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Langsam ging sie durch das alte Haus. Wie viele Jahre schon ging sie hier entlang ohne, dass sich etwas verändert hatte? Sie wusste es nicht mehr. Ihr langes Kleid schlief über den Boden, trotzdem wirbelte kein Staub auf. Auf einmal hörte sie das Knirschen von Kies aus der Einfahrt. “Oh wer könnte das schon sein? Die Putzfrau oder Frau Miller kommen doch nur montags. Ah was hat Frau Miller zur Putzfrau gesagt… Genau es ziehen neue Mieter ein. Das könnte interessant werden”, dachte sie, während sie langsam in Richtung Diele ging.


“Mama, wie lange dauert es noch?”, fragte Yumes kleine Schwester Ami und versuchte sich aus ihrem Kindersitz zu befreien, während Nami sie wieder fest machte, sagte ihre Mutter: “Nur noch ein bisschen Liebling, dann sind wir da. Es wird euch dort gefallen.” “Ich versteh immer noch nicht, wieso wir in das alte Haus ziehen, wenn nicht mal Oma und Opa da leben wollten”, murmelte Yume, leider ein bisschen zu laut, denn ihre Mutter hörte sie. “Deine Oma und dein Opa waren einfach abergläubische Menschen, sie glaubte tatsächlich die Märchen über das Geistermädchen, das angeblich in dem Haus leben soll”, sagte ihre Mutter verächtlich. Bevor Yume etwas erwidern konnte hielt ihre Mutter vor einem großen Eisentor mit verschnörkelten Ranken als Stäben. Vor diesem Tor stand eine Frau, die Yume sofort unsympathisch fand. Sie trug ein blaues Kleid und darüber eine weiße Schürzte, die farblich gut zu ihren grauen Haaren passte. Sie ging etwas gebückt und hatte tief liegende schwarze Augen, die Yume böse anfunkelten, als sie die Frau ansah. “Frau Miller guten Tag, sie hätten sich nicht die Mühe machen müssen extra her zu kommen. Wir hätten es auch alleine geschafft”, meinte ihre Mutter freundlich und lächelte die alte Frau an. Diese meinte mit krächzender Stimme: “Ach wissen sie, ich habe so lange auf das Haus aufgepasst, da finde ich es ist meine Pflicht, ihnen beim Einzug zu helfen. Außerdem möchte ich noch schauen, ob alles funktioniert und ob ‘Sie’ nichts verändert hat.” Nachdem sie das gesagt hatte, dreht sie sich um und schloss das Tor auf. Yume’s Mutter stieg ein und fuhr den Kiesweg entlang. Er war rechts und links mit Bäumen und Büschen gesäumt, die eine Art Tunnel bildeten. Dann als sie um eine Kurve bogen, sahen sie das zum ersten Mal ihr neues Zuhause. Das Haus wirkte irgendwie gruslig und bedrohlich, als würde es die neuen Bewohner nicht gerade willkommen heißen. Als ihre Mutter auf den runden Platz vor dem Haus fuhr, kam es Yume so vor, als würde sie, nur für eine kleine Moment, ein Mädchen in einem altem roséfarbenen Kleid an einem Fenster im zweitem Stock sehen. Sie rieb sich die Augen und als sie wieder hinsah, war das Mädchen verschwunden. “Das kommt sicher davon, dass wir solange gefahren sind”, dachte sie. Nach dem der Wagen angehalten hatte, stieg Yume aus und während sie auf das alte Gebäude zu ging starte sie immerzu das Fenster an, in dem sie das Mädchen gesehen hatte. Sie war so abgelenkt, das sie beinahe Frau Miller, die gerade aufsperrte, umgelaufen hätte. “Oh Entschuldigung. Ich hab sie gar nicht gesehen”, meinte Yume. “Sei besser vorsichtig kleine, sonst wirst du bald Bekanntschaft mit ’Ihr’ schließen und ich hoffe für dich, dass das nicht passieren wird”, meinte Frau Miller mit ihrer krächzenden Stimme und schaute sie dabei mit ihren schwarzen kleinen Augen böse an. Yume wurde ganz unwohl und sie hatte auf einmal das komische Gefühl beobachte zu werden. “Wer ist eigentlich ’Sie’ oder ’Ihr’ von der Sie die ganze Zeit reden?”, fragte da die klare Stimme ihrer kleinen Schwester Ami. “Hat eure Mutter euch nichts von dem Geistermädchen erzählt, das hier spuckt?”, fragte Frau Miller ungläubig. “Nur, das Oma und Opa deswegen nicht hier wohnen wollten”, meinte Ami. “Nun dann erzähl ich euch mal eine Geschichte:
Vor 2oo Jahren, als das Haus gerade frisch gebaut worden war, lebte dort eine Familie mit drei Töchtern. Die älteren beiden waren schön, aber ihre jünger Schwester, Yomi, war noch tausendmal schöner als die Beiden. Auch wurde sie von ihren Eltern über alles geliebt und verwöhnt. Ihre beiden Schwestern waren eifersüchtig auf sie und beschlossen schließlich, dass sie ohne sie besser dran seien. Also schlichen sie sich eines Nachts, als ihre Eltern auf einem Ball waren, in ihr Zimmer und erstachen sie mit einem Küchenmesser. Danach verwüsteten sie das Haus und taten so, als hatten jemand eingebrochen und ihre kleine Schwester ermordet. Ihre Eltern waren unglaublich Traurig und versuchten alles um den Mörder ihrer Tochter zu finden, aber dies war ja unmöglich. Da sie das Haus zu sehr an ihr verlorenes Kind erinnerte, zogen sie schließlich aus. Doch nach dem die älteste ihrer Kinder schließlich geheiratet hatte, zog diese mit ihrem Mann zusammen, in das Haus. Eines Nachts hörte sie seltsame Geräusche aus dem ehemaligen Zimmer ihrer Schwester. Als sie nachschauen ging, sah sie ihre Schwester in ihrem Lieblingskleid auf der Fensterbank sitzen. “Du müsstest doch tot sein”, stotterte sie “ Ja dank dir und unsere Schwester! Ich werde solange hier bleiben, bis ich meine Rache bekommen haben und in Frieden ruhen kann”, antwortete ihre Schwester. Am nächsten Tag fand man ihrer Schwester tot in ihrem Zimmer liegen. Als der Arzt die Todesursache klärte, war es ein Stich mitten durchs Herz, genau so wie bei ihrer jüngeren Schwester damals. Ihr Mann und ihre kleines Kind zogen noch am selben Tag aus. Seit diesem Tag lebt niemand mehr in dem altem Haus, zwar wurde es in der Familie weiter vererbt, doch traute sich niemand dort je einzuziehen, weil man Angst vor dem Fluch des Geistermädchens hatte.
So und nun seid ihr hier eingezogen, aber ihr braucht keine Angst wegen dem Fluch haben, denn das Haus wurde am Ende des zweiten Weltkrieges an eure Familie verkauft, weil es sich die eigentlichen Besitzer nicht mehr leisten konnten. Trotzen würde ich euch raten ‘Sie‘ nicht wütend zu machen oder ‘Ihr’ zu begegnen. Es heißt nämlich, dass sie auch den Körper andern Menschen übernehmen kann”, erzählte ihnen Frau Miller und dreht sich dann mit einem geheimnisvollen Gesichtsausdruck um und ging die Treppen bis zum Eingang hoch. Daraufhin schloss sie die große Tür auf. Als Yume auf die Veranda kam, sah sie das Bild zum ersten Mal und wäre beinahe wieder rückwärts hinunter gegangen. In der Eingangshalle war das Bild eines Mädchens, das in einem langem roséfarbenen Kleid, das ihre Schultern frei lies, ein schwarzes Samtband um den Hals. Sie hatte langes, fast weißes Haar, schwarze Augen und schneeweiße Haut. “Das ist doch unmöglich”, murmelte sie, “das Mädchen auf dem Bild sieht genau so aus wie das Mädchen, das ich im Fenster gesehen hab.” “Ah wie ich sehe hast du ‘Sie’ schon gesehen, das heißt nichts Gutes”, hörte Yume auf einmal eine krächzende Stimme hinter sich. Doch als sie sich umdrehte stand Frau Miller nicht hinter ihr sondern neben ihrer Mutter am anderen Ende des Raums. “Mama, wo sind Ami und Nami?”, fragte sie ihre Mutter, während sie Frau Miller beobachte, die so tat als würde sie ein Bild abstauben. “Die beiden sind nach oben gegangen um sich ein Zimmer aus zu suchen”, sagte ihrer Mutter und meinte dann zu Frau Miller gewandt, “soweit ich mich erinnere waren oben nur drei Schlafzimmer, zwei Kinder- und das Elternschlafzimmer, wo soll Yume dann schlafen?” “Oh es gibt noch ein weiteres Zimmer im zweiten Stock. Dort gibt es auch ein Bad. Sie ist ja schon 15. Ich denke da kann sie ja auch eine eigene Etage haben?”, meinte Frau Miller während sie mit einem Tuch den Staub von einem Rahmen wischte. “Ja ich denke das ist eine gute Idee. Oder Yume findest du nicht?”, fragte ihre Mutter und sah sie dabei erwartungsvoll an. “Von mir aus gerne”, antwortete Yume, überrascht darüber, wie leicht ihre Mutter sich überzeugen lies bis ihre Mutter hinzufügte:” Aber du musst selber Putzen. Komm ich zeig dir wie du hoch kommst, denn du musst über die Nebentreppe gehen, die Haupttreppe führt nur bis in den ersten Stock.” Ihre Mutter ging die Treppe hinauf. Gerade als sie ihr nachgehen wollte, packte sie eine knochige Hand an der Schulter und die Stimme von Frau Miller sagte ganz dicht neben ihrem Ohr:” Sei besser vorsichtig, der zweite Stock ist ’Ihr’ Gebiet. Immerhin war früher auch ’Ihr’ Zimmer dort oben. Wenn ich du wäre, würde ich dort oben nichts tun, was ‚Sie‘ wütend machen könnte und vergiss nicht ‚Sie‘ hat die absolute Kontrolle über alles, was hier passiert.” Bevor sie fragen konnte, was das heißen soll, rief ihre Mutter von oben: “ Komm schon Yume, ich muss noch das Umzugsunternehmen anrufen, und fragen wie lange sie noch brauchen.” Also ging Yume die Treppen hinauf. Im ersten Stock sah sie gerade wie ihr Mutter zu einer Tür ging, die genau so aussah wie eine normale Zimmertür, aber hinter ihr war eine Treppe, die sehr instabil aussah. Als Yume dann ihren Fuß auf die erste Stufe setze, war sie wenig überrascht, dass sie quietschte. Sie ging die Treppe hoch, die erstaunlich steil war und überhaupt nicht zum Rest des Hauses passte. Unten war alles einigermaßen ordentlich und nur ein wenig staubig gewesen. Hier oben war alles voller Spinnenweben und was sonst so alles in alten Häusern rum liegt. Ihre Mutter wartete am Ende der Treppe auf sie wo sich ein kleiner Vorraum befand. “Schatz gehst du bitte alleine rein. Ich muss jetzt wirklich dringen das Umzugsunternehmen anrufen wie lange sie noch brauchen”, meinte ihre Mutter und drückte ihr eine Schlüssel in die Hand. Sie ging dann an ihr vorbei wieder hinunter. Als Yume die Tür aufschloss, kam sie in eine kleine Gang, in dem sie, nachdem sie das Licht angeschaltet hatte, drei Türen sah. Die Beiden, die links und rechts abgingen, waren wie jeden stink normale Tür braun und hatten zwei schöne vergoldete, aber nicht besondere Klinken. Die dritte Tür hingegen war anderes. Erstens war sie nicht braun sondern weiß lackiert. Zweitens hatte sie wunderschöne Blumenmuster eingeschnitzt. Drittens hatte sie keine Klinke, sonder eine Kauf und viertens, und das war besonders interessant, hatte sie einen Art kleine Spiegel auf Augenhöhe ins Holz eingearbeitet. Es sah so aus, als würden die ganzen Ranken von ihm ausgehen oder aber zu ihm führen. Das konnte Yume nicht genau sagen, aber was sie sagen konnte war, dass die Tür etwas ausstrahlte, was sie abschreckte und ihr Angst machte, sie aber auch gleichzeitig anzog und faszinierte. Trotzdem machte sie zuerst die Tür zu ihrer Rechten auf. Hinter ihr war ein riesiges Bad, das erstaunlich modern war. Es hatte eine Badewanne aus Naturstein, eine ebenerdige Dusche mit Regenbrause, eine Natursteinwaschbecken und einem riesigen Spiegel. Außerdem genug Stauplatz für Schminke, Waschzeug und was man sonst noch so alles als Mädchen im Bad braucht. Es war hell. Zwar war es bei ihnen zu Hause mit den bodentiefen Fenstern heller gewesen, aber man kann ja schließlich nicht alles haben. Danach ging sie durch die linke Tür. Hinter ihr fand sie einen Raum, der etwa so groß war, wie ihr Zimmer in ihrem alten Haus. Er war leer und hatte zu ihrer Verwunderung ein bodentiefes Fenster, das zu einer großen Klippe zeigte, an der sich das Meerwasser brach. Wenn es eine Sturm gab würde man sehen können, wie das Meer seine ganze Gewalt entfesselt und auf die Erde einbrechen lies. Da es nicht viel zu sehen gab, ging sie wieder auf den Flur. Es war nur noch die weiße Tür übrige. Egal wie viel Angst sie hatte, die Neugier war stärker und so machte sie schließlich die Tür auf. Der Raum dahinter war riesig und genau so wie der letzte leer. Bis auf eine schwarzen Schrank mit goldene Ornamenten, der genauso wie die Tür etwas gefährliches, aber gleichzeitig Faszinierendes ausstrahlte. Auch wenn sie ihr Gefühl sagte sie sollte es lassen, ging sie den Raum entlang zur andern Seite und machte die Schranktür auf. Sie ging erstaunlich leicht auf dafür, dass sie die letzten 200 Jahre nicht aufgemacht worden waren. In ihm hing ein schwarzes, bodenlanges Kleid mit Spagettiträgern. Als sie es etwas herauszog sah sie, dass es mittig einen dreiecksförmigen Rüscheneinsatz bis zur Taille hatte. Am Dekolleté war eine Schleife angenäht. In ihrer Mitte war eine Brosche aus rotem Glas, auf dem, aus Elfenbein geschnitzt, der Kopf einer Frau zu sehen war. Außer dem Kleid war nichts im Schrank. Nur noch ein Spiegel, der in das Holz eingelassen war. Auch dieser war, wie der Spiegel zuvor an der Tür, von Ranken umgeben. Danach drehte Yume sich um und lies ihren Blick durch den Reste des Zimmers wandern. Sie hatte noch gar nicht bemerkt wie groß das Zimmer eigentlich war. Es war genau so groß wie fast die gesamte ersten Stock. Es gab eine Tür, die zu einem Balkon an der Ostseite führte. Auch gab es viele Fenster, die den Raum noch weiter wirken ließen und ein Erker mit einer Fensterbank, auf die man sich setzen konnte. Sie ging zu einem der Fenster und sah hinaus. Von dort aus konnte sie den runden Kiesplatz sehen und ihr wurde mit einem Mal bewusst, dass sie in dem Zimmer war, in dem sie geglaubt hatte das Mädchen zu sehen. Doch sie war sicher sich alles nur eingebildet zu haben, deshalb ging sie hinaus auf den Balkon, der in Richtung Garten zeigte. Von ihm aus konnte man über die Mauer sehen, die den Garten hinten umgab. Auf der andern Seite war ein Bungalow mit einem riesigen Pool zu sehen. An ihm waren zwei Mädchen zu sehen. Das eine war ungefähr so alt wie Yume und das andere ungefähr so alt wie Nami. Als das ältere der beiden Mädchen Yume bemerkte, winkte sie und legte sich dann wieder hin. Yume sah sich noch etwas um und bemerkte einen LKW der am Tor wartete. Sie lief die Treppe hinunter und wäre beinahe mit ihre kleine Schwester Nami, die gerade die Tür zu der Treppe auf machte, zusammengestoßen. “Ich soll dich holen, weil der LKW da ist”, meinte diese kurz und ging wieder hinaus. Langsam folgte Yume ihr und fragte sich warum ihre Schwester auf einmal so schlecht gelaunt war. Doch als sie nach unten in die Eingangshalle kam, sah sie schon wie ihre Mutter ein paar Männer zusammenstauchte, weil sie zu spät dran waren. Die beiden wirkten leicht verunsichert. Yume konnte das nur zu gut verstehen. Die zwei waren zwar eindeutig muskulöser als sie und auch älter, aber trotzdem konnte ihre Mutter jeden dazu bringen sich zu fühlen, als sei man wertlos und ersetzbar. Das hatte sie auch immer mit ihrem Vater gemacht. So lange, bis er sie für eine Jüngere und Yumes Meinung nach dümmere Blondine, die durchaus seine Tochter sein könnte, da sie höchstens 6 Jahre älter als Yume war, ersetzte. “Yume da bist du ja. Komm her und hol deine Sachen. Und schnapp dir eine von den beiden Männern, der dir beim Hochtragen von deinem Bett helfen soll”, rief ihre Mutter, die endlich aufgehört hatte die beiden zusammen zu falten. Stattdessen hatte sie angefangen ihre Kartons aus dem LKW zu räumen. Gerade als Yumes Mutter die Einzelteile von Yumes Bett aus dem LKW räumt, kam eine Frau den Kiesweg entlang. Ihr folgten die beiden Mädchen, die Yume vorher am Pool von nebenan gesehen hatte den Weg hinauf. “ Kann ich Ihnen vielleicht helfen? Mein Name ist Matilda Moore und das sind meine Töchter Kaylin und Brook. Wir wohnen nebenan”, sagte die Frau mit einer freundlichen und warmen Stimme. “Ja das wäre toll. Ihre beiden Töchter können Yume beim Hochtragen ihrer Sachen helfen, wenn es den beiden nichts ausmacht. Und Sie können mir beim Einräumen helfen. Oh wo sind nur meine Manieren geblieben, mein Name ist Nanami Satoe und das sind meine Töchter Ami, Nami und Yume”, meinte ihrer Mutter, während sie aus dem LKW kam und Frau Moore die Hand schüttelte. Dann wandte sie sich an Yume und sagte mit einer Kopfbewegung in Richtung LKW: “ Hol schon mal die leichten Sachen, wie Kleidung, Bücher und was weiß ich was du alles eingepackt hast und trag es hoch.” “Ja Mama, mach ich. Aber wie willst du eigentlich mein Bett die Treppe hoch bringen?”, fragte Yume leicht verwirrt, da ihr einfiel, dass die Treppe ja recht steil und schmal war und ihr Bett eindeutig nicht für solche Touren geeignet war. “ Ach das wird schon. Ich würde mir mehr Sorgen machen, ob dein Schrank oder deinen Flügel da hoch kommen”, meinte ihre Mutter, wo bei Yume allerdings nur ihren Hinter sah, weil der Rest wieder zwischen lauter Kartons steckte. “Du spielst Klavier? Das ist ja cool”, rief das Mädchen, das Yume vorher vom Pool aus zu gewunken hatte, “ich bin Brook und das ist meine kleine Schwester Kaylin.” “Ja, ich spiel Klavier. Aber wahrscheinlich zu eurem großen Ärgernis am liebsten nachts um halb drei oder früher”, meinte Yume wobei sie sich das Lachen fast nicht verkneifen konnte. Auch Brook musste anfangen zu lachen. “ Wow da haben sich zwei verrückte gefunden”, seufzte währenddessen Yumes jüngere Schwester Nami. “Oh, ja das denk ich auch. Ich bin Kaylin und du?”, meinte Brooks Schwester. Während die beiden sich weiter unterhielten, hatte Yume schon vier ihrer Kartons aus dem LKW gerettet. Nachdem sie sicher war, dass nichts kaputt war, gab sie Brook die Leichteren und bedeutetet ihr ihr zu folgen. Als Yume und Brook die Treppe hoch gingen, fragte Brooke Yume: „Mir ist auf gefallen, das du ganz anders aussiehst als deine Mutter und deine Beiden Schwestern. Sie haben Braunen Haare und du schwarze und deine Mutter und deine Schwestern haben hellbraune Augen und du hell grüne und wo ist eigentlich deine Vater?“ „Ich weis auch nicht das war schon immer so. Ich sehe auch meine Vater nicht sehr ähnlich, denn er ist blond und hat blaue Augen. Zu der Frage wo mein Vater ist, der hat sich von meiner Mutter scheiden lassen“, sagte Yume während sie die Tür zu der Treppe in ihrer Etage auf machte. „ Oh das ist nicht so schön“, meinte Brook und schaute peinlich berührt auf den Boden. Dann wurde erstmal nicht mehr gesprochen, das es recht schwierig war, mit den beiden Kartons die sowohl Brook als auch Yume zu tragen hatten, die steile Treppe hinauf zu tragen hatten. Gerade als sie fast oben waren, blieb Brooks Schleife, die auf ihren Schuh befestigt war, in einer Ritze in einer Stufe hängen. Sie wären beinahe hingefallen, wenn Yume nicht im letzen Moment Aufgefangen hätte. „Danke“, bedankte sich Brook und ging vorsichtig weiter. Als die Beiden in den kleinen Vorraum kamen, ging sie beide durch die Tür. „ Wow, die Tür ist wunderschön, aber auch irgendwie gruselig“, rief Brook. „Ja ich weis was ich meinst. Ich war auch sofort von ihr Fasziniert. Also der Karton kommt da in den Raum auf der linken Seite. Da sind nämlich nur Klamotten drin und die anderen beiden Kommen ins Bad auf der anderen Seite, das müsste Schminke, Parfum drin sein. In dem hier sind Notenblätter, die kommen in den Raum gerade aus, weil das der größte ist und die beste Akustik hat. Da kommt mein Flügel rein, also eine Art Wohnzimmer, “ meinte Yume, während sie im Bad verschwand und eine Karton dort abstellte. Danach ging sie durch die ‚gruslige’ Tür und stellte den Karton auf die Sitzbank im Erker. Sie schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Da merkte Yume, das am hinteren ende des Gartenmauer, wo hinter ihr der Wald anfing, eine kleine Eisentür eingelassen war. In dem Moment in dem sie hin sah, dachte sie, das sie hinter dem Tor einen roséfarbenen Stoff sah. Gerade als sie genauer hinsehen wollte, kam Brook in den Raum und hielt ihr weißes Lieblings Top, mit schwarzen Rosen darauf und rosa Schrift in der Hand. „Das ist ja wunderschön, wo hast du das her?“, fragte Brooke enthusiastisch. „Oh das hab ich es bei uns in der Straße, wo wir noch in Tokio gewohnt haben, gekauft. Das war immer toll mit meinen Freundinnen Sayuri und Aiyumi einkaufen zu gehen. Die beiden waren immer für mich da. Mal was anders, auf welche Schule gehst du eigentlich?“, erzählte Yume Brook. „Ich geh auf die St. Hellens Mädchenschule. Ja ich weiß klingt schrecklich ist es auch, wir müssen da so schwarz-weiß Kariertes Kleid mit Puffärmeln, einer Schwarzen Schleife unter der Brust, wen du da ein bisschen zu viel auf den Rippen hast, dann sieht das schrecklich aus, tragen. Die sind auch nur bis zum Knie und haben unten dran auch noch so einen Rüschen Ansatz und…“, wollte Brooke sagen. Doch Yume unterbrach sie: „ Was du gehst da auch hin? Meine Mutter hat mich da auch angemeldet. Ich bin ja an Schuluniformen gewohnt, aber bei uns gibt es eigentlich keine einteiligen, sonder immer mindesten Rock und Bluse“, erklärte Yume ihr. „Ja die sehen auch meistens besser aus“, meinte Brook lachend. „Ja find ich auch. Aber eine Frage wo führt eigentlich die Tür dahinten in der Mauer hin“, fragte Yume Brook. „Ach ich glaub die führ zum alten Waldfriedhof. Da wurden früher die reichen Leute begraben, aber meine Mutter hat mir und Kaylin verboten da hin zu gehen. Angeblich soll da mal ein Mädchen verunglückt sein“, erzählte Brook ihr. Gerade als Yume Brook fragten wollte, was das alles zu bedeuten hatte und ob sie etwas über das Haus wusste, als ihre Mutter von unten rief: „Yume komm mal runter und sag den beiden Männern wo dein Flügel hin soll.“ „Ja Mama wir kommen“, schrie Yume zurück und meint in normalen Ton zu Brooke: „Komm, sonst sind wir so gut wie tot.“ „OK“, sagte Brook. Nach dem Brook und Yume durch die Tür gegangen waren, dacht Yume für eine Moment sie hätte ein leise Lachen gehörte und ein flüstern: „Das ist ja interessant, man spielt also heute immer noch die gleichen Sachen wie vor 200 Jahren, wobei einpaar neue sind schon dabei.“ Als sich Yume jedoch umdrehte war da niemand, lediglich der leichte Geruch nach Rosen und Flieder. „Yume kommst du?“, rief da Brook auf einmal von der Tür die in den ersten Stock führte. „Ja ich komme“, antwortete Yume und rannte schnell die Treppe hinunter. Als sie unten an kam, sah sie die beiden Männer, wie sie gerade ihren Flügel die Haupttreppe hoch schleppten. Den Beiden währe es wohl lieber, wenn Yumes Zimmer im Erdgeschoss gewesen wäre. Nach dem die beiden den Flügel die letzte Stufe hoch geschleppt hatten, sahen sie sehr erleichtert aus. Bis sie sahen, dass hinter der Tür aus der Yume stand, kein Raum sondern eine noch steilere Treppe war sahen sie nicht mehr so erleichtert aus. „Sag uns jetzt bitte nicht, das wir da hoch müssen“, meinte der braun haarige von den Beiden. „ Doch tut mir echt Leid“, antwortete Yume. Stöhnend hoben die Beiden Männer den Flügel hoch. Yume ging voraus und machte zu erst die Tür zum Gang und dann in den großen Raum auf. „Wo soll den der Flügel hin?“, fragte der Blonde. „Dort in die Ecke wo man sowohl den Wald als auch das Meer sehen kann, ja genau da danke“, meinte Yume und lächelte die Beiden entschuldigen an. Nach dem die Beiden runter gegangen waren, gingen auch Yume wieder in den ersten Stock, wo Brook auf sie wartete. Sie gingen zusammen hinunter. „Mama ich nehme meine Bettteile und mit hoch und Baue sie zusammen“, sagte Yume zum Hintern ihrer Mutter, die inzwischen schon beinahe am Ende des LKWs war. „Ja Schatz. Hilfst du mir nachher beim zusammen bauen vom Bücherregal und der Küchen schränke“, fragte ihre Mutter. „Ja klar aber du machst diese mal auch bitte genau das was ich sage und baust nicht wieder alles komplett Planlos zusammen“, antwortete Yume, während sie Brooke Kopf- und Fußteil ihres Bettes in die Hand drückte, sie selber nahm die Seiten Teile und die Stangen für den Himmel. Nach dem sie jeweils ihre Teile nach oben geschleppt hatten und sie die Bettteile in den linken Raum gebracht hatten, fing Yume an sie zusammen zu bauen. Brook schaute schweigen und fasziniert zu, wie Yume ihre Bett zusammen schraubte. Sie war so fasziniert das sie nicht bemerkte, das sich ihr Pony verschob, so das man unter den schwarzen Haaren, ihr zweites Auge sehen konnte. Eigentlich wäre das ja nicht schlimm, wenn Brooks Augen nicht verschieden Farben gehabt hätten, dass das man sehen konnte, war schokobraun. Das andere Auge war dunkel grün. Als Yume aufsah, um nach einem Schraubenzieher zu suchen, bemerkte sie, das Brooks Pony verrutsch war. Gerade als sie es ihr sagen wollt, sah sie Brooks grünes Auge. Sie war so überrascht, dass sie vergaß was sie gerade machen wollte. Brook bemerkte allerdings ihren Blick und ihr war sofort klar, was passiert war. Sofort wollte sie ihren Pony wieder zu recht machen, als Yume fragte: „Wieso hast du eigentlich den Pony vor dem Auge? Ich finde, das zwei verschieden farbige Augen viel schöne sind als zwei gleich farbige.“ „Da bist du aber ziemlich alleine. Im Kindergarten und in der Grundschule, hab ich deswegen nie Freunde gefunden. Alle hatte immer Angst vor mir oder haben mich geärgert. Darum habe ich mir den Pony wachsen lassen, als ich in die fünfte gekommen bin. Trotzdem hab ich immer noch relativ wenige Freunde, weil ich in Sport immer noch den Pony zurück machen muss und man dann meine Augen sieht. Meine einzige Freundin ist Daya“, meinte Brook.
