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Reise in andere Welten - Das All

An einem dunklen Abend saß ich auf der Veranda. Die Sterne leuchteten zu mir herunter. Ich war zugedeckt und Elf Jahre alt, es waren Ferien. Ich starrte nach oben zu den Sternen, dann schloss ich die Augen und schlief ein.

Ich geriet ins trudeln, alles drehte sich. Ich schrie lautlos und es drehte sich immer weiter. Ich sah Punkte, groß und klein, gelb und weiß. Es blendete mich. Irgendwann hatte die Dreherei ein Ende. Ich sah mich um und erschrak. Es gab kein Boden, Nichts! Es war dunkel, wie am Abendhimmel von der Veranda aus. Ich bekam Angst und sah nichts, außer einen Punkt. Er war weit weg und ich traute mich nicht zu bewegen. Ich sah diesen Punkt an, er war hell und groß, wie ein Ausgewachsener Igel. Als ich näher hinsah, erkannte ich, was es war. Es war kein Punkt, sondern ein Stern. Ich war so erstaunt und merkte, dass ich halbwegs laufen/schweben konnte. Mit jedem weiteren gewagten Schritt kam ich dem Stern näher, bis ich nur noch zwei Meter von ihm entfernt war. Ich blieb stehen und erkannte noch mehr Sterne. Ich konnte die Hitze spüren, die von ihnen ausging. Mein Gesicht brannte und es war nicht mehr auszuhalten. Ich hörte Nichts, alles war still. Es flimmerte, flackerte, brannte und die Strahlen verfingen sich in meinen Augen. Es war hypnotisierend. >>Ich bin im Weltall<< schoss es mir durch den Kopf und sofort spürte ich, wie sich etwas veränderte. Die Hitze blieb genauso unerträglich, aber die Sterne waren anders. Ich drehte mich um und sah sofort, was für eine Gefahr auf mich zu kam. Es war ein großer Meteorit. Er war erschreckend groß und kam immer näher. Ich schloss die Augen. Eine brennende Hitze qoll an meinem Arm hoch. Die Hitze verschwand. Ich öffnete die Augen und sah die Sterne. Der Meteorit war weg. Meine langen Haare schwebten. Neben mir war ein Stern, der mich beobachtete. Ich sah zum Stern hinunter und dieser zu mir herauf. Er hatte ein Gesicht. "Hallo, wer bist du denn?" fragte ich. "Ich bin Starlight." Ich quatschte lange mit Starlight, als ein Strahl erschien. Er hielt neben mir und Starlight. Ich erkannte eine Sternschnuppe. Starlight kannte sie, er stellte sie als Yellow vor. Ich hatte den Eindruck, als würde sie mich nicht wirklich mögen. Wir unterhielten uns trotzdem eine Weile, aber sie musste wieder gehen. Zum Wünscheerfüllen, meinte sie. Als wir wieder allein waren, zeigte Starlight mir Sternzaubern. Nach einer Weile konnte ich es auch, es war traumhaft! Irgendwann waren wir in der Nähe von der Sonne und Starlight gab mir einen Beutel in die Hand. Ich sah hinein und erkannte Sternenstaub. Ich bedankte mich bei ihm und dann sah die Sonne zu mir herunter. Er war sehr weise und freundlich, hatte Starlight erzählt. "Ich wünsche dir alles Gute, Conny!" sagte er und sah dabei bedrückt aus. Ich sagte der Sonne Danke und verabschiedete mich von Starlight. Dann schloss ich die Augen. Wieder geriet die Welt ins Trudeln. Aus meinen zusammengepressten Augen floss eine Träne, sie hob ab. Auf einmal spürte ich wieder Wärme an meinen Beinen und erkannte die Veranda. Ich spürte die Sehnsucht und ließ meinen Tränen freien Lauf. Dann bemerkte ich einen Beutel in meiner Hand. Es war Sternenstaub. Ich nahm eine Handvoll und pustete --Ende

Eine Geschichte, eigentlich nur für eine Schulhausaufgabe gedacht, doch zum schluss denke ich dabei an meinen Großvater!

Ich, allein mit der Zeit

Ich laufe durch Zeit und Raum, mir begegnen viele Uhren. Vor mir erstrecken sich das Meer und die Berge. Ich laufe bis ans Ende der Zeit, die Uhren schmelzen. Mit mir. Steine säumen meinen Weg... Ich könnte abspringen in den Abgrund oder die Sonne ergreifen und die Welt von oben sehen. Ich bin allein, die Einsamkeit tut mir gut. Das Ticken der Zeit begleitet mich zu meinem Ende. Ich bin glücklich, ich verdränge das Ticken. Es begegnen mir viele Uhren, alle Arten und Sorten.

Ich sitze ganz oben, allein. Ich hoffe, dass die Welt ihren Lauf nimmt, wie die Zeit. Das Ticken begleitet mich immer noch. Ich renne los, durch kahle Bäume, die Äste schneiden mir ins Gesicht. Doch es tut nicht weh, ich wurde unverwundbar, mit der Zeit. Ich springe ins Wasser und tauche tief hinein. Ich brauche keine Luft zum Atmen, hier unten kommen mir Uhren, geschmolzen, entgegen. Das Wasser kam nach der Zeit und mir begegnen keine Lebewesen. Ich bin allein, mit der Zeit. Immer wieder kommt das Ticken. Es kommt von allen Seiten, von oben, von unten und von neben mir. Ich fühlte mich wohl, doch tue ich das immer noch?

