Früher, wenn man über Deutsche sprach hatte man einen gewissen Stereotyp im Kopf. Egal ob Männlein oder Weiblein, er/sie trug typische Namen und hiess entweder Hans oder Heidi. Aber das ist leider vorbei. Die Zeit der Heidi's, Wolfgang's, Heinz’s und Co. ist längst vorbei. Deutsche heissen heute Lio Marlo und Bea Malou!
Auch die Schweizer und Österreicher sind auf den Geschmack der Geschmacklosigkeit gekommen.
Wenn ich Namen wie Latona Rita, Yeti-Helena oder Winona Leoni höre, kommt bei mir gleich das Essen hoch. Armes Kind! Wer will schon eine Yeti heiraten?
Da frage ich mich automatisch, wie sind die Eltern auf die gemeine Idee genkommen, ihrem Kind einen solch bescheuerten Namen zu geben? Wie entstehen solche Vornamen? Wie kommt man darauf? Soviel steht fest, es sind keine kreativen Eltern, denn für solche Vornamen braucht man keine Kreativität, eher ein Scrabble Spiel und eine Flache Schnaps! Man nimmt eine handvoll Steinchen, wirft sie auf den Tisch und bastelt daraus sowas wie “Coco Luna”. Eine andere Erklärung habe ich nicht. Weil, wie kann man ernsthaft der Meinung sein, dass Chanel Caprice ein schöner Name ist. Bei aller Liebe!?
Gerade Mädchen-Namen, die mit CH anfangen lösen bei mir allergische Reaktionen aus. Chanel, Cheyenne, Chantal stehen auf meiner Top 3 der schlimmsten Vornamen. Wenn ich Chanel höre, sehe ich sofort ein Schosshündchen und bei Chantal eine 1,90m grosse Dragqueen vor mir.
Je schlimmer die Kombination der Vornamen, desto grösser die Chance, dass diese Kinder es hart in der Schule haben werden. Und zwar doppelt schwer, weil, wenn man Meddox Brooklyn Leol Adalbrecht heisst, nicht nur gehänselt wird sondern es auch schwer hat, seinen eigenen Namen schreiben zu lernen.
Noch schlimmer finde ich es, wenn Kinder Namen bekommen, die schon von vornherein falsch geschrieben werden, wie z.B. Kessrin statt Kathrine. Da haben die Eltern nicht nur wenig Kreativität bewiesen sondern auch mangelnde Englisch-Kentnisse.
Wenn man glaubt, dass nur das ”Proletariat” betroffen sei, irrt sich. Auch die sogenannte ”Elite” lässt keine Wünsche offen. Der Nachname Ochsenknecht hat nicht gerade einen lieblichen Klang, aber wenn Papi und Mami noch eine Cheyenne Savanna oder einen Jimmy Blue davor zaubern, haben wir da einen onomastikschen Unfall!
Ich stelle mir immer den Augenblick nach der Entbindung vor: Mutti ist fix und fertig, Papa hält mit feuchten Augen seinen kleinen Engel hoch und sagt stolz: ”Hallo du kleine Maus, hallo Thalulah Loki!”
Interessanterweise ist diese Krankheit scheinbar nur im deutschsprachigen Raum ausgebrochen. Ich lebe seit Jahren in Dänemark und hier bekommen die Kinder ”normale” Namen. Hier haben die Kinder entweder einen nordischen Vornamen, so wie man es von Wikingern erwartet, wie Toke, Erik oder Åge, oder einen Vornamen aus der traditionsreichen königlichen Familie, wie Henrik, Frederik oder Christian oder klassische bliblische Vornamen wie Johannes, Daniel oder Lukas. Ich haben einen Blick auf die aktuelle dänische Statisk geworfen und festgestellt, dass es in Dänemark KEINE Rhianna’s und KEINE Beyonce’s gibt, Orlando’s gibt’s zum Glück auch nicht, weder 2009 noch 2010, stattdessen 18000 Carsten’s! In Deutschland allerdings……
Auf jeden Fall überrascht mich nicht mehr der Einfallsreichtum der Deutschen, was Vornamen betrifft. Ich schaue in die Zukunft und sehe schon vor mir den deutschen Bundeskanzler, Kevin Sky Bradley Müller zusammen mit der Präsidentin Daisy-Boo Obermaier! Ich weiss garnicht, ob ich weinen oder lachen soll!
Das tut richtig weh! Für solche Namen braucht man echt einen Waffenschein.
Tag der Veröffentlichung: 17.07.2010
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