Herausgeber : Verlag Plober ger & Par tner – D82065
Baier br unn
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ganz Deutschland befindet sich zu Zeit im Börsenfieber – jeder will Aktien kaufen, zu jeden Preis. Seit die
Deutsche Telekom 1996 an die Börse ging, ist in Deutschland ein regelrechter Ansturm auf Aktien wie z.B.:
Infinion TOnline
Web.
de usw.
ausgebrochen. Doch Vorsicht! Nicht für jeden ist die Börse geeignet,
Neuemissionen und deren Erfolge in jüngster Vergangenheit, sind keine Garantie – das die Gewinne bei
jedem neuen Unternehmen an der Börse auch sofort „sprudeln!“ – Wenn Sie zum ersten Mal an der Börse
investieren möchten, benötigen Sie neben dem Spekulationskapital auch wichtiges Basisinformationen, die
Ihnen die ersten Schritte zur erfolgreichen Anlage in Wertpapieren erleichtern.
Und als erstes müssen Sie natürlich wissen, wie Sie ein Wertpapierdepot eröffnen, und wie Sie eine Kaufoder
Verkaufsorder erteilen!
Wir wollen Ihnen in unserem neuen Report, das nötige Basiswissen verschaffen, um erfolgreich an der Börse
mit Aktien oder Optionsscheinen – etc. zu handeln, und die ersten Gewinne einfahren zu können!
Gr undlagen:
Wie eröffnet man ein Wertpapierdepot?
Bevor Sie an der Börse so richtig loslegen können, brauchen Sie neben einem Konto natürlich auch ein
Wertpapierdepot. Dies ist ein Konto, auf dem Ihre Wertpapierbestände sozusagen „gelagert“ werden. Ein
solches Depot können Sie im Prinzip bei jeder Bank eröffnen, auch wenn Sie dort kein Girokonto haben. Es
bietet sich aber im Sinne einer unkomplizierteren Abwicklung an, dass Wertpapierdepot bei derselben Bank
zu eröffnen, bei der Sie auch über ein Girokonto verfügen.
Alternativ steht Ihnen seit einigen Jahren auch die Möglichkeit offen, Ihre Börsengeschäfte über einen sogenannten
Discount Broker abzuwickeln. Diese Art von „Banken“ sind in Deutschland besser unter den
Begriff Direktbanken bzw. Discountbanken bekannter Häuser zeichnen sich neben verbraucherfreundlichen
Geschäftszeiten insbesondere durch ein gegenüber den „traditionellen“ Banken – wesentlich günstigeren
Gebührenstrukturen aus.
Die Gebühren variieren von Bank zu Bank, und sollten Sie beim jeweiligen Institut separat erfragen.
Diese Vorteile müssen allerdings damit gekauft werden, dass DiscountBroker
in der Regel nur ausführend,
aber nicht beratend tätig sind. Da der Geschäftskontakt mit Direktbanken nahezu ausschließlich über
Telefon, Fax oder EMail
erfolgt, muß auch auf das persönliche Gegenüber eines Bankmitarbeiters verzichtet
werden.
Wenn Sie als Kunde jedoch „wissen, was Sie wollen“, und bereits über Börsenerfahrung verfügen, bieten
sich mit DiscountBrokern
hochinteressante Alternativen zu herkömmlichen Orderabwicklung via Hausbank.
Wenn Sie nun Wertpapiere kaufen, werden die Kosten hierfür von diesem Girokonto abgebucht, dass auch
„Korrospondenzkonto“ oder „Verrechnungskonto“ genannt wird. Beim Verkauf landet der Verkaufserlös
Bör se für Einsteiger Seite 2
dann ebenfalls auf diesem Konto. Ein Tip hierzu: Wenn Sie sich den Überblick über Ihre Gewinne und Verluste
einfacher gestalten wollen, bietet sich die Eröffnung eines weiteren Girokontos an, auf dem nur die Zuund
Abgänge Ihrer Wertpapiergeschäfte verbucht werden. Diesen Service an mehr Übersichtlichkeit muß
man aber natürlich mit einem Mehr an Kontoführungsgebühren bezahlen.
Neben Ihren persönlichen Daten und der Angabe des Korrespondenzkontos benötigt der Wertpapierberater
Ihrer Bank von Ihnen auch noch die eindeutige Bestätigung, dass Sie zumindest über Grundkenntnisse des
Börsengeschäfts verfügen. Hierzu werden Sie vor Ort über wichtige Grundlagen, z.B. das immer vorhandene
Verlustrisiko aufgeklärt, über Ihre persönlichen Ziele, Interessen und den zeitlichen Horizont Ihrer zukünftigen
Wertpapiertransaktionen befragt. Das wird protokolliert und Ihnen auch schriftlich ausgehändigt.
Der Grund: Die Banken möchten verhindern, dass sich völlig unerfahrene Anleger gleich in hochkomplizierte,
riskante Transaktionen stürzen und sich dadurch um ihre Ersparnisse bringen – verständlich!
Zudem: Schließt eine Bank für Sie Wertpapiergeschäfte ab, ohne sich vorher über Ihre Vermögensverhältnisse,
insbesondere aber Ihre „Geschäftsfähigkeit“ für die jeweiligen Börsensegmente informiert zu haben,
ist sie laut deutscher Rechtsprechung – in der sogenannten Beraterhaftung, d. h. eventuell entstehende Verluste
können von Ihnen gegenüber der Bank gegebenenfalls juristisch geltend gemacht werden.
Das Banken diese Risiken nicht tragen wollen, dürfe jedem klar sein!
Die Auftragserteilung:
Kaum eines kann ärgerlicher sein, als ein Fehler bei der Erteilung eines Kaufoder
Verkaufsauftrages – denn
so etwas ist immer und absolut vermeidbar. Daher wollen wir Ihnen einige Tips geben, wie Sie eine perfekte
Order erteilen!
Gleich der erste Ratschlag vorweg: Besorgen Sie sich am besten alle erforderlichen Daten und Informationen,
bevor Sie den Auftrag bei Ihrem Wertpapierberater aufgeben! Was brauchen Sie dazu?
Das wichtigste hierzu ist die Wertpapierkennummer (WKN). Egal ob Aktie, Anleihe oder Optionsschein –
mit Ausnahme von Optionen und Futures ist an der Börse alles durch eine eigene sechsstellige Kennummer
gekennzeichnet, welche die Auftragsweiterleitung und – Ausführung vereinfacht, beschleunigt und Verwechslungen
verhindert. Möchten Sie also zum Beispiel Aktien von Siemens kaufen, erfragen Sie zunächst
die Wertpapierkennummer der Aktie – bei Siemens lautet sie beispielsweise 723600. Dann sollten Sie sich
vorab entscheiden, wieviel Stück eines Wertpapieres Sie haben möchten bzw. wieviel Geld Sie bei dem geplanten
Auftrag anlegen wollen. Als nächstes sollten Sie erfragen, an welcher Börse (Börsenplatz) das gewünschte
Wertpapier gehandelt wird. Die Börse in Frankfurt ist zwar die größte deutsche Börse, aber bei
dennoch bekommen Sie einige Optionsscheine oder ausländische Aktien beispielsweise nur in Berlin,
Stuttgart oder München, bzw. werden an einer anderen Börse liquider gehandelt.
Der nächste Punkt: Auf welche Weise soll die Order ausgeführt werden? Hier gilt es drei Aspekte zu beachten:
Wollen Sie die Order limitiert oder unlimitiert aufgeben?
Ein Limit heißt – beim Kaufauftrag: Das Sie dem Auftrag die ausdrückliche Bedingung beifügen, dass Sie
nur einen Betrag X (Euro) pro Stück zu zahlen bereit sind, und keinen Cent mehr. Will Ihnen aber zu diesem
Kurs niemand etwas verkaufen, gehen Sie leer aus.
Bei einem Verkaufsauftrag bedeutet Ihr Limit umgekehrt, dass Sie mindestens X Euro pro Stück haben
wollen, und die Papiere ansonsten lieber. Dagegen:
Unlimitierte Kauforders heissen „BilligstOrder“.
Mit einem BilligstAuftrag
sagen Sie dem Händler am
Börsenpakett, wenn dieser Ihre Order zur Ausführung erhält, dass Sie die Papiere unbedingt und so schnell
wie möglich haben wollen – aber so billig wie möglich!
Ein unlimitierter Verkauf heißt „BestensOrder“.
Auch hier lautet die Aussage Orderausführung so schnell
wie möglich und egal unter welchen Bedingungen – nur wenn möglich mit dem höchsten, sofort erzielbaren
Preis! Auf diese Weise stellen Sie nahezu sicher, dass Sie die gewünschten Papiere auch wirklich bekommen
bzw. loswerden können. Dabei gilt die Faustregel: Je weniger Umsätze in einem bestimmten Wertpapier
auftreten, desto größer ist das Risiko, dass Sie durch unlimitierte Aufträge absolute Phantasiepreise bezahlen
oder erhalten, während Ihnen dies zum Beispiel beim Kauf der SiemensAktie,
bei der täglich HunderttauBör
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sende von Aktien umgesetzt werden, kaum passieren kann!
