Die Mauer
Hab den Mörtel aus
der Fuge meiner Mauer
gekratzt.
Um manchmal,
ganz mutig
einen Stein
zu entfernen.
Um einen Blick
zu wagen,
ein Wort zu hören
oder sagen.
Auch dieses Mal
hat sich der Dreck
unter meinen Nägeln
NICHT gelohnt.
Ich bleibe eingemauert.
voll Erwartung
überall ist es so...
angemacht
voll Freude
geöffnet
voll Traurigkeit
festgestellt
auch hier
miteinander
nebeneinander
her,
nicht Herr der Lage.
Leere
in Kopf und Bauch
nichts fühlen
müssen.
nicht schuldig
Zeit heilt Wunden
sagt man
unter Schorf pulsiert
der Eiter
schnöde abgedeckt
durch Pflaster
heilt nicht,
vernarbt höchstens.
wie soll Zeit heilen,
wenn jeden Tag
die Wunde durch
gleiche Ereignisse
aufgerissen wird?
nie wieder...
ohne Licht nicht schlafen,
komme nicht zur Ruh.
überall nur Schatten,
schnüren Kehle zu.
Herz ganz laut am pochen
Decke schützt mich nicht,
Erinnerung scharf gestochen
Tränen im Gesicht.
Schatten malen Bilder
die mich zittern lassen
Herz das schlägt dann wilder,
nichts wird je verblassen.
Warte auf den Morgen,
sehne bei das Licht,
ohne Licht zu schlafen
NEIN, das kann ich nicht.
Auf der Terrasse
sitzend
lausche ich dem Gezeter der Vögel.
Sie reden in einer Sprache ,
die ich leider nicht verstehe.
Melodisch zwar empfinde,
aber nicht verstehe.
Sie reden über dies und das,
ihre Erlebnisse des Winters,
ihrer Reise vielleicht.
Wie gern würde ich mich aus meinem Stuhl erheben,
zu ihnen hinauffliegen
und mich an ihren Gesprächen beteiligen.
Wie melodisch, so wundervoll...
doch ich sitze hier in meinem Stuhl
und habe niemandem,
dem ich meine Erlebnisse des Winters
erzählen kann.
Sterben...
ein Teil des Lebens,
der letzte zumeist.
Selbst verursacht
oder durch Krankheit oder Unfall
ungewollt herbeigeführt.
Manchmal auch, im besten Falle
das Schließen des Kreises.
aber manche sterben durch
Lieblosigkeit.
der grausamste Tod,
weil man danach weiterleben muss.
Goldener Käfig
Gitterstäbe die den Blick einengen,
die Entfaltung eindämmen,
Hoffnungen im Keim ersticken.
Neid der anderen
veranlasst mich zu
verständnislosem Kopfschütteln.
Ich brauch das alles nicht.
Ich möchte auf einer Wiese liegen,
die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
Wolken und Sterne betrachten...
...und FREI sein.
aufgewacht
ein Geräusch in der Nacht.
auf der Panikleiter
ganz oben stehend,
lausche ich.
Herz schlägt laut,
Ohrenrauschen übertönt den Schlag.
Kein Licht...
Angst...
plötzlich Schritte.
zugeschnürte Kehle
läßt keinen Ton in die Freiheit.
Licht geht an,
schemenhaft vertraute Person
spiegelt sich an Schattenwand.
ich beruhige mich
und steige die Panikleiter
Stufe für Stufe hinab.
Tag der Veröffentlichung: 31.03.2010
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