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KAPITEL 1: Silber und Gold




Dunkle Wellen brachen an dem massiven Holz des Schiffes. Katerina war jedoch kein Mensch, der sich vor dem Zorn der Götter fürchtete. Die junge Frau stand am Steuer des mächtigen Piratenschiffes und manövrierte es durch den tobenden Sturm. Aus ihren blauen Augen strahlte ein Funken Wahnsinn und ihre vollen Lippen waren zu einem Lächeln gekräuselt. Im Gegensatz zu ihrer Crew liebte Katerina das Naturschauspiel, welches sich ihren Augen bot. Helle Blitze schlugen in die schäumenden Wellen ein und der Wind peitschte an ihrer vom starken Regen genässten Haut. Ihre Finger hielten das hölzerne Steuerrad fest umklammert, so fest, dass ihre Knöchel schon weiß hervortraten. Die eisige Kälte, die durch ihre nasse Kleidung schlich, ignorierte sie völlig. Sie konnte sich nicht darum kümmern, immerhin hatte sie ein Schiff zu steuern und eine achtzehnköpfige Crew zu leiten.

Ihre laute Stimme, die laufend Befehle erteilte wurde nur vereinzelnd durch einen grölenden Donner unterbrochen. Sie wusste, dass wenn sie jetzt nicht Führungsqualitäten an den Tag legte, ihre Männer hoffnungslos verloren waren. Die nackte Angst stand ihnen bereits ins Gesicht geschrieben. Nur wenige waren in der Lage zu schwimmen, die meisten gingen unter, wie ein schwerer Stein und ertranken, wenn sie natürlich nicht vorher von Davy Jones gerettet

wurden.

Ein kalter Schauder überkam Katerinas Rücken und hinterließ eine starke Gänsehaut. Niemals würde sie ihre Seele verkaufen, eher würde sie sterben, als sich auf einen Handel mit diesem Ungeheuer einzulassen. Auch ihren Männern wollte sie ersparen, in die Versuchung zu kommen, ihm ihre unendliche Dienste anzubieten. Es war schon schwierig genug gewesen diesen harten Kerlen Respekt einzuflösen.

Viele hatten ein Problem damit, dass eine Frau das Steuer übernommen hatte. Doch nachdem einige von ihren Besatzungsmitgliedern Bekanntschaft mit ihrem Schwert oder mit der Planke gemacht hatten, war diese Sache kein Problem mehr gewesen. Das einzige Zugeständnis, dass sie den Männern gemacht hatte, war ihr Kosename, der mit schwarzen Buchstaben den Bug des Schiffes zierte: Captain Kitty.



Es war erst ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl gewesen, um ihr die Missgunst zu zeigen, die die Männer vorerst empfunden hatten. Doch leider hatte es seine gewollte Wirkung gänzlich verfehlt. Katerina mochte den Namen, so hatte schließlich ihr geliebter Vater sie immer genannt bevor er viel zu früh von dieser Welt geschritten war. Sie war seine Kitty und dass das Schiff den Namen trug, ehrte ihn. Außerdem neigten andere Kapitäne dazu sie aufgrund dieser Tatsache zu unterschätzen. Einen Vorteil, den sie garantiert nicht mehr hergeben würde.

Das Gewitter wurde schwächer und Kitty konnte spüren, wie der Regen und der Wind an Stärke verloren. Die Zeit war gekommen. Mit einem gezielten Griff in ihre Tasche, zog sie das schwarz-gold verzierte Fernglas hervor und zog es auseinander. Ihre Lippen verzogen sich zu einem angsteinflösenden Lächeln, als sie einen Blick auf ihre Beute erhaschte.
Seit drei Tagen verfolgten sie bereits die spanische Flotte und nun war die Zeit gekommen eines der Schiffe zu entern. Das Gewitter hatte es von seiner Karawane getrennt und niemals wären die übrigen Schiffe rechtzeitig da, um ihren Landsmännern zur Hilfe zu eilen.
Es war kein Geheimnis, dass regelmäßige Karawanentransporte stattfanden, um über den Isthmus von Panamá Gold und Silber an die Karibikküste zu liefern, bis die Schätze letztendlich in Spanien landeten. Nur würde die Kostbarkeiten dieses Schiffes das spanische Königshaus niemals erreichen.

