Cover

Prolog




„Lucy?! Lucy wo steckst du?!!“ ich öffnete die Augen und kroch unter meiner Decke hervor. Mein Vater sah mich hektisch an. „Lucy komm. Schnell!“ Er packte meinen Arm und wir rannten die Treppe runter. Was hatte das zu bedeuten? „ Dad? Was ist los? Wo gehen wir hin?“ doch er zog mich weiter. „Wo ist Mom?“ hakte ich weiter nach. „Deine Mutter ist im Bunker. Dein Bruder auch. Lauf schneller!“ der Bunker ist so eine Art >Gartenhäuschen< dessen Zweck ich noch nie verstanden hatte. „Daddi?! Was ist überhaupt los?“ ich bekam es mit der Angst zu tun. „ Sie sind da. Sie haben uns gefunden!“ Er hatte gemerkt das es wenig Sinn hatte mich durch das Haus zu ziehen und nahm mich auf seine Arme, während er hektisch weiterlief. Wir kamen gerade an die unterste Treppenwende an, da rüttelte es heftig an der Tür. Mein Vater blieb stehen. Er war totenbleich. Er stellte mich auf die Füße und kniete sich neben mich. Er hatte Tränen in den Augen. „Lucy“ sagte er ernst. „ versprich mir dass du nach oben gehst und dich unter deinem Bett versteckst. Versprich es!“ ich sah ihm tief in die Augen. „Ich verspreche es.“ Sagte ich leise und doch entschlossen. Jetzt lächelte er schwach. „ Ich bin so stolz auf dich. Pass gut auf deine Mutter und deinen Bruder auf.“ Er stand auf. „Geh nach oben und bleib dort.“ Er lief schon die Treppe runter. „ Dad?!“ ich fing an zu schluchzen. Er drehte sich um und sah mich traurig an. „ich liebe dich Prinzessin. Pass auf dich auf und… traue niemanden!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging langsam zur Tür an der immer noch gerüttelt wurde. Ich rannte nach oben. Jedoch blieb ich oben an der Treppe stehen um zu sehen wer gekommen war. Und ich bereute es sofort. Es waren ein dutzend Schwarzgekleidete Wesen mit bleichen Gesichtern, und ganz schwarzen Augen. Mit ganz schwarz mein ich, dass auch das was eigentlich weiß hätte sein müssen schwarz war. Sie hatten Blutrote Münder mit grün leuchtenden Fangzähnen und schwarzblau schimmernden Haaren. Sie fragten meinen Vater etwas doch ich konnte nichts verstehen, weil ich vor Angst zu gelähmt war. Er antwortete, und das was darauf folgte war das schlimmste, das ein 8 jähriges Kind sehen konnte. Sie stürzten sich auf meinen Vater schlugen und Tritten ihn, doch als ob das nicht schon schlimm genug wäre, nahmen sie lange krumme Dolche mit denen sie ihn auch noch stachen. Ich stand tatenlos da. Was hätte ein 8 jähriges Mädchen auch großartig anstellen können? Als sie von meinem Vater zurückwichen, sah ich automatisch weg und rannte leise die Treppe hinauf. Dann kroch ich unter mein Bett, wie es mir mein Vater angewiesen hatte. Ich wollte weinen. Doch ich konnte nicht. Meine Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, mein Mund leicht geöffnet, mein schwarzes Haar zerzaust um mir liegend. Ich hörte leise schlurfende Schritte. Ich hielt den Atem an. Dann hörte ich die Stimmen. Leise, röchelnde monotone Stimmen. Die genau auf mich zu kamen. Ich machte keinen Mux. Sie liefen an mir vorbei zu meinem Schrank und sahen hinein. Sie gingen in den Schrank, denn er ging dort wo eigentlich die Wand hätte sein müssen, weiter zu einem großen Raum voller Kleider Schuhe, Röcke, Hosen, Shirts. Cardigans, Pullis usw. sie blieben gefühlte 30 Minuten drin. Als sie wieder raus kamen suchten sie noch weiter, aber unter mein Bett sahen sie seltsamerweise nicht. Als ich hörte wie sie die Haustür schlossen, konnte ich erst alles verarbeiten. Doch die schlimmen Erinnerungen trafen mich so unerwartet schnell, das ich schließlich doch weinte. Schluchzend nahm ich die Hände vors Gesicht um die tränen nicht auf mein Gesicht fließen zu lassen, doch es half nichts. „Daddy...“ flüsterte ich fassungslos. „Warum bist du Weg? Warum haben die das getan?...“

Der erste Schultag an der Special school



Es regnete. Ich sah mit müden Augen aus dem Fenster. Ich mochte regen. Er glich meistens meiner Stimmung. Ich seufzte schwer. Heute war mein erster Schultag an der neuen Schule an die ich gehen sollte. Ja ich hatte die Schule gewechselt. Wegen meiner Grandma. Zuerst ging ich auf die Schule in Kinara, aber Granni wollte unbedingt das ich in die große Special High School nach Los Angeles ging. Los Angeles war 30 Minuten mit dem Auto entfernt. Und die Special high School, war eine Schule für Schüler mit besonderen Eigenschaften. Ja und ich habe einige Eigenschaften: Ich kann perfekt Fechten, ich habe eine eins im selbstverteidigungskurs, ich hab einen Preis bekommen als die beste logisch denkende Schülerin des Landes, ich spiele liebend gern E- Gitarre, und, weil Granni darauf bestanden hat, kann ich auch fabelhaft Klavier spielen und ich bin eine sehr gute Schülerin. Doch ich habe auch schlechte Eigenschaften: ich habe ADHS, das ist irgendsowas mit Hyperaktivität. Ich bin schnell beleidigt, habe Konzentrationsstörungen und reagierte negativ auf den Vollmond. Außerdem gehörte ich zu den so vielen Schülern die Mathe hassten.
