Von: annimausi@web.de
An: rosahübsch@web.de
Gesendet: 8.Mai,17.00 Uhr
Betreff: ZUM KOTZEN!
Hallo Rosa-Mosa,
so viele Kisten und Möbel. Alles steht durcheinander und ist schon eingestaubt. Wir wohnen jetzt seit fast einer Woche hier, aber die Kisten stapeln sich noch immer. Mam meinte ich solle endlich aus dem Knick kommen. Aber was interessiert mich diese dumme Trulle? Wegen ihr sitze ich am anderen Ende der Welt und meine Freunde sechshundert Kilometer weg von mir! Das gute ist: Direkt vor unserem Haus ist der Strand. Man hat früh immer den perfekten Blick aufs Meer wenn wir Frühstücken. Kommen wir aber zurück zur Sache: Die Schule beginnt bald, neue Lehrer, neue Schüler, keine Freunde…*HEUL,SEUFZ,SCHLUCHZ* Don Busch war der beste Ort überhaupt! Dort gab es wenigstens noch Einkaufszentren, Skater Parks, süße Jungs…Alles was ein Teeny-Herz begehrt. Hier gibt es dagegen nur graue Häuser, ein winziger Supermarkt, betonierte Spielplätze mit gerademal einer Rutsche…TOTAL ÖDE! *Seufz*
Kommen wir zu dir:
Wie geht es dir denn? Deinen Eltern? , Jonny,? Hanna? (ich vermisse sie schrecklich!) Habt ihr neue Lehrer? (Oh, entschuldige. Das weißt du ja noch nicht. Aber sag mir bescheid, ja?)
Bye sagt:
Deine fast versauerte Vivi
Vivien schaltet den Computer aus und sieht sich in ihrem neuen Zimmer um. Überall stehen Kisten, Möbel die nicht an ihrer Position sind und (schon) einen verdreckten Teppich. (Wenn ihre Mutter das sehen würde, würde sich ausrasten!) Sie wollte nur einmal Cola trinken, aber ihre 4-Jährige Schwester wollte sie reinlegen und schüttelte die Flasche so doll, dass der gesamte Inhalt beim öffnen hoch ging. Vivien´s Zimmer war im Keller und somit sehr dunkel. Es gab fünf kleine Fenster. Ansonsten musste das Licht nachhelfen. Zumindest für helle Beleuchtung. Die erste Woche lebten sie schon hier, aber weite Fortschritte wurden nicht gemacht: Die Küche, das Bad und das Wohnzimmer waren die einzigen Räume die fertig eingerichtet waren. Von Vivien´s kleiner Schwester, Judy, das Dachzimmer geht es in winzigen Schritten voran. Aber ihr eigenes Zimmer, Das Gästezimmer, das zweite Bad und der Trainings-und Bewegungsraum blieben unverändert. Mit trübsinnigen Gesicht marschierte Vivien die Treppe hinauf. Ihre Mutter war schon auf Arbeit, Judy hingegen, amüsierte sich bei ihrer neuen Freundin. (Die beiden hatten sich im Garten kennengelernt.) Vivien´s Eltern trennten sich vor einer Woche. Und genau aus diesem Grund, zogen alle (bis auf ihren Vater natürlich) nach Wolfsthal. In die langweiligste Gegend der Welt! Vivien seufzte. Am liebsten würde sie den nächsten Zug nehmen und zurück zu ihren Freunden fahren. Zu ihrem Vater, ja selbst die Schule und die Lehrer vermass sie. Vivien´s Magen knurrte. Seit dem Frühstück hatte sie nichts mehr gegessen. Mit mulmigen Gefühl in dem Magen schaute sie in den Kühlschrank. Vollkornbrot, Karotten, Diät-Wurst (die nach ihrer Meinung viel zu gesund und ekelig sind), Äpfel, Haferflocken (nanu wie kommen die denn darein?), Salat, Tomaten (widerlich), Müsli und stilles Wasser. Vivien verdrehte die Augen. Als ihre Eltern noch zusammen waren, gab es zwischendurch auch mal Fanta, Kekse, Weißbrot, Nutella…Alles weg. Wie ein Traum der niemals in Erfüllung gehen wird. Plötzlich ging ihr ein Licht auf: Sofort stürmte sie die Kellertreppe hinunter und warf die orangene Gardine beiseite. Dahinter befand sich ihre gut bewachte Spardose. 50 Cent, 1 Euro, 1,50…,,3 Euro. Wenn das kein gutes Ergebnis ist.“ Sagte sie und ging nach oben.
Von: rosahübsch@web.de
An: annimausi@web.de
Gesendet: 8.Mai, 18.30 Uhr
Betreff: Kopf hoch!
Hallo annihanni,
Du übertreibst sicherlich. Vielleicht ist es nicht so schön wie Don Busch, aber sieh es positiv: Du hast einen Strand und sicherlich auch bald neue Freunde. Wirst gut in der Schule und kriegst einen süßen Boy ab. Wenn du dich eingewöhnt hast, bist du gleich anderer Meinung.
Mir geht es gut und so wie ich weiß auch Hanna und Jonny. Natürlich sage ich dir Bescheid wenn wir neue Lehrer haben. Wahrscheinlich werden wir Frau lasst-mich-meinen-Job-machen haben. (du weißt schon wer!*zwinker*) Jetzt muss ich los.(Musikschule.)
Adios sagt
Rosa
Mit großen Augen und vollgeschmierten Mund starte Vivien den PC an. Selbst Rosa, ihre allerbeste Freundin- war nun gegen sie. Sie vermass Rosa schrecklich. Ihre blonden Locken im Gesicht, die weichen Hände, die sie streichelten wenn sie Probleme hatte, ihre tolle Kleidung, ihr Lächeln…,,Vivien?! Vivien, bist du da?“, rief eine Stimme von unten. Erschrocken fuhr sie zusammen. ,,Mam?“, sagte sie und lief aufgeregt nach oben. ,,Mam, du bist ja schon da?!“, sagte Vivien und nahm ihrer Mutter die Einkaufstüte ab. Anscheinend war sie noch einkaufen. Mal wieder hatte sie nur gesunde Sachen mitgebracht. Aber halt: Was ist das?! Es sind Kekse. Oh je, wenn ihre Mutter etwas ungesundes mit hat, gibt es irgendwas zu bereden. ,,Ja, auf Arbeit war nicht viel los.“, sagte sie und schmiss ihre Khaki-farbene Jacke auf den Ständer. ,,Schatz, ich muss mit dir reden“, sagte Vivien´s Mutter. Zusammen marschierten sie in die Küche. ,,Judy geht nach dem Kindergarten immer zu ihrer Freundin. Aber dich möchte ich nicht so lange alleine lassen wenn ich arbeiten bin. Deshalb habe ich zur Eingewöhnung schon Morgen einen Babysitter bestellt.“, Vivien sah ihre Mutter mit offenem Mund an. ,,Du hast was getan?“, fragte sie entsetzt. ,,Ich habe einen Babysitter bestellt.“, sagte sie und atmete tief durch. ,,Nein!“, Vivien konnte sich nicht mehr beherrschen und schrie los. ,,Nein! Das hast du nicht gemacht!“ Immer noch ruhig begann ihre Mutter es erneut: ,,Doch habe ich. Ich will dich nun mal nicht alleine lassen.“ Langsam stiegen Vivien die Tränen in die Augen. Als ihr Vater noch bei ihnen war, konnte sie sooft wie sie wollte alleine bleiben. ,,Nein! Als Papa noch da war, durfte ich immer allein bleiben. Du behandelst mich wie ein Kleinkind!“, Eine Träne rollte über ihre Wange und sie stürmte in den Garten. ,,Vivien!“, rief ihre Mutter ihr noch nach. ,,Bleib doch hier! Wir können reden!