Orderführung zur Kasse oder variabel? Wenn Sie eine größere Anzahl an Papieren kaufen oder verkaufen
möchten, können Sie dies im variablen Handel tun. Variabel bedeutet, dass Ihre Order quasi eine Einzelbehandlung
genießt. Sie steht für sich allein an der Börse und wird dann ausgeführt, wenn ein Gegenpart auftritt,
der Ihre Bedingungen für Kauf oder Verkauf akzeptiert. Die erforderlichen Stückzahlen für den variablen
Handel sind je nach Art des Wertpapiers, der Börse und dem genutzten Handelssystem recht unterschiedlich.
Sie sollten daher bereits vorher zeitgerecht bei der Bank nach Bedingungen fragen.
Umgekehrt : Erteilen Sie einen Kaufbzw.
Verkaufsauftrag mit nur geringem Umsatzwert bzw. mit weniger
als 50 Stück, so wird dieser zu einem von der Börse ermittelten Einheitsbzw.
Kassakurs abgerechnet. Von
Börse zu Börse schwankt der Zeitpunkt – dieser Kursfeststellung (in Frankfurt z. B. 12:00 Uhr), er bleibt
aber auch für später an diesem Tag eintreffende Kleinorder gültig.
Soll die Order nur für den heutigen Tag gelten, oder bis Monatsende gültig sein?
Wenn Sie Ihre Order nur für den heutigen Tag erteilen, wird sie ersatzlos gestrichen, wenn es innerhalb
dieses Handelstages nicht zu einem Abschluß kommen konnte – gleich ob kein Abnehmer oder Verkäufer
aufgetreten ist oder Ihr Limit nicht erreicht wurde. Wenn Sie dann am nächsten Tag trotzdem noch kaufen
oder verkaufen wollen, müssen Sie eine neue Order erteilen. Wenn Sie die Order aber bis zum Monatsende
gültig (auch ultimo genannt) aufgeben, bleibt sie bis zum Monatsablauf bestehen, bis sie gestrichen wird, es
sei denn, sie konnte bis dahin ausgeführt werden.
Das ist zwar sehr praktisch, aber Sie müssen dann unbedingt daran denken, diese Order zu streichen, wenn
Sie es sich doch anders überlegt haben!
In diesem Zusammenhang: Sie können einen Auftrag natürlich jederzeit wieder streichen lassen oder Ihre
Bedingungen ändern, also etwa ein Limit eingeben und oder aufheben etc.!
Dafür berechnet Ihnen Ihre Bank allerdings einen kleinen „Obulus“!
Wenn Sie Zeit genug haben, sollten Sie persönlich zur Bank gehen und Ihre Order vor Ort erteilen.
Ihre Angaben und Wünsche werden dann vor der Eingabe in den Computer schriftlich aufgenommen, mit
Ihnen durchgegangen und durch Ihre Unterschrift in ihrer Richtigkeit bestätigt. Damit können Sie Mißverständnisse
natürlich nahezu ausschließen (gegenüber einem Orderauftrag am Telefon)!
Wenn es aber einmal sehr schnell gehen soll oder muß, kommen Sie an einer telefonischen Order nicht
herum. Dann sollten Sie aber unbedingt zuvor alle notwendigen Daten und Angaben parat legen, und sich
die Order vom Bankangestellten wiederholen lassen, bevor Sie Ihr endgültiges O.K. geben.
Als letztes: Zu jeder Order erhalten Sie nach der Ausführung eine schriftliche Abrechnung von Ihrer Bank.
Diese Abrechnung sollten Sie genau daraufhin überprüfen, ob alles auch wirklich korrekt gemäß Ihres
Auftrages abgelaufen ist.
Denn die Zeit, Einwände bei fehlerhafter Ausführung zu erheben, ist befristet.
Wenn Sie all diese Informationen vor der Ordererteilung vorbereitet haben, ist das Risiko eventueller Mißverständnisse
so weit wie es nur möglich ist reduziert. Denn wenn der richtige Zeitpunkt zum Kauf oder
Verkauf gekommen ist, sollte das ganze ja so schnell und reibungslos wie möglich vonstatten gehen – an der
Börse ist Zeit wirklich Geld!
Anfänger fehler :
Es gibt eine ganze Reihe von Fehlern, die nahezu jedem unterlaufen, wenn er sich zum ersten Mal an der
Börse engagieren möchte. Wir wollen Ihnen dabei behilflich sein, zu verhindern, aufgrund solcher zumeist
wirklich leicht vermeidbarer Fehler gleich zu Beginn den Spaß an der Börse zu verlieren. Daher einige Tips,
die man unbedingt beachten sollte!
Die Entscheidung, seine Ersparnisse an der Börse erfolgreich zu vermehren, und sich so von der kläglichen
Rendite eines Sparbuchs zu lösen, wird leider viel zu oft blitzschnell in die Tat umgesetzt. So schnell, dass
den meisten nicht die Zeit zu bleiben scheint, sich vorher zumindest die Grundkenntnisse anzueignen. Und
dabei ist das noch gar nicht so schwer! Basisliteratur erhalten Sie in unbegrenztem Umfang sogar bei den
Bör se für Einsteiger Seite 4
meisten Banken, darüber hinaus gibt es eine ganze Palette in Literatur für Einsteiger ebenso wie für Fortgeschrittene.
Das hierfür aufzuwendende Kapital und das bißchen Zeit zum Lesen stehen schließlich in keinem
Vergleich zu den vermeidbaren Kursverlusten, die unerfahrene Anleger ansonsten bei ihren ersten Schritten
im Börsengeschäft erleiden können. Ein weiterer Hinweis, den Sie unbedingt beherzigen sollten:
Kaufen Sie Ihre Wertpapiere bitte niemals auf Kredit! Oft bieten Banken diese Möglichkeit an, wobei die
erworbenen Wertpapiere dann als Sicherheit für das geliehene Geld dienen. Aber Sie dürfen dabei nicht
vergessen, dass Wertpapiere anders als zum Beispiel Häuser, die als Sicherheit für einen Hypothekenkredit
dienen, schon von heute auf morgen starken Schwankungen ihres Wertes unterliegen können. Und So
könnte es passieren, dass die Kurse fallen, die Kreditsicherung dadurch nicht mehr gewährleistet ist und die
Bank von Ihnen den Verkauf der Papiere verlangt. Dann stehen Sie plötzlich ohne Wertpapiere, dafür aber
mit hohen Restschulden da, weil Sie die Aktien oder Anleihen mit Verlust verkaufen mußten. Und nicht selten
muß man dann auch wieder mit ansehen, wie die Kurse wieder kräftig steigen, kam – das man selbst
hatte verkaufen müssen! Und das führt uns gleich zum nächsten wichtigen Tip:
Sie sollten nur einen Teil Ihrer Ersparnisse an der Börse Anlegen, denn Sie wirklich in den nächsten Jahren
nich brauchen werden – oder anders formuliert: Dieses Geld sollten Sie wirklich übrig haben! Denn eines ist
klar: Auf Sicht mehrerer Jahre erzielt sogar derjenige Anleger eine schöne Rendite, die weit über anderen
Anlageformen liegt, der sich einfach wahllos einige Deutsche Standardaktien ins Depot legt und abwartet.
Ist der Anlagehorizont entsprechend langfristig und zum Beispiel auf Ihre persönliche Altersvorsorge ausgelegt,
kann man auch einmal einen Börsencrash mit einem Achselzucken wegstecken. Das sieht aber ganz
anders aus, wenn man dann im Nachhinein plötzlich merkt, dass man das investierte Geld doch eigentlich
dringend braucht! Dann kann es in der Tat geschehen, dass man ausgerechnet in dem Moment wieder verkaufen
muß, zu dem die Kurse gerade niedrig stehen.
Ihr Ziel sollte aber sein – billig zu kaufen und teuer zu verkaufen!
Also: Ihren Notgroschen sollten Sie besser nicht an der Börse anlegen!
Ein wichtiger Hinweis für dauerhafte, langfristige Erfolge klingt eigentlich ganz einfach: Fangen Sie
langsam an! Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Es ist natürlich richtig, dass man mit Optionen
und Futures weitaus mehr Gewinne erzielen kann, als mit normalen Aktieninvestments. Doch um diese
Chancen auch wirklich voll nutzen zu können, sollte man bereits ersten Erfahrungen an der Börse gemacht
haben und vor allem in der Lage sein, die Märkte täglich zu verfolgen. Wer sich also nicht regelmäßig um
seine Engagements kümmern kann oder will, sollte nicht der Verlockung höherer Gewinne erliegen!
Tips:
Es gibt eine ganze Reihe einfacher Tricks, um den Erfolg an der Börse ein wenig anzuschieben. Wir wollen
Ihnen an dieser Stelle einige davon verraten! Zum Beispiel:
Die professionellen Investoren arbeiten nahezu alle mit dem sogenannten „Stop und ShopBuyLimits“.
Was
bedeutet das? Nun, es ist eine bekannte Tatsache, dass das Auf und Ab an der Börse einen starken
psychologischen auf die Marktteilnehmer hat. Wenn die Kurse fallen, beschleicht die Anleger allesamt ein
ungutes Gefühl und verursacht die Neigung, auch lieber selbst auf die Verkaufsseite zu gehen. Genauso
verursacht eine stark steigende Börse allseits gute Stimmung uns suggeriert das hervorragende Gefühl, dass
es wohl ab sofort immer nur aufwärts gehen dürfte!
