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Narutos Leben

Naruto trat seinen Abfalleimer quer durch den Raum. „Wieso?“ schrie er mit tränen erstickter Stimme in sein leeres Zimmer. Entkräftet brach er auf seinem flauschigen Teppich zusammen.

 

Dieses hässliche Ding hatte er irgendwann plötzlich vor der Türe stehen gehabt. Wer ihm dieses kuschel Ding für Mädchen zukommen ließ wusste er zwar nicht, aber da er, wegen der Kälte die durch den Fußboden seiner Kellerwohnung eindrang, ständig erkältet war legte er das hässliche grüne Plüschteil in seinem Schlafraum aus. Diese kleine ein Zimmer Wohnung war alles was er sich leisten konnte. Naruto hatte noch nie viel besessen, darum vermisste er auch kaum etwas. Er hatte seine 30 m² optimal genutzt. Für ihn wirkte die Wohnung schon riesig, wenn er sie mit dem Heimzimmer verglich, dass er mit fünf anderen Jungs hatte teilen müssen. Privatsphäre? Fehlanzeige! Naruto dachte auch jetzt wieder an diese Zeit zurück. Als er vier Jahre alt war verschwand sein Vater. Es war nicht so, dass seine Leiche jemals gefunden wurde, er war einfach an einem Mittwoch nicht daheim, als Naruto vom Kindergarten nach Hause gebracht wurde. Naruto erinnerte sich noch sehr gut an seinen Schock, als er vor verschlossenen Türen stand. Er hatte weinend nach seinem Papa gerufen, doch es folgte keine Antwort. Irgendwann waren Polizisten vor ihm gestanden, er war mitgenommen worden und landete in einem Kinderheim. Er verstand einfach nicht, was das alles sollte und wollte nur nach Hause. Oruchimaru, der Leiter des Kinderheims jedoch hatte andere Pläne. Naruto musste für diesen miesen Typen Kinderarbeit verrichten. Oruchimaru vermietete die Heimkinder an kleine Gaunergruppen im Ort als Helfer. Die Kinder mussten auf der Straße betteln oder stehlen. Nachdem Naruto von einem gewissen Kakashi dabei erwischt wurde, hatte die Polizei das Heim kurz observiert und nicht einmal einen Monat später wurden sämtliche Kinder aus dem Heim geholt und in andere Heime verteilt. Naruto war nun gerade mal fünfeinhalb Jahre alt und hatte bereits viel gesehen und erlebt, dass Kinder nie hätten kennenlernen dürfen. Die Gaunergruppen waren nicht zimperlich, um Kinder zu bestrafen, die nicht genug Geld einbrachten. Schläge und Beleidigungen waren Narutos täglich Brot, denn Essen gab es nur, wenn man es sich selbst verschaffte und Naruto war ein lausiger Dieb. Nun kam er in ein Heim, dass ein gewisser Typ namens Meister Hokage leitete. Hier gab es zwar Essen und die Kinder besuchten Schule und Kindergarten, doch von Jahr zu Jahr wurde Meister Hokage sonderlicher. Irgendwann ließ er die Kinder an irgendwelchen sektenähnlichen Schulungen teilnehmen. Als Naruto acht Jahre alt war wurden die Kinder aus diesem Heim auch herausgeholt. Meister Hokage war wohl irgendwann einer Sekte beigetreten und versuchte nun die Heimkinder ebenfalls in die Sekte zu pressen. Natürlich konnte das von den Behörden nicht zugelassen werden, egal wie wohl sich die Kinder im Heim von Meister Hokage auch gefühlt hatten.

So war Naruto nun im dritten Heim. Nirgends hatte er Freunde gefunden, er saß häufig Stundenlang am Fenster und schaute hinaus. Er gab es zwar nicht zu, doch er wartete immer noch auf seinen Vater. Im nächsten Heim wurden verschiedene Vereine angeboten. Naruto wurde in einen Kurs für Selbstverteidigung gesteckt, weil er häufig verprügelt wurde und ohne Freunde kaum eine Chance gegen die anderen hatte. Das Heim war aber nur für Kinder bis vierzehn Jahre und so musste Naruto an seinem vierzehnten Lebensjahr wieder in ein neues Heim umziehen. Wenigstens hatten sie im neuen Heim die Möglichkeit die Kurse weiter zu besuchen. Naruto hatte die Selbstverteidigung lieben gelernt. Es ging nicht darum andere zu verprügeln oder zu verletzen, Naruto war viel zu häufig verletzt worden, als dass er das wollte. Es ging mehr darum mit seinem Körper an die Grenzen zu gehen und darüber hinaus. Die Erschöpfung und die gleichzeitig einsetzende Euphorie waren besser als jede Droge. Das Rauchen und Trinken hatte er zwar ausprobiert, doch es gefiel ihm nicht, den Sport fand er um einiges besser.

Wirklich grausam war sein Leben mit elf Jahren geworden. Naruto war überraschenderweise ein guter Schüler. Er wurde in der fünften Klasse ins Gymnasium geschickt. Anfangs hatte Naruto noch die Hoffnungen gehabt endlich Freunde zu finden, immerhin sollten hier nur schlaue Kinder sein. Es begann auch eigentlich ganz gut für ihn. Er lernte Kiba, Shino und Hinata kennen. Die drei spielten häufig zusammen und Naruto begann sich richtig wohl zu fühlen. Doch dann kam er! Dieser dunkelhaarige Typ kam erst im sechsten Schuljahr zu ihnen. Den Gerüchten zu folge musste er wohl Privatunterricht gehabt haben, das würde auch erklären, wieso er sofort Klassenbester wurde. Bis dahin war das Naruto gewesen. Doch er war nicht neidisch, nein er freute sich einen noch schlaueren Jungen kennenzulernen. Er wollte sich mit dem schwarzhaarigen Klassenkamerad anfreunden und versuchte ihn in einer Pause anzusprechen. Doch der Schwarzhaarigen drehte sich einfach um und wollte Naruto schlagen. Natürlich war Naruto durch seine bisherige Ausbildung in verschiedenen Kampfsportarten geschult genug um zu verhindern, dass der Schwarzhaarige ihn treffen konnte, doch Narutos Reaktion war etwas zu heftig. Er packte die Hand des anderen, verdrehte diese auf dem Rücken und gab ihm dann einen Tritt. Der Schwarzhaarige lag auf dem Boden. Naruto konnte für wenige Sekunden Überraschung und Entsetzten auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen lesen, doch sofort setzte dieser wieder eine unbeteiligte Mine auf. Naruto frage sich was jetzt passieren würde, doch der Schwarzhaarige stand einfach auf, klopfte sich kurz etwas imaginären Staub ab und ging dann mit unbewegter Mine weiter. Damals wusste Naruto noch nicht, dass das der Anfang all seiner wirklichen Probleme sein sollte. Der Schwarzhaarige war aus gutem Haus und hatte anscheinend unerschöpfliche finanzielle Mittel. Er kaufte sich sozusagen die Freundschaft aller Klassenkammeraden, insbesondere legte er es auf die Freundschaft Narutos kleiner Gruppe an. Nur Naruto wurde ausgeschlossen. Geburtstagsfeiern, Gartenpartys, Swimmingpool-Partys usw. alle wurden eingeladen, alle außer Naruto. Anfangs machte das noch nicht viel aus, doch sobald ein neues Handy auf den Markt kam hatten es alle in der Klasse, eröffnete ein neuer Laden waren alle zur Eröffnung eingeladen und einmal war Sasuke mit der ganzen Klasse inklusive Lehrer zum Frühstücken einfach mal schnell nach Paris geflogen. Mit Privatjet konnte man sich so etwas anscheinend einfach leisten. Als Iruka Naruto am Folgetag auf sein Fehlen ansprach zeigte dieser ihm einfach eine Benachrichtigung auf dem Briefpapier der Schule, dass wegen einer Konferenz der Unterricht ausfallen sollte. Iruka schien erst jetzt wirklich zu verstehen was vor sich ging und versuchte Naruto mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mittel zu integrieren, doch gegen Sasukes finanzielle Stärke hatte auch der Lehrer keine Chance. Also entfernte sich Naruto immer weiter von den anderen. Coole Handys konnte sich ein Heimkind nicht leisten, coole Partys auch nicht. Und in ihrem Alter war Naruto auch sofort der Liebling des Lehrers, weil Iruka sich für ihn einsetzte. Wieso Iruka nicht verstehen wollte, dass sein Einsatz mehr schadete als half verstand Naruto nicht. Doch nach dem x-ten Versuch Iruka von seiner ständigen Einmischung abzuhalten gab Naruto auf und akzeptiere, dass Lehrer die Hierarchie unter den Schülern nie verstehen würden. So dauerte es nicht lange und er war wieder der Außenseiter. Naruto hatte zwar das Gefühl, dass Hinata ab und zu auf ihn zugehen wollte, doch immer stand plötzlich Sasuke im Weg, gerade so als würde er Hinata beobachten. War er etwa in die kleine Hyuga verliebt? Doch Naruto glaubte nicht wirklich daran, dass jemand der so kaltherzig war wir Sasuke überhaupt lieben konnte. Irgendwann begann Sasuke sich immer über Naruto lustig zu machen. Narutos Hass auf diesen Uchiha stieg von Tag zu Tag. Er zahlte es ihm heim, indem er immer mehr lernte und versuchte besser zu sein als er, einen anderen Weg gab es für den Utzumaki nicht. Die beiden stritten immer um den Platz des Klassenbesten. Es war ein recht ausgeglichener Kampf. Mal war Naruto um ein bis zwei Punkte besser, mal Sasuke. Wie genau Naruto Sasuke während der kommenden Jahre beobachtete fiel ihm überhaupt nicht auf. Er redete sich einfach ein, dass er den immer besser aussehenden Uchiha im Auge behalten musste um nicht blindlings in seine nächste Mobbing-Attacke zu laufen. Es störte Naruto ziemlich, dass Sakura ständig um Sasuke herumrannte. Erkannte sie Sasukes schlechten Charakter nicht? Was fand sie bloß an diesem Teme?

 

Narutos einzige Zufluchtsstätte vor dem Uchiha war seine Kampfsportgruppe. Hier war er bereits so weit, dass er die Anfänger trainieren durfte. Doch als plötzlich Sasuke in einer der Gruppen stand war die ruhige Zeit für Naruto erstmal vorbei. Sasuke tat alles um in Narutos Gruppe zu kommen und ihn dann als schlechten Lehrer dastehen zu lassen. Nach dem fünften Training kam Asuma, Narutos Sensei und wollte ein ernstes Wort mit Naruto sprechen. Ihm war zu Ohren gekommen, dass die Gruppe D sich über ihren Lehrer beschwerten, wohingegen die Gruppen A bis C ihn in den höchsten Tönen lobten. Naruto konnte nicht mehr. Es war zu viel, jetzt auch noch hier, an seinem Rückzugsort. Er brach in Asumas Armen zusammen und erzählte alles, von dem versuchten Schlag in Narutos Magen, über die teuren Geschenke an die Klassenkammeraden, dem Mobbing in der Schule und jetzt auch hier. Asuma hörte Naruto entsetzt zu, der Kleine hatte immerhin, trotz seiner harten Vergangenheit noch nie geweint. Zumindest nicht vor Azuma, obwohl er ihn mit seinem Training so manches Mal an die Grenzen seiner körperlichen Belastbarkeit geführt hatte. Jeder andere Schüler war vor Azuma bereits in den ersten Trainingsmonaten zusammengebrochen, aber nicht Naruto. Der kleine blonde Wirbelwind schien immer noch mehr von sich selbst zu verlangen. Man sah richtig den Wunsch stärker und besser zu werden in den blauen Augen aufblitzen. Azuma hatte einmal überlegt, ob sein Sohn Shikamaru nicht ein bisschen sein könnte wir Naruto. Aber nein Shikamaru zeigte keinerlei Interesse an körperlicher Anstrengung, er faulenzte lieber. Doch all das war in dem Moment nicht so wichtig. Naruto schien hier ernste Probleme zu haben und die galt es zu lösen. Am nächsten Tag war Asuma zum Training der Gruppe D gekommen. Ohne Vorwarnung griff er Sasuke an. Dieser konnte sich zur Überraschung aller hervorragend verteidigen. Naruto stellte sich kurz die Frage, wieso Sasuke in einer Gruppe für Anfänger war, er gehörte eigentlich zu den Fortgeschrittenen. Genau diese Frage stellte Asuma in dieser Minute laut. Sasuke schien händeringend eine coole Antwort zu suchen, doch Asuma gab ihm kaum Zeit dafür. Er verkündete einfach, dass Sasuke nicht mehr bei den Anfängern trainieren durfte. Wenn er weiterhin in Azumas Dojo trainierten wollte, dann musste er in die Fortgeschrittenen Gruppe. Er teilte Sasuke zu Neijs Schülern ein und Naruto hatte wieder seine Ruhe. Die Gruppe D merkte schnell, was für ein hervorragender Lehrer Naruto, trotz seines jungen Alters war. Über Sasuke wurde kein Wort mehr verloren und Naruto war zum Glück ja nicht nachtragend und führte seine Schüler sicher zur Selbstverteidigung.

