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Tasha ist sechzehn.. Anders, als andere Mädchen in ihrem Alter hatte sie aber noch nie grosses Interesse an Jungs! Das änderte sich schlagartig, als sie vor drei Monaten Maxim kennen lernte.. Er ist Motocross-Pro und Tasha Feuer und Flamme für ihn! Als sie am Wochenende mit ihrem Dad wieder auf ein Rennen fährt, sieht sie ihn wieder..





"Was gibts denn da zu tuscheln, Mrs. Bilson? Das können sie ihrer Freundin auch nach der Stunde.." Genau in diesem Moment klingelte es zum Stundenende, deshalb brach meine Englischlehrerin ihren Satz ab. Normalerweise hatten wir Freitags sechs Stunden, aber es waren zurzeit so viele Lehrer krank, dass wir schon nach der ersten Stunde Aus hatten! Ich jedenfalls freute mich darüber, meinte: "Und der ist jetzt leider schon vorbei, Mrs. Chmielecki.. I'm so sorry!", und grinste. Schnell packte meine beste Freundin Alex noch ihre Sachen zusammen und dann gingen wir runter auf den Schulhof. "Boah, Tasha.. Das hat jetz grad aber echt gesessen! Wie die dich danach angeschaut hat.. Nimm dich bloss in Acht vor der! Die hat schon so manchen das Leben schwer gemacht..", meinte Alex lachend zu mir. "Mir ist egal, was sie macht.. Ich weiss nur, wenn meine Zensuren deswegen schlechter werden, dann gibts richtig Stress!", meinte ich lachend zurück. Alex nickte.. "Ich hoffe, dass es soweit nicht kommen muss." Ich nickte.. "Mensch, endlich Wochenende! Wurde ja auch Zeit..", freute ich mich. "Schon klar, dass du dich aufs Wochenende freust.. Endlich siehst deinen Maxim wieder und kannst Christophe beim Bike helfen! Du hast ja nich einen einzigen Tag ausgelassen, mir von den beiden zu erzählen.. Na ja, von Maxim wohl eher keine Stunde!", grinste sie. Sofort, als ich den Namen hörte, brannten mir Tränen in den Augen.. Ich hatte die Bilder der letzten Monate vor Augen, wie sehr ich mich wegen diesem Jungen fertig gemacht hatte und hängen gelassen habe. Dabei wusste ich doch, dass ich keine Chance bei ihm hatte.. Er war Profifahrer! Ich hatte alle vernachlässigt.. Meine Familie, meinen Hund, und vor allem auch Alex! "Alex, hör auf damit.. Ich will nicht schon wieder heulen! Es reicht schon, wenn ich zu Hause kaum noch schlafen kann und nur noch am Weinen bin.. Das brauch ich nicht auch noch in der Schule, okay? Ich kenne diesen Typen kaum.. und trotzdem macht er mich so verrückt und hat mich so durcheinander gebracht, dass ich kaum noch klar denken kann!" Weiter kam ich nicht, denn Alex verstand schon gar nicht mehr, was ich zu sagen versuchte, denn ich hatte angefangen zu weinen und deshalb brach meine Stimme und meine Worte waren nur noch ein undeutliches Rumgestotter. Also unterbrach ich.. es tat mir einfach weh, einzusehen, dass ein Junge, mit den ich kaum ein Wort gewechselt hatte, mich so aus der Bahn werfen konnte. "Tasha.. Bitte hör auf damit, Süsse! Du musst ihn vergessen.. Das geht nun schon drei Monate lang so! Ich kann nicht länger mit ansehen, wie du dich Tag für Tag mehr quälst.. Du lachst kaum noch! Sonst waren wir beiden nur am rumalbern und.. hatten noch Spass! Nun.. lachst du kaum noch, weil er dir fehlt! Er ist das Stück, was dir zum glücklich sein fehlt..", meinte Alex und strich mir sanft die Tränen von der Wange. "Früher, da kam dieses Lachen von innen.. aus ganzem Herzen! Und jetzt.. was ist jetzt? Merkst du denn nicht, dass du an der Liebe, oder auch Schwärmerei.. was auch immer das ist.. zu ihm zerbrichst? Ich mein, ist ja auch klar.. wenn er dich jedes Mal ignoriert! Natürlich is das total beschissen und es tut mir auch voll leid für dich, wie er dich behandelt, aber ich.. ich will doch einfach nur meine Tasha zurück! Die Tasha, die das Leben immer so geliebt hat, dass sie den ganzen Tag lang gestrahlt hat und fast nie schlechte Laune hatte!" Ich sah sie an.. Alex hatte Tränen in den Augen. "Es ist doch einfach so.. Wenn mir nichts an dir liegen würde, dann würde ich jetzt hier nicht rumheulen und so reden! Wenn mir nichts an dir liegen würde, dann würde ich nicht wollen, dass du dich änderst.. aber ich sehe und merk doch, dass das nicht die Tasha ist, die ich kennen und lieben gelernt hab! Weisst du noch.. Schon nach einer Woche waren wir beiden unzertrennlich! Wir haben uns damals geschworen, dass sich niemals ein Junge zwischen uns drängt.. aber nun ist es nicht mehr wie früher! Irgendwas hat sich geändert.. wir sind uns nicht mehr so vertraut, wie früher! Ich merke, dass sich Maxim zwischen uns gedrängt hat.. und das tut mir echt verdammt weh! Dass er zwischen uns steht.. Das grössere Problem ist, dass du nicht mal mit wen über deine Gefühle redest, sondern das alles verdrängst und in dir staust! Du kannst dich in der Schule nicht mehr konzentrieren, bekommst schlechtere Noten..", schluchzte sie und ich nahm sie in den Arm. Sie hatte ja so Recht.. Mit alledem, was sie grade gesagt hatte. "Aber weisst, du, woran ich grad am meisten merke, dass du diesen Typen total magst..?", fragte Alex lächelnd flüsternd, und ich schüttelte den Kopf. "Aber ich will ihn doch vergessen, Alex! Also, bitte.. das hilft mir grade sehr, sehr wenig dabei!", musste ich leicht lächeln. "Ich hab doch gar nicht gesagt, dass du ihn vergessen sollst! - Nagut, vielleicht doch.. aber ich habs nicht so gemeint! Denkst du, ich merk nicht, wie glücklich du bist, wenn du von ihm sprichst.. oder wie deine Augen glänzen, wenn du an ihn denkst? Also wirst du es wohl auch nicht schaffen, ihn aus deinem Herzen zu löschen.. und aus deinem Kopf zu kriegen! Du schreibst auf einmal schlechtere Noten als früher.. Ich denk, deine Eltern fragen sich auch so langsam, wo die ganzen dreien herkommen, wo früher einsen und zweien standen! Was ich damit meine.. vergiss die wichtigen Dinge des Lebens durch deinen Liebeskummer und dieses ständig an ihn denken bitte nicht, denn deine Zukunft deshalb zu versauen, das kann dieser Junge einfach nicht Wert sein! Glaub mir das bitte..", meinte Alex zu mir, als sie sich wieder etwas gefangen hatte. Das war mal 'ne Standpauke, die sich gewaschen hatte.. und sie zeigte ihre Wirkung. - Erneut lief mir eine Träne an der Wange hinunter, rann mein Kinn hinab, und ich schlug die Hände vors Gesicht. "Ach, Schatz.. Komm mal her.", meinte sie dann zu mir und nahm mich in den Arm. "Bitte vergiss nicht, dass ich immer für dich da bin, okay? Auch, wenn du nur mal so reden willst, oder so.. Das alles in sich hineinzufressen und mit niemandem drüber zu reden, das bringt es einfach nicht!", flüsterte sie mir ins Ohr. Ich sah sie an und nickte. "Ach, man.. Ich hab dich noch nie wegen einem Jungen weinen sehen! Und jetzt.. Dieser Maxim muss echt was ganz besonderes sein! Was hat dir dieser Kerl bloss angetan..?", meinte Alex, doch die Frage schien sie sich wohl eher selber zu stellen, anstatt sie an mich zu richten. "Ich weiss es doch auch nicht..", meinte ich und liess seufzend den kopf hängen. So langsam wurde auch mir immer mehr bewusst, wie sehr ich mich verändert hatte.. und wie sehr ich Alex damit verletzt hatte! "Alex, ich.. es tut mir so leid!", meinte ich und scharrte mit den Schuhen auf den steinboden des Schulhofes. "Ich mein.. Ich wollte dir niemals wehtun!" Alex nickte. "Das weiss ich doch, Tasha.. Und ich wollte auch nicht, dass du dir jetzt total die Sorgen machst, deshalb! Ich wollte es dir eben nur sagen, weil ich nicht mehr mit ansehen möchte, wie unglücklich du bist und wie du dich immer mehr zurückziehst!" Ich lächelte und sah sie an. "Und jetzt.. ab nach Hause mit dir! Dein Daddy wartet bestimmt schon auf dich.. Sonst fährt der nachher noch ohne dich nach Belgien!" Ich nickte, gab ihr n Kuss als Dankeschön, umarmte sie nochmal ganz fest und ging dann schliesslich zum Fahrradständer. Schnell wischte ich mir die letzten hochgekommenen Tränen noch aus dem Gesicht.. bevor ich dann mein Fahrrad abschloss und die zehn Minuten nach Hause fuhr. Ich hatte einen Entschluss gefasst! - Mich auf die wesentlichen Dinge des Lebens, also Schule, Familie und Freunde, zu konzentrieren.. und mich von der jetzigen Situation nicht so runterziehen zu lassen, wie ich es die letzten drei Monate gemacht hatte! Ich selber tat mir damit keinen Gefallen.. und meiner Familie und meinen Freunden, sowie meinen Mitmenschen, wohl auch nicht! Das Erste, was ich mir vornahm, war, jetzt mit meiner Familie Mittag zu Essen.. Die letzten drei Monate hatte ich kaum ein Wort mit meinen Eltern und meiner grossen Schwester gewechselt. Jeden Tag zog ich mich nach der Schule sofort in mein Zimmer zurück und ass sogar darin, sodass mich meine Familie kaum zu Gesicht bekam.. Der Einzige Grund dafür war Er! Ständig war ich deprimiert und traurig und zog mich deshalb in mein Zimmer zurück.. Einfach nur, weil ich genau wusste, wenn mich jemand ansprechen würde, mich mit Fragen bombardieren würde, oder so.. wie es zum Beispiel immer meine Eltern drauf haben! - Da kommen dann zum Beispiel so Sätze, wie: "Wie war Schule?" Wo du dich dann einfach nur fragst, ob du sie nun anlügen sollst oder nicht.. Ich würde einfach mein schlechte Laune an meine Familie auslassen, sie anzicken und sie mit meinen Worten und meinem Verhalten verletzen! Das wollte ich eben nicht und deshalb zog ich mich auch die ganze Zeit so zurück.. Mehr und mehr wurde mir klar, dass Maxim einen viel zu grossen Platz in meinem Herzen und meinem Leben eingenommen hatte! Unglaublich, dass ich wegen eines Jungen, den ich kaum kannte, meine Familie und meine beste Freundin total vernachlässigt hatte.. Und auch mein Hund, der mein Ein und Alles war! Es musste sich etwas ändern.. unzwar sofort! Mit diesem neuen Entschluss betrat ich unseren Hof.. Sofort kam Shadow, mein Australien-Shepherd um die Ecke gestürmt und ich hatte echt Mühe, mich auf den Beinen zu halten, denn er hatte mit seinen nun bereits vier Monaten ganz schön an Gewicht zugelegt! "Na, mein Kleener.. Was is los?", fragte ich lächelnd, streichelte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. Eigentlich hatte ich grade vor, ins Haus zu gehen.. aber Shadow hatte da wohl andere Pläne! Er biss mir spielerisch in die Wade und sprang mich andauernd an.. "Ich kann jetz nich mit dir spielen! Wir müssen doch noch alles ins Auto packen.. und du kommst auch mit!", meinte ich. Kurz sah ich auf meine Uhr und merkte, dass es schon kurz nach acht war.. Jetzt musste ich mich echt beeilen! Nach Belgien brauchten wir hochgerechnet sechs Stunden.. Schnell ging ich ins Haus. Zum Mittag ass ich nur ein bisschen Salat und dann packten wir die Scahen ins Auto. Meine Sachen hatte ich gestern schon gepackt, nachdem ich mit Alex in der Stadt shoppen war. Meine 18jährige Schwester, ihr etwas jüngerer Freund Marc und meine Mom blieben daheim, weil sie sich nicht für Motocross interessierten, was Dad und ich natürlich überhaupt nicht nachvollziehen konnten.. Ich hatte Motocross wohl von meinen Paps in die Wiege gelegt bekommen, weil er früher sehr talentiert war, nur das Geld für eine Profikarriere nicht gereicht hatte. Ich sollte die nächste Generation werden.. und vor ungefähr 2 Jahren sass ich dann also zum ersten mal auf einer Maschine. Schon beim ersten Versuch war ich schon sehr gut, verriet er mir. So ging es weiter.. jeden Mittwoch und fast jedes Wochenende, was wir nicht auf Tour waren, um uns die WM-Rennen anzusehen, verbrachten wir auf der Strecke zum trainieren. Dad sagte, ich wäre für ein Mädchen sehr, sehr gut.. und hätte grosses Talent! Mit dieser Aussage konnte ich in dem Augenblick echt viel anfangen.. Nun, als ich 16 Jahre alt war, brannte ich schon genauso schnelle Rundenzeiten auf die Strecke wie mein Vater. Er war irre stolz auf mich.. im Gegenteil zu meiner Mom und meiner oma, die rein gar nichts davon hielten, dass ich nun genauso verrückt nach MX war, wie mein Dad. Als sie mich das erste Mal über einen 20Meter Table springen sahen, schlugen sie nur die Hände vors Gesicht. Da die beiden aber wussten, dass Motocross ein Teil meines Lebens war, ohne den ich einfach nicht mehr konnte und der einfach zu mir gehörte, hörten sie irgendwann auf damit, es mir auszureden.. auch, wenn sie ganz und gar nicht begeistert davon waren. Meine zweite Leidenschaft, die ich auch mit Alex teilte, war die Bühne.. wir singen