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Aufklärung




Die Sonne ging gerade unter und tauchte alles in einen warmen orangefarbenen Ton. Der weite Horizont des Meeres färbte sich von einem zarten Himmelblau in ein strahlendes Lila, welches zum rot-orangenen Feuerball in ein angenehmes Blassrosa verschmelzte. Das Farbenspiel spiegelte sich im Meer, welches den glühenden Feuerball bereits zur Hälfte verschluckt hatte. Dieser Zeitpunkt des Tages versetzte Lexy immer in eine Trance. Fast jeden Abend versuchte sie pünktlich zum Sonnenuntergang hier am Marina del Rey zu sein, um ihre innere Ruhe vor dem Sturm der Nacht zu finden. Genüsslich zog sie an ihrer Zigarette und blies den Rauch nach einigen Sekunden wieder langsam aus. Für einen kurzen Augenblick vernebelte sich die Farbenpracht vor ihr, bis der Rauch wieder verschwand und sie sich einen neuen Zug gönnte. Sie saß auf ihrer Stammbank. Die Beine angezogen. Der rechte Arm hielt die Zigarette, ihr linker ruhte auf dem Kopf ihres Rüden "Cash", welcher es sich auf dem Rest der Bank gemütlich gemacht hatte und ebenfalls zum Meer blickte. Das Geschehen um sie herum nahmen die beiden gar nicht wahr. Für sie war nur der Augenblick des Sonnenuntergangs von Bedeutung und die Ruhe, die er mit sich brachte. Vor ihnen lag ein kurzes Stück Strand, etwa 20 Meter ging es von ihrer Bank etwas steil zum Ufer hinab. Er zog sich rechts von ihr ein paar hundert Meter neben der Promenade entlang. Links war der Hafen von Marina del Rey. Die letzten Yachten legten gerade an und ein paar neureiche Jugendliche packten ihre Sachen darauf zusammen. Das angeschwipste Johlen drang an Lexys Ohren herüber und sie schüttelte nur leicht ihren Kopf. "Wohl den Champagner von Mutti und Vati gefunden

", dachte sie sich und grinste. Cash hatte die veränderte Reaktion seines Frauchens bemerkt und hebte den Kopf, um sie anzuschauen. Beruhigend strich sie ihm diesen und schenkte ihm einen liebevollen Blick. Zufrieden gähnte er und ging in seine alte Position über. Lexy zog ein weiteres Mal an ihrer Zigarette, lehnte ihren Kopf zurück in den Nacken und blies den Rauch mit geschlossenen Augen aus. So verharrten sie und lauschten dem immer weniger werdenden Treiben ihrer Umgebung.

Zwei Stunden später, das Meer hatte die Sonne bereits vollständig verschluckt, öffnete Lexy ihre Augen wieder. Verärgert stellte sie fest, dass sie wieder einmal eingeschlafen war. In letzter Zeit passierte ihr das mehr als zu oft und sie konnte sich keinen Reim daraus machen. Sie schlief den ganzen Tag über, warum war ihr Körper, denn nach fast 12 Stunden schlaf immer noch müde? Ihr Nacken war steif und sie versuchte ihn mit ein paar Bewegungen nach rechts und links wieder etwas zu lockern. Es knackte und verschaffte Erleichterung. Während sie sich aufrecht hinsetzte und ihre Beine ausstreckte, zuckte nun auch Cash, öffnete träge seine Lider, gähnte herzhaft und schaute sie erwartungsvoll an. "Sorry, alter Hase. Aber ich glaube wir haben wieder einmal die Zeit total verpennt." Damit tätschelte sie ihm auf den Kopf und stand auf. Empört über diese Hetzerei blieb er stur in seiner bequemen Position und ließ ein kleines Schnaufen von sich. "Das ist jetzt nicht dein Ernst Cash!", mahnte sie streng und wackelte mit dem Zeigefinger vor seiner dicken Nase herum. "Du wirst deinen Hintern jetzt auch von dieser Bank bewegen", sie krammte ihr Handy aus der Innentasche ihrer schwarzen abgewetzten Lederjacke und schaute nach der Uhrzeit. "Pffff...", stöhnte sie entnervt und ließ es wieder zurück in die Tasche fallen. Dann blickte sie wieder ihren sturen Gefährten an: "Komm schon", sie versuchte ihn mit Händen und Füßen zu animieren," ich muss zur Arbeit Cash!" Doch angesprochener blieb unbeeindruckt und räkelte sich. "Na gut, wie du willst. Dann bleib halt liegen. Ich komme ja morgen Abend wieder." Damit drehte sie sich um und ging die Promenade entlang. Cash betrachtete die Situation zunächst eher desinteressiert und folgte ihr mit den Augen, doch nachdem sie schon einige hundert Meter hinter sich gelassen hatte hebte er verunsichert den Kopf und spitzte die Ohren. Lexy hingegen wusste ganz genau wie sie ihren sturen Kerl aus der Reserve locken konnte und ging unbekümmert weiter in Richtung nach Hause. Cash begriff, dass sein Frauchen sich nicht erweichen lassen würde und sprang mit einem Satz entschlossen von der Bank, schüttelte sich, um seine steif gewordenen Glieder zu lockern und folgte seinem Frauchen in einem rasanten Tempo, bis er sie eingeholt hatte. Lexy hörte mit ihrem guten Gehör schon von weiten ihren Cash und streckte ihre linke Hand ein Stück von ihrem Körper weg. Kurz darauf legt sich darunter ein weicher Fellball und trottete in langsamen Tempo neben ihr her. Mit einem lächeln auf ihren Lippen spazierte sie nach Hause.


Die Oceans Avenue in der sie wohnten war nicht einmal eine Viertelstunde vom Channel Walk entfernt und da Lexy erst gegen 23 Uhr im "Darkest Night" sein musste, konnten sie noch gemütlich durch den Linnie Canal Park spazieren. Cash tollte durch die Gegend und Lexy rollte nur mit den Augen: "Super. Jetzt bist du ausgeschlafen und energiegeladen." Sie suchte sich einen etwas größeren Stock und warf ihn, während sie den Park durchstreiften, hin und wieder durch die Gegend, um Cash etwas zu ENTpowern. Dieser brachte ihn jedes Mal brav zurück und wartete auf einen neuen Wurf. Kurz bevor sie den Park verließen warf sie den Stock ein letztes Mal und schlürfte weiter. Doch dieses Mal brauchte Cash länger als die anderen Male und Lexy blieb stehen. "Cash!", sie drehte sich zurück zum Park, aus dem sie gerade getreten war,"Cash?" Sie warf einen kurzen Blick auf ihr Handy. "Verdammt.", brummte sie und stiefelte wieder zurück. "Cash ich hab dafür keine Zeit, es ist schon um Zehn du dämmlicher Hund!" Sie verstummte. Irgend etwas stimmte hier nicht. Sonst hörte sie ihren Hund immer durch die Sträucher rascheln, schließlich war er nicht gerade klein. Ein ungutes Gefühl beschlich sie und sie tastete sich weiter in den Park hinein. War es vorhin auch schon so dunkel gewesen? Nicht das es ihr etwas ausgemacht hätte. Sie war ein Mischwesen und besaß daher auch überaus gute Sinne. "Cash?", flüsterte sie in die unbehagliche Stille und versuchte in den dunklen Gestrüppen ihren Hund auszumachen. Doch weder ein Schnüffeln noch andere Geräusche verrieten ihr, dass sie nicht alleine war. Plötzlich hallte ein schreckliches Jaulen durch die Büsche und Lexys Herz begann 10 Takte höher zu schlagen. Ohne zu überlegen stürmte sie in die Richtung in die sie das andauernde Jaulen vernahm. Ihr Herz sprang ihr vor Angst um ihren geliebten Cash fast aus der Brust. Nein! Nein! Nein! Nicht er!!! Lasst ihn in Ruhe! Das Jaulen wurde Lauter und immer schmerzvoller. Sie drängte sich durch dichtes Geäst und einen Schritt später erstarrte sie. Ungefähr 50 Schritte vor ihr lag Cash auf der Wiese und krümmte sich vor Schmerz. Dahinter standen zwei große Gestalten. Die eine schützend vor Cash, den Rücken zu Lexy gewannt, die zweite etwas größere und breitere unheilvoll der anderen zugewannt. Lexy schluckte. Doch trotz ihrer zitternden Hände faste sie ihren ganzen Mut zusammen und stürmte auf Cash zu. Erst jetzt bemerkten die beiden Gestalten ihre Anwesenheit. "BLEIB ZURÜCK!", schrie sie die Stimme einer jungen Frau an, im gleichen Augenblick streckte diese ihre linke Handfläche Lexy entgegen und eine Druckwelle peitschte ihren Körper schmerzhaft zurück. Lexy landete unsanft kurz vor dem Gebüsch aus dem sie getreten war. Da sie kurz zuvor noch ewas sagen wollte, hatte sie sich bei der Landung auf die Zunge gebissen und schmeckte nun etwas salziges in ihrem Mund. Da es nicht gerade wenig war und der Geschmack sie zum würgen brachte, stützte sie sich mit einem schmerzhaften stöhnen etwas auf und spuckte einen kleinen Schwal des Blutes vor sich in die Wiese. Ein dunkles Grollen drang aus der Richtung der größeren Gestalt und Lexy sträubten sich die Nackenhaare. Verängstigt rutschte sie ein Stück zurück. "Ganz ruhig Veit! Veit hörst du mich?", ein lautes Schniefen, "Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?", pflaumte die Frauenstimme Lexy an und warf einen Blick auf den Boden. Lexy wischte sich mit der Hand das Blut aus ihrem Mundwinkel und schaute verstörend zu ihr zurück. Dann geschah es. Blitzschnell sstürmte die große Gestalt auf die Frau zu und warf sie, ebenso wie Lexy zuvor, von ihr, mit einer einzigen Handbewegung, zur Seite und kam mit festen Schritten auf Lexy zu. "Herr im Himmel, was hab ich dir getan!