Allein sein tut der Seele gut, ich bin aber kein Einzelgänger. Ich bin in der Welt, sie sieht gut aus, noch heil, doch das ist sie nicht. Nichts ist mehr da, keine Insekten sind mehr da, die mir um die Ohren fliegen könnten. Dies alles kam mit der Zeit. Die Berge schrumpfen oder wachsen, es entstehen Vulkanausbrüche. Dabei empfinde ich keine Schmerzen. Ich blicke in das Sonnenlicht, die Sonne hat den Mond als Freund und ebenfalls die Sterne. Sie sind alle da oben, für mich unerreichbar fern, leider kann ich nicht in die Rakete steigen und zu ihnen fliegen. Bei mir ist nur die Uhr, die Uhr meines Lebens. Sie ist die einzige, die mir geblieben ist.

Kein Wind bewegt den Sand, meine Hoffnung stirbt zuletzt. Ich hänge am Baum und sehe die zeiger vor mir. Sie verfolgen mich in meinen Träumen, ich rede nicht und mit niemandem. Ich denke nur nach und hoffe auf irgendetwas.

Ich esse und trinke nicht. Ich merke, wie mich Sonne, Mond, Sterne und Uhren beobachten. Ich gehe durch eine Tür in den Tiefen des Sandbodens. Die Tür bildet eine große Uhr, es bimmelt Mitternacht. Hinter der Tür ist tiefe Dunkelheit, sie umgibt mich, wie ein Gewand. Ich suche nichts und doch alles. Eine Uhr an meiner Hand leuchtet. Es geht nicht vorüber, ich bin drin, die Welt steht still. Wo sind die anderen? Sind sie von der Welt geflohen? Ohne mich? Ich bin der einzige Mensch auf der Welt! Ich versuche aus dem dunkeln Raum zu fliehen, doch ich bin gefesselt. Unter mir tut sich ein Loch auf. Ein lautloser Schrei verlässt meine Lippen. Ich falle in das Nichts. Ich merke, wie ich in einen Strudel gelange. In den Strudel der Zeit.

Ich bin noch da, aber nicht mehr ich selbst. Ich gehe geradeaus, gelange in die Arme meiner Freunde und Familie. ich umarme sie, alle sind zurückgekommen. Das Ticken wurde leiser und ich denke, allein sein war schön, doch jetzt ist es besser. Eine große Uhr ist vor mir und spricht mit mir. "Die Zeit sei gekommen." Was soll das bedeuten? Ich bin jetzt wieder in der richtigen Zeit, bei meiner Familie. Doch noch Jahre nach diesem Vorfall verfolgte mich das Ticken der Zeit.

Die Zeit zerfloss in meinen Händen...

 

--Eine Geschichte oder ein Gedankensprung in der Schule, als Anfang meiner Geschichte nahm ich das Bild von Salvador Dalí.

Meine Wege

Ich gehe meine Wege. Sie führen hierhin und dorthin. Es gibt Abzweigungen und große Trampelpfade. Manche Wege werden immer schöner, reicher an Gebüsch und Blumen und manche werden düsterer, dort zieht ein Gewitter auf. Mal gehe ich den entlang oder den anderen. Ich sehe auf Schilder, die zeigen, wohin mein Weg geht. Doch weiß ich nicht, wo oder wie der Weg endet. Mal lande ich in einer Sackgasse, mal gelange ich zum großen Ozean des Denkens. Dort denke ich an meine Wege, meine Gedanken. Sie nehmen ihren Lauf und es entstehen neue. Ich stehe manchmal vor dem Schild: "Träume" und es entstehen viele Abzweigungen und Pfade. Dort spielen sie sich ab. Die Träume, von denen man träumt, wenn man die Augen schließt oder die Art von Träumen, die man sich fest vorgenommen hat. Mal stehe ich auch vor dem Schild: "Zeit." Dort sind die Wege, die ich bereue, an die ich oft denke, die Verstorbenen, die Freunde und Bekannten.

Manche Wege enden in voller Freude oder Trauer oder auch Wut und Verzweiflung. Bei Wegen denke ich an das Geschehene, an das Jetzt und an das Zukünftige. Ob es so passiert war? Ob es so passieren wird? Manche Wege, an die ich mich kaum erinnere, versinken im Nebel, geraten in Vergesseneit.

Zu all den Wegen habe ich einen Schlüssel, zu manchen kann ich ganz einfach gelangen, zu anderen ist es wiederrum schwerer. All diese Wege fangen an einem bestimmten Ort an, dem Zentrum. Den, der alle Fäden in der Hand hält.

Mein Kopf, mein Gehirn, bestehend aus einem Labyrinth von Wegen.