 

Selbst, dass Naruto mit achtzehn Jahren einfach vom Heimleiter einfach in seine jetzige kleine Kellerwohnung gesteckt wurde und er immer noch keine Freunde gefunden hatte war irgendwie erträglich, solange er im Kampfsport seinen Rückzugsort behalten konnte. Naruto schaffte es sogar irgendwie nicht mehr auf seinen Vater zu warten. Egal ob er tot war oder abgehauen, Naruto konnte und wollte ihn nie wieder sehen.

 

Der nächste Schlag in Narutos Leben, der ihn kurzzeitig aus der Bahn warf, ließ aber nicht lange auf sich warten. Asuma teilte dem zwischenzeitlich bald neunzehn jährigen Naruto mit, dass er ihm nichts mehr beibringen könnte und er ihn deshalb an einen neuen Sensei übergeben würde. Naruto traf das hart, er wollte im ersten Moment wiedersprechen, war Asuma doch der einzige, dem er sich anvertrauen konnte, doch Asuma ließ ihn nicht zu Wort kommen. Die nächsten Worte von Asuma klangen Naruto noch heute in den Ohren, obwohl dieser Tag nun schon über drei Jahre zurück lag – Weißt du überhaupt, wieso Sasuke immer noch hier trainiert, obwohl er zuhause Privatlehrer haben könnte? Er will dich unbedingt einholen. Doch er ist kein so Naturtalent wie du und darum stehen seine Chancen dieses Ziel zu erreichen schlecht. Wenn du eifrig weiter trainiert, dann wird Sasuke niemals besser sein als du. – Mit diesen Worten übergab er Naruto die Karte von Sensei Kakashi. Dieser Name kam Naruto zwar bekannt vor, doch er konnte ihn erst wieder zuordnen, als er vor dem Sensei stand. Er hatte mit seinen nicht ganz sechs Jahren versucht diesen Mann zu bestehlen und somit alle Heimkinder aus Oruchimarus Klauen befreit. Bis zu diesem Tag hatte Naruto die Zeit bei Oruchimaru so gut es ging verdrängt. Doch Kakashis Anblick weckte all diese verdrängten Erinnerungen und Naruto starrte Kakashi einfach nur an. Wie lange er den neuen Sensei so angestarrt hatte konnte er nicht sagen, doch dieser räusperte sich irgendwann und Naruto wurde klar, das es sehr unhöflich war seinen Sensei so anzustarren. Er wurde rot und entschuldigte sich. Die Angst, dass Kakashi ablehnen könnten ihn zu unterrichten, weil er als Kind versucht hatte ihn zu bestehlen, saß ihm im Nacken. Doch wenn Kakashi sich an Naruto erinnern sollte, dann ließ er es ihn nicht wissen. Er reichte ihm einen Trainingsplan und schickte ihn für diesen Tag nach Hause. Naruto schaffte es gerade noch so nach Hause und brach dann zusammen. Als er sich wieder beruhigt hatte erfasste ihn eine ungeahnte Neugierde. Er wollte wissen was aus Oruchimaru und Meister Hokage geworden war. Naruto suchte sich einen Stillen PC in der Bibliothek und begann im Internet zu suchen. Er musste schwer schlucken, als er erfuhr, dass Oruchimaru aus dem Gefängnis ausgebrochen und zum Anführer einer der gefürchtetsten Gangs in der ganzen Gegend geworden war. Meister Hokage, der zum Anführer der Konoha Sekte aufgestiegen war schien sich vor knapp zwei Jahren Oruchimaru in den Weg stellen zu wollen und hatte dafür mit seinem Leben bezahlen müssen. Naruto vergoss zwei winzige Tränen für Meister Hokage, er war ein toller Heimleiter gewesen, doch Naruto hatte für heute bereits so viel geweint, das einfach nicht mehr möglich war. Naruto druckte sich den Namen und die Wegbeschreibung des Friedhofs aus, auf dem Meister Hokage begraben war. Er fand das Grab und ließ sich auf die Knie Fallen. Er erinnerte sich noch genau daran, wie er Meister Hokage für alles gedankt hatte. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass ihn jemand belauschte, doch er konnte niemanden ausmachen. Dennoch war das Gefühl so stark, dass er den Friedhof schnell verließ. Er war ab diesem Zeitpunkt aber häufiger zum Grab von Meister Hokage gegangen, brachte auf einer nahen Wiese selbst gepflückte Blumen und erzählte dem Meister alles was sich in seinem Leben so ereignete. Also waren Azuma und Meister Hokage die einzigen Menschen, bei denen Naruto seinen Kummer offen zeigen konnte. Vor allen anderen verschloss er sich und spielte den immer grinsenden Sonnenschein von nebenan, der immer einen frechen Spruch auf den Lippen hatte.

 

Das Training mit Kakashi begann einen Tag nach Narutos Besuch auf dem Friedhof und es war hart. Doch Naruto wurde immer besser und sein neuer Sensei war sehr zufrieden mit seinem Schüler. Naruto war zwischenzeitlich mit seinen einundzwanzig Jahren der beste Kämpfer in der ganzen Umgebung geworden und Kakashi scherzte ab und an darüber, dass er ihm bald nichts Neues mehr beibringen könnte. Ein Scherz war es, weil Kakashi ihm schon seit einem Jahr nichts neues mehr beibrachte, sondern ihr Training eher aus Mann gegen Mann Kämpfen bestand um Kraft, Kondition und Ausdauer zu trainieren. Naruto hatte kein Geld um die Trainingsstunden zu bezahlen, also unterrichtet er zum Ausgleich in Kakashis Dojo den Fortgeschrittenen Kurs. Naruto glaubte jetzt so weit zu sein endlich seinen Jugendtraum erfüllen zu können, er wollte eine eigene Kampfsportschule für Selbstverteidigungstechniken eröffnen. Doch obwohl Naruto zu diesem Zeitpunkt die Schule längst beendet hatte ließ Sasuke ihn nicht in Ruhe. Alle Pläne von Naruto wurden durch den Uchiha sabotiert. Wollte Naruto ein Trainingsgebäude mieten, dann kaufte Sasuke es kurz vor Narutos Pachtvertragsabschluss und ließ das Gebäude dann einfach abreißen. Als Naruto einsehen musste, dass sein Traum so nicht realisierbar war wollte er wenigstens als Sensei in einem fremden Dojo seinen Lebensunterhalt verdienen. Doch in keinem der Dojos wurde er eingestellt, obwohl seine Fähigkeiten teilweise sogar über denen des jeweiligen Leiters lagen. Irgendwann stand Naruto verzweifelt vor dem letzten Dojo der Umgebung und bat um Arbeit. Der Leiter, ein älterer Herr sah Naruto schuldbewusst an und erklärte ihm, dass Sasuke seinem Dojo eine riesen Spende zugesichert hatte, wenn er Naruto nicht einstellte. Er benötigte das Geld um sein Dojo vor dem finanziellen Aus zu bewahren und Naruto bedankte sich für die Offenheit des Mannes. Er zog desillusioniert und deprimiert ab um in seiner kalten und leeren kleinen Wohnung seinen Frust ins Kopfkissen zu schreien, wie er es bereits seit Jahren tat. Naruto hatte keine Chance. Auch auf dem Arbeitsmarkt schien Naruto trotz exzellenten Abschlussnoten keinen Fuß auf den Boden zu bekommen. Er lebte von der Stütze und konnte nur während seines Training mit Kakashi wirklich abschalten. Irgendwann hatte Naruto durch Zufall erfahren, dass Sasuke ihn bei allen möglichen Arbeitgebern schlecht gemacht hatte und da Sasukes Familie wichtige Größen in der Wirtschaftswelt waren hörten die Unternehmer selbstverständlich auf Sasukes „Rat“.

 

Naruto hatte Kakashi nie von seinen Problemen erzählt, der einzige, den er ab und zu traf und mit dem er sprechen konnte war Azuma. Azumas Angebot Naruto bei sich unterrichten zu lassen lehnte er aber ab. Er durfte nicht riskieren, dass Sasuke seine Attacken auf Azumas Dojo ausweitete und es in irgendeiner Art sabotieren würde. Kurze Zeit danach bat Kakashi Naruto plötzlich mehr Kurse in seinem Dojo zu geben und bot ihm dafür ein entsprechendes Gehalt an. Naruto war kein Idiot, er wusste ziemlich genau, dass Azuma und Kakashi gute Freunde waren. Er lehnte also auch hier dankend ab. Niemals würde er Sasuke einen Grund geben Kakashi oder Azuma Schaden zuzufügen.

 

Richtig anstrengend wurde es für Naruto, als Sasuke das Haus kaufte in dem er wohnte und plötzlich beinahe täglich vor seiner Türe stand um ihn zu schikanieren. Sei es damit, dass er angeblich das Wasser abstellen müsste wegen Reparaturen oder, das die Telefonleitung, oder der Kabelanschluss, angeblich überraschender Weise tot waren, weil Sasuke irgendwelche Umstellungen der Anbieter für das gesamte Haus vornahm. Alle anderen Familien in diesem Haus zogen nach und nach aus. Naruto hatte irgendwann belauscht, wie Sasuke den Bewohnern eine Abfindung angeboten hatte, wenn sie ausziehen würden. Die Summe der genannten Abfindung ließ Naruto beinahe sabbern. Mit so viel Geld könnte er umziehen, weit weg von Sasuke Uchiha und er könnte seinen Traum einer eigenen Selbstverteidigungsschule doch noch verwirklichen. Doch schon während diese Gedanken in seinem Kopf reiften traf ihn die Erkenntnis hart, Sasuke würde ihm keine Abfindung anbieten. Er bezahlte die anderen damit sie weit weg waren, damit er Naruto weiterhin ungestört quälen konnte. Und genau so war es. Alle waren ausgezogen, alle außer Naruto. Er fragte sich manchmal ernsthaft, ob Sasuke das Haus abreißen lassen wollte während Naruto noch darin wohnte, doch den Gedanken verwarf er immer sofort wieder. Nicht weil er nicht daran glaubte, eher das Gegenteil, er bekam ein mulmiges Gefühl im Magen und rannte dann immer nach Hause um nachzusehen, ob das Haus noch stand. Auch wenn ein Schwertransporter auf der großen Hauptstraße in der Nähe vorbei fuhr und den Boden beben ließ hatte Naruto häufig Angst, dass das Haus jetzt gerade abgerissen wurde, während er noch drin war. So hätte Sasuke doch seine ultimative Rache gehabt. Alle würden bezeugen, dass er Ihnen eine Abfindung bezahlt hatte und sicher würde Sasuke es so aussehen lassen, als wäre die Summe auch auf Narutos Konto eingegangen. So würde er seine Hände in Unschuld waschen und wäre sein Lieblingsopfer los. Doch bis jetzt stand das Haus noch und Narutos Leben blieb die Hölle auf Erden. Seltsamer weise waren aber seit dem Auszug der anderen Mieter Strom, Wasser, Telefon und Fernsehen nicht mehr ausgefallen. Sasuke stand zwar immer noch regelmäßig vor Narutos Türe, aber eher um mit Räumungsklage usw. wegen angeblicher Mietrückstände zu drohen. Dann musste er Sasuke immer hereinbitten und ihm anhand der Kontoauszüge nachweisen, dass die Miete bezahlt war. So hatte Naruto sich schnell angewohnt direkt nach der Mietüberweisung Kontoauszüge zu hohlen, wer wusste schon was Sasuke Uchiha für eine Macht bei den Banken der Region hatte! Er fragte sich gar nicht, warum er Sasuke zum Vorzeigen der Kontoauszüge immer hereinbat statt ihn vor der Türe stehen zu lassen. Das war für ihn irgendwie normal. Ebenso, wie er dem Uchiha, während dieser die Kontoauszüge sichtete, immer einen Kaffee hinstellte, den dieser trank und dann ging. Ein Ritual sozusagen, das beide einfach akzeptiert hatten.