", betete Lexy innerlich krabbelte halb aufstehend zurück in die Sträucher. Die Gestalt kam näher und Lexy hatte es gerade geschafft sich aufzurichten, immer den Blick auf das kommende Unheil gerichtet, als diese plötzlich stehen blieb. Einen kurzen Augenblick starrten sie sich gegenseitig an. Aber erst im nächsten Augenblick, als die Wolken den Mond freigaben, konnte Lexy mehr als nur die schemenhaften Umrisse der Gestalt erkennen. Sie schnappte geräuschvoll nach Luft und ging einen weiteren Schritt zurück. Cash winselte im Hintergrund imer noch schmerzvoll, konnte sich aber nicht aufrichten. Was Lexy erblickte, lies ihr Blut in den Adern gefrieren. Vor ihr stand ein Dämon. Ein waschechter Diener des Luzifer. Er war in einem langen dunklen Mantel gekleidet. Die leuchtend grauen Pupillen starr auf sie gerichtet. Seine Haut war ledrig schwarz und das Gesicht zeigte keinerlei Gefühlsregungen. Sonst war das Gesicht das eines Menschen. Ihr Blick fiel auf seine Zähne, welche aus einem leicht geöffneten Mund ragten. Länger als normal und mörderisch spitz. Ein Schauder lief ihren Rücken hinab. So etwas furchteinflösendes und grauenhaftes hatte sie noch nie gesehen. Die Stimme der Frau holte sie aus ihren Gedanken. "VEIT! Reiß dich gefälligst zusammen! Hörst du mich überhaupt noch? VEIT! HERRGOTT NOCH MAL! ", die Frau kletterte gerade wieder aus dem Gestrüpp in das sie geflogen war und richtete ihre Kleidung. Lexy stellte fest, dass auch sie einen Mantel trug, allerdings war ihrer nicht ganz so dunkel wie der von diesem "VEIT". Sie kam langsam auf Lexy und ihren Gefährten zugestampft und murmelte immer noch ein paar Flüche vor sich her. Bei Lexy blieb sie stehen. "Geht es dir gut?", fragte sie und wedelte dabei sinnloserweise mit einer Hand vor Lexys Augen rum. Ich bin doch nicht in Trance!

Lexy schüttelte kurz den Kopf, dann fiel ihr ein, dass die Frau dies falsch interpretieren könnte und antwortete mit einem zittrigen "Ja.". Die Frau nickte: "Dann bin ich ja beruhigt. Tut mir leid, ich wollte dich nicht so hart zurück werfen, aber wenn du noch näher gekommen wärst, dann hätte das ganze richtig eskalieren können." Sie griff sich mit Zeigefinger und Daumen zwischen die Brauen und massierte die Stelle zur Beruhigung. Lexy warf einen verunsicherten Blick auf diesen "Veit": "Wird er mich jetzt angreifen?" Die Frau hatte die Augen kurz geschlossen gehabt. Nun öffnete sie sie wieder und schaute den zur Salzsäule erstarrten Veit grüblerisch an: "Solange ich ihn unter Kontrolle habe, so wie jetzt, nicht. " Sie holte ein Amulett aus ihrem Kragen und schnipste dagegen. "Das Ding hier hält ihn solange in dieser Position fest, wie ich will.", dabei grinste sie. "Jetzt mach mal den Mund auf, dein Blut ist nicht gerade hilfreich!", forderte sie. Lexy tat, was von ihr verlangt wurde und öffnete ihn. Erneut grollte es aus der Richtung von Veit. "Halt den Rand Veit!", rümpfte die Frau ihn und stopfte Lexy währenddessen eine Ladung Blätter in den Rachen. "Kau darauf rum. Schließt die Wunde und verdeckt den Blutgeruch." Verwirrt und entgeistert schaute Lexy sie an. "Na mach schon. Ewig kann ich ihn auch nicht dort stehen lassen. Das entlädt meine Kraft." Damit drehte sie sich um und ging zu der Stelle, an der Lexy zuvor hingespuckt hatte. Auch hier warf sie ein paar der komischen Blätter darüber und verrieb sie etwas mit den Schuhen. Lexy kaute und musste sich Mühe geben, das Kraut nicht wieder auszuspucken. Es schmeckt widerlich bitter und die Wunde ihrer Zunge juckte dabei fürchterlich. Ein leises Winseln ertönte und Lexy wurde sich gewahr, das Cash immer noch verletzt im Gras lag. Sofort rannte sie zu ihm, machte allerdings einen großen Bogen um den Dämon. Als sie bei Cash ankam brach sie zusammen. Sein Körper war komplett verdreht und das rechte Hinterbein stand in einem unnatürlichen Winkel. Das schlimmste war jedoch die riesige klaffende Wunde an seiner Kehle. Das Blut sickerte nur so aus seinem Hals und er blickte erschöpft zu ihr auf. Lexy brach in Tränen aus und begann seinen Kopf behutsam zu Streicheln. "Was haben sie nur mit dir gemacht", sie schluchzte und legte ihren Kopf leicht auf seinen Bauch. Neben sich hörte sie Schritte. "Ist das dein Hund?", fragte die Frau. Lexy reagierte nicht und wiegte sich mit Cash leicht hin und her. Seine Atmung wurde langsamer, stockender. "Komm geh mal zur Seite. Veit! Wehe du rührst dich auch nur einen Zentimeter!", rief sie ihm energisch entgegen und hockte sich neben Lexy. Diese schaute zornig auf, wie eine Mutter die ihr Neugeborenes beschützen wollte. "ich will ihm nur helfen", versicherte die Frau ihr und holte ihr Amulett heraus. Sie ließ es an einem Lederband über Cashs Kopf baumeln, direkt zwischen seine Augen und murmelte igrendwelche Wörter die Lexy nicht verstand. Hört sich ja an, als würde sie etwas beschwören

. Lexy hatte aufgehört zu Schluchzen und beobachtete gespannte das Geschehen. Doch plötzlich wurde sie unruhig. Ihre rechte Hand hatte die ganze Zeit über auf Cashs Brust gelegen und seine Atmung spüren können. Jetzte spürte sie nichts mehr. Ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen, ungehaltener. Panik kroch in ihr auf. Er durfte nicht sterben. Er war ihr einziger Freund. Ihre Familie. Ihr Weggefährte. Sie wollte nicht allein sein. Nicht schon wieder. Sie schloss die Augen und betete lautlos. Die Sekunden zogen sich und nichts geschah. Doch da. Ihre Hand bewegte sich wieder auf und ab. Lexy öffnete die Augen. Die Wunde war weg. Cashs Augen blickten sie treu und ohne Schmerz an und sie atmete erleichtert aus. Eine dicke Träne kullerte ihre Wange hinab und sie wischte sie unwirsch weg. Sie schaute zu der Frau ihr gegenüber, diese blickte jedoch ernst neben Lexy. Da erst wurde sich Lexy gewahr, dass jemand neben ihr hockte. Stocksteif und sehr langsam bewegte sie ihren Kopf zur Seite. Sie ahnte schon wer es war. Es gab nur noch ein Wesen, das hier im Park mit ihnen war. Ihre Augen blickten in die eiskalten des Dämons, sie zuckte vor dieser Kälte zurück. Dann machte sie seine Hand neben ihrer aus. Eher gesagt seine Klaue. In Lexy stieg Wut auf. Ihre Augebn wurden zu Schlitzen und ihre Angst war von einem Augenblick auf den nächsten verschwunden. "Nimm deine Pfoten gefälligst von MEINEM Hund!!!", brüllte sie ihn an. Die Frau zuckte kurz zusammen. Doch der Dämon lies sich von Lexys Ton nicht beeindrucken. Er schaute ihr weiterhin starr in die Augen. Langsam nahm er seine Klaue von Cashs Brust richtete sich zu seiner vollen Gestalt auf. Cash sprang ebenfalls auf und blickte von seinem Frauchen zu seinem Retter. Dann trottete er auf diesen zu und streifte seinen Kopf an dessen Klaue. "Cash!", zischte Lexy sauer. "Tja....das ist leider so meine Liebe.", die Frau schmunzelte,"Er hat ihn gerettet, nun ist er sein Liebling." Lexy blinzelte. "ER", sie zeigte auf den Dämon,"oder besser gesagt "ES" hat ihm doch erst die Wunden zugeführt.!" Sie stützte ihre Ellenbogen in die Hüften und brodelte vor Wut. "Na na. So würde ich das nicht nennen. Wir haben halt Vollmond und da ist unser lieber Veit immer leicht reizbar. An seiner Reaktion bist wohl eher du Schuld.", sie zuckte die Achseln. "Wie bitte?", lexy runzelte die Brauen,"Der rennt mit riesen Beißerchen durch die Gegend und greift meinen Hund an und jetzt bin ich Schuld daran? Wer seid ihr überhaupt? Was macht ihr hier? Was macht DAS hier?", wieder zeigte sie auf Veit. Die Frau brach in schallendes Gelächter aus. "Sie nennt dich DAS!", brachte sie gerade noch in ihrem Lachanfall heraus. Der Dämon kraulte währenddessen Cashs Ohren und blickte Lexy ohne zu zwinkern weiterhin an. Die Frau wollte gerade zu einer Antwort ansetzen da fiel ihr der Dämon ins Wort: "DAS", er zeigte auf sich, "ist Veit. Ein Dämon der 2. Generation. Und DAS", er zeigte auf die Frau, die immer noch giggerte, "ist Meg, meine Gefährtin." Lexy stand da wie eine Salzsäule. Seine Stimme war dunkel und rau und trotzdem hatte sie einen angenehmen Schauer bei ihr ausgelöst. Sie war sprachlos, weil ES sprach. Ähmm ER. "Und auf deine Frage zurück zu kommen, warum DU Schuld trägst.", er spie die Worte angeekelt aus," Dein Hund stinkt nach dir und zwar auf 3 Meilen Entfernung!" - "Wie bitte?", das war ja wohl für heute Abend echt die Höhe, "Ich stinke? Sag mal habt ihr sie noch alle?" Meg war mal wieder erstaunt über die rücksichtslose Art ihres Kumpanen und merkte, dass sie die glühenden Kohlen aus dem Feuer holen musste. "Was Veit meint ist, dass er deinen Geruch an deinem Hund ausmachen konnte und deswegen etwas ungehalten war. Du müsstest doch wissen, wie Dämonen seiner Art auf Wesen wie dich reagieren." , erwartungsvoll schaute sie in Lexys Gesicht. Diese verstand nur noch Bahnhof. Veit erkannte ihre Unwissenheit eher als Meg:"Offenbar weiß sie es nicht." Meg fasste sich theatralisch an die Stirn. "Himmel! Müssen wir jetzt auch noch kleine Mädchen über ihr Schicksal aufklären?" Gespielt verweifelt wedelte sie mit den Armen umher. Einige Minuten des Schweigens vergingen.