Um sich von diesen „Fesseln“ zu lösen, legen die Profis bereits vor einem Investment fest, wie weit ein Kurs
zunächst steigen muß, damit man von weiteren Kurssteigerungen ausgehen kann. Dazu bedienen sie sich
zumeist der Systeme der Chartund
Markttechnik. Dieser vorab festgelegte Einstiegskurs wird StopBuyLimit
genannt und verhindert, dass man sich von der guten Laune einer steigenden Börse mitreißen läßt, und
zu früh einsteigt!
Um andererseits zu vermeiden, aufgrund der allgemein bei Kursrückgängen herrschenden Nervosität zu früh
zu verkaufen, setzt man Stopkurse. Auch dies sind zumeist durch Charttechnik erkennbare, markante KursBör
se für Einsteiger Seite 5
niveaus. Wenn diese unterschritten werden, ist in der Tat von weiteren Kursverlusten in größerem Umfang
auszugehen. Das bedeutet: Wenn dieser Stopkurs unterschritten ist, wird verkauft – aber nicht vorher!
Wichtig ist hierbei folgendes:
Bereits direkt beim Kauf eines Engagements sollte ein erster Stopkurs gesetzt werden, und zwar am besten
auf das Niveau der nächsten, unter dem aktuellen Kurs liegenden, markanten Kursmarke – in der Charttechnik
Unterstützung genannt. Wenn die Kurse dann wie erwartet in die Gewinnzone laufen, sollte diese Stopmarke
dann ebenfalls nach oben angeglichen werden, um die steigenden Gewinne effektiv abzusichern!
Eine für den langfristigen Erfolg sehr bedeutende Qualität, welche die alten Hasen im Börsengeschäft auszeichnet,
ist absolute Flexibilität. Die Börsen sind voll mit interessanten Gewinnchancen – man muß sie nur
sehen können. Daher macht es wenig Sinn, sich auf einige wenige Bereiche zu spezialisieren. Wer sich bei
seinen Investments beispielsweise nur auf den Devisenmarkt beschränkt, wird in ereignislosen Phasen und
Seitwärtstrends nichts verdienen. Daher: Halten Sie Ihre Augen in allen Märkten offen und – auch das ist
sehr wichtig – in allen Richtungen. Es ist nämlich statistisch belegt, dass neunzig Prozent der Anleger immer
nur auf steigende Kurse spekulieren. Das ist schade, denn dadurch entgehen ihnen natürlich einige fantastische
Gewinne! Daher: Haben Sie ruhig den Mut, auch einmal auf die Seite der Baisse zu setzten, wenn sie
Zeichen auf Sturm stehen!
Psychologie:
Gerade an der Börse, wo eigentlich Besonnenheit, emotionsloses Kalkül und Berechnung vor herrschen
sollten, übernehmen oft die Emotionen der Marktteilnehmer die Herrschaft über die Kursentwicklung. Der
Grund ist dabei eigentlich leicht nachzuvollziehen. An der Börse geht es um sehr viel Geld – da ist es kein
Wunder, dass Gefühle wie Angst, Gier oder Hoffnung nicht selten die Kurse bestimmen. Doch auch diese
Börsenpsychologie läßt sich durchschauen und meistern, wenn man einige typische Verhaltensweisen kennt
und sie richtig einordnen kann Dazu die erste Regel:
Psychologisch motivierte Reaktionen äußern sich zumeist durch schlagartige, starke Kursbewegungen mit
riesigen Umsätzen. Eine zügellose Hausse ist ebenso ein Machtwerk der Börsenpsychologie wie ein Börsencrash.
Wichtig ist dabei zu wissen: Mittelfristig wird sich immer die Logik und Besonnenheit durchsetzten,
während die Emotionen an der Börse eine nur sehr begrenzte Lebensdauer haben. Und daher ist es wenig
verwunderlich, dass ein Börsencrash für diejenigen Anleger eine ideale Gelegenheit für riesige Gewinne
darstellt, die sich von der allgemeinen Panik abkoppeln können und in aller Ruhe die Wertpapiere
einsammeln, die andere angsterfüllt zu Schleuderpreisen verkaufen!
Und das führt gleich zu einer weiteren Regel der Börsenpsychologie:
Die Mehrheit der Anleger liegt immer falsch. Es ist belegt, dass nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Anleger
zu den dauerhaften Gewinnern gehört. Und dabei ist es gar nicht so schwer, wenn man weiß, wo das
Problem liegt:
Die überwiegende Mehrheit kauft nun einmal erst dann Aktien, wenn die Kurse bereits sehr stark und lange
gestiegen sind. Denn das gibt Ihnen das trügerische sichere Gefühl, dass es nun „ewig“ so weiter geht. Und
genauso sehen viele Anleger erst einmal wochenoder
monatelang zu, wie die Kurse fallen, bevor Sie die
Hoffnung aufgeben – und am Ende entnervt verkaufen – meist kurz bevor die Kurse wieder steigen!
Richtig wäre es gewesen, schon bei kleinsten Verlusten auszusteigen, wenn sich die Börsenlage verschechtert
– und dann einfach abzuwarten, bis der Zeitpunkt zum Neueinstieg gekommen ist.
Es ist altbekannt, dass die Schwankungen an der Börse oft nur auf diese Phänomene der Börsenpsychologie
zurückzuführen sind: Angst, Gewinne zu verpassen, Hoffnung, dass sich die Kurse wieder erholen werden,
die Gier, noch mehr zu kaufen um noch mehr Gewinn zu erzielen. Das führt dann letztendlich dazu, dass
auch bei weniger dramatischen Ereignissen alle gleichzeitig kaufen oder verkaufen wolle. Doch für Sie sollte
das kein Problem, sondern vielmehr eine riesige Chance sein. Wir empfehlen Ihnen daher:
Alles, was Sie aus dem Bereich der Börsenpsychologie haben müssen, sind genau die zwei Eigenschaften,
Bör se für Einsteiger Seite 6
die den anderen fehlen: Geld, auf den richtigen Moment zum Kauf oder Verkauf zu warten und den Mut,
etwas anderes zu tun als die Masse der Anleger. Und diese beiden Eigenschaften kann man lernen! Auch
diese Weise können Sie mit der richtigen psychischen Einstellung Gewinne erzielen, von denen andere ihr
Leben lang träumen werden!!
Mar kttechnik:
Unter dem Begriff Markttechnik versteht die Börse auf Formeln basierende Systeme, Indikatoren genannt –
die Auskunft über den momentanen Zustand eines Index, einer Devise, Aktie oder des Rentenmarktes geben.
Ändert sich dieser Zusand eines Marktes deutlich, erzeugen die markttechnischen Indikatoren entweder ein
Kaufoder
Verkaufssignal, welches dem Anleger zeigt, dass ein Wert kaufenswert ist oder man ihn jetzt
besser verkaufen sollte. Die Erwartung nach einem Kaufsignal ist ein weiterer Kursanstieg, im Gegenzug
nach einem Verkaufssignal ein Kursrückgang.
Die Indikatoren werden – je nach ihrer speziellen Aufgabe – in vier Gruppen unterteilt. Wir stellen Ihnen
nun diese Gruppen vor und nennen zu jedem Bereich den jeweils bekanntesten, am meisten verwendeten
Indikator als Beispiel. Im Anschluß folgen einige interessante Tips zum optimalen Umgang mit der Markttechnik!
Die für den Anleger sicherlich wichtigste Gruppe sind die Trendfolgeindikatoren:
Sie messen, ob der Aufoder
Abwärtstrend eines Wertes noch intakt ist. Der am häufigsten verwendete
Trendfolgeindekator ist dabei der sogenannte MACD. Dieser Indikator setzt sich aus verschiedenen komplex
berechneten Durchschnittswerten des beobachteten Kurses zusammen. Daraus entsteht der Indikator selbst
und eine Signallinie – Überkreuzt der Indikator diese Signallinie nach oben, liegt ein Kaufsignal vor. Damit
wird angezeigt, dass ein vorher bestehender Aufwärtstrend beendet ist und nun ein Kursanstieg folgen wird.
Fällt der Indikator unter diese Signallinie, wird ein Verkaufssignal erzeugt. Dass heißt: der Aufwärtstrend ist
zu Ende, ein Abwärtstrend kann beginnen!
Die Indikatoren aus der Gruppe der Oszillatoren zeigen an, ob ein Markt zu weit nach oben oder unten gelaufen
ist und daher eine Gegenbewegung zu erwarten wäre. Die meisten die diese Oszillatoren bewegen
sich dabei in einer Werteskala, die von 0 bis 100 reicht. 0 bedeutet ein viel zu stark gefallenen, 100 einen
deutlich zu stark gestiegenen Kurs. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist der StochastikOszillator
. Er
besteht aus einer zumeist durchgezogenen dargestellten Indikatorund
einer in der Regel gestrichelt gezeichneten
Signallinie. Diese beiden bewegen sich innerhalb einer Skala von 0 bis 100 – wobei Werte über 80
einen stark gestiegenen – das heißt überkauften Markt anzeigen, StochastikWerte
unter 20 hingegen einen
zu stark gefallenen, überkauften Markt bedeuten. Ein Kaufsignal liegt beim StochastikOszillator
dann vor,
wenn der Indikator seine Signallinie nach oben kreuzt und zudem aus der überkauften Zone unter 20 nach
oben steigt. Für ein Verkaufssignal gelten die gegenteiligen Voraussetzungen, dass heißt ein Überkreuzen
des Indikators und der Signallinie nach unten und der Rückgang unter 80.
