Stufen hinter sich gebracht, erinnerte er sich nun daran, dann doch dem Drang nachgegeben zu haben, den Blick zurück zu werfen. Alles was folgte, war eine kleine Enttäuschung. Der Mann stand noch immer auf der Stufe, zufriedener Blick, ein leichtes Lächeln aufgesetzt und den Kopf dabei nickend.
Er hatte sich etwas anderes erhofft, erwünscht. Irgendetwas, dass ihn hätte glauben lassen…
Auch er nickte ein letztes Mal zurück, drehte sich dann um und verließ das Haus, mit seinen Gedanken aber stets bei den Worten des Mannes. Jene Worte, die insgesamt gesehen einfach zu sonderbar, zugleich aber auch geheimnisvoll erschienen. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr erschien es Marlot so, als habe er etwas übersehen. Den einen entscheidenden Hinweis, auf den er sich später stützen konnte, um… Ja, weshalb eigentlich… Um Glauben zu können?
»Jules, mein Freund… Sie werden es noch verstehen…« Es war wie ein Schlag, der ihn in Mitten der Menschenmenge erreichte. Die Erinnerung an die Worte. War es wirklich so gewesen, dass er ihn Jules genannt hatte? Dabei konnte er sich keines Falls daran erinnern, dem Mann seinen Namen genannt zu haben. Zufall? Ein flüchtiger Blick auf die Klingelschilder, als er durch das Treppenhaus schlenderte?
Der Gedanke beschäftigte ihn noch einige Zeit, wobei er sich jedoch niemals wirklich darüber im Klaren darüber war, wie die Ereignisse zu werten waren?
Später, Marlot glaubte sich erinnern zu können auf dem Boulevard de Rochechouart gewesen zu sein, überkam ihn doch das dringende Bedürfnis einen kurzen Blick auf das Geschenk zu werfen. Er hatte es bereits vollkommen vergessen, in den Hintergrund verdrängt da es andere Dinge gab, die ihm Wichtiger erschienen.
Er wartete einen Augenblick, stellte sich unter die kahle Baumkrone eines alten Kastanienbaumes, wo er das Geschenk aus seiner Manteltasche zog. Es war wahrlich liebevoll verpackt. Das musste er zugeben. Er zerrte an der Schleife, öffnete den Knoten und war bereits dabei sie in seiner Tasche verschwinden zu lassen, als ihn doch noch neuerliches Interesse überkam. Das Geschenk unter den Arm geklemmt, nahm er das kleine Schildchen zwischen Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand, klappte es mit der linken auf und sah sich zugleich neuerlichem Unverständnis konfrontiert.
Dafür gab es keinerlei Erklärung.
Jules Marlot, stand in liebevoller Druckschrift auf der Innenseite. Dort wo er eigentlich jenen Schriftzug eines Sponsors erwartet hätte.
Verschiedene Gedanken rasten durch seinen Geist, jedoch keiner, der ihm eine Erklärung für all dies geliefert hätte. Die Schleife und das Schildchen im Bewusstsein, sich die Dinge sehr gut aufzubewahren, zurück in die Manteltasche steckend, widmete er sich in der Folge dem Geschenk. Er wagte es kaum, es auszupacken, zerrte deshalb eher schüchtern an dem Papier, welches nach kurzer Zeit den Blick auf einen Pappkarton Preis gab.
Er öffnete auch diesen und erhaschte in der Folge einen Blick auf eine silberne Uhr. Exakt jenes Exemplar, mit dem er sich bereits seit langem angefreundet hatte, bisher aber stets einen Grund gefunden hatte, sie letztendlich doch nicht zu kaufen. Das war mehr als Zufall. Vorsichtig zog er die Uhr aus der wattierten Halterung im Innern des Kartons, den er sogleich zu dem restlichen Papier in seine Tasche steckte.
Er bewunderte die Schönheit der Uhr, stellte fest, dass es sich tatsächlich um sein Wunschexemplar handelte und ergab sich sogleich seinen Gedankengängen. Alles drehte sich im Kreis, ohne einen rechten Sinn zu ergeben, während die Welt um ihn herum weiter lief. Die Menschen strömten um ihn und den Baum herum, schenkten ihm keine Beachtung, eben weil sie ihn nicht kannten und nichts über ihn wussten. Aber wenn sie nur wüssten… Und wenn sie dann noch glauben würden…
Dann ein erneuter Blick und das erste Manko. Das Ziffernblatt, etwas stimmte nicht. 13.43 Uhr. Die Uhr ging falsch. Nach allem, was er erlebt hatte, schätzte er die Zeit auf etwa halb drei. Mindestens. Er konnte zwar selbst nicht genau sagen, wie lange er bei dem Mann verbracht hatte, aber es musste sich dabei um mindestens eine halbe bis eine dreiviertel Stunde gehandelt haben.
Seinen linken Arm hebend und dort seine eigene Uhr zum Vorschein bringend, war es jener Moment gewesen, in dem er dem Glauben wohl am nächsten gekommen war. Auch sie zeigte 13.43 an, spreng just in jenem Moment auf die 44 um, nur um zu verdeutlichen, dass sie nicht stehen geblieben war.
Es war das erste Mal an diesem Tag, dass er wirklich nervös wurde, sich umschaute und nach dem Mann Ausschau hielt. Man musste ihm einen Streich gespielt haben. Zu viel war in der heutigen Zeit zu hören, zu viel geschah auf Kosten anderer Leute… Es musste eine logische Erklärung geben, konnte einfach nicht anders sein. Seine Gedanken rasten umher, drehten sich nur noch um das eine Thema und blieben letztlich immer an dem einen entscheidenden Punkt hängen…
Er musste sich vergewissern, jemanden fragen. Die Menschen, sie würden seine Zweifel bei Seite räumen…
»Entschuldigen sie… Können sie mir die genaue Uhrzeit sagen? … Was? … Ah ja, vielen Dank…«
Hatte er denn wirklich etwas anders erwartet? Nach allem, was geschehen war, was er erlebt hatte. Es gab nur diese eine logische Erklärung, so unlogisch sie einem Menschen auch erscheinen mochte. Aber letztendlich war sie die Beste und sie zu verstehen, benötigte es nur etwas Glauben…
Erneut drifteten seine Gedanken ab, wanden sich um die Vergangenheit, die eigentlich noch immer seine Gegenwart war… Am Ende war alles, was er hörte der eine entscheidende Satz…
»Ihr Menschen und eure Zeit…«
Dann das Lachen… »Jules, mein Freund…«
War es im Grunde nicht mehr, als man vom Glauben erwarten konnte?
Er drehte sich um, die Uhr noch immer fest in der Hand halten, auf der Suche nach dem Mann, ein letzter Dank. Zumindest das war er ihm schuldig…
Aber war es nicht etwas anderes, was von ihm erwartet wurde…
Suchend drehte er sich um sich selbst, begleitet von der Hoffnung, den Mann noch ein letztes Mal sehen zu können. Aber alles, was sich seinem Auge aufdrängte, was ihm letztendlich blieb und womit er sich zufrieden gab, war der Aufdruck einer Werbetafel;
Bonne Noel, Coca-Cola!
Frohe Weihnachten, Coca-Cola!


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.12.2008

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /