Jeder von uns hat bestimmte Ziele im Leben. Doch kaum jemand schafft es, nach seinen Vorstellungen zu leben. Immer gibt es Erwartungen, die an ihn gestellt werden. Es gibt Gesetze des Landes, ethische Vorstellungen der Gesellschaft, Vorschriften von höhergestellten Personen.
Und keiner hat es bisher geschafft, aus diesem Teufelskreis der Unmenschlichkeit auszubrechen.
Ich habe früher immer geträumt, ich könnte die Welt verändern.
Etwas bewegen, etwas aufbauen, auf mich aufmerksam zu machen. Was für ein anmaßender Irrtum. Schnell mußte ich lernen, wie schwer es fällt, sein eigenes Leben zu beherrschen.
Man wird von einem Ort zum anderen geschickt, muß bestimmte Aufgaben erfüllen und geht wieder woanders hin. Und niemand erinnert sich, daß man da war. Für ein eigenes, selbständiges Leben bleibt keine Zeit. Für Niemanden. Wir halten uns für Individuen. Aber Individualismus ist tot. Wir passen uns an, spielen nach den Regeln, die uns aufgezwungen werden. Dadurch wird jeder einzelne von uns austauschbar und unwichtig. Wenn wir sterben, gibt es Menschen, die um uns trauern. Doch viele, die wir kennen erfahren es weder, noch interessiert es sie. Und selbst die Trauernden führen ihr Leben weiter und irgendwann gibt es niemanden mehr, der trauert. Und wenn der Grabstein irgendwann weggeräumt wird- was erinnert dann noch an uns?
Was haben wir hinterlassen, das uns einmalig und wertvoll macht?
Was haben wir getan, das nicht auch andere hätten tun können?
Was ist unser Leben dann wert gewesen?
Was sind wir wirklich mehr als Futter für die Würmer?
Tag der Veröffentlichung: 07.05.2009
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