Ich kroch gähnend unter meinem Bett hervor. Seit dem Tod meines Vaters schlief ich immer unter meinem Bett. Ich weiß nicht weshalb, aber wenn ich UNTER meinem Bett schlief, dann hatte ich das Gefühl mein Vater könnte bei mir sein. Manchmal spürte ich sogar seine Anwesenheit. Doch das verriet ich niemanden. Ich wusste sehr wohl das alle mich für verrückt halten würden.
Ich lief zu meinem Schrank holte eine schwarze Röhrenjeans, ein schwarzes T-shirt, einen schwarzen Gürtel, schwarze Socken und einen schwarzen Cardigan heraus die ich alle anzog. Dann lief ich zum Spiegel und stylte meine Haare zu einer >alice cullen< Frisur. So jedenfalls nannte meine Schwester meine Frisur.
Das machte ich, damit ich etwas abweisender wirkte. Ich wollte einfach keine lästigen Freunde am Hals haben.
Ich ging zur tür heraus und rutschte das Treppengeländer hinunter. Ich landete mit einem anmutigen Sprung im Flur. Dann rauschte ich pfeifend in die Küche die rechts neben der Treppe lag und machte mir einen Toast. Anschließend ging ich in den elegant eingerichteten Speisesaal in dem sich die anderen schon versammelt hatten: meine 8jährige Halbschwester Melody, mein 5 Jahre alter Halbbruder Nicolas, meine Mom, meine überaus eingebildete arrogante Grandma Rose, meine (blöde! Dumme! Hässliche!...) Cousine Molly, meine (davon überzeugte) Tante Mary (das Molly ein liebenswertes Engelchen sei), mein Onkel Harry (der Zeitungsfreak), und meine (abergläubische) Urgroßmutter Luna. Mein großer Bruder Daniel war nicht da.
Ich setzte mich ganz nach hinten an den Tisch.
„krm, krm...“ meine Grandma machte sich mit einem räuspern bemerkbar.
„Guten morgen...“ nuschelte ich.
„Guten Morgen“, kommt es von hier und da zurück. Ich aß schnell meinen Toast. Ich spürte den Blick meiner Grandma auf mir ruhen.
„Könntest du wenigstens für deinen ersten Schultag etwas vernünftiges anziehen?“ fragte sie markant. Ich nahm tief Luft. Grandma hatte immer etwas an mir auszusetzen. Und an Daniel. Meine Grandma kann mich und Daniel nicht ausstehen weil wir beide unseren Vater von ganzem herzen geliebt haben. Doch Grandma Rose verabscheute ihn sehr, und ich habe das Gefühl das sie sich freut das er tot ist.
„Es tut mir außerordentlich leid das dir mein Modegeschmack nicht gefällt! Jedoch leben wir im 21. Jahrhundert und nicht im 20. Das bedeutet, das du liebe Grandma, mir um Gottes willen nicht zu sagen hast, das ich etwas vernünftiges anziehen solle, wenn doch du es bist die in der Zeit zurückgeblieben ist!“ Mit einem zuckersüßen Monalisa lächeln, strahlte ich meine Grandma an die empört nach Luft schnappte.
„ Also... das ist doch die Höhe!!! So kannst du doch nicht mit mir reden kind! Als ich damals noch jung war, war ich die begehrenswerteste Frau ganz New Yorks! Jeder Mann wollte mich! Doch ich war einfach zu gut für sie.“ Ich verdrehte genervt die Augen. Wenn das stimmte was Granny da erzählte, dann waren damals verdammt wenige Frauen zur Auswahl in New York, oder die Männer waren alle blind. Aber Grandma fuhr ungestört fort „Ich wartete den passenden Mann ab, und siehe da! Ich lernte deinen Großvater kennen! Ach es war Liebe auf den ersten Blick! Aber das kannst DU ja nicht verstehen! Genauso wenig wie ich verstehen kann das deine Mutter damals deinen Tunichtgut Vater heiratete-“
„Mutter ich liebte ihn! Er war der einzige der für mich geschaffen war!“ unterbrach Mutter sie.
„Unsinn Kind! Man kann jede Person lieben! Es gibt so was wie : der perfekte< nicht!“
Ich stehe auf. Sind Daniel und ich in diesem Haus die einzigen die es mit Granny aufnehmen können?! „ Woher willst du das wissen Grandma?! Du hast noch nie in deinem ganzen Leben jemanden richtig geliebt! Du hast Grandpa doch nur wegen seines Geldes geheiratet! Entschuldigt mich ich muss zur Schule.“ meine Mutter sah mich kopfschüttelnd an während Grandma empört die Luft einzog.
ich rauschte in den Flur zog mir meine schwarze Lederjacke und meine schwarzen Stiefel an. Ich verabschiedete mich auf Französisch „ au revoir!“ und ging aus dem Haus.