“, zum Reden ist ihr jetzt aber die Lust vergangen. Mit verlaufender Wimpertusche, rannte Vivien in den Garten. Hinter der Garage befand sich ihr Lieblingsort. Überall standen nur so die Bäume: Tannen, Birken, Eichen, Buchen…Und nur sie kannte den geheimen Weg durch das Labyrinth. Zuerst ging es geradeaus, dann musste man ein kleines Stückchen nach links und dann nach rechts. Zum Schluss noch geradeaus und man ist an der Lichtung angekommen. Als sie hierhin zogen, war das der erste Ort wo sich Vivien verzog. Eine Schaukel (an einem Ast befestigt), ein kleines Baumhaus mit Tisch, Radio und sogar einem selbstgebauten Kühlschrank waren dort zu sehen. Als Aufstieg auf das (ziemlich) hohe Haus dienten übriggebliebene Holzstückchen, die mit Nägeln angeschraubt wurden. Es gab aber auch Super Kletterbäume, die zwar hoch waren, aber überall gab es Äste an denen man sich festhalten konnte oder nach oben schlängelte. Selbst Judy wusste nicht wie man durch diesen Urwald kam. Vivien setzte sich auf die Schaukel (sie bestand auch aus einem Holz teil, dieses war dann an einem Seil befestigt) und wippte ein bisschen hin und her.
Von: annimausi@web.de
An: rosahübsch@web.de
Gesendet: 8.Mai, 21.00 Uhr
Betreff: Keine Ahnung!
Ich weiß überhaupt nichts mehr! In zwei Tagen beginnt die Schule. Für Mam kein Problem, aber für mich der Horror! Und nicht nur das: Sie will das wir bewacht werden wenn sie arbeiten ist. Judy darf immer zu ihrer neuen Freundin, und ich? ICH (ja ausgerechnet Ich) muss von einem Babysitter bewacht werden. Das ist ein Albtraum! Morgen soll der Mensch des Grauens kommen. Langsam verliere ich die Beherrschung: Ist dieser Ort tatsächlich teuflisch? Alle Menschen entpuppen sich als kleine, grüne Monster und wollen nur eins: Menschenfleisch! An jeder Ecke lauern sie mir auf und wollen mich mit ihren Klauen in tausende Stücken zerfetzen. Zivilisierte Menschen die von einer Sekunden zur nächsten durch diesen Ort zu Monstern wurden. Tschau sagt
Deine schon durchgedrehte beste Freundin
,,Vivien?“, fragte eine Liebe, freundliche, zärtliche Stimme. Langsam schielte Vivien´s Mutter durch den Türrahmen. ,,Lass mich in Ruhe!“, schrie Vivien und sprang vom Stuhl auf. Sie wollte einfach nicht mehr mit ihr zu tun haben. ,,Vivien! Lass uns doch mal in Ruhe über alles reden. Wenn du vor Sachen abhaust, wird es auch nicht besser.“, Vivien schaute ihre Mutter böse an. Ihr fingen schon wieder an die Tränen zulaufen. Aber sie wollte stark sein. ,,NEIN!“, rief sie deshalb. ,,Bei dir besteht alles nur aus reden. Etwas anderes kannst du nicht. Ich will und brauche keinen Babysitter! Bei Papa warst du nie so komisch!“, Nun konnte Vivien ihre Tränen nicht mehr zurück halten. In Sekundenschnelle liefen Tonnenweise Tränen über ihre Wange. ,,Schatz,“, sagte ihre Mutter und wollte sie an sich drücken. Doch Vivien zerrte sich weg. ,,Schatz, ich weiß du hast es schwer. Aber dein Vater wurde langsam gefährlich. Er hat getrunken. Viel sogar.“