Die Sentimentindikatoren auch Stimmungsindikatoren genannt, basieren auf der immer bewiesenen Erkenntnis,
dass ein Markt zumeist dann kurz vor einer Trendwende steht, wenn die Stimmung einen Estremwert
erreicht. Der Grund ist eigentlich völlig logisch: Wer zum Beispiel optimistisch für den Aktienmarkt
ist, also steigende Kurse erwartet, hat natürlich bereits Aktien gekauft. Sind nun alle Marktteilnehmer zu
Optimistisch geworden, bleibt niemand mehr übrig, der noch Aktien kaufen könnte. Die Konsequenz ist,
dass die Kurse dann mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder zurückgehen werden. Umgekehrt ist es ein gutes
Zeichen, wenn jedermann mit fallenden Kursen rechnet. Hat auch der letzte Anleger wegen dieser negativen
Meinung seine Aktienbestände verkauft, sind keine weiteren Verkäufe mehr zu erwarten, die Kurse können
also wieder steigen.
Ein viel verwendeter Indikator aus diesem Bereich ist der TRIN. Er mißt – vereinfacht ausgedrückt – anhand
der Umsätze in Calls und Puts im Bereich des Optionsmarktes die Stimmung der Marktteilnehmer. Liegen
Bör se für Einsteiger Seite 7
zum Beispiel die Umsätze der auf steigende Kursaussichten Calls sehr hoch, ist das ein Beleg für zu hohen
Optimismus – und bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Kursrückgangs hoch ist. Werden
umgekehrt sehr viele auf fallende Kurse ausgerichteten Puts gehandelt ist der Pessimismus der Marktteilnehmer
folglich bereits sehr hoch, die Börse kann also bald wieder steigen.
Wichtig ist im Zusammenhang mit Stimmungsindikatoren zu wissen, dass man sie nicht für sich alleine
gestellt verwenden sollte, da sie keine eigentliche Kaufoder
Verkaufssignale erzeugen, sie können aber
durch andere Indikatoren suggerierte Situation bestätigen. Wenn zum Beispiel der MACD ein Verkaufssignal
erzeugt und damit zeigt, dass ein Aufwärtstrend zu Ende ist und der TRIN gleichzeitig einen sehr hohen
Optimismus anzeigt, ist die Wahrscheinlichkeit eines stärkeren Kursrückgangs besonders hoch.
Nachdem wir nun Trendfolgeindikatoren und Oszillatoren kennen, deren Kaufoder
Verkaufssignale einen
guten Anhalt für die zu erwartende Richtung der Kurse geben – und diese Erkenntnisse noch zusätzlich
durch Hinweise der Stimmungsindikatoren untermauert werden, bleibt uns die Markttechnik nur noch die
Antwort auf die letzte, offene Frage schuldig: Lohne es sich überhaupt, bei einem Kaufoder
Verkaufssignal
zu investieren oder anders gesagt: Existiert überhaupt ein Trend, der stark genug ist, um ausreichende
Gewinne zu erzielen? Denn die Börse bewegt sich nicht nur aufoder
abwärts, sondern manchmal auch träge
seitwärts. Und dann wäre es sicherlich besser, sein Geld in einen anderen Bereich zu investieren. Die Antwort
auf diese Frage geben uns die Trendintensitätsindikatoren. Der ADXR ist hierbei einer der bekanntesten.
Er zeigt ausschließlich an, ob ein Trend vorliegt oder nicht. Die Trendrichtung hingegen muß man danach
zum Beispiel anhand des MACD ablesen. Diese Interpretation des ADXR ist dabei sehr einfach: Steigt
die ADXRLinie
an, besteht ein Trend, fällt sie, ist kein Trendverhalten mehr vorhanden, eine Investition –
egal ab auf fallende oder steigende Kurse ist daher weih lukrativ.
Die Kenntnis der oft sehr komplexen Formeln zur Berechnung der Indikatoren ist für die korrekte Anwendung
nicht notwendigerweise erforderlich. Es gibt aber bei den Anwendungsmarkttechnischen Indikatoren
einige einfach Tips, die es zu beachten lohnt:
Wir hatten bereits angesprochen, dass man für eine Kaufoder
Verkaufsentscheidung nicht nur einen Indikator
alleine heranziehen sollte. Am besten ist es, jeweils einen Indikator aus jeder Gruppe zu benutzten und
das daraus entstehende Gesamtbild dann am besten noch mit der charttechnischen Situation zu vergleichen.
Denn vergessen Sie bitte nicht: Indikatoren sind keine Zauberei und daher niemals hundertprozentig treffsicher.
Aber je mehr Indikatoren die gleiche Aussage haben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie
auf der richtigen Seite stehen werden, wenn Sie den Signalen folgen.
So sollten wirklich immer erst dann aktiv werden, wenn die Indikatoren ein Signal generiert haben. Viele
Anleger greifen schon vor einem ihrer Meinung nach sicher bevorstehenden Kaufoder
Verkaufssignal zu,
um nach Möglichkeit noch mehr Gewinn zu erzielen. Doch oft setzt ein Indikator auf seiner Signalline
wieder auf und dreht in die Gegenrichtung. Sie stünden dann auf der falschen Seite, und müßten Ihre Position
mit Verlust wieder verkaufen – Geduld und Gelassenheit machen sich also wirklich bezahlt!
Jeder Indikator kann unterschiedliche Zeithorizonte aufweisen, ganz nach Ihren Wünschen. So kann sich der
StochastikIndikator
zum Beispiel auf die Tageskurse genauso wie auf Wochenoder
gar Monatskurse eines
Wertes beziehen. Sie sollten für Ihre Zwecke am besten nur den Zeithorizont verwenden, der Ihrem persönlichen
Anlagestil entspricht. Sind Sie ein langfristiger Anleger, sind Sie mit einem StochastikIndikator
auf
Wochenoder
Monatsbasis am besten beraten, denn die Vielzahl von Kaufoder
Verkaufssignalen eines
TagesStochastik
betreffen nur jeweils kurzfristige Trends!
Wichtig: Die Themen – Zyklentechnik, Charttechnik und Sentimenttechnik – behandeln wir in unserem
Report nicht, da diese Bereiche für Sie als Anfänger zu kompliziert und verwirrend sind, bevor Sie sich mit
diesen Themen beschäftigen, sollten Sie mindestens sechs Monate Erfahrung an der Börse haben!
Bör se für Einsteiger Seite 8
Tr ading:
Die sogenannten Tradingregeln sind nichts anderes als die riesige Kollektion von Erfahrungen, Regeln und
Tips vergangener und aktiver Generationen erfolgreicher Börsentrader. Die Zahl dieser Regeln ist natürlich
nahezu endlos, darum beschränken wir uns hier einfach auf die wichtigsten:
Bleiben Sie gelassen! So bald es um Geld – und gerade an der Börse geht es ja schließlich um sehr viel Geld
– pflegen die Emotionen der Anleger überzuschäumen! Doch da gibt es nur eines – beruhigen Sie sich, lenken
Sie sich ab, denken an etwas anderes. Denn nur wer einen kühlen Kopf behält, kann auf Dauer erfolgrech
sein! Ein anderer Tip:
Auch wenn es zunächst ein bißchen seltsam klingt, auch die erfahrenen Trader können es Ihnen bestätigen:
Sie brauchen eiserne Disziplin, um mit Ihren Gewinnen und Verlusten richtig umzugehen. Das Problem ist
nämlich: Wenn Sie BuchGewinne
erzielen, bekommen die meisten Anleger sehr schnell das Bedürfnis, dass
Engagement zu verkaufen und sich diesen Gewinn so zu sichern, weil man fürchtet, dass diese schöne Plus
schon morgen wieder verschwinden könnte. Doch das ist natürlich ein großer Fehler! Denn so verpassen Sie
wahrscheinlich den gesamten Rest einer Kursbewegung und verschenken den größten Teil Ihres eigentlich
erzielbaren Gewinns! – Nur:
Ganz anders sieht das übliche Verhalten bei Kursverlusten aus! Denn da scheuen sich viele Investoren, ihre
Verluste durch schnelles und konsequentes Verkaufen zu minimieren. Ganz im Gegenteil bestimmt dann
plötzlich die Hoffnung das Handeln! Die Hoffnung nämlich, dass sich die Kurse schon beruhigen, und bald
wieder in die richtige Richtung laufen werden. Doch meistens ist die Börse nicht so gnädig! Finden Sie
daher unbedingt den Mut sofort zu verkaufen, wenn erkennbar wird, dass Sie falsch liegen und tasten Sie
diejenigen Positionen, die im Gewinn liegen und sich auch weiterhin gut anlassen – nicht an! Denn sonst
könnte Ihre Börsenkarriere nur von recht kurzer Dauer sein!