Ich stapfte gerade die Straße entlang, da merkte ich das ich beobachtet wurde. Ein Mann ganz in schwarz gekleidet mit einer Sonnenbrille stand an die eine Hauswand gelehnt und musterte mich. Aber ich wollte mich nicht einschüchtern lassen. Ich lief an ihm, ihn ignorierend vorbei, während ich die Hände (falls notwendig) in Fäuste ballte. Doch er starrte mich nur weiterhin an. Ich verdrehte innerlich die Augen. Warum müssen alle immer so glotzten? Ich ziehe mich nicht umsonst wie ein Emo an. Okay, ich bin überhaupt kein Emo, aber das änderte nichts an der Tatsache das ich es schaffte abweisender zu wirken als anders. Eigentlich wollte ich meine Haare zu einem Side-cut machen, aber Granny, Mutter, Tante... was auch immer! Hatten es mir verboten. Deshalb habe ich eine lahme Igelfrisur (bzw. <alicecullen< frisur).
Ich bin an der Haltestelle angekommen. Keine zwei Minuten später kam der Bus und hielt vor meiner Nase an. Die Tür öffnete sich. Nur ich allein stand draußen auf dem Gehweg. Ich nahm meinen Aggressionsblick auf, und stapfte in den Schulbus. Die Busfahrerin lächelte mich an.
„Hallo ich bin Madge Weatherby! Die Busfahrerin. Du musst Lucyana Locksley sein.“
„Ja, das bin ich!“
„Gut Lucyana. Geh doch mal zu den anderen. Sie werden dir sicher Platz machen!“
„Vielen Dank!“ sagte ich lächelnd. Doch kaum drehte ich mich zu den anderen um, habe ich wieder meinen Aggressionsblick aufgesetzt, um die anderen bloß auf Abstand zu halten. Die anderen Mädchen sahen mich mit weit aufgerissenen Augen an. Darauf muss ich innerlich grinsen. die finden ich bin ein Freak und wollen nichts mit mir zu tun haben!
Ich ging auf den letzten freien Platz: Die letzte Reihe.
„hhhhh! Das gibt’s doch gar nicht! Sie ist so mutig und setzt sich auf die Todesbank!“
sagte ein Mädchen etwas zu laut. Ich zog gelangweilt eine Augenbraue hoch. Alle starrten mich geschockt an. Alles war plötzlich leise. Das Mädchen antwortete eifrig.
„Diese Bank ist verflucht! Schon drei Personen die auf ihr saßen sind verschwunden! Alle drei am 31, Oktober! Aber nicht im selben Jahr. Und morgen... morgen ist Halloween! Der 31. Oktober! Ich seh es schon vor mir! Du wirst auch verschwinden! Weil wir morgen eine fahrt in den berühmten National Park machen! Genau wie jedes Jahr an Halloween! Oh du tust mir soooooooooo leid!“ Ich sah sie ungläubig an. Aber dann musste ich lachen. Ich lachte so laut das es den fahrenden Motor des Busses übertönte.
„Du... du bist ja eine abergläubische Irre!“ sagte ich unter lachtränen hinweg. Also wirklich an was die immer alle glauben! Als ob alles Schicksal wäre! Ich beruhigte mich, und sah in die verdutzte Runde.
„Mann Leute! Das sind alles nur Zufälle! Ich glaub ihr guckt etwas zu viel Fantasyzeugs!“ ich setzte wieder meinen Aggressionsblick auf und durchbohrte mit ihm alle die mich anstarrten. Diese sahen dann sofort weg. Ich blickte aus dem Fenster. Der Bus hielt wieder. Jetzt tuschelten die Mädchen noch mehr.
„ER ist es! ER ist wieder da!“
„wie lange war er nochmal nicht da gewesen?“
„exakt 1 Jahr und 256 Tage!“
„Woher weißt du das so genau?“
„Naja, ich habe jeden Tag gezählt um zu wissen wann ich dieses wahnsinnig gutaussehende Gesicht wieder sehen kann!“
Ich sehe zur Tür weil alle Mädchen aufspringen, um diesen Jungen mit gekreische und geheule in Empfang zu nahmen. Die Jungs standen auch auf und schlugen ihm freundschaftlich auf die Schulter. Ich reckte etwas den Hals. Ich konnte diesen Typen nicht sehen. Die Menge drückte ihn weg.
Erst jetzt merkte ich was ich tat. Oh man seit wann interessiere ich mich so für Jungs?! Was ist bloß in mich gefahren? Ich sah schnell wieder aus dem Fenster. Doch irgendetwas in mir wollte sofort zu dem Jungen gucken... NEIN! Warum interessiert mich wie dieser Junge aussieht?! Warum will ich ihn sehen?! Warum ist er mir nicht gleichgültig?!
„Hallo! Kann ich mich setzen?“
Ich erschrak mich dermaßen, das ich auf den Sitz sprang, in eine geduckte Angriffsposition setzte, und wie eine Wildkatze fauchte. Die Schüler, die wieder auf ihren Plätzen saßen quiekten erschrocken auf.
Das war einer meiner bekannten Adrenalinkicks. Wenn ich erschrak, dann schon so sehr das ich jemanden Angreifen wollte.
Boa mann! Schon wieder! Wie peinlich schon an meinem ersten Tag so dämlich zu wirken!
Ich setzte mich langsam hin ohne alle auch nur eines Blickes zu würdigen. Der Bus fuhr wieder. Die anderen tuschelten oder redeten jetzt wieder miteinander.
„Tut mir leid das ich dich erschreckt habe!“
Ich fuhr zusammen. Er hatte sich gesetzt. Neben mich. Aber noch mehr staunte ich über seine Stimme. Eine so schöne melodische männliche Stimme hatte ich noch nie gehört. Wenn ich nur nicht so Feige wäre ihn ein einziges mal anzusehen! Jetzt hatte ich schließlich die Möglichkeit! Aber ich sah einfach auf den Boden als ich antwortete.