,,Und deshalb hast du ihn verlassen? Jetzt wo er deine Hilfe braucht?“, Vivien zückte sich ein kleines Taschentuch aus ihrer blauen Trainings-Hose. ,,Liebling, Nein. Er hat angefangen mir zu drohen. Wenn er schon früh getrunken hat, war er Abends stock besoffen und hat angefangen mir zu drohen.“, Nun äffte ihre Mutter den Vater nach: ,,Wenn du dich trennst, passiert nicht nur dir, sondern auch den Kindern etwas. Sagte er, Bleib bei mir und du bist sicher.“ Vivien´s Mutter sah ihre Tochter verständnisvoll an. ,,Ich hatte keine Wahl. Ich liebe ihn, und das weißt du…Aber hätte ich mit ihm zusammen bleiben sollen, weil er mir und euch beiden droht? Nein!, mir war das zu riskant. Und ich hatte auch die neue Arbeit gefunden, ich wäre bis Abends weggewesen. Wer weiß was der euch angetan hätte.“ Ohne ein weiteres Wort verließ ihre Mutter das Zimmer. ,,Du bist trotzdem gemein!“, schrie ihr Vivien hinterher. ,,Wir hätten ja nicht gleich so weit wegziehen müssen!“ Natürlich gab ihre Mutter nicht so schnell auf und streckte erneut den Kopf ins Zimmer: ,,Wir mussten! In näheren Städten hätt er uns doch jederzeit gefunden. Ich konnte einfach nichts riskieren. Dazu kam dann noch der perfekte Job. Und jetzt hör auf zu nörgeln. Ändern kannst du sowieso nichts mehr!“, mit einem lauten Knall schmiss sie die Zimmertür zu. Vivien hingegen, ließ sich mir erneuten Tränen auf ihr Bett fallen. ,Ihre Mutter war so gemein!´ dachte sie.
*
,,Hallo, Vivien. Wach doch bitte mal auf.“, Vivien´s Augen blinzelten. Sie konnte kaum etwas erkennen, außer das eine Person an ihrem Bett saß und sie sanft rüttelte. ,,Guten Morgen, du musst Vivien sein, oder?“, mit einem lauten Schrei setzte sich Vivien auf und quetschte sich in die Ecke des Bettes. Die Frau fing an zu lachen: ,,Ach, du bist ein Witzbold. Ich bin es doch nur.“, es dauerte eine Weile bis sich Vivien von dem Schock erholt hatte. Zuerst dachte sie es wäre ihr Mutter, aber da dachte sie falsch: Vor ihr saß eine dicke Frau, sie sah aus wie ein Ausländer, denn ihre Haut war dunkel. (fast schon schwarz) Sie trug ein hübsches rotes Kleid mit weißen Blumen darauf. Sie hatte goldbraune Haare und sie waren kurz. Sehr kurz sogar. ,,Wer…Wer sind sie.“, brachte Vivien dann aber noch heraus. Und schon wieder fing die Frau an zu grinsen. ,,Ach Liebling, das tut mir leid. Wo sind nur meine Manieren hin?! Ich bin Mrs. Kingsley.“, verwirrend starrte Vivien die Frau an. ,,Ich kenne aber keine Mrs. Kingsley.“, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Ja, noch nicht. Deine Mutter wird die das doch wohl erzählt haben, oder?“, Die Frau betrachtet Vivien großherzig. ,,Von was denn, bitteschön! Davon das eine fremde Frau an meinem Bett sitzt und mich ausquetscht wie eine Zitrone?“, eigentlich war ihr gerade nicht nach scherzen zumute, aber was ihre Mutter manchmal tat, war unerklärlich. Wie fällt dieser dumme Schrulle nur ein, mir eine fremde Frau aufzuhetzen und mir dann noch nicht einmal davon etwas erzählen?! Außer…Oh, Nein! Das kann doch jetzt nicht wahr sein! ,,Sie sind der Babysitter?!“, fragte Vivien dann entsetzt. ,,Ja, das bin ich. Wollen wir hier jetzt noch weiter diskutieren wer, wer ist?“, Vivien schüttelte den Kopf. ,,Na gut. Zieh dich doch einmal an. Das Frühstück ist fertig und dabei kannst du mir etwas über dich erzählen o.k.?