Und das führt natürlich gleich zu einer weiteren, altbewährten Regel:
Die Börse macht die Kurse, nicht die Meinung der Experten. Lassen Sie sich nicht von der Unmenge unterschiedlicher
Meinungen in den Medien nicht durcheinanderbringen. Es ist ja ohnehin so: Für jeden Käufer
an der Börse muß es jemanden geben, der diesem Käufer auch etwas verkaufen will. Es ist nur das ein wenig
Auf und Ab schwankende Verhältnis zwischen diesen beiden Gruppen und die Entschlossenheit, mit der die
Anleger entweder in den Markt hinein oder hinaus wollen, was die Kurse letztendlich nach oben oder unten
bewegt. Daher: Es ist sicherlich nicht die schlechteste Methode, die Ohren zu verschließen und ausschließlich
durch die Betrachtung der Kursverläufe, anhand von Chartund
Markttechnik in nachvollziehbare
Relation umsetzt, seine persönliche Kaufoder
Verkaufsentscheidung zu treffen! Wichtig auch:
ComputerGewinne
im 400 MHzTakt!?
Im Zeitalter immer schnellerer Computer, ausgefeilter AnalyseSoftware,
neutraler Netze und immer neuer
„technischer Indikatoren“ kann schnell das völlig schiefe und praxisfremde Bild entstehen, dass die Börse
nur durch den Einsatz immer komplexerer Handelssysteme „bezwingbar“ sei, die persönliche Entscheidung
hingegen immer unwichtiger würde. Das Gegenteil ist der Fall:
Nur Sie als Anleger können letztlich darüber befinden, wie die Signale Ihres Systems, Ihrer Computer und
der möglicherweise gegenläufigen Ergebnisse verschiedener Softwareprogramme zu bewerten sind. Einen
Königsweg hierzu gibt es nicht, sicherlich jedoch einige „goldene Regeln“:
Halten Sie Ihr System einfach! Die Anzahl der in ein Handelssystem einfließenden Parameter sollte stets
klein gehalten werden. Denn ansonsten werden die zwischen den einzelnen Parametern entstehenden
Wechselwirkungen immer unkalkulierbarer auch wenn das „historisch getestete“ Ergebnis erst einmal eine
gigantische Trefferquote aufweisen mag.
Vermeiden Sie Überoptimierungen! Beim sgn. „curvefitting“
passen Sie Ihr System in exzellente Weise an
den Ihnen vorliegenden Datenbestand an, der sich jedoch in dieser Weise niemals mehr wiederholen wird.
Bör se für Einsteiger Seite 9
Besser ist, es, wenn Sie Ihren Datenbestand in mehrere gleich große Zeiträume unterteilen und Ihr System
dann an diese unterschiedlichen Kursverläufen testen.
Fehler von heute – Chancen von morgen:
Ganz gleich, ob Sie an der Börse „aus dem Bauch heraus“, anhand fundamentaler Daten – chartoder
markttechnik
oder unter Zuhilfenahme von Computern handeln – Fehltrades werden immer wieder auftauchen –
und sie gehören zum Gewinnen, wie Schatten zum Licht. Nehmen Sie Fehler niemals persönlich – die Börse
behandelt Sie schließlich nicht ungerecht. Vielmehr sollten Fehler stets als Ansporn verstanden werden, die
Ursachen entgangener Gewinne aufzuspüren und in der Zukunft zu vermeiden!
Der ivate:
Schon seit langem gibt es an der Börse die Möglichkeit, in jeder Kursbewegung – egal ob auf – oder abwärts
– Gewinne erzielen zu können. Wer sich ausschließlich auf den Erwerb von Aktien beschränkt, macht bei
steigenden Kursen Gewinn, verliert aber unweigerlich, wenn die Aktie fällt. Die sogenannten Derivate, das
sind Optionen, Optionsscheine und Futures, geben Ihnen dagegen die Chance, auch dann Geld zu verdienen,
wenn die Börse nach unten geht. Doch nicht nur das: Beim Handel mit Derivaten werden Sie noch zudem
mit einem weitaus höheren Gewinn belohnt – als wie bei Aktien. Allerdings wird ein Fehler auch mit
höheren Verlusten bestraft. Wir werden Ihnen nun kurz und übersichtlich gefaßt erklären, was Derivate
eigentlich sind:
Optionsscheine (engl. Warrants):
Optionsscheine geben Ihnen die Möglichkeit, bei Aktien, Devisen, Anleihen oder Indizes (z.B. DAX) auf
steigende oder fallende Kurse zu spekulieren, und dabei gleichzeitig wegen des geringeren Kapitaleinsatzes
weitaus höhere Gewinne zu erzielen. Und das funktioniert so:
Ein Optionsschein ist ein auf eine festgelegte Laufzeit zeitlich beschränktes recht einen Basiswert zu einem
ebenso von vornherein festgelegten Kurs zu kaufen oder aber zu verkaufen. Sie können diese Optionsscheine
genauso wie Aktien bei Ihrer Bank kaufen, und jederzeit wieder verkaufen. Der Basiswert kann dabei wie
schon gesagt nahezu alles sein. Wir nehmen hier als Beispiel die SiemensAktie:
Sie glauben, dass die SiemensAktie
in der nächsten Zeit kräftig steigen wird. Aktuell notiert sie bei 50
Euro. Nehmen wir an, dass Sie Recht behalten: Der Kurs der Aktie steht einen Monat später bei 60 Euro.
Hätten Sie bei 50 gekauft, könnten Sie dann einen ansehnlichen Gewinn von 10 Euro bzw. 20% verbuchen.
Nicht schlecht! Aber was wäre wenn Sie statt der Aktie einen Optionsschein gewählt hätten, der auf steigende
SiemensKurse
ausgerichtet ist?
Optionsscheine, die bei steigenden Kursen des Basiswertes mehr wert werden, heißen „Call“. Wer von
fallenden Kursen des Basiswertes profitieren möchte, muß dagegen einen „Put“ wählen. Anders gesagt:
Um am Anstieg des SiemensKurses
weiter mehr als beim Kauf der Aktie zu verdienen, hätte man einen
SiemensCall
kaufen müssen. Diese Optionsscheine beinhalten, wie schon gesagt, dass auf die sogenannte
Laufzeit beschränke Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Kurs zu kaufen oder aber zu verkaufen.
Dieser festgelegte Kurs wird „Basispreis“ genannt. Nehmen wir an, Sie hätten einen SiemensCall
mit
Basispreis 40 Euro gekauft. Dafür hätten wir, 12 Euro bezahlt. Wie kommt dieser Preis zustande?
Der Preis, den Sie für dieses zeitlich beschränkte Recht, einen Basiswert zu einem von vornherein festgelegten
Kurs zu kaufen oder aber zu verkaufen bezahlen müssen, setzt sich aus zwei Faktoren zusammen.
Zum einen der sogenannte innere Wert. Mit diesem Optionsschein haben Sie das Recht, vom Herausgeber
dieses Scheins – zumeist eine Bank – eine SiemensAktie
zu bekommen, und müssen dafür nur 40 Euro bezahlen.
Da Siemens an der Börse aber im Moment 50 Euro kostet, liegt der innere Wert des Optionsscheins
bei 10 Euro – die Differenz zwischen dem Basispreis und dem aktuellen Börsenkurs. Dazu kommt dann das
sogenannte Aufgeld. Das Aufgeld ist von der noch verbleibenden Laufzeit abhängig und wird auch als HoffBör
se für Einsteiger Seite 10
nungsprämie bezeichnet. Denn je länger ein solcher Optionsschein noch läuft, desto höher sind die Gewinnchancen.
Deswegen sind die Anleger bereit, bei einer längeren Laufzeit ein wenig auf den tatsächlichen,
inneren Wert „draufzulegen“.
Nun aber zurück zum Beispiel. Sie haben also 12 Eoro bezahlt, als Siemens bei 50 Euro notierte. Der Kurs
ist dann auf 60 Euro gestiegen. Bei gleichbleibenden Aufgeld würde der Optionsschein jetzt 22 Euro kosten
– errechenbar aus der vorangegangenen Formel: Börsenkurs 60 Euro minus Basispreis 40 Euro sind 20 Euro
plus eben zwei Euro Aufgeld gibt 22 Euro!
Mit derselben richtigen Einschätzung des zukünftigen SiemensKursverlaufs
hätten Sie also auch in diesem
Fall 10 Euro verdient. Das Sie aber für diesen Verdienst weniger Kapital investieren mußten, ergibt sich
daraus ein prozentualer Gewinn von über 83 Prozent – statt 20 Prozent beim Kauf der Aktie. Und wenn Sie
nun denken, dass Siemens nach Erreichen dieser 60 Euro wieder fallen wird, verkaufen Sie einfach den Call
und setzten mit einem Put auf fallende Kurse.
Nachdem das Prinzip nun klar ist, noch einige Tips zur Auswahl des „optimalen“ Optionsscheins:
Optionsscheine gibt es für nahezu alles, und selbst innerhalb eines bestimmten Wertes ist die Auswahl riesig.
Wenn Sie einen Optionsschein auf die SiemensAktie
wünschen, können Sie unter einer Fülle von Scheinen
wählen, Optionsscheine auf den USDollar
sind sogar kaum noch zu zählen. Daher müssen Sie bei der
Auswahl auf folgendes achten:
Gerade kurz vor Ablauf der Laufzeit baut sich das sogenannte Aufgeld sehr schnell ab. Sie sollten daher
Optionsscheine wählen, die zumindest noch die auch steuerliche „interessante“ Laufzeit von einem Jahr aufweisen.