 

 

Kampf um Leben und Tod

Wie ein Schatten glitt er durch die Lüfte. Kaum gesehen, schnell geflogen. Ein Vogel mit mächtigen Schwingen füllte den Himmel. Schwarz wie die Nacht. In dieser Nacht flog er durch den stärksten Sturm den es in der Weltgeschichte gegeben hatte. Ein mächtiges Brausen erfüllte den Himmel, doch den Vogel schreckte es nicht. Er flog direkt in den Tornado rein. Ein Blitz erschien und schlug in einen Baum ein. Er ging in Flammen auf. Der Vogel flog immer noch unerschrocken weiter, er hatte nicht geblinzelt. Auch nicht, als es anfing zu regnen. Immer wieder flatterte er elegant mit seinen Flügeln, die ihn durch den brausenden Sturm trugen. Er war nun fast im Tornado, er wurde von den Aufwinden erfasst und ließ sich treiben. Als der Vogel den Tornado scheinbar berührte, färbte sich dieser pechschwarz. Er drehte sich schneller und riss die Häuser aus dem Boden. Der Vogel war noch immer drin, in diesem Sturm. Mehr Blitze schlugen ein und der Donner hallte als Echo nach. Die Zeit schien still zu stehen.

Ein Wolf untermalte dieses ganze Szenario mit seinem Geheul. Die Erde schien zu beben. Der Tornado wurde mit der Zeit kleiner und kleiner. Doch dafür wurde etwas anderes größer. Etwas fraß diesen Tornado auf, es war der Vogel. Er verwandelte sich in einen Riesen. Seine Flügel waren so groß wie der Horizont. Als der Tornado endgültig verschwunden war, war ein großer Vogel in der Luft, in der Pechschwarzen Nacht. Er war nicht zu sehen. Doch es lag ein gewisser Schatten über der Nacht. Der Schatten der Finsternis. Der Schatten der Unterwelt.

Zeit und Raum verloren ihre Bedeutung. Die Dunkelheit, die Finsternis, der Schatten hatten gesiegt. Kalte Stille breitete sich in der Erde aus, die Menschen starben aus. Nichts war mehr zu tun. Der Vogel flog durch die Lüfte, der Teufel. Gerade war er auf den höchsten Berg des Planeten gelandet und genoss seine schwarzen Ländereien, überseht von Lava. Da lief der Vulkan aus, die Pforte zur Unterwelt. Die Pforte wurde von hellen, weißen Licht durchtränkt. Das Licht zeigte gen Himmel, wie ein Scheinwerfer. Daraus stieg ein Schneeweißer Vogel empor. Die Lava glitt an den Federn herab und fiel in den Vulkan. Der schwarze Vogel breitete seine Schwingen aus und kam blitzschnell auf den weißen Vogel zu. Dieser war kleiner, doch sah prächtig aus. Das Leben ließ sich von dem Teufel, dem Tod nicht beirren. Es drehte sich um und flog zu einem schwarzen Loch hin. Sie pickte auf einem Stein herum. Es tat sich ein winziges Loch in dem Stein auf und ein Ticken erklang. „Lass die Zeit ihren Lauf nehmen.“ Das Leben hob sich wieder in die Luft und flog zu dem hohen Berg hin. Sie wusste, wonach sie suchen musste. Sie musste den Schatz des Todes finden. Denn es war ihr Eigentum. Sie flog über die Berge hinweg und flog immer höher und höher. Sie würde es nicht auf der Erde finden. Der Schatten folgte ihr, zornig, kalt und still. Das Leben blickte auf den Planeten hinab und gelangte in die gewünschte Zeitzone. Alles drehte sich und ein Tornado entstand. Weiß vermischte sich mit Schwarz. Ein Ruf unterbrach den Krach. Es war ein kleiner Schrei, ein qualvoller und voller Schmerz und Angst. Das Leben erkannte ihr Kind, sie hörte es rufen, nach seiner Mutter. Ihr Zorn auf den Tod kochte über und sie verjagte ihn. Sie wusste, dass er eine Rolle zu spielen hatte und dass sie das Gesetz nicht brechen durfte. Sie flog zu ihrem Kind und trug ihn zur Erde. Sie pflegte sich liebevoll und baute mit ihrem Küken die Welt wieder auf. Jeden Tag sah der Schneeweiße Vogel zum Himmel.

Sie wusste, er würde zurückkehren, wenn die Zeit gekommen war...

Der Fall im Winde

Ein Wind fuhr durch meine Haare, ich musste lachen. Ich atmete tief ein und schloss die Augen. Alles wurde schwarz und ich fiel. Ich fiel hinab in die Tiefe, sie würde mir das Ende bringen, je näher ich dem Erdboden war. Noch immer lachte ich. Ich ließ mich fallen, mich in einen Schlaf sinken. Ich wurde von dem stürmischen Wind besungen, der mich noch zu retten versuchte, mich aber gleichzeitig verstand. Er war wenigstens frei. Es fing an zu regnen und ich spürte die Tropfen auf meinen Wangen und meinen Armen. Mein Kleid flatterte im Sturm, meine Haare peitschten mir ins Gesicht. Ich hörte nichts, ich war angezogen von dem Himmel, der sich mir bot. Ich hob meine Arme und griff nach dem Himmel, dem unendlichen Grau. Eine Brise umhüllte mich und trug mich, sie trug mich nach oben. Ich kam dem Himmel immer näher, inzwischen lachte ich nicht mehr. Ich fühlte eine gewisse Ruhe in meinem Herzen. Der Wind hatte meine Absichten geändert und doch konnte ich ihn nicht hassen. Er war mit mir aufgewachsen, hatte mir immer die frische Brise geliefert, wenn es mir schlecht ging. Immer weiter hoch glitt ich, ohne Chance. Ich nutzte meine Gelegenheit und sah nach unten. Ein tiefes Loch hatte sich aufgetan. Schnell blickte ich zu dem Himmel, der sich in Sekundenschnelle verdunkelt hatte.  Ich erkannte gar nichts Schönes mehr, was ich noch vor Sekunden gesehen hatte. Von der Ruhe vermochte ich nichts mehr zu spüren. Ich spürte meine Tränen, der Wind pustete sie weg, er streichelte mich sanft. Er glitt mir durchs Haar und dann ließ er los. Dies war das Ende…