 

Doch neben den Problemen der Arbeitssuche, der Wohnung und der Sabotage an Narutos Traum gab es noch ein großes Problem für Naruto, dass durch Sasuke verursacht worden war. Naruto hatte noch nie eine Freundin! Naruto hatte sich bereits in drei Mädchen verschaut und es sogar geschafft jedes dieser Mädchen zu jeweils einem Date einzuladen. Doch jedesmal war der ach so coole Sasuke aufgetaucht und hatte Naruto die Mädels ausgespannt. Das schlimmste war, dass Sasuke die Mädels nach zwei bis drei Dates alle wieder fallen ließ und sie ihm trotzdem hinterher weinten. War Narutos Frauengeschmack wirklich so schlecht, oder waren alle Frauen blind? Naruto hätte den Frauen echte Gefühle schenken können, doch sie entschieden sich lieber für ein kurzes Abenteuer mit Sasuke, das unglücklich endete? Und auch heute hatte Sasuke es wieder geschafft! Naruto kannte Sakura nun schon seit der fünften Klasse. Sie war damals das beste Mädchen der Klasse gewesen. Sakura war die drittbeste in der Klasse, direkt nach Naruto und Sasuke. Naruto war vom ersten Tag an in sie verknallt gewesen. Damals hatte er aber noch nicht gewusst, was dieses Gefühl bedeutet und dachte er würde Sakura nicht mögen, darum war er ihr aus dem Weg gegangen. Dann als sich alle von ihm entfernten merkte er irgendwann in der siebten Klasse, dass er für Sakura anders empfand als für die anderen und begann sie aus der Ferne zu beobachten. Leider hing Sakura viel zu oft mit Ino bei Sasuke herum. Naruto erwischte sie immer dabei, wie sie in Sasukes Armen lag. Auch wenn da nie mehr passierte und Sakura immer darüber jammert, dass Sasuke sie nicht lieben würde, Naruto hatte das Gefühl, dass Sasuke sehr wohl Interesse an Sakura hatte. Welcher Art dieses Interesse war wollte er gar nicht wissen, doch Interesse war von seiner Seiter her auf jeden Fall vorhanden. Beim Schulabschluss hatte Sakura die Abschlussrede gehalten, weil Sasuke nicht wollte und Naruto ihr angesehen hatte, wie gerne sie die Rede halten wollte. Also hatte er verzichtet. Sakura hatte von den tiefen Freundschaften gesprochen, die man während der gemeinsamen Schulzeit geknüpft hatte und darauf hingewiesen, dass man diese pflegen musste, damit die Freundschaft ein Leben lang halten würde. Naruto hatte nach ihrer Rede einen bitteren Beigeschmack auf der Zunge und als er sah, wie sie dabei immer wieder zu Sasuke schaute wurde ihm beinahe schlecht. Er zog sich direkt nach Zeugniserhalt zurück und verzichtete auf die Abschlussparty, die im Anschluss gefeiert wurde. Darauf, wie Sakura an Sasuke kleben würde konnte er gerne verzichten. Das auch Sasuke nicht auf der Party gewesen war erfuhr er erst ein Jahr später, als er Choyi, einen ehemaligen Klassenkammeraden traf. Der hatte doch echt den Nerv im Bus neben Naruto zu sitzen und sich dann über Sasuke bei ihm auszulassen. Der schien nach dem Abschluss sämtlichen Kontakt zu allen abgebrochen zu haben. Die Handys wurden plötzlich gesperrt, denn Sasuke hatte bisher die Verträge bezahlt. Auch geile Partys gab es nicht mehr. Alle hatten sich darauf verlassen auch weiterhin von Sasuke untehalten zu werden, doch der hatte ihnen gehörig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Clubs in die sie bisher problemlos auch ohne Sasuke rein gekommen waren verweigerten ihnen den Einlass, Ermäßigungen aller Art bei Kino, Restaurants usw. fielen plötzlich weg und die ehemaligen Klassenkammeraden von Naruto landeten hart auf dem Boden der Tatsachen wieder. Es gab sogar Verrückte unter ihnen, die gedacht hatten einfach weiterhin so an Sasuke kleben zu können, dass sie ihre eigenen Zukunftspläne nie geschmiedet hatten und jetzt ohne alles dasaßen. Naruto konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen, zum Glück hatte Chouyi gerade etwas Gemeines über Sasuke gesagt und dachte nun Naruto würde ihm zustimmen. Naruto fragte sich gar nicht erst, ob Chouyi aufgefallen war, dass er während der kompletten halben Stunden Busfahrt nicht ein Wort zu ihm gesagt hatte. Ihm war klar, dass Chouyi seine eigene Realität hatte, in der Naruto ihm während des Gesprächs eifrig zugestimmt hatte. Ob Chouyi sich überhaupt noch daran erinnerte, wie er Naruto früher gemobbt hatte um Sasuke zu gefallen? Sicher nicht. Naruto fühlte sich trotz der kurzen Schadenfreude sofort wieder mies, weil ihm klar wurde, dass niemand aus seiner alten Klasse es so sah, dass sie Naruto gemobbt hatten. Wahrscheinlich hätte sich jeder von ihnen neben ihn gesetzt und einfach angefangen ein Gespräch zu suchen. Er war ihnen einfach total egal. Ab diesem Zeitpunkt legte er sofort demonstrativ eine Tasche auf den Sitz neben sich, sobald wieder ein ehemaliger Klassenkamerad einstieg. Das geschah zwar selten, aber zwei drei komische Blicke kassierte er schon dafür. Am besten fand es Naruto, als er einmal an einer kleinen Gruppe von vielleicht sieben Leuten vorbei ging, von denen drei ehemalige Klassenkameraden von ihm waren. Die grüßten ihn doch tatsächlich. Er schaute die drei einfach nur an und irgendwann begann einer zu pöbeln, ob Naruto nicht mal grüßen können. Plötzlich ergriff einer der Fremden das Wort und meinte „Naruto, hieß so nicht auch der Junge den ihr damals in der Schule so gemobbt habt? Ihr wisst schon, der Streber der so dumm war, dass er nicht mal gerade aus pinkeln konnte.“ Der Fremde sah die drei unwissend an, doch den dreien schien plötzlich ein Kronleuchter aufzugehen. Statt einer weiteren patzigen Antwort folgte betretenes Schweigen. Die drei sahen plötzlich starr auf den Boden vor sich und der Fremde der gerade die Frage geäußerte hatte schaute nun seinerseits Naruto neugierig an. „Also doch genau der Naruto? Komisch, du siehst nicht so aus als wärst du ein Streber der nicht gerade aus pinkeln kann.“ Naruto grinste den Fremden frech an, seine direkte Art fand er komisch. Es war ihm sogar eine Antwort wert. „Stimmt, ich bin der Naruto den du mobben musstest weil ich es gewagt hatte mich gegen Sasuke Uchiha zu wehren. Wenn du mich gemobbt hast, dann bekammst du immer das neueste Handy und wurdest auf sämtliche coole Partys eingeladen. Hey wart ihr nicht sogar mal in Parys frühstücken? War sicher lustig.“ Er hatte die drei nicht mal angesehen, sondern nur den Fremden. Der zog eine Augenbraue hoch und sah dann die drei ehemaligen Klassenkameraden an. „Auch wenn ihr noch Kinder wart jetzt seit ihr erwachsen und regt euch auf wenn ihr dem Typen, den ihr gemobbt habt keinen Blick wert seit? Sorry, aber ihr seid kein Umgang für mich. Tschau.“ Er zog ab und die restlichen fremden Jungs begleiteten ihn. Wie es schien war er hier der Truppenführer und die drei ehemaligen Klassenkameraden standen wie die begossenen Pudel da. Der gut aussehende fremde Mann drehte sich noch einmal nach Naruto um. „Hey Naruto, ich bin Sai. Du scheint echt in Ordnung zu sein. Hast du Bock uns zu begleiten? Wir wollen zu ner kleinen Party.“ Der Blonde drehte sich wieder zu Sai und grinste ihn an. „Hast du wirklich Bock dich mit Sasuke Uchiha anzulegen? Glaub mir meine Freundschaft willst du nicht, sie ist zu gefährlich.“ Er nickte Sai kurz zu und ging dann einfach weiter. Erst einige Zeit später sah er Sais Bild in der Tageszeitung. Seine Familie war ebenfalls sehr wohlhabend und anscheinend irgendwie mit den Uchihas verwand. Naruto stellte sich vor, wie er mit Sai auf diese Party gegangen wäre und Sasuke getroffen hätte. Der hätte Augen gemacht. Doch all das lag nun schon ewig zürck.

 