und tanzen HipHop furchtbar gern. Zweimal wöchentlich haben wir beide Tanztraining und einmal Singen. Als wir dann fertig mit Essen waren, brachte ich meine Reisetasche raus in den Kofferraum unseres Autos, wo Shadow schon drin lag. "Viel Spass, Kleene..", meinte meine Schwester zwinkernd zu mir, als ich sie zum Abschied umarmte. Mit dem zwinkern meiner Schwester konnte ich nichts anfangen, überlegte kurz was sie meinte, aber brach dann mit einem: "Na ja, ist ja jetzt auch egal..", meinen Gedankenfluss ab und umarmte ihren Freund Marc. Zuletzt kam meine Mom dran.. Ich drückste sie fest an mich und meinte flüsternd: "Tut mir echt verdammt Leid, wie ich in den letzten Tagen drauf war.. Ich glaub, ich hab euch damit ganz schön weh getan." Meine Mom drückte mich sanft von sich weg und sah mich mit Tränen in den Augen an. "Egal, was und wann es ist, mein kleiner Engel.. Wir werden immer für dich da sein und immer hinter dir stehen! Bitte vergiss das nicht.." Schnell gab sie mir einen Kuss und ich ging in die Garage, um mein Poket-Bike zu holen. Dann stellte ich es in den Kofferraum des transporters, wo Shadow schon drin lag und gegen seine Müdigkeit ankämpfte, und band es fest, damit es erst gar nicht umfallen konnte, während wir nach Belgien fuhren. Shadow sah so süss aus.. ich hatte ihn echt vermisst, das wurde mir erst jetzt so richtig bewusst. Shadow lag da, den kopf auf seine Vorderpfoten gelegt, und bewegte sich kein bisschen, nur die Augen fielen ihm immer wieder zu, vor Müdigkeit. Ich kraulte ihm den kopf und meinte: "Schlaf ruhig, mein Süsser.. Uns passiert schon nichts! Ich pass auf uns auf.." Nach ungefähr fünf Minuten war er im Land der Träume angekommen. Als wir dann endlich um fünf vor halb neun losfuhren, war ich noch putzmunter und lauschte der Musik im Radio.. Immer wieder sang ich leise, kaum hörbar, mit. Doch irgendwann muss mir dann wohl so langweilig geworden sein, dass ich eingeschlafen bin. Als ich wieder zu mir kam und blinzelnd auf die Uhr sah, war es schon zehn nach zwei.. Paps meldete sich mit einem: "Na, da biste ja endlich wieder.. Winterschlaf beendet, ja?" Ich lächelte ihn nur an und sah, dass wir wirklich schon angekommen waren.. Wir waren schon am Parkplatz und bezahlten. Mein Dad konnte nicht so gut Englisch sprechen, also machte ich das.. "Once camping for two persons, please.", meinte ich zu dem Kassierer, der mir dann den Preis nannte. Daddy bezahlte und wir fuhren auf den Parkplatz, um uns eine geeignete Stelle zu suchen. Nach kurzer Zeit hatten wir sie gefunden.. „Wir sind diesmal ne Viertelstunde schneller gefahren, als letztes Mal.“, meinte Dad zu mir, als wir aus dem Auto stiegen. „Vielleicht sind das ja die 15 Minuten, die mir sonst immer fehlen, weil du so nervst, Rachel …“ Ich sah ihn empört an. „Na hör mal … Erstens nerve ich nicht und Zweitens bin ich doch nur aufgeregt! - Und dann red ich halt so ’n bissl mehr, als sonst … Von wem ich das wohl hab?“, fragte ich und schaute verschmitzt grinsend zu Paps. „Keine Ahnung … wahrscheinlich Mum!“, musste Dad nun lachen, ich fing auch an zu lachen. „Wahrscheinlich …“, meinte ich immer noch grinsend. Bis abends machten wir nichts besonderes mehr … Um sieben beschloss ich, mich mal im Fahrerlager umzusehen. Im Fahrerlager waren meist die Mechaniker der Fahrer bis spät in die Nacht beschäftigt, um das Bike für die Rennen vorzubereiten. Die Fahrer selber waren meist in ihren Wohnwagen, aber auch die Zelte der Teams befanden sich im Fahrerlager. Hier in Belgien war das Fahrerlager nicht weit entfernt vom Parkplatz … etwa fünf Minuten Fußweg. Zuerst fuhr ich mit meinem Pit-Bike zum Kawasaki-Team, um Christophe „Hi“ zu sagen. Sofort entdeckte ich ihn, er winkte mich zu sich ins Zelt und ich ging hinein. Weil Christophe ja Franzose war und es mit meinem französisch etwas nicht so wirklich gut aussah, redeten wir immer Englisch … zuerst aber begrüßte ich ihn erstmal mit Küsschen, wie das in Frankreich so normal war. „Do you still need help with your bike?“ Er lächelte und meinte: „I have an mechanic, now … but I wanted to thank you for all the help and everything you’ve showed me!“ Ich lächelte und meinte: „No problem … was fun!” Er lächelte. Dann verabschiedete ich mich von Christophe und meinte: „I still want to go to the KTM-Team.“ „You want to go to Maximilian, right?“, meinte Christophe und sah mich an. Ich erwiderte dem nichts und ging … Ich bekam noch mit, wie Christophe anfing zu Grinsen und meinte sauer: “Nice that you can still laugh ’bout it. Me since three fuckin month not anymore!” „I’m Sorry …“, meinte Christophe nur und sah auf den Boden. Ich ging noch mal zu ihm und sah ihn an. „It’s just … it hurts me so much and you laugh at it! That’s not witty, Christophe. Maybe for you … but not for me! And you know this exactly. It hurts, when you laugh about something that’s hurting me! - Because you’ve become a very good friend of me since last months.“ Mir rann eine Träne am Kinn hinunter. „Please don’t cry, Rachel.“, meinte Chris, wie ich ihn immer nannte, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und wischte mir die Träne von der Wange. „Please stop it, Rachel … okay?” Ich nickte und wischte mir über die nun nasse Wange, Chris umarmte mich. „By the way … Maximilian thinks that you are a Hottie!”, meinte er, ich legte den Kopf schief. “The way how he looks at you sais more than thousand words could ever say!”, meinte Chris zwinkernd. Dann ging ich, fuhr zum KTM-Zelt und hielt kurz davor an. Drin saßen Maximilian, sein Dad und sein Chef … Als Maximilian mich sah, lächelte er mich süß an, ich wurde rot. Ich sah, wie nun auch Maximilian rot wurde und verlegen auf den Boden sah. Sollte Chris wirklich recht damit gehabt haben, dass Maximilian mich süß fand? - Ich konnte es mir nicht vorstellen … oder wollte ich es mir einfach nicht eingestehen? ‚Ach, Maximilian … was stellst du nur mit mir an? Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll … und wie es weiter gehen soll! Du bringst mich total durcheinander …’, dachte ich und seufzte. Als ich aus meinen Tagesträumen erwacht war und wieder in der Realität angekommen war, merkte ich, wie Maximilian zu mir hinüberschaute … Als sein Chef es dann nach ca. 2 min. bemerkt hatte, dass Maximilian nur körperlich anwesend war, fuchtelte er mit seiner Hand vor seinem Gesicht herum. „Hey … Träumst du, oder was?“, hörte ich ihn fragen. „Ähm … bitte was?“, hörte ich, wie Maximilian erschrak, trotzdem aber noch in meine Richtung sah. „Nun hör doch mal auf, dieses Mädchen so anzustarren …“, meinte sein Dad, Maximilian wurde noch roter im Gesicht und die Aufmerksamkeit aller drei Personen war nun auf mich gerichtet. Ich musste grinsen, weil Maximilian so verlegen noch niedlicher aussah, als sonst schon. Letztendlich fuhr ich zum Parkplatz zurück und es war nun schon halb neun durch … „Wo warst du denn so lange, Rachel?“, fragte mich mein Dad. „Bei Christophe …“, meinte ich und fügte leise: „und Maximilian.“, hinzu. „Wieso denn Maximilian?“, fragte er und legte den Kopf schief. „Vielleicht … weil er ein sehr guter Fahrer ist? Kann doch sein … Außerdem ist er Deutscher, genauso wie wir.“, redete ich mich raus. „Aber …“, meinte Dad, nur ich war schon auf dem Weg zum Auto und holte den Fußball. Ich hätte auch nicht gewusst, was ich jetz noch hätte sagen können, um mich herauszureden. Dann kam auch schon der Transporter von Dads Kumpels angefahren … Ich begrüßte alle, zog dann meine Jogginghose an und ging dann mit Shadow etwas weiter weg zum Fußball spielen. Andre, ein 17jähriger Junge, kam mir hinterher … Als er bei mir und Shadow angekommen war, spielte ich ihm den Ball zu. Er lächelte mich an. So spielten wir also mit Shadow Fußball … Nach ca. 30 Minuten meinte Andre zu mir, er habe noch nie ein Mädchen so gut spielen sehen. Ich wurde rot. „Du bist auch nicht schlecht … Danke.“ Er grinste und im nächsten Moment vernahm ich neben mir ein Motorengeräusch. Ich blickte neben mich und sah Maximilian mit seinem Mini-Bike. Auch er sah mich an und schaute gar nicht mehr nach vorn, fuhr direkt auf einen Stein zu. „Max … pass auf!“, schrie ich noch und schlug die Hände vors Gesicht. „Rachel!“, hörte ich Andre im nächsten Moment schreien. Da ich ihn aber nicht verstand, nahm ich die Hände wieder runter … und hatte in der nächsten Sekunde sofort den Fußball im Gesicht! Da Andre aber mit solcher Wucht geschossen hatte, fiel ich um … Als ich wieder zu mir kam, tat mir mein Kopf total weh. „Mein Kopf …“, meinte ich nur und sackte wieder leicht zurück. „Was ist? Tut dir dein Kopf weh, Rachel?“ Ich nickte. „Ja … ich hab so komisch Kopfschmerzen.“ Andre legte sein Knie unter meinen Kopf und stützte ihn etwas. Dann fiel mir Maximilian ein und ich schaute in die Richtung, wo er gestürzt war, aber er war nicht mehr da, war einfach weg! „Suchst du mich …?“, fragte mich nun jemand und beugte sich über mich. Ich nickte, als ich sah, dass es Maximilian war. „Ist alles okay?“, fragte ich und er nickte. „Komm, Rachel … Ich bring dich zu deinem Dad.“, meinte nun Andre und half mir hoch. „Maximilian, du kommst auch mit …“, fügte er hinzu. „Aber …“, meinte Maximilian, doch Andre gab nicht nach. „Keine Widerrede!“, meinte er. Dann holte Maximilian sein Mini-Bike und wir Drei liefen zurück zu den Autos, was ca. 300 Meter waren. Irgendwann wurde mir schwindlig und hätte Maximilian mich nicht noch aufgefangen, hätte ich nun wohl zum zweiten Mal gelegen! „Ähm … Ich glaub, es ist besser, wenn ich dich trage!“, meinte Maximilian verlegen und Andre meinte: „Ähm, ja … Ich würde ja auch, aber meine Hand ist verstaucht. Ich nehm dein Bike …“ Maximilian gab es rüber zu Andre und meinte, ich solle mal versuchen, auf seinen Rücken zu springen! Ich schaffte es … So trug er mich eben die letzten paar 150 Meter zum Auto Huckepack. Es war schön, ihm so nahe zu sein. Nach kurzer Zeit aber meinte er, dass wir da wären und setzte mich auf einen Stuhl ab. Andre holte derweil einen Verband für Maximilians blutenden Kopf und einen kalten Lappen für meine Kopfschmerzen. Grinsend machte er Maximilian den Verband um den Kopf. „Ihr seid mir zwei, ey … Habt nur Augen füreinander und bemerkt gar nicht, was um euch herum passiert!“ Wir wurden beide rot und sahen verlegen auf den Boden … und wieder musste Andre lächeln. „Ich geh mal zu deinem Dad, Rachel.“ Ich nickte. Auf einmal überkam mich ein Stechen im Magen und ein übler Geruch stieg mir bis in den Hals. Ich musste mich übergeben … Schnell stand ich auf und ging ein Stück weiter in ein Stück Wiese, wo ich mich „ausleeren“ konnte. So peinlich … „Mach dir keine Sorgen, Rachel … Das braucht dir nicht peinlich zu sein. Bei so einer kleinen Gehirnerschütterung muss man sich immer übergeben …“ Ich sah ihn an und nickte. Wäre es jetzt nicht mal an der Zeit, etwas zu sagen? Ich riss mich, so gut es ging, zusammen und fragte ihn, woher er meinen Namen wusste. „Christophe hat mir von dir erzählt … Er ist n guter Kumpel von mir und hat mir erzählt, dass du ihm oft beim Bike hilfst, weil er keinen Mech hat, zurzeit.“ Ich nickte. „Achso …“, meinte ich knapp, als auf einmal mein Dad „angewackelt“ kam. „Oh nein …“, meinte ich nur fast flüsternd zu mir selber. „Schatz … alles in Ordnung?“, fragte er etwas lallend. Ich nickte nur, dann kam hinter ihm Andre hervor und ich meinte mit Lippensprache: „Konntest du ihn nicht da lassen? Das ist so peinlich …“ Andre verstand mich sogar und zuckte aber nur die Schultern. Ich sah auf den Boden, dann legte Andre meinem Dad eine Hand auf die Schulter und meinte: „Komm, wir beide gehen noch mal n Bierchen trinken, Alter …“ Ich musste Grinsen, als die Beiden abschnürten. Maximilian hatte auch ein Lächeln auf den Lippen … „Wie peinlich.“, meinte ich zu mir selber. Maximilian meinte, dass das schon okay wäre … „Wie geht’s deinem Kopf? Ist schon besser …?“, fragte ich, weil ich mir Sorgen um ihn machte. Natürlich versuchte ich aber so normal zu klingen, wie es ging. Maximilian nickte. „Und dein Kopf …?“, fragte er. „Na ja, puckern tut der schon noch, aber … mir ist nicht mehr schlecht!“, antwortete ich und grinste. „Also keine Kotzattacke mehr, für heut … hoff ich?