Alles wurde schwarz..

Ein vergessener Freund

Ich versank in einer Welt, in einer nassen. Blasen quollen aus meinem Mund empor an die Wasseroberfläche. Ich sah sie zerplatzen, eine nach der anderen.  Die Sonne schien zu mir herunter, einem Wesen der Ozeane. Ich schwamm mit Kiemen und Flossen. Vor langer, langer Zeit war ich ein Mensch, ich hatte vieles vergessen. Wie der Frühling roch und wie richtige Menschen aussahen. Ich hatte so viel vergessen. Ich lebe hier, gefangen, in der Tiefe. Ich fühle mich wie an Ketten, die ständig an meinen Händen zerren. Ich bin mit keinem Meeresgetier befreundet in dieser einsamen Welt. Ich sehne mich nur an die Welt da draußen. Ich schwamm durch eine kleine Grotte, was der größte Fehler meines Lebens war, denn dort traf ich auf einen Hai. Ich konnte nicht mehr zurück, das Monster kam immer näher. Jetzt, nach langer Zeit spürte ich neben Sehnsucht noch etwas anderes, es war die Angst. Sie floss durch meine Adern und brachte mein Herz schneller zum Schlagen. Ich versuchte zu fliehen, doch der Hai war nun direkt vor mir. Ich schaute ihm direkt ins Auge, in ein schwarzes Auge. Ich erkannte darin die Kälte, die auch von ihm ausging. Er öffnete sein Maul noch weiter und somit begrüßte ich den Tod…

Doch es kam alles anders als gedacht. Denn ein starker Schubs vom Wasser traf uns und der Hai biss in hartes Gestein und streifte mich nur ganz knapp. Hinter mir war jemand, ich spürte die Blicke auf meinem Rücken. Ich drehte mich um und erkannte einen weiteren Hai. Der erste hatte sich wieder aufgerappelt und besah mich. Eher gesagt, er besah sich meine Wunde am Oberarm. Ich spürte keinen Schmerz, doch die beiden Haie waren auf mich fixiert. Ich war ihre Beute, sie wollten ihre Beute und sie würden sie auch verteidigen. Der neue Hai kam näher, ich erkannte, dass er kleiner war, als der weiße Hai. Ich sah eine kleine Blutspur im Wasser, traute mich aber nicht, mich zu bewegen. Ich blinzelte und der Kampf ging los. Ich tauchte schnell unter, versuchte Schutz im Gestein zu finden. Die beiden Haie bissen sich, ich sah das ganze Blut, wie es sich im Wasser verteilte. Ich versteckte mich tiefer im Gestein und schloss die Augen. Ich hörte das Fletschen und Zerren der beiden Haie. Sie kämpften um mich. Sie sollten über mein Schicksal entscheiden. Ich wusste, dass ich dem Tode geweiht bin.

Ich musste mich verloren haben. Ich wachte auf und sah einen toten Hai. Es war der weiße Hai. Er glitt zu Boden, ich schwamm zu ihm hin und besah ihn mir. Er hatte große Wunden, die ich mir kaum ansehen wollte. Ich sah nach oben und erkannte, wie der andere verschwand, in einem leichten Wasserschleier. Ich strich über das vernarbte Auge des Haies, es sah mich nicht mehr kalt an, es sah mich tot an. Ich hielt ihn fest und weinte über ihn. Er fehlte mir, wie ein richtiger Freund. Ich begann, mich zu erinnern, an das Leben eines jungen Mädchens. Ich erinnerte mich, wie ich in den Ozean gestoßen wurde und wie mein Freund mir helfen wollte. Er war der weiße Hai. Doch wieso hatte er mich fressen wollen? Ich dachte an seine Augen, eiskalt. Er hatte sich nicht mehr erinnert, nur noch ich erinnerte mich an die Vergangenheit. Ich schloss das Auge meines Freundes und weinte.

Meine Tränen vermischten sich mit dem Ozean.

 

---- over the Ocean, under the sea. The prison (Mein Zitat)

Theaterstück des Lebens

Ich hielt alles in den Händen. Alles hing an Fäden und waren meine Marionetten. Ich lächelte und zauberte ein kleines Theaterstück auf die Bühne, ich spielte mit meinen Figuren und fühlte mich in sie hineinversetzt. Ich ließ ein Fräulein tanzen und einen Herrn klatschen. Ich ließ die kleinen Kinder glücklich umhertollen, sie durch den Marktplatz rennen. Ich machte, dass ein älterer Herr, den ich persönlich Karl nannte, mit den Kindern schimpfte. Ich sah zu, wie eine Frau lachte und ihr Kind in den Arm nahm. Ich dachte kurz an meinen eigenen Sohn und wurde traurig. Ich setzte einen Mann in die Ecke und ließ ihn weinen. Neben ihn stand eine Frau, eine Hand auf seinem Kopf und winkte ihrem Sohn. Dieser winkte von der Brücke aus zurück und lächelte. Er würde die große Welt erkunden. Er hatte mir versprochen, eine Karte aus jedem Land, an dem er vorbeiging, zu schicken. Bis jetzt waren es drei Karten, eine aus Indien und eine andere aus China. Ich war stolz auf meinen Sohn. Ich bewegte eine Schnur und ließ einen Mann an der Schmiede arbeiten. Ein kleines Mädchen kam hinzu und schaute neugierig drein. Sie fragte den Herrn etwas. Da kam auch meine kleine Tochter herein und störte mein Schauspiel. Sie fragte mich, was ich da mache. Ich erklärte es ihr geduldig und nahm sie dabei auf den Schoß. „Willst du zusehen?“ Sie nickte begeistert und neugierig. Ich stand auf, setzte sie auf einen Hocker und startete ein Stück über ihr Leben. Am Schluss zeigte ich ein kleines Mädchen, das bei ihrem Vater stand und aufgeregt für das Theaterstück klatschte. Meine Tochter sprang auf und umarmte mich. Dann ging sie davon, etwas Neues erlernen. Ich sah ihr nach, wie sie Steine auf die Straße kickte und dann zum Bäcker ging. Ich stellte mein kleines Püppchen neben die Bäckerstube und ließ die Steine auf dem Boden poltern. Dann brach ich das Stück ab.

Es war das Theaterstück des Lebens, meine Tochter würde es erst sehr spät bemerken.  Ich lächelte und trat aus der Tür.

Der letzte Mensch auf Erden

Es ist der bittere Kampf ums Überleben. Es ist nicht zum Aushalten. Es ist das reinste Leiden.  Ich atme hastig ein und aus und versuche hektisch, alles zu vergessen. Ich schließe die Augen und hoffe, dass endlich alles seinen Lauf nimmt. Die Schmerzen nehmen zu und ich stöhne. Ich drohe zu fallen, tief in den Abgrund. Ich stehe vor einer Klippe und spüre, wie der Schmerz mich zu übermannen scheint. Endlos fallen die Tränen herab und es hört nicht mehr auf. Der Schmerz wächst weiter und weiter. Ich fasse mir an den Bauch und blicke hinab in die Tiefe. Es ist unerträglich. Ich sehe um mich herum das schiere Ende. Die Welt geht unter. Ein Erdbeben erfasst mich und schubst mich näher an das Ende der Klippe heran.  Die Angst ist stark, ich habe Bauchschmerzen. Ich will nicht das Leid der Erde weiter mitansehen. Ich will nicht die kranke Luft einatmen. Ich will nicht der einzige Mensch auf der Welt sein. Sie ist geschrumpft, ich kann das schwarze Land sehen, wie es in sich zerfällt. Noch ein Erdbeben lässt den Boden wackeln und mich fallen…

Ich halte mich mit eisernem Griff an dem Felsen fest. Ich spüre wie er langsam anfängt, nachzugeben und mich meinem Schicksal überlässt. Ich schließe abermals die Augen und sehe vor mir, wie die Welt beginnt, sich wieder aufzubauen. Wie sie die Sonne scheinen lässt und keine Erdbeben verklingen lässt. Ich sehe, wie die Menschen wieder anfangen zu wachsen und zu gedeihen. Ich sehe, wie sie sich zurückhalten, mit all der Technik, wie sie scheinbar den Bäumen und Pflanzen die Hand reichen. Ich lächle und fange schließlich an zu lachen, dann lass ich los und falle. Gebe der Welt eine zweite Chance, sie selbst zu sein.

Die Wüste des Grauens

Ich fühl mich, wie in einer Wüste. Ich fühle mich gefangen in einem Land ohne alles, nur das Nichts ist hier vorhanden. Und in all dieser Ödnis stehe ich, versuche zu atmen und flehe. Ich gehe, Schritt für Schritt. Ich werde das Ende niemals sehen können, all meine Gedanken tuen weh, lassen mein Herz schrumpfen. Meine Zunge verbrennt unter der Sonne. Das geliebte Wasser ist nicht hier, bei mir. Ich vermisse die Lache, die in meinem früheren Leben eine Rolle gespielt hatten. Ich vermisse meine Freunde, wie sie mir immer zur Seite standen und mich hier allein ließen.

Ich hasse den Sand, der meine Knöchel umspielt, feurig, heiß. Es ist die Qual auf Erden, das Leben lacht mich aus. Ich will nicht vergessen und dieser Ödnis einen Triumph gönnen. Ich will noch einen Schritt tun, falle jedoch hin. Mein Gesicht scheint zu brennen, der Sand schmeckt nicht. Ich sehe das Wasser vor mir, nur ein paar Schritte entfernt. Auch dies höhnt mich aus. Eine unbezähmbare Wut steigt in meinem trockenen Herzen auf und lässt nicht mehr los. Ich stehe auf, falle immer wieder hin und denke nur an das Ende, an das Ziel, was auf mich wartet.