„Ach was wegen so was braucht man sich doch nicht zu schämen. Mich hat man früher immer gefragt, ob ich Adoptiert bin.“
„Was ehrlich?“
„Ja, aber ich kann mir schon vorstellen warum. Ich sehe einfach total anders aus als alle anderen in meiner Familie.“
„Das stimmt, aber immerhin hattest du Freundinnen.“
Danach herrschte wieder schweigen. Yume braute weiter ihr Bettrahmen zusammen. Als sie damit fertig war, trugen sie und Brook erst den Lattenrots, dann die Matratze und dann noch die restlichen Kartons und Regal von Yume nach oben. Nach dem alles Oben war, verabschiedeten sich Brook, ihre Mutter und ihrer Schwester. Doch vorher machten Brook und Yume aus, das Brook Yume morgen um acht abholen würde, damit sie zusammen zur Schule gehen können. Als Brook und ihre Familie gegangen waren, war das erste was Yumes Mutter erschöpft sagte: „Also heute bauen wir die Küche nicht mehr auf, sonder bestellen uns was zu essen. Mathilda hat mir die Nummer von einem guten Italiener gegeben. Der soll wunder bare Pizza machen, was wollt ihr?“ „Ich will eine Pizza Fungi“, antwortete Yume und ihre Schwester Nami rief: „Und ich will eine Pizza mit Salami, Schinken, Pilzen und Oliven.“ „Ich will eine Pizza Margarita“, meinte Ami, wo bei ihre helle Stimme total begeistert klang. Während ihre Mutter den Lieferdienst anrief, schaute sich Yume zum ersten Mal im Erdgeschoss um. Außer dem Eingangsbereich, hatte Yume ja noch nicht sehr viel gesehen. Von ihm gingen vier Türen ab. Zwei Türen an der linken Seite, eine rechts von der Seite und eine an der rechten Seite. Sie waren alle Braun lackiert und hatten alle vergoldete Türklinken. Die Türen waren alle Einzel Türen, nur die Tür auf der rechten Seite, war eine Doppeltür. Da Yume diese sehr schön fand, ging sie als erstes dort hinein. Hinter ihr war, wohl das was später Mal das Wohnzimmer werden sollte. Yume wusste, das weil es ersten, die gesamte Rechthälfte des Hauses einnahm. Zweitens stand dort schon das Sofa und der Fernseher da stand, was mal wieder typisch ihre Mutter war und drittens waren dort alle Kartons mit Bücher, Deco, Bildern und andere Sachen die bei ihnen im Wohnzimmer gestanden waren. Auf einem der Kartons, die neben der Tür standen, lag ein Familienfoto, das den Wundanfall, den ihre Mutter nach der Scheidung hatte, überlebt hatte. Yume sah es sich an. Auf dem Bild, lächelten sie alle in die Kamera. Damals waren sie noch glücklich, dachte Yume. Sah sich noch mal genau im Raum um und bemerkte am hinteren ende es Raumes, eine riesige Glastür; von der sie vorher gedacht hatte, das sie ein Fenster sei. Sie führte in den Garten, von ihr aus konnte man den hinteren Teil der Mauer und ein paar Baum spitzen, die über die Mauer ragten. Yume ging in den Garten hinaus. Dort war es schattig und kühl, den die Steinterrasse war von einem Balkon überdacht war. An im wuchsen wilder Wein hinauf. Die Pfosten, das was von ihnen zu sehen war, war weiß lackiert. Als Yume sich etwas umsah bemerkte sie, dass an der Wand ein altes Thermometer hing. Es war schwer zu erkennen, da die gesamten Wand, von Wein und Efeu überwachsen war. Yume ging auf das Thermometer zu und schob die Efeuranken zur Seite. Es zeigte 20 °C an. Also musste es draußen in der Sonne 21 – 22 °C haben. Yume ging langsam an den Rand der Terrasse und sah hinunter. Eine kleine Treppe führte hinunter auf den Rassen. Das hier war ein Teil des Gartens, den sie von oben noch nicht gesehen hatte. Als sie nach Norden Richtung Wald schaute, viel ihr wieder ein, das sie die Tür in der Gartenmauer gesehen hatte. Langsam ging sie die Treppe hinunter und schaute nach links und rechts. Überall waren Blumen, Hecken und Bäume gepflanzt, was den Garten eher wie einen Park als einen Garten aussehen ließen. Als sie in die Mitte des Gartens kam, war dort ein riesiger Teich, in dem man schwimmen konnte. Das war alles sehr schön, aber Yume nahm dies nur am Rand wahr. Denn sie war darauf fixiert, die Tür in der Mauer zu finden. Ihr waren von oben gar nicht aufgefallen, das die Mauer so von Bäumen und Kletterpflanzen bewachsen war. Gerade, als sie aufgeben wollte und dachte, dass sie sich die Tür nur eingebildet hatte, fand sie hinter einer Trauerweide, die Tür. Als Yume dagegen drückte, ging sie erst nicht auf, sondern wippte nur leicht hin und her. Yume drückte noch einmal mit voller kraft dagegen und mit einem lauten quietschen ging die Tür auf. Da hinter war ein Weg, der mit lauter Unkraut, Bäumen, Sträucher und Blumen zugewachsen war. Das Sonnenlicht, viel durch das dichte Laub, was es grün erscheinen lies. Es hatte etwas magisches, jetzt fehlte nur noch, dass Feen herum schwebten. Yume war wie verzaubert, aber sie wusste nicht, ob sie gehen sollt. Doch die Neugierde überwog und sie ging langsam durch die Tür. Als sie den Weg entlang ging, strich Farn um ihre Füße. Sie sah überall wunderschöne Blumen in jeden Farben und Sträucher mit kleinen weisen, rosanen und gelblichen Blüten. An den Bäumen rankten sich Efeu und andere Schlingpflanzen hoch. Auch war es im Wald sehr still, nur hin und wieder Vogelgezwitscher. Nach dem sie eine weile gegangen, sah sie auf einmal ein helles Licht in all dem grün sah. Als sie darauf zuging, bemerkte sie ein altes eingewachsenes Eisen Tor. Links und rechts davon standen zwei große Steinpfeiler, an ihnen schloss sich eine hohe Mauer an, die zum teil eingefallen waren. Mann konnte dahinter die Spitzen von Statuen, Kreuzen und Grüften zu sehen. Der rechte Flügel war offen und hing Schiff in den Angel. Langsam ging sie durch das Tor. Links und rechts waren alte Gräber. Sie ging immer weiter, bis sie schließlich vor einem Grab mit einer großen Statue stehen blieb. Es war eingewachsen. So wie viele andere Gräber hier auch, aber man konnte noch immer die Statue, die eine Engels mit langen wehenden Haaren und großen Flügeln da stellte sehen. Als Yume näher an die Statue ging, sah sie, dass am Sockel etwas eingraviert war. Als sie die Pflanzen zur Seite schob, stand auf dem Socke:
Für unsern Engel. Du wirst für immer einen Platz in unserem Herzen haben.