“, legte ich lächelnd den Kopf schief. Maximilian lächelte mich an … Am liebsten hätte ich ihn sowas von durchgeknuddelt, in dem Moment. Dieses Lächeln war so süß, dass es mich völlig aus der Fassung brachte … Ich hätte mich allein wegen seines Lächelns in ihn verlieben können! So süß … aber ich versuchte mich zusammenzureißen und meinte: „Ähm … es ist schon halb zehn durch und ihr habt doch morgen Qualifying … Soll ich dich noch ins Fahrerlager bringen?“, fragte ich. Wieder lächelte er mich mit diesem Lächeln an, das mich völlig aus der Fassung brachte und meinte: „Klar… gern.“ „Okay… dann hol ich mal mein Bike und wir können.“ Als ich dann mit meinem Bike neben ihm stand, nahm er den Verband ab … Über seine Stirn hatte sich eine riesengroße Narbe gebildet! Ich verzog das Gesicht und meinte: „Wart mal … ich tu da noch mal ein bisschen Salbe drauf.“ Er nickte und ich ging schnell ins Auto, um den Sani-Kasten zu holen. „Das brennt jetzt bestimmt n bisschen …“, meinte ich und tat die Salbe auf seine Stirn. Kurz verzog er sein Gesicht, weil es wohl brannte … doch im nächsten Moment sah er mir so tief in die Augen, dass ich total in seinen versank, die himmelblau strahlten. Maximilian strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht und ich bekam total Gänsehaut. Dann strich er mir sanft übers Gesicht… Mein Magen verkrampfte sich, meine Kehle war wie zugeschnürt, als auf einmal Andre von hinten ankam und meinte: „Na, ihr zwei …“ Schnell nahm Maximilian seine Hand aus meinem Gesicht, ich wurde bestimmt feuerrot im Gesicht und meinte schnell: „Ich bin fertig …“ „Gut, ähm … du solltest Krankenschwester werden!“, antwortete Maximilian darauf und grinste mich an. Wieder wurde ich rot und holte dann noch schnell ein Pflaster aus dem Sani-Kasten, was ich ihm auf die Narbe tat. „Also, ähm … Andre, ich bring Maximilian noch ins Fahrerlager zurück. Bye … Pass auf Dad auf, dass der nich zu viel trinkt!“, meinte ich. Er nickte. „Wird gemacht. Tschüß … Und, komm nich zu spät zurück!“. „Tschüß …“, meinte auch Max und startete. Auch ich startete und nebeneinander fuhren wir durchs Fahrerlager … Die Fahrer, die uns zusammen sahen, zeigten meist mit dem Finger auf uns und grinsten. Mir war das peinlich … Maximilian schien das gar nichts auszumachen! Irgendwie schien er grade in dem Moment total glücklich … oder kam es mir nur so vor? Als wir an seinem KTM-Zelt angekommen waren, stieg er ab. „Und … was machst du jetzt noch?“, fragte er mich. Ich meinte, dass ich mir jetzt wohl noch kurz die Strecke anschauen werde, da ich sie heute noch nicht gesehen hatte und es ja eh noch nicht so sehr dunkel war! „Warte mal bitte kurz hier, okay …?“ Ich nickte. Was hatte der denn nun schon wieder vor? Und was sollte das vorhin, als er mir über die Wange gestrichen hat …? War das alles nur Taktik? War er einer dieser Jungen, der jede nahm, nur um sein Vergnügen zu haben …? Hatte ich ihn so falsch eingeschätzt? Mir brannten Tränen in den Augen … Sollte ich mich so in Maximilian getäuscht haben? „Dürfte ich vielleicht mitkommen? Also … die Strecke“, riss mich Maximilian aus meinen Gedanken, doch brach seinen Satz ab. „Hey … was los?“, fragte er und sah mir in die Augen. Erst jetzt merkte ich, dass mir Tränen an der Wange hinunter rannen. „Ich weiß auch nicht … Tut mir leid.“, meinte ich und wischte sie mir aus dem Gesicht. Maximilian aber sah mich besorgt an, als sich meine Augen erneut mit Tränen füllten. „Rachel, nicht weinen … Komm mal her.“, meinte er und nahm mich in den Arm. „Es ist okay … es braucht dir nicht peinlich sein, oder so, okay?“, flüsterte er mir ins Ohr und ich nickte. „Ich weiß, aber … Is halt blöd, weil ich gar nicht weiß, warum ich weine!“ Maximilian sah mich an. „Wieder okay?“, fragte er und wischte mir die Tränen sanft aus dem Gesicht. Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte tapfer. Ich wusste wirklich nicht, warum ich geweint hatte. „Achso, was ich fragen wollte … Darf ich mit kommen? Also Strecke anschauen…?“, lächelte er mich an. Ich versuchte wieder zu Lächeln, nickte und trat das Pit-Bike an, Maximilian tat es mir gleich. Langsam fuhren wir nebeneinander her, bis wir an der Strecke ankamen und Maximilian etwas mehr Gas gab. „Wenn du’s so willst, dann bitte … Wirst schon sehen, dass ich da mithalten kann!“, meinte ich und war sofort wieder neben ihm. Maximilian war sichtlich überrascht, als er mich so schnell wieder neben sich sah … Nun machte er einen Wheelie und ich tat es ihm nach. Seine Augen wurden immer größer, als ich auch noch über einen 20-Meter langen Table flog und das Bike vollkommen quer legte! Maximilian hielt an, ich drehte um und kam neben ihm wieder zum Stehen. „Eigentlich dachte ich ja, wir schauen uns die Strecke an und liefern uns hier kein Rennen und zeigen uns unsere Tricks, die wir beherrschen.“, meinte ich zwinkernd. „Aber denkst du etwa wirklich, ich lass mich von dich abhängen …?“ Maximilian sah mich an. „Ich bin beeindruckt!“, zwinkerte er mich an. Ich grinste ihn an. „Du fährst wirklich gut … und dein Style ist auch geil! Natürlich nur für ein Mädchen …“ Ich grinste. „Natürlich …“ Beide lachten wir. „Lass uns weiter fahren …“, meinte Maximilian nach kurzer Stille. Auf einem Table, von dem man den wunderschönen Sonnenuntergang sehen konnte und die ganze Strecke im Blickfeld hatte, blieb er stehen. Ich stellte mich seufzend neben ihn … das war sowas von unbeschreiblich schön! „Das ist das Schönste, was ich jemals gesehen habe …“, meinte Maximilian flüsternd, ich nickte nur. ‚Und ich würde mit niemanden lieber hier sein, grad …’, dachte ich und beobachtete Maximilian von der Seite. Maximilian sah auch mich an … Grade, als sich schon wieder so eine Spannung zwischen uns bildete, trat er sein Bike an und fuhr mit Vollgas den Hang hinunter! Sowas ließ ich nicht mit mir machen. - Also an das Ding … und hinterher! Schon bald fuhren wir wieder Seite an Seite … Leicht kickte er gegen mein Bike, ich musste lachen und fiel runter. Maximilian hielt sofort an, schmiss sein Pit-Bike hin und kam zu mir gerannt … Besorgt sah er mich an. „Tut mir leid … Hast du dir weh getan?“, fragte er mich. Ich fand das irgendwie alles total witzig und fragt mich jetzt bitte nicht, was mich da geritten hatte, ihn leicht zu mir hinunter zu ziehen! Ich wusste es selber nicht, in dem Moment. – Kurzschlussreaktion eben! „Also … jetzt kommt mein Konter!“, meinte ich und grinste mein dreckigstes Grinsen, was meine Lippen gerade hergaben. Maximilian aber sah mir nur eindringlich in die Augen … und ich versank sofort wieder in seinen! „Was machen wir hier eigentlich …? Wir liegen hier übereinander auf einer Motocrossstrecke. Wenn uns hier jemand sieht, dann … der wird sonst was denken!“, flüsterte ich. „Weißt du, wie egal mir das grade ist …?“, meinte Maximilian, verzog nicht eine Miene und seine Augen leuchteten. Dieser Blick … Dieser Junge wusste echt, wie man mich aus der Fassung bringen konnte. Er spielte mit mir! - Ein Spiel, was nur er gewinnen konnte … denn ich war Maximilian restlos ausgeliefert! Seine ganze Art, seine Körpersprache, alles an ihm … war vollkommen einzigartig! „Oder auch kein Konter …?“, flüsterte ich, ihm verträumt in die Augen schauend und seufzte leicht. Als er meinem Gesicht immer näher kam, drehte ich meinen Kopf zur Seite und begann, ihn durchzukitzeln … „Rachel, nein! Bitte nicht … Das ist sowas von nicht fair!“ Ich tat auf verständnislos. „Ach ne, Maximilian … Und deine Aktion mit dem gegen mein Bein treten fandst in Ordnung, oder wie?“, fragte ich. Er sah mich grinsend an. „Ich hab mich ja entschuldigt … Es ist nur so: Ich lass mich nicht gerne von kleinen Gören besiegen! Schon gar nicht beim Motocross …“ Ich stemmte die Arme in die Seite und richtete mich etwas auf. Sein Gesicht war meinem gefährlich nahe … und wieder dieser Blick! ‚Halte stand, Rachel … Stand halten!’, dachte ich nur, meinte rotzfrech zu ihm: „Göre hat mir gefallen …“, und steckte ihm die Zunge raus. Maximilian aber grinste nur und … küsste mich. Ich drehte den Kopf weg, sodass der Kuss auf meiner Wange landete. „Ähm, ich … Ich kann das nicht Maximilian! Noch nicht …“ Völlig verwirrt und mit Tränen in den Augen stand ich auf und ließ Maximilian allein, fuhr weg. Maximilian aber kam mir hinterher … „Rachel, warte bitte!“ Ich blieb stehen. „Ich, ich … es tut mir leid.“, meinte er und sah eingeschüchtert auf den Boden. Da er nicht weiter sprach, nahm ich sein Gesicht zwischen meine Hände. „Schau mich bitte an …“ Er sah mir in die Augen. „Nimm mir das von grade eben nicht krumm, okay …? Es ist einfach, ich kenn dich erst seit ein paar Stunden! Ich mag dich auch voll und du bist voll nett und so, aber … bitte lass mir Zeit, Vertrauen zu dir aufzubauen!“ Ich wusste selber nicht, warum ich diesen Rückzieher gemacht hatte … War es nicht mein größter Wunsch gewesen und hatte ich nicht monatelang nur von diesen einen Typen geträumt? Ich wusste wirklich nicht, warum ich diesen Rückzieher gemacht hatte, aber … ich wusste, dass es die Richtige Entscheidung war, denn ich fühlte es tief in mir! Maximilian sah mich an. „Ich, ähm … bin normalerweise auch total schüchtern und so, grad Mädels gegenüber. - So hübschen Mädchen wie dir erst recht … Aber grad, da hab ich mir einfach gesagt, dass ich diese Schüchternheit irgendwann mal ablegen muss!“ Ich grinste ihn an. „Das ist so süß, wie verlegen du grad geworden bist …“, meinte ich darauf nur und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Maximilian sah mich an. Langsam starteten wir wieder unsre Pit-Bikes und ich brachte ihm zu seinem Wohnwagen. Grade, als ich gehen wollte hielt mich Maximilian am Arm fest. Ich sah ihn an. ‚Bitte küss mich nicht wieder! Ich möchte dir nicht noch einen Korb geben müssen …’, dachte ich nur und sah ihm in die Augen. „Weißt du, ich … Ich bin eigentlich ganz froh, dass du abgeblockt hast! Ich mein … erstens hätte sich das nicht jede getraut und zweitens merk ich daran halt, dass du nicht so wie die meisten bist! Also jeden nimmst, oder jeden ranlässt …“ Ich lächelte ihn an. „Das ist lieb von dir … Dankeschön.“, meinte ich und strich ihm zärtlich übers Gesicht. Sanft gab ich ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen … Maximilian hatte danach sekundenlang immer noch die Augen zu. Ich schnippte kurz mit dem Finger und seine Augen öffneten sich in Zeitlupe wieder … Er leckte sich über die Lippen. „Was war das denn grade? Hab ich das verdient …?“, fragte er mich und legte lächelnd den Kopf schief. „Jawohl, das hast du …“, meinte ich lächelnd. „Deine ganze Art … die ist einfach total einzigartig, sowas hab ich wirklich noch nie erlebt! Sowas nettes, liebes … Ich mag dich einfach total, weißt du! Obwohl ich dich erst seit ca. zwei Stunden kenne … Es ist, als ob ich dich schon seit Jahren kennen würde, wir sind total auf einer Wellenlänge! Und der Kuss war einfach auch nur dafür, dass du anders bist … Die meisten wollen nur das Eine, du nimmst es mir nicht krumm, dass ich das nicht mit mir machen lasse!“ Maximilians Augen fingen an, wie verrückt zu strahlen … und im nächsten Moment hob er mich hoch. Ich sah ihm direkt in die Augen … „Ich fühle und denke genau dasselbe, Rachel. Du hast mich heut so glücklich gemacht … so glücklich war ich wirklich sehr lange nicht mehr!“ Er setzte mich wieder ab, weil ich die ganze Zeit mit den Füßen gestrampelt hatte. „Ich auch nicht …“, meinte ich und gab mir Mühe, die Tränen zurückzuhalten, weil ich ja wegen ihm so unglücklich war, in den letzten Monaten! Maximilian strich mir durch die Haare. „Was ich fragen wollte, ähm … Tschuldigung, deine Augen sind so wunderschön, die bringen mich total aus der Fassung!“, meinte Maximilian grinsend und ich schaute verlegen auf den Boden. Dann nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände und hob mein Kinn an, sodass ich ihn anschauen musste. „Sehen wir uns morgen wieder? Und … möchtest du mir beim Bike helfen? Natürlich nur, wenn du willst … und dein Dad ist auch herzlich willkommen und deine Kumpels!“ Ich nickte. „Na klar … sehr gern sogar!“ „Also dann … Gute Nacht. Und schlaf schön …“, meinte ich und umarmte ihn. „Du auch, Kleine …“, meinte Maximilian. Ich fuhr los, zum Parkplatz zurück. Der Typ machte mich echt verrückt … Ich war nur noch am Grinsen.