"Gut", sie bruhigte sich wieder,"ich erkläre es dir in kurzen Sätzen. dann müssen wir weiter. Wir haben uns durch Veits kleinen Ausrutscher schon genug hier aufgehalten", streng blickte sie ihn dabei an, ihn ließ das aber relativ kalt, er beäugte weiterhin Lexy von oben bis unten,"also: du musst die Tochter eines Nephilim sein, richtig?" Lexy nickte, obwohl es ihr nicht gefiel, das die beiden das so schnell herausfinden konnten. "Tja, und ihr Nephilimgeborenen habt ein bestimmtes Gen in euch, welches euer Blut anziehend auf Dämonen des Luzifer macht. Ihr seid damit wie die Schokolade für Kinder. Euer Blut verführt sie. Sie verlieren die Kontrolle und fallen über euch her. Allerdings gibt es da ein Problem ", sie machte eine kurze Pause in ihrem Redeschwall, um Luft zu holen," sie sind so in euch vernarrt, dass sie ihre Selbstbeherrschung verlieren können und das führt zu eurem Tod." Lexy schluckte. Noch konnte sie der ganzen Story zwar folgen, aber den Sinn dahinter verstand sie nicht. "Hört sich nicht gerade gut für meine Spezies an." schlussfolgerte sie. "Nein, da hast du wohl recht. Aber es ist auch weniger hilfreich für die Dämonen." Meg seufzte. "Eine Nephilimgeborene gehört immer nur zu EINEM Dämon -" "Warte mal.", Lexy unterbrach sie,"Ich GEHÖRE doch niemandem. Ich bin doch kein Auto oder so!" Ein leises schnaufen war von Veit zu hören. Lexy beachtete ihn nicht. "Wir sind doch hier nicht im Mittelalter!" Meg prustete über so einen Vergleich los. Wie dieses kleine Wesen dabei noch mit den Armen wild rumgestikulierte war für sie einfach irrwitzig. "Jetzt komm mal wieder runter Meg", Veits Stimme ließ Lexy wieder erschaudern. Kurz blickte er zu ihr und sie schaute sofort peinlich berührt zu Boden. Hatte er das etwa bemerkt? Was konnten Dämonen denn alles. In ihr kroch die Nervosität hinauf und sie verspürte den Drang, eine zu Rauchen. Sie verkniff es sich. "Jaja....man sind wir heute wieder gut gelaunt.", grummelte Meg und fuhr mit ihrer Erzählung fort,"Alos wie bereits gesagt: ein Dämon, eine Nephilimgeborene. Wenn der falsche Dämon sie findet und unbeherrscht umbringt, dann vegetiert der passende Dämon zu ihr dahin. Irgendwann brauchen die beiden sich nämlich gegenseitig. Also ihr Blut, um zu überleben. Allerdings ist es schwierig für einen Dämon den passenden Deckel zu finden.", beendete sie und verschränkte die Arme. Lexy überlegt kurz:"Das bedeutet ich muss ab sofort darauf achten, dass mich kein Dämon anfällt und umbringt, bis der richtige es tut? Ich bin dann den sein Eigentum und muss darauf hoffen, dass er mich NICHT umbringt?" - "So ungefähr.", meinte Meg dazu nur. "Und wann macht sich das bemerkbar? Also wann vegetiere ich dahin?", wollte Lexy wissen und fand allein die Vorstellung schon schaurig von so einem wie Veit ein Leben lang abhängig zu sein und dann auch noch sein Blut zu sich nehmen zu müssen, ganz zu schweigen davon,dass diese Hauer auch noch sie beißen sollten und dann nicht nur einmal. "Keine Ahnung. Ich bin keine Nephilimgeboren und ich hab auch noch keine getroffen, der es schlecht ging." - "Na super. Da hilft mir eure Story ja schön weiter.", entnervt holte Lexy ihr Handy ein drittes Mal an diesem Abend aus ihrer Tasche und verschluckte sich fast an ihrer Spucke. "SCHEIße!", fluchte sie und nestelte unwirsch an ihrer Jacke herum, da es mittlerweile etwas kühler geworden war. "Fluchen kann sie ja wie ein Weltmeister.", raunte Veit. "Nur noch eine Frage.", Lexy musste es unbedingt wissen, "woran erkennt man denn, dass man zueinander gehört?" Meg hatte veträumt in den Himmel gesehen und blickte nun ernst zu Lexy: "Es ist ein Mal. Es ist einzigartig und der passende Partner besitzt es irgendwo am Körper ebenfalls. Darin besteht aber auch die Schwierigkeit herauszufinden, wer zu einem gehört. Nichts anderes weißt darauf hin." Lexy versuchte ihre Gefühlsregung zu verbergen. Bisher hatte sie geglaubt, die beiden würden sich mit dieser ganzen Geschichte irren. Aber nun hatte sie ihren Beweis. "Danke.", sie schaute zu Meg,"Dafür das du Cash gerettet hast und mich beschützt. Ich muss jetzt los." Sie nickte in Richtung Cash. "Komm, ich muss zur Arbeit." Damit drehte sie sich um und ließ die beiden stehen. Cash trottete hinter Lexy aus dem Park hinaus. Meg blickte wissend zu Veit:"Das mit dem Hund warst du, oder? Ich hätte ihn nur heilen können, aber aus dem Reich der Toten hast du ihn geholt, nicht wahr?" Veit antwortete darauf nicht und ging an Meg vorbei. "Wir haben noch etwas zu erledigen und unser Zeitplan hinkt jetzt schon."grollte er und Meg folgte ihm.

Anonymous


Anonymous

Kurze Zeit später stand Lexy auf der Personaltoilette in dem Club, in dem sie arbeitete. Misstrauisch schaute sie ihr Spiegelbild an und stützte sich dabei auf dem Beckenrand ab. Mit einem leisen seufzen drehte sie sich ein Stück zur Seite und hob mit dem einen Arm ihre Haare nach oben und zog mit der anderen den Kragen ihres T-Shirts etwas nach unten. Da war es. Sie biss sich auf die Unterlippe. Dieses kleine Ding würde ihr Leben bestimmen, wenn sie nichts dagegen unternehmen würde. Sie wollte nicht die Blutsklavin von irgend so einem „Veit“ sein. Nachdenklich strich sie mit einem Finger über die rötliche Narbe in ihrem Nacken. Sie verlief mit 5 Zacken um einen Kreis und hob sich ein Stück von ihrer Haut ab. Im Laufe der letzten Jahre hatte es sich verändert. Die Farbe und Form waren intensiver geworden. Nun sah es aus wie ein Stern. Sie runzelte die Stirn, ließ ihre Haare und den Kragen los und fasste einen Entschluss. „Ich werde keine Sklavin. Ich bin und bleibe mein eigener Herr. Dafür werde ich kämpfen.“ , flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu. Dann trat sie aus der Personaltoilette heraus und mischte sich mit ihrem Tablett ins Getümmel.

Wiedersehen


Wiedersehen

„Alexis!“, rief Mr. Wallace barsch durch die Küche. Entnervt schnipste ich meine Zigarette in die Spüle und rollte gespielt entrüstet meinem Lieblingsarbeitskollegin Ralf, dem Souschef des Restaurants, an. Dieser klopfte mir nur aufmunternd auf die Schulter und nickte in die Richtung, aus der die Stimme des Oberkellners drang. „Ich komme!“, rief ich ihm schnell zu, bevor er etwas ungehaltener werden konnte. Als ich mich durch die engen Gänge der Küche gedrängt hatte stand ich ihm schon gegenüber. „Hach…“, seufzte er und schweifte den Blick über meine Arbeitskleidung, „Sie sollten auf ihr Make-up achten, meine Liebe.“ Damit richtete er meinen Kragen ein wenig nach oben und strich mir eine wüste Strähne aus dem Gesicht und steckte sie hinter mein Ohr. Obwohl er das Restaurant mit strenger Hand führte, war er fast wie ein liebevoller Großvater zu mir. Seine stattlichen 60 Jahre merkte man ihm fast nie an. „Danke“, brachte ich nur heraus und nickte ihm verstehend zu. „ Als du zu zum Bewerbungsgespräch hier her kamst, konntest du mich nur mit deinem Charme begeistern. Dein Aussehen hätte dir nicht dazu verholfen, hier zu arbeiten.“ Er grinste nur. „Ich weiß.“, murmelte ich ergeben. Ich wusste, dass ich ihm viel zu verdanken hatte. Seit dieser unglaublichen Begegnung im Park vor 3 Jahren hatte ich mich um 180 Grad gedreht. Meinen Körper verzierten nun unzählige Tattoos, damit dieses eine, besondere, nicht mehr gesehen werden konnte. Ich hatte es übertattowieren lassen. Und nicht nur mein äußeres Erscheinungsbild hatte sich extrem verändert. Mein Verhalten auch. Ich hielt mich seither mit Selbstverteidigung fit. Außerdem verstärkte es meine Selbstbeherrschung in brenzligen Situationen. Wenn ich einem Dämon begegnete oder ähnlichen Wesen. Ich hatte unzählige Bibliotheken besucht und mich über die Welt, zu der ich gehörte informiert. Schließlich hatte ich lernen müssen, wie ich mich vor ihnen verstecken und beschützen konnte. Allerdings verlangte das alles auch mehr Geld. Ich hatte mich nach einem lukrativeren Job umsehen müssen und mich vor 2 Jahren in diesem Restaurant beworben. Meine Tattoos waren allerdings nicht sehr hilfreich gewesen. Bei einem 2. Versuch hatte ich sie mit einem bestimmten Make-up verdecken können. Wallace erkannte mich wieder und gab mir eine Chance. Seine Stimme brachte mich wieder in die Gegenwart zurück: „Ich hole dich nur ungern aus deiner Traumwelt, mein kleiner Engel, aber da draußen warten Gäste auf uns.“ Ich nickte und folgte ihm. Wir traten hinter die Bar und Wallace reichte mir mein Bestellungsgerät: „Heute ist der hintere linke Flügel deiner. Tisch 26 ist bereits besetzt.“ Wieder nickte ich, schwang mir meine Handserviette über den linken Arm und stolzierte los.