Yomi Suzuki 1800 – 1815
Da hörte Yume auf einmal Schritte und versteckt sich ohne nach zu denken hinter der Statue. Hinter der Staute war gerade noch so viel Platz zur Mauer, das sich Yume sich dahinter verstecken konnte. Als sie vorsichtig nach vorne schaute, kamen eine Mädchen, ein Junge und ihre Eltern den Weg entlang. Sie gingen langsam den langen Kiesweg entlang. Schließlich, blieben sie vor einem der wenigen Gräber stehen, die nicht zugewachsen war. Da fing die Frau auf einmal an zu weinen. „Mama hör auf zu weinen, es ist immerhin schon 5 Jahre her und außerdem war sie doch gar nicht dein richtiges Kind!“, meinte das Mädchen und legte ihrer Mutter den Arm um die Schulter. Diese meinte während zwei Schluchzern: „ Na und ich hab sie trotzdem geliebt Melissa.“ „Ja Mom aber denkt doch so vielleicht lebt die echte Sofie ja noch am Leben. Wir können sie immer noch finden. Ruf doch mal in dem Krankenhaus an“, schlug das Mädchen vor. „Lass sie Lissi“, sagte der Mann streng. „ Wieso Liss hat doch recht Dad Mom sollte endlich auf hören“, rief der Junge wütend, drehte sich um und rannte den Weg entlang. „Luke warte. Bianca, Lissi wartet ich rede mit ihm“, meinte der Mann und lief dem Jungen hinter her. „ Komm Lissi wir gehen auch“, meinte die Frau und die beiden gingen dem Mann und den Jungen hinter her. Als ihre Schritte nicht mehr auf dem Kies zu hören waren, wurde es wieder still. Nach dem ein bisschen Zeit vergangen war, kam Yume aus ihrem Versteck. Als sie an sich hinunter sah, bemerkt sie, das ihre weiße Hose voller grauer Flecken war, genau so wie ihr gelb orange gestreiftes Top. Sie klopfte sich den Staub von den Klamotten und ging langsam zu dem Grab wo vorher die Familie gestanden hatte. Es sah nicht so verwildert aus, wie die anderen, sonder war eigentlich sogar erstaunlich gut gepflegt. Lediglich ein paar Schlingpflanzen wuchsen am Rand des Grabsteines entlang, trotzdem war gut zu lesen was auf dem Stein stand:
Sofie Morgan
13.11.1995
-
29.07.2007
Yume viel auf, dass das Mädchen genau am gleichen Tag Geboren worden war wie sie. Aber sie dachten sich nichts dabei. Da viel ihr Blick auf einmal an den Himmel und sie sah, wie tief die Sonne schon stand. Begriff sie wie spät es war und rannte schnell zuerst den Kies- und dann den Waldweg entlang. Nach dem sie durch die Tür gegangen war, tat sie ohne ersichtlichen Grund die Zweig der Trauerweide so vor die Tür, das man sie nicht sah. Als sie damit fertig war, hörte sie schon ihre Mutter rief: „Yume bist du hier draußen wen ja dann komm rein, die Pizza ist da.“ „Ja Mama ich komme“, schrie sie zurück. Bevor sie ins Haus ging, schaute sie sich noch mal nach der Tür um. Wenn man nicht wusste, dass sie dort war, bemerkt man sie nicht. Sie wusste zwar nicht wieso aber irgendwie war sie beruhigt. Dann ging sie langsam ins Haus. Dieses mal viel ihre sehr wohl die Schönheit des Gartens auf. In der untergehenden Sonne, die alles in ein rot – orangenes Licht. Es hatte etwas Romantisches und zauberhaftes an sich. So etwas hatte Yume in Tokio nie erlebt. Dort hatten sie zwar eine Einkaufspassage um die Ecke, aber sie hatten keinen Garten, da sie mitten in der Stadt gewohnt hatten. Als sie sich auf der Terrasse um drehte, sah sie gerade, wie die Sonne gerade über dem Meer unterging. Yume hätte es gerne noch länger angesehen, aber genau in dem Moment, kam ihre kleine Schwester Ami heraus gerannt und rief mit lauter heller quietsche Stimme: „Mama, Mama können wir nicht ihr draußen essen?“ „Nein Schatz, die Terrassen Möbel sind ganz unten und ich habe jetzt keine Lust mehr die raus zu kramen“, antwortete ihre Mutter leicht genervt und gestresst. „Aber ihr draußen ist es soooo schön und Yume gefälltes auch“, nörgelte ihre Schwester weiter. „Nein heißt nein Ami und komm jetzt endlich rein. Sonst wird die Pizza noch ganz kalt. Das gilt auch für die Yume“, rief ihre Mutter mit wütenden Stimme. „Gut“, meinte ihre kleine Schwester eingeschnappt. Yume nahm Ami an die Hand und ging mit ihr in die Küche. Dort sah es aus, wie auf einem Schlachtfeld, überall standen Kartons oder lagen Einzelteil herum. Einzig und alleine der runde Esstisch und vier Stühle standen. Auf dem Tisch standen vier Kartons mit Pizza, drei Flaschen Cola und eine Flasche Wasser. Nami saß schon auf dem Stuhl, der mit dem Gesicht zur Tür zeigte. Yume bemerkte auf einmal, das an der Wand ein seltsamer schwarzer Fleck an der Wand.. „Was den für ein schwarzer Fleck? An der Wand hinter Nami?“, fragte Yume ihre Mutter vorsichtig. „Was den für ein Fleck? Da ist doch nichts Yume ich glaub du bist einfach übermüdet. Iss auf und geh dann hoch“, sagte ihre Mutter schon besser gelaunt. Das kam Yume seltsam vor und sie schaute wieder hin. Da war kein schwarzer Fleck mehr, aber sie war sich sicher, das sie ihn gesehen hatte. Aber sie sagte nichts und setzte sich stattdessen hin. Schweigen aß sie ihre Pizza. Die Unterhaltung ihrer Mutter und ihrer Schwestern rauschte an ihr vorbei. Sie dachte nämlich die ganze Zeit nur darüber nach, dass sie seit sie in diesem Haus waren, was gerade Mal ein halber Tag war. Lauter seltsame und merkwürdige gesehen hatten. Yume dacht auch daran, das ihre Mutter den schwarzen Fleck an der Wand, der ganz sicher da gewesen war, nicht gesehen hatte. Als sie zu ende gegessen hatte, ging sie nach oben. Als sie im Eingangsbereich, an dem Bild vorbei kam, viel ihrer auf das auf dem Bild im Hintergrund, die Trauerweide aus dem Garten war. Auch auf dem Bild war die Tür nicht zuerkenne. Entweder, stand das Mädchen auf dem Bild so, das man die Tür nicht sehen konnte, oder die Trauerweide, war damals schon so gewachsen, das sie die Tür verdeckte. Nach diesem Gedanken, ging sie hinauf in den ersten Stock. Wo sie durch die offene Tür in das Zimmer von Nami sehen können. Ihr Zimmer standen schon ziemlich alle Möbel und auch die meisten Kisten waren schon ausgeräumt. Typisch ihre kleine Schwester alle muss perfekt und sofort erledigt werden. Bei Ami dagegen dürft alles noch chaotisch sein. Yume ging zu der Tür, die hinauf zu ihren Zimmern führte. Als sie die Treppe hoch ging, sah sie sich zum ersten Mal die Wände an. Sie waren mit blauen Seidentapeten tapeziert. Die Tapeten waren leicht vergilbt und in den Ecken waren Spinnenweben und in der oberen linken Ecke, seilte sich gerade eine kleine schwarze Spinne ab. Da Yume keine Angst vor Spinnen hatte, fand sie es eher süß als ekelig. Als sie dann die Tür oben auf machte, viel ihr erster Blick auf die Tür gegen über. Fast hatte sie erwarte, das dort im Spiele ein fremdes Gesicht zu sehen war, aber da war nur sie zu sehen. Ihre schwarzen Haare hingen ihr strähnig ins Gesicht. Auch ihre grünen Augen schimmerten vor Müdigkeit. Also beschloss Yume ins Bad zu gehen und erst mal ausgiebig zu duschen. Nach dem sie ihren Schlafanzug aus ihrem Schlafzimmer geholt hatte, ging sie unter die Dusche. Als das warme Wasser langsam ihren Körper herunter lief, entkrampften sich langsam ihre Muskeln. Unter dem warmen Wasser, konnte sie sich einreden, das sie sich alles nur eingebildet hatte. Als ihr Körper wohlig warm war, machte sie die Regenbrause aus. Dann wickelt sie sich in ein flauschiges weißes Handtuch ein. Ihre Haare rubbelte sie trocken. Als so trocken wie es ging waren, rubbelt sie ihren Körper trocken und schlüpfte dann in ihre schwarze Jogging Hose und ihr graues soft Kitty T-Shirt. Nachdem sie das angezogen haben, flocht sie sich ihrer Brustlangen Haare zu zwei Zöpfen. Danach ging Yume in ihr Schlafzimmer, als sie in ihrem Bett lag und so zur Decke starte. Wurde ihr klar, dass sie gar nicht richtig müde war. Doch aufstehen, wollte sie auch nicht. Also blieb siel liegen und starte an die Decke und dachte darüber nach, wie es nach der Scheidung ihrer Eltern gewesen war. Damals, als ihre Mutter depressiv und bestimm, auch wenn sie es nicht zu gab, öfters zur Flasche gegriffen hatte. Um ihren Frust zu ertränken. In dieser Zeit, hatte Yume immer versucht, das Ami und Nami so wenig mitbekommen wie möglich. Leider war ihr das nur