Mit einem wahnsinnigen Tempo bewegte sich die Captain Kitty auf das andere Schiff zu. Katerinas Stimme erfüllte die angespannte Luft, als sie den Befehl zum Entern gab. Das donnernde Geräusch der Kanonenkugeln, die mit voller Kraft in das starke Holz einschlugen war zu hören, sowie die alamierenden spanischen Worte des Oberbefehlshabenden, der versuchte die hoffnungslose Situation abzuwenden. Doch seine dunkle Stimme, deren Angst unterschwinglich deutlich zu hören war, wurde von den johlenden Kampfrufen ihrer eigenen Crew übertönt.
Auch Katerina selbst machte sich auf, um sich in den Kampf zu stürzen. Sie genoss nichts lieber, als einen guten Schwertkampf und sicherlich würde sich ein ebenbürtiger Gegner unter den Spaniern finden lassen.
Als sich die Schiffe nahe genug waren, sodass man über die feindliche Rehling klettern konnte, balancierte auch Katerina über das hölzerne Brett, das als Steg diente. Mit ein paar gezielten Stichen durchbohrte sie die Lungen einiger Männer, die töricht genug waren, nur aufgrund ihres weiblichen Erscheinungsbildes anzunehmen. dass sie schwach sei.
Sie kämpfte sich immer weiter nach oben, im Augenwinkel konnte sie einen Blick darauf erhaschen, wie die ersten ihrer Männer die Schätze schon in Sicherheit brachten.

Als sie die Steuerkammer erreicht hatte, stockte ihr jedoch für einen kurzen Moment der Atem. Der Kapitän des Schiffes stand mit dem Rücken zu ihr, sein dunkelbraunes Haare war zu einem Zopf zusammengebunden und reichte ihm bis zur Mitte seines breiten Oberkörpers. Seine nasse Kleidung betonte seine definierten Muskeln auf eine verführerische Art und Weise. Das hier war der Gegner, nach dem sie gesucht hatte. Dass er sich immer noch nicht umgedreht hatte, obwohl er ihre Anwesenheit bemerkt haben musste, ließ Katerina nervös werden. Entweder war dieser Mann verdammt dumm oder unheimlich mutig.

Mit vorsichtigen Schritten bewegte sich Kitty vorwärts, immer bereit mit dem Schwert zuzustechen, falls nötig. Ihr Atem wurde stärker und ihre Haut wurde von einer angenehmen Gänsehaut überzogen. Es schien so, als wäre die Luft noch von dem Gewitter geladen, sie konnte die Elektrizität in ihren Ohren knistern hören.

Mit einem plötzliche Ruck drehte sich der Fremde herum und Katerina schaffte es seinem Schwert rechtzeitig mit ihrem zu begegnen. Ein metallisches Klirren war zu hören und die Beiden standen sich gegenüber, die Waffen aneinander gepresst. Seine dunklen Augen glänzten gefährlich, sie konnte deutlich das Raubtier in ihm sehen. So ein Mann eignete sich besser auf ihrer Seite, als unterm dem Dienste des spanischen Königshauses zu stehen.

>> Soso…das muss also die berühmte Kitty sein. <<

Seine Lippen kräuselten sich zu einem amüsierten Lächeln und Katerinas Herz setzte für einen Moment aus. Sie drehte sich und stach erneut mir dem Schwert zu. Er wich in einer überragenden Geschwindigkeit ihre Klinge aus und erneut standen sie sich gegenüber, die Schwerter aneinander gepresst.

>> Leider ist ihr Name weniger berühmt <<, giftete sie entschieden zurück.
>> Rafael Sanchez. <<
>> Ich bin nicht gekommen, um irgendwelche Bekanntschaften zu machen, falls sie es noch nicht gemerkt hatten. <<

Mit diesen Worten verlagerte Katerina ihr Gewicht zur Seite und schaffte es ihn an seiner Schulter zu verletzen. Es war nur ein leichter Kratzer, doch innerlich triumphierte sie dennoch.

>> Na gut, dann verlegen wir den Plausch auf später. <<
>> Es wird kein später geben <<, versicherte Kitty ihm.

Rafael war der Gegner nach dem sie sich so lange gesehnt hatte. Im Gegensatz zu den meisten Kämpfern, machte er auch Gebrauch von seinem Hirn, was es schwieriger machte ihn zu verletzen. Im Gegenzug musste aber auch Katerina besser darauf achten, wie sie sich bewegte. Sein Schwert war ihrem Gesicht bereits gefährlich nahe gekommen und hatte einen Striemen in ihre Wange geritzt. Sie merkte, wie er dazu geneigt war sie in die Ecke zu drängen, doch diesen Triumph würde sie ihm nicht gönnen. Immer wieder durchkreuzte sie seine Pläne und der Kampf dauerte länger, als er dauern sollte. Das Schiff neigte sich bereits zur Seite und machte deutlich, dass es kurz davor stand unterzugehen. Es war bereits Wasser in die Kabine eingedrungen und Kitty wusste, dass sie beide mit dem Leben bezahlen, wenn sie hier blieben und weiter kämpfen würden.
Völlig außer Atem versuchte sie Rafael auf Abstand zu bringen.

>> Wir müssen hier raus, wenn wir nicht ertrinken wollen. <<

Sie konnte nicht verhindern, dass ein wenig Angst ihre Stimme hysterisch wirken ließ.

>> Hat die Katze etwa Angst vorm Wasser? <<, neckte er sie.
>> Ich habe nur keine Lust zu sterben. <<

Das Wasser stand ihr bereits zu den Knie. In einem rasenden Tempo strömte es in das Zimmer. Es würde nicht mehr lange dauern, da würde es keinen Fluchtweg mehr geben. Ihr Herz schlug so schnell, wie es konnte und Katerina versuchte der Tür näher zu kommen, die auf das Deck führte.
Auch Rafael steckte seine Waffe in sein Halfter, als hätte er erst jetzt den Ernst der Lage erkannt.