Ich blickte nicht auf, als ich an den Tisch herantrat, sondern begann sogleich mit meinem Standardtext. „Willkommen im „Ceasars“. Für den heutigen Abend stehe ich Ihnen zur Verfügung. Haben sie bereits gewählt oder darf ich sie auf die Spezialitäten des Hauses aufmerksam machen?“, fragte ich höflich und zückte meinen Magnetkugelschreiber. Der Gast räusperte sich lautstark und ließ ein unterdrücktes Knurren vernehmen. Ich erstarrte zu Eis. Das durfte einfach nicht wahr sein. Noch nie hatte ich einen dieser Dämonen hier in meinem Restaurant bedienen müssen. Ich schluckte und lugte in Zeitlupe unter mein Pony hervor. Unglaublich strahlend graue Pupillen blickten in meine zurück. Mein Herz setzte einen Augenblick aus. Das durfte nicht sein. „Schön dich wohlbehalten wieder zu sehen“, kam es freundlich von ihm und ich musste ein weiteres Mal schlucken. Stumm nickte ich. „Da…da….darf ich ihnen nun etwas ….möchten sie schon bestellen. Wie ich sehe“, ein Blick auf den freien Platz ihm gegenüber, er war leer, “ist ihre Begleitung gerade nicht zugegen.“ – „Sie ist nur kurz auf die Toilette gegangen. Unsere Getränke können sie ruhig schon entgegen nehmen.“ Meine Nervosität versuchte ich gekonnt zu verstecken. „Was darf es sein?“- „Für meine Begleiterin einen Martini, trocken, und für mich nur ein Glas Wasser. Bitte mit ein paar Eiswürfeln. Mir ist etwas warm hier. “, sie notierte, aber sah bei dieser Formulierung auf. Sein Ton hatte etwas Anzügliches gehabt. Er betrachtete gerade ihre Beine. Nun wurde sie doch nervös. Und das, stellte sie verblüfft fest, nicht aus Angst. „Kommt sofort.“ Damit stöckelte sie zwischen den Tischen zurück zur Bar. Seinem Blick im Rücken durchaus bewusst.

Von der Bar aus konnte sie die beiden Gäste super beobachten. Mittlerweile hatten sie ihre Getränke bekommen und unterhielten sich angeregt. Es sah aus wie ein Date. Ein ganz normales Date. Lexy stützte sich auf der Theke ab, die Hände unter das Kinn gestützt. Sie konnte ihre Augen von dem Dämon nicht abwenden. Er sah aus wie ein Mensch. Ein sehr gutaussehender Mensch, musste sie zugeben. Seine große Gestalt war die Gleiche, aber seine Haut war nicht schwarz wie damals im Park. Eher leicht gebräunt. Natürlich. Wie jeder andere auf der Straße. Die Augen waren ebenfalls die Selben, nur blickten sie nicht irre und kalt. Jetzt gerade sogar amüsiert, da die Frau etwas Lustiges gesagt hatte und herzhaft lachte. Entspannt lehnte er sich zurück und genehmigte sich einen Zug von seinem Wasser. „Gefällt er dir?“ Perplex drehte Lexy sich um. Sabrina, ihre Kollegin, grinste sie schelmisch an. „Nicht zu verachten der Kerl, was?“, sie blinzelte in Veits Richtung und leckte sich dabei genüsslich über die Oberlippe. Ertappt versuchte Lexy sich raus zu reden: „Ganz nett, aber nicht mein Typ.“ Sie zuckte die Schultern und machte sich wieder an ihre Arbeit. Die Gläser polierten sich nicht von alleine. Sabrina nahm sich ebenfalls ein Geschirrtuch und half ihr. „Sah aber nicht so aus, Lexy.“ Verbissen schaute Lexy Sabrina an, damit sie schwieg. Wer wusste denn, was der Dämon für ein gutes Gehör in seiner menschlichen Gestalt hatte.

„Wenn er dir gefällt, dann schnapp du ihn dir doch?“ Sabrina sah zu Veit. „Warum nicht? Kannst du für mich herausfinden, in welcher Beziehung er mit seiner Begleiterin steht?“ Lexy warf ihr einen bösen Blick zu. „Nein!“, rief sie und schaute sie erbost an,“ Ich bin keine Verkupplerin, Sabrina. Das musst du schon selber regeln.“ Damit stampfte Lexy sauer an ihr vorbei in Richtung Tisch 26. Lexy mochte Sabrina, aber ihr Männerverschleiß ging sie nichts an und sie wollte ihr Schlampendasein nicht noch unterstützen. Einmal hatte sie sich von ihr breitschlagen lassen und war mit ihr feiern gegangen. Der absolute Horror. Nach einer halben Stunde stand Lexy allein zwischen unzähligen Lustmolchen und einer hatte sie sogar bis nach Hause verfolgt. Er hatte sie gewaltsam gegen ihre Wohnungstür gedrängt und ihr Kehle zugedrückt während er ihr am Hosenbund rumgefummelt hatte. Um Luft ringend hatte sie ihm in die Weichteile getreten und war zu Wallace geflüchtet. Die nächsten Tage hatte sie bei ihm gewohnt, bis sie sich wieder in ihre eigene Wohnung getraut hatte. Diesen Typen hatte sie glücklicherweise nie wieder gesehen. Sie griff sich kurz an ihre Kehle, an der sie Blutergüsse von seinen Händen gehabt hatte. Schnell schüttelte sie den Gedanken fort und stand an Tisch 26. Veit hatte sie während dessen beobachtet. Er wusste an was sie gedacht hatte. Das hatte er in ihren Augen und der Geste an ihren Hals deutlich gezeigt. Er hätte ihr gerne gesagt, dass sie keine Angst mehr davor haben musste, diesem Arschloch noch einmal begegnen zu müssen. Doch er konnte nicht. Sie führte ihr Leben, hatten sein Leute berichtet, und er wollte nicht da zwischen funken. Er wollte genauso wenig wie sie, nur an eine Person gebunden sein. Er liebte nun mal alle Frauen und konnte sich nicht vorstellen, wie nur eine seine Bedürfnisse befriedigen könnte. „Darf es noch etwas sein?“ Das Kribbeln in seinem Nacken, bei dem Klang ihrer Stimme, versuchte er zu ignorieren. „Nein, danke. Wir würden gerne Zahlen.“

Gegen 3 Uhr morgens verließ Lexy das Restaurant durch den Personalausgang. Nachdem Veit gegangen war, hatte sie wieder aufmerksam und ruhig arbeiten können. Erleichtert lief sie durch die kühle Nachtluft und atmete sie tief ein. Endlich konnte sie wieder befreit atmen, nicht nur über Mund und Nase, auch ihre Haut hatte die schreckliche klebende Masse abgeworfen. Die Personaldusche benutzte sonst niemand, jeder wollte sofort nach Hause gehen, aber Lexy mochte es nicht, diese Masse, unter der sie sich versteckte, noch länger als nötig tragen zu müssen. Die Lederjacke lässig über die Schulter geschwungen spazierte sie nach Hause. Cash würde sie in ihrem Bett vorfinden. Bei dem Gedanken an ihren großen Wolfshund, langgestreckt in ihrem Bett, schmunzelte sie. Er war ihr Fels in der Brandung. Noch ein paar Blocks und sie wäre endlich bei ihm. Eine frische Meeresbrise stieg ihr in die Nase. Sie schloss die Augen und genoss sie. Sie schmeckte das Salz auf ihrer Zunge. Doch plötzlich roch sie etwas Neues in der Luft. Moschus. Erschrocken blieb sie stehend und öffnete zugleich die Augen. Ungefähr in 10 Meter Entfernung stand eine dunkle Gestalt auf dem Fußweg. Sie lehnte lässig an einem Schaufenster und blies langsam eine Wolke Rauch aus. Lexy nahm all ihren Mut zusammen und lief nun weiter. Einen festen schnelleren Gang. Sie wollte nicht mit ihm allein sein. Vielleicht war er wieder in seiner Dämonengestalt und sie konnte weit und breit keine Meg sehen, die ihr helfen würde. Sie ging an ihm vorbei und hielt den Atem an. Er raffte sich auf. Sein Mantel raschelte und seine Schritte folgten ihr. Sie ging schneller. ER passte sich ihrem Tempo an. Nach einigen Augenblicken blieb sie stehen. Sie wollte ihn nicht zu ihrer Wohnung führen. Sie seufzte stockend. „Was willst du? Müsstest du nicht bei deinem Date sein? Oder hast du sie schon ausgesaugt?“ erstaunt über ihre forsche Art rümpfte sie sich innerlich. Gut gemacht Lexy, mach ihn richtig sauer, bring ihn in Fahrt

. „Ich trinke nicht das Blut einer dahergelaufenen Frau. Ich hatte lediglich etwas Spaß.“, raunte er genervt. Ungewollte zuckte sie zusammen. Seine Stimme ließ sie abermals erschaudern und gleichzeitig versetzte ihr die Betonung des Wortes „Spaß“ einen innerlichen Stich. Sie wusste ihn nicht zu deuten. Empfand ihn nur als äußerst undpassend und unangenehm. „Das beantwortet meine Frage, was du hier suchst, immer noch nicht.“ Sie verschränkte ihre Arme um ihre Jacke und drehte sich um. Sie war neugierig. Wollte unbedingt wissen, ob er hier in seiner Dämonengestalt mit ihr sprach. Er folgte ihrer Bewegung. Achtete unbewusst auf ihren Hals. Und wollte sich dafür sofort wieder bestrafen. Erst jetzt bemerkte er ihre Veränderung. Im Restaurant vorhin hatte sie zwar etwas anderes angehabt, aber ihre Arme waren ebenfalls frei gewesen und ihr Hals auch, ganz zu schweigen von ihren perfekten zarten Beinen. Und wieder wollte er sich für diesen Gedanken bestrafen. Er konnte, wollte und durfte sie nicht anziehend finden. Es war schwer sich selbst zu belügen. Er zog ein letztes Mal an seiner Zigarette und schmiss sie dann auf den Boden. Drückte sie mit seinem Schuh aus. „Ich kann dir auf deine Frage keine Antwort geben. Ich kann sie mir selbst nicht beantworten.“ Damit drehte er sich auf dem Absatz um und ging in die entgegengesetzte Richtung. Lexy blieb verdattert zurück. Er war in menschlicher Gestalt.Dann fasste sie sich. „So einen Schwachsinn habe ich noch nie gehört!“, schrie sie und ihre Stimme schallte wütend über die Straße. Er blieb stehen. „Bitte, tu das nicht Lexy

