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Für alle Ewigkeiten 16. Wie würde sich so was wohl anfühlen?
Währe dieses Wesen glücklich und dankbar dafür, dass es niemals alt wird, dass es alle Epochen miterleben kann und dass es mehr weiss als jeder andere? Oder währe dieses Wesen im Grunde seines Herzens einsam und allein?

Nun ja, wie soll ich sagen ich bin dieses Wesen. Das Wesen, welches niemals altert, alles weiss und im Grunde seines Herzens einsam ist.

Ich bin Josi oder besser gesagt Josephine Magnolia Afrodita De Soires. Geboren am 24. August 1660. Ich werde genau in diesem Jahr 350 Jahre alt.
Mein wahres Leben, also das bevor ich ein Vampir wurde, war nicht sehr lang mein offizielles Sterbedatum ist der 7 Oktober 1676. Ich hatte jedoch ein sehr priwilligiertes Leben mit wundervollen Eltern, Freunden und einem Verlobten von dem die Mädchen im Jahr 2010 nur träumen können.

Mein Leben war vollkommen, bis zu jenem Tag an dem mir das Schicksal all das nahm was mir lieb war, sogar mein Leben.

Alles geschah in der Nacht vom 6 auf den 7 Oktober. Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen. Es war ein wundervoller Tag, die Sonne schien und es kam einem vor als als wollte der Sommer revue passieren. Ich Amüsierte mich zusammen meiner besten Freundin, Anna Magdalena und meiner kleinen Schwester, Elizabetha. Gegen Abend zogen die Wolken auf, es war unglaublich wie plötzlich dieser Sturm aufzog, binnen Minuten war der Himmel schwarz als wäre es mitten in der Nacht, dabei hatte die Uhr gerade erst sechs Uhr geschlagen. Wir begaben uns ins innere des Anwesens ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, dass dort unser Mörder lauerte.

Drinnen waren die Kerzen an, so war es nicht ganz so finster. Die Herren waren am Karten spielen: Mein Vater, Lord Peter Harison, mein verlobter George und Sir Lucifer, der beste Freund meines Vaters, der eigentlich mein Gatte hätte werden sollen.
Die Damen erzählten sich den neusten Klatsch und Tratsch vom Hofe bei dem ich nicht viel mitzureden hatte, ich war eben noch nie besonders gesprächig gewesen.

Trotz der laut tobenden Natur wurde man irgendwann müde und Sir Lucifer machte eine Bemerkung, die meines Erachtens nach vielleicht zum Ausgang dieser Nacht führte. Er sagte: Nun ja meine schöne Josephine hättest du mich zum Gatten genommen dann hättest du nun eine weniger schmächtige Schulter zum Anlehnen. Dabei schaute er George verächtlich an und ich sah in ihm eine Wut ansteigen, eine die ich bei ihm noch nie gesehen habe.

Als ich und George in unser Schlafgemach gingen redete er kein Wort. Dort angekommen fing er an meinen Hals zu liebkosen, plötzlich spürte ich ein Brennen, es war als hätte mir jemand den Hals angezündet so sehr schmerzte es.

Drei Tage lang lag ich am Boden und konnte nicht denken so sehr schmerzte es. Ich fragte mich nicht mal wo die anderen wahren und was George da mit mir angestellt hatte. Nach ungefähr 72 Stunden unglaublichem Schmerz ging es mir besser, jedoch hatte ich das Bedürfnis Blut zu trinken. Ich ging also in den Stahl wo die Pferde wahren und saugte sie aus. Es war eine Art Instinkt ich hatte keinen blassen Schimmer davon was ich tat ich tat es einfach.

Und heute 350 Jahre später tue ich es immer noch aber das mit den Pferden lasse ich lieber. Ich habe einige Vampire gefunden die ebenfalls sich nur von Tierischen Blut ernähren.

Ach ja ihr wollt sicher noch wissen was aus meinem ach so tollen Verlobten geworden ist?!? Nun ja, das verrat ich dann wohl ein bisschen später.