Im Auto legte ich mich ins Bett, konnte aber nicht einschlafen. Also rief ich Alex an … ‚Ich muss die Rechnung ja nicht bezahlen! Sorry, Dad …’, dachte ich nur und drückte auf den grünen Hörer. Ich erzählte ihr alles … und Alex freute sich so sehr für mich! „Ich bin so glücklich, dass du wieder glücklich bist, Maus! Ich gönn dir das so sehr, nach den vergangenen Monaten … und ich wäre auch so gern mitgekommen!“, meinte sie. Ich unterbrach sie in ihrem Redeschwall und meinte: „Ist eigentlich gar kein Problem … Nächstes Wochenende ist Teutschenthal. Du musst nur deine Mom fragen … und die wird bestimmt ja sagen, so wie ich die kenne. Außerdem ist Teutschenthal in Halle, also noch in Deutschland.“ „Da kann ich dir dann auch mal Christophe vorstellen … der wird dir ganz bestimmt gefallen! Und du ihm auch, denk ich mal … Ich kann ihm ja mal n Bild von dir zeigen!“, redete ich weiter. „Ich darf echt mit …? Du bist echt die beste, Rachel!“, meinte Alex nur. „Ja, gar keine Widerrede … Wird bestimmt geil … Wir beide beim MX. Ich fass es nicht!“ Alex und ich legten dann auch auf und ich konnte endlich einschlafen, nachdem sie mir vergewissert hatte, dass es richtig von mir war, ihn etwas zappeln zu lassen … Meinen Wecker hatte ich auf sechs Uhr in der Früh gestellt. Als ich das erste Mal aufwachte, hörte ich von hinten ein ohrenbetäubendes Geschnarche und schaute auf mein Handy. „Oh man … drei Uhr!“, meinte ich total übermüdet und schlug mir gegen den Kopf, da ich es nicht fassen konnte. Vorhin konnte ich doch schon nicht einschlafen … Also nahm ich vom Vordersitz des Autos ein Kissen und schmiss es meinen Vater, der immer noch total laut schnarchte und hinten im Kofferraum schlief, an den Kopf. Dabei schrie ich: „Ruhe, da hinten … es ist erst drei Uhr! Ich will noch schlafen, man …“ Er wachte mit einen lauten Schnarcher auf und fragte lallend: „Hast du wat gesagt? Autsch … mein Kopf!“ Ich verdrehte die Augen, weil er total nach Alk stank. „Ich sagte, dass es erst drei ist und ich gern noch schlafen würde … Deshalb sollst du aufhörn zu Schnarchen! Und übrigens … trink nächstes Mal bitte net so viel Alkohol, ja? - Du hast echt derbsten Mundgulli!“ „Noch n Wunsch, Miss …?“, fragte er und schaute genervt. Ich grinste und meinte: „Nö … Ich glaub, das war’s fürs Erste.“ Dann legte ich mich wieder hin und dachte: ‚Wäre der jetzt nicht angetrunken, dann hätte ich mir jetzt mit meiner großen Klappe ganz schön was anhören können!’ Mit diesen Gedanken im Kopf schlief ich wieder ein und wachte auch erst wieder beim Klingeln des Weckers auf. Kurz streckte ich mich und ging dann aus dem Auto. „Boah, ein Glück regnet des nich …“, war mein erster Satz und ich strahlte überglücklich. Ich wusch mir das Gesicht, schminkte mich, machte mich fertig … dann ging ich ins Auto und zog meine Sachen an. Von draußen rief jemand: „Du siehst immer schick aus, Rachel … Egal, was du anziehst. Brauchst da nicht zehn Stunden drin verbringen …“ Ich schaute aus dem Auto raus und Andre lachte mich schon an. „Woher willst du das denn wissen?“, fragte ich ihn neugierig. „Na ja, du hattest gestern ’ne Jogginghose an … und das sah schon gut aus, bei dir! Also siehst du halt immer gut aus …“, meinte er grinsend. „Wow … Soll ich das jetzt etwa als Kompliment nehmen? Danke …“, meinte ich mit ernster Miene. „Nimm’s, wie du willst … aber was du da für n Dreck laberst, immer, dass du ja so hässlich bist, das kann man sich echt net mit anhören! Du bist eines der schicksten und natürlichsten Mädels, die ich kenne! Und dein Charakter ist der Beste … meiner Meinung nach.“ „Danke, Mr. Johnson …“, meinte ich erstaunt und lächelte leicht. „Bitte.. Kein Problem, Mrs. Bilson.“, lachte er und strich mir über die Wange. Dann ging er zum Frühstück und ich rief ihm noch schnell hinterher, dass ich auch gleich kommen würde. Er nickte bloß und ich zog mich an. „Soll ich das wirklich anziehen?“, fragte ich mich selber. Nun saß ich also da und wusste nich weiter … Eigentlich hatte Andre ja Recht! Ich war sehr natürlich und meine Figur war eigentlich auch net so schlecht … Ich war 1,67 m groß und wog so um die 58 Kilo. Meine Haare waren dunkelbraun, gingen mir bis zu der Brust, hatten unten so Korkenzieher drin und meine Haut war braun gebrannt. „Ich zieh das jetzt einfach an, man …“, meinte ich dann zu mir selber, zog mich an, machte mir die Haare und ging dann zum frühstücken. „Rachel … das solltest du ruhig mal öfter anziehen.“, meinte mein Dad erstaunt. Ich sah Dad an, setzte mich erstmal, meinte: „Vielleicht konnte ich es ja auch einfach nicht vorher anziehen, weil ich es erst vor kurzem mit Alex gekauft hab …“, zwinkerte ihm zu und schnappte mir ein Brötchen aus dem Korb. Alle anderen sagten auch, dass ich voll hübsch aussah und so langsam wurde mir das so richtig peinlich! Ich wurde total verlegen und schüchtern … Andre grinste mich die ganze Zeit über nur noch an. Irgendwann beachtete ich ihn schon gar nicht mehr, weil’s mir irgendwie unangenehm war … Er hatte nämlich ne Freundin, die aber ehrlich gesagt total tussig und zickig war! Deshalb konnte ich sie, also Ann-Maria auch nicht so sehr gut leiden. Na gut, ich hasste sie … wenn man s mal so auf den Punkt bringen wollte. Ich find es einfach zu billig, wenn Mädels die Hosen bis in die Kniekehle ziehen und dafür den Tanga bis zum Bauchnabel! (bisschen übertrieben!)
Ich mein, vom Aussehen her passten sie und Andre richtig gut zusammen, denn beide waren total hübsch und süß … aber vom Charakter, da tat mir Andre, ehrlich gesagt, irgendwie total leid! Sie ist total die Shopping - Diva und er der eher Sportliche … Ich find nich, dass das so gut zusammen passt! Die haben doch dann gar keine gemeinsamen Interessen … Bin zwar nich eifersüchtig oder so, aber das is doch echt net mehr normal! - Sie schlaucht sich Geld fürs Shoppen und gibt’s ihm noch nich mal zurück, scheucht ihn von einer Ecke in die andre und so weiter … Müsste man sich ungefähr so vorstellen: „Andre … Hier, komm mal her, jetz! - Nimm mal dein Geld und kauf mir da die Gucci-Handtasche.“ Dann macht sie auch noch jeden Bengel an usw., Andre lässt es sich gefallen und sie macht deshalb immer weiter und es wird immer schlimmer! Also, meine Meinung: Andre is viel zu gut für sie … und sie soll mal n Gang runter schalten, denn sie ist nicht die Schickste auf der Welt! - Außerdem find ich es total dumm von ihr, dass sie so billig rumläuft … Sie ist so schick, da brauch sie das doch gar net mehr! Ich versteh s einfach nich … ‚Rachel, die hat’s net verdient, dass du dir über die Gedanken machst! - Die checkt es sowieso nie …’, sagte ich mir in Gedanken. „Rachel … alles in Ordnung mit dir? Ist was passiert?“, kam es von Andre. Ich schüttelte nur den Kopf und meinte: „Ich hab keinen Hunger mehr …“, legte das unangerührte Brötchen auf den Teller und stand vom Tisch auf. „Aber … du hast doch noch gar nichts gegessen, Schatz!“, meinte Dad erstaunt. „Ich sagte doch schon, dass ich kein’ Hunger hab, Daddy … also lass mich bitte, okay?“, meinte ich etwas sauer. Ich ging zum Auto, setzte mich mit einem Stuhl und meiner Gitarre davor und spielte ne Runde. Kurze Zeit später kam Andre zu mir. „Rachel, du hast doch irgendwas … Das merk ich doch. Ich kenn dich einfach viel zu gut! Du kannst mir doch nichts vormachen … und vertrauen kannst du mir auch, das weißt du.“ Ich schloss die Augen und fing an zu erzählen: „Du weißt doch, dass ich dich lieb hab, ne, Andre?“ „Ich dich ja auch … aber du bist doch nich in mich verliebt, oder? - Ich hoff es net …“ Ich erschrak und meinte: „Keine Angst … nein, das bin ich nicht! Es geht nur um Ann-Maria … deine Freundin. - Es regt mich einfach total auf, wie sie dich behandelt und wie sie rumläuft! Ich mein …“ Ich konnte nicht mehr, weil’s mir irgendwie total nah ging und bekam total die Tränen in den Augen. Ich weiß noch net mal, wieso … Andre nahm mich in den Arm. „Und deshalb weinst du …? So kenn ich dich gar nich, Mausi.“ „Man, Andre … Es tut einfach weh, wenn sie dich so behandelt! Sie fühlt sich als was viel besseres und das macht mich halt total wütend … und du? Du hörst auch noch auf sie. Du musst endlich mal aufhören, ihr alles recht zu machen! Ich kann es einfach net sehen, wie sie dich fertig macht … okay? Einfach nur, weil du ein richtig guter Freund von mir bist! Und, wenn es meinen Freunden so dreckig geht, dann tut mir das einfach auch weh … Ich seh doch, dass es dir nicht gut geht, dabei! Du kannst mir nich erzählen, dass du glücklich bist, mit ihr … Außerdem, glaub ich, hab ich mich in Maximilian verliebt. Ich bin halt in letzter Zeit noch sensibler geworden, als ich es vorher schon war …“ Als ich die letzten Sätze gesprochen hatte, erschrak ich total vor mir selber … „Andre, was hab ich gerad bitte gesagt?“ Er lachte und meinte: „Dass du dich in Maximilian verliebt hast … warum? Denkst du, ich hab Tomaten auf den Augen? Das gestern war ja wohl ma sowas von klar, dass da mehr ist … Ich bin doch nicht blind! Als er vorbeigefahren kam, da warst du doch, wie in ’ner andren Welt … und er doch genauso. Außerdem wolltest du dann sofort zu ihm, obwohl du verletzt warst! Aber … er hat sich auch total Sorgen um dich gemacht, als du da so regungslos auf n Boden lagst. Er hat zwar total cool getan, aber in Wahrheit hatte er totale Angst um dich, das hab ich ihm angesehen! Ach ja, die Liebe … das schon was wunderschönes, wa?“ Ich dachte etwas nach und meinte dann: „Aber … er liebt mich doch net!“ „Da wäre ich mir noch nich mal so sicher, Rachel … Du hast ja seinen Blick net gesehen! Das war total süß … außerdem warst du gestern noch lange weg, nachdem du ihn nach Hause gebracht hast. Da warst du doch bestimmt noch n bissl bei ihm, oder? Du willst mir doch net ehrlich erzählen, dass du dann alleine, bis was weiß ich denn wie spät es war, dort allein rumgegeistert bist, im Fahrerlager … Was ist dort gelaufen, Mrs. Bilson?“, lachte er. Ich musste auch lachen, brachte die Gitarre zurück ins Auto und erzählte ihm alles. Andre musste total loslachen. „Wie süß … er wollte dich küssen! Ihr passt voll gut zusammen, Rachel. Wenn das nichts wird, dann … dann muss ich halt nachhelfen!“, grinste er. „Man, Andre … es war so toll! Ich hatte total die Schmetterlinge im Bauch und hab nur noch gestrahlt und gelacht. Er ist einfach perfekt … Er ist der Richtige und Einzige für mich! Ich war noch nie so glücklich, wie in seiner Gegenwart … und heut Abend darf ich ihm sogar bei seinem Bike helfen. Wenn ich ihn seh, dann ist die ganze Trauer und der große Schmerz der letzten Monate wie weggeblasen.“, meinte ich glücklich. Ich schaute auf meine Uhr und sah, dass es schon acht war. Um zehn fing der erste Lauf an. „Andre, es is schon acht … Ich geh zu Dad und frag, ob wir langsam los könn, okay? Kommst mit …?“ Er nickte und wir gingen. Mein Dad saß noch immer am Frühstückstisch und aß. „Dad, können wir gehen …? Is schon acht.“ Mein Dad drehte sich um und meinte: „Wenn du willst, kannst du ja mit Andre schon vorgehen … Ich komm dann nach. Dein Ticket hast ja und den Platz, wo wir sitzen, weißte auch …“ Ich nickte und meinte: „Nimmst dann Shadow mit, okay?“, und ging, ohne auf die Antwort zu warten, mit Andre los. „Sag mal, wollen wir vorher noch mal kurz durchs Fahrerlager? Liegt ja sowieso auf n Weg … und ich muss Christophe und Maximilian noch viel Glück wünschen. Bitte, Andre …“ Ich sah Andre mit meinem Dackelblick an und er sagte lächelnd: „Bei dem Blick kann man ja net widerstehen … Mies!“ Ich grinste, gab ihm n Bussi auf die Wange und lief mit ihm weiter. Zuerst gingen wir zum Kawasaki-Zelt. Sofort sah ich Sebastién, Christophes Bruder, da sitzen und begrüßte ihn. „Hi, Sebastién … How are u?“ „I’m fine, thanks ... and u?“ „Thanks, me too. Do you know where Christophe is?”, fragte ich. “He must come, soon, I think … But you know Christophe.”, lächelte er. Ich musste auch lächeln und stellte ihm nun Andre vor. „Oh, I’ve forgotten … This is Andre, a good friend of me.“ Sebastién gab ihm die Hand und meinte freundlich: “Hi, I’m Sebastién Pourcel …” „Nice to meet u.”, grinste Andre glücklich, denn er war ein großer Fan von den Pourcel-Brüdern, soweit ich wusste. Dann sah ich Christophe kommen … „Hi Chris. How are u?“ “Hi, Rachel … nice to see u. I’m fine!” “Just want to say “good luck” for the Qualifying!” “Oh, thx … I’ve seen u yesterday with Maxim! U were looking so happy together …”, grinste er. „Yeah, it was nice …”, meinte ich lächelnd. Christophe lachte und meinte: “Oh my God … Love must be wonderful!” Ich grinste, weil ich an Alex denken musste … ‚Irgendwie krieg ich die schon zusammen!’, dachte ich und sagte: „I must go … I wanna wish Maxim good luck, too.” Christophe gab mir n Bussi und dann ging ich mit Andre los, der sich solange mit Sebastién unterhalten hatte. „Kommst du, Andre?