„Du musst dich nicht entschuldigen. Es war meine Schuld. Ich... bin sehr leicht zu erschrecken.“
Er scheint interessiert zu sein.
„Passiert dir das öfter?“
„Ja,“ gestand ich, obwohl mich seine Neugier aufregte. „Ziemlich oft...“
„Wie gesagt es tut mir Leid das ich dich erschreckt habe!“
„Was?! Ich hab dich doch auch erschreckt!“
„Nein, nicht das ich wüsste! Ich bin nämlich nicht sehr leicht zu erschrecken! Ich... habe ziemlich viele Erfahrungen was das Erschrecken angeht. Ich bin viel unterwegs, und muss mich vielen Gefahren aussetzen. Aber eine Stubenhockerin wie du kann das ja nicht verstehen!“jetzt kochte ich innerlich. Arroganter Schwein! Warum provoziert er mich? Und woher will er denn wissen ob ich eine Stubenhockerin bin? Bin ich gar nicht! Ich tat gelassen und schwieg. Ich wusste dass ich gleich an meinem ersten Schultag einen Feind gewinnen würde, wenn ich jetzt mein gewaltiges Maul aufmache. Doch er ließ nicht locker.
„Was war das für eine seltsame Kampfposition in die du dich gestellt hast? Also ich muss zugeben etwas so lächerliches hab ich noch nie gesehen! Wenn du mir damit Angst einjagen wolltest, dann hast du es leider nicht geschafft. Du könntest damit nicht mal bei einem Meerschweinchen ankommen! Und die haben sogar vor ihrem eigenem Spiegelbild Angst.“ ich versuchte mich zu zügeln um ihm nicht eine reinzuhauen. Ich beruhigte mich gerade, da musste er natürlich wieder was sagen.
„Was ist? Hast du Angst mich anzusehen? Es ist unhöflich den Gesparächspartner nicht in die Augen zu Blicken! hm... ich frage mich ob du vielleicht aus der armen Gosse kommst. Da lernen sie`s nie sich anständig zu benähmen. Ich wette das dein Vater ein Alkoholssüchtiger Verbrecher war der in den Knast kam, und dort verreckt ist-“
ich kochte über. Ich konnte mich nicht zurückhalten. Noch ehe er weiter sprechen konnte sprang ich ihm an die Gurgel. Zuerst war er etwas überrascht, und so merkte er erst das er sich verteidigen müsste, als ich ihn auf den Boden niederlegte. Die ganze Klasse sah zu. Die Mädchen kreischten ganz gestört und die Jungs feuerten an. Er lag auf dem Boden und ich saß auf ihm, so das er keine Chance hatte zu entkommen. Ich verpasste ihm so heftige Kinnhaken, das er eigentlich schon nach fünf schlägen KO hätte sein müssen, aber er war es seltsamerweise nicht.
Ich wollte ihm gerade die Nase zertrümmern, da packte er meinen auf ihn zu sausenden Arm in der Luft, und drehte ihn mit so einer Geschwindigkeit, mit der nicht mal eine Schlange zuschnappen könnte. Erst verspürte ich nichts. Aber dann ergriff mich ein stechender Schmerz im Arm. Ich schrie. Er sprang auf und drückte meine Schultern unsanft gegen die Wand. Er sah unglaublich gut aus. Er war groß, muskulös, hatte Goldblonde Haare und tiefbraune Augen. Und er war ganz offensichtlich ein Arschloch. Trotz seines guten Aussehens war ich noch in der Lage ihn böse anzufunkeln. Er war einfach nicht mein Typ. Er funkelte zurück.
„So meine Liebe... wie heißt du gleich noch mal?“
„Ich habe meinen Namen noch nicht gesagt und das werde ich dir auch ganz bestimmt nicht!“
„Jared! Lucyana! Geht sofort auseinander!“
Na toll! Ich hatte gar nicht gemerkt wie der Bus angehalten hatte. Die Busfahrerin war zu uns gekommen und sah uns böse an. Wenigstens wusste ich nun den beschissensten Namen der Weltgeschichte: Jared.
Jared ließ nun von mir ab. Nicht ohne mich noch einmal böse anzufunkeln. Er wischte seine Hände an seiner Jeans ab, als ob ich Gift an mir hätte und ging ganz nach vorne um gleich wieder von den Mädchen angehätschelt zu werden. Die Busfahrerin sah mich Kopfschüttelnd an, wie um zu sagen das sie so was nie von mir erwartet hätte. Ganz ehrlich, dann hat sie gelitten!
Ich ließ mich wieder auf den Sitz fallen. Der Bus fuhr weiter.

Innerhalb von 10 Minuten kamen wir an. Ich stieg als letzte aus und sah mir dann auf dem Parkplatz die Schule an. Sie war gewaltig. Das Schulgebäude sah aus wie in vielen Horrorfilmen die Villa des Mörders. Nur eben viel größer. Und nicht so düster. Gegenüber vom Schulgebäude war das Lehrerzimmer und das Sekretariat. Links vom Schulgebäude war der Parkplatz. Rechts davon eine großer Wald. Das Schulgebäude und das Sekretariat waren von einem hohen Zaun umringt. (wie üblich...) Der Schulhof war anscheinend das was zwischen dem Schulgebäude und dem Sekretariat stand.
Und das... war diese berühmte Schule. Ich muss zugeben ich war ein bisschen erleichtert. Ich dachte schon es sei eines dieser kitschigen Schlösser, in der alle denken sie seien was besseres, nur weil die Schule einen guten Ruf hat.