teilweise gelungen. Zwar wussten ihre Schwestern nicht wieso, aber ihnen wohl auf, das ihrer Mutter schreckliche Stimmungsschwankungen hatte. An einem Tag, konnte sie von super froh bis zum absoluten gefrier Punkt alles durch machen. Es war wirklich schrecklich. Über diese Gedanken, viel Yume in eine Unruhigen Schlaf. Sie wachte von einem Geräusch auf, das nicht hier her gehörte. Nämlich Schritte aus dem Zimmer neben an. Langsam wachte sie auf und horchte. Nichts war zu hören. Yume blieb einige Zeit reglos sitzen. Aber nichts tat sich. Sie dachte schon sie hätte sich das alles nur wieder eingebildet, als sie wieder die Schritte hörte. Sofort war sie hell wach. Die Schritte waren diese Mal näher. Zwar waren sie immer noch im andern Zimmer, aber sie waren näher an der Wand. Diese Mal blieb es nicht leise. Es hörte sich an würde jemand Walzertanzen. Yume schwang die Füße aus dem Bett und ging Barfuss und so leise wie möglich zur Tür. Als sie auf den Gang kam, waren die Schritte noch deutlicher zu hören. Auch hörte sich es so an, als würde etwas auf dem Boden schleifen, etwas Schweres und Langes. Yume ging ganz langsam und leise zur Tür, die in den großen Raum führen und drückte sie auf. Was sie dort sah verschlug ihr die Sprache. Das Mädchen von dem Bild in der Eingangshalle tanzte, mit sich selbst Walzer. Das hätte bei jedem lustig ausgesehen. Aber bei ihr sah es unglaublich grazil und elegant aus. Yume war so fasziniert von dem Anblick, bis sie ein Gedanke wie eine Blitz durch zuckte. Das Mädchen auf dem Bild, war schon 200 Jahre tot. Also konnte es unmöglich sein, das sie hier fröhlich herum tanzte. Selbst wenn sie nicht gestorben wäre, wäre sie jetzt Stein alt und würde wohl kaum genau so aussehen wie auf dem Bild. Aber es war so, sie sah nach 200 Jahren immer noch aus wie 15. Die ganze Zeit, es waren vielleicht ein paar Sekunden vergangen, hatte sich Yume keinen Millimeter beweg. Doch jetzt bemerkt sie, das sich etwas verändert hatte, das Mädchen hatte aufgehört zu tanzen und stand nun mit dem Rücken zu ihr vor dem einem Fenster und starte nach draußen. Auf den in fahles Mondlicht getauchten Garten. Genau auf die Stelle, wo die Tür in der Gartenmauer war. „Wie schade, das ich damals so dumm war und hier geblieben bin. Ich würde so gerne meine Ruhe haben“, meinte sie mit einer Stimme, in der eine so tiefe Traurigkeit lag, wie Yume sie noch nie gehört geschweige den gesehen hatte. Sie war so gebannt von dem Anblick, sie nicht bemerkt wie sich das Mädchen langsam umdreht. Als sie es bemerkt war es schon zu spät um sich zu verstecken, den das Mädchen sah Yume genau in die Augen. Die Augen des Mädchens waren pechschwarz und man hatte das Gefühl, das man in sie wie in einen Strudel hinein gezogen wurde und sich nicht mehr von ihnen lösen konnte. Sie zogen einen Sog, in dem man alles Vergessen konnte und am liebsten für immer nur in ihrer Augen gestarrt hätte. Irgendwie schaffte es Yume sich von den Augen des Mädchens loszureisen und den Rest von ihr anzusehen. Ihre Haut war extrem Blass und wirkte fast so als könnte man durch sie hindurch sehen, ihre Haare waren wie auf dem Bild fast weiß, allerdings waren sie nicht glatt sondern lockig. Auch wirkte sie irgendwie unecht, als wäre sie nur eingebildet. Man konnte meine, dass man wen sich nur ein wenig bewegt oder blinzelte, dass sie dann verschwand. Dazu kam die Tatsache, das in ihrem roséfarben Kleid, dort wo das Herz war eine art Schwarze Rose war. Es sah so aus als würde ihr Stängel sich, über die Arme des Mädchens, bis zu ihren Händen ausbreiten. Auch sah es so aus, als würden Rose und Stängel pulsieren. Yume war vor Angst und vor allem und das überraschte sie selbst, von einer art eigen artiger Faszination, wie gelähmt. Sie konnte sich auch nicht bewegen, als das Mädchen auf sie zuging. Gerade als sie beinahe bei ihr war, ging die Sonne langsam hinter dem Nachtbarhaus auf. Eigentlich war das nichts besonders, aber das Mädchen wurde immer undeutlicher, als würde man durch immer dicker werden Nebel sehen. Dann war sie irgendwann gar nicht mehr zu sehen. Yume konnte sich auf einmal wieder bewegen. Sofort rannte sie in Richtung Treppe. Beinahe währe sie über die erste Stufe gestolpert, doch sie schaffte es gerade noch sich an dem Gellender festzuhalten. Danach ging sie etwas langsamer die Treppe hinunter. Als sie dann vor dem Zimmer ihre Mutter stand, zwar hatte sie nicht gesehen in welches Zimmer ihre Mutter ihre Sachen geräumt hatte, allerdings hing an dieser Tür das Schild, das Yume, Nami und Ami für ihre Mutter gebastelt hatten. Gerade als sie klopfen wollte, viel ihr ein wie unrealistisch sich das wohl alles anhören würde, wenn sie es ihrer Mutter erzählen würde. Ihr selbst, auch wen sie es gesehen hatte, kam es schon unglaubwürdig genug vor. Sie kannte ihre Mutter sie würde es ihre nicht glauben und sagen sie habe einfach noch halb geträumt oder habe sich das alles nur eingebildet. Auch war ihre Mutter eine unglaubliche Realistin, die es wahrscheinlich nicht einmal glauben würde, wenn sie es mit eigenen Augen sehen würde. Langsam lies Yume die Hand sinken, als hinter ihr ein Tür auf ging. Als Yume sich umdreht, stand ihre kleine Schwester Ami dort in ihrem pinken Hello Kitty Schlafanzug und fragte mit verschlafener Stimme: „Du Yume was willst du den schon so früh auf?“ „Ach nicht Ami ich wollte Mama was fragen, aber es ist wohl noch zu früh“, antwortete Yume und versuchte so gleich gültig wie möglich zu klingen. „Ich geh dann mal wieder hoch in mein Zimmer“, meinte Yume und drehte sich um. Gerade als sie bei der Tür war und sie auf zog, kam wieder die Stimme ihrer kleinen Schwester: „Du Yume kannst du nicht unten bei mir bleiben?“ Das war Yume ganz recht, denn sie hatte keine Lust oben alleine zu sein. Also ging sie zu ihrer kleine Schwester. Amis Zimmer war wirklich noch das totale Chaos nur ihr weißes Bett war schon aufgebaut. Ansonsten standen überall Kartons und Einzelteile von Schränken und Kommoden herum. Einer der Kartons, stand neben dem Bett und wurde wohl kurzer Hand zum Nachttisch umfunktionier. Auf ihm standen ein Glas Wasser und eine Uhr, die halb fünf anzeigte. Also viel zu früh um irgendwas von ihrer Mutter zu erwarten, oder sie wach zu kriegen. Ami lag schon in ihrem Bett und hielt Yume etwas hin, das diese erst auf den zweiten Blick erkannte. Es war das alte Märchenbuch, das ihre Mutter Ami zu ihrem Geburtstag geschenkt hatte. „Yume lies mir was vor, sonst kann ich nicht einschlafen“, rief Ami vergnügt. „Ach Ami es ist halb fünf in der früh, ich bin mir ziemlich sicher, das du auch ohne Geschichte einschlafen kannst“, flüsterte Yume, die auf einmal eine komische Müdigkeit überkam. „Nein kann ich nicht. Ich will das du mir jetzt was vorliest“, meinte Ami trotzig. Yume war eindeutig zu müde um sich lange mit ihrer Schwester zu streiten, also nahm sie das Buch und fragte: „Welches Märchen soll ich dir vorlesen?“ „Das von der Geisterprinzessin“, antwortete Ami glücklich und kuschelte sich in ihre Bettdecke. Yume setzte sich zu ihr auf das Bett. „ Also es war einmal ein Mädchen, das ganz allein war. Eines Tages….“, fing sie an. Gerade als sie an der Stelle war, wo der Prinz kam, sah sie zu ihrer Schwester und stellte fest, das sie eingeschlafen war. Yume legte das Buch zur Seite. Dann stand sie ganz langsam und vorsichtig auf, um Ami nicht zu wecken. Als ihr Blick zufällig auf die Uhr viel, war es schon halb sieben. Das bedeutete, dass ihr Wecker jetzt dann klingeln würde und sie so wieso aufstehen würde. Also ging sie nach oben und sah als erstes in den großen Raum, aber dort war nichts. Nach dem sie sicher war, ging sie in ihr Schlafzimmer und holte ihre Neue Schuluniform aus dem Schrank. Sie war nicht unbedingt Yumes fall, aber es gab schlimmeres. Yume nahm sie mit ins Bad und wusch sich das Gesicht. Durch die Fenster viel das helle Sonnenlicht und das was sie heute Nacht gesehen hatte, kam ihr auf einmal so weit entfernt und unrealistisch vor, das sie sich beinahe einreden konnte, das sie sich alles nur eingebildet hatte. Aber irgendwie wollte ihr das nicht ganz gelingen. Ein kleiner, ganz kleiner Teil von ihr sagte ihr, dass das alles wirklich passiert war. Nach dem sie sich gewaschen hatte, Kämmte sie sich ihre schwarzen widerspenstigen, lockigen Haare. Aber heute war es wohl ein aussichtsloser Kampf. Also Band Yume ihre Haare zu eine Pferdeschwanz zusammen und Steckte sie dann fest. Danach zog sie sich das schwarz – weiß karierte Kleid an und sah sich im Spiegel an. Es sah eigentlich ganz gut aus, aber für ihren Geschmack etwas zu prinzessinnenhaft, aber daran konnte sie ja auch nichts ändern. Yume sah noch mal in den Spiegel und ging dann wieder runter. Als sie im ersten Stock aus der Tür kam, war das erste, was sie hörte ihre kleine Schwester Nami, die schrie: „Ami sperr dich nicht immer im Bad ein. Ich muss mich für die Schule fertig machen.