Aber eben die Sakura aus seiner ehemaligen Klasse, seine Jugendliebe die er noch nie wirklich vergessen konnte traf er vor kurzem zufällig in einem Supermarkt und sie waren ins Gespräch gekommen. Sakura schien sich darüber im Klaren zu sein, was sie Naruto damals angetan hatte, denn der erste Satz an Naruto war eine Entschuldigung. Er sah sie irritiert an, weil sie ihn einfach ansprach, noch bevor er sie gesehen hatte. Doch beim Blick in ihre wundervollen Augen trafen ihn all die Gefühle von früher wieder und er nahm ihre Entschuldigung natürlich sofort an. Sie waren zusammen etwas trinken gegangen und hatte sich köstlich amüsiert. Es folgten einige E-Mails und Telefonate und sie trafen sich noch zwei Mal. Naruto dachte schon, jetzt hätte Sasuke endlich aufgegeben, immerhin war er bisher noch nicht aufgetaucht. Doch heute Abend hatte Sasuke wieder einmal seine Macht demonstriert. Naruto hoffte heute endlich auf seinen ersten Kuss, und das mit einundzwanzig Jahren! Er war mit Sakura in einer Discotheke verabredet und hatte sich extra ein neues Outfit gekauft. Er wartete voller Vorfreude auf Sakura und als sie dann ankam sah sie einfach umwerfend aus. Sie hatte ihre Haare hochgesteckt und einige Strähnen lugten gekonnt aus der Frisur heraus. Ihr schwarzes Outfit versteckte zwar das wichtigste, ließ aber kaum noch Raum für Phantasie, das meiste gab es bereits Preis. Würde Naruto heute mehr als nur einen Kuss bekommen? Die Vorfreude stieg und er begrüßte Sakura recht überschwänglich. Diese lächelte ihm freundlich, aber distanziert zu. Naruto dachte sich erst nichts dabei, doch als Sakura in der Disko ständig von rechts nach links sah und ihn kaum beachtete wurde Naruto unruhig. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus und fragte ob sie noch auf jemanden wartete. Sie wurde rot und nickte leicht. Sie musste nicht laut sprechen, die Bewegung ihrer Lippen war verständlich genug für Naruto, immerhin formten seine Lippen auch immer und immer wieder diesen Namen. Sie wartete auf Sasuke. Und genau in dieser Minute kam er rein. Sein Outfit sollte jedem sagen, dass er Geld und Macht hatte. Und es schien zu wirken. Jeder ging ihm aus dem Weg, selbst die tanzenden Paare auf der Tanzfläche schienen um ihn herum zu tanzen, ohne ihn zu behindern. Sasuke ging zielstrebig auf Sakura zu. Er packte ohne Umschweife ihre Hand und zog sie auf die Tanzfläche. Genau in diesem Moment, genau in dem Moment als Sakuras Füße die Tanzfläche berührten begann ein langsamer Song. Der enge Tanz, während dem Sasuke Sakura überall berührte führte bei Naruto zu Würg Reiz. Doch schlimmer waren Sasukes ständige Blicke in Narutos Richtung, mit diesem wissenden Lächeln. Sakura war wie all die anderen Mädchen für die sich Naruto je interessiert hatte, einfach nur oberflächlich und nicht an wirklichen Gefühlen interessiert. Sie kannte Sasuke doch schon, wie konnte sie trotzdem noch auf ihn hereinfallen? Der nächste Gedanke traf Naruto mit der Wucht einer Abrissbirne, was wenn Sakura wusste, dass Sasuke alles tat um Naruto fertig zu machen? Was wenn sie sich nur darum mit ihm getroffen hatte umso wieder in Sasukes Nähe zu kommen? Hatte Chouyi nicht erzählt, dass Sasuke den Kontakt zu allen abgebrochen hatte? Hatte Sakura das noch nicht überwunden und sofort ihre Chance erkannt, als sie Naruto in dem Supermarkt getroffen hatte? War Sasuke darum so lange nicht aufgetaucht, weil er genau um Sakuras Gefühle wusste? Naruto wollte nur noch gehen, doch der Barkeeper wollte Narutos Geld nicht. Was war jetzt los? Was hatte Sasuke wieder getan? Würde Naruto jetzt etwa gehen und dann verhaftete weil er nicht bezahlt hatte? Wer würde ihm schon glauben, dass der Barkeeper das Geld nicht wollte? Sasuke war das Letzte, doch Naruto hatte sowieso keine Wahl. Schnell hier weg war alles was er noch denken konnte. Er wollte gehen und wurde prompt von zwei Türstehern aufgehalten. Sie führten Ihn in das Büro des Mangers. Dort wurde er auf eine Couch geschickt und alleine gelassen. Naja Hausverbot, damit könnte er leben und die Anzeige wäre ja nur wegen eines kleinen Delikts. Er seufzte hörbar während sein Blick den Teppichboden musterte. Er bekam mit, wie die Türe geöffnet wurde und jemand eintrat, wollte den Blick aber noch nicht heben, er hatte noch keine plausible Ausrede für das Prellen der Zeche gefunden, die der Manager vielleicht halbwegs glauben würde. Das nächste, was er hörte war ein klicken. Entsetzt sah er auf und erkannte, dass Sasuke eingetreten war. Er hatte die Türe abgeschlossen und den Schlüsseln in einen Tresor gesteckt. Was wollte er den jetzt noch? Sein Grinsen ließ keinen Zweifel daran, dass es etwas sein würde, dass Naruto schaden sollte.

Sasukes Plan

„So sieht man sich wieder Uzumaki. Du dachtest doch nicht wirklich, dass Sakura auch nur eine Minute Interesse an dir gehabt hätte oder? Sie zu kaufen war einfach zu leicht.“ Er grinste den irritierten Naruto breit an. Naruto konnte mit etwas Anstrengung trocken fragen „Was hast du getan?“ Sasukes Grinsen nahm jetzt einen bestialischen Ausdruck an. „Nicht viel. Ich habe die Banken lediglich überzeugt, dass die Eltern von Sakura den Blumenladen nicht mehr finanzieren können und ihnen so die Geldmittel abgeschnitten. Dann habe ich ihre Zulieferer aufgekauft und die Preise erhöht. Sie hatten keine Wahl, sie mussten den Laden verkaufen. Ich habe ihn gekauft. Ich wusste doch, dass du bereits seit der Schulzeit in Sakura verknallt bist und sie zu überzeuge, sich mit dir abzugeben, wenn ich ihr dafür den Blumenladen und ein gewisses Anfangskapital schenke war einfach zu leicht. Da hat sogar sie ihren Eckel überwunden.“ Das bestialische Grinsen wurde noch breiter und Naruto schluckte schwer. Sakura hatte sich nur mit ihm abgegeben, weil sie dafür bezahlt wurde? Das tat weh. Das war ja noch schmerzhafter als der Mist, den sich Naruto betreffend Sakuras Plan wieder zu Sasuke zu kommen zusammengereimt hatte. „Mistkerl“ war alles was er noch raus brachte. Naruto war so geschockt, dass er kurz abgelenkt war und schon spürte er Sasuke direkt vor sich. Er hatte nichts zu befürchten, er war der bessere Kämpfer. Doch Sasukes bestialisches Grinsen war sogar noch breiter geworden. Er war also noch nicht fertig. „Jetzt musst du mich nur noch schlagen, damit Kakashi seine Lizenz als Kampfsporttrainer verliert und dann kannst du gehen.“ Sasuke wirkte wie ein Dämon aus der Hölle und Naruto fragte sich erneut, was eigentlich alle Welt an dem Uchiha fand. Er sah zwar gut aus und hatte viel Geld doch sein Charakter war einfach nur das Letzte. Er wusste selbst, dass er nicht zuerst schlagen durfte, er durfte sich nur verteidigen und das würde er auch tun. Doch er hatte mit einer anderen Art von Angriff gerechnet. Total überrumpelt spürte er plötzlich Sasukes Lippen auf seinen. Völlig überfordert mit der Situation reagierte er nicht und spürte in der nächsten Sekunde, dass er fiel. Sasuke hatte sich mit ihm auf die Couch geschmissen und lag jetzt über Naruto. Sasuke fixierte Narutos Hände mit seiner Linken über dessen Kopf an der Armlehne des Sofas. Woher hatte der Typ so eine Kraft? Mit seinem Unterkörper rieb er an Naruto und zu Narutos Entsetzten reckte sich Sasuke eine steinharte Erektion entgegen. Sasuke löste seine Lippen von Narutos. Das Grinsen in seinem Gesicht hatte nun wirklich nichts Menschliches mehr. „So gut gefällt es dir von einem Typen angefasst zu werden? Vielleicht klappt es darum nicht mit den Frauen. Du Schwuchtel.“ Erneut drückte er seine Lippen auf Narutos und bewegte seinen Körper weiter gegen seinen Unterleib. Die rechte Hand war in der Zwischenzeit zu Narutos Hose gewandert und hatte sie geöffnet. Er holte Narutos, jetzt nicht mehr so kleinen Freund raus und bergan ihn zu reiben. Naruto stöhnte auf und schon war Sasukes Zunge in seinem Hals. Naruto wollte sich wehren, irgendetwas tun, doch noch nie war er so berührt worden. Sein Körper reckte sich Sasukes Berührungen entgegen und Naruto konnte nichts dagegen tun. Sein Denken setzte aus und er spürte nur noch wie es ihm heiß aufstieg. Er kam laut keuchend, in einen geilen Zungenkuss mit Sasuke vertieft. Sasukes Hand bewegte sich noch ein paar Mal auf und ab und Narutos Körper entspannte sich wieder. Als Narutos Vernunft zurückkehrte hatte Sasuke den Kuss gelöst und warf dem Uzumaki Papiertaschentücher zu. Er selbst ging  an ein kleines Waschbecken und wusch sich die Hände. Naruto säuberte sich mechanisch und begann damit seine Kleidung zurecht zu zupfen. Er war kurz vor einem Zusammenbruch und hatte Angst davor, vor Sasuke Schwäche zu zeigen. Wie hatte das jetzt passieren können? Wieso ausgerechnet mit dem Uchiha? Sasuke seufzte und schien mehr zu sich selbst zu sprechen „War nicht ganz so schlimm und eklig wie ich befürchtet hatte.“ Das war zu viel! Narutos erster Kuss! Narutos erste sexuelle Begegnung! Und für den Partner war es nur eklig und schlimm? Da verstand Naruto warum Sasuke so dämonisch gegrinst hatte. Nicht das Sakura gekauft war sollte Naruto verletzten, sondern ihn lediglich schocken. Sasuke hatte das alles geplant. Aber warum? Jetzt sah Naruto sich genauer um. Kameras! Da waren ja überall Kameras! Wieso hatte er die vorhin nicht gesehen? Sasuke räusperte sich und Naruto sah erneut in das dämonisch grinsende Gesicht. Es war zu viel, er musste sich übergeben. Er rannte zu dem Papierkorb neben Sasuke und übergab sich. Sasuke stand kurz noch neben ihm und ging dann zur Türe. Wer würde hinter der Tür auf Naruto warten um sich über ihn lustig zu machen? Welche bestialische Folter hatte Sasuke jetzt noch mit Naruto vor? Was konnte Naruto nur tun um nicht länger Sasukes Lieblingsopfer zu sein? Es war zu viel! Die Gedanken rasten durch Narutos Kopf und der Geruch seines Erbrochenen trug nicht zu seinem Wohlbefinden bei. Tränen traten ihm in die Augen, Tränen, die der Uchiha niemals sehen durfte! Egal wer hinter dieser Türe war, Naruto musste es noch nach Hause schaffen bevor er Schwäche zeigen durfte! Trotzig drängte er die Tränen zurück und wischte sich mit einem der Papiertücher über Mund und Augen. Als die Türe offen war stürmte Naruto einfach hinaus. Kein Wiederstand, keine Meute die sich über ihn lustig machte, kein Fernsehteam das seinen entwürdigenden Taten der letzten Minuten lustige Kommentare aufdrückte. Naruto war zwar überrascht, doch er nutzte die Gunst der Stunde und rannte einfach weiter. Er rannte hinaus aus der Disco, die komischer weise leer war, war es wirklich schon so spät? Die Türe war verschlossen, doch es war eine Doppeltüre, er konnte unten die Verbindung öffnen und schon standen beide Flügel der Türe offen. Das hatte seinen Lauf kurz gestoppt, doch jetzt rannte er schon wieder. Er merkte gar nicht, dass es regnete und sein neues Outfit völlig durchnässt wurde. Er rannte einfach weiter. Geld für den Bus hätte er nach dem Kauf des Outfits sowieso nicht mehr gehabt und seine Wohnung war nur fünf Kilometer entfernt. Naruto war es gewohnt längere Strecken zu Fuß zurück zu legen und das Rennen fühlte sich gerade so richtig an. Er nahm auch nicht wahr, dass sein Gesicht von Regen und Tränen benetzt war, er nahm sich selbst, seinen Körper und seine Persönlichkeit im Augenblick praktisch nicht mehr war. Er verdrängte jedes Denken und versuchte nur noch eine leere Hülle zu sein. Frei von Denken, frei von Bedauern, einfach frei von jedem Gefühl. Total ausgepowert und durchnässt stand er nicht einmal eine halbe Stunde später vor seiner Türe. Er war total außer Atem und spürte erst jetzt den stechenden Schmerz in seiner Brust bei jedem Atemzug. Zitternd öffnete er seine Wohnungstür und stürmte in die dunkle Kellerwohnung, die nie verlassener gewirkt hatte. Sie gehörte Sasuke, alles gehörte Sasuke, jetzt sogar auch noch Narutos erster Kuss! Und nicht nur der, auch Narutos erste sexuelle Erfahrung gehörte Sasuke. Dem dämonischen Sasuke, der das Ganze nur ekelhaft und schlimm fand. Naruto musste hier weg, raus aus dieser Welt die nur Sasuke Uchiha gehörte. Doch wo sollte er in einer Welt die Sasuke Uchiha gehörte schon hin um eben jenem zu entkommen? Verzweifelt brach er nach dem wegtreten des Mülleimers auf dem hässlichen Teppich zusammen, der so flauschig war, dass Naruto sich an ihn kuschelte, als könne er ihn trösten.