>> Komm. <<
Er nahm Kitty an die Hand und zog sie an sich.
>> Was machst du da? <<, keifte sie ihn an.
>> Wenn du überleben willst, musst du mir vertrauen. <<
Ihre Augen sahen ihn überrascht und ungläubig an.
>> Wieso sollte ich dir vertrauen? Du wolltest mich gerade noch töten?! <<
>> Wenn ich dich wirklich hätte töten wollen, hättest du deinen letzten Atemzug bereits zwei Minuten nach unserer Begegnung getan. <<
>> Arroganter Mistkerl. <<

Da auch Kitty das Schwert schon sicher verstaut hatte, bohrte sie ihm stattdessen ihren Fingernagel in seinen Oberkörper. Rafael zog sie daraufhin enger an sich, sodass sie an seine stählerne Brust gedrückt da stand.
>> Jetzt ist keine Zeit für Streitigkeiten guapa

. <<
Er hauchte ihre einen Kuss auf die Lippen und zog sie weiter von der Tür weg.

>> Wir müssen raus hier <<, versuchte sie ihm verzweifelt klar zu machen, doch
er beachtete ihre Proteste nicht weiter. Stattdessen hielt er sie weiter an sich gedrückt und marschierte auf die entgegengesetzte Seite zu.
>> Wir nehmen das Fenster. Es ist eh wahrscheinlich, dass das Wasser die Tür schon blockiert hat und somit gehen wir auf nur mal sicher.

Das Herz rutschte Katerina in die Hose. Ihr Schiff war nicht in der Nähe des Fensters, wenn sie nicht im Meer landen wollten, mussten sie auf die andere Seite.
>> Ich kann nicht schwimmen. <<
>> Ich aber. <<

Katerinas Gesicht war kreidebleich geworden. Ihre rosige Lippen hatten einen bläulichen Unterton angenommen, angesichts der eisigen Kälte, die von dem Wasser ausging. Nur der heiße Oberkörper des Spaniers verhinderte, dass sie völlig auskühlte.
Mit einem Stuhl ließ er das Fenster in tausend Teile zersplittern und entfernte die Teile, die noch am Rahmen hingen. Erst danach stieg er hindurch.

>> Lass mich hier nicht zurück <<, warnte sie ihn.
>> Niemals würde ich eine Frau in Not zurücklassen. <<
Kitty schluckte ihren Drang Widerworte zu geben herunter und nahm seine starke Hand, die er ihr reichte. Das Schiff war so weit in Schräglage geraten, dass sie auf der Scheibe mühelos Platz fanden, ohne Gefahr zu laufen ins Meer herab zu stürzen. Die Captain Kitty hatte sich bereits einige Meter entfernt und Panik stieg in Katerina auf. Sie würden sie doch nichts zurücklassen oder? Bevor sie sich darüber weiter den Kopf zerbrechen konnte, hatte Rafael eine Schusswaffe gezogen und feuerte blind in den Himmel.

>> Dann wollen wir mal hoffen, dass du deiner Crew etwas bedeutest. <<
Katerina erwiderte nichts. Sie hoffte es auch, aber sie war sich völlig unsicher.
Dann endlich, sie drehten um. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie vor Spannung das Atmen vergessen hatte und erleichtert seufzte sie auf.
Noch bevor das Schiff untergegangen war, hatte ihre Crew sie erreicht und mit einem Strick an Bord gebracht.

>> Was sollen wir mit dem da machen? <<, knurrte Old Hank, das älteste Crewmitglied und deutete mit seinem Schwert auf Rafael.
>> Das ist ersteinmal mein persönlicher Gefangener. Er hat mir das Leben gerettet, so verschone ich auch seins. Niemand darf ihm etwas tun <<, erklärte sie und funkelte jeden böse an, der mit seiner Waffe Rafael gefährlich nahe gekommen war.

Ein verwegenes Lächeln umspielte die schmalen Lippen ihres neuen Liebhabers.
Offensichtlich gefiel ihm der Gedanken ihr Sklave zu sein. Doch tief in ihrem
Inneren wusste Kitty, dass es mehr war, als nur eine Gegenleistung für seine Rettung. Ihr Herz hatte es ihr schon verraten, als sie ihn das erste Mal erblickt hatte und inzwischen zweifelte sie daran, ob auch sie wirklich eine feste Tötungsabsicht gehegt hatte, als sie beide gekämpft hatten.
Nachdem sie ihn in ihr Zimmer gebracht und seinen muskelösen Körper bewundert hatte, löste sie die Fesseln, die seine Handgelenke zusammengehalten hatten.