“ Dabei klopfte so fest gegen die Tür, das ihre Mutter von unten rief: „Nami hier unten ist auch ein Bad wasch dich da und Ami du bist erst fünf du brauchst dich noch nicht im Bad einzuschließen. Das darfst du erst ab der Pubertät.“ Murrend dreht sich Nami um. Als sie Yume sah, konnte Nami sich ein lachen nicht verkneifen und prustete auch sofort los. „Yume ab sofort weder ich wohl jeden Morgen mit eine lächeln aus dem Haus gehen“; brachte sie zwischen zwei Lachern heraus. „Ja ich freue mich immer wieder, meine klein süße Schwester zu erheitern. Außerdem hab ich immerhin mein eigenes Bad und muss mich nicht mehr mit Ami oder dem lästigen Treppensteigen rumschlagen“, meinte Yume mit einem hämischen Lächeln auf den Lippen. „Ja, ja aber ich sehe dafür nicht halb so affig aus wie du“, spottet Nami und rannte dann schnell die Treppe hinunter. Kaum war sie unten, ging die Tür auf und Ami stecke den Kopf aus der Tür und fragte sie Yume: „Ist sie weg?“ „Ja Ami, aber du sollst sie nicht immer vertreiben, nur weil sie deiner Ansicht nach nicht Zöpfe flechten kann“, tadelte sie Yume, aber musste sich dabei das Lachen verkneifen. „Aber das Stimm. Sie zieht immer so schlimm. Du Yume flechtest du mir die Haare?“, wollte Ami wissen. „Ja Engelchen, aber ich muss mich beeilen“, sagte Yume und ging zu ihrer Schwester ins Bad. Yume flocht die hellbraunen Haare von Ami zu einem französischen Zopf. Als sie fertig war sah sie Ami an und meinte mit ernster Miene: „Ami du bist eindeutig zu hübsch für den Kindergarten. Die andern Mädchen werden ja vor lauter neid grün anlaufen.“ „Na und sollen sie doch die. Ich bin vielleicht da die Schönst aber du bist hier zu hause die aller schönst Yume“, meinte ihre Schwester fröhlich lächelnd und umarmte Yume. „Aber das Kleid ist wirklich lustig“, prustete Ami los. „ Ja, ja ich geh dann mal runter“, lachte Yume und ging aus dem Bad. Als sie in der Einganghalle, das Bild von dem Mädchen sah, kam sie auf die Idee mal auf dem Rahmen zu sehn ob dort ein Name eingraviert war. Yume wollte wenigsten wissen, wie das Mädchen hieß, wenn sie schon nachts von ihr wach gehalten wurde. Also ging sie zu dem Bild und sah auf den Rahmen. Erst konnte sie nichts finden, aber als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, konnte sie an der Innenseite des Rahmens in Goldlettern Lesen:
Yomi Suzuki
1815
Irgendwie kam Yume der Name bekannt vor, aber ihr viel nicht ein woher sie es kannte. Als sie so darüber nach dachte, kam Nami aus der Tür hinter der Treppe heraus. Sie war fertig angezogen und ging, Yume keines Blickes würdigen, in die Küche. Yume merkt, das gar nicht und wenn währe es ihr ziemlich egal gewesen. Sie dachte immer noch darüber nach, als Nami wieder aus der Küche kam und meinte: „Heut gibt’s nichts zu essen und in die Küche musst du erst gar nicht gehen. Außerdem hat Mama gemeint du sollst mal schauen das die Küche bis heut Abend steht. Sie hat Handwerker angerufen, weil ihr es doch lieber ist wenn das jemand aufbaut, der was davon versteht. Die kommen so gegen Fünf am Abend.“ Nach dem sie das gesagt hatte, ging sie an ihr vorbei die Treppe hoch um ihre Sachen zu holen. Da viel Yumes Blick auf ihre Armbanduhr. Es war fünf vor Acht, in fünf Minuten würde Brook hier sein. Das mit dem Namen musste wohl bis nach der Schule warten. Yume rannte die Treppe nach oben, sie hatte gerade ihre Sachen geholt und war auf dem Weg nach unten, als es an der Tür läutete. Keine fünf Sekunden später rief ihre Mutter von unten: „Yume komm runter Brook ist da!“ „Ich komm ja schon Mama“, antwortete sie. Als sie große Treppe rannte, währe sie beinahe über ihre eigenen Füße gestolpert. Sie konnte sich allerdings noch festhalten und ging dann die letzen paar Stufen langsamer runter. Unter angekommen, war das erste was sie hörte, Brook die ihre Mutter fragte: „Das wollte ich eigentlich schon gestern fragen, aber hab es dann total vergessen, wer ist eigentlich das Mädchen auf dem Bild?“ „Das weis ich auch nicht. Es hing hier schon, als meine Eltern das Haus gekauft haben, aber ich find es schön“, antwortete ihre Mutter. „Ja find ich auch. Aber irgendwie ist sich auch ein bisschen unheimlich, so als würde sie gleich aus dem Rahmen steigen“, meinte Brook mit einem seltsamen unterton. „Findest du? Sie ist schon sehr gut gemalt, aber eben nur ein Bild“, sagte Yume Mutter. Da bemerkt Brook Yume und meinte: „Bist du fertig? Wir müssen langsam los.“ „Ja wir können sofort los. Ich musste nur meine Tasche holen“, antworte Yume. Als die Beiden gerade zur Tür hinausgingen, fragte Yumes Mutter: „Hat Nami dir gesagt, das ich jemanden angerufen hab, der die Küche einbauen soll?“ „Ja Mama hat sie gemacht“, antwortete Yume leicht genervt. „Gut und bevor ich es vergesse, am Samstag, geh ich eine alte Freundin mit Nami und Ami besuch. Wir bleiben Wahrscheinlich übernacht. Wenn du willst, kannst du jemanden zum Übernachten einladen“, rief ihre Mutter ihr noch hinterher. „Ja Mama, überleg ich mir noch“, rief Yume zurück. Dann gingen sie und Brook die Einfahrt hinunter. Es war fast so wie gestern, als sie durch den Wald gegangen und dann auf den Friedhof gekommen war. Bloß war sie diesmal nicht alleine. Da viel ihr auf einmal ein, woher sie den Namen kannte. Yume schlug sich gegen den Kopf und murmelte: „Wieso bin ich nicht gleich drauf gekommen.“ „Worauf bist du nicht gleich gekommen?“, fragte Brook sie leicht verwirt. „Ach, ich, mir, ist nur gerade eingefallen, wo ich den Namen auf dem Rahmen, von dem Bild in der Eingangshalle schon mal gelesen habe“, antworte Yume immer noch verwundert darüber, wie ihr das nicht einfallen konnte. „Echt auf dem Rahmen steht ein Name? Deine Mutter hat gemeint sie wüsste nicht wie das Mädchen heißt?“, fragt Brook verwirt. „Der Name steht nicht direkt außen drauf, sonder nur an der Innenseite. Kann sein, dass meine Mutter ihn nicht bemerkt hat. Auf jeden Fall heißt das Mädchen Yomi Suzuki“, antwortet Yume immer noch halb abwesend. Danach wurde nicht mehr gesprochen, so lange, bis die Auffahrt runter gegangen war. „Du, Brook ich hab da mal eine Frage“, sagte Yume auf einmal mit nachdenklicher Stimme, „ und zwar was ist eigentlich diese alte Frau, die sich bevor wir eingezogen sind um das Haus gekümmert hat los? Sie hat gestern die ganze Zeit von diesem Geistermädchen geredet.“ „Ach, du meinst Frau Miller. Die ist die Großmutter von einem Mädchen aus meiner Klasse. Ashley Miller. Die ist genauso gruselig und abergläubisch wie ihre Großmutter. Auf jeden Fall, Frau Miller war früher mit dem reichsten Mann der Stadt verheirate, bis er an einer komischen Krankheit gestorben ist. Damals hat sie dieses Geistermädchen, das angeblich in eurem Haus leben soll, dafür verantwortlich gemacht, weil ihr Mann angeblich mit dieser Familie, die das Haus gebaut hat verwand sei“, erklärte ihr Brook. Sie waren ,während sie ihr das erklärt hatte, bis zur Hauptstraße gekommen, an deren Ecke ein recht indisch wirkendes Mädchen Brook zu wank. Es hatte lange schwarze Haare, die bis zur Hüfte reichten, dunkle Haut und Augen wie aus flüssigem Karamell mit Schockladenspliter. „Ich glaub da wartet jemand auf dich Brook“, meinte Yume und sah in Richtung des Mädchens, das vielleicht noch fünf Meter entfernt war. „Oh, hab ich total vergessen, Daya ist ja wieder aus Indien zurück“, erklärte Brook entschuldigend. Als sie dann bei Daya waren, sah diese sie leicht verwundert an und fragte Brook dann: „Wer ist das Brook?