Denn das Ende der Laufzeit bedeutet: Der Optionsschein „verschwindet“ aus dem Handel. Daher
sollte man immer rechtzeitig vor dem Ende der Laufzeit wieder verkaufen.
Die Börse ist ein stetiges Auf und Ab. Daher gibt es immer auch Optionsscheine, die überhaupt keinen
inneren Wert aufweisen, da der Basispreis über dem Börsenkurs liegt – Beispiel: Ein CallOptionsschein
hat
den Basispreis 60 Euro, der Kurs liegt aber derzeit bei 50 Euro. Das heißt: Der zu zahlende Preis ist in
diesem Augenblick geringer, und besteht „quasi“ nur aus dem Aufgeld. Steigt der Börsenkurs auf 70 Euro,
haben Sie natürlich einen Riesengewinn erzielt. Aber Vorsicht: Wenn Sie zum Beispiel einen Call gekauft
haben und der Basispreis fällt statt wie erwartet zu steigen, ist schnell das gesamte Kapital was Sie eingesetzt
haben verloren – vor allem, wenn dann auch noch die Laufzeit endet.
Es gibt Optionsscheine, bei denen ein Schein zum Kauf (oder Verkauf) z.B. einer SiemensAktie
berechtigt.
Es gibt aber genauso Optionsscheine, bei denen Sie zwei, fünf, zehn oder mehr Scheine zum Kauf eines
Basiswertes benötigen. Diese Relation heißt Bezugsverhältnis und wirkt sich natürlich auf den Kaufpreis
aus: Wäre das Bezugsverhältnis bei einem SiemensCall
10:1, läge der Optionsscheinkurs natürlich nur bei
einem Zehntel, also in unserem Beispiel 1,20 Euro. Auf den möglichen Gewinn oder Verlust hat dies aber
keinen Einfluß!
Vergessen Sie bitte nicht: Die Chance auf weitaus höhere Gewinne beinhaltet natürlich auch ein größeres
Verlustrisiko. Doch selbst wenn alles schief gehen sollte: Der Investor kann nie mehr als seinen Einsatz
verlieren, aber die Gewinnchancen sind im Gegenzug immer „unbegrenzt“!
Trotzdem: Investieren Sie bitte immer nur einen Teil Ihres Kapitals in Optionsscheine und setzten Sie auch
dann niemals alles auf eine einzige Karte!
Optionen:
Optionen gibt es an der Eurex auf die umsatzstärksten und am höchsten marktkapitalisierten deutschen und
schweizerischen Aktien, die Aktienindizes DAX, SMI, Dow Jones, Stoxx 50 und Dow Jones Euro Stoxx
50,die Rentenbarometer – BobleBundund
EuroBundFuture,
soweie die Schatzund
EuroSchatzFutures.
Bör se für Einsteiger Seite 11
Der Käufer einer Option erkauft sich damit das Recht, den der Option zugrunde liegenden Basiswert innerhalb
einer feststehenden Laufzeit zu einem ebenfalls feststehenden Preis zu kaufen (Call) bzw. zu verkaufen
(Put). Dieses Recht kann der Käufer ausüben, er muß es aber nicht!
Der Geschäftspartner des Optionskäufers, auch Stillhalter genannt, verpflichtet sich beim Call, dem Käufer
innerhalb der Laufzeit der Option den Basiswert zum vereinbarten Kurs (Basispreis) zu verkaufen. Bei der
Verkaufsoption (Put) übernimmt der Stillhalter die Pflicht, vom Käufer innerhalb der Laufzeit der Option
den Basiswert zum vereinbarten Kurs zu kaufen.
Als Käufer einer CallOption
verdienst man also wenn die Kurse steigen. Wer eine PutOption
kauft, erzielt
bei fallenden Kursen seinen Gewinn.
Ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, Sie möchten sich in der DaimlerBenzAktie
engagieren, denn Sie
glauben, dass diese Aktie bald erheblich ansteigen wird. Anstatt die Aktie selbst zu kaufen, können Sie sich
auch für eine CallOption
auf Daimler Benz entscheiden. Der Vorteil: Die erzielbaren Gewinne sind hier
ganz erheblich höher und Ihr Kapitaleinsatz ist gleichzeitig viel geringer. Der Grund ist folgender:
Sie kaufen dieses Recht zu einem Zeitpunkt, an dem der Basiswert, also die DaimlerAktie,
sagen wir bei 50
Euro notiert. Sie bezahlen dafür einen Kaufpreis, der dem Wert der Option zu dem jetzigen Zeitpunkt entspricht.
Das ist aber nicht der Kurs der Aktie sondern ein niedrigerer Preis, denn es geht hier ja nur um das
Recht, Daimler zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Der wichtigste Faktor zur Ermittlung des Optionswertes
ist dabei der Basispreis. Wenn Sie das Recht gekauft haben, Daimler zum Basispreis von 45 Euro
kaufen zu dürfen, beträgt der Wert der Option bei einem DaimlerKurs
von 50 Euro natürlich genau 5 Euro –
bei einem DaimlerKurs
von 60 Euro aber schon 15 Euro. Das Heißt: Wenn die Kurse dann tatsächlich auf
60 Euro ansteigen, läge der Gewinn bei der Aktie 20 Prozent – bei der Option hätte sich der Einsatz aber
verdreifacht – das macht 200 Prozent Gewinn! In der historischen einmaligen Hausse des deutschen Aktienmarktes
während der vergangenen Jahre ließen sich jedoch immer und immer wieder noch wesentlich höhere
Gewinne erzielen!
Kaufen Sie jedoch ein PutOption,
bekommen Sie damit das Recht, den Basiswert, nehmen wir hierzu
wieder die DaimlerAktie,
bis zum Ende der Laufzeit an den Verkäufer der Option zu verkaufen – und zwar
wiederum zu einem von vornherein festgelegten Basispreis. Liegt dieser Basispreis bei 60 Euro während die
Aktie an der Börse gerade 55 Euro kostet, beträgt der Preis für diese Option 5 Euro – plus ein kleines Aufgeld,
welches mit der Restlaufzeit der Option zusammenhängt. Fällt der DaimlerKurs
dann auf 45 Euro
zurück, ist Ihre PutOption
15 Euro wert – schon wieder ein Gewinn von 200 Prozent. Während man als
Besitzer der Aktie in solchen Situationen nur Verluste einfährt!
Richtige Feststimmung kommt natürlich bei den Käufern von Puts immer dann auf, wenn die Kurse
nachhaltig ins Rutschen kommen. Dazu muß es nicht gleich ein „Crash“ wie 1987 geben, an dem sich
binnen weniger Tage Zehntausende von Prozent Gewinn und mehr verdienen ließen. Auch kleinere „normale
Korrekturen“ können hier äußerst interessante Profite generieren.
Vor die Wahl zwischen Optionsscheinen und Optionen gestellt, sollte der Anleger bedenken:
Die Emittenten (Herausgeber) von Optionsscheinen, in der Regel Banken, sind in der Gestaltung der
Konstruktion dieser Finanzderivate wie auch bezüglich des Emissionspreises weitgehend unabhängig. Für
den unerfahrenen Kleinanleger ist es daher teilweise nahezu unmöglich, aus der fülle angebotener Optionsscheine
wirklich fair bewertete Warrants herauszusuchen.
Die an der Eurex gehandelten Optionen hingegen sind streng „standardisiert“. Das gilt sowohl für die
Kontraktgröße, die Basispreise, als auch für die Laufzeiten. Damit herrscht bei allen Marktteilnehmern über
die wichtigsten Eckdaten ihrer geplanten bzw. laufenden Tradings jederzeit völlige Transparenz und
Sicherheit.
Zuletzt noch ein Tip zum Umgang mit Optionen:
Bör se für Einsteiger Seite 12
Optionen weisen riesige Gewinnchancen auf, können aber auch Nachteile haben: Optionen haben nun
einmal nur begrenzte Laufzeiten. Wenn Sie mit einer Aktie im Verlust liegen, können Sie sich hinsetzen und
in aller Ruhe abwarten, bis der Kurs irgendwann wieder steigt. Bei Optionen hingegen verfallen am Laufzeitende
alle Rechte und damit jede Möglichkeit, in die Gewinnzone vorzudringen. Andererseits:
Da der Käufer einer Option seine Position innerhalb der Laufzeit börsentäglich wieder verkaufen kann, läßt
sich jeder Verlust durch ein intelligentes „MoneyManagement“
schon ganz frühzeitig eingrenzen.
Futures:
Der Name Futures steht für – vertraglich bindende, börsennotierte und standardisierte Termingeschäfte,
deren Erfüllungstermin in der Zukunft liegt. Der im weiteren Text verwendete Begriff des „Future“ bezieht
sich hier ausschließlich auf sogenannte „FinancialFutures“,
daher – FinanzmarktTerminkontakte,
die sich
hauptsächlich auf Aktienund
RendenIndizes
sowie Devisen beziehen. Diese Abgrenzung ist wichtig, da
die RohstoffTerminmärkte
(Commodities) teilweise erheblich anderen Regeln folgen.
Zur einleitenden Erklärung gleich vorweg:
„vertraglich bindend“ bedeutet, dass der zwischen zwei anonymen Geschäftspartnern geschlossene Futureskontrakt
für beide Seiten juristisch verpflichtenden Charakter hat zum Vergleich: Bei Optionen ist die Geschäftsbeziehung
lediglich für den Verkäufer der Option (Stillhalter) verpflichtend, während der Käufer sein
Recht „optional“ ausüben, daher auch verlassen lassen kann.
