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Jakob

Ich war tief in den Lageplan der Granze vertieft, der auf meinem Bett lag, als es zögerlich an der Tür klopfte. Bestimmt war es Billy, um mir vorzuschlagen, dass ich zu Charlie gehen könnte, um Bella zu besuchen. Aber nach meinem Verhalten vor dem Kampf, war es besser abzuwarten, wie sie reagierte und ob sie überhaupt nochmal mit mir zu tun haben wollte. Also zog ich mir wieder die Bettdecke bis unter die Brust und murmelte genervt er solle reinkommen. Aber als eine zarte, blasse Frauenhand anstatt Billys Pranke den Türrahmen umfasste, blieb mir der Atem weg. Das konnte nicht sein... ,,Hallo, Jake. Ich hoffe ich ahbe dich nicht geweckt..“ ,,Nein, nein! Hallo, Bella!“, unterbrach ich sie schnell. ,,Wie geht's dir? In dem Moment als ich in ihre wunderschönen braunen Augen sah, erkannte ich, dass sie log als sie murmelte ,,Ganz gut.“ Sie sah so abgrundtief traurig aus. ,,Was ist los Bella? Raus mit der Sprache, aber sofort!“ Sie setzte sich neben mir auf die Bettkante und lehnte sich an meine Schulter, während sie mir die Missiere erzählte. Geschockt und wütend zugleich hörte ich ihr zu. Wie konnte das sein? ,,Leah? Leah Clearwater? Bist du sicher?“ Das kam mir total spanisch vor. Wie konnte das denn sein? ,,Ja Paul, Jared, Embry und Quil haben sie ja auch gesehen.“ Sie sah todraurig aber auch ziemlich wütend aus. ,,Und dann sprachen Paul und Embry die Fehde aus“, flüsterte ich. Na da war Sam sicher überglücklich drüber! Eine Fehde gegen einen von ihnen. Gegen den Cullen? Nicht so schlimm, das freute mich sogar, aber wie konnte er Bella so etwas antun? Na jetzt bin ich ja da! Das musste ich einfach ausnnutzen, auch wenn das jetzt n bisschen fies klingt. Sollte der elende Blutsauger doch n bisschen Konkurenz bekommen. Hätte er sich früher überlegen müssen! Egal, jetzt was Bella erstmal wichtiger. Als sie zu schluchtzen begann, nahm ich sie in den Arm und strich ihr über die dunkelbraunen, seichten Locken. Er hatte sie ja gar nicht verdient, wenn sie immer so enttäuscht wurde! Warum haute er nicht einfach mit Leah ab und ließ Bella hier? Die Welt war so ungerecht! Als sie sich an meiner Schulter ausgeweint hatte, schlief sie einfach ein. Damit sie nicht runter fiel, hob ich sie ganz aufs Bett und legte sie neben mich unter die Decke. Sie war so kalt also kuschelte ich mich direkt an sie und zog ihrem Duft ein. So könnte ich 10 Tage gut überstehen. Wenn mir nur ein Stück entgegen käme... Aber allein was ich ihr bei dem Küss abgewonnen hatte, war schon viel gewesen. Wenn da dieser Edward nicht wäre... Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker schon um halb 10. Mist, ich war um 11 ja zum ersten Mal wieder mit der Grenzpatroullie dran. Ich schlug den Wecker aus und kuschelte mich wieder an Bellas Rücken. Moment, Bellas Rücken?! Ich öffnete die Augen und sah tatsächlich in eine braune Wuschelmähne. Ich verzog das Gesicht, als ich an den gestrigen Abend dachte. Aber zumindest konnte ich sicher sein, dass sie heute Nacht ganz weit weg von diesem Vampir gewesen war. Ich seufzte als mir der Gerucht von Bellas Haarshampoo in die Nase stieg. Mittlerweile war der Geruch von ihrem Möchtegern-Liebhaber gegen den Meinen ersetzt worden. Ich musste grinsen, als sie ein Stück zurück rutschte, direkt in meine Arme. Ob sie wohl in diesem Moment wusste, wer hinter ihr lag? Egal, lieber geniessen, bevor sie aufwachte und entsetzt feststellte, dass ich kein Stein war. Anstatt mit einer ihrer krusseligen Haarsträhnen zu spielen, legte ich nun beide Arme um ihre Taillie und zog sie an meine warme Brust. Ihr Herzschlag erhöhte sich kurz und ich gab ihr einen Kuss in den Nacken. Soetwas konnte ER sicher nicht machen, ohne gleich an ihre warme Schlagader zu denken. Da fiel mir ein, wo war ihr Koffer? Ich hatte doch vorgehabt, sie hier in meinem Zimmer, auf einem Gästebett zu quartieren, weil sie sicher nicht ein zweites Mal in meinem Bett schlafen wollen würde. Obwohl ich das eindeutig vorziehen würde, aber ich wollte ihr so viel Zeit lassen wie sie