Ich folgte den anderen zum Gebäude. Die Mädchen konnten es nicht lassen mir böse Blicke zu zuwerfen. Eigentlich, musste ich Jared danken. Wenn er nicht gekommen wäre, würden diese blöden Aphrodite Tussen sich mit mir anfreunden wollen. Und das durfte ich nicht zu lassen. Bei meiner einzigen Freundin die ich hatte, ist das gewaltig schief gelaufen.
Sie blieben alle stehen, aber ich ging in das Sekretariat um einige Formulare abzugeben. Als ich die große Eisentür öffnete, kam mir gleich ein seltsam stechender Geruch in die Nase. Desinfektionsmittel. An den Fenstern standen in regelmäßigen Abständen kleine Mahagoni Tische mit gelben Nelken in durchsichtigen Vasen.
Ich lief bis zum Ende des Ganges und klopfte an der Tür auf der ganz groß SEKRETARIAT stand. Als aus dem inneren des Raumes ein schwaches „ja“ ertönte, öffnete ich die Tür und trat ein. Es war ziemlich dunkel weil es überall Vorhänge und schwarze Möbel gab. Hinter einem Pult vor einem Computer saß eine pummelige Frau mittleren alters mit kurzen blonden Haaren und einer eckigen Brille hinter der sich kleine Schweins Äuglein verbargen. Ich stellte mich neben die Tür, weil daneben ein Schild mit der Aufschrift „Bitte hier warten“ stand, und wartete. Und wartete. Ich sah auf die Uhr. 25 Minuten. Langsam ging mir das auf den Gockel. Ich ging zu der Frau. Sie sah immer noch nicht auf. Sie tippte sehr schnell an ihrem Computer wahrscheinlich irgendwelche Daten. Ich räusperte mich. Sie sah langsam auf.
„Ja?“ sagte sie genervt. Ich lächelte sie an.
„Hallo, ich bin Lucyana Locksley! Ich bin neu an der Schule, und mir wurde gesagt dass ich zu ihnen soll damit ich einige Informationen erhalte.“
„Aha. Wie sie sehen bin ich beschäftigt Ms. Locksley. Sie können sich draußen auf eines der Stühle setzen und warten, oder sie gehen in ihre Klasse. Sie können später wieder vorbei schauen.“ sie lächelte mit einem Blick der so was wie ich-bin-viel-cooler-als-ihr-alle! zeigen sollte und wandte sich wieder ihrem Computer zu. Ich räusperte mich wieder. Sie sah wieder genervt auf.
„Ja Bitte?!“
„Ähm, es tut mir sehr Leid das ich sie Störe, aber mir wurde gesagt das sie mir ein paar Blätter und Formulare geben werden, und das sie nichts weiter mehr zu tun haben. Ich glaube es würde wohl uns beiden leichter fallen das nun hinter uns zu bringen, in dem sie mir schnell diese Blätter geben, und ich verschwinde. Wenn sie eine bessere Idee haben können sie sie ganz ruhig äußern!“ ich lächelte sie wieder an. Sie funkelte mich böse an.
„Was ist wenn ich es nicht tue?“
„Dann werde ich wohl zum Direktor gehen müssen!“
Sie erhob sich langsam und ging in ein Nebenzimmer. Nach einer Minute war sie zurück, drückte mir eine Mappe in die Hand, und setzte sich wieder hin. Sie vertiefte sich wieder in ihre Arbeit. Ich beugte mich vor ihren Bildschirm und sagte ganz höflich:
„Vielen Dank!“ sie zog tief die Luft ein während ich raus ging und leise die Tür schloss.
Mit schnellen Schritten lief ich die Gänge entlang. Ich sah schnell in meiner Mappe nach in welchen Raum ich jetzt gehen musste. Raum N15. Ich bog in einen weiteren Gang, der schmaler und dunkler als der Hauptgang war. Dann hielt ich vor dem Klassenraum an, holte tief Luft, und klopfte. Von innen kamen klackende Geräusche auf die Tür zu. Vermutlich eine Frau mit Stöckelschuhen. Die Tür öffnete sich und ich behielt Recht. Eine alte Dame mit einer Lesebrille, grauen Haaren die in einen strengen Dutt gebunden waren und einem schwarzen eng anliegenden Kleid sah mich musternd an. Ihre Stimme hatte einen starken Unterton.
„Sie müssen Lucyana sein! Ich bin Mrs. Underwood. Die neue Mathematik Lehrerin. Sie sind spät dran Miss Locksley! Haben sie eine Entschuldigung?“ Mathelehrerin. Musste ja unbedingt sein. Warum fand man immer für dieses Fach die strengsten Lehrer? Ich erkannte an ihrem Spitzen Gesicht das mit dieser Frau nicht zu spaßen war. Daher wählte ich meine nächsten Worte mit Bedacht.
„Es tut mir Leid Mrs. Underwood. Es wird nicht wieder Vorkommen. Allerdings musste ich eine Mappe mit Informationen der Schule holen, und die Sekretärin hatte etwas mehr Zeit gebraucht um sie zu suchen.“ Die Mathelehrerin schob ihre Brille etwas höher.