 

 

Plötzlich hämmerte es an seine Türe. Naruto wusste genau, dass war Sasuke. Der Uchiha hatte sich noch nie um einen Lacher auf Narutos Kosten bringen lassen. Und jetzt würde er lachen. Naruto sah bereits Sasukes fieses Grinsen, bevor er in einen gehässigen Lachanfall übergehen würde. Das war nichts Neues für den Utzumaki, neu war nur, dass er sich so absolut beschissen fühlte. Er hatte sich schon immer mies gefühlt wenn Sasuke sich über ihn lustig machte, doch dieses Mal war es schlimmer, Naruto fühlte sich wie die Lachnummer der Nation. In dem Wissen dem Unvermeidlichen nicht entkommen zu können stand er auf und ging ins Bad. Er wollte wenigstens versuchen sich etwas herzurichten, scheiterte aber kläglich an den roten, verheulten Augen und den aufgequollenen Wangen. Das Hämmern hörte nicht auf also öffnete er, trotz seines miserablen Zustands die Türe. Sasuke stürmte einfach hinein. Was sollte Naruto dagegen schon tun? Jetzt hatte Sasuke gewonnen, Naruto hatte keine Kraft mehr sich gegen ihn zu wehren. Er schloss die Türe und folgte Sasuke in den  Wohnbereich der Wohnung. Sasuke drehte sich plötzlich um und kam auf Naruto zu. Naruto erwartete den Schlag. Es war jetzt sowieso alles egal, Narutos Leben war komplett zerstört. Doch nichts geschah. Naruto öffnete die Augen und sah Sasuke an. Was war das was er da in dem Gesicht des Schwarzhaarigen erkannte? Verletzlichkeit? Nein, der Uchiha war zu einem derartigen Gefühl überhaupt nicht fähig. Naruto erinnerte sich plötzlich an all die Gemeinheiten, an all die Verleumdungen, an alle Steine die ihm sein Gegenüber jemals in den Weg geworfen hatte, von denen er wusste und er dachte darüber nach wie viele Steine er ihm wohl in den Weg geworfen hatte, von denen Naruto nichts wusste. Die Trauer verschwand und eine unheimliche Wut stieg in Naruto hoch. Es schien als würde sein Blut kochen und seinen Körper schmelzen. Naruto fühlte sich so, als würde er in Zeitlupe aushohlen und mit der Faust auf Sasukes Gesicht zielen. Der Uchiha schloss einfach die Augen und schien auf den Schlag zu warten. Narutos Gehirn schaltete sich wieder ein und er erinnerte sich an die Worte von Sasuke betreffend Kakashis Lizenz. Er stoppte seine Faust wenige Millimeter vor Sasukes Gesicht mit immensem Kraftaufwand. Es war kein körperlicher Kraftaufwand nötig, nein Naruto musste emotional immens viel Kraft aufwenden um sich selbst zu stoppen. Er spürte bereits den ruhigen Atem des Uchihas auf seiner Faust, so nah war er dem Gesicht seines Peinigers. Sasuke hob die Lieder an und Naruto sah ihm das erste Mal in all den Jahren direkt in die Augen. Sie waren sonst immer weiter auseinander gestanden oder Naruto hatte den direkten Blickkontakt gemieden um Sasuke nicht zu zeigen, wie sehr ihn die Sticheleien verletzten. Doch jetzt hatte Naruto nicht darüber nachgedacht, er stand mit erhobener Faust vor dem Uchiha und sah ihm direkt in diese wundervollen schwarzen Augen. Er jetzt konnte doch verstehen, wieso die Mädchen auf den schwarzhaarigen hereinfielen, diese Augen hatte beinahe etwas Hypnotisches. Wieso war ihm das vorhin in der Discoteck auf der alten Couch nicht aufgefallen? Sasuke war ihm doch da auch schon so nah gewesen. Da lief die Erkenntnis Naruto siedend heiß den Rücken hinab, er hatte aus Selbstschutz nicht hingesehen. Auch Sasuke schien die ungewohnte Nähe zu treffen, denn er blieb einfach ruhig stehen. Plötzlich erhob er die Stimme, doch er klang zum ersten Mal nicht von oben herab, sondern schien mit Naruto zu sprechen wie mit jedem anderen auch. „Du hasst mich, oder?“ Naruto blinzelte um sich wieder zu fangen. Meinte der Uchiha diese Frage ernst? Wie konnte er so eine behämmerte Frage an Naruto stellen? Gehörte das zu seinem perfiden Plan um Naruto in den Wahnsinn zu treiben? Naruto merkte, wie sein Blick sich veränderte. Er sah Sasuke jetzt voller Groll an. All die Dinge die er ihm angetan hatte und alles was er ihm noch antun würde kochte wieder in Narutos Blut. Seine Faust zitterte, er nahm sie lieber runter, bevor er Sasuke doch noch schlagen würde und antwortet auf die, wie er fand, unnötige Frage. „Du hast ja auch alles dafür getan, damit ich dich hasse.“ Er hatte in einem derart kalten Tonfall gesprochen, dass es ihn schaudern ließ. Eine feine Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen und er hatte das Gefühl, es wäre zwei bis drei Grad kälter geworden. Sasuke schien den Halt zu verlieren und taumelte rückwärts bis er über die Armlehne der kleinen Couch fiel. Er starrte Naruto direkt an. „Ich will aber nicht, dass du mich hasst!“ Sasuke klang trotzig, wie ein kleines Kind, das einen Lolli wollte aber keinen bekam. Naruto verstand im Moment die Welt nicht mehr, doch er wusste immer noch, dass er Sasuke Uchiha vor sich hatte. Der kälteste Mensch auf diesem Planeten, das mieseste Subjekt, das jemals existiert hatte, sein Peiniger, der ihn in den Wahnsinn treiben würde! Er atmete tief ein um sich zu beruhigen und den schwarzhaarigen nicht anzuschreien. Das war das erste richtige Gespräch, das jemals mit Sasuke möglich gewesen war und Naruto hatte einen kleinen Funken Hoffnung in sich. Er hoffte darauf, dass Sasuke ihn endlich von der Liste seiner Opfer strich, auf der Naruto zweifellos an erster Stelle stand. Er massierte seine Schläfen mit der rechten Hand während er bemüht ruhig sprach. „So wie du mich fertig machst kann ich das nicht wirklich glauben Sasuke. Was willst du den dann, wenn du nicht willst das ich dich hasse?“ Er war überrascht über den ruhigen Tonfall seiner Stimme und klopfte sich innerlich auf die Schulter. Sasuke sah Naruto weiter an, doch jetzt öffneten sich seine Augen so weit, dass Naruto Angst hatte, sie könnten ihm aus den Augenhöhlen fallen. Seit wann hatte Sasuke bitte so unglaubliche Glubschaugen und das im positiven Sinne? Wäre er ein Mädchen hätte Naruto sicher sofort versucht sie zu erobern. Innerlich schalt er sich einen Idioten, immerhin war es Sasuke der ihm gegenüber saß. Wäre es ein anderer Mann gewesen, dass wurde Naruto plötzlich klar, dann wäre das kein Problem für ihn. Ob er sich nun in ein Mädchen oder in einen Jungen verlieben würde war ihm eigentlich egal. Er wollte nur endlich die Wärme und Geborgenheit spüren, die man angeblich empfand wenn man geliebt wurde. Sasukes Stimme riss ihn aus dieser Selbsterkenntnis. Und jetzt klang sie total verzweifelt, ihm rannen sogar Tränen über die Wangen. Naruto war so geschockt über den plötzlichen Zusammenbruch seines Peinigers, dass er schwer schlucken musste um nicht entsetzt aufzuschreiben. „Ich will dass du mich genau so liebst wie ich dich liebe!“ Was hatte der Uchuha da eben gesagt? Naruto schüttelte entgeistert den Kopf. „Das meinst du nicht ernst.“ Sasuke sprang auf und gestikulierte wild mit seinen Händen während er antwortete „Wieso nicht? Weil Sakura ja ach so toll ist, oder weil diese Yuko so unglaublich sexy war? Du gehörst mir Naruto und niemand anderem! Ich werde alle von dir fern halten bis du endlich erkennst, dass du mich auch liebst!“ Mit diesen Worten rannte Sasuke jetzt tatsächlich aus der Wohnung und Naruto verlies sämtliche Kraft. Er brach einfach mitten im Wohnbereich, an der Stelle an der er gestanden hatte, zusammen und starrte Löcher in die Luft. Was um Himmels Willen war das gerade gewesen? Was bezweckte der Uchiha mit diesem Schmierentheater? Naruto konnte nicht mehr sagen, wie lange seine Schockstarre angehalten hatte, doch irgendwann erhob er sich und verließ die Wohnung. Es regnete immer noch, doch Naruto spürte den Regen wieder nicht. Er war wie in Trance, er fühlte sich als wäre er in Watte gepackt und alles Unheil der Welt könnte ihm nichts mehr anhaben. Die Schockstarre war also vorbei, der Schock aber wohl noch nicht. Erst nachdem es ihn vor Kälte schüttelte kam er wieder etwas zu sich. Er war in dem Bereich, in dem Sasuke wohnte. Naruto musste mehrere Stunden in seinem Schockzustand durch die Gegend getaumelt sein, denn Sasukes Haus lag gut fünfundzwanzig Kilometer von Narutos Wohnung entfernt. Er war nass und durchgefroren, doch er wusste genau was er jetzt tun würde. Er suchte das große Anwesen der Uchihas und sprang über den Zaun. Das war natürlich nicht ganz so leicht, immerhin hatten die Uchihas keinen normalen Zaun sondern eine riesige Mauer um Diebe fernzuhalten. Doch Naruto war gerade alles so egal, dass er es darauf ankommen ließ und die spitzen, sperrartigen Stangen auf der Mauer einfach übersah. Wie er das geschafft hatte konnte er hinterher wieder nicht sagen, nur seine Hose war am Bein wohl hängen geblieben, denn sie hatte jetzt einen großen Riss. Auch das leichte Ziehen in seinem Knöchel ignorierte er gekonnt. Im Training mit Azuma und Kakashi hatte er sich schon zu häufig den Knöchel ernsthaft verletzt, als das ihn so ein leichtes Ziehen aufhalten könnte. Er sah sich um und erkannte, dass hier anscheinend keine Wachleute standen. Das war ziemlich leichtsinnig, doch Naruto sollte es recht sein. Er schlich sich näher an die Villa und erkannte, dass eine der Balkontürartigen Türen in den Garten offen stand. Dahinter lag  ein unglaubliches Wohnzimmer. Es war nicht nur die Einrichtung, die unglaublich teuer wirkte, nein der gesamte Raum war einfach riesig. Narutos gesamte Wohnung hätte man hier gut zwei Mal rein bekommen und die Decken waren mindestens fünf Meter hoch und mit unglaublichen Verzierungen und Gemälden überdeckt. Doch Naruto hatte kaum Zeit sich dieses Kunstwerk von Gebäude anzuschauen, denn im Wohnbereich lief ein total aufgelöster Sasuke auf und ab. Auf der Liegewiese, Naruto fand keinen andern Begriff für die riesige Couch in deren Kissen man zu versinken schien, saß ein junger Mann, etwas älter als Sasuke, aber von den Gesichtszügen her auf jeden Fall mit ihm verwand. Naruto trat noch näher heran um dem Gespräch lauschen zu können. Sasuke zu verstehen schien kein Problem, der schrie ja beinahe, doch der andere Mann sprach leise und überlegt. Naruto wusste nicht warum, doch er nahm sein Handy heraus und stellte die Aufnahmefunktion ein. „Konntest du mich nicht einfach in Frieden lassen? Musstest du mir so unbedingt meine eigenen Gefühle erklären? Es wäre so einfach gewesen, wenn du dich nicht eingemischt hättest!“ Sasuke funkelte sein Gegenüber wütend an. „Sasuke jetzt beruhig dich erstmal. Was ist den überhaupt passiert, dass du dich so aufregst? Ich meine, ich bin jetzt seit gut fünfzehn Minuten zuhause und du rennst schon die ganze Zeit hier auf und ab und hattest nicht mal das Tor vorne geschlossen. Willst du so unbedingt von Einbrechern überrascht werden? Es kann ja nur um Naruto gehen, niemand anders würde dich so aus der Haut fahren lassen, dass du sämtliche Sicherheitsbestimmungen des Hauses Uchiha vergisst.