Doch weg von der Vergangenheit, sie ist nicht wichtig. Das einzige, dass wichtig ist, ist das hier und jetzt.
Ich lebe in einer kleinen verregneten Stadt, in Rumänien, was für ein Klische. Ich mag den Regen nicht und auch die Kälte ist mir zu wider aber was soll ich machen?!? Mich in der Sonne blicken lassen und allen zeigen was ich bin.
Ich bin der Meinung, dass diese Welt nichts für die Menschen ist.
es ist doch so: Es gibt im Wesentlichen drei Gruppen von Menschen. Die einen würden uns die Freiheit rauben und uns als Versuchskaninchen brauchen, wahrscheinlich die Wissenschaftler die irgend eine Medizin suchen.
Dann gibt es die Gruppe Menschen die irgendeinen Weg finden würden um uns zu töten, weil wir anders sind, gefährlich oder teuflisch. Das währen dann wohl die krankhaft gläubigen.
Und die letzten, die würden alles dafür tun tun um so zu sein wie ich es bin, unsterblich. Wer das währe weiss ich nicht. Wahrscheinlich die Eitlen oder die Abenteuerlustigen oder einfach nur die die ein neues, aufregendes Leben wollen. Doch solange niemand, oder kaum einer, weiss was ich bin oder dass es überhaupt solche Wesen gibt wie mich, bin ich, für die Leute in meiner Schule, ein ruhiges, furchtbar intelligentes und etwas merkwürdiges Mädchen, dass 17 Jake alt ist.
Hübsch und mit einer Figur von der Heidi Klum und Co. nur träumen können, ein Mädchen das von allen weiblichen Wesen beneidet wird und von den männlichen verehrt, dass jedoch alles dafür tun würde durchschnittlich zu sein.


Nun fragt man sich doch automatisch warum will eine Vampirin, die das Glück hat ewig schön und jung zu sein, ein durchschnittliches Mädchen sein?
Dafür gibt es einen ganz plausiblen Grund, die Einsamkeit. Obwohl ich das grosse Privileg habe mit vier weiteren Vampiren zusammen zu leben die den gleichen Lebensstyle führen wie ich, sehne ich mich nach Liebe, ein Gefühl welches ich noch nie RICHTIG empfunden habe.
Und wenn ich Philip und Elena, die sich als meine Adoptiveltern ausgeben, oder Marcus und Nina, meine Geschwister, sehe werde ich eifersüchtig auf das was sie fühlen dürfen und was mir verwehrt bleibt. Wie sehr wünsche ich mir doch das zu fühlen was sie fühlen.
Doch ich bin allein, auch wenn ich noch so viele Verehrer habe.
Aber es gibt eine Person zu der ich mich auf eine magische Art und Weise hingezogen fühle; Damon Donovan aber er ist ein Mensch und das heisst so gerne ich auch würde können wir nicht zusammen sein, denn es besteht immer die Gefahr, dass ich die Kontrolle verliere und ihn töte und so etwas würde ich mir niemals verzeihen. Denn Damon ist ein zu guter Mensch um so elend, nämlich als das Opfer eines Vampirs, zu enden. Aus diesem Grund unterdrücke ich meine Gefühle und hoffe, dass er es irgendwann mal aufgibt mich zu umwerben, dass er sich irgendwann in jemanden verliebt bei dem nicht jede einzelne Sekunde die Gefahr besteht, dass er getötet wird. Denn ich Liebe ihn zu sehr, als dass ich es jemals wagen würde ihn in Gefahr zu bringen oder im sein menschliches Leben wegzunehmen.