„Nun Gut. Sie können sich neben Mr. Order setzen.“ Ich sah sich um. Der einzige noch freie Platz war ganz hinten. Und auf dem Platz daneben.... musste natürlich `mein neuer bester Freund` sitzen: Jared. Ich sah auf den Boden während ich mich durch die Tische schlängelte. Mrs. Underwood fuhr den Unterricht fort. Als ich bei ihm ankam, setzte ich mich neben ihn rückte unauffällig etwas mit dem Stuhl zur Seite, und kramte Mäppchen und Ordner hervor. Ich wusste nicht warum, aber ich war mir ganz Sicher das er grinste auch wenn ich nicht hinsah. Ich versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Doch es ging nicht. Es ging um Geometrie, aber ich konnte mich einfach nicht gut konzentrieren. Es war wegen Jared. Irgendwas an ihm kam mir Vertraut vor. Ich wusste nur noch nicht was es war.

Ich spürte wie er mich mit seinem Blick durchbohrte. Es war nicht gerade angenehm, aber ich hatte beschlossen ihn so gut es ging zu ignorieren. Nach der Stunde hatten wir Pause. Ich ging raus um mir den Schulhof anzusehen, da kam ein Mädchen aus meiner Klasse zu mir. Sie hatte leuchtend rote Haare, braune Augen und Sommersprossen. Eigentlich ganz hübsch. Sie lächelte mich freundlich an. „Hi! Ich bin Tamara! Ich wollte dich fragen ob ich dir vielleicht alles zeigen soll. Ich weiß wie es ist Neu zu sein, weil ich auch erst seit 2 Monaten hier bin. Daher würde ich dir sehr gerne Helfen dich hier gut einzufinden.“ Ich seufzte. Ich servierte nur ungern so nette Personen ab, aber es war besser von ihnen Abstand zu halten als sie in Lebensgefahr zu bringen. Ich lächelte freundlich zurück. Als ich ihr in die Augen sah, merkte ich dass sie es richtig ernst gemeint hatte. Was war das schon wieder? Diese Anziehungskraft, dieses Gefühl das ich sie schon seit Jahren kennen würde, und ihr alles anvertrauen kann. Ich sah verunsichert zu Boden. Heute war vielleicht ein komischer Tag. Ich habe mich Geprügelt obwohl ich normalerweise Vorbildlich bin und wurde die ganze Zeit dieses Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Ich sah ihr wieder in die Augen. Ihre Miene wurde ernst. Als sie sprach hörte sie sich viel älter an. „Ich kann verstehen das du es nicht willst. Aber vergiss nicht das man nicht immer alles allein durchziehen kann. Wenn es etwas gibt worüber du reden willst; ich höre gerne zu. Du kannst mir Vertrauen.“ Ich musterte sie Misstrauisch. Woher will sie denn wissen das ich Geheimnisse habe? Und woher will sie wissen das ich über etwas reden will? Ich runzelte die Stirn. „Wer bist du?“ Sie lächelte wieder. „Tamara Price, Schülersprecherin der Special High School, Ausgezeichnete Fechterin, Beste Judo Kämpferin des Landes, Tochter des Vizepräsidenten Sparkel Price und einer Verstorbenen Mutter Namens Piper Price, Huskey- Züchterin, Sucherin,-“ „Stop. Du weißt was ich meine. Heute... passieren mir schon die ganze Zeit seltsame Dinge, dann tauchen Jared und du auf, und habt eine... Aura. Eine Aura, die ich schon einmal gespürt habe. Vor vielen Jahren. Bei meinem Vater-“ „Wer ist dein Vater?“ sie setzte sich neben mich und musterte mich wie ein chemisches Experiment. Ihr Interesse an meinem Leben lies mich frösteln. Aber ich sagte es ihr. „Mein Vater ist Edmund Locksley.-“ meine Stimme brach bei der Erinnerung an ihm im Hals stecken. Tamara schnappte nach Luft. Ich sah sie an. Ihre Augen waren weit Aufgerissen. Sie Hyperventilierte. „Dein... dein Vater ist Edmund Peter Daniel Price?!“ Ich zuckte zurück. Woher zum Henker... mein Gesichtsausdruck hat mich Wahrscheinlich verraten denn sie packte mich am Handgelenk und zog mich weg. Ich beschwerte mich. „Hey! Lass los! Was ist denn? Hat mein Vater was Verbrochen? Los sag es mir! Tamara! Bitte lass mich alles wissen!“ doch sie zog mich einfach weiter. Währenddessen zückte sie ihr Handy und wählte eine Nummer. Am anderen Ende meldete sich jemand. „Hey, hier ist Tammi. Es ist etwas geschehen. Komm schnell zum Haupttor.“ Ich raffte gar nichts mehr. Ich hörte vom anderen Ende der Leitung eine bekannte Stimme heraus. „Was ist los? Hör zu Tammi, wenn es schon wieder ein Fehlruf ist, bist du am Arsch. Sag zuerst was ist.“ „Es ist kein Fehlruf! Fall 7 wird gerade aufgeklärt!“ „Was?! Ich komme sofort. Wer ist es?-“ das Handy wurde ihr aus der Hand gerissen. Ein Lehrer hielt es Tamara vor die Nase. „Telefonieren ist auf dem Schulgelände verboten meine Teuerste! Das gibt wohl 2 Stunden Nachsitzen.“ Der Lehrer sah überhaupt nicht so aus wie ein Lehrer. Er war an die 2 Meter groß, hatte Muskeln auf die sogar Arnold Schwarzenegger Eifersüchtig wäre, kurz geschorene Haare, kalte fast weiße Augen, und ein Großes Tattoo am rechten Unterarm. Tamaras so schon großen Augen wurden noch größer. „Mr. Darkdeath! Oh ähm, ja also ich...