bräuchte. Mein Plan würde schon noch früh genug aufgehen, also warum beeilen? Sie schlief so seelenruhig, ihr Atem ging so gleichmäßig. Und sie lächelte! Entweder entkam sie diesem Alptraum wenigstens im Schlaf, oder sie träumte gerade von den guten Zeiten, die sie mit IHM erlebt hatte. Für ihren besten Freund war (im Moment) kein Platz in diesem Gefühls-Chaos. Gerade jetzt müsste ich das aber ändern, da er sie lieber betrog während sie in Gefahr schwebte, als sie zu beschützen. Toller Liebhaber! Aber bessere Chance für mich, wenn sie merkte, dass ich an ihrer Seite blieb, während ihr Vampir kalte Füße bekam. Was für eine Lovestory! Der Vampir gegen einen WerWolf für ein Menschenmädchen. Was für ein Zickenkrieg mit Kratzen und Beißen! Bei der Vorstellung von einem Kampf musste ich unwillkürlich kichern. Mit einem leisen Poltern stürzten Quil und Embry ins Zimmer. Sie sahen so aus, als wollten sie etwas unverschämtes loswerden, als sie Bella neben mir sahen. Quill grinste sich einen ab, als Embry sich peinlich berührt wieder zur Tür wandte und etwas wie ''warte im Flur'' murmelte. Jetzt sah Quill erst mich, dann Bella und dann wieder mich an. Sein leichtes Lächeln von vorhin, wurde zu einem ziemlich lüsternen Grinsen, wie er es nur raus brachte,um jemanden auf die Palme zu bringen. ,,Erzähl!'', platzte es whispernd aus ihm heraus, während er sich auf den Boden sinken ließ. ,,Wie hast du sie ins Bett bekommen?'' Allmählich verspürte ich das leichte Bedürfnis, ihn aus dem Fenster zu befördern für seine direkte Art. Aber bei geschlossenem Fenster aus dem 12. Stock natürlich! ,,Ich habe sie nicht ins Bett gekriegt, sondern sie brauchte gestern eine starke Schulter und ist eingepennt. Weißt du zufällig wo ihr Koffer ist? Und sag Sam bitte, Bella braucht mich. Ich komme heute nicht zur Patroullie. Jetzt nimm Embry mit und zieht Leine!“ Zum Glück hatte Bella einen so guten Schlaf! ,,Ähm, erstens: warum hast du nicht die Gelegenheit ergriffen? Zweitens: der steht im Flur und drittens: Die Hellseherin meinte, ER würde sicher für eine Zeit ins Ausland verschwinden,nur sehen kann sie IHN nicht, weil er Leah bei sich hat. Also konzentrieren wir uns erstmal auf dieses Vampirpaar. Die brauchen aber angeblich noch 2 Wochen bis sie hier sind.'' Wie kann ein Wolf einem das Leben so schwer machen?? ,,Erstens: weil ich ihr Freund bis du Idiot! Das diskutieren wir auf dem Treffen aus!! Zweitens: Danke und drittens: Falls es irgendetwas Neues geben sollte, melde dich!'' Ich strich Bella, ganz in Gedanken versunken, über ihr weiches Haar. Sie war ja so hübsch. ,,Aber Sam will heute Abend mit dir noch reden.'' Warum war er denn immer noch nicht weg? ,,Ja, soll er doch. Jetzt mal ehrlich Quill. Was willst du denn wirklich von mir? Du bist doch nicht um Sonst noch hier!'' Nun zog er doch tatsächlich die gleiche peinlich berührte Miene wie Embry eben! Ich setzte mich vorsichtig aus und achtete sorgfältig darauf, Bella nicht zu wecken.. ,,Da du mit Bella ja nichts anfangen willst, dachte ich... wollte ich... na mal fragen, ob ich nicht eventuell...'' ,,Jetzt sag schon! Dein Gestammel macht mich noch ganz kirre!'' ,,Ja ja, schon gut. Ich wollte fragen ob ich heute nicht mit ihr ausgehen könnte, wenn du sie schon nicht willst.'' Die letzten Wörter hatte er nur noch genuschelt und war unter seiner braunen Haut noch rötlicher als vorhin geworden. Wie kam er bloß auf so eine Schnappsidee, dass ich nichts mit ihr anfangen wollte?? Das war sogar schon zu bescheuert für seine Verhältnisse. Und das wollte schon was heißen! Er kannte doch als ein Rudelmitglied meine Gedanken! ,,Nein! Ganz bestimmt nicht! Wie bist du auf diesen Mist gekommen, ich würde das nicht wollen?'' Ich war sprachlos. ,,Oh, ok. Aber weil du dich doch nie so wirklich um sie bemüht hast. Und das gestern, das war deine Chance!'' ,,So jetzt mal ganz langsam Kumpel! Ich ahbe mitihr geflirtet, aber sie nicht mit mir. Ich habe sie zu einem Kuss gezwungen, aber ihre Reaktion kam nicht. Doch! Der erste Kuss endete mit einem Schlag aufs Maul mit vorheriger gespielter Begeisterung. Der zweite, mit Begeisterung, weil sie keine andere Wahl hatte! Sie will nur Freundschaft. Und sollte es irgendwann einmal mehr sein, wird sie es schon sagen!