“, dachte er. „Nach drei Jahren tauchst du einfach so, mir nichts dir nichts, in dem Restaurant auf, in dem ich arbeite. Und jetzt fängst du mich hier ab und schleuderst mir so eine Scheiße entgegen?“ Sie war wütend, mehr als wütend. Kurz dachte sie darüber nach. Dann kam die Erkenntnis. „Du hast mich beobachtet!“ Sie war Fassungslos. Er hatte sie beobachtet, all die Jahre. Wie sonst hätte er wissen können, wo sie arbeitete. Er ballte die Fäuste zusammen. „Ich habe dich nicht beobachtet. Ich habe dich beobachten lassen.“, antwortete er beherrscht. Lexys Augen wurden zu Schlitzen. Wollte er sie zur Weißglut bringen? „Was macht das denn bitte für einen Unterschied?“, ihre Wut wallte immer noch in ihr. Einen Wimpernschlag später stand er direkt vor ihr. Erschrocken holte sie Luft. Blieb starr stehen. Ihre Wut wandelte sich allmählich in Angst. Zärtlich fasste er ihr Kinn und hob es an, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Sie begann zu zittern, konnte sich aber nicht wehren. Sie schaute immer noch nach unten. War nicht in der Lage auf solch einer Nähe in seine Augen zu blicken. „Sieh mich an“, flüsterte er dunkel. Lexy zögerte. Er schluckte, als er in ihre wunderschönen Augen sah. Sie erstrahlten in einem dunklen Türkis und waren umrahmt von einem dichten Wimpernkranz. Ohne zu Blinzeln erwiderte sie seinen Blick. Um die Iris erkannte sie eine dunkelgrüne Umrandung. Fast nicht zu erkennen in dem hellen kalten Grau. „Es macht einen Unterschied.“, sagte er sanft und strich ihr mit dem Daumen über ihre gerötete Unterlippe, „Für mich.“ – „Warum?“, sie wollte es wissen, sie konnte sich keinen Reim auf ihr beider Verhalten machen. „Darum.“ Antwortete er schlicht und seine Lippen streiften ihren Mundwinkel. Sie schloss die Augen und war von seinem Duft völlig benebelt. Sie schmeckte seinen Atem und erwartete jeden Augenblick, dass sein Mund ihren fand. Doch mit einem Mal war sie allein. Die Augen wieder geöffnet stand sie da, alleine. Sie fasste sich an ihre Lippe, wo soeben noch sein Daumen verweilt hatte und spähte ertappt über die verlassene Straße. Da war niemand mehr. Oder war da überhaupt jemand gewesen? Verdammt Lexy, jetzt ist entgültig Schluss mit deinen Tagträumen. Reiß dich zusammen.

Es fröstelte sie und sie zog sich ihre Jacke über, steckte die Hände in die Taschen und stiefelte verwirrt und sauer auf sich selbst nach Hause. Jetzt träumte sie schon von diesem Typen.

Besuch


Die Mittagssonne schien durch die herunter gelassenen Rollos des Schlafzimmers und ihre Strahlen landeten auf Lexys Gesicht. Unbewusst wischte sie sich über dieses und drehte sich zur anderen Seite, um den Störenfried entkommen zu können. Dort nahm sie eine sehr feucht warme Brise wahr und beschloss die Augen zu öffnen. Direkt vor ihr lag Cashs riesen Schnauze und blies ihr ins Gesicht. Trotz ihrer Morgenmuffelei hebten sich ihre Mundwinkel ein wenig nach oben. Sie legte sich auf den Rücken und schob ihre Arme unter ihren Kopf. An die Decke blinzelnd versuchte sie sich an letzte Nacht zu erinnern. Sie grübelte, doch sie konnte sich beim besten Willen nicht an ihren Heimweg erinnern. Gegen halb 3 Uhr morgens war sie aus der Tür des Personalausgangs getreten, doch von da an war in ihrem Kopf nur ein schwarzes Loch. Hatte sie noch etwas mit Ralf getrunken? Oder war sie einfach nur zu müde gewesen und hatte Glück gehabt, überhaupt den Weg nach Hause gefunden zu haben.

Kurz hielt sie inne. Irgendwas war da in ihrem Unterbewusstsein, was an die Oberfläche wollte. Ein kurzes Ziehen in ihren Schläfen entmutigte sie allerdings weiter darüber nach zu denken. Sie wollte nicht schon jetzt Kopfschmerzen bekommen und raffte sich auf. In schwarzen Hotpants und mit einem weißen Riptop bekleidet lief sie barfuß aus dem Schlafzimmer und schnurstracks auf ihre Kaffeemaschine in ihrer kleinen Kochnische im Wohnbereich zu. Es dürstete sie nach Coffein und sie wollte ihrem Körper so schnell wie möglich Erleichterung schaffen. Mit ein paar Handgriffen brummte diese auch schon und Lexy spazierte in ihr kleines Badezimmer. Sie bürstet sich kurz die Haare, band sie zu einem wirren Dutt zusammen und putzte fix ihre Zähne. In der Zwischenzeit gurgelte die Kaffeemaschine. Ein kleiner Spritzer Wasser in ihr Gesicht und Lexy war hellwach. Sie schaute ihrem Ich im Spiegel dabei zu, wie es sich ein bisschen Zahnpasta aus dem Mundwinkel wischte und wäre fast Rücklinks in den Wäschekorb gestolpert, als sie die dunklen Schatten unter ihren Augen wahrnahm. Himmel! Dachte sie und zog mit ihren Zeigefingern und Daumen daran herum. Ich brauche dringend Coffein und Nikotin

. Zurück in der Küche nahm sie sich ihren größten Pott und goss ihn fast randvoll mit ihrem Lieblingsgebräu voll. Es folgten 2 Stück Zucker und ein großer Schwaps Milch. Dann schnappte sie sich ihre Zigarettenschachtel und ging zu ihrem Balkon. Dieser grenzte als komplette Glasfront an ihrem Wohnbereich an. Dort standen ein kleiner Holztisch und ein gusseiserner Stuhl, auf den sie sich setzte, die Beine an den Rand des Tisches gestützt. Kurz darauf blies sie einen großen Schwall Rauch aus ihren Wangen und gönnte sich einen tiefen Schluck ihre Kaffees. Die Balkontür hatte sie für Cash offen stehen gelassen, der auch kurze Zeit später auf den winzigen Platz, zwischen ihr und Tür, trat. „Morgen mein Großer“, begrüßte sie ihn und steckte ihren restlichen Zigarettenstummel in den überfüllten Aschenbecher und kraulte ihrem Liebling mit der freigewordenen Hand die Ohren. Dieser Gähnte großzügig und legte seine Schnauze auf ihren Schoß. Sie schaute über ihren Balkonrand hinweg und ignorierte dabei die vertrockneten Blumenkästen gekonnt. Einen grünen Daumen hatte sie definitiv nicht. Sie konnte über eine kleine Straße hinüber auf einen Spielplatz schauen, auf dem sich gerade eine Horde Kinder tummelten. Sie schrien freudig durcheinander. Eine ruhige Wohnung wäre für Lexy nicht in Frage gekommen. Sie musste mit im Getümmel sein, sonst fühlte sie sich nicht sicher und lebendig. Die Lautstärke brachte ihr Geborgenheit. Sie war in einer Pflegefamilie aufgewachsen, die 11 Kinder umfasst hatte. Sie war eines der mittleren gewesen. Einmal im Monat telefonierte sie mit ihrer Pflegemutter Emma. Ihr Pflegevater war vor einem Jahr an Lungenkrebs gestorben. Er hatte einfach zu viel Kaffee und Nikotin zu sich genommen. Ihre erste Zigarette hatte sie aus seinem Handschuhfach stibitzt und als er sie auf dem Dachboden erwischt hat, als sie diese gerade rauchte, verriet er sie nicht, sondern setzte sich neben sie ans Fenster und genehmigte sich ebenfalls eine. Damals war sie 14 gewesen. Seither hatten sie gemeinsam geraucht und dabei viele tolle Gespräche geführt. Bis zu ihrem Auszug vor 4 Jahren, da war sie 17 gewesen. Das Rauchen hatte sie zusammen geschweißt und Lexy ignorierte die Kritik in Emmas Stimme, wenn sie von der Ursache sprach, an der ihr Mann Steve gestorben war. Lexy ließ sie nicht belehren, dass hatte Emma früh genug lernen müssen. Der letzte Schluck ihres Kaffees floss ihren Hals hinab, sie stand auf und stellte den Pott in die Spüle. Der Abwasch stapelte sich bereits, doch Lexy ignorierte auch dies gekonnt. Sie hasste Abwasch. Das hieß nicht, dass sie Ordnung liebte, aber die Abneigung gegenüber Geschirrspülen hatte sich im Laufe ihres Lebens in der Pflegefamilie entwickelt. Wenn man den Abwasch von 13 Leuten machen musste, konnte das ja nur so enden. Sie schlenderte wieder in ihr Schlafzimmer und zog sich ihre graue Schlapperjogginghose über und einen Sport-BH unter ihr Top. Nach dem sie die Turnschuhe geschnürt hatte, schnappte sie sich ihren MP-3-Player und ihre Schlüssel. „Cash!“ Der grau-schwarze Wolfshund streckte sich auf dem Balkon so gut es bei dieser Größe ging und kam in Lexys kleinen Flur getrappt. „Ab gehts mein Lieber!“