„börsennotiert“ bedeutet, dass Futures an der Börse gehandelt werden. Im Gegensatz zu den Aktienoder
Rentenmärkten werden Futuresgeschäfte in Deutschland an der Eurex getätigt!
Der Begriff der „Standardisierung“ definiert, dass sich Terminkontrakte stets auf feste Vorgaben hinsichtlich
Qualität, Qualität und Preis des zugrundeliegenden Spekulationsobjekts beziehen. Festgelegt ist aber auch
der.....
Lieferbzw.
Erfüllungstermin des Geschäfts. An diesem Geschäft muß der Verkäufer des Futers den dem
Kontrakt zugrundeliegenden Basiswert liefern, während Käufer zur Abnahme verpflichtet ist. An der Eurex
gibt es für Futures vier derartige Termine (März, Juni, September und Dezember).
Bevor wir auf die Besonderheiten, die Chancen und Risiken von Futuresgeschäften eingehen, noch einige
Anmerkungen zum Futureshandel an der Eurex:
Die für den Privatanleger wichtigsten und umsatzstärksten Financial Futures an der Eurex sind DAX,
MDAX,
SMIund
BUNDFuture.
Warentermingeschäfte werden nicht an der Eurex abgewickelt. Mit der
Eröffnung der in Hannover ansässigen Deutschen Warenterminbörse im April 1998 dürfte aber auch dieses
Marktsegment zunehmend in den Blickpunkt spekulationsfreudiger Anleger kommen.
Handelszeiten für den DAX,
MDAX,
und SMIFuture
sind börsentäglich von 08:30 – 17:00 Uhr, für den
BUNDFuture
von 08:00 – 19:00 Uhr.
Dank der strikten Reglementierung von Futuresgeschäften seitens der Börsenaufsichtsbehördern hat der
früher sicherlich einmal berechtigte, negative Ruf von Futuresgeschäften heute einer objektiven Sichtweise
Platz gemacht, die den Blick auf die enorme Gewinnchancen in diesem innovativen, hebelstarken Markt
eröffnet!
Besonderheiten von FuturesGeschäften!
Einschuß und Nachschuß:
Mit dem Kauf bzw. Verkauf einer Position am Futuresmarkt erfolgt noch kein Transfer des Besitzers oder
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Eigentums am Kontrakt zugrunde liegenden Basiswerts, da dieser Transfer ja erst zum Erfüllungstermin
(Laufzeitende) vereinbart wird. Daher ist es auch nicht erforderlich, beim Kauf eines Futureskontrakts den
vollen Kaufpreis zu entrichten. Statt dessen wird vom Käufer bei Vertragsabschluß lediglich eine „Einschußzahlung“
(Initial Margin) hinterlegt, die sich im normalen Sprachverständnis am besten als eine Art
Anzahlung bezeichnen läßt. Diese Einschußzahlung beträgt nur einen Bruchteil des Kontraktwertes: sie kann
aber von der Börse je nach vorherrschenden Schwankungsbreite der Kurse (Volalität) täglich nach oben oder
unten angepaßt werden.
Der Verkäufer eines Futures hat die gegenüber dem Käufer genau entgegengesetzte Markteinschätzung. Wie
oben gesagt, beziehen wir uns nur auf die „FinancialFutures“,
also Terminkontrakte auf Währungen,
AktienIndizes
und Zinsen. Nehmen wir als Beispiel das deutsche Zinsbarometer, den Bund Future:
Ein Anleger, der mit steigenden Zinsen, also einen fallenden BundFuture
rechnet, verkauft dieses (Fachsprache:
er „geht short“) in der Hoffnung, den verkauften Kontrakt zu einem späterem Zeitpunkt günstiger
zurückzukaufen (eindecken) zu können. Genau wie sein Vertragspartner, der diesen Kontrakt kauft („long
geht“), muß er hierfür eine „Initial Margin“ einrichten.
Entwickelt sich die eingegangene FuturesPosition
gegen den Anleger, wird der geleistete Anzahlungsbetrag
zu klein, daher entsprechend dem sich vergrößernden Risikoder Position muß vom Anleger noch einmal
„nachgelegt“ werden. In diesem Fall fordert die den Trade betreuenden Institution (Bank oder Broker) vom
Anleger einen Nachschuß (Margin Call), der entweder in bar oder durch die Hinterlegung erstklassiger
Staatsanleihen (z.B. Bundesobligationen oder US TBonds)
entrichtet werden kann.
Stops und vorzeitige Auflösung des Futures:
Wie gleich zu Beginn gesagt wurde, sind Futuresgeschäfte für beide Vertragsparteien juristisch bindend.
Und wie eben dargelegt wurde, muß im Fall einer nicht ausreichenden Einschußzahlung vom Anleger
weiteres Kapital zur Verfügung gestellt werden.
All das erweckt bei vielen nur teilinformierten
Anlegern den fälschlichen Eindruck, dass Futures ungeachtet
des strengen Regelwerks der Eurex auch heute nichts anderes als ein Tummelplatz für Hasardeure,
Zocker und windige Finanzjongleure sind. Das ist schlichtweg falsch. Denn:
Zum einen werden mehr als 85% aller Futuresgeschäfte an der Eurex von sogenannten professionellen
Marktteilnehmern abgewickelt, also Großbanken, Versicherungen und Fondsgesellschaften. Alleine das
dürfte jeden Zweifel an der „Zockermentalität“ von Futuresgeschäften ein für alle mal aus dem Weg räumen.
In Deutschland ist es nur bei Futuresgeschäften möglich, bereits bei Orderaufgabe (oder auch jederzeit danach)
einen verlustbegrenzden Stopkurs einzugeben, als einen Kurs, bei dessen Über/
Unterschreiten das
eingegangene Geschäft von der Deutschen Terminbörse automatisch „glattgestellt“, also beendet wird.
Dadurch kann – anders als etwa beim Kauf von Aktien, Optionen, FondsAnleihen
oder Indexzertifikaten,
die maximale tolerierte Verlustschwelle schon bei Beginn der Investition definiert werden – ohne dass sich
der Anleger dann noch um sein Engagement kümmern muß.
Einmal eingegangene Futuresgeschäfte, die wie gesagt juristisch verpflichtend sind, müssen entgegen gängiger
Vorurteile keineswegs bis auf Gedeih und Verderb ausgesessen werden, was für den Anleger ja im
Extremfall den sprichwörtlichen Verlust von „Haus und Hof“ bedeuten könnte. Richtig ist:
An der Eurex getätigten FuturesTransaktionen
können innerhalb der Laufzeit böresentäglich durch ein
„Gegengeschäft“ beendet werden. Das bedeutet z.B.:
Falls Sie einen DAXFuture
gekauft haben (in der Börsensprache also „long gegangen sind), können Sie
dieses Investment jederzeit durch den Verkauf (also „ShortPosition“
im DAXFuture)
wieder neutralisieren.
Aber:
Falls Sie wie oben ausgeführt bereits beim Einstieg in Ihren FuturesTrade
einen verlustbegrenzden „Stop“
gesetzt haben, also einen Kurs, zudem die Eurex Ihre Position automatisch auflöst („glattstellt“) müssen Sie
sich im Falle einer eventuell unrichtigen Markteinschätzung um nichts mehr kümmern. Die Eurex erledigt
Bör se für Einsteiger Seite 14
Das für Sie ohne das es einer weiteren Order Bedarf!
Gewinnund
Verlustpotential, Steuern:
Gewinnund
Verlustpotential sind durch die bereits bei Ordererteilung mögliche Plazierung marktgerechter,
enger Stops eindeutig zugunsten der Gewinnseite verschoben.
Da beim Futureshandel lediglich die Margin (s. o.) für den Kontraktwert hinterlegt werden muß, besitzen
Futures eine enorme Hebelwirkung. Ein Beispiel:
Trader X engagiert sich am 23. Januar 1999 auf der „LongSeite“
im JuniDAXFuture,
daher erkauft einen
DAXKontrakt
mit Fälligkeit Juni 1999, da er auf weiter steigende Kurse hofft. Der DAX notiert zu diesem
Zeitpunkt bei 4.275 Punkten. Für Engagement hinterlegt er seine Einschußzahlung in Höhe von 23.000,DM.
Am
23 April 1999 – der DAX notiert bei 5.284 Punkten – gelangt der kleine Trader nach Abhören
der OptionsHotllein,
die er immer parallel zur FutursHotline
abfragt, zu dem Schluß, dass es an der Zeit
sei, Kasse zu machen. Er gibt Order, seinen JuniDAXFuture
„market“, also zum aktuellen Kurs zu verkaufen.
Jeder Punkt den sich der DAXFuture
seit seinem Kauf nach oben bewegt hat, bedeutet für ihn ein
Gewinn von 100,DM!
Bezogen auf seinen Einsatz von 23.000,DM
bedeutet dies einen unglaublichen Gewinn von 438,6% binnen
12 Wochen. Nirgends läßt sich schneller Geld verdienen, es sei den im Lotto. Während die Wahrscheinlichkeit
steigende gegenüber sinkenden Kursen jedoch statistisch 1:1 verteilt ist, beläuft sich die Wahrscheinlichkeit
für einen Sechser im Lotto auf weniger als 1:39,9 Millionen.