>> Dein Sklave, hmm? <<, knurrte er.
>> Genau richtig. Also pass auf, was du tust. Wenn du nicht gehorsam bist, werfe
ich dich den Haien zum Fraß vor. <<
Er machte einen Schritt auf sie zu und umfasste sanft ihr Kinn, um sie an seine Lippen zu ziehen.
>> Das bezweilfe ich doch sehr, guapa

. <<
Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er auch schon seine heiße Lippen auf ihre
gehaucht und sich einen besitzergreifenden Kuss erobert.

Bevor der Kuss an Intensität gewinnen konnte, wurde die Tür aufgestoßen und ein junger Mann kam ins Zimmer gehechtet.
>> Captain Kitty, die spanische Flotte ... sie nähert sich unserem Schiff <<, keuchte er außer Atem.
>> Verdammt, ich bin gleich oben. <<

Mit einem besorgten Blick sah sie Rafael in seine nachtschwarzen Augen.
>> Wie stark ist die Flotte bewaffnet und wie schnell können sie uns einholen? <<, verlangte sie zu wissen.
>> Die Schiffe, die das Gold transportieren verfügen nur über eine dürftige Ausstattung und sie sind verhältnismäßig langsam. Aber die Schiffe, die sie beschützen, das sind die, um die du die Sorgen machen musst. <<
Frustriert pustete Kitty die Luft aus ihrem Brustkorb.
>> Verdammte Scheiße. <<

Bevor sie sich der Tür zu wand, blickte sie noch einmal in das bezaubernd schöne Gesicht.
Die schwarzen Augen, das dunkelbraune Haar, welches das kantige Gesicht umrandete, wie flüssige Schokolade. Diese schmalen Lippen, die sich so gut auf ihren anfühlten und der sonnengebräunte Körper, der ihr immer wieder die Luft zum Atmen raubte. Ihr Herz verkrampfte sich, bei der Frage, die sie stellen musste.
>> Rafael, auf welcher Seite wirst du kämpfen? <<

Sein Blick ging gen Boden und nach einer schier endlosen Zeit begegneten er wieder ihren Blick. Er machte einen Schritt auf sie zu und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen.
>> Guapa

... es tut mir Leid. <<
>> Gut. <<

Mit einem wahnsinnigen Tempo schloss sie die Tür hinter sich und verriegelte das Schloss.
>> Aber du weißt, dich werde ich niemals verletzten könnte <<, brummte er durch die hölzerne Tür.
Katerina wusste es, doch sie konnte nicht riskieren, zu erfahren, ob er einen Landsmann ihretwegen töten würde oder voller Reue zu sähe, wie sie aufgespießt wurde.

Mit einem Seufzer stieg sie ans Deck. Sie brauchte nicht ihr Fernglas zu zücken und ihre Gegner zu sehen. Sie waren schon näher als es ihr lieb war. Ihr Magen krampfte sich zusammen, bei dem Gedanke, dass ihre Rettung die Crew daran gehindert hatte sich schon in einer sicheren Entfernung zu befinden. Sie wollte nicht, dass jemand mit dem Leben dafür bezahlte. Mit einer festen Stimme erteilte sie ohne Pause Befehle, doch egal, wie gut ihre Manövrierversuche waren, die der spanischen Kampfschiffe waren immer besser.
Als die erste Kanonenkugel die Captain Kitty traf, schloss Katerina für einen Moment die Augen. Sie konnte hören, wie das Holz splitterte, wie ihr Herz schlug, sie spürte den kalten Wind in ihren leicht nassen Haaren und sie konnte die salzige Meeresluft nicht nur riechen, sondern auch schmecken. Katerina bemühte sich einen klaren Kopf zu kriegen. Wenn sie kämpfen, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit getötet, wenn sie sich ergeben, werden sie versklavt, zum Gespött der Nation und womöglich trotzdem hingerichtet. Beides waren Schicksale, die sie ihren Männern ersparen wollte. Es gab nur eine Möglichkeit, sie musste die spanischen Schiffe austricksen. Mit einem Blick durch ihr treues Fernroh konnte sie sehen, dass sich in mehreren Kilometern Entfernung afrikanisches Festland befand.
Zu fliehen, wie rückgratlose Landratten würde ihrer Crew zwar ebenso wenig gefallen, aber immerhin würde das ihre Leben retten.
Nachdem sie die Für und Wider abgewogen hatte, versammelte sie ihre Gruppe vor sich.

>> Dass wir gegen diese Schiffe gewinnen, ist sehr unwahrscheinlich. <<
Katerina machte eine Pause, um den beginnenden Tumult unter ihren Männern abzuwarten. Mit einem Pfiff zog sie die Aufmerksamkeit wieder auf sich.
>> Das Festland ist nur wenige Kilometer entfernt, wir besitzen genug Boote, um die meisten von euch in Sicherheit zu bringen. Ich werde hier bleiben und die Spanier ablenken. Sie werden erst merken, dass ihr weg seid, wenn es zu spät ist. Wer hier bleiben will und kämpfen will, kann das aber tun. <<

Es dauerte nicht lange, da waren die ersten bereits in ihren Kabinen verschwunden, um ihre sieben Sachen zusammen zu suchen und mit ein wenig Gold und Silber in den Taschen, das Schiff zu verlassen. Nur Old Hank, der zu Stolz war um die Flucht zu ergreifen und zwei muskelbepackte Männer, die schon immer einem guten Kampf hirnlos hinterher jagten blieben bei ihr.