Am Montag morgen als ich in die Schule fuhr hatte ich ein mulmiges Gefühl, ich hatte so eine Ahnung, dass irgendwas geschehen wird. Und dann kam die Geschichtsstunde und Mr. Dirkulescu stellte uns eine neuen Schüler vor, ich erkannte ihn sofort, die goldblonden, lockigen Haare, der stolze, aufrechte Gang, dieser unergründliche, mysteriöse Blick, die balsse Haut, es war George, mein ehemaliger Verlobter.
Obwohl ich niemals das Bedürfnis hatte mich zu rechen und es ihm heimzuzahlen, kam in mir eine plötzliche Wut auf. Ich wollte nichts sehnlicher als auf ihn drauf zu springen, ihn in abertausende von stücken zu zerreissen und ihn zu verbrennen. Die Wut blieb nicht unbemerkt, Damon der neben mir sass war erschrocken, denn ich zitterte am ganzen Leib, was ich erst bemerkte als er mich fragte: "Bist du okay?" Ich war erschrocken, verwirrt und in mir tobte ein riesiger Konflikt, ob ich George sofort an die Gurgel gehen sollte oder erst wenn wir alleine sind, nein ich war alles andere als okay. Dennoch sagte ich: " Ja, ja alles bestens. Ich war gerade nur sehr überrascht der Neue ist ein alter Bekannter, weisst du." Damon nickte nur, aber in seinem Gesicht lag Zweifel über die Glaubwürdigkeit dieser Geschichte.
Natürlich hörte George alles, er hatte genau so gute Ohren wie ich sie hatte, und natürlich hatte er mich auch schon entdeckt. Er lief an mir vorbei und schaute mir direkt in die Augen und ich ihm. Doch zu meinem erstaunen waren seine Augen golden, er hatte keine Kontaktlinsen wie ich vermutete, es waren die Augen eines Vegetariers, die gleichen wie ich sie hatte.
Ich wusste nicht was ich denken sollte. Wie konnte er nur ein Vegetarier sein wenn er doch meine ganze Familie und auch meine Freunde auf dem gewissen hatte. Er hatte sie Kaltblütig ermordet sie ausgesaugt bis auf den letzten Tropfen nur ich habe überlebt, im übertragenen Sinne.
Ich beschloss ihn zur Rede zu stellen, er war mir eine Erklärung schuldig, auf diese habe ich immerhin 350 Jahre lang gewartet. Na ja gut es war mir erst in diesem Moment aufgefallen, dass ich irgendwo tief in mir drin darauf wartete.
Wie vermutet zog sich die Stunde in die länge und eigentlich folgte ich dem Unterricht gar nicht, wie sollte ich auch ich habe den 2. Weltkrieg schliesslich miterlebt und wusste besser bescheid als jeder Lehrer an dieser Schule.
Dann endlich klingelte es und wir hatten Mittagspause. George war schnell weg, so schnell, dass es beinahe schon auffällig war, jedoch hatte ich nicht das Gefühl er würde vor mir fliehen, im Gegenteil ich glaubte zu meinen, dass ich ihm folgen sollte, also ging ich ihm nach.
Er ging in den Wald, der gleich hinter der Schule war.
nachdem wir zirka eine Minute lang durch den Wald gerannt waren hielt er an und drehte sich um, sein Gesicht war aber nicht so wie ich es erwartet hatte. Ich dachte, dass er so überrascht währe wie ich, doch so sah es nicht aus. Anscheinend wusste er, dass ich hier lebe, offenbar hat er mich gesucht. Doch ich sah in seinem Gesicht noch etwas anderes, sein Blick bat mich allem Anschein nach um Verzeihung. Dann begann er mit seiner wundervollen, melodiösen Stimme, die ich noch aus meinem alten Leben kannte, zu sprechen: "Es tut mir leid" Wow ich sollte vielleicht Psychologin werden oder sonst irgend einen Beruf machen in dem man die Gesichtsdeutung braucht, möglicherweise sollte ich zum FBI gehen. "Warum entschuldigst du dich bei mir?" Was für eine bescheuerte Frage er hat mir mein Herz gebrochen, mir mein Leben genommen und alle getötet die ich mal liebte, ja diese Frage war nun wirklich überflüssig. " Wegen mir musst du dieses Leben leben, wegen mir bist du verdammt..."
" Wegen dir sind alle weg die ich mal geliebt habe, wegen dir habe ich 100 Jahre lang allein gelebt ohne irgendjemanden. Ja, ja, ja ich hätte es beinahe vergessen, dass der Bastard, der hätte mein Mann werden sollen, am Tod meiner Familie schuld ist und an all dem anderen Leid, dass ich ertragen musste." Fiel ich ihm ins Wort. "Du urteilst falsch meine liebe Josephine."