40 Minuten später joggte Lexy, mit Cash im Schlepptau, wieder in ihre Straße. Vor dem Hauseingang stützte sie sich auf ihre Oberschenkel und keuchte erschöpft. Cash erging es nicht anders. Danach dehnte sie sich ausgiebig zum Sound von Offspring „You’re gonna go far, kid“. Einmal hatte sie das nicht getan und wurde darauf prompt von ihren Muskeln bestraft. Als sie ihre Nachbarin erblickte, zog sie einen der Stöpsel heraus. „Kindchen, was sie sich immer so fertig machen“, Hannah, eine ältere Dame ihres Wohnhauses, kam gerade mit ihren Einkaufsbeuteln bepackt an, “ sie haben doch sooo eine fantastische Figur!“ Lexy richtete sich wieder auf und lächelte Hannah freundlich an: „Und das soll auch so bleiben, aber danke für das Kompliment. Soll ich ihnen bei den Einkaufsbeuteln helfen?“ – „Oh das wäre sehr zuvorkommend, mein Schätzchen.“ Sie machte sich daran, die Einkaufsbeutel in die Hände zu nehmen, während Hannah die Tür öffnete. „Entschuldige, aber dürfte ich dir das Abnehmen?“, fragte eine tiefe Stimme und trat von hinten an Lexy heran. Vor Schreck schrie sie schrill auf und ließ die Henkel der Einkaufstüten los. In derselben Sekunde hatte er sie jedoch selbst in den Händen, als hätte er ihre Reaktion erahnt. „Ach du meine Güte“, kam es von der Eingangstür. Hannahs Augen wurden bei dem Anblick des Mannes hinter Lexy riesen groß. „Ist das ihr Freund?“, richtete sie an Lexy, ohne ihre Augen von ihm zu nehmen. Langsam drehte diese ihren Oberkörper in Richtung der tiefen Stimme. Graue Augen. Kurzgeschorene Haare. „Veit“, kam es zögernd über ihre Lippen. Lexys Blick sprach wahrscheinlich Bände. „Sorry, dass ich dich so überrumple Schwesterherz, aber ich wollte mit dir Reden.“, sprach er, „Es ist sehr wichtig. Danach werde ich dich nicht noch einmal belästigen.“ Er unterstrich sein Versprechen mit einem Nicken. Hannah seufzte entrüstet: „Ihr Bruder? Wie schade.“ Etwas perplex richtete Lexy sich an die ältere Dame: „Einer meiner Adoptivbrüder. Nicht blutsverwandt.“
Dabei nickte sie Veit mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend zustimmend zu.

„Danke mein Lieber“, sagte Hannah, als sie in ihre Wohnungstür trat, „stellen sie die Beutel einfach hier ab.“ Sie deutete auf den Eingang ihres Flures. Veit tat wie ihm befohlen. Cash und Lexy standen verdutzt im Hausflur und beobachteten das Geschehen ungläubig. Lexy konnte nicht fassen, was sie da sah. Der Dämon, der sie und Cash vor fast 3 Jahren angegriffen hatte, stand im Flur einer alten Dame und half ihr, ihre Einkaufsbeutel zu tragen. Er war ein Dämon. Ein Monster. Doch die Situation die sich Lexy hier bot hatte nichts unheimliches, eher etwas natürliches und völlig normales. Veit verabschiedete sich von Hannah und trat wieder in den Hausflur. Lexy schüttelte den Kopf und fasste sich. „Na dann, Bruderherz“, sie reckte das Kinn Richtung Treppe, „es geht noch 2 Stockwerke rauf.“ Cash war der erste, der sich in Bewegung setzte. Veit ließ ihr den Vortritt und sie erklommen die Treppen zu ihrer Wohnung. Vor der Haustür angekommen zitterten Lexy die Hände, als sie den Schlüssel in das Schloss stecken wollte. Er räusperte sich: „Wenn es dir lieber ist, können wir das Ganze auch hier besprechen. Ich muss nicht unbedingt in deine Wohnung, wenn dir das unangenehm ist.“ – „Nein…ich…“, was sollte sie denn sagen, “ ich würde gerne noch kurz Duschen gehen. Wie du siehst, bin ich gerade vom Joggen zurück gekommen.“ Sie zeigte auf ihre verschwitzte Kleidung und ihre feuchten Haare. „Kein Problem, ich kann hier solange warten.“, höflich lehnte er sich an das Geländer. Lexy schluckte. So höflich wie er gerade zu Hannah gewesen war, konnte sie ihn doch schlecht hier draußen stehen lassen. Das verbat ihr ihre gute Erziehung. „Nein, ist schon in Ordnung.“, damit schloss sie ihre Tür auf und bat ihn mit einer schlichten Handbewegung herein. „Bist du dir sicher?“-„Veit“, sein Name aus ihrem Mund ließ ihn unruhig werden, er versuchte woanders hinzuschauen, als auf ihre verführerischen Lippen, “jetzt mach es mir nicht schwerer als es ist!“, fluchte sie energisch und stiefelt in ihre Wohnung. Cash und er folgten ihr schweigsam. Sie streifte sich die Schuhe ab und pfefferte ihren Schlüssel auf die kleine weiße Kommode. Unschlüssig stand er in ihrer Wohnung. Er machte Anstalten sich die Schuhe auszuziehen. „Kannst du sein lassen“, rief sie von der Küchennische, in der sie sich ein Glas Wasser in einem Zug hinter kippte. Veit hielt inne und trat in den Wohnbereich. Für ihre Wohnung hatte er nichts übrig als er sie ansah, wie sie verschwitzt in ihren Sportklamotten an der Anrichte lehnte. Sie strich sich gerade eine lose Strähne hinters Ohr, dann schaute sie zu ihm. „Du kannst es dir hier bequem machen“, sie verwies auf ein kleines Sofa vor der Glasfront, „ ich gehe in der Zwischenzeit kurz ins Badezimmer.“ Sie verschwand und er setzte sich, Cash lag bereits auf dem Teppich vor der Balkontür und schnarchte.

Sie schloss die Tür hinter sich und drehte zum ersten Mal in ihrer eigenen Wohnung den Schlüssel der Badezimmertür um. Erleichtert stützte sie ihre Stirn an dieser ab und atmete drei Mal tief ein und aus. Sie fühlte sich mehr als unwohl in seiner Gegenwart und jetzt saß er auch noch hinter dieser Tür auf ihrem Sofa. Lexy überlegte. Warum hatte sie ihn überhaupt hereingelassen und ihn nicht zum Teufel geschickt, dort kam er doch schließlich auch her?

Während ihrer Überlegung zog sie sich hastig aus, warf ihre Sportkleidung in den Wäschekorb, der, wie die Spüle, überquoll. Das Handtuch neben der Dusche parat gelegt, stieg sie unter den verführerisch kalten Wasserstrahl. Das Wasser strömte über ihre erhitzte Haut. Draußen waren es mittlerweile 34°C, die Julisonne verschonte diesen Staat mit ihrer beklemmenden Hitze in keinster Weise. Entspannung konnte Lexy jedoch nicht finden. Ein Dämon saß in ihrem Wohnzimmer und wartete darauf mit ihr zu Sprechen. Über was, darüber konnte sie sich keinen Reim machen. Doch sie war gespannt. Schließlich hatte sie sich bereits ausgerechnet, dass der gestrige Besuch im Restaurant kein Zufall gewesen war. Doch wie hatte er ihren Arbeitsplatz ausfindig gemacht? Gedankenverloren wusch sie ihr Lieblingsshampo aus ihrem Haar und stellte das Wasser ab. Das nasse Haar zwirbelte sie so lange, bis kein Wasser mehr daraus drang, dann schwang sie sich aus der Dusche, umwickelte ein Handtuch um ihren Körper und steckte ihre feuchten Haare zu einem Dutt zusammen. Bei dieser Hitze lohnte sich der Aufwand mit dem Föhn gar nicht. Im Spiegel überprüfte sie kurz den Sitz ihres Handtuchs und strich kurz über ihren linken Arm. Die Farbenpracht darauf brachte sie immer wieder zum Staunen. Pier, ihr Tätowierer, hatte eine Meisterleistung vollbracht. Lexy fuhr mit dem Zeigefinger den Weg der Schlange nach, welche sich in verschiedenen kräftigen Blautönen und einer schwarzen Umrandung um ihren Arm wickelte. Ihr Kopf lag auf Lexys Schulterblatt, das Maul mit spitzen Zähnen weit geöffnet, sah es zu Lexys Hals. Als würde sie gleich zubeißen wollen. Ihr Schwanz zog sich über ihren Handrücken. Das war zwar Lexys größtes aber nicht einziges Tattoo, was auf ihrem Körper prangte. Sowohl der Hals, als auch die Hälfte ihres Rückens, bis zu ihren Beckenknochen nach vorne hin und der Nacken waren fast vollständig mit bunten Figuren, Blätterranken und Zeichen bedeckt. Neben Cash war dies hier ihr ganzer Stolz. Nun gut Lexy, jetzt hör endlich auf dich hier im Badezimmer zu verstecken und nimm deinen Mut zusammen. Er hat dir versprochen dir nichts zu tun!