Katerina versuchte sich alles auf ihrem Schiff genaustens einzuprägen. Es war schließlich wahrscheinlich, dass sich dafür später nicht mehr die Gelegenheit ergeben würde.

Sie betrachtete die schwarze Flagge, auf der ein weißer Totenkopf darauf aufmerksam machte, das dieses Schiff und die Crew unter niemandens Flagge standen. Katerina betrachtete das alte Holz, welches im Laufe der Zeit um einige Nuancen dunkler geworden war und sie sah Old Hank an, der für sie, wie ein Onkel geworden war. Seine grauen Stoppeln umrandeteten sein faltiges Gesicht und eine schwarze Augenklappe ragte auf seinem linken Auge.
Nicht, weil das Auge verletzt war, nein, es war sogar kern gesund, er trug die Augenklappe nur deshalb, um sich schneller in der Dunkelheit zurecht zu finden. Denn wenn sich die Lichtverhältnisse änderten, wechselte er einfach die Klappe auf das rechte Auge und da sein linkes Auge bereits an die Dunkelheit gewöhnt war, hatte er im Kampf einen ungeheuren Vorteil gegenüber seinen Gegnern. Ein schlauer Trick, den Kitty selbst auch schon einmal ausprobiert hatte, doch leider war sie beim Kampf so an ihre räumliche Vorstellungskraft gebunden, dass ein fehlendes Auge eine Verschlechterung ihrer Fähigkeiten darstellte. Doch Hank trug die Augenklappe bereits seitdem er zum Pirat geworden war. Also seit seinem dreizehnten Lebensjahr. Es war sein Schicksal in einem guten Kampf zu fallen, doch Katerina hoffte, dass es nicht heute sein möge. Auch wenn ein flaues Gefühl in ihrer Magengrube nichts Gutes zu verheißen hatte.

Wie aufs Stichwort gab der gegnerische Kapitän den Befehl zum Angriff. Mehrere Kanonenkugeln wurden unter einem lauten Knall in die Richtung der Captain Kitty geschleudert, doch wie Katerina es deutlich erkennen konnte, waren das nur Warnschüsse.
Mit einer kleinen Wasserfontäne landeten die schwarzen Kugeln im Wasser, sie verfehlten ihr Ziel um mehrere Meter. Die spanische Flotte hatte nicht die Absicht die Captain Kitty zum Kentern zu bringen. Bei der Erkenntnis spürte Katerina, wie ein großer Stein von ihren Herzen fiel und das bedrückende Gefühl auf ihrer Brust schwächer wurde.
Natürlich. Wenn ihr Schiff unterging waren auch die Schätze verloren. Immerhin hatte die Piratin selbst ihnen ein wichtiges Transportschiff genommen und sie hatten jetzt die Absicht sich ein neues zu beschaffen.

>> Die Feiglinge wollen nicht kämpfen <<, knurrte Hank, dem sie selbe Erkenntnis gekommen war. Bei diesen Worten blitzte Ärger in den Augen der Muskelpakete auf.
>> Dann werden wir sie dazu zwingen müssen <<, der Glatzkopf schlug bei seinen Worten seinem Kumpanen so kräftig auf den Rücken, dass dieser husten musste.
Katerina kam nicht umhin zu schmunzeln und bei dem Anblick der Dummköpfe mit den Augen zu rollen.
>> Was hast du vor, Kitty? <<, verlangte Old Hank zu wissen. Sein grasgrünes Auge funkelte bedrohlich. Sie wusste, dass er viel lieber sterben würde, als von einem Spanier gefangen genommen zu werden. Katerina brauchte einen guten Plan, doch vorerst würde sie es ausnutzen, dass das Kriegsschiff nicht die Absicht hatte die Captain Kitty zu versenken.

>> Joe und Knife ihr geht an die Kanonen, feuert alles ab, was wir haben! <<
Die Köpfe nickten und bevor sie nach unten verschwinden konnten, korrigierte Kitty noch ihre Aussage.
>> Alles, was nicht wertvoll ist! <<
Den Dummköpfen war alles zu zutrauen. Immerhin hatte der Glatzkopf seinen Namen nur daher, weil er bei einem dummen Messerspiel sich den linken Zeigefinger abgetrennt hatte. Das lehrte ihn aber nicht etwas schlauer an die Dinge heran zu gehen.