"Josi, ist ein bisschen moderner immerhin muss man sich anpassen. Doch was gibt es da zum Urteilen, wenn die Lage so offensichtlich ist?" Er lächelte, zu meinem Erstaunen. "Ach bitte Josi. Natürlich bin ich am zweiten Teil deiner Behauptung schuld, dies bestreite ich nicht, dafür habe ich mich entschuldigt. Doch ich habe deiner Familie kein Haar gekrümmt, ich..." Wieder fiel ich ihm ins Wort "Natürlich nicht! Ihr Blut hat sich nur eben einfach so in Luft aufgelöst" Sagte ich mit einem sarkastischen Unterton. Doch nun sah er richtig wütend aus und dies war auch an seiner Stimme deutlich zu erkennen. " Ich habe deine Familie NICHT getötet. Ich habe versucht sie zu retten. Davon hast du aber nichts mitbekommen, weil du dabei warst dich zu verwandeln. Ich war nicht der einzige Vampir in der Umgebung weisst du? Es gab andere nicht viele aber diese waren dafür um so blutrünstiger. Und sie brannten förmlich darauf adeliges Blut zu kosten. Ich habe in meinem Leben, welches immerhin schon 600 Jahre andauert viele Menschen getötet, da bin ich ehrlich. Doch mein letzter Mord ist über 550 Jahre her...." Jemanden ausreden zu lassen war noch nie meine Stärke gewesen, dafür war ich viel zu ungeduldig und dickköpfig. " Komisch ich bin aber erst 350 Jahre alt. Da frag ich mich doch, wer von uns beiden hat die letzten Jahrhunderte nicht Mathe gemacht?" "Du lebst. Du bist zwar kein Mensch aber du lebst. Ich liebte dich deswegen konnte ich nicht zulassen, dass es eine Welt gibt in der du nicht bist." Seine Stimme war nicht mehr wütend sondern ein, selbst für mich, kaum hörbares Flüstern. " Ich habe versucht weitere zu verwandeln, doch es ging nicht. Ich konnte mich unmöglich gegen acht Vampire durchsetzen, sie hätten mich getötet. Natürlich war das alles furchtbar armselig von mir gewesen, ich hätte es versuchen können oder ich hätte meine grosse Liebe mitnehmen können. Doch ich war ein Feigling. Und noch heute tut es mir in der nicht vorhandenen Seele weh dich im stich gelassen zu haben. Doch nun sehe ich die goldenen Augen. Anscheinend hast du dich gut zurecht gefunden." "Ich...ich weiss nicht was ich sagen soll, ob ich dir überhaupt vertrauen kann?" "Selbstverständlich verstehe ich deine Zweifel, doch wenn ich in böser Absicht gekommen währe hätte ich dich schon längst umbringen können. Ich bin hier weil ich dich brauche, wie die Menschen die Luft zum atmen. Ich liebe dich mehr als ich es je getan habe als du noch ein Mensch warst."
"George bei allem Respekt aber ich sehe dich zum ersten mal seit drei einhalb Jahrhunderten und du sagst mir, dass du mich immer noch liebst. Nach so langer Zeit in der du mich allein gelassen hast. Das ist doch krank! Ausserdem kann ich dich nicht lieben, nicht nach all dem was du eben nicht getan hast. Selbst nicht dann wenn ich dich je geliebt hätte." Der Ausdruck in seinem Gesicht war traurig aber dennoch versteinert. "Solche Worte tun weh meine Liebste."
"Verstehe das nicht falsch. Du warst damals immer gut zu mir, ein Mensch mit dem ich hätte leben können weil er für mich ein guter Freund war. Doch Liebe war nie zwischen uns." Ich erwartete einen Wutausbruch, doch er kam nicht. Als er begann zu sprechen lag darin zwar eine gewisse Trauer aber keine Spur von Wut.
"Nun ja, wie konnte ich auch nur so dumm sein und glauben, dass du mich lieben könntest vor allem wenn ich doch die Gefühle dieses Jungen spüren kann. Damon nicht wahr? Aber ich habe mich etwas gefragt. Ich kann die Gefühle von jedem spüren, doch deine bleiben mir verborgen, was ist deine Kraft, meine schöne?"
"So du kannst also die Gefühle anderer erspüren, kannst du sie denn auch beeinflussen?"
"Leider nicht. Doch ich habe dich was gefragt oder ist das ein Geheimnis?"
"Nein, kein Geheimnis. Ich kann die Kräfte von anderen schlucken und sie für mich verwenden."
"Wie meinst du das, für dich verwenden?"
"Na ja ich wusste schon vorher, als du deine Kraft gegen mich anwenden wolltest, das du Gefühle erspüren kannst denn ich habe die Kraft in mich hineingesogen und dann habe ich sie verwendet und wusste wie sich Maja, also das Mädchen, welches vor mir sass fühlte, sie war fast so gelangweilt wie ich. Weisst du es ist schwer zu erklären. Ich hoffe du verstehst es?"
"Ich kann dir folgen. Eine sehr mächtige Gabe die du da hast."
"Kann man wohl sagen. Doch ich glaube wir sollten langsam zurück gehen bevor die Leute anfangen zu tuscheln."