Ich kann nicht mehr. Alles schmerzt. Ich liege auf dem Boden und wunder mich über diese Flüssigkeit, die aus meinen Augen tropft. Ich versuche sie zu erwischen, einen Gaumenschmaus zu erleben, doch mir bleibt das Nichts. Meine Tränen sind versiegt und werden nie wieder kommen. Ich schloss die Augen und vergaß alles.

 

Als ich aufwachte, wusste ich nicht wo ich war. Ich fühlte mich gut, keine sengende Hitze erstach mich. Als ich mich aufrichtete, fand ich mich in einem Bett wieder. Meine Hände waren an das Bett gekettet und ich fühlte mich unsagbar schwach. Lange hatte ich geschlafen, laut Schwester drei Tage.  Heute trank ich, als hing mein Leben davon ab. Ich trank mehr als fünf Flaschen aus und keiner konnte mich beruhigen. Ich war traumatisiert von der Wildnis, der Wüste. Ich schloss die Augen und sehnte mich nach meinem richtigen Leben. Würde es jemals wieder kommen? Ich hoffe doch...Bis dahin würde ich hier sitzen, Alpträume haben und trinken. Ich hatte mein Ziel nicht erreicht, andere hatten mich ins Ziel geschleift und nun war es an mir, ein neues Ziel zu setzen. Ich sprang auf und rannte.

Das Seil über dem Abgrund

Ich laufe und laufe. Der Wind lässt meine Haare flattern. Ich laufe mit geschlossenen Augen. Ich laufe, balanciere mich auf einem Seil. Unter mir die todbringende Tiefe, vor mir das Ende vom Seil. Wieso ich hier entlang laufe, weiß ich nicht. Ich scheine zu träumen und doch fühle ich schmerzen. Ich stelle mir vor, wie ich falle, das lässt mich sofort schwanken, mir wird schwindelig. Wieso hatte ich mich für ein todbringendes Hobby entschieden? War ich wirklich so wahnsinnig? Ich schwankte immer doller und doller, kaum noch Halten konnte ich mich. Ich hatte riesige Angst. Das Seil war wie eine Schlange, es hätte sich jede Sekunde winden können und mich in die Tiefe stoßen können.

Meine Füße taten weh, vor Anstrengung. Ich weinte, die Tränen fielen in den Abgrund. Ich konnte sie fallen sehen, ich hatte meine Augen geöffnet und wollte meinen Weg endlich weiter nach vorn gehen, nicht nach unten. Ob ich das schaffen würde? Das wusste ich nicht, ich sah nur einen Umriss am Ende dieses Seils, die Arme nach mir ausgestreckt. Niemand konnte mir helfen, dass wusste ich sofort. Der Umriss winkte und lockte mich. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf meine Füße. Wie ging es, auf so einem dünnen Strick seine Balance halten zu können? Die Arme waren eigentlich keine große Hilfe und es gibt viele, die schon längst gefallen wären. Leute mit Gleichgewichtsproblemen, Gelähmte. All diese taten mir Leid und ich versuchte, meinen ganzen Willen einzusetzen, damit ich denen helfen konnte. Wenn ich am Ziel ankam...
Ich kam dem Umriss näher und erkannte eine bekannte Person. Mein bester Freund war an meiner Seite und wollte  mir helfen. Doch mir war nicht mehr zu helfen, ich kämpfte um Leben und Tod. Ich spürte etwas ziehen, sofort wurde ich hellwach, meine Muskeln spannten sich zur doppelten Größe an und die Angst pochte in meinem Herzen. Das Seil hatte ein Riss.

Ich atmete tief und hastig ein. Ich konnte und wollte nicht fallen, ich hatte Angst vor dem Tot. Noch ein kleiner Riss, nun würde es riskant. Ich lief schneller, schwankte nach links und rechts. "Hilfe!" flüstere ich mir zu. In jedem Moment könnte es passieren und ich würde...sterben. Nein! Halt durch und kämpf, denk an deine Freunde und Familie. Sie alle brauchen dich, sie werden dich zu sehr vermissen. Noch ein Schritt, noch ein Schritt, noch einen und noch einen. Immer wieder spürte ich es reißen und plötzlich war es soweit. Von einer Sekunde zur nächsten. Ich schrie, wie noch nie in meinem Leben. Ich sah den Abgrund vor mir, tief, schwarz. Ich weinte und klammerte mich an das Seil, an mein Leben.

"Streck deine Hand aus! Ich kann dich hochziehen, komm schon." Ich hörte die eindringliche Stimme meines Freundes. Ich blickte nach oben, in die rettenden Arme. Würden sie wirklich das tun? Mich retten? Würden sie ihr Versprechen halten? Ich traute mich nicht, loszulassen. Ich hatte Angst, ich wollte einfach nicht fallen. Zögerlich hob ich eine Hand. Die andere hielt sich umso fester. Niemand ergriff meine Hand. "Komm, streck dich. Ich hab dich gleich!" Er würde mich nicht mehr zu fassen bekommen, nein! Ich blickte in seine Augen und sagte: "Tut mir Leid!" Ich ließ los.