“ Ohne weiteres Gerede brach Vivien schon wieder in Tränen aus: ,,Nichts ist o.k.!“, schrie sie. ,,Alles ist total blöd! Die Stadt, die Schule, meine Mam…Einfach alles. Alles ist scheiße! Selbst sie sind es!“, Oh je, hatte sie das wirklich gerade gesagt? Wenn ihre Mutter etwas erfährt wird Mrs. Kingsley sie doch nie mehr besuchen, und das allerschlimmste ist dann vielleicht noch in einen Hort zu müssen, weil Vivien´s Mutter sie nicht alleine lassen will!? Doch anstatt auch los zu brüllen, blieb Mrs. Kingsley ganz locker: ,,Am besten ich lasse dich allein. Komm doch danach bitte runter Frühstücken.“, ohne ein weiteres Wort verschwand die alte Frau durch die Zimmertür. Natürlich konnte Vivien sich keine Träne mehr verkneifen.
,,Vivien?! Vivien, komm es gibt Frühstück!“, Nachdem sie sich umgezogen hatte, beschloss Vivien einen kleinen Spaziergang vor dem Frühstück zu machen. ,Der würde ihr sicher helfen´ dachte sie sich. ,,Nein! Ich will nichts essen! Ich bin mal ein wenig in der Stadt!“, natürlich streckte Mrs. Kingsley den Kopf aus der Küchentür: ,,Ohne etwas zu Essen im Magen, gehst du mir nicht aus dem Haus!“, Drohend hob sie ihren kleinen, wurstigen Finger. ,,Oh doch! Ich habe keinen Hunger, und wenn ich das nicht habe, dann esse ich auch nicht!“
,,Komm her! Deine Mutter hat gesagt ich bestimme! Und wenn ich etwas sage, dann nicht nur aus Spaß.“
,,Meine Mutter?!“, nun konnte sich Vivien nicht mehr halten und schrie erneut los: ,,Meine Mutter ist das letzte! Wegen ihr sitze ich in dieser verlassenen Stadt mit einer dicken, fetten Frau die behauptet meine Mutter wäre klasse! Es mag vielleicht sein dass sie nur helfen wollen, aber halten sie sich aus meinem Leben fern! Auf sie und meine Mam kann ich auch ganz gut verzichten!“, ohne sich noch einmal umzublicken, rannte Vivien aus dem Haus auf die Straße. Sie wollte weg. Einfach nur weg! Egal wohin. Sie rannte so schnell wie sie ihre Beine trugen durch die Stadt. Wie eine irre auf der Flucht. Als sie an einem kleinen Spielplatz ankam, setzte sie sich auf die Bordsteinkante und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Dabei hörte sie nicht, wie sich ein Mädchen (so ungefähr in ihrem Alter) auf sie zukam. ,,Hallo? Wer bist du denn?“, fragte sie. Erschrocken fuhr Vivien nach oben. Das Mädchen hatte schwarze, lange Haare. Sie trug ein gelbes T-Shirt mit einem Smiley oben drauf. Eine enge Dreiviertel-Jeans war dazu perfekt. Sie klimperte mit ihren schwarzen, langen Augenwimpern. Die hellblauen Augen, strahlten förmlich unter der Haarpracht hervor. ,,Was geht die das denn an!?“, fauchte Vivien sie an. ,,Entschuldige! Ich dachte du wärst neu hier und brauchst jemanden der dir die Stadt zeigt. Aber na gut?! Wenn Prinzessin auf der Erbse eben nicht möchte…“, mit einer kleinen Handbewegung wollte sich das Mädchen wegdrehen, doch Vivien sprang auf und hielt sie am Arm fest. Das fremde Mädchen schaute sie nur bedrohend an: ,,Lass mich los! Erst willst du nicht reden und dann plötzlich Krankenhaus reif prügeln?