“ „Erzähl mir nichts meine liebe! Oh, wer ist denn die Junge Dame neben dir?“ Durch seinen eiskalten Blick durchfuhr mich eine Schauer. Was war das? Er hatte auch eine sehr starke Aura, aber eine die mir sagte Halte- Abstand- von- dem- Typen. Ich wollte Ihm gerade schon sagen das ginge ihn Überhaupt nichts an, da stampfte Tamara mir mit solcher Wucht auf den Fuß das ich nur mit Mühe ein Wimmern Unterdrücken konnte. Ich hatte Verstanden. Was auch immer hier Ablief, der Typ war böse. Tamara sah ihm fest in die Augen. Aber ich konnte merken was für eine Angst sie hatte. „Ach, sie... sie ist von meiner Cousine 2. Grades dessen Tantes Sohns Bekannte. Sie ist heute nur zu Besuch da. Ich sollte sie jetzt nach Hause begleiten. Ich meine, in das Haus ihrer Verwandten! Sie wohnt ja nicht hier!“ Also, Lügen ist definitiv nicht Tamaras Stärke. Der Lehrer, Mr. Darkdeath, sah sie Kopfschüttelnd an. „Du bist wirklich die allerdämlichste Schattenjägerin die mir je über den Weg gelaufen ist.“ er wandte sich an mich. „Was du bist, Mädchen, das werden wir gleich sehen...“ Ich war jetzt nur noch verwirrter und wollte gerade Fragen was er meinte, da trat mir ein stechender Schmerz in den Kopf. Es tat so weh, das ich dachte er würde mir mein Hirn aus dem Kopf durch die Nase ziehen. Ich schrie. Tamara stellte sich schützend vor mich. „Ihr habt kein Recht einer Schülerin Leid zu zufügen!“ Sie hörte sich plötzlich ganz anders an. Ihre Stimme war viel fester und hatte einen starken Unterton. Diese Stimme hätte selbst mich dazu gebracht fast alles zu machen was sie sagte. Der Lehrer sah erst etwas perplex, dann fing er aber an zu lachen. „Du glaubst doch nicht im ernst das ich auf dein Geschwafel reinfalle. Ich bin schon vielen von euch über den Weg gelaufen um zu wissen das ihr Machtsprech könnt. Du hast da eine sehr Interessante Freundin. Ich konnte zwar fast nichts über sie herausfinden, aber sie hat eine sehr starke Ausstrahlung.“ Starke Ausstrahlung? Was sollte das schon wieder heißen? Tamara schob mich hinter sie. Sie zischte mir leise zu. „Wenn ich jetzt schreie, dann lauf so schnell du kannst zum Haupteingang.“ Ich bekam es so langsam mit der Angst zu tun. Was spielte sich hier ab? Ich hatte so viele Fragen. Aber ich hatte Verstanden. Mr. Darkdeath kam immer näher. „Ich glaube ich sollte sie mit nehmen. Wir könnten ihre stärken aus ihr saugen, und sie gut Verwenden.“ sagte er während er immer näher kam. „Tamara...“ Ich wurde nervös. Ich spürte wie das Adrenalin meine Beine hoch kroch. Tamara schloss die Augen. Sie machte ihre Arme auseinander und bewegte ihre Hände so, als ob sie eine Kugel machen wollte. Ich schnappte nach Luft. In ihren Händen hielt sie eine große Durchsichtige Kugel in der Blitze und Stromspannungen zu wabern schienen. Ich stellte mich neben sie um die magische Kugel besser sehen zu können, doch da erweckten ihre Augen meine Aufmerksamkeit. Ihre Augen leuchteten in einer seltsamen Meergrünen Farbe und ihre Pupillen waren zu Katzenaugen förmige Schlitze geworden. Das war mir alles zu viel. Ich sah geschockt in ihr sonst so hübsches Gesicht. Jede normale Person wäre nun weggerannt, aber ich konnte nicht. Ich glaube irgendein von meinem Vater vererbtes Gen namens „Ich will alles wissen!“ wollte da bleiben und wissen welchen Zusammenhang dieser ganze Irrsinn mit meinem Vater und mir zu tun hat. Also blieb ich einfach mit Glupschaugen stehen und starrte wie eine Irre diese... magische Kugel an. „Du wirst ihr nichts antun. Wenn du es nur wagst sie anzufassen werde ich das auf dich schleudern!“ So wie sie das sagte war das nicht gerade gut, und auch Mr. Darkdeath schien das zu wissen denn er hielt jetzt mehr Abstand. In seinen Augen spiegelte sich etwas. Etwa Furcht? Ich wusste es nicht genau. „Guter Trick Kleine! Aber das kannst du nicht immer machen. Wir werden kommen. Und euch alle Vernichten. Jeden einzelnen. Angefangen von den Säuglingen bis zu den Ältesten.