Und da plötzlich fiel es Lexy wie Schuppen von den Augen. Um Luft ringend klammerte sie sich am Beckenrand fest und die Bilder der letzten Nacht schossen wie ein Daumenkino in unglaublicher Geschwindigkeit vor ihrem geistigen Auge hinweg. „Mistkerl!“, spuckte sie laut aus und warf ihrem Ich einen zornigen Blick zu. Mit einer Hand umklammerte sie krampfhaft das Handtuch, mit der anderen knallte sie energisch die Badezimmertür auf und marschierte mit großen Schritten in ihr Wohnzimmer. „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, DU BASTARD!“, brüllte sie Veit ein, welcher verdutzt in ihrer Küchennische stand. Er hatte vor Langeweile begonnen ihren Abwasch zu machen, da er Unordnung hasste. Er strafte bei Lexys Ausbruch die Schultern, legte das Geschirrtuch zur Seite und ging einen sicheren Schritt zurück. Nicht das er Angst vor ihr gehabt hätte. Eher vor sich selbst. Die Hormone, die diese Frau gerade versprühte, und ihr Aufzug waren keine gute Mischung, um einen Dämon wie ihn davon abzuhalten sie auf der Stelle wie ein räudiger Hund zu besteigen. Er hasste seine Herkunft dafür. Wenn es um Fleischeslust ging, konnten sich Dämonen nur schwer beherrschen. Sie hob ihren Arm, um ihm die Tür zu zeigen, doch Veit registrierte in seiner derzeitigen Verfassung nur die Tatsache, dass dabei der Saum ihres Handtuchs nur noch mehr Haut von ihr preisgab. „VERSCHWINDE AUS MEINER WOHNUNG!“ Veit biss sich auf die Lippen und versuchte seine Fänge zurück zu schieben. Seine Augen huschten zu ihren und sahen den blanken Zorn. „Komm doch bitte erst einmal zur Ruhe“, quetschte er durch seine Lippen, “ich weiß noch nicht mal, was gerade dein Problem ist?“ Wäre dies hier ein Comic gewesen, dann wären nun Rauchschwaden aus Lexys Ohren gekrochen. „Was mein Problem ist?“, Lexys Stimme wurde für einen beängstigenden Moment leiser, „WAS MEIN PROBLEM IST?“ Veit hätte nicht gedacht, das eine so kleine Person einen solchen Lautstärkepegel erreichen konnte. Kurze Pause in denen keiner etwas sagte. Lexy bemerkte, dass er nicht verstand. „DU bist mein Problem. Tauchst hier plötzlich auf. Auf meiner Arbeit, in meiner Wohnung. Nach drei Jahren.“, sie fuchtelte wie damals im Park wild gestikulierend herum, „Ich KENNE dich noch nicht einmal. Aber du,“, sie holte tief Luft und Veit machte sich auf einen neuen Ausbruch bereit, „SCHNÜFFELST MIR HINTERHER!!! Und dann, “, wieder eine kurze Pause, Lexy holte Luft und trat auf ihn zu, seine Ohren sollten bluten, „SPIELST DU AUCH NOCH IN MEINEM KOPF HERUM!“ Veit ging ein Licht auf und verblüfft starrte er sie an: „Du weißt, dass ich deine Gedanken manipuliert habe?“, fragte er erstaunt. Darauf konnte Lexy nichts mehr antworten. Verwirrt ließ sie die Arme sinken. „Was soll denn das jetzt heißen?“, fragte sie nun mit normaler Stimme und Veit pustete erleichtert aus. Das Erdbeben war vorüber. Dann überdachte er die Situation und war sich nicht so sicher was er davon halten sollte. Ursprünglich hatte er nicht vorgehabt, ihr nach letzter Nacht, noch einmal über den Weg zu laufen, daher hatte er die sinnlose und völlig bescheuerte Aktion seinerseits aus ihren Gedanken gelöscht. Normalerweise hielt das auch ein Leben lang. Noch nie, nicht ein einziges Mal, hatte sich eine Person nach seiner Gehirnwäsche erinnern können. Aber an was konnte sie sich denn erinnern? „Was weißt du von letzter Nacht?“, stellte er die Frage, um sicher zu sein. Lexy schluckte. Ihre fortgespülte Wut hatte ihr auch den Mut genommen ihm taff entgegenzutreten. Sie war sich nämlich gerade auch ihres Aufzugs bewusst geworden und fummelte nervös an ihrem Handtuch herum. Auf den Boden blickend antwortete sie: „Du hast mich abgefangen, als ich auf dem Heimweg war.“, sie lief nervös umher, „Dann hab ich dich gefragt was das soll und du konntest mir keine plausible Antwort darauf geben. Dann bist du gegangen.“ Denn Teil, dass er sie fast geküsste hatte, ließ sie bewusst weg. Es war ihr unangenehm. Er begann seine Schläfen zu massieren und Lexy nahm ein leichtes zittern seiner Finger wahr. Ihr selbst ging es nicht anders. Sie spürte was SIE brauchte, nämlich eine genüssliche Zigarette. Behutsam trat sie näher an ihn, um an ihre Zigarettenschachtel zu gelangen, die auf der Küchenablage lag. Er bewegte sich ein Stück zur Seite. Ihm war es offenbar nicht recht, wenn sie so nah bei ihm stand. „Vielen Dank auch,“ zischte sie beleidigt, „So unattraktiv bin ich auch nicht. Und „stinken“,“ dieses Wort betonte sie absichtlich,“ kann ich nach dem Duschen auch nicht.“ Damit ging sie in Richtung Balkontür, schob diese auf und steckte sich eine Zigarette in den Mund. Als Veit sah, was sie vor hatte gesellte er sich zu ihr. Ein bisschen frische Luft würde ihm ebenfalls gut tun. Auf ihren Spruch wollte er lieber nicht eingehen. Wenn sie dachte er fände sie unattraktiv, dann war das gut für ihn. Und offenbar hatte sie sich auch nicht an alles in der letzten Nacht erinnern können. Sein schwacher Moment war also nicht aufgefallen. „Und“, sie blies gerade den Rauch aus, “ was war nun so wichtig, dass du mit mir sprechen wolltest?“ Eigentlich wäre Lexy gerne noch einmal auf die Gedankenkontrolle eingegangen. Aber später konnte sie das auch noch. Jetzt war sie viel zu neugierig, warum dieses Monster hier war. Veit runzelte die Stirn und blickte über den Rand ihres Balkons in die Ferne. Offenbar versuchte er noch die richtigen Worte zu finden. Sie ließ ihm Zeit, obwohl sie sehr ungeduldig mit den Füßen scharrte. Eigentlich hätte sie sich langsam gerne etwas mehr angezogen, aber sie wollte das hier so schnell wie möglich hinter sich bringen und ihn wieder los werden. In seiner Gegenwart fühlte sie sich jedes Mal unsicher und schwach, obwohl sie das in zahlreichen Auseinandersetzungen mit anderen Dämonen, die an ihre Kehle und ihren Körper wollten, definitiv nicht war. Veit zog ein letztes Mal an seinem Zigarettenstummel und warf ihn nach einem kurzen Blick zum überquillten Aschenbecher über die Brüstung. Dann schaute er ihr ernst ins Gesicht: „Meine Leute und ich sind dafür verantwortlich, dass Gleichgewicht der verschiedenen Spezien in dieser Stadt zu überwachen. Wir haben Informationen erhalten, dass eine Horde von Dämonen, die uns nicht gutgesinnt sind, auf dem Weg hierher sind.“ Während er sprach versuchte er den Druck in seiner Hose zu ignorieren, der sich bei ihrem Anblick immer mehr verstärkte. Himmel, konnte die Frau sich vielleicht mal mehr anziehen und nicht so lasziv rauchen? Er musste irgendetwas tun, sonst würde er sie hier und jetzt nehmen und das würde ihrer zukünftigen Zusammenarbeit nicht entgegenkommen, ganz im Gegenteil. „Entschuldige bitte, aber könntest du dir vielleicht ein bisschen mehr Anziehen, sonst kann ich für nichts garantieren?“, schuldbewusst streifte er ihre Figur und stopfte sich die Hände in die Hosentaschen. Lexy verschluckte sich am Rauch und konnte ein Husten nicht unterdrücken. Ein wenig perplex blickte sie zu ihm auf: „Wie bitte?“ Mehr viel ihr dazu nicht ein. Sie hätte nicht gedacht, dass es ihm so wie ihr erging. Irgendwas lag zwischen ihnen in der Luft. Die Spannung war einfach zu groß, wenn sie aufeinandertrafen. Veit räusperte sich und trat wieder zurück in die Wohnung. „Du erinnerst dich doch noch an Megs Wort?“, er drehte sich um und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Lexy stopfte ihre Zigarette in den Aschenbecher und folgte ihm. Fragend runzelte sie die Stirn. „An jedes einzelne, ja.“ Antwortet sie nur und wusste nicht auf was er hinaus wollte. Sie musste in ihrem Kopf immer noch verarbeiten, dass dieser attraktive Mann….zum Teufel noch mal…DÄMON auf sie stand. „Ich bin ein Dämon und liegt es nun einmal in meiner Natur auf deine Spezies besonders zu reagieren.“ Schloss er. In Lexys Brust krampfte es. Das ziehen war so heftig, das sie kurz zusammen zuckte. Sie ohrfeigte sich innerlich gerade selber. Von wegen er fand sie attraktiv. Seine beschissenen Instinkte trieben ihn einfach dazu und sie bildete sich hierauf etwas ein. Veit beobachtete ihre Mimik genau und glaubte einen kurzen Schwall von Enttäuschung in ihren Augen gesehen zu haben. Doch gleich darauf war dieser weg. Vielleicht eine optische Täuschung. Wieso sollte sie das, was er sagte verletzen. Lexy bemerkte, dass sie schon viel zu lange nichts gesagt hatte und krächzte ein kurzes: „Bin gleich wieder da“, heraus und verschwand in ihrem kleinen Schlafzimmer. Als sie die Tür hinter sich schloss atmete sie mit geschlossenen Augen drei Mal tief ein und aus. Was auch immer mit ihr los war, es sollte gefälligst aufhören. Mit festem Schritt lief sie barfuß zu ihrem Kleiderschrank und zog sich mit schnellen Handgriffen ein paar bequeme Sachen heraus. Ein graues Top und eine kurze Shorts würden reichen. Die Hitze in ihrer Wohnung war nicht auszuhalten und die lag leider nicht nur am Wetter. Ihr Haar war inzwischen nur noch leicht feucht, deswegen löste sie ihren Dutt damit auch der Rest noch lufttrocknen konnte. Ihr kupferblonder Schopf glänzte in der Sonne noch einen Tack heller, schon fast goldfarben, und fiel in langen Wellen über ihre Schultern und bedeckte fast ihren kompletten Rücken. Sie blickte entschlossen in ihre türkisfarbenen Augen und sprach sich in ihrem Kopf noch einmal zur Contenance.