Ich lag auf dem Boden und öffnete die...Augen. Ich lebte. Ich konnte es nicht glauben. Ich sah neben mir und erkannte meinen Freund. Er hatte mich doch erfassen können. Er hatte mich nicht fallen lassen, mich nicht den Tod überlassen. Ich verdankte ihm so viel, ich fiel ihm um die Arme. Mein bester Freund für immer...

 

Taub.

Stille. Diese Stille umfasst mich schon seit der Geburt und hat mich nie wieder losgelassen. Es gibt diese glücklichen Momente, die ich im Stillen genossen habe und welche, die ich nur zu gern höre. Ich höre anders als andere, ich höre weniger und sogleich mehr als die anderen. Ich bin anders und das ist mir schon seit langem klar. Ich begebe mich dann oft in den Ort der Stille, der Taubheit. Sie ist wie ein Panzer, er umarmt mich, lässt mich auch mal los. Ich liebe diese und hasse sie zugleich. Sie ist wie ein Fluch und ein Segen zugleich. Ich höre nicht, wie das Wasser klingt, wenn ich in diesen wundervollem Ozean bin. Ich höre nicht, was mir in den Träumen zugeflüstert wird. Und doch kann ich immer wieder dem Lärm entkommen und den Rücken kehren. Manchmal fehlt sie mir sogar, doch manchmal hasse ich sie nur. Diese Taubheit wird für immer bleiben, so wie alle anderen Dinge die bei mir sind. Ich habe schon lange gelernt, mit ihr zu leben, doch die Vergangenheit holt dich immer ein. Sie sagt dir, dass es anders hätte laufen können, wenn etwas nicht wäre. Wäre diese Stille nicht da, wäre ich nicht dieser Mensch geworden, der ich nun mal bin. Ich liebe meine Stille...Mein verfluchter Feind.

 

Zeitstrudel im Rückwärtsgang

Ich blickte auf meine Uhr, sie drehte sich wahrhaftig schnell. Sie drehte sich so schnell, dass ich die Zeiger noch kaum erkennen konnte, doch eines sah ich. Die Zeiger waren es, sie bewegten sich in die falsche Richtung. Das ging doch gar nicht?! Ich konnte meinen Blick nicht von der Uhr lösen, merkte jedoch, dass sich die Raumatmosphäre verändert. Ich blickte auf und sah nichts. Es drehte sich alles so schnell, ich konnte gar nichts erfassen. Wo war ich? Was war das für ein Spielchen? Ich atmete tief ein und blickte meine Uhr an, es waren Tage vergangen, so schnell drehte sie sich. Ich bekam es mit der Angst zu tun. So schloss ich die Augen und hoffte, dass es endlich vorbei war.

Ich öffnete meine Augen wieder und war baff. Ich war inmitte eines weitläufigen Geländes. Kutschen fuhren an mir vorbei, es gab keinerlei Autos und Technik. Alle waren adrett gekleidet, und bevor ich auffiel, drehte sich die Uhr schon weiter. Sie ließ mich in einem kleinem Dschungle zurück. Ich blickte mich um und bemerkte, dass jemand vor mir stand. Er blickte mich eigenartig an. Es war ein Steinzeitmensch. Er wollte mich mit "Ugah Ugah" verscheuchen, da nahm die Zeit mich wieder mit. Wieder war ich in einer gewissen Ödnis. Doch nun musste ich mir wirklich einen Schrei unterdrücken, denn ein riesiges Monstrum blickte mich an, ein Dinosaurier. Er blickte zu mir herunter und ich machte mir fast in die Hose. Ich blickte auf meine Uhr, dessen Ziffern sich endlich wieder drehten. Doch was kam vor dieser Zeit? Ich drehte und drehte mich. Würde ich jetzt noch mal ankommen? Oder für immer in einer Zeitschleife feststecken?

 

---Ausschweif einer Idee---

Die Flucht

Wenn ich renne, denke ich an nichts außer Flucht. Die Angst kriecht mir durch Mark und Bein und lässt mich erschauern. Die Dunkelheit legt sich wie ein Schleier über mich und lässt mich in eine Sackgasse laufen. Flucht! Meine Füße bewegen sich von selbst und versuchen den Ausweg aus dieser Welt zu finden! Ich atme durch meine angestrengten Lungen ein und spüre den Schmerz. Angst! Ich sehe nichts mehr und fange an zu straucheln. Schließlich falle ich und falle in Wasser. Ich versinke in einem großen Ozean und sehe nichts, nur die Schwärze, die ihren Gewand enger um mich schlingt. Kein Hoffnungsschimmer, ich bin dem Wasser ausgesetzt. Ich höre nur, wie die Luft mich auslacht, aushöhnt. Sie wird mich nie wieder sehen und mich vergessen, so wie der Wind seine Kreise zieht.

Immer tiefer sinke ich und komme auf dem Boden an. Weicher Sand umspielt meine nassen Knöchel. Ich will weg, los laufen, doch ich bin gefangen. Ich bin dem Wasser zum Opfer gefallen und werde niemals wieder davon los kommen. Ich bin eine Gefangene. Für immer...