Theoretisch stellen sich auch die möglichen Verluste im FuturesGeschäft
ähnlich hebelstark dar. Durch die
oben beschriebene Möglichkeit der Stops und der frühzeitigen Glattstellung von FuturesEnagements
sind
diese Verluste jedoch eigentlich blanke Theorie!
Für echte Profis gibt es zu Futures nur wenig Alternativen. Das haben SuperTrader
wie Paul Tudor Jones,
Richard Dennis und Ed Seykota bewiesen, die allesamt zu den erfolgreichsten Spekulanten der Welt gehören
und ihre Profite ausschließlich im FuturesMarkt
erzielten.
Anders als früher unterliegen Futuregeschäfte seit der Steuerreform der Steuerpflicht. Sie können allerdings
die Gewinne mit den Verlusten gegenrechnen. Machen Sie nur Verluste, können Sie diese nicht von der
Steuer absetzen. Da in Deutschland gehandelte Futures kleinere Laufzeiten als 9 Monate haben, kommt hier
auch die 1Jahresfrist
nicht zu tragen.
In den USA hingegen gibt es Futures mit längeren Laufzeiten!
Weisheiten:
Objektivität: Es ist ja irgendwie verständlich – sobald man auf steigende oder fallende Kurse gesetzt hat,
hofft man inständig, dass sich diese Einschätzung auch tatsächlich bewahrheiten wird. Aber diese Hoffnung
sollte nicht übertriebene Ausmaße annehmen. Zu gerne nämlich neigt der Spekulant dazu, für das Engagement
negative Nachrichten aus dem Kopf zu verbannen, nur um nicht zweifeln zu müssen. Aber wer so die
Objektivität verdrängt, reagiert zu spät wenn es Zeit ist, die Seiten zu wechseln. Man trifft jedoch auf viele –
angeblich intelligente – Leute, die ganz einfach „bullish“ sind – weil sie Aktien besitzen.
Bleiben Sie flexibel! An der Börse gibt es niemals die Hausseoder
die BaisseSeite
– sondern ganz einfach
nur die „richtige Seite“! Wer über eine vorgefaßte Grundeinstellung verfügt, also grundsätzlich dem Lager
der Bullen oder Bären anhängt, kann natürlich nur scheitern, den die Börse ist keine Einbahnstrasse. Halten
Sie Ihre Gedanken offen und nutzen Sie jede Chance, die der Markt Ihnen bietet!
Pyramidisieren Sie Ihre Gewinne! Um unnötig hohe Verluste zu vermeiden, sich im Gegenzug aber aufgelaufene
Gewinne effektiv zu sichern, bietet sich die einmalige Methode des Pyramidisierens an. Dabei wird
zunächst nur ein Teil der insgesamt für einen Wert vorgesehene Position gekauft. Läuft dieses Engagement
Bör se für Einsteiger Seite 15
in die Gegenrichtung, ist sofort wieder zu verkaufen! Der zeitlich nicht optimale Einstieg wird dann aber
nicht zu teuer bezahlt, da man zunächst nur eine kleinere Position gehalten (investiert) hat. „Einstandsverbilligung“,
also das Zukaufen, wenn die Kurse ins Minus laufen, ist strengstens verboten! Zieht die Aktie
dagegen wieder an, ist jeweils beim Überwinden bestimmter, im voraus festgelegter Kursmarken eine Verdoppelung
der Position vorgesehen, und zwar so oft, bis der ursprünglich geplante Umfang des Engagements
erreicht ist.
Der Clou: Da man beim Zukauf bereits über einen im Gewinn liegenden Posten des Wertes verfügt, ist – im
Mittelwert betrachtet – auch die gesamte jetzt verdoppelte Position von vornherein im Plus. Kursrückgänge
sind damit ideal abgesichert, während man am weiteren Anstieg des Wertes nun mit doppelter Menge
teilnimmt!
Börsenbriefe:
Am Deutschen Markt gibt es eine große Vielzahl, an durchaus hilfreichen und interessanten Börsenbriefen.
Doch Sie dürfen nicht vergessen, nur anhand einer Empfehlung aus einem Börsenbrief, sollten Sie nie eine
Kauforder geben, Sie müssen natürlich auch in der Lage sein – laufende Informationen über diese Aktie
(Unternehmen) am besten täglich Verfügen zu können. Sonst müßten Sie bis zur nächsten erscheinenden
Ausgabe des Börsenbriefes warten, um dann weitere Informationen was Sie Aktie betrifft zu bekommen.
Egal was in Börsenbriefen, oder auch Anlegermagazinen wie zum Beispiel – Börse Online, Die TeleBörse,
Wirtschaftswoche – etc. steht, Sie sollten nur den Empfehlungen folgen, wenn diese auch Ihrem persönlichen
Anlageziel entsprechen. Nichts ist schlimmer, als einen Trend zu folgen, der sich am Ende doch nicht
durchgesetzt oder bewahrheitet hat!
Falls Sie trotzdem Empfehlungen aus Börsenbriefen folgen wollen, sollten Sie sich aus dem großen
Angebot, das richtige für sich aussuchen. Die meisten Herausgeber von Börsenbriefen, bieten bevor Sie ein
Abo abschließen müssen, mindestens ein kostenloses Exemplar zum testen an. Erst wenn Sie sicher sind,
dass gerade dieser Börsenbrief Ihrem Anlagestiel entspricht sollten Sie ein Abo abschließen.
Auch über das Internet können Sie Börsennewsletter, die meist kostenlos per EMail
versandt werden,
Abonnieren. Auch hier stehen meist sehr brauchbare Informationen, zu aktuellen Themen und Anlagemöglichkeiten
drin.
Schlußbemerkung:
Gehen Sie Ihren persönlichen Weg an der Börse, den Sie sich mit der Zeit erarbeiten können und werden,
egal welche Nachrichten Sie von wo auch immer hören, reagieren Sie immer gelassen, egal ob die Stimmung
an der Börse gut oder schlecht ist. Bleiben Sie Ihrem Anlageziel immer treu, und lassen Sie sich nicht von
den „tollen“ Empfehlungen die Ihnen jeder gebe „kann“ verleiten, in Engagements zu Investieren die Ihnen
völlig unbekannt sind. Beschränken Sie sich am Anfang auf den Handel mit Aktien – Investments wie zum
Beispiel Optionen, Futures oder auch Optionsscheine sind zwar sehr verlockend, sind aber auch mit viel
größerem Risiko behaftet.
Auch wenn Sie mal daneben liegen, und Verluste gemacht haben, werfen Sie die Flinte nicht gleich ins
Korn, sondern analysieren Sie in ruhe woran es gelegen hat, und lernen Sie dazu.
Bevor Sie ans Eingemachte gehen, spielen Sie ruhig das ganze Geschehen, von der Aufgabe der Order bis
zum Verkauf der Aktien mehrmals „theoretisch“ durch. Nichts ist schlimmer, als im richtigen Moment wenn
es schnell gehen muß – nicht zu wissen, wie Sie vorgehen wollen, oder wo Sie die notwendigen Daten herbekommen,
um einen schnellen Ablauf zu garantieren!
Zum Schluß, nennen wir Ihnen noch ein paar interessante Internetadressen, wo Sie börsentäglich, die neuesten
Kurse und Daten kostenlos beziehen können!
Bör se für Einsteiger Seite 16
Internetadressen:
Ihre Anlaufstelle für Börsenkurse im Internet:
http://www.finanztreff.de http://www.boersefrankfurt.
de http://www.chartsystem.
de
Eine große Auswahl an Börseninformationsanbietern finden Sie unter:
http://www.web.de (Unter Informationen – Rubrik Börse)!
Interessante Börsenberichte, News und Reportagen finden Sie unter:
http://www.handelsblatt.de http://www.wallstreetonline.
de
http://www.stockworld.
de http://www.stockwatsh.de
http://www.highriskmarket.
de http://www.boersentrend.com
http://www.financecity.
de http://www.aktienwelt.de
http://www.1aboersentips.
com http://www.exchange.de
http://www.interstoxx.com http://www.dws.de
http://www.bernstein.
de http://www.niceag.
de
Auch Banken sind hervorragende Lieferanten für aktuelle Börseninfos:
http://consors.de http://www.dresdnerbank.
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http://www.bank24.de http://www.getitall.
de
http://www.commdirect.de http://www.commerzbank.de
Das beste zum Schluß:
Die neuesten Informationen über die Aktie die Sie Ordern wollen, oder geordert haben, bekommen Sie
natürlich von dem Unternehmen selbst!
Jedes Deutsche Unternehmen, dass an der Börse notiert ist, oder einen Börsengang in der Zukunft vor hat,
bringt täglich die neuesten Zahlen und Fakten als Pressemitteilung per EMail
raus!
Von Unternehmen zu Unternehmen sind diese Angebote (Service) aber sehr unterschiedlich.
Sie können sich die Pressemitteilungen kostenlos per EMail
zusenden lassen, oder müssen die Seiten der
Unternehmen besuchen, und laden sich dann die aktuellen Pressemitteilungen herunter!
Bör se für Einsteiger Seite 17
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Genehmigung durch den Herausgeber (Verlag)!
Tag der Veröffentlichung: 27.12.2011
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