“ Das breite Grinsen im Gesicht des fremden jungen Mannes erinnerte Naruto daran wie bestialisch Sasuke ihn vorhin angegrinst hatte, während er sich an seinem Körper verging. Naruto schluckte schwer und schob die Gedanken beiseite. „Wage es ja nicht ihn zu erwähnen, nur weil du mein Bruder bist hast du kein Recht Narutos Namen in den Mund zu nehmen!“ Der Fremde zog interessiert eine Augenbraue hoch. Das ließ ihn ungemein sexy wirken und Naruto stellte sich plötzlich die Frage ob er vielleicht wirklich nur geglaubt hatte auf Frauen zu stehen und ihn eigentlich Männer anzogen. Doch auch jetzt schob er den Gedanken schnell beiseite. Er würde sich später ausgiebig damit beschäftigen, jetzt war es, aus für Naruto unerklärlichen Gründen, notwendig dem Gespräch der beiden Uchihas weiter zu folgen. „Ich würde ja fast meinen, dass du Naruto endlich deine Liebe gestanden hast und er dich eiskalt abserviert hat, so wie du hier Amok läufst.“ Wieder erschien ein fieses Grinsen auf dem Gesicht des Fremden und Naruto fragte sich mehr und mehr ob alle Uchihas so grausam waren wie Sasuke. Dieser blieb einfach im Raum stehen und Naruto konnte von seinem Beobachtungsposten aus sehen, das ihm die Tränen in Strömen übers Gesicht liefen. Doch er konnte für den Uchiha kein Mitleid empfinden, dazu hatte er ihn all die Jahre über zu sehr verletzt. „Itachi, er hasst mich.“ Sasuke schien die Stimme weg zu brechen und zum ersten Mal erkannte Naruto im Gesicht von Sasukes Bruder Mitleid. Er stand auf und nahm den kleineren in den Arm. „Woher willst du das so genau wissen Sasuke? Niemand könnte dich je hassen, du bist doch unser kleiner Sasu. Niemand kann deinem sexy Killerblick wiederstehen.“ Die Hände von Itachi fuhren tröstend über Sasukes Rücken und Naruto spürte einen Klos ihm Hals. Nie hatte ihn jemand so getröstet, nie war jemand für ihn da gewesen wenn Sasuke ihn wieder einmal an seine Grenzen gebracht hatte und er zitternd und weinend in seiner Wohnung auf dem flauschigen Teppichboden lag. Neid war ein hässliches Gefühl, doch genau das empfand Naruto in dieser Sekunde für Sasuke. Doch in der nächsten Sekunde erklang Sasukes Stimme. Sie klang dermaßen verzweifelt, dass Naruto tatsächlich für eine Millisekunde Mitleid für seinen jahrelangen Peiniger empfand. „Ita, ich hab heute dafür gesorgt, dass wir alleine sind und hab ihn dann verwöhnt. Doch nachdem wir fertig waren hat er sich nicht an mich gekuschelt oder so, er hat sich übergeben und ist weggerannt. Als ich dann den Mut hatte zu ihm zu fahren hat er mich nur mit hasserfüllten Augen angeschaut. Ich hab ihn gefragt ob er mich hasst und er sagte das mein Verhalten ihm gar keine andere Möglichkeit lässt als mich zu hassen.“ Sasukes Stimme wurde von den Tränen erstickt und er schluchzte erbärmlich. Naruto empfand es als Face, wie die Situation in seiner Wohnung hier dargestellt wurde. So war das doch nur miss zu verstehen. Itachi drückte Sasuke noch etwas fester. „Dann ist er also leider Hetero, das tut mir so leit Sasu. Aber keine Angst, du findest schon noch den Richtigen, der dein großes Herz und deine liebenswürdige Art zu schätzen weiß.“ Naruto wurde schlecht. Er fühlte sich betrogen. Wie konnte jemand nur Sasuke als großmütig und liebenswert bezeichnen? Das war einfach lächerlich. Ohne zu überlegen stürmte er vor Wut schäumend in das Wohnzimmer. Die beiden Uchihas fuhren auseinander und Sasuke sah Naruto mit verquollenen Augen an. Doch dieser nahm keine Rücksicht und als Itachi gerade ansetzten wollte etwas zu sagen schrie er einfach los „Was fällt dir ein hier so Lügen über mich zu erzählen Uchiha? Du und liebenswert? Wenn das nicht so absolut unglaublich wäre würde ich über diese Unterstellung lachen. Du hast mein Leben ruiniert seit wir in der sechsten Klasse sind und sowas soll liebenswert sein? Lebe endlich damit das ich stärker bin als du und halt dich aus meinem Leben raus! Verflixt Sasuke du hast mich in die Arbeitslosigkeit getrieben! Du hast verhindert, dass ich meinen Traum erfüllen kann! Du hast mir jedes Mädchen das ich jemals nett fand weggenommen und dann hast du mich heute Abend auch noch vergewaltigt und wagst es danach in meiner Wohnung aufzutauchen und mich zu fragen ob ich dich hasse? Das ist so erbärmlich, du warst immerhin derjenige, der nachdem er fertig mit mir war gemeint hat es wäre nur halb so eklig gewesen wie du befürchtet hattest. Und dann auch noch in einem Raum voller Kameras! Was hast du dieses Mal vor Uchiha? Willst du den Film ins Internet stellen, damit ich mich nirgends mehr sehen lassen kann? Wirst du danach das Haus abreißen, das du gekauft hast nachdem ich dort eingezogen war und aus dem du sämtliche Mieter außer mir vertrieben hast? Ich weiß nicht was du planst, aber du kriegst mich nicht klein, gegen dein Geld mag ich keine Macht haben, aber deinem miesen Charakter werde ich nicht unterliegen!“ Naruto bebte vor Wut und Sasuke war in sich zusammengesunken. Itachi sah Naruto ungläubig an und musterte dann für ein paar Sekunden den schluchzenden Sasuke, der auf dem Boden saß und keinen Ton mehr über die Lippen brachte. Doch dann stieß er zwischen zwei Schluchzern hervor „Du gehörst mir, kein anderer darf dich haben, die haben dich doch alle nicht verdient!“ Itachi fuhr zusammen und sah dann entsetzt Naruto an. „Du bist Naruto wenn ich richtig liege und wie es scheint lag ich bisher in Bezug auf deine Person noch nie richtig.“ Er sah Sasuke noch einmal an und richtete dann seine Kleidung. „Sasuke du gehst sofort auf dein Zimmer, Naruto folgst du mir bitte? Ich glaube wir müssen uns unterhalten.“ Sasuke stand auf und sah Itachi kampflustig an. „Er gehört mir! Du hast überhaupt nichts mit ihm zu besprechen!“ Er spannte sich an und schlug in Itachis Richtung. Naruto hatte Sasukes Absicht sofort erkannt und fing den Schlag ab. Itachi war in Abwehrhaltung gegangen, er hätte den Schlag also auch abgefangen, doch Naruto hatte instinktiv gehandelt und jetzt drehte er sich zu Sasuke und verpasste ihm einen leichten Schlag ins Genick. Der Uchiha brach zusammen und Naruto fing ihn auf. Er legte ihn auf die Couch und starrte ihn dann an. „Wie gerne ich dich einmal richtig verprügeln würde Sasuke, das wird mir erst jetzt klar. Ich hasse dich!“ Er drehte sich um und sah Itachi an. Der ältere Uchiha sah Naruto wiederum entsetzt an. „Was den? Ich tu es ja nicht. Ich hab ihn nur mit einem leichten Schlag betäubt, hält etwa dreißig Minuten an. Sasuke hat mir ja schon mehrmals gedroht, dass er die Lizenz meines Senseis einziehen lässt, sollte ich ihn jemals schlagen.“ Naruto wollte gehen, doch Itachi räusperte sich. Also drehte er sich wieder in seine Richtung. „Naruto, ich möchte wirklich mit dir sprechen. Bitte schenk mir ein paar Minuten deiner Zeit.“ Itachi drehte sich um und verließ den Raum. Naruto folgte ihm und fand sich zwei Abzweigungen weiter in einer riesigen Küche wieder. Itachi kochte Kaffee und stellte zwei Tassen auf den Tisch. Aus dem Kühlschrank holte er einen riesen Käsekuchen und schnitt dann zwei Stücke ab die er ebenfalls auf den Tisch stellte. Die Kaffeemaschine war bereits aufgewärmt und schon konnte er den Kaffee in die Tassen füllen. Reich zu sein hatte wirklich seine Vorteile, während Naruto so manches Mal nicht wusste was er essen sollte, weil weder Geld noch Lebensmittel in seinem Besitz waren, machte man hier einfach nur den Kühlschrank auf. Er seufzte und setzte sich an den Tisch. Der Kuchen schmeckte super und Itachi sprach vorerst kein Wort. Nachdem beide ihr Stück leer hatten und Naruto seinen Kaffee, der der beste Kaffee war, den er jemals getrunken hatte, geleert hatte seufzte Itachi. „So jetzt kann ich es nicht weiter hinauszögern. Also Naruto, mir ist vor einiger Zeit aufgefallen, dass Sasuke noch nie eine Freundin hatte. Also habe ich ihn damit aufgezogen und irgendwann meinte er, er hätte keine Zeit für eine Freundin weil er dich bestrafen müsste. Er erzählte mir irgendwas von wegen, wie du ihn grundlos geschlagen hättest und er seit dem jeden deiner Schritte verfolgt. Er wusste sofort was deine Lieblingsfarbe oder dein Lieblingsessen ist, er hatte einen total verträumten Ausdruck im Gesicht wenn er über dich sprach und ich hatte das Gefühl, dass das keine Wut war die er dir gegenüber empfand. Also hab ich ihn damit aufgezogen, dass er ein Homo ist und sich in dich verliebt hat. Er wollte das erst nicht hören, doch ich suchte das erste Gespräch mit ihm und er hat es sogar recht schnell eingesehen. Sasuke ist total verknallt in dich. Soweit mein Wissenstand zu deiner Person. Wie es scheint weiß ich aber sehr viel nicht und ich möchte dich bitte mir alles von Anfang an zu erzählen, damit ich weiß wie hart Sasukes Strafe ausfallen muss.“ Naruto sah Itachi irritiert an. „Sasuke soll bestraft werden? Sind nicht alle Uchihas kaltherzige Dämonen die nur hier sind um uns Normalsterblichen zu quälen?“ Itachi riss die Augen auf. „So schlimm kann es doch nicht sein, so schlimm ist Sasuke nicht.