“ „Das ist Yume. Sie ist gestern bei uns nebenan eingezogen“, antwortete Brook fröhlich. Dann herrschte erst mal kurzes Schweigen. „Nett dich kennen zu lernen“, meinte Daya und versuchte dabei nett zu wirken, doch Yume kannte diesen Blick. Denn selben hatte Sayuri damals gehabt, als Aiyumi in der dritten Klasse aus Osaka hergezogen war und sich mit Yume angefreundet hatte. Daya hatte Angst, dass Yume ihr Brook wegnehmen würde und sie dann einfach vergessen werden würde. Das alles wurde Yume innerhalb von einer Sekunde klar und sie fragte sich, wie sie das wohl am besten lösen könnte. Einerseits wollte sie mit Brook befreundet sein, weil diese wirklich nett war, aber gleichzeitig wollte Yume auch nicht, dass Daya sich ausgeschlossen fühlt. Doch ihre Sorgen schienen unbegründet zu sein, denn Daya fragte sie gleich: „Wo kommst du her?“ „Ich bin gestern aus Tokio hier hergezogen“, antwortete Yume langsam. „Was echt? Du siehst gar nicht so aus, wie ich mir eine Japanerin vorgestellt hab. Ich hab die mir immer klein und mit dunklen Augen vorgestellt“, meinte Daya und sah sehr interessiert aus. „Ja, ich weiß, aber meine Freundin Sayuri, meinte immer, dass man nur merkt wer wirklich mit einem befreundet sein will, wenn man etwas anders ist als der Rest“, erklärte Yume mit einem lächeln auf den Lippen. „Interessant, aber ist es nicht auch so, dass man da nur angestarrt und hinter deinem Rücken rumgetratscht wird?“, fragte Daya nachdenklich. „Na ja, das stimmt schon, aber lieber fall ich auf und werde belächelt, als das ich in der Masse untergehe. Außerdem gibt es immer jemanden, der noch verrückter und abnormaler als man selbst ist. In meinem Fall wär das allerdings irgendein Verrückter Wissenschaftler oder so“, bracht Yume heraus, bevor sie anfing zu lachen. Auch Daya und Brook mussten anfangen zu lachen und Brook fragte, zwischen zwei Lachern: „Wieso, erfindest du grusselige Monster, die durch elektrischen Strom zu leben erwachen?“ „Nein, aber du musst nur mal Nami fragen, was ich mit ihr gemacht hab, als sie mir die Haare abschneiden wollte“, meinte Yume und versuchte dabei ernst zu klingen. Als sie sich wieder beruhigt hatten, wollte Daya wissen: „Aber in Gegensatz zu Tokio muss es dir hier in Silversdail ja richtig langweilig sein.“ „Ich hab noch nicht so viel gesehen, aber schon alleine der Schulweg ist total anders, als der in Tokio. Hier muss ich über keine viel befahrenen Straßen, es gibt keine Menschenmassen, die sich alle in eine Richtung schieben. Ich muss nicht mit U-Bahn, Zug, Bus und dann noch zu Fuß. Hier ist alles ruhiger“, antwortete Yume leicht wehmütig. „Was du musstest mit Zug, U-Bahn, Bus und dann noch zu Fuß in die Schule? Wann bist du da aufgestanden?“, fragte Brook unglaublich fasziniert. „So um sechs, um sieben musste ich los, ich hab fast zwei Stunden, wenn alles gut ging, gebraucht. Weil die Schule am anderen Ende der Stadt war. Wenn sich der Zug oder der Bus verspätet hatten, bin ich oft zu spät zur Schule gekommen“, erklärte Yume ihnen. Brook stellte sich gerade vor wie es wäre in Japan zur Schule zu gehen, als jemand rief: „Da kommt ja unser Husky und Indi!“ Schallendes Gelächter folgte darauf. Dann baute sich Jessica vor Brook auf und meinte mit boshafter Stimme: „Na, hast du heut mal wieder deine Beschützerin dabei? Die kannst du brauchen.“ Gerade als sie sich umdrehen wollte, bemerkte sie Yume, die neben Daya stand und sie ansah. „Oh, wie ich sehe hast du noch jemanden gefunden, der mit dir redet. Kennt sie dein Geheimnis den schon oder muss man es ihr erst erzählen?“ „Du bist wohl auch nur glücklich, wenn du jemanden fertig machen kannst, oder? Fühlst du dich dann stark? Aber genau das macht dich eigentlich unglaublich schwach. Genau du bist eigentlich nur ein kleines verunsichertes Mädchen, das dadurch, dass es andere fertig macht, sich stark und tapfer fühlt. Du bist nichts anders als bemitleidendeswert“, stellte Yume mit ruhiger Stimme fest, bevor sie Brook und Daya am Arm nahm und hinter sich herzog. Jessica blieb wie angewurzelt stehen und sah ihnen mit giftigem Blick nach. Als sie am Schuleingang ankamen, hatte sich Daya soweit gefangen, dass sie zurückblicken konnte. „Sei froh, dass Blicke nicht töten können, sonst währst du jetzt so was von tot. Wieso hast du das gemacht? Jessica ist die ungekrönte Königin der Schule. Sie macht dir ab sofort das Leben zur Hölle“, wollte Daya verwirt wissen. „Ich hab schon immer gesagt, was ich denk und wenn ihr das nicht pass, dann ist das nicht mein Problem. Außerdem find ich es einfach nur schwach, wie sie Brook und dich fertig macht“, sagte Yume, als währe das ganz selbst verständlich und fragte dann: „Wo muss ich hin, um heraus zu finden, in welche Klasse ich komme?“ „Komm, ich bring dich zum Sekretariat, ich glaub nämlich Brook steht noch ein bisschen unter Schock“, meinte Daya und nahm Brook an der Hand und zog sie hinter sich her. Sie gingen eine lagen Flur entlang und dann eine Treppe hoch. Während sie gerad, um die Ecke bogen, dachte Daya darüber nach, ob Yume wohl an ihrer letzten Schule sehr beliebt gewesen war. Ihrem Selbstbewusstsein nach schon. Aber irgendwas an Yume passte nicht zu dem Bild als beliebtes Mädchen. Erst viel es Daya nicht ein, aber dann wurde es ihr klar. Yume benahm sich anders. Sie hätte sie und Brook eigentlich nicht verteidigen sollen. Sie hätte sie eigentlich links liegen lassen sollen und sich mit Jessica anfreunden sollen. Stattdessen hatte sie sich sofort in Ungnade gestürzt. Gerade als sie fragen wollte, sah sie, dass sie vor dem Sekretariat standen. Als Yume, Brook und Daya herein kamen, sah die Sekretärin auf. „Ah, du musst die neue Schüler in sein. Ich bin Miss Sunshine. Ich such dir schnell deinen Stundenplan raus und sag dir welche Bücher du brauchst. Einen Moment“, sagte sie lächelnd zu Yume und ging auf die andere Seite des Raumes und wühlte in einem Stapel aus Aktenordnern und Blättern. Dort zog sie schließlich zwei Zettel heraus und kam zu ihnen zurück. „Also, du bist in der 9c. Soweit ich mich erinnere müsste ihr beiden da auch sein. Jedenfalls, hier sind dein Stundenplan und hier eine Liste mit Material und Büchern. Viel spaß“, meinte sie dann noch und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Als Yume, Brook und Daya wieder auf dem Flur vor dem Sekretariat standen, hatte sich Brook so weit von ihrem Schock erholt, dass sie wieder ohne Hilfe laufen konnte. Daya fragte endlich: „Warst du eigentlich an deiner alten Schule beliebt?“ „Nein, eigentlich eher berüchtigt. Ich war nie der Typ, der sich leicht eingefügt hat. Ich bin mehr ein Freidenker. Ich hab unseren Beliebten das Leben zur Hölle gemacht, wenn sie die anderen, die sich nicht getraut haben was zu sagen, fertig gemacht haben. Allerdings hatte ich da dann öfters mal Probleme mit Eltern und Lehrern, weil ich angeblich so ‚gemein’ währe. Warum kommst du eigentlich darauf?“, meinte Yume ein bisschen verwundert. „Ich komm drauf, weil niemand, der total unbeliebt ist so ein Selbstbewusstsein hat. Zumindest hier nicht“, erklärte Daya Yume. „Ich war zwar nicht beliebt, aber ich hab einfach schon von zuhause aus gelernt, dass man ohne Selbstbewusstsein nicht weit kommt. Ich hab zwei Schwestern, wenn ich mich nicht durchsetze krieg ich gar nichts“, meinte Yume achselzuckend. Die drei gingen den Gang weiter, bis sie vor einer Tür stehen blieben. „Das ist unsere Klasse“, sagte Brook und sah Yume an. „Ihr habt eindeutig schönere Türen als wir in der Schule“, stellte Yume ernst fest. „Ja wir sind da für bekannt. Aber egal komm mit wir müssen rein, sonst kriegen wir richtigen ärger“,

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine kleinen Schwestern Ai und Nami

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