“ Er nickte und verabschiedete sich. Dann ging ich zu Sebastién und verabschiedete mich mit Bussi von ihm … Sebastién wurde voll rot und meinte: „Bye, Rachel.“ Ich lächelte und sagte: „Bye, Sebastién … And good luck for Qualifying!” Er lächelte und sagte: „Thanks …” Dann ging ich mit Andre los, zum KTM-Zelt. Dort saß auch schon Maximilians Dad … Er saß ja im Rollstuhl, weil er früher auch Motocross gefahren war und durch einen schweren Sturz gelähmt wurde. „Hey … du musst Rachel sein. Maximilian hat viel von dir erzählt.“, gab er mir die Hand. „Ja, ich bin Rachel … Ist Maximilian im Zelt, oder hat der grad keine Zeit?“ Sein Dad überlegte: „Na ja, ich kann ihn ja mal suchen gehen … Aber ich denk schon, dass er zwei Minuten Zeit hat, für dich!“ „Dankeschön … das wäre echt nett.“, grinste ich. Er nickte nur und fuhr zurück ins Zelt. Sein Dad war echt total nett … Nach ca. fünf Minuten kam auch schon Maximilian raus. Als er mich sah, fing er voll an zu Strahlen und auch ich musste voll Strahlen. „Hey, Rachel … wie geht’s dir?“, umarmte er mich. „Och, geht so einigermaßen …“, meinte ich lächelnd. „Wollt ihr nich reinkommen?“, meinte Maximilian. Ich meinte: „Ja, klar … Danke.“ Dann gingen wir rein und setzten uns … Maximilian musste noch mal kurz in den großen LKW, der mit dem Zelt verbunden war und kam mit einem Brötchen wieder raus. Er schaute mich an und sagte, erschrocken auf das Brötchen schauend: „Oh, tut mir Leid … Wollt ihr auch was?“ Ich musste Grinsen und schüttelte den Kopf. Dann musste ich voll Loslachen … Maximilian schaute mich voll komisch an und fragte: „Was denn? Hab ich was Falsches gesagt?“ Ich musste noch mehr Schmunzeln und meinte: „Du hast Butter am Mund! Ihr Bengels esst echt, wie … Schweine!“ Er grinste und meinte: „Meine Mom hat’s nie geschafft, es mir richtig beizubringen … Sorry.“ Ich musste noch mehr Lachen und Maximilian versuchte vergeblich, die Butter abzumachen, aber er sah sie ja nicht. „Typisch Kerl, ey … Komm her!“ Er kam grinsend zu mir rüber und ich machte es ihm ab. Als Maximilian fertig gegessen hatte, erzählten wir noch ein bisschen und um ca. 9.15uhr sagte Maximilian schließlich: „Okay … War echt nett, mit euch zu quatschen. Und Rachel, dich seh ich ja nachher auch, aber ich muss mich jetz umziehen gehen.“ Ich erschrak und sah auf die Uhr: „Oh mein Gott, Andre … Es ist ja schon viertel zehn. Jetzt finden wir niemals noch n Platz und mein Dad wird sich voll die Sorgen machen, wo wir sind …“ Andre schaute mich genauso geschockt an und meinte: „Man, ey … Wir haben voll die Zeit verpennt! SHIT …“ Nun schaute auch Maximilian mich an und sagte: „Wenn ihr wollt, könnt ihr euch mit in die KTM-Box stellen … In die Box, wo den Fahrern immer alles angezeigt wird, mit dieser Tafel.“ Ich war verwirrt und fragte: „Dürfen wir das denn?“ „Klar … ich geh schnell mal fragen. Jetzt findet ihr sowieso keinen ordentlichen Platz mehr … - Ich brauch doch eure ganze Unterstützung!“ Ich lachte und meinte: „Die hast du auch so schon … Von mir jedenfalls!“ Andre nickte auch … Dann sagte Maximilian schüchtern: „Wenn du willst, Rachel, dann kannst du auch noch mit mir bis zum Vorstart kommen … Nur wenn du willst, natürlich.“ Ich nickte verlegen, als er mich ansah. Ich schaute Andre an … „Geh ruhig mit, is gar kein Problem.“, meinte er lächelnd. Dann meinte ich: „Okay … ich komm mit.“ Maximilian lächelte verlegen und Andre grinste noch breiter. „Ich geh dann mal meinen Chef fragen, okay? Zieh mich dann auch gleich um …“ Ich nickte und Maximilian ging los. „Nun hör doch endlich mal auf, Rachel …“ „Was meinst du? Ich weiß grad gar net, wovon du sprichst.“ „Na, ihr liebt euch … Das merkt doch jeder! Wenn sich eure Blicke auch nur einmal für nur eine Sekunde treffen, schaut ihr verlegen weg und grad seid ihr angelaufen, wie zwei rote Tomaten … Wieso streitest du es immer noch ab?“ „Aber …“, wollte ich Widerreden, doch Andre unterbrach. „Nichts mit aber! Ihr liebt euch … und nur das zählt, okay? Du weißt es genauso gut, wie ich … aber du willst es nur nich glauben!“ Nach ca. 5 Minuten kam Maximilian wieder und sagte mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Okay … mein Chef sagt ja.“ Ich freute mich total und fragte: „Wann müssen wir los zum Vorstart?“ Maximilian schaute auf die Uhr und meinte: „Jetzt ist es 9.25uhr … Die meisten sind immer schon ’ne halbe Stunde vorher am Vorstart!“ Ich schaute ihn an und er mich auch … Verlegen schaute ich auf den Boden und meinte: „Okay, dann lass uns … oder bist noch net fertig?“ Er schüttelte den Kopf und sagte: „Nö, hab alles … Nimmst du meinen Helm?“ Ich nickte, wieder trafen sich unsere Blicke und wieder schauten wir verlegen weg. ‚Hatte Andre wirklich recht damit gehabt? Es kann ja sein, dass er nur schüchtern ist und deshalb verlegen wegschaut, aber es kann auch wegen was ganz anderem sein …’, dachte ich. „Rachel, kommst du hinten bei mir rauf?“, riss mich Maximilians Stimme aus meinen Gedanken. „Ähm … was?“, fragte ich noch mal nach. „Ob du hinten aufs Motorrad kommst …“ Ich nickte. „War nur grad in meiner eigenen Welt …“, meinte ich grinsend. Er lächelte und wir gingen. Schnell sagte ich noch Andre „Tschüß“ und schon eine halbe Minute später saß ich mit Maximilian auf dem Motorrad und fuhr zum Vorstart … die ganze Zeit hielt ich mich an Maximilian fest. Auf einmal bekam ich Maximilians Ellbogen ins Gesicht und schrie kurz auf, da ich mich total erschrocken hatte. „Alles okay mit dir?“, fragte Maximilian nach hinten zu mir gedreht. „Ja … hab nur deinen Ellbogen ins Gesicht bekommen.“ „Oh, tut mir Leid … aber diese bescheuerte Mücke.“ Ich unterbrach ihn und meinte: „Schon okay, hab mich ja eigentlich nur erschreckt …“ Er lachte und meinte: „Trotzdem … Wir sind gleich da.“ Ich nickte und dann schaute er wieder nach vorn und konzentrierte sich aufs Fahren. Auf einmal kam von hinten ein Junge angefahren, der ca. 17 Jahre alt war … - Als er mich sah, drehte er sich nach mir um und pfiff. Ich schaute ihn voll genervt an und meinte: „Kerle …“ Maximilian grinste und meinte: „Wieso? Wenn man so schick ist, wie du … dann ist doch klar, dass dir alle Nachpfeifen!“ Ich sah ihn geschockt an und er fragte verwirrt: „Hab ich das grad eben laut gesagt?“ Ich meinte verlegen grinsend: „Ja, das hast du …“ Maximilian und ich wurden total rot, aber ein Glück sah Maximilian ja nicht, dass auch ich rot war! „Wir sind da …“, meinte er einige Augenblicke später etwas leiser. Er hielt an und ich stieg vom Motorrad. Als ich runter sprang, knickte ich irgendwie voll dumm um und mein Knöchel schwoll an … das alles merkte Maximilian aber nicht. Als Maximilian sein Bike dann um zehn vor zehn zum Startplatz bringen musste, sollte ich mit: Um ihm Glück zu wünschen, meinte er. Also humpelte ich ihm hinterher und er sah das. „Rachel … wieso humpelst du?“, fragte er mich und sah mich besorgt an. Ich meinte: „Ich bin doch grad von deinem Bike runter … und da halt voll dumm umgeknickt. Und das genau mit dem Knöchel, der erst vor einer Woche operiert wurde, weil ich mir bei n Volleyball-Spiel die Bänder im Knöchel gerissen hab. Ich heul ja sonst nich rum, eigentlich, aber es tut echt verdammt weh …“ Mir brannten Tränen in den Augen und Maximilian sah mich verwirrt an: „Wieso hast du denn nichts gesagt, Mensch? Du musst sofort zu einem Arzt … Wenn die Operation erst vor einer Woche war, da kann das ganz schnell noch viel schlimmer werden!“ Ich schluchzte und meinte: „Aber ich dacht doch, du hast was Besseres zu tun, als dich jetzt um mich zu kümmern … Ich will dir nicht auf die Nerven gehen.“ Maximilian schaute mich an und meinte: „Du weißt ganz genau, dass du mir nicht auf die Nerven gehst …“ Er nahm mich in den Arm und ich fing damit natürlich richtig an zu weinen. Neben dem Startgattern stand ein Krankenwagen … „Ich bring dich jetzt dort hin, okay?“ Ich nickte stumm, er nahm mich auf den Arm und trug mich hin. „Spinnst du? Ich kann doch laufen …“ „Halt die Klappe!“, kam nur von ihm zurück und ich drehte mich zu den andren Fahrern um, die uns beide total komisch anschauten. Als wir beim Krankenwagen ankamen, setzte mich Maximilian erstmal auf einem Stuhl ab. „Ähm … Könnten sie dieses Mädchen mal bitte untersuchen?“ Der Kerl sah total unfreundlich aus, schaute mich an und meinte: „Es tut mir Leid, aber wir dürfen nur Motocrossfahrer untersuchen und ins Krankenhaus bringen …“ Ich sah zu Maximilian, der nun total wütend wurde. „Jetzt hörn sie mir mal bitte genau zu, ja …?“, fuhr er den Mann an. Ich ging zu ihm, um ihn zu beruhigen. „Maximilian … hör auf! Es ist echt nicht so schlimm, okay? Ich pack das schon …“ Dann drehte er sich zu mir um und schaute mich besorgt an. „Rachel … du kannst nich mal richtig Laufen und sagst, dass alles okay ist?“ Ich schaute ihn an und meinte: „Lass uns gehen, okay …?“ Maximilian schaute den Sanitäter nochmals wütend an und dann gingen wir wieder zum Start zurück. Alle Fahrer schauten uns total dumm an, aber das interessierte mich jetzt grad null. „Ich bring dich schnell noch zur KTM-Box.“ Ich schüttelte den Kopf und meinte: „Dein Rennen fängt in fünf Minuten an … Du musst einen guten Start haben! Tu mir das bitte nich an … Ich würde mir totale Vorwürfe machen, wenn du jetzt den Start verpasst. Und das alles nur wegen mir …“ Maximilian bückte sich kurz zu mir hinunter und schob meinen Socken ein bisschen runter. „Das sieht gar nich gut aus … Dein Knöchel schaut schon fast raus!“ Ich erschrak selber total und schaute auch runter. „Hauptsache, du hast deinen Start nicht verpasst … Das ist jetzt erstmal das Wichtigste! Versau es bitte nicht … Versprich es mir, okay?“, meinte ich. Er nickte leicht, senkte den Kopf und ich gab ihm ’n Kuss auf die Wange. Ich wollte grad zur KTM-Box gehen, aber Maximilian hielt immer noch meinen Arm fest. „Mach keinen Scheiß, ja …? Du sagst es bitte meinem Chef und der geht dann mit dir zum Arzt.“ Ich nickte und wollte gehen, doch: „Rachel, warte …“ Ich drehte mich noch mal zu ihm um und er gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Auf einmal fingen alle Fahrer an zu Grinsen und ich fragte verwirrt: „Wofür … Warum hast du das getan?“ Er flüsterte: „Einfach für alles … Dafür, dass ich dich kennen lernen durfte, dass es gestern so toll war und einfach, dass du einfach die Beste bist und einfach nur da bist, für mich.“ Ich grinste und meinte: „Kein Problem … Aber das musste doch nicht so offensichtlich sein, oder?“ Er grinste und meinte: „Bei dir schon …“ Ich grinste zurück und humpelte zur KTM-Box. Andre kam sofort zu mir und fragte aufgeregt: „Wieso hat dich Maximilian zum Krankenwagen getragen … und wieso hat er dich geküsst?“ „Ich bin von Maximilians Motorrad runter … und dann halt umgeknickt.“ Zu dem Kuss hatte ich nichts erwähnt! Andre schaute mich verwirrt an und brachte mich in die Box. Der Chef kam sofort zu mir und fragte dasselbe. Ich erzählte es ihm und er meinte, dass Andre mich sofort zum KTM-Physiotherapeut bringen solle, der darf nämlich auch Mitglieder vom Team untersuchen. „Du sagst einfach …“, fing sein Chef an zu sprechen. „… Du sagst, dass du Maximilians Freundin bist …“, mischte sich Maximilians Dad ein und sah mich an. Ich nickte verlegen und meinte: „Darf ich wenigstens noch den Start mit anschauen?“ Er nickte und ich wurde nach ganz vorn gestellt, weil ich sonst nix sah. - Ich war nämlich nicht grad die Größte! Dann kam schon die Startmusik und ich zitterte total vor Aufregung. „Alles klar mit dir?“, fragte Maximilians Chef. Ich drehte mich zu ihm um und meinte: „Klar … bin nur immer so aufgeregt.“ Er grinste und sagte, dass er früher auch immer so war. Ich lachte und konzentrierte mich wieder auf den Start. Dann piepte es zum zweiten Mal und nach dem dritten ging’s immer los … Nach einer Minute kam dann auch schon der dritte Piepton und es ging endlich los. Als erster kam Tyla Rattray, dann Christophe und dann auch schon Maximilian … Als er an der Box vorbeiraste, schaute er kurz zu uns und guckte dann weiter nach vorn, um noch schneller zu werden, was meiner Meinung nach gar nich mehr ging. „Andre …?“ „Hmm?“, kam es von ihm. „Ich glaub, so schnell werd ich nie werden …“, meinte ich verträumt, aber ernst. Er grinste und meinte: „So wie ich dich kenn, Rachel … wirst du aber alles geben, es doch irgendwann zu schaffen. Und ich weiß ganz genau, dass du’s schaffst … Weil du Motocross liebst und noch ein Riesentalent dazu hast.