“ Nun hatte er mich richtig sauer gemacht! Was ich fühlte, konnte ich ja wohl am besten selber bestimmen! Und was meine Beziehung zu Bella anging, das war eine Sache zwischen uns! Quill sah mich nur erschrocken an, als hätte er nicht erwartet, dass ich so heftig reagieren würde. Sein Pech. Er drehte sich zur Tür und ging ohne ein Wort. Na toll. Nun hatte ich also auch mit WerWolfs-Konkurrenz zu rechnen. Als ob ein Vampir nicht schon mehr als genug sein würde! Ich legte mich wieder unter die warme blaue Decke und drückte meine Nase an ihren Nacken. Ihr Duft beruhigte mich sofort wieder. Ich war verrückt nach ihrem Duft! Als Bella 2 Minuten später gähnte, erschreckte ich mich fast zu tode und währe beinahe hintenüber aus dem Bett gefallen! Gerade so konnte ich mich noch fangen. Wurde aber ja auch Zeit, dass sie endlich aufwachte. Was würde sie wohl sagen? Ich verwarf diesen Gedanken sofort wieder, als sie sich umdrehte, den Kopf an meine Brust legte und etwas wie :,,Guten Morgen, Jake'', murmelte. Doch keine 3 Sekunden später, saß sie kerzengerade am Fußende, sah mich an wie einen Mörder und schien zu überlegen, wie weit die Tür entfernt war. Na toll. Das fing ja echt klasse an. ,,Hey, Bella. Ganz ruhig. Alles in Ordnung. Keine Panik.'',flüsterte ich, als ich langsam, um sie nicht zu erschrecken, aus dem Bett kroch und um das Bett herum auf sie zu lief. Für einen Moment war ihr Blick starr und leer auf die Stelle gerichtet, wo ich eben noch gelegen hatte. Nun musterte sie mich von unten bis oben. Von meinen nackten Füßen, über die alte, schwarze Jogginghose, über meinen freien Oberkörper mit den ganzen hellroten Striemen, den Überbleibseln der Verletzungen bis hin zu meinem (hoffentlich) beruhigendem Grinsen. Der Umstand, wer ich war und dass ich etwas anhatte, schien sie etwas zu beruhigen. Zumindest hörte sie auf zu zittern und ließ entspannt die Schultern hängen. ,,Guten Morgen, Bella. Ich gehe schon mal Frühstück machen. Dein Koffer steht im Flur.'' Ich empfand es als das Beste, sie erst einmal allein zu lassen. Im großen Bogen ging ich um sie herum zur Tür. ,,Jake?'' Ihre Stimme klang so verschlafen und zierlich. ,,Ja?'' Ich sah in ihren Augen, wie sie innerlich mit sich rang. ,,Danke, dass ich... dass du... mich gestern aufgefangen hat. Ich... mein Verhalten von gestern, das war nicht fair. Ich weiß ja wie du fühlst. Ich hätte mich gestern nicht so hängen lassen dürfen. Das war blöd. Sorry.'' Leicht beschämt sah sie auf den Teppich, auf dem das Bett stand. Wie könnte ich da böse sein? Wie gesagt, es wäre ja nur noch eine Frage der Zeit, bis sie dort freiwillig liegen würde. Ich unterdrückte ein Lächeln. ,,Das ist doch selbstverständlich unter Freunden. Und außerdem war es doch meine Schuld. Ich habe gestern nicht nachgedacht. DAS war blöd.'', verstohlen lachte ich sie an. ,,Ok. Einigen wir uns auf : wir haben beide Schuld.'' Jetzt lachte sie auch. Das mochte ich so an unserer Freundschaft, dass wir immer sagen konnten, was wir dachten. Diese vertraute Lockerheit. Mit ihr war alles so einfach und unkompliziert. Ich warf ihr noch ein freches Grinsen zu, dann verschwand ich aus dem Zimmer und schloss die Tür leise hinter mir. Wenn ich so daran dachte auf meinem Weg zum Kühlschrank, wie sie auf meinem Bett saß mit ihren zerwuschelten Haaren, dem zerknautschten Kleid und ihrem verschlafenem Blick, wusste ich plötzlich, wie einfach es wäre, zu ihr zu gehen und sie zu küssen. Aber ein ehrlicher Freund wie sie ihn grad bräuchte, würde soetwas nicht einmal in betracht ziehen.

Impressum

Texte: Alle Charaktere und Orte die in der Twilightsaga vorkamen gehören Stephanie Meyer. Der Rest ist auf meinem Mist gewachsen
Tag der Veröffentlichung: 07.03.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese gesamte Reihe widme ich Lena Livingston und Ina O'neill. Ihr beide seid unverbesserlich!!

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