“ Seine Augen loderten auf. Sie schienen von innen heraus zu brennen und es sah wirklich sehr furchterregend aus. Er drehte sich schnell und herausfordernd um die eigene Achse und... Ich schrie so Laut das mir selbst fast das Trommelfell platzte. Ich zitterte und konnte kaum nach Luft schnappen. Diese Kreatur... gelbe Fangzähne, grünschwarz schimmernde Haare, fast ganz schwarze Augen, es war fast die selbe Kreatur wie die die meinen Vater umgebracht hatten. Das zittern hörte genauso schnell auf wie es gekommen war. Ich spürte Wut in mir aufkochen. Ich war so außer mir wie noch nie in meinem ganzen vorherigen Leben. War das Mordlust? Ja, das war es. Ich wusste es wie aus dem Instinkt und schämte mich über diesen Gedanken kein bisschen. Die Widerliche Kreatur grinste uns höhnisch an. „Wir sehen uns-“ „Oh ja, schneller als du denkst“ unterbrach ich ihn und war mit einem Satz bei ihm. Wie hatte ich das geschafft? Ich konnte doch unmöglich diese 7 Meter gesprungen haben... aber ich kümmerte mich nicht weiter drum. Ich war zu sehr damit beschäftigt ihn in meine Finger zu bekommen. Ich tritt und schlug ihn mit aller Kraft bis er zerbeult am Boden lag. Dann packte ich ihn am Kragen und schleifte ihn ganz nah an mich ran bis unsere Gesichter sich beinahe berührten. Ich spürte seinen ekelhaften Atem der mir in die Nase kroch, doch es war mir Wortwörtlich scheißegal. „Was bist du?! Sag es mir!“ Ich schrie ihn an während mir Tränen in die Augen stiegen. Er sah mir ernst ins Gesicht. Er versuchte sich gar nicht zu wehren sondern musterte mich nur. „Du bist ein sehr interessantes Geschöpf Lucyana. Eine solche Schattenjägerin wie dich habe ich noch nicht getroffen. Aber nun werde ich gehen. Du kannst mich nicht töten. So sehr du es auch willst, du kannst es nicht.“ Ich packte ihn noch fester. „Ich. Werde. Dich. Töten. Und ich werde mich an meinem Vater rächen. Darauf schwöre ich.“ Er grinste nur noch hämischer. Seine Gruseligen Augen passten so überhaupt nicht in diese Fratze, dass es einem richtig Angst einjagen konnte. „Wir sehen uns.“ und plötzlich war er Weg. Als ob er zu Nebel geworden wäre. Ich starrte Fassungslos in meine Hände in denen ich soeben noch dieses Ungeheuer gehalten habe. Ich war erschöpft und total durcheinander. Während ich auf meine Knie sackte, vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und versuchte alles zu verarbeiten. Ich spürte wie sich eine warme Hand auf meine Schulter legte. Ich schnellte auf und wollte schon zu schlagen, da merkte ich das es Tamara war. Diese starrte mich komplett fasziniert an. „Das . War . Der . Wahnsinn.“ Sagte sie leise. Dann wurde ihr Gesichtsausdruck sauer. „Wie konntest du einfach so ohne nichts auf ein Ramodan zugehen?! Er hätte dich entführen oder auf der Stelle umbringen können! Das war sehr Starrköpfig von dir. Komm. Wir müssen weiter.“ Ich blickte sie hysterisch an. Was sollte ich? Einfach weiter gehen und so tun als hätte uns gerade kein Tod gieriger Psycho Lehrer angegriffen? Pfe! Nö. Darauf hatte ich überhaupt keinen Bock! Ich fing an gequält zu lachen. „Hehe... ähm nur mal so zur Info: da war grad so ein voll durchgedrehter Mann der wahrscheinlich aus der Klapse ausgebrochen ist, uns umbringen will und sich in ein Monster verwandelt hat. Äh, ja und du sagst: Komm wir müssen weiter. Ja sorry, geh doch ohne mich! Ich, ich muss das erst mal alles auf die Reihe kriegen. Ich habe überhaupt keine Ahnung... Iiiiiich... Ich verstehe das nicht... Ich... ich glaube ich drehe durch!“ Ich schluchzte. Dieses eine Mal wollte ich es nicht zurück drängen. Tamara sah mich bemitleidend an und nahm mich in ihre Arme. Ich wehrte mich nicht. Es fühlte sich so gut an getröstet zu werden. „Oh Lucy. Ich weiß wie schwer das alles jetzt für dich ist. Ich habe das auch schon mal alles durchgemacht. Und glaub mir: mir fiel das alles viel schwerer. Du bist viel stärker als die meisten von uns und ich weiß das du das durchstehen wirst. Ich verspreche es dir. Ich helfe dir.“ Was meinte sie? Viel stärker als die meisten von ihnen? Wer waren denn die anderen? „Bitte, erklär mir alles. Gibt das alles überhaupt einen Sinn? Und was hat er damit gemeint das ich eine Schattenjägerin sein soll? Und was ist das überhaupt?“ Sie streichelte mir beruhigend über den Rücken. „Ich werde dir alles erzählen. Aber nicht hier. Komm mit und wir erklären dir alles.“ „Tamara? Wo ist er-“ Das letzte Wort klang erstickt. Jared sah mich an, als wäre ich eine von einem Laster überfahrene Ratte. „Sie? SIE ist SEINE TOCHTER?! Ich habe einen Jungen erwartet. Und wenn es schon ein Mädchen ist, dann nicht sie! Sie ist eine Katastrophe! Hast du nicht gesehen wie sie meinen Stolz beleidigt hat? Sie wollte sich mit mir prügeln! Grundlos! Aber leider bin ich zu Gut für sie und sie hatte nicht die Geringste Chance. Aber, wir dachten alle er hätte einen Sohn und jetzt nach Jahren der Vorbereitung für den Fall das wir ihn bzw. sie finden, stellt sich heraus das er eine Tochter hat!“ Er schüttelte ungläubig seinen Kopf. „Ich habe einen Bruder! Aber den bekommt ihr erst über meine Leiche. Außerdem, was für Vorbereitungen?“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich an alle denen es gefällt, aber vor allem meiner Schwester, (weil du mich inspirierst ;)), und L+J=BFFE. (du machst die genialsten Buchcover der Welt! Danke)

Nächste Seite
Seite 1 /