“ Ich grinste und sagte: „Woher kennst du mich denn so gut?“ Dann kam auf einmal Maximilians Chef zu mir nach vorne. „Was hast du grad gesagt?“ Ich schaute voll verwirrt und fragte: „Hab ich was Falsches gesagt? - Ich hab doch nur gemeint, dass ich nie so schnell sein werde, wie die Fahrer hier …“ Er schaute mich an und fragte: „Du fährst auch?“ Ich grinste und sagte: „Das ist bei mir so was ähnliches, wie Vererbung …“ „Wie meinst du das denn, Rachel?“ Ich schaute verdutzt: „Woher weißt du meinen Namen?“ „Oh, tut mir Leid … jetzt hab ich sie aus Versehen geduzt.“, entschuldigte ich mich verlegen und beendete meinen Satz. Er lächelte mich an und meinte: „Schon okay … dann bleiben wir doch einfach dabei. Ich bin Herbert Kosak, der Chef von Maximilian.“ Ich lächelte und musste schon ein bisschen Lachen. „Hi, ich bin Rachel Bilson … aber das wissen sie, ähm … du ja schon.“ Er grinste und sagte: „Also … wie hast du das gemeint?“ Ich musste wieder dran denken, dass auch mein Vater hätte Profi werden können. Es wäre so geil geworden, wenn’s geklappt hätte, und … ich hab echt lange Zeit gebraucht, darüber hinweg zu kommen. „Wieso bist du so nachdenklich?“, fragte Herbert auf einmal. Ich sah ihn an und meinte: „Na ja, is halt bissl blöd … - Mein Dad wäre früher fast Profifahrer geworden, aber ihm hat das nötige Geld gefehlt. Seine Mutter hatte es ihm auch nicht erlaubt und so hat er also andauernd die Schule geschwänzt, um Motocross zu fahren! - Er hat auch die Schule geschmissen, weil er nur noch Motocross im Sinn hatte … Sein Talent hat er mir sozusagen in die Wiege gelegt!“ „Ach ja, dieses blöde Geld immer … Ich würde ihm sofort einen Vertrag geben, wenn ich ihn mir mal angesehen habe. Auch ohne, dass er Geld hat … Wenn er so schnell, wie die Fahrer hier ist. Wenn er n Test macht und besteht, dann bekommt er ne Chance … Wie alt ist er denn?“ „Er ist leider schon 43.“ „Und du, wie alt bist du … und wie gut fährst du?“ „Ich bin jetzt 16 … Beim Fahren kann ich mich nich genau einschätzen, aber Dad sagt, dass ich so schnell bin, wie er am Anfang auch war!“ Herbert grinste und meinte: „Bist du nicht gestern mit Maximilian auf der Strecke hier mit Mini-Bike rum gefahren?“ Ich lächelte nickend und fragte: „Warum?“ „Mensch, hättest du deinen Maximilian nich … Der hat mir total viel von dir erzählt. ‚Ja … die is so was von schnell und du musst sie mal fahren sehn, du traust deinen Augen nich! Du musst sie angagieren usw. …’ Das konnte ich mir den ganzen Abend anhören. So schwärmt der noch nich mal über Everts’ Fahrstil!“ Ich lächelte und meinte: „Willst du mich jetz verarschen? Das is echt net lustig …“, musste ich Lächeln. „Es stimmt, Rachel … Ich hab den ganzen Abend von dir geschwärmt.“, hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir und merkte, wie mich einer am Arm festhielt. Ich sah den Jungen an, der mich festhielt. Es war Maximilian. „Du bist super gefahren …“, bekam ich nur stockend raus, um meine Verlegenheit zu unterdrücken. „Na ja, bin im Moment Dritter … Is schon mal ganz in Ordnung für den Anfang. Du solltest doch zum Arzt gehen, Rachel …“, ermahnte er mich. „Aber, ich wollt dich doch noch Fahren sehn … Du warst echt sauschnell! Aber jetzt geh ich schnell …“ Andre meinte: „Soll ich mitkommen? - Du kannst doch nich richtig laufen …“ Maximilian schaute mich an: „Was sagst du dem, dass die dich untersuchen?“ Ich wurde rot und meinte stockend: „Dein Dad meint, dass ich einfach sagen soll … dass ich … dass ich deine Freundin bin.“ Maximilian wurde auch total rot, schaute verlegen auf den Boden und meinte: „Na ja, wenn du’s nicht sagst, behandeln sie dich nich … und deine Karriere ist dann genauso futsch, wie die von deinem Dad.“ Ich sah auf den Boden und meinte: „Das … das wird sowieso niemals was werden. Dazu bräuchten wir viel mehr Geld … und das haben wir halt einfach nicht. Es is halt so … und ich kann’s nich ändern! Leider … So sehr ich es wollte, doch … es geht einfach nich.“ Maximilan kam zu mir und wischte mir die Träne aus dem Gesicht. „Rachel … ich hab schon längst mit meinem Chef geredet. - Er will sich dich mal anschauen … Wenn dein Knöchel wieder okay ist, versteht sich. Natürlich nur, wenn du willst …“ Ich lächelte und meinte: „Aber ich weiß nicht, ob ich gut genug bin.“ Maximilian nahm mich in den Arm und flüsterte mir ins Ohr: „Dafür weiß ich es aber umso besser, dass du es schaffst und gut genug bist … Du musst nur an dich glauben.“ „Das pack ich nicht …“ Er schaute mir tief in die Augen und sagte: „Okay, ich helf dir dabei … Ich hatte früher das gleiche Problem!“ „Ähm … Rachel?“, fragte Maximilian. „Ja?“ Er zögerte kurz, aber sagte dann: „Wäre es nicht besser, du würdest mit mir zum Arzt gehen? - Das wäre viel glaubhafter …“, fragte er, schaute verlegen auf den Boden und wurde rot. Ich lächelte und meinte: „Ja, okay … Mir eigentlich egal, mit wem ich gehe.“ Dann schaute ich zu Andre und er nickte. Ich flüsterte ihm ein „Dankeschön“ zu und er nickte wieder. „Dann muss ich aber erst noch zwei Runden fahren … und dann komm ich zu dir und fahr mit dir hin.“ „Okay, Maxim … Dann fahr mal noch deine letzten Runden und das jetzt in Bestzeit, versteht sich! Danach gehen wir dann beide zum Doc.“ Er grinste mich an und nickte. „Irgendwie wollt ihr heut alle nich mit mir reden, oder? Anstatt mit mir zu reden, nickt ihr ja nur … Wenn ich euch nerv, dann sagt es doch gleich!“, meinte ich spielerisch gekränkt, ließ den Kopf sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Maximilian dachte, ich meine das ernst, nahm seinen Helm ab, kam noch mal zu mir, nahm meinen Kopf zwischen seine Hände, sodass ich ihm direkt in die Augen sah und meinte: „Also, jetzt hör mir mal zu, okay? Nach allem, was du für mich getan hast, würde ich das sogar aushalten … denn du bist mir echt verdammt wichtig geworden und ans Herz gewachsen, obwohl wir uns erst seit gestern kennen! Du bist einfach … unbeschreiblich! Sowas ist mir echt noch nie passiert … Wie eine Schwester, die ich mir immer vorgestellt hatte, aber nie hatte! Auch, wenn du mich nerven würdest, was du aber gar nich tust … würde ich dir immer zuhören, weil du einfach super bist und du auch mir zugehört hast.“ Ich musste die kommenden Tränen der Rührung herunterschlucken und nickte nur. Alle starrten uns an und nach ungefähr einer Minute Schweigen erwähnte Hubert, dass Maximilian nur noch fünf Minuten Zeit hatte, um eine gute Zeit zu fahren. Maximilian gab mir noch schnell n Kuss auf die Stirn, setzte seinen Helm wieder auf und fuhr dann wieder los. Als er weg war, schauten und grinsten mich alle voll komisch an und Hubert meinte: „Seit wann spricht Maximilian mit Mädels? - Er kennt dich doch erst so kurz! Der is sonst total schüchtern, Mädels gegenüber … bekommt kein Wort raus.“ „Ich glaub, er mag dich, Rachel. - Das hat er bei n Mädchen nämlich noch nie gemacht.“, meinte Herbert, der genau hinter mir stand. Ich drehte mich zu ihm um und fragte: „Was …? Meinst du wirklich? Ach, das ist doch Bullshit …“ „Ich mein … sein Verhalten, dir gegenüber, ist total anders als sonst und niemals würde er sich trauen, n Mädchen auf die Stirn zu küssen … und vorhin sogar auf den Mund.“ Ich wurde rot und versuchte mich herauszureden: „Ähm … Na ja, vielleicht hat er sich ja geändert, meint es nur freundschaftlich und is jetzt total der Draufgänger?“ Hubert grinste mich an und sagte: „Mein Sohn ein Draufgänger …? Niemals! Das muss an dir liegen … Ich bin doch nich blind. Und ich kenne meinen Sohn …“ In diesem Moment sah ich auf den Fernsehschirm, wo eingeblendet stand, dass Maximilian grad eben die Bestzeit gefahren hatte. „Wow … wie geil!“, jubelte ich und sprang vor Freude in die Luft, wobei ich danach gleich zusammensackte, weil ich nicht an meinen Knöchel gedacht hatte. Die andren, die grad auf die Strecke schauten, erstarrten richtig und schauten mich fragend und geschockt an. Ich wurde rot und zeigte auf den Bildschirm … Die andren starrten auf den Monitor und freuten sich riesig. „Alles okay mit deinem Knöchel?“, fragte Andre und half mir hoch. Maxims Dad meinte: „Das ist das erste Mal, dass er im Quali von einem WM-Rennen führt…“ „Ihr habt doch immer so n komisches Schild, die ihr den Fahrern immer zeigt, auf welchen Platz sie sind, wenn sie an der Box vorbei fahren, oder?“, fragte ich Herbert. Er nickte und ich schaute ihn sauer an und schon antwortete er mir. „Ja … willst du’s ihm schreiben und hinhalten?“ Ich grinste und fragte: „Wo ist das denn?“ Er reichte es mir und gab mir was zu schreiben! Ich schrieb: ‚First … Proud of ya!’ Als er dann vorbeikam, hielt ich es ihm hin und er steckte seinen Daumen nach oben. Ich grinste und die andren lachten … Hubert sagte auf einmal: „Ihr passt echt super zusammen, Rachel.“ Alle drehten sich zu ihm um und ich wurde mal wieder völlig rot … ‚Wie peinlich!’, dachte ich nur. Andre grinste mir zu und sagte: „Brauchst nicht rot zu werden, Rachel … Es stimmt doch, was er sagt.“ „Wenn ihr meint …“, meinte ich gespielt cool und verschränkte meine Arme vor der Brust. Maximilian fuhr noch eine Runde und kam dann rein. Er war insgesamt zweiter geworden. „Und?“, fragte er, völlig aus der Puste. „Insgesamt zweiter … Christophe ist noch vor dir, er hat dich in der letzten Runde noch gekriegt. Aber du warst wirklich sauschnell!“, meinte ich stolz. „Na, dann … lasst uns zum KTM-Zelt gehen. Oder, ne … geht ja nich. Ich muss ja mein Bike noch waschen.“ „Das brauchst du nicht … Ich mach das für dich und du kannst dich erst mal duschen gehen.“, meinte ich sofort. Maximilian schaute mich verdutzt an. „Du bist doch nicht ganz dicht! Denkst du, ich lass dich mit dem Knöchel noch irgendwie mit dem Bike allein und überhaupt noch aus den Augen? Ich wasch es jetzt, dann dusch ich mich und dann gehen wir zusammen zum Arzt, okay?“ „Aber, ich … Ich bin doch kein kleines Kind mehr! Kann ich wenigstens mitkommen … zum Waschen, mein ich?“ Maximilian schupste mich sanft auf den Stuhl, der hinter mir stand. „Autsch, man … Das tat weh!“ Maximilian sah mich sauer an. „Sorry, aber … da hast du’s doch! Wie willst du dann bitte allein mit einer über 100 kg schweren Cross fertig werden? Du kannst ja nich mal richtig laufen …“ Ich antwortete nichts, zuckte nur mit den Schultern und er zog meinen Schuh und meinen Socken aus. Ich wunderte mich, was er da machte, aber ließ ihn machen, weil ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte und er mich niemals verletzen, oder wehtun würde. Dann sagte er zu seinem Dad: „Jetzt guck dir das hier mal bitte an, Dad …“ Hubert kam näher rangerollt und legte mein Bein auf seinen Schoß. „Oh man … Da wurde aber gepfuscht, bei der Operation. Und jetzt steht auch noch der Knöchel raus! Sieht echt übel aus …“ Maximilian sah sauer aus. „Sag mal, Rachel … wo wurdest du eigentlich operiert?“ „In Schwedt … warum?“ Maximilian schaute noch finsterer drein und meinte: „Na klasse … In Schwedt wurde ich auch schon mal operiert. Die hatten bei mir genauso gepfuscht, und … beinah hätte ich dadurch meine Karriere aufgeben müssen!“ „So schlimm …?“, fragte ich geschockt. Er nickte und meinte: „Okay … ich geh jetzt mit dir das Bike waschen, dann bring ich dich zum Trailer, damit ich mich duschen kann und dann fahr ich mit dir zum Arzt.“ „Danke für alles … Ihr seid echt unglaublich, was ihr alles für mich tut!“, meinte ich glücklich und lächelte. „Lass uns gehen, Rachel …“, meinte Maximilian lächelnd. Ich nickte und wir gingen zu seiner Cross. Als wir da so standen, hockte er sich hin und machte eine Räuberleiter, weil ich ja meinen Knöchel net belasten durfte … Ich stellte meinen gesunden Fuß in seine Hand und er hob mich hinauf. Dann setzte er sich vor mich und fragte: „Willst du lenken?“ Ich lächelte ihn glücklich an und er meinte grinsend: „Das seh ich als ein ‚Ja’ an.“ Ich meinte: „Dürfte ich auch ganz allein fahren und du sitzt hinten drauf?“ Er zögerte kurz und meinte dann: „Okay … du kommst zwar nich mit den Beinen runter, aber ich vertrau dir! Anhalten tu ich dann aber. Ich hab nämlich keine Lust, umzukippen …“ Ich nickte und meinte grinsend: „Das wollt ich dir grad sagen, dass du halten musst. Bin eben n bissel klein geraten!“ Maximilian stieg ab und hob mich wieder runter, da ich ja zum Fahren vorn sitzen musste … Dann hob er mich vorn rauf und setzte sich selber nach hinten. „Ich find kleine Mädels viel besser … Bin ja auch nich grad der Größte, mit meinen 1,80m!“ Ich schaute verlegen und fragte: „Sag mal … wie soll ich n das jetz machen? Ich hab nämlich nur n Rock an und was man da sieht … das soll nich grad jeder sehn!