>> Sie werden nicht viel finden. Die meisten Kanonenkugeln haben wir bei dem anderen Schiff verbraucht. Lange werden wir uns nicht verteidigen können. <<
>> Ich weiß, Hank. Aber ich werde nicht kampflos aufgeben. Aber keine Sorge, du wirst nicht am Strick enden. Das verspreche ich dir. <<
Der bärtige alte Mann nickte nur.
>> Dann lass uns ihnen zeigen, wozu die Crew der Captain Kitty in der Lage ist. <<

Ganze zwanzig Minuten hatten sie das Unvermeidbare herauszögern könnnen. Nachdem selbst Besteck als Kanonenfeuer geendet war, hatte das gegnerische Schiff sie erreicht und machten sich bereit die Captain Kitty zu entern. Die ersten Versuche hatten sie gut abwehren können, einige Spanier waren zwischen den beiden Rehlingen im kalten Wasser gelandet, doch es waren einfach zu viele.

Als Katerina erkannte, dass sie keine Chance mehr hatten, rannte sie unters Deck in ihre Kabine, wo Rafael noch immer hinter der verschlossenen Tür wartete. Seine Augen waren noch einen Ton dunkler geworden und seine Mundwinkel zuckten vor Wut.

>> Hast du wirklich gedacht, du kommst gegen die spanische Flotte an?! Ergebe dich einfach, dann wird dir nichts passieren. <<
>> Du weißt genauso gut, wie ich, dass das gelogen ist. Die Piraterie ist eine schreckliche Sünde und wird mit dem Tod durch den Strick bestraft. Doch du wirst mir dabei helfen, dass meine Männer wenigstens von diesem Schicksal verschont bleiben. <<

Mit einem Ruck hatte sie eine Pistole hervor geholt und auf seine Brust gerichtet.
>> Guapa

, selbst wenn ich es wollte, könnte ich nicht alle retten. Selbst bei dir wird es schwierig werden <<, versuchte er zu erklären. In seinen schwarzen Augen war ein Funken Trauer zu erkennen. Ohne, dass Katerina die Waffe wegnahm, beugte sie sich vor und küsste ihn zärtlich auf seine heißen Lippen.
Er erwiderte ihren Kuss und bevor die Leidenschaft sie beide zu übermannen drohte, zwang sich Kitty an ihren Plan zu denken und an das, was auf dem Spiel stand. Sie richtete die Waffe in die Richtung seines Kinnes und drückte mit dem kalten Metall an seine Haut, sodass er gezwungen war, seinen Kopf in den Nacken zu legen. Seine Augen waren vor Zorn erfüllt, doch darum konnte sich Katerina nicht kümmern. Als sie wieder ans Deck trat, konnte sie erkennen, dass der Rest ihrer Crew mit Seilen gefesselt war und Joe aus einem Loch in seiner Schulter stark blutete . Eine Kugel hatte ihn getroffen und somit seinen Schwertarm verletzt.

Ein Mann trat vor ihre Männer. Katerina zweifelte keine Sekunde daran, dass es sich hierbei um den anderen Kapitän handeln musste. Er war zwar einen Kopf kleiner als Rafael und bei weitem nicht so muskelös, doch er strahlte die gleiche mächtige Arroganz aus.
>> Ich will, dass ihr die drei verschont <<, forderte die Piratin.
Ihr Gegenüber presste seine Lippen aufeinander, sodass eine hässliche Fratze sein gebräuntes Gesicht verunstalteten.
>> Ein Mann, gegen drei. Ist das fair? <<
Ihr Herz hüpfte ihr in die Hose. Sie musste ihre Crew einfach retten.
>> Nein, aber drei einfache Piraten gegen einen hervorragenden Krieger und Kapitän, das scheint mir fair zu sein. <<

Der Spanier machte einen Schritt auf sie zu und vor Angst presste sie die Waffe noch fester an das Kinn ihres Liebhabers, der frustriert auffauchte. Ihm gefiel es gar nicht, was sie da tat und am Liebsten hätte er sie wohl gepackt und weiß Gott was mir ihr gemacht, nur um sie davon abzuhalten irgendwelche dumme Sachen anzustellen.
>> Und was ist mit euch, meine Hübsche? <<, verlangte der Fremde zu wissen. Sein rauer Daumen fuhr über die Verletzung, die Rafael ihr zugefügt hatte. Bei dem plötzlichen Schmerz zuckte Kitty zusammen, doch sie war nicht dumm genug ihrem einzigen Druckmittel die Chance zur Flucht zu geben. Sie zwang sich und Rafael einen Schritt vorwärts zu gehen, sodass sie dem anderen Kapitän so nahe war, dass ihre Nasenspitze schon fast seine Uniform berührte.
>> Lasst ihr euch auf den Handel ein? <<, fauchte sie.
>> Nun gut. Dann nehmt die Waffe herunter. <<
>> Zuerst gebt ihr mir euer Wort. <<
>> Okay, ihr habt mein Wort. <<
Katerina nickte zufrieden und nahm die Waffe herunter. In windeseile hatte Sanchez sie komplett entwaffnet und die Pistole an sich genommen.
>> Schmeißt die Gefangenen von Bord. <<
>> Nein ! Ihr habt versprochen ihnen nichts zu tun <<, schrie Katerina verzweifelt.
>> Das werde ich auch nicht, aber vielleicht die Haie in diesem Gewässer <<, ein schreckliches Grinsen entblößte die weißen Zähne ihres Gegenübers.