„Gut“, sie kam wieder aus dem Schlafzimmer und ging zur Anrichte, ihr Magen grummelte hörbar, „eine Horde Dämonen ist auf dem Weg hierher und nun?“ Veit konnte sich nicht konzentrieren. Hatte er sie nicht zum Anziehen geschickt, damit sie ihn nicht mehr so anzog? Durch ihr offenes Haar verströmte sie ihren Duft, der ja sowieso schon allgegenwärtig war, nur noch mehr. Er glaubte daran zu ersticken, so erdrückte ihn dieser zarte Duft von Jasmin, der sie umgab. Und der Fetzen Stoff den sie da am Leib trug brachte auch rein gar nichts. Die Beule in seiner Hose wuchs und die Zähne schmerzten im Zahnfleisch. Wenn er die Kontrolle verlieren würde, dann würde er sich in seine Höllengestalt verwandeln und das würde ihr wahrscheinlich mehr Angst machen als die Info über die kommenden Monster. „Hallo???“, Lexy stand vor ihm und wackelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht. Als er ihr nicht antwortet während sie sich ihr Mittag in die Mikrowelle geschoben hatte, hatte sie sich umgedreht und einen völlig abwesenden Dämon vor sich gehabt. Als er sie nach mehrmaligen Versuchen immer noch nicht zu hören schien, war sie auf ihn zugegangen, um ihn vielleicht wach zu rütteln. Konnten Dämonen mit offenen Augen und im Stehen Schlafen? Ihr Nähe so direkt vor seiner Brust rief ihn aus seinen Gedanken und blitzschnell umfasste er mit der Rechten ihr Handgelenk, welches vor ihrem Gesicht rumgewackelt hatte. Er konnte nicht wiederstehen und zog es ohne Rücksicht an seine Nasenflügel. Tief atmete er den Duft ihres Blutes, welcher leicht durch ihre Pulsader nach außen durch die Haut strömte ein und schloss die Augen. So etwas hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gerochen. Sie war der Himmel auf Erden. Er hatte schon so einige Nephilemgebroene gerochen, aber sie übertraf das Buket aller. Lexy hingegen war ein kleinwenig zusammen gezuckt, als er plötzlich wieder aus seiner Starre erwacht war und ihr Handgelenk mit einer für ihr Auge zu schnellen Bewegung gewaltsam an sein Gesicht zog. Ihr Herz schlug Purzelbögen und sie begann zu zittern. Sie hatte von einem Augenblick auf den nächsten wahnsinnige Angst vor ihm und erblickte seine dämonische Gestalt vor ihrem geistigen Auge. Wenn er sie jetzt Aussaugen würde, dann käme ihr keine Meg zu Hilfe. Niemand würde etwas davon mitbekommen und ihr helfen können. Sie schluckte schwer. Nicht einmal die sonst so aufmerksamen Sinne ihres geliebten Hundes bemerkten die verwandelte Stimmung im Raum. Dieser schleif weiter vor der Balkontür. Leise begann Veit wieder zu sprechen. Er murmelte an ihrem Handgelenk. Lexy versuchte sich auf seine Worte zu konzentrieren. „…daher müssen wir dich zu deinem eigenen Schutz zu uns holen, in unser Quartier.“ Was? Lexy blinzelte und konnte nicht so ganz begreifen, was er ihr gerade gesagt hatte. Sie wollte gerade den Mund öffnen, um etwas zu erwidern, da öffneten sich seine Augen und blickten starr auf sie hinab. Lexy wurde zur Salzsäule. Seine Augen waren nicht mehr grau, sie glühten förmlich in ihrem unnatürlich hellen grün auf, wie in der Nacht vor 3 Jahren. Er stand kurz davor sich zu verwandeln und für sie gab es kein entkommen. Ihr Handgelenk hielt er immer noch gewaltsam fest. Als er ihren ängstlichen Blick sah beruhigte sich das Monster in ihm für eine Sekunde und er überlegte, was er machen sollte, damit sich dieser unbändige Hunger nicht mehr steigerte. Wenn er sie schon nicht trinken durfte, dann musste er wenigstens seine Fleischeslust stillen. Sanft aber mit einem leicht dominanten Druck drehte er sich mit ihr einmal um seine eigene Achse und drückte sie gegen die Wand, die vorher hinter ihm gewesen war. Von Lexys Seite kam nur ein erschrockenes Keuchen als sie herumgewirbelt und gegen die Wand gerückt wurde. Der Blick ihrer Kulleraugen brannte sich in seine. Veit neigte seinen Kopf zu ihrem Ohr, da sie ein ganzes Stück kleiner als er war, und flüsterte seine Bitte mit zarter verführerischer Stimme: „Schlaf mit mir.“ Lexys Gehirn überschlug sich. WAS???? Der Kerl hatte sie ja wohl nicht mehr alle. Doch die erdrückende Hitze in ihrem Körper verriet, dass seine Handlungen und vor allem seine Stimme mit dieser flehentlichen Bitte, nicht unbemerkt geblieben waren. Sie wollte zu einem Nein ansetzen, als sie stockte, da er seinen gesamten Körper an ihren presste und seine Lippen bereits hinter ihrem Ohrläppchen den Hals entlangwanderte. Ihr Kopf bestand nur noch aus Watte und plötzlich war es ihr scheiß egal, dass er ein Dämon war. Sie wollte ihn, genauso wie er gerade sie, dass spürte sie nur zu deutlich an der harten Beule , sie sich gegen ihren Oberschenkel drückte. Sein Kopf bewegte sich immer weiter Richtung ihrer Lippen, während seine rechte Hand immer noch ihr Handgelenk festhielt und den zugehörigen Arm über ihren Kopf an die Wand nagelte. Veits linke Hand wanderte indessen schon ihre Taille entlang und spielte mit dem Saum ihres Tops. Ihr Körper drohte vor Hitze zu platzen und mit einer kräftigen Bewegung schlang sie ihren freien Arm um seinen Nacken, um seine Lippen schneller zu den ihren zu bekommen. Als ihre Lippen sich berührten durchzog beide so etwas wie einen elektrischen Schlag, der erst recht alle Brücken brach. Veit ließ ihr Handgelenk los und schnappte sich ihre Beine an den Kniekehlen, schwand sie sich um die Hüften und rieb seinen Körper immer mehr an ihren, während sein Mund ihren erkundete. Sie schmeckte so unglaublich gut. Lexy fummelte indessen bereits an seinem T-Shirt herum und schob es immer mehr nach oben, um mehr von seinen starken Muskeln, die vorher schon zu erahnen waren, zu spüren. Er spürte die verheißungsvolle Feuchte in ihrer Mitte nur zu gut und half ihr mit seinem T-Shirt. Es flog unachtsam in den Raum. Sein Gürtel war dagegen schon schwieriger zu öffnen, da er sich weigerte auch nur einen Millimeter von ihr weg zu Rutschen. Er umfasste die Pobacken ihres festen Hinterns und stieß hart gegen ihre Mitte. Mürrisch und ungeduldig fummelte sie an seinem Hosenbund und verharrte dort stöhnend, als seine Hand unter ihr Top gleiten ließ und ihre kleinen straffen Brüste genüsslich massierte. Noch nie wurde Lexy von einem Mann so berührt, keiner hatte sie bisher so angezogen. Mit einem lauten Reißen hatte er den leidigen Stoff von ihrem Oberkörper entfernt und kurz unterbrach er den Kuss, um ihren Körper zu betrachten. So gleich stieg in ihm eine weitere Hitzewelle auf, als er ihren perfekten zarten Körper, die Rundungen ihrer Brüste und die zarten Knospen entdeckte. Seine Hose musste jetzt definitiv verschwinden. Mit einer geübten Handbewegung hatte er den Gürtel geöffnet und Lexy machte sich an Knopf und Hosenstall zu schaffen. Er liebkoste indessen ihre Brustwarzen und fuhr mit einer Hand in ihre Shorts. Über ihre fehelende Unterwäsche zuckten seine Mundwinkel spitzbübisch. Ein weiteres Reißen, ihre Shorts verschwand. Ein schneller Handgriff seinerseits und die Hose so wie seine Unterhose fielen. Er blickte ihr vielsagend in die Augen, die ihn nur erwartend anstarrten. Lexy hatte kurz bei dem Anblick seiner Männlichkeit geschluckt, das sie Jungfrau war hatte sie keinerlei Erfahrung und war daher auch etwas nervös, ob ER überhaupt passen würde. Aber ein Blick in seine Augen und eine weitere Hitzewelle durch ihren Körper, als er mit zwei Fingern ein Stück in ihre feuchte Mitte drang, ließen die Gedanken erlischen. Als Veit seine Position fand und sich auch nicht länger hätte zurück halten können, drang er mit seiner ganzen Größe in sie ein und beide stöhnten gleichzeitig auf. Lexy vor Lust und Schmerz und Veit vor Begierde und Erstaunen. Er hatte sofort gespürt, dass er der Erste war und dieser Gedanke spornte ihn nur noch mehr an. Sie war sein. SEIN. Langsam bewegte er sich in ihr nach kürzester Zeit fanden sie einen Rhythmus, der ihre Hüften in Einklang brachte. Sie krallte sich an seinen Nacken und umklammert krampfhaft mit den Beinen seine Hüften. Sie wollte ihn so tief wie möglich in sich spüren. Er erwiderte ihr Drängen und umfasste ihre Pobacken nur noch härter, presste sie mit jedem Stoß gegen die Wand. Als das Tempo sich erhöhte und er kurz vor dem Höhepunkt war, hielt er inne und küsste verlangend ihre geschwollenen Lippen. Lexy wollte keine Pause, der Kerl sollte gefälligst weiter machen, also bewegte sie ihre Hüften immer wieder gegen seine. Er wollte sie hinüber in ihr Schlafzimmer tragen, doch Lexy machte es ihm mit ihrer ungezügelten Leidenschaft nicht gerade leicht. Mit tiefem Stöhnen reagierte er auf ihr Reiben. Als er es endlich in ihr Schlafzimmer schaffte legte er sie behutsam auf ihr Bett, drauf achtend dass Er seinen Standort beibehielt. Zärtlich strich er ihr das Haar aus dem etwas verschwitzten Gesicht und begann ein langsameres Tempo vorzugeben. Lexy spürte die Veränderung. Die Intensivität, die er nun in seine langsamen Bewegungen legte, war noch berauschender und als er sie zu einem langen tiefen Höhepunkt brachte und sie sich unter ihm aufbäumte stieß er ein letztes Mal zu und brach ebenfalls vor Erschöpfung auf ihr zusammen. Ihre Mitte pochte nach, ihr Körper zitterte und er verschluckte ihren heißen Atem mit einem langen Kuss als er sich aus ihr herauszog. Seine Bedürfnisse waren gestillt, er hatte das Verlangen zu gehen und er wusste, sie würde ihn dafür hassen. Aber er tat es.

Impressum

Texte: Dies alles entspringt allein meinem Geiste. Die Charaktere und deren Geschichte ist mein, die Namen nicht.
Bildmaterialien: Mein Werk. Bleibt mein Werk.
Tag der Veröffentlichung: 28.01.2012

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