“, Vivien schüttelte den Kopf. ,,Nein!“, murmelte sie: ,,Das wollte ich nicht. Ich bin nur fix und fertig. Meine Mam wollte hier her ziehen und ich musste mit. Und jetzt denk sie auch noch, ich kann nicht allein sein, während sie arbeitet. Darum hat sie einen Babysitter bestellt.“, ungläubig sah das Mädchen Vivien an und grinste dabei: ,,Eine Babysitter? In deinem Alter?“, statt einer Antwort nickte Vivien bloß. ,,Leider!“, murmelte sie dann noch in ihr rotes T-Shirt. Darauf war eine große glitzernde Maus abgebildet. Wie immer trug sie ihre lockigen, orangenen Haare zu einem Pferdeschwanz. ,,Ich bin Elanda. Ich wohne seit meiner Kindheit in diesem verlassendem Ort.“
,,Du findest ihn auch schrecklich?“, fragte Vivien ungläubig. Elanda nickte nur. ,,Ich bin Vivien Bauer. Wir wohnen seit einer Woche hier. Leider beginnt auch in zwei Tagen die Schule. Ich bin so aufgeregt.“ Auf einmal sprang Elanda auf. Vivien erschrak und setzte sich gleich ein paar Hinter breite weiter weg von ihr. ,,Was ist denn los?“, fragte sie erschrocken. Über ihnen stand eine große Eiche die, die Sonne bisher fern gehalten hat. Dahinter verkroch sich Elanda. ,,Ach nichts. Ich bekomme nur leicht einen Sonnenbrand.“, doch Vivien merkte sofort, das dies nicht die Wahrheit war. Plötzlich kamen wie aus dem Nichts zwei dunkel gekleidete Menschen um die Ecke. Die eine trug ein schwarzes, langes Samtkleid mit hohen Absatzschuhen und einer dunklen Sonnenbrille. Der Mann neben ihr, war im schwarzen Anzug, mit heraus polierten Schuhen (und natürlich auch mit Sonnenbrille) gekleidet. Vivien erschrak sich erneut, stand diesmal aber auf und trat Schrittweise nach hinten. Auch Elanda erschien erschrocken zu sein. Denn die, machte sich plötzlich ganz klein. ,,Was machst du hier?!“, zischte die Frau und packte Elanda unsanft am Arm. ,,Aua!“, versuchte sie sich zu wehren. ,,Mam, drück nicht so dolle zu!“, mit bleich gewordenem Gesicht sah Vivien abwechselnd vom Mann, der Frau zu Elanda. Die wäre am liebsten im Erdboden versunken. Das sah man ihr an. ,,Elanda! Sind das deine Eltern?“, als Vivien dies sagte, sprang der Mann auf sie zu und packte sie genauso unsanft am Arm. ,,Woher kennst du sie?!“, brüllte er ihr ins Gesicht. ,,Ich..Ich“, brachte Vivien vor lauter Angst nur heraus. ,,Woher du sie kennst?!“, nun quetschte er Vivien den Arm ein. Die aber stieß einen lauten Schrei aus. ,,Papa!“, rief Elanda. ,,Papa lass sie los! Ich habe mit ihr geredet.“, Vivien´s Arm war schon ganz blau, als der schräge Mann sie los ließ. Das einzige was sie noch mitbekam war, dass der Typ noch schrie: ,,Wir reden noch mein Fräulein!“, dann klappten Vivien die Augen zu.
Tag der Veröffentlichung: 12.05.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch allen die ich kenne,aber auch meiner Familie und meiner besten Freundin.^^