>> Mistkerl! Bastard! <<
Katerina beschimpfte ihn mit allen nur erdenklichen Schimpfwörtern, sogar mit solchen, die sie selbst noch nie zuvor gehört hatte. Rafael hielt sie fest in seinem Griff, so sehr sie auch mit den Füßen strampelte und sich wehrte, sie konnte nicht verhindern, dass Hank, Joe und Knife an die Planke gebracht wurden.
>> Nehmt ihnen wenigstens die Fesseln ab! <<, flehte Katerina den spanischen Kapitän an. Sie wusste, dass sie nur eine klitzkleine Chance hatte zu überleben, wenn sie ihre Arme benutzen konnten. Mit einem Stoßgebet in den Himmel hoffte sie, dass sie doch in sekundenschnelle lernen mögen zu schwimmen. Die ersten Tränen der Verzweiflung kullerten über ihre zarten Wangen und tropften auf den alten Holzboden.
>> Nun gut, nehmt ihnen die Fesseln ab. <<

Nachdem das getan war, landeten die drei im Meer. Dann setzte sich das Schiff in Bewegung, Katerina schaffte es nicht einmal einen Blick auf ihre Leute zu erhaschen, denn Rafael hatte sie bereits unters Deck gezerrt. Als sie sich in ihrem Zimmer wiederfand, sackte sie in sich zusammen. Auf einmal fühlte sich alles so leer und fremd an. Wie ein schrecklicher Albtraum aus dem sie einfach nicht erwachen wollte.



KAPITEL 2: Blut und Verrat




Es dauerte mehrere Tage bis sie den spanischen Hafen erreichten.
Rafael hatte dafür gesorgt, dass ihr an nichts fehlte und keiner sich an ihr vergehen konnte, doch trotzdem konnte er es nicht schaffen ihr die schwere Last von den Schultern zu nehmen, die sie sich selbst aufgebahrt hatte.
Sie hatte zwar einen großen Teil ihrer Crew retten können, doch keiner hätte gerettet werden müssen, wenn sie nicht zurück gekommen wären.

Rafael hatte sie weitesgehend in Ruhe gelassen, doch inzwischen konnte selbst er nicht mehr ertragen, wie sie im Selbstmitleid versank.

>> Du kannst nichts dafür. Hör bitte auf, dir dafür die Schuld zu geben <<, versuchte er sie zu beruhigen. Er wirkte fast ein wenig hilflos,wie er ihr gegenüber stand und sie mitleidig ansah. Vor den anderen gab er zwar nur vor, sich um die Gefangene zu kümmern, doch Katerina wusste, dass mehr dahinter steckte, als er bereit zuzugeben war. Sie konnte spüren, wie nicht nur ihr eigenes Herz einen Satz machte, wenn er durch die Tür eintrat, oder sich nur bei ihr eine angenehme Gänsehaut bildete, die ihren ganzen Körper zum Gribbeln brachte. Er spürte es genauso.
Doch seitdem er wieder unter seinen Landsleuten war, hatte er das verleugnet, was sie beide verband.
Es war fast so, als wollte der liebe Gott nicht aufhören ihr unendlichen Schmerz zu zu fügen.

Nachdem das Schiff angelegt hatte, war sie auf das Festland geführt worden. Sie hatte den Blick gen Boden gerichtet, doch sie konnte die abscheulichen Blicke auf ihrem Körper spüren, wie viele einzelne Nadelstiche. Sie war schon verurteilt worden, noch bevor sie den Fuß auf den gepflasterten Boden gesetzt hatte.
Jemand wagte es sogar eine Tomate in ihre Richtung zu werfen, die sie an der Brust traf . Katerina zuckte nicht einmal bei dem leichten Aufprall zusammen, sie hatte ihren Stolz verloren. Sie wünschte sich sogar in diesem Moment lieber einen Pakt mit Davy Jones geschlossen zu haben, als auf die glorreiche Idee beharrt zu haben, sie könne alle retten.

Als sie in den dunklen Kerker gesperrt wurde, wusste sie, dass sie keine Chance darauf mehr hatte gerettet zu werden. Nachdem der fremde Kapitän erkannt hatte, dass er keine Chance bei ihr hatte, noch sich das nehmen konnte, was er begehrte, hatte er das Urteil gefällt sie auszuliefern und als abschreckendes Beispiel hinzurichten. Er hatte es nicht sagen müssen, doch sein abschätziger Blick hatte Bände gesprochen.
Tief in ihrem Herzen wollte sie daran glauben, dass Rafael noch nichts von diesen grausamen Plänen wusste, weil er sie sonst gerettet hätte, doch ihr Gehirn verriet ihr die Wahrheit. Seine vermeintliche Liebe zu ihr, würde niemals über der Liebe zu seinem Vaterland stehen. Wie hatte sie so törricht sein können auch nur anzunehmen, dass es womöglich anders sein könnte.