“ Die Überzeugung in Itachis Stimme veranlasste Naruto dazu ein bitteres Lächeln aufzusetzen und nun doch zu erzählen. „Aha, so schlimm ist er also nicht? OK, alles begann in der sechsten Klasse. Ich war ein Waisenkind, das sehr stolz darauf war endlich drei Freund gefunden zu haben. Wir bekamen einen neuen Mitschüler, Sasuke Uchiha. Ich fand Sasuke ziemlich interessant, weil er an einem Tag zu uns kam an dem wir mündliche Tests in Mathe, Deutsch, Erdkunde und Englisch hatten und er war in jedem der Tests besser als ich. Bis dahin war ich immer der Klassenbeste gewesen und ich freute mich jemanden kennenzulernen, der mich nicht ständig nach den Hausaufgaben oder Nachhilfe fragen würde. Also versuchte ich Sasuke anzusprechen. Doch Sasuke hatte keine Lust auf ein Gespräch sondern drehte sich um und schlug nach mir. Wie du vorhin gesehen hast ist es nicht wirklich leicht mich zu treffen, auch damals war es das nicht und so landete Sasuke auf dem Boden ohne mich berührt zu haben. Ich hätte ihn nicht schubsen müssen, den Schlag einfach abzuwehren hätte gereicht, aber ich hatte einfach nur reagiert weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe. Und dann steht der auf dreht sich um und geht einfach weg. Ich war noch komplett durch den Wind und wusste gar nicht was da eben los war. Aber ab diesem Zeitpunkt machte Sasuke mir das Leben zur Hölle. Partys, Neueröffnungen oder der neuste technische Krimskrams, meine Klassenkameraden wurden alle eingeladen und bekamen alles geschenkt. Ich nicht. Und Sasukes Plan ging auf, wer will schon mit jemandem befreundet sein, wenn man dafür auf coole Partys und geile Handys verzichten muss? Als er einmal alle nach Paris eingeladen hat zum Frühstücken ging er soweit, dass er einen Brief der Schule fälschte in dem stand, dass der Unterricht ausfallen würde. Unser Lehrer war stink sauer als er den Brief von mir gezeigt bekam, doch er konnte nichts beweisen also versuchte er einfach soweit es ihm möglich war mir zu helfen. Das machte mich natürlich noch unbeliebter und Sasukes Strategie ging voll auf. Nach der Schule hatte ich die Hoffnung jetzt endlich meine Ruhe vor Sasuke zu haben, doch ich fand einfach keine Arbeit. Trotz toller Noten und meiner guten Zeugnisse aus den verschiedenen Schulpraktika und meinen Ferienjobs wollte mich niemand einstellen. Irgendwann habe ich meine Bewerbungsmappe im Büro vergessen und wollte zurück. Doch die Türe war nicht zu und ich hörte ein Telefonat mit das wohl nicht für meine Ohren bestimmt war. Der Typ mit dem ich eben noch das Bewerbungsgespräch geführt hatte rief Sasuke an und meinte, dass er ihm sehr dankbar für den Tipp wäre, er hätte mich eingestellt wenn Sasuke ihn nicht vor meiner dunklen Vergangenheit als Kleinkrimineller gewarnt hätte. Mir blieb die Spucke weg. Das erklärte natürlich alles. Die Typen beim Arbeitsamt haben mir auch nie auch nur einen Vorschlag vermittelt und so hab ich irgendwann umgeschwenkt und wollte Sensei meines eigenen Dojos werden. Doch jedes Objekt das in Frage käme kaufte Sasuke und ließ es dann einfach einreißen. Er zeigte mir damit sehr deutlich das es nie um das Gebäude gegangen war, sondern immer nur darum mir das Leben zur Hölle zu machen. Dann dachte ich gut, dann eben Sensei in einem Dojo gegen Bezahlung. Aber auch hier kam mir Sasuke in die Quere und spendete plötzlich größere Summen an die jeweiligen Dojins mit der Auflage mich nicht einzustellen. Woher ich das weiß? Einer der Leiter hat mir das gesagt und sich bei mir entschuldigt, weil er das Geld dringend für Renovierungen brauchte. Es schien ihm sichtlich unangenehm zu sein, doch er konnte es wohl nicht mit seinem Gewissen vereinbaren mich ohne Begründung wegzuschicken. Zwischendurch traf ich einige nette Mädchen und dachte die könnte es sein. Jedes Mal tauchte Sasuke bei der ersten Verabredung auf und spannte mir das Mädel mit Geld, Macht und seinem gespieltem Charme aus. Nach nicht mal einer Woche ließ er sie dann alle fallen und zwar so, dass ich das merkte. Als er dann auch noch als mein Vermieter auf der Matte stand und plötzlich ständig Telefon, Strom, Wasser, Heizung oder sogar Fernsehen ausfiel verließen die anderen Mieter das Haus nach Sasukes Abfindungszahlungen sehr schnell. Jetzt sitze ich alleine in einem Mehrfamilienhaus in einer Kellerwohnung und darf mich alle Monate wieder mit Sasuke streiten, der bei mir auf der Matte steht um mir mit Zwangsräumung wegen ausstehender Mietzahlungen zu drohen. Jedesmal muss ich die Kontoauszüge hohlen um ihm zu beweisen, dass ich bezahlt habe. So kennt er jede meiner Kontobewegungen für seinen nächsten hinterhältigen Schachzug. Ich bin es so leid, aber heute hat er echt alles bisher dagewesen überboten.“ Itachi war zwar ein sehr heller Hauttyp, doch teilweise war er während Narutos Erzählungen kreidebleich geworden. Jetzt sog er scharf die Luft ein. „Wie könnte man dieses Stalking den noch toppen?“ Naruto zog nun wie Itachi vorhin die Augenbrau hoch. Als Stalking hatte er Sasukes Verhalten nie gesehen. Doch eigentlich hatte Itachi Recht, Naruto konnte keinen Schritt tun ohne das Sasuke es wusste. In der Schule hatte Naruto immer gedacht, Sasuke würde Hinata beobachten. Doch was wäre wenn er Naruto beobachtet hatte und darum immer einschreiten konnten sobald sich ihm jemand näherte? Itachi räusperte sich erneut und wies Naruto so darauf hin, dass er noch nicht geantwortet hatte. Er sog scharf die Luft ein als er an den heutigen Abend dachte. „Ich war in der Schule in ein Mädchen verliebt, Sakura. Sie ist aber ständig Sasuke hinterher gerannt und ich hatte nie eine Chance. Vor einiger Zeit haben wir uns beim Einkaufen getroffen und uns gut unterhalten. Wir haben telefoniert und uns noch ein zwei Mal getroffen bevor wir uns für heute Abend in einer Discoteck verabredet hatten. Als ich sie sah dachte ich jetzt wird endlich alles gut. Sie sah einfach traumhaft aus und Sasuke war bisher noch nicht in Aktion getreten. Ich hoffte sogar schon er hätte endlich genug davon mich zu quälen.“ Naruto verlor sich für wenige Sekunden in der Erinnerung wie toll Sakura heute ausgesehen hatte. Dann räusperte er sich kurz um den Faden wieder aufzunehmen. „Doch ich merkte schnell, dass sie noch auf jemanden wartete und dann kam er. Ich wusste es schon bevor er in die Disco kam, sie hatte seinen Namen mit den Lippen geformt. Es schüttelte mich mit anzusehen, wie selbstsicher er auf sie zuging, sie in seine Arme zog und mit ihr eng umschlungen zu tanzen begann. Ich stellte mir Fragen wie, ob Sakura mich nur angesprochen hatte, weil sie gehofft hatte so wieder bei Sasuke zu landen. Ich wollte nur noch raus, doch der Barkeeper wollte mich nicht bezahlen lassen. Als ich dann einfach ging hielten mich zwei Wachleute auf und führten mich in das Büro des Mangers. Dort kam aber kein Manager sondern Sasuke. Er schloss die Türe ab und legte den Schlüssel in einen Tresor. Er erzählt irgendwas davon wie leicht es war Sakura zu kaufen, er musste nur ihre Eltern in die Insolvenz treiben und Sakura dann den Laden und ein nettes kleines Startkapital in Aussicht stellen und schon hat sie ihren Ekel überwunden und sich mit mir abgeben.“ Bei dieser Erinnerung stiegen Naruto Tränen in die Augen. Es verletzte ihn immer noch, dass Sakura gekauft werden musste um sich mit ihm abzugeben. Sasukes Plan hatte in dieser Hinsicht absolut perfekt funktioniert, Naruto fühlte sich wertlos und schmutzig. Doch er schluckte tapfer den riesigen Klos in seinem Hals herunter und sprach weiter. „Und dann ist er über mich hergefallen. Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet und war für wenige Sekunden total überrascht, das hat dem Scheißkerl gereicht. Er hat meine Hände über meinem Kopf fixiert um an mir rumzufummeln. Nachdem er fertig war und gerade die Hände wäscht wagt der es noch dreckig zu sagen, dass es nur halb so ekelhaft war wie er befürchtet hatte.“ Jetzt waren es Tränen der Wut und der Verzweiflung die in seine Augen drängten. Wieso er verzweifelt war konnte er sich zwar nicht erklären, doch die Wut war für ihn sein allgegenwärtiger Begleiter, sobald es um Sasuke Uchiha ging. Naruto hatte Itachi trotz leicht verschleierter Sicht nie aus den Augen gelassen und der Schock über das Erzählte stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Doch der Schock den Sasukes Stimme Naruto in dieser Minute bereitete lenkte ihn von Itachi ab. Er hatte gar nicht gemerkt, dass Sasuke wieder aufgestanden war. Wie lange sprachen Itachi und er schon? Narutos K.O. Schlag hielt sonst immer für eine halbe Stunde vor, war es wirklich schon so spät? „Ich habe nicht gemeint, dass ich dachte das mit dir wäre eklig, ich stehe nur nicht auf Mädchen und ich musste ziemlich an Sakura rumschrauben um dich so eifersüchtig zu machen. Das war eklig.“ Naruto war zwar geschockt über Sasukes plötzliches Auftauchen, doch wie konnte er es wagen Sakura zu beleidigen? Naruto drehte sich um und schlug Sasuke voll in den Magen. Er hatte seine Kraft zwar gedrosselt, doch es dürfte ein netter blauer Fleck entstehen. „Wage es nicht so schlecht über Sakura zu sprechen. Alles an ihr ist wohl geformt und wunderschön. Da ist nichts Ekliges an ihrem Körper!“ Als Naruto klar wurde, das er Sasuke gerade geschlagen hatte zuckt er zusammen. „Mist, ich wollte nicht…. Ich meine das war keine …. Mist Kakashis Lizenz.“ Er brach vor Sasuke zusammen. Jetzt schien Itachi wieder zum Leben zu erwachen. Er musste sich zwar mehrmals räuspern um seine Stimme wieder zu finden, doch als er sprach klang diese resolut und wackelte kein bisschen. „Kakashi hat nichts zu befürchten, ich habe mehr Einfluss und Geld als Sasuke und ich passe ab sofort besser auf, womit mein Bruder seine Zeit verschwendet. Naruto, Sasuke wird dich ab sofort nie wieder terrorisieren, dafür werde ich sorgen. Sollte mir doch einmal etwas entgehen, dann kontaktiere mich bitte.“ Er reichte Naruto eine Visitenkarte mit seiner Telefonnummer, Handynummer, E-Mail Adresse und seinem Facebook Account. „Ich werde dir weiter ein Dojo kaufen, das komplett eingerichtet ist und die ersten fünf Jahre komme ich komplett für alle anfallenden Kosten auf. Weiter kaufe ich dir ein Haus und ein Auto, solltest du noch keinen Führerschein haben, dann komme ich für die Kosten der Fahrschule auf. Willst du vielleicht auch gleich ein Motorrad? Versteh das aber nicht falsch Naruto, das ist kein Geschenk meiner Großzügigkeit, es ist Schweigegeld. Naruto, du könntest mit allem was du weißt zur Polizei gehen und Sasuke anzeigen. Je nachdem an welchen Anwalt du gerätst hättest du eine echte Chance meinen kleinen Bruder wegen Nötigung, Verleumdung, Hausfriedensbruch, Eingriffe in die Privatsphäre und noch viel mehr ins Gefängnis zu bringen. Ich erwarte, dass du auf jedwede Anzeige gegen meinen Bruder verzichtest, dafür erhältst du die eben genannten Güter. Sind wir im Geschäft?“ Itachi hielt Naruto die Hand hin. Er war so selbstgefällig wie Sasuke und das machte Naruto krank. „Ihr glaubt echt alle, mit Geld könnte man alles kaufen oder?“ Er schlug Itachis Hand weg, dieser zog irritiert eine Augenbraue hoch. „Ich will euer schmutziges Geld nicht, ich will einfach nur meine Ruhe. Nein das stimmt nicht ganz, ich will all die Jahre zurück, die mir Sasuke durch seinen Terror gestohlen hat! Kannst du mir die mit deinem Geld zurückgeben? Wohl eher nicht!“ Naruto sah nun Itachi wütend an. Itachi starrte Naruto völlig perplex an. Es schien Naruto, als hätte sich noch nie jemand nicht von Itachi kaufen lassen. Der ältere Uchiha wirkte völlig orientierungslos. Doch plötzlich stahl sich ein breites Lächeln auf sein Gesicht. Naruto konnte es nicht fassen, Itachi lächelte ihn an. Dann nahm er einfach eine von Narutos Händen und zog Naruto nahe zu sich. Er war Itachis Gesicht jetzt ganz nahe, er spürte sogar wie Itachis Atem seine Nase kitzelte. Er wollte zurückweichen, doch er war wie versteinert, sein Körper wollte seinem Willen einfach nicht mehr gehorchen. „Naruto Utzumaki, ich verstehe was mein Bruder an dir findet. Es gab noch nie jemanden, der mich so schnell und so tief in seinen Bann gezogen hat. Ich muss dir sagen, dass du mir gefällst und das ich wie Sasuke gewohnt bin alles zu bekommen was ich möchte. Und im Augenblick möchte ich dich an meiner Seite wissen.