“ Maximilian lächelte voll süß und meinte: „Ähm … Ich glaub, da gibt es so einige, die das interessant fänden, aber ich beschütz dich schon! Wir könn’ ja außerdem so tun, als ob wir zusammen wären … Dann traut sich nämlich keiner mehr, dich anzuschauen!“ Ich grinste und sagte: „Ich hab kein Problem damit … Wenn du’s auch nich hast, dann tun wir halt so!“ Er grinste und trat das Bike an. Dann fuhr ich los … Maximilian hielt sich an mir fest und meinte: „Du fährst wirklich gut, aber pass bitte auf deinen Knöchel auf! Nicht, dass es noch schlimmer wird … Ich mach mir echt Sorgen.“ Ich lächelte und meinte: „Das brauchst du aber wirklich nicht … Es geht mir gut. Und wehtun tut er schon kaum mehr, im Moment. Glaub mir … Es ist okay.“ Maximilian versuchte zu Widerreden, aber ich drehte mich um und hielt meinen Finger auf seinen Mund. Als Überzeugung sagte ich noch mal: „Es geht mir gut …“ Dann hielt er seinen Mund und ich konnte weiter fahren. Als wir bei den Waschboxen ankamen, schauten uns alle voll dumm an. Maximilian hielt und wollte mich herunterheben, aber ich wollte es nicht … „Darf ich’s allein versuchen, bitte?“, fragte ich vorsichtig. „Du bist verletzt, Rachel … Du knickst noch mal um, ich sag’s dir.“ Ich versuchte es aber trotzdem und es klappte. Am Schluss schwankte ich noch ein bisschen, aber Maximilian hielt mich fest. Dann fing er an, sein Bike zu waschen und ich sah Christophe, der ein paar Boxen entfernt stand. „Du …? Ich geh mal kurz zu Christophe, okay?“, meinte ich zu Maximilian. Er nickte und ich ging. „Hey, Christophe. How are u?“, fragte ich. “U did a very good job at the track!” “Hi Rachel … Thank u. What’s wrong with your leg? Are u okay? I’ve seen that you can’t walk …” Ich zeigte es ihm und er erschrak total. „U must go to a doc! Fast …“ „Yeah, I know. I go with Maximilian.“ Er grinste und mir fiel wieder ein, was ich ihm die ganze Zeit schon erzählen wollte. „Christophe? Next weekend is Teutschenthal, right …?“ Er schaute mich an, nickte und fragte: „Why? Do u wanna come and push me?“ „Yes, I wanna come … but not alone!” Er schaute mich an und fragte: „Who is it?“ Ich grinste und meinte: „It’s a girl. - She is my best friend and ... 16 years old. Do you wanna see a pic from her?“ Er meinte: “Sure!” Ich holte das Foto von Alex, das ich immer bei mir hatte, aus der Hosentasche und gab es ihm. Er schaute es an und bekam den Mund nich mehr zu. „Are u okay?“, fragte ich. “She is … nice!”, antwortete er. Ich lachte und sagte: “Just nice? U can’t shut the mouth ... I give u the pic.” Er wurde rot und ich lachte: “Oh my gosh.. How cute is that? Er wird rot ...“ „What did u said, Rachel?“ “U are red in your face ... because Alex on the picture, I think!” Er wurde noch röter und meinte: “Would u come to me with her, next weekend at Teutschenthal?” Ich grinste und meinte: “Yes … She would like to see u, too! She said, that u are nice … She will meet u!” “I’ve seen u with Maximilian … He was kissing u.”, versuchte er das Thema zu wechseln. “Yes … he is nice. Very friendly and so on … But there wasn’t anything!” “Oh, no … He was just kissing u on the lips, by the way, right?”, grinste er. Ich lachte und sagte: “That was just friendshiply … We just understand us very good.” “We just understand us very good …”, äffte Christophe mich nach und grinste mich an. “Ey …”, meinte ich empört und kniff ihm in die Seite. “Ähm … I have to tell you something. It’s cause Sebastién …” Ich sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an. “What’s wrong with him?”, fragte ich. “Sebastién have seen u with Maximilian and … he was running away, as he was kissing you. I think, he had a crush on you, Rachel. - He was the whole morning so wired … I don’t know. He was thinking about something, the whole morning.” “Oh no … Please say that this is a joke!”, flehte ich Christophe an, der aber darauf den Kopf schüttelte. „And I was asking me the whole time why he wasn’t on the track … Excuse me, please, okay?”, meinte ich zu Chris und er nickte. Total fertig und den Tränen nahe ging ich zu Maximilian, zog ihm am Arm. „Wieso musstest du das tun? Wieso nur …? Antworte mir! Wieso? Sag schon …“ Maximilian sah mich total geschockt an. „Was ist denn los? Wieso musste ich was tun? Ich seh grad gar nicht mehr durch …“ „Sebastién … er ist in mich verliebt. Und du hast mich doch vor dem Start auf den Mund geküsst …“, meinte ich völlig außer mir und mir kullerten Tränen über die Wange. Maximilian wischte mir sanft die Tränen aus dem Gesicht und wollte mich umarmen. „Und ich wunder mich noch die ganze Zeit, warum er gar nich mitgefahren ist …“, meinte ich und schupste ihn sanft von mir weg. „Wieso musste das sein, hm …? Das ist nicht fair! Ich liebe dich zwar, aber … Bitte, das kann ich doch Sebastién nicht antun. Ich will ihm zwar keine Hoffnungen machen, aber er soll auch nicht traurig sein, wegen mir. Das hat er einfach nicht verdient … Er ist so ein netter Kerl. Er könnte jede haben … Wieso also ich?“, meinte ich und Maximilian schaute mich voll komisch an und ich fragte: „Hab ich was Falsches gesagt?“ Er schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, nein … ist schon okay.“ Irgendwie wurde mir das alles hier grade zu fiel … Ich konnte einfach nicht mehr. Also lief ich, so schnell es ging, weg und Maximilian rannte mir hinterher, doch nach ca. 100 Metern fiel ich hin und konnte mein Bein nicht mehr bewegen. Ich lag da und Maximilian war auch schon bei mir. „Rachel, es reicht … Wenn du so weitermachst, dann endest du wie mein Dad!“ Ich weinte immer noch und Maximilian wollte grad meinen Knöchel anschauen. „Autsch! Es tut so weh … Bitte, ich kann mein Bein nicht mehr bewegen! Bitte … hilf mir!“ Auf einmal kam Christophe angerannt und fragte, was los sei. „She needs a doctor!“ Er nickte nur und meinte: „Do you go to the doc with her?” Maximilian nickte und Christophe rannte zu Maximilians Cross und brachte sie zu uns herüber. Maximilian setzte sich drauf und Christophe hob mich hinten rauf. „Maximilian, warte mal kurz …” “Okay.”, meinte er und zuckte mit den Schultern, sah mich an. “Christophe ...? When I’m ready at the doc, I wanna come to Sebastién and u, okay? I have to talk to him, because … because …” Ich sah Maximilian an, der auch mir in die Augen sah. Auf einmal wurde ich unterbrochen und Maximilian küsste mich. Ich fühlte mich wie im siebenten Himmel. Als er seine Lippen wieder von meinen nahm, fragte ich: „Was …“ Er legte seinen Finger auf meinen Mund, unterbrach mich somit und meinte: „Pssst … Ich liebe dich.“ Sanft nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände und sagte: „Was glaubst du, warum ich neulich den Unfall mit meinem Poket-Bike hatte? Ich möchte mit dir zusammen sein, Rachel … Du hast mir einfach total den Kopf verdreht.“ Nun konnte ich nich mehr länger … „Pssst!“, hielt nun ich ihm den Finger auf den Mund, dann küsste ich ihn und als sich unsere Lippen wieder voneinander lösten, meinte Christophe: „I wanna have a kiss, too …“ Dabei schaute er sehnsüchtig auf das Foto, ich lachte und meinte zwinkernd zu ihm: „We manage that with Alex, Christophe …” Maximilian schaute mich nichts wissend an und ich sagte: “Später!” Er schaute nach vorn und fragte: „Können wa los?“ Ich sagte: „Bye, Christophe … We will see us later.“ Er gab mir n Bussi und meinte: „Okay … Let u time.” Dann fuhren wir los. Als wir ankamen, hob Maximilian mich runter und trug mich rein, weil ich ja nicht laufen konnte. „Kevin … Kommst du mal bitte?”, fragte Maximilian. „Oh, hi … Bist wirklich super gefahren.“ Dann schaute er mich an und Maximilian begann: „Okay, um Rachel geht’s … Kannst du sie mal bitte untersuchen? Sie hatte vor kurzem ne Operation und die haben gepfuscht. Sie ist umgeknickt und wenn das nich bald besser wird, dann kann se wahrscheinlich nie wieder Motocross fahren! Es ist wirklich verdammt wichtig …“ „Du weißt doch aber genau, dass ich niemanden, außer Fahrer und Teammitglieder untersuchen darf … Es tut mir echt leid. Ehrlich, aber … es geht nich!“, meinte er und sah mich besorgt an. Maximilian sah mich an und ich nickte ihm zu. „Sie ist meine Freundin und sie hilft mir auch bei meinem Bike, weil ich doch zurzeit keinen Mechaniker hab. Also … sozusagen gehört sie eigentlich zum Team.“ Kevin schaute mich noch mal kritisch an und meinte: „Na ja, ich wird es dir mal glauben …“ Maximilian trug mich also zum Behandlungstisch, legte mich rauf und setzte sich daneben. Dann kam Kevin und fragte: „Welche Seite?“ „Die Rechte …“, antwortete Maximilian und hielt dabei fest meine Hand. Kevin zog meinen Schuh und meinen rechten Socken aus. „Oh, oh … Das sieht ja echt übel aus! Hoffentlich ist nichts gebrochen, denn der Knöchel schaut schon total raus. Aber gut, dass ihr sofort gekommen seit… Ein paar Stunden später und ich hätte da bestimmt nicht mehr viel machen können, heute.“, meinte er. „Das könnte jetzt zwar etwas wehtun, aber du hältst das schon aus, denk ich. Ich sag dir nur lieber vorher Bescheid, bevor du auf einmal hier rumschreist!“, beendete Kevin. Er fasste meinen Fuß an und drückte ihn, soweit es ging, hoch. „Ich weiß, dass das total weh tut … Aber sonst krieg ich nich raus, was dir fehlt.“ Er drückte es noch mal hoch und ich schrie auf, weil es sich anfühlte, als ob mir jemand mit einem Messer in den Knöchel stach. „Alles okay, Schatz …?“, fragte Maximilian besorgt, strich mir sanft und übers Gesicht und drückte meine Hand noch fester. Ich nickte und er gab mir n Kuss auf den Mund. ‚Boah … wenn Maximilian mich küsst, spüre ich den Schmerz schon fast gar nich mehr! Bin ich verliebt … Unglaubliches Gefühl!’, dachte ich. „Okay. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich schätze dass es ein Bänderriss ist. Wie fühlt es sich denn an, wenn ich das Bein hoch drück, also … was für Schmerzen hast du dann?“ Ich sagte schmerzverzerrt: „Irgendwie, als ob mir einer mit einem Messer in den Knöchel sticht!“ Kevin sagte: „Ich glaub, da kann man jetzt nich viel dran machen. Das heilt … aber du darfst das Bein nicht zu doll belasten. Und deshalb bekommst du erst mal Krücken …“ Ich guckte genervt. „Wenn’s hilft … Aber irgendwann geht’s einen echt auf den Sender, mit den blöden Dingern!“ Maximilian grinste und Kevin gab mir die Krücken. Dann verabschiedeten wir uns und gingen zu Maximilians Bike zurück, wo er mich hinauf heben musste. Die Krücken nahm ich in die Hand und er fuhr los. „Maximilian …?“, fragte ich nach ca. einer Minute. Er schaute kurz nach hinten und ich meinte: „Ich liebe dich. Du bist mir echt total wichtig geworden …“ Anstatt etwas zu sagen, streichelte er mir über mein Bein und guckte wieder weiter nach vorn. „Ähm … wir müssen zum Pourcel-Trailer. Denk bitte dran …“ Er nickte und meinte: „Sind auch schon gleich da.“ Ich schaute an ihm vorbei und sah schon das Kawasaki-Teamzelt von Christophe und Sebastién. Als wir dort waren, hielt er an und ich wollte absteigen. „Rachel … du sollst dein Bein nicht belasten, sondern entlasten.“ „Ich bin aber kein Baby mehr und du sollst dir keinen Bruch heben!“ Er kam zu mir und nahm mein Gesicht zwischen die Hände. „Rachel, ey … Hör endlich auf damit. Du bist das Schickste und einzige Mädchen, das ich liebe und mit dem ich zusammen sein will! Außerdem werd ich ja wohl noch 55 Kilo angehoben kriegen …“ Er hob mich runter und ich ging ins Zelt, wo Christophe auf der Treppenstufe des LKWs saß. Verträumt schaute er auf ein Foto. „Yeah, sure … U think she’s just nice.“, lachte ich und streckte ihm die Zunge raus. Er erschrak total und meinte, immer noch verträumt: „She is sooo sweet!“ Ich grinste und meinte. „Where is Sebastién?“ Er ging in den Trailer und kam nach ca. einer Minute mit einem Sebastién im Schlepptau, zurück. Er kam zu mir und fragte: „What do u want?“ „I want to talk to u …“ „About?“, fragte er genervt. „U know exactly, Sebastién …“ „The kiss …?”, schrie er mich verletzt an. „Yes.”, meinte ich und fühlte mich richtig beschissen in meiner Haut, weil ich merkte, wie weh ihm das getan hatte. „Why did u run away?”, beendete ich meinen Satz. Ihm standen Tränen in den Augen, ich nahm ihn in den Arm. „Because … I love u and Maximilian was kissing u. Why did u do that to me …?