Heute war wieder so ein Tag.
Ein richtig miserabler Tag!
Das begann schon in der Früh beim Aufstehen.
Weil die Batterien meines Weckers ihren Dienst ohne sich abzumelden, gekündigt hatten, kam ich zu spät zu einer Besprechung mit einer eloquenten Dame vom Finanzamt. Mit Müh und Not konnte ich daraufhin einer Taschenpfändung gerade noch entgehen. Klein wie ein Pygmäe machte ich die Türe zu ihrem Büro von außen zu.
Um mich von diesem Erlebnis zu erholen, tat ich etwas, das ich sonst nie mache, aber was bei Darstellern in Filmen ganz üblich ist. Ich betrat das Café um die Ecke und bestellte mir –ja! einen Cognac zur Beruhigung. Bei der Ausfahrt nach der Autobahn: Polizeikontrolle! Autobahnvignette, Erste Hilfe Box, Röhrchen blasen. Was haben wir denn da? Null Komma sieben! Was folgt ist die Heimfahrt mit dem Taxi.
Dort angekommen ein Blick in den Postkasten. Neben dem üblichen Stoß an Werbeschriften findet sich ein Brief aus England mit einer Rechnungsmahnung für einen vorgeblichen Internet- Brancheneintrag in der Höhe von sage und schreibe 2643 Euro!
Auf diesen neu einsetzenden Adrenalinstoß hin stürze ich mich wie wild in die Arbeit an der Hobelbank. Wenigstens der Accuschrauber ist dort, wo er sein sollte. Ein Griff, Schraube ansetzen, Schaltknopf drücken - nochmals drücken, kein Geräusch? Akku leer.
Jetzt erinnere ich mich, dass der Sohnemann gestern an meiner Hobelbank einen ordentlichen Sägemehlhaufen produziert hat.
Ich mache die Augen zu und presse meine Fingerspitzen seitlich an die Stirn und die beiden Daumen an die Wangenknochen.
Nach kurzer Zeit meldet sich ein gewisser Drang.
Die hinuntergelassene Hose bringt daraufhin tatsächlich Erleichterung.
Mit etwas Wasser aus der daneben befindlichen Leitung befeuchte ich mein Gesicht, das tut gut.
Dann der übliche Griff zur Klosettrolle.
Sie ist - bis auf den Trägerkarton – leer.
Tag der Veröffentlichung: 09.06.2011
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