Mit diesen Worten war auch unser Gespräch zu ende. Ich rannte wieder zum Kampus, doch allem Anschein nach folgte er mir nicht. Und darüber war ich irgendwie froh denn ich musste mich erst mal sammeln. All das von dem ich mir so sicher war dass es stimmte war nicht wahr gewesen. Die Geschichte, auf der ich mein altes leben aufgebaut hatte, war ein Irrtum. Die Nacht in der ich Starb war nicht dafür gedacht mich zu töten sondern mein Leben zu verlängern.
Nachdem ich wieder einigermassen bei verstand war, ging ich in die Cafeteria und setzte mich an den Tisch wo meine Geschwister und ein paar Freunde sassen. Doch es gab ein neues Gesicht. Ein Mädchen, sie war schön sehr schön sogar. Ihre Augen waren leuchtend grün, so dass sie auch den Menschen mit weniger guten Augen aufgefallen sein müssen, ihre Haut war blass, wenn auch dünkler als die von mir und um ihren Hals trug sie ein Amulett, es sah aus als währe es aus einer anderen Zeit, möglicherweise ein Erbstück. In der goldenen Fassung war ein Edelstein, er war leuchtend rot und hatte die Form eines Auges. Beinahe erinnerte es mich an die Augen meiner nicht vegetarischen Artgenossen. Aus irgendeinem Grund blieb mein Blick an diesem Amulett hängen und ich starrte es so lange an bis mich Damon aus den Gedanken riss.
"Was hast du? Du wirkst so nachdenklich."
Das Mädchen, dessen Namen ich noch nicht kannte hatte anscheinend gemerkt, dass ich das Amulett anstarrte.
"Ich glaube ihr gefällt meine Kette"
Damon hatte das Mädchen ofensichtlich schon vergessen gehabt und bemerkte ihre Anwesenheit erst jetzt.
"Oh hab ich total vergessen. Josi das ist meine Cousine Amanda, Amanda das ist Josi."
Amandas und mein Blick trafen sich, ich schaute ihr ganz tief in ihre leuchtenden giftgrünen Augen und sie mir in meine karamell farbenen.
Wie aus einem Mund sagten wir dann: "Freut mich."
Ich wusste nicht wer diese Amanda war, jadoch kam sie mir sehr komisch vor, denn nicht nur ihre Kette war nicht aus dieser Zeit auch ihre Sprache. Doch dann riss mich erneut Damon aus meinen Gedanken.
"Hey Josi, hast du vor hier Wurzeln zu schlagen? Es hat schon geklingelt."
Die ganze Stunde über dachte ich an Amanda. Dabei fiel mir auf, dass sie und Damon gewisse Ähnlichkeiten aufzuweisen hatten. Sie waren beide sehr schön, hatten beide helle Haut, ihre Gesichtszüge ähnelten sich auch und sie hatten beide grüne Augen, auch wenn die von Damon eher an einen Smaragd erinnerten und die von Amanda an Gift.
Aber warum sollten sie sich auch nicht ähnlich sehen, schliesslich sind sie ja verwandt.
Die Pause war vorbei gegangen und ich hatte es noch nicht mal bemerkt, die ganze Zeit über war ich in Gedanken versunken oder besser gesagt in Trance.
Eigentlich hätte ich in der nächsten Stunden Sport gehabt, jedoch wäre ich so oder so zu spät gekommen, ich beschloss also die, nicht besonders kreative, Ausrede "Ich hab meine Tage" zu benutzen.
Ich wollte jetzt nicht in die Schule, ich wollte mehr über Amanda erfahren, ich wusste selber nicht wieso, aber ich hatte dieses komische Gefühl, auf irgend eine Weise warnend und doch unbeschreiblich, natürlich war da auch ein wenig Neugierde im Spiel.
Auf dem Weg zur Bibliothek, hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden, doch jedes mal wenn ich mich umdrehte war da niemand. Ich begegnete das ein oder andere mal einem Schüler der eine Freistunde hatte, doch verfolgt wurde ich nicht. Mein Gefühl musste mich täuschen, redete ich mir ein, obwohl ich genau wusste, dass ich tief im inneren recht hatte. In der Bibliothek angekommen setzte ich mich an einen der, veralteten, langsamen und nicht mit dem neusten Betriebssystem ausgestatteten, Computer. Ich googelte dort den Namen Amanda Donova, nichts, jedenfalls nichts was interessant währe, Twitter Accounts, Homepages und noch mehr uninteressantes Zeug über die Amandas dieser Welt. Dann gab ich Amulett ein und da wurde es interessanter. Amulette sind im Christentum aber auch in anderen Religionen sehr verbreitet, stand da. Doch dann sah ich einen Satz der mir ins Auge stach: "Am Amulett wirkt die animistische Vorstellung, dass magische Kräfte auf den Menschen einwirken, denen er durch das Amulett entgegenwirken kann." Kaum hatte ich den Satz gelesen, schaltete sich der Computer aus und ich roch Rauch und sah in noch dazu auch unter meinem Tisch hochsteigen, der Computer stand in Flammen, er fing an zu brennen wie aus heiterem Himmel. Ich lief, in Panik, aus der Bibliothek, obwohl ich wusste, dass das Feuer mir, ganz im Gegensatz zu meinen Mitschülern, nichts anhaben konnte.

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Tag der Veröffentlichung: 22.05.2010

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