“ “Sebastian … U know exactly that love can hurt and I love Maximilian until three month, now. And it was hurting me so much that I can’t sleep and that I was not myself, anymore! Do u thinking that this was very easy for me? I can’t anything for my feelings and … I can’t and don’t want to change them. Maximilian loves me and we are together, now. But, before the kiss, I don’t know from your feelings for me … I’m sorry!” Ich bekam auch schon voll die Tränen in den Augen, weil ich das Gefühl ja schon von Maximilian kannte und ich Sebastién als guten Freund auch voll gut leiden konnte und er voll nett war. Es konnte echt wehtun! Er krallte sich nun richtig an mir fest und ich flüsterte: „I wouldn’t hurt you any time … Really. I didn’t knew from your feelings. I wouldn’t hurt you, because I like u as a good friend. But not as my boyfriend, because I love Maximilian. I know, it hurts very much, to see us together, but please, you must forget me.” Ich ließ ihn los und ging. Er schaute mir nach und ich sah auch ihn nochmal an. Dann konnte er auch wieder Lächeln, aber es war kein richtiges Lächeln, das von innen kam. Ich blieb kurz noch mal stehen und meinte: „Sebastian, I understand your feeling very good … Really. But let u time to get over me, okay? It takes time … You’ll forget me, after a while.“ Er nickte. „Look … Your brother has found his dream girl, too. He don’t meet her any time, but he will meet her next weekend at Teutschenthal! He is in love with the Picture …“, grinste ich. Sebastian schaute seinen Bruder an, der wieder auf der LKW-Treppe Platz genommen hatte und das Foto in der Hand hielt. Dabei ließ er grad einen kleinen Seufzer los, wo ich anfangen musste, zu lachen. Er schaute mich erschrocken an und sagte: „That’s not funny … She is really sweet! I’m in love with a Picture …”, grinste er, schüttelte den Kopf und fasste sich an die Stirn, als könnte er es nicht fassen. “I know it’s stupid, but I can’t change my feelings!“ Ich zuckte die Schultern, ging rüber zu ihm und sagte: „U will see her at Teutschenthal, next weekend …“, und er konnte wieder lachen. Ich winkte Sebastian noch mal und ging raus. Dann hob mich Maximilian wieder auf die Maschine und wir fuhren los. Während der Fahrt sagten wir keinen einzigen Ton. Als wir bei ihm waren, nahm er mich wieder runter und meinte: „Du verdrehst echt allen den Kopf, Mensch … Meine Süße.“ Ich schaute an mich runter und fragte: „Wie könnt ihr mich nur lieben …? Ich kann mich selbst gar nich leiden.“ Er schaute mich an und meinte: „Erstens kommt’s nicht auf das Aussehen an, sondern auf die innere Schönheit … und zweitens bist du total schick und süß! Aber … du hast mir noch nicht geantwortet! Ich hab vorhin gesagt, dass ich mit dir zusammen sein möchte …“ Ich grinste, meinte: „Sehr gerne …“, zog ihn in eine Umarmung und war einfach nur endlos glücklich. Irgendwann fragte ich, wie spät es war. Maximilian schaute auf seine Uhr und antwortete: „Sechs durch …“ Ich erschrak und meinte, dass ich schnell zu meinen Dad müsse, weil er ja gar nich wusste, wo ich war. „Ich komm mit …“, grinste Maximilian. Ich schüttelte den Kopf und meinte: „Bitte bleib hier … Mein Dad muss erst mal das mit meinem Bein verkraften. - Wenn er uns Beide dann auch noch zusammen sieht, das wäre einfach zu viel für ihn.“ Maximilian schaute traurig auf den Boden und ich nahm ihn in den Arm. „Ich komm ja nachher wieder …“ Maximilian gab mir einen Kuss auf die Stirn und meinte: „Ich vermiss dich jetzt schon total …“ Ich meinte: „Ich dich ja auch.“ Fest nahm ich ihn in den Arm und meinte traurig: „Was soll das nur werden, wenn das Wochenende zu Ende ist …? Dann muss ich wieder in die Schule, kann mich dann wegen dir wieder nich konzentrieren und du wohnst dann, meilenweit entfernt von mir, in Belgien.“ Maximilian wurde auch ganz traurig und ich fühlte mich schuldig. „Oh man … Tut mir Leid, jetzt hab ich dich auch traurig gemacht.“ Er grinste und sagte: „Nicht schlimm. Aber du hast Recht, das Leben kann echt beschissen zu einem sein. Voll unfair …“ Ich schaute wieder auf meine Uhr und Maximilian grinste. „Du bist voll süß, ey … Du wärst meine Wunschtochter. Machst dir voll Sorgen um deinen Daddy …“ Ich grinste nun wieder und meinte: „Ich mach mir halt Sorgen um jeden … Schlimm?“ Er schüttelte den Kopf und meinte: „Nun geh schon. Dein Dad wartet … Aber beeil dich bitte. Die Zeit, die ich noch mit dir verbringen kann, dieses Wochenende, die ist nicht gerade lang.“ Ich nickte und sagte: „Na ja … Solang ich mit Krücken und schlimmen Fuß gehen muss, wird’s wohl dauern. Aber … ich brauch ihm ja nur bescheid sagen, dass ich ‚okay’ bin und schnell erzählen, was passiert ist! Dann komm ich gleich wieder … Spätestens 19.00 Uhr bin ich zurück, okay?“ Er nickte. „Essen kannst dann hier …“ Ich antwortete: „Hab sowieso keinen Hunger. Dann machen wir uns an deinem Bike zu schaffen, okay? Solang du keinen Mechaniker hast …“ „Das kann noch dauern. Aber umso besser … Dann haste am Rennwochenende immer ne Ausrede, dass du zu mir kannst.“ Also ging ich grinsend und humpelnd mit Krücken los, zu meinem Dads Auto. Um 18.25 Uhr war ich da. Mein Dad kam besorgt angelaufen und fragte: „Rachel … Bist du in Ordnung? Ich hatte solche Angst!“ Ich musste ihm alle Einzelheiten erzählen, aber dass ich nun mit Maximilian zusammen war, das erzählte ich natürlich keinem. Als ich fertig war, meinte ich: „Dad? Ich muss gleich wieder hin, Maximilian beim Bike helfen … Kannst ja nachkommen, wenn du möchtest.“ Er nickte und meinte: „Mach aber vorsichtig, mit deinem Bein. Und ich glaub nich, dass ich noch nachkomme …“ Aber natürlich schnappte ich mir, gleich bevor ich losging, mein Handy und als ich da so mit Krücken in der Hand wieder zu Maximilians Wohnwagen humpelte, wählte ich voller Freude die Nummer von Alex. Sie meldete sich und ich erzählte ihr, mit Tränen in den Augen alles, was passiert war. Das mit Maximilian und natürlich auch das mit Christophe und dem Foto von ihr. Ich musste voll Lachen, weil ich wieder an Christophe denken musste, wie rot er geworden war … „Süße, das mit dir und Christophe kriegen wir auch noch hin! Hast schon wegen Teutschenthal, nächstes Wochenende, gefragt?“ Im nächsten Moment kreischte sie los und ich fragte mit schief gelegtem Kopf und einem Grinsen auf den Lippen: „Was n jetzt passiert? Schon wieder am Durchdrehen?“ Als sie sich endlich wieder einbekommen hatte, meinte sie: „Ne, ich hab gerade nur ne Mail von meiner Mom bekommen … Sie is doch in New York und muss da n Job erledigen.“ Ihre Mom ist Modedesignerin und ständig unterwegs und ihr Dad ist vor drei Jahren gestorben. „Und, was sagt sie?“ „Sie sagt „Ja!““, schrie Alex durch den Hörer. Ich hielt das Handy weiter von meinem Ohr weg und lachte. „Freut mich echt voll … Wird bestimmt cool, wir beide zusammen beim Motocross!“ „Aber jetzt noch mal wegen Christophe … Der fand dich total toll, lässt dein Foto gar nicht mehr aus der Hand. Vorhin saß er auf der Treppe vom Trailer und hielt das Foto von dir in der Hand, bekam seine Umwelt gar nicht mehr mit. Er will dich unbedingt treffen, nächstes Wochenende … Meinte sogar vorhin „Oh my god, I’m in love with a picture.““ “Ich glaub’s nicht!”, meinte Alex total außer Häuschen. “Kannst du ruhig glauben … Er wollte das Foto unbedingt behalten, das sagt doch alles!“ „Ich freu mich so auf nächstes Wochenende …“, meinte sie und ich grinste. „Ich mich auch, Mäuschen. Wir machen das schon …“ Gerade wollte ich sagen, dass ich jetzt Schluss mache, aber Alex stoppte mich. „Rachel, halt mal …“ „Hmm?“, fragte ich. „Weißt du was …? Ich lieb dich! Du bist die Beste. Und …“ Ich hörte, dass sie anfing zu weinen. „Ach man, Süße … Nich weinen bitte, okay? Sonst muss ich auch … Und ich schwöre, ich hab dieses Wochenende schon genug geweint! Ich hab dich doch auch ganz dolle lieb, das weißt du … und vermissen tu ich dich auch! Aber wir sehen uns doch bald wieder, schon in zwei Tagen … Also bitte hör auf zu weinen!“ Sie weinte immer noch … dann sprach sie weiter: „Man, Rachel … Ich heul doch nicht deswegen! Ich bin einfach nur froh, dass ich meine alte Rachel wieder hab … Es tat mir so weh, dich so bedrückt und kraftlos zu sehen und alles nur wegen diesen Typen! Jetzt hab ich dich endlich wieder … nach endlosen drei Monaten!“ Ich fing vor Rührung auch an zu weinen und meinte: „Alex, ich … ich wollte dir wirklich niemals weh tun, aber das war bis jetzt halt die schlimmste Zeit meines Lebens und … ich konnte einfach nicht mehr! Das erste Mal in meinem Leben war ich in einen Jungen so richtig verfallen, konnte nichts dagegen tun. Er spielte ein Spiel mit mir, was nur er gewinnen konnte … denn ich war ihm restlos verfallen! Ich konnte ihn einfach nicht mehr vergessen … ich war total am Ende und es gab ehrlich gesagt sogar Zeiten, wo ich am liebsten nicht mehr gelebt hätte! Ich wusste nicht mehr weiter … Dass ich nicht in seiner Nähe sein konnte, er tausende Meilen von mir entfernt wohnt und meine Gefühle nicht erwiderte, damit kam ich einfach nicht klar! – Ich dachte, ich würde niemals eine Chance bei ihm haben … das hat mir dann noch meine letzte Kraft geraubt und mir mein Herz zerbrochen! Ich hätte als ich noch kleiner war, niemals gedacht, dass genau der Junge, den ich mehr als mein Leben liebe, mich so verletzen könnte. Ich dachte wirklich, ich halte das nicht durch! Bitte verzeih mir, Alex … Einglück ist diese Zeit jetzt zu Ende! Bitte … verzeih mir meine Fehler! Ich weiß, das ist nach diesen scheiß drei Monaten nicht ganz einfach, aber … sei dir sicher, dass ich um dich kämpfen werde, um dich als Freundin zu behalten, falls du mir nicht verzeihen würdest. Du bist die Freundin, die ich mir immer gewünscht habe … Ich will dich nie verlieren und die Zeiten nie missen wollen.“, erzählte ich, mir brannten Tränen in den Augen. „Rachel, ich … beruhig dich!“, kam es vom anderen Ende der Leitung. „Die schlimmste Zeit steht mir und Maximilian noch bevor … doch diesmal werd ich mich nicht mehr so hängen lassen! Aber ohne dich schaff ich das einfach nicht … Ich brauche dich, Alex. Dir wehzutun, das wollte ich nie … nie im Leben. Ich wollte immer, dass es dir gut geht … Wenn’s dir früher wegen deinem Dad immer so scheiße ging, ging’s mir gleich genauso.“, sprach ich weiter und langsam rollten mir die ersten Tränchen an den Wangen hinunter. Durch den Hörer hörte ich Schluchzen … „Wieso sollte ich dir nicht verzeihen? Ich hab dir so viel zu verdanken. Das mit meinem Dad, das war echt ne beschissene Zeit für mich … und ich hab nicht nur einmal mitten im Unterricht angefangen zu weinen und wäre fast deshalb durchgefallen, in der Achten! Und wer hat mich immer wieder aufgefangen und wer hat mir beim Lernen geholfen, wer hat mich vor den Anderen in Schutz genommen, wenn sie mich mal wieder auslachten? Du hast mich immer beschützt, in der schlimmsten Zeit, die ich im Leben hatte. Da ist das das Wenigste, was ich für dich tun kann … Dir zu verzeihen! Ich weiß gar nicht, wie ich dir für all das danken soll, denn es geht gar nicht …“ „Du musst dich für gar nichts bedanken, Süße. Du warst nämlich auch immer für mich da … Immer, wenn mich alle fertig gemacht haben, weil ich Motocross fahre. Wieso akzeptieren diese ollen Tussis nicht einfach, dass ich nicht nur Schminke, Mode, Jungs und Traummaße im Kopf habe? Es gibt so viel Wichtigeres im Leben … Die sind doch im Grunde genommen alle nur neidisch.“ Alex konnte nun wieder Grinsen und meinte: „Ähm … bevor wir hier n Heulkrampf kriegen, nä? Ich würde sagen, wir legen lieber vorher auf …“ Ich musste Lachen und antwortete: „Okay … Ist, glaub ich, ne gute Idee. Bin sowieso gleich bei Maximilians Wohnmobil angekommen. Tschüss dann, HDGDL!“ Als ich dann so weiter lief, musste ich noch mehr weinen, weil mir bewusst wurde, wie viel mir Maximilian und Alex bedeuteten. Als ich bei Maximilians Wohnmobil ankam, wischte ich mir schnell die Tränen weg … doch ich konnte nicht aufhören zu weinen. Da kam auch schon Maximilians Dad angerollt und begrüßte mich. Als er meine Tränen sah, drehte er seinen Rollstuhl zum Wohnmobileingang und rief: „Maximilian, komm mal bitte … Irgendwas ist mit Rachel.“ Ich schüttelte den Kopf, doch da kam schon Maximilian raus und nahm mich in den Arm. Natürlich hatte er gemerkt, dass ich weinte und fragte, was los ist. Er fragte, ob es wegen meinem Dad ist, doch ich verneinte. Dann nahm er mich an die Hand und wir gingen ein Stück spazieren. Gemeinsam gingen wir beide nebeneinander in Richtung Strecke. Langsam fing ich an zu erzählen … Von den drei Monaten, wo er mich noch kaum kannte und von dem Gespräch, das ich gerade mit Alex hatte.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.02.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich Maxim, meiner ersten grossen Liebe.. Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben und ich werd' dich nie vergessen!

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