Ich sehe nur noch dieses eine Licht, was zu mir herunter glimmt und versucht, meine Hand zu ergreifen. Traurig entweiche ich ihrem rettenen Fingern und vergesse. Ich schließe die Augen und gebe mich der Dunkelheit hin. Sie beginnt an mir zu knabbern, sie frisst mich auf und lässt nichts von mir übrig. Ich weine nicht, doch ich hätte es am liebsten getan.

Flucht! Angst! Vergessen!

Ich bin fort, verloren im Ozean.

Ich sterbe mit einem Lächeln auf dem Gesicht, denn ich bin geflohen. Ich habe die Flucht gewonnen.

Sunrise <3

Die Sonne geht auf und berührt mit den hellen Strahlen die Erde, den kühlen Planeten, der nur durch diesen Stern wächst und gedeiht. Die Pflanzen recken sich zu dem schönen Licht, das durch die Blätter strahlt und Grashalme fangen an zu sprießen. Die Menschen erwachen, öffnen ihre Augen, gerade noch rechtzeitig, das Licht des Morgens zu erblicken. Noch wird alles in frühmorgendliches Licht getaucht, von dem zur Mittagszeit nicht mehr zu sehen ist. Kinder gehen hinaus, auf die Wiese und pflücken kleine Blumen. Sie lachen herzlich, und man kann fast deutlich spüren, wie die Sonne mit lacht. Das Essen wird vorbereitet, das wichtigste Mahl des Tages. Bereit für einen Keks. Die Tautropfen an den Blättern glitzern und funkeln, bis sie langsam verdünsten um sich für den nächsten Morgen vorzubereiten. Geht die Sonne gerade auf, so geht sie gerade unter. Im ständigen Wechsel, unser täglicher Wecker, unser täglicher Tag.

Strahlend hell…der Sonnenaufgang.

 

---Nur für dich Sunrise :D ---

Bin müde

 Ich bin müde und weiß eigentlich gar nicht, was ich hier schreiben will, also sorry im Voraus :D

 

Ich schloss die Augen und fasste mir an die Schläfe, die Kopfschmerzen fühlten sich so an, als wollten tausend Gedanken wie ein rasender Tornado ausbrechen, mit aller Kraft. Ich lehnte mich zurück und versuchte mich zu entspannen. Das alles war aber kein Spiel, die Entspannung blieb aus, die Spannung hielt an. Wann werde ich weiter rennen müssen? Wann werde ich endlich wieder ein normales Leben führen? Ich kann nicht mehr.
Ich stand auf, richtete meine Krawatte, bemerkte, wie dämlich sie doch aussah und riss sie mir vom Hals, bevor sie mich hätte erwürgen können. Es wird Zeit durch diese Tür hinaus zu treten und dem Bösen ins Gesicht zu sehen.
Ich kann mich nicht auf ewig vor ihm verstecken, es wird Zeit, sein wahres Gesicht zu sehen, auch wenn ich es nicht sehen will.
Ich zittere, meine Hand kann kaum den Türgriff umklammern, die Welt um mich herum wird dunkel, die Angst frisst mich von innen heraus auf. Ich blinzle ein paar mal und atme tief ein. Dann drücke ich die Klinke runter.
Und vor mir befindet sich nichts als dunkle Leere.
Soll das die dunkle Seite in mir sein? Ist das die Tür zu meinen tiefsten Gedanken? Die sich letzendlich ums Nichts scheren oder spinne ich nun komplett?
Ich gehe ein paar Schritte hinein und versuche etwas im Dunkel zu erfassen, ist da irgendetwas in diesem Raum. Unsicher taste ich mich voran, Schritt für Schritt.
Warte.
Da war was.
Ich hab etwas erfasst. Aber was?
Es war kalt, der Rahmen fühlte sich hart und unhandlich an.
Ich suchte nach einem Lichtschalter in diesem Raum. Ich wollte hier nur noch heraus.
Ich fand ihn, endlich! Es wurde hell im Zimmer, nicht schnell, sondern langsam, flackernd, anbahnend. Warnend.
Wie ein Blitz ging das Licht dann an und ich konnte alles im Raum erfassen. Ich blickte hinter mich, wie ich hergekommen war. Fußspuren waren zu erkennen. Aber waren das wirklich meine?
Ich drehte mich um und erkannte, was dieses kalte Ding war, es war ein Spiegel.
Von weitem sah ich nichts in diesem Spiegel und versuchte mich zu konzentrieren, mein Blick wurde immer wieder unscharf. Hastig drehte ich mich um, immer wieder nach dem Teufel spähend.
Ich halte die Qual nicht mehr aus, die er mir ins Ohr flüstert.

Und sehe in den Spiegel.
Da ist der Teufel. Ich bin es. Ausgelaugt und meine dunkle Seite.
Nach einer kurzen Sekunde, in der nichts geschieht, dann springt er heraus und umfasst mich. Nimmt mich ein.
Die Gedanken brechen aus der Schläfe und ich bin frei.

Ich bin frei.

Impressum

Texte: Hanndragggon/ Hannah/Alice P.
Bildmaterialien: http://www.duden.de/_media_/full/U/Universum-201100280433.jpg, http://www.lyrikcorner.ch/images/content/8362_zeit-11.jpg
Tag der Veröffentlichung: 24.06.2013

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