Obwohl nur wenige Tage seit dem Überfall vergangen waren, hatte Katerina erheblich abgebaut. Ihre blauen Augen hatten an Intensität verloren und ihr wallendes Haar hing nur noch schlaff an ihrem Körper herunter. Tiefe Augenringe verunstalteten das zarte Gesicht und ihre Lippen waren aufgeplatzt und spröde. Sie hatte ihren Lebensgeist verloren und das machte sich in ihrem äußerlichen Erscheinungsbild bemerkbar.

Als die schwere Eisentür aufgestoßen wurde und Rafael mit einem Tablett duftender Speisen in den Raum kam, bewegte sie sich keinen Millimeter von der Stelle. Sie hob lediglich ihren Kopf, um auf die köstlichen Speisen zu blicken.

>> Ist das meine Henkersmahlzeit? <<, spottete sie.
Ohne einen Ton zu sagen, stellte er das Tablett vor ihren Füßen ab.
>> Es tut mir Leid Kitty. Hätte ich es gewusst, glaub mir…ich. <<

Seine Stimme brach ab und er drehte ihr plötzlich den Rücken zu.
Die Tür wurde wieder verschlossen und so schnell ihr Liebster gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden.

Es sollte wohl tatsächlich ihre letztes Abendmahl sein. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrer Kehle und Tränen stiegen ihr in die Augen. Obwohl der Duft nach gekochtem Fleisch ihr die Sinne vernebelte, trat sie das Brett zur Seite. Sie wollte nicht essen, sie wollte nicht schlafen, sie wollte nicht weinen. Doch den letzten Punkt konnte sie nicht verhindern. Sie war nicht mehr stark genug, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Sie schluchzte fürchterlich und weinte so lange, bis die Erschöpfung sie übermannt hatte und sie in einen tiefen Schlaf verfiel.

Erst durch das Knarren der Kerkertür wurde sie wieder geweckt. Zwei spanische Wachen, die sie nicht kannte, führten sie nach draußen und Katerina wusste, dass ihr Tod kurz bevor stand. Sie konnte den Gestank der Menge wahrnehmen, die darauf begierig war eine Piratin hängen zu sehen. Die schweren Schritte hallten von den steinernen Wänden wider und als das Sonnenlicht auf ihre Augen traf, verschwammen die Umrisse vor ihren Augen.

Sie wurde mit einem plötzlichen Ruck zur Seite gestoßen und prallte gegen etwas Hartes, dann hörte sie das metallische Klirren von Schwertern, die aufeinander trafen und das Todesstöhnen und Röcheln von ein oder zwei männlichen Personen. Erst als sich ihre Augen an das grelle Tageslicht gewöhnt hatten, konnte sie deutlich die Konturen von ihrem spanischen Retter erkennen.

>> Rafael, warum? Aber... <<, stotterte sie völlig überrascht.
>> Es ist keine Zeit für Erklärungen. <<
Mit diesem Worten packte er ihre schwere Handschellen, die ihr allmählich ins Fleisch schnitten und erlöste sie von der unbequemen Last.
Nachdem das schwere Eisen sie nicht länger behinderte, sprintete er mit ihr in die Richtung des Hafens, wo das Piratenschiff unbewacht da lag.
>> Ein Freund stand bei mir in der Schuld, ich würde sagen, dass wir jetzt quitt sind <<, erklärte Rafael ihr im Lauf, als er ihren verwirrten Blick gesehen hatte.
>> Ich verstehe. Doch wir können niemals das Schiff zu zweit steuern. <<
>> Das werden wir auch nicht. <<

Als sie auf Bord der Captain Kitty gingen, wurden die Segel gehisst und augenblicklich bewegte sich das Piratenschiff aus dem Hafen hinaus. Da alle Wachen vermutlich darauf warteten Katerinas Hinrichtung zu sehen, würden sie einen erheblichen Vorsprung haben, bis ihr Verschwinden auffiel. Perfekt.

>> Wo fahren wir hin? <<, verlangte Katerina plötzlich zu wissen.
>> Nach Afrika, ich habe gehört, dass da eine Crew ohne Kapitän sei und je mehr wir sind, desto besser. <<

Die Lebensfreude kehrte augenblicklich wieder in Kittys Blut zurück und erfüllte sie mit einer erheblichen Dosis Glück.

>> Du bist perfekt ! <<

Mit einem Ruck hatte sie ihren Mann zu sich gezogen und ihre Lippen auf seine gedrückt.



Ende.



Tag der Veröffentlichung: 16.05.2012
Wettbewerbsbeitrag: Captain Kittys Abenteuer


Impressum

Texte: copyright by me
Bildmaterialien: cover made by teetrinkerin: lieben Dank dafür :) Die Bilder sind übrigens alle lizenzfrei ;)
Tag der Veröffentlichung: 16.05.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch DIR :)

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