“ Er zog Narutos Hand zwischen ihre Lippen und gab ihm einen Handkuss. Sasukes entsetztes Glucksen brachte Naruto zurück in die Realität. Er riss sich von Itachi los und lief einige Schritte rückwärts um aus Itachis Reichweite zu kommen. Diese Uchihas waren doch alle nicht mehr normal! Itachi lächelte ihn immer noch an und Naruto fragte sich wieso Sasuke nichts mehr sagte. Der hatte doch sonst immer irgendeinen kessen Spruch parat um sich über Naruto lustig zu machen. Momentan wäre doch der ideale Zeitpunkt für ein paar bissige Kommentare. Itachi ergriff erneut das Wort. „Du musst dir keine Sorgen mehr machen, ich lege Sasuke ab sofort Handschelle an was das Uchiha Vermögen angeht. Er kann dir nichts mehr tun. Aber du wirst doch nicht die schändlichen Taten meines Bruders auf mich projizieren, oder? Ich bin immerhin nicht Sasuke. Verdiene ich keine Chance nur weil mein Nachname zufällig auch Uchiha ist?“ Itachi stand auf und ging langsam auf Naruto zu. Seine geschmeidigen und fließenden Bewegungen erinnerten Naruto an einen schwarzen Panda. Er fühlte sich hier wie im falschen Film. Nicht nur, dass er sich langsam aber sicher eingestehen musste, dass Sasuke ihn nicht hasste sondern liebte, nein jetzt hatte er noch einen zweiten Uchiha am Hals. Und irgendwie hatte er das Gefühl, dass Itachi Uchiha um einiges gefährlicher sein konnte als Sasuke. Der jüngere Uchiha stand plötzlich zwischen Itachi und Naruto und fauchte Itachi an „Nartuo gehört mir! Du bist doch daran schuld, dass es jetzt so kompliziert ist! Hättest du mir nicht gesagt, dass ich Naruto liebe, dann wäre das mit der Disco nie passiert und alles wäre so geblieben wie es war. Aber nachdem Schock den du mir verpasst hast musste ich erst mal wieder runter kommen. Und als ich dann wieder geerdet war wollte ich nur noch mit Naruto sprechen. Doch der traf sich inzwischen mit Sakura. Das war ein riesen Schock für mich, also versuchte ich Sakura davon zu überzeugen, dass Naruto nicht der Richtige für sie wäre. Doch die dumme Pute war total verknallt in meinen Naruto und ich konnte sie nur von ihm wegbekommen indem ich den Laden ihrer Eltern in die Insolvenz trieb. Du weißt besser als jeder andere wie schwer es ist ein gut laufendes Geschäft in die Insolvenz zu treiben, aber ich hatte dafür nur eine Woche Zeit! Und als ich dann Narutos Blick sah, wie er diese dumme Kuh angeschaut hat, da wollte ich, dass er nur noch Augen für mich hat! Ich wollte ihn berühren, ihn endlich auch körperlich zu Meinem machen. Doch er übergibt sich und rennt weg. Hast du eine Ahnung wie weh so etwas tut? Und jetzt kommst du mit deinen dummen Sprüchen und willst mir Naruto auch wegnehmen. Wieso willst du immer alles kaputt machen? Ich gebe Naruto nicht her, ich liebe ihn!“ Itachi sah Sasuke nur kalt an. Naruto kannte diesen kalten Blick, er hatte ihn damals oft in den Augen seiner Klassenkammeraden gesehen, nachdem Sasuke sie schon komplett vereinnahmt und gegen ihn aufgebracht hatte. Dieser Blick schmerzte mehr als jedes gemeine Wort. So von seinem eigenen Bruder angeschaut zu werden musste hart sein. „Du bist ein trotziges Kind. Das zeigt dein ganzes Verhalten. Gut, du hast recht es ist nicht einfach ein gut laufendes Geschäft innerhalb einer Woche in die Insolvenz zu treiben, aber in deinem Alter hatte ich schon mehrere größere Firmen innerhalb eines Monats in die Insolvenz getrieben. Also gib hier nicht so an. Und was Naruto angeht, der will dich nicht. Du hast es dir verbaut und jetzt werde endlich erwachsen und akzeptiere deine Fehler. Ich werde sie nicht mehr für dich aus der Welt räumen. Das einzige was mich gerade irre nervt ist, das ich durch deine dummen Kindergartenspiele vor Naruto schlecht dastehe, weil ich dein älterer Bruder bin. Und das Sasuke wirst du mir noch büßen!“ Itachi schien aushohlen zu wollen. Naruto überlegte sich ob hier alle Uchihas so leicht reizbar waren. Er fing den Schlag ab bevor Itachi Sasuke traf. „Ihr beiden seit ziemlich überheblich. Ihr redet über mich als wäre ich nicht im Raum. Ich will aber keinen von euch beiden. Itachi du bist kalt und berechnend und du wolltest gerade einfach so deinen jüngeren Bruder schlagen. Sorry für so jemanden wie dich kann ich nie etwas empfinden. Und Sasuke, das ich dich hasse für alles was du mir angetan hast habe ich dir schon gesagt. Und die Krönung ist ja wohl, dass ihr hier darum wetteifert, wer die meisten gut laufenden Firmen am schnellsten in die Insolvenz getrieben hat. Ihr habt keine Ahnung wie hart es ist wenn der Arbeitgeber plötzlich insolvent ist und man vor dem Nichts steht. Mit so etwas gibt man nicht an, das ist schrecklich und kein Zierwerk für eure übertriebenen Egos. Jetzt lasst mich endlich in Ruhe. Ich will keinen von euch beiden je wieder sehen.“ Naruto drehte sich um und rannte hinaus. Da er nicht wusste wo die Türe oder das Tor waren rannte er den Weg in den Garten zurück, den er gekommen war. Da stellte er sich jetzt dann doch die Frage, wie er über diese immense Mauer gekommen war. Und schon hörte er die beiden Uchiha Brüder hinter sich. „Naruto, wo willst du hin? Die Türe ist auf der anderen Seite des Gartens.“ Sasuke klang leicht außer Atem als er Naruto das zurief. Doch Naruto war im Moment nicht in der mentalen Verfassung Sasuke zu sehen. Die Erkenntnis, dass er Jahre lang von Sasuke gequält wurde, weil dieser sich seine eigenen Gefühle nicht eingestehen konnte hatte Naruto tief getroffen und momentan wusste er nicht, wie er damit umgehen sollte. Sasuke zu hassen weil er ein bösartiger Dämon war, der der Hölle entstiegen sein musste war irgendwie einfacher gewesen. Er sah einen Baum mitten auf dem Rasen stehen. Seine Äste reichten zwar nicht über die Mauer, aber sie zeigten wenigstens in die Richtung. Naruto nahm Anlauf und ignorierte die entsetzten Schreie von Itachi und Sasuke, die anscheinend verstanden hatten was er plante. Er sprang wie eine Katze auf den Baum, suchte sich in Sekundenbruchteilen den Ast heraus, der stabil genug aussah um sein Gewicht zu tragen und dennoch so nah wie möglich an die Mauer heranreichte. Dann war es einfach, auf den Ast springen, Anlauf nehmen und dann auf die Mauer, zwischen die Spitzen springen. Auf der anderen Seite runter springen und schon war es geschafft. Das Itachi und Sasuke immer lauter schrien ignorierte er einfach gekonnt. Den Schmerz beim Aufkommen konnte er jedoch nicht ignorieren. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass er sich ja schon beim Einbrechen leicht verletzt hatte. Der Ausbruch schien seinem Bein den Rest geben zu wollen. Naruto griff sich den erstbesten Ast und nutzte ihn als Krückenersatz. Langsam begann er die Straße entlang zu hinken. Er war noch nicht weit gekommen als hinter ihm ein Wagen anhielt. Naruto sah zur Seite und erkannte Itachi im Wagen. Er biss die Zähne zusammen und humpelte weiter. Doch Itachi stieg aus und packte Nauto einfach von hinten. Er trug ihn wie eine Braut zum Wagen und setzte ihn hinein. Naruto wollte natürlich sofort wieder aussteigen, doch Itachi drückte ihn sachte zurück. „Naruto, ich bin nicht Sasuke. Ich werde dir nichts tun das dir schaden wird, aus dem Alter bin ich schon lange raus. Ich werde dich jetzt zu einem Arzt fahren und danach nach Hause und du wirst dir das gefallen lassen, weil ich dich sonst hier festhalte und einen Krankenwagen rufe und die Polizei um einen Einbruch zu melden. Verstanden?“ Er schnallte Naruto an und ging um den Wagen herum zurück auf die Fahrer Seite. Naruto grummelte zwar, doch er musste einsehen, dass Itachi die stärkeren Argumente hatte. Sie hielten vor einer Privatpraxis und Naruto wunderte sich, dass so spät noch jemand hier war. Doch als Itachi ihn wieder tragen wollte schaut er ihn nur böse an. Itachi seufzte und beschränkte sich darauf ihn einfach zu stützen. Der Arzt schien vor Itachi auf die Knie fallen zu wollen. Naruto war noch nie so zuvorkommend behandelt worden. Nach nicht ganz vierzig Minuten hatte er ein Rezept für ein Schmerzmittel und eine richtige Krücke. Er hatte auch eine leichte Schiene weil Itachi darauf bestanden hatte. Sein Knöchel war nur leicht angeknackst, nichts Ernstes also. Naruto hatte sich beim Training schon weit schlimmere Verletzungen zugezogen, doch Itachi ließ hier absolut nicht mit sich reden. Dann fuhr er ihn nach Hause. Naruto merkte erst während der Fahrt wie müde er eigentlich war. Dieser Tag war mehr als anstrengend gewesen! Nichts und niemand hätte Naruto auf diese Erkenntnisse vorbereiten können und darum nahm er auch die Müdigkeit erst einmal einfach so hin. Als sie bei Naruto vorfuhren bestand Itachi darauf ihn noch in seine Wohnung zu bringen und Naruto ließ es geschehen. Itachi stützte ihn wieder und als er die kleine Wohnung von Naruto betrat sah er sich neugierig um. Naruto hätte gedacht, dass Itachi die Nase rümpfen würde, war er doch viel luxuriösere Wohnungen gewohnt. Doch Itachi begann sogar Narutos Einrichtungsstyl zu loben. Naruto war das irgendwie unangenehm. Itach führte Naruto noch zum Bett und half ihm darauf, dann holte sich einen Stuhl aus der Küche. Er setzte sich verkehrt herum auf den Stuhl um die Arme auf die Lehne zu legen und sah Naruto kurz einfach nur an. Dann holte er tief Luft und Naruto bekam es beinahe mit der Angst zu tun. Das Itachi etwas Wichtiges sagen wollte war klar, doch was könnte das sein? „Naruto, ich habe es dir vorhin schon einmal gesagt und ich wiederhole es hier noch einmal, ich bin nicht Sasuke! Bitte mach mich nicht für die Fehler meines Bruders verantwortlich, sondern gib mir eine Chance. Ich will dich  wirklich besser kennenlernen und wenn wir merken, dass es funkt, dann will ich noch viel mehr. Wenn wir aber merken, dass es nicht funkt, dann werde ich das akzeptieren und mich zurückziehen, wenn du das willst. Also darf ich dich morgen wieder besuchen?“ Er sah Naruto aus seinen tiefen und dunklen Augen an. Naruto verlore kurz den Halt und wollte einfach nur noch in diese Augen schauen, doch plötzlich sah er Sasuke vor sich. Itachis Augen waren zwar auch dunkel, aber Sasukes Augen waren wie kleine schwarze Löcher deren Anziehungskraft einen magisch an sie fesselten. Naruto schüttelte kurz den Kopf. Wo waren die Gedanken den jetzt bitte hergekommen? Sasuke war ein Dämon aus der Hölle, basta! Doch Itachi hatte Recht, er war nicht Sasuke und für Sasukes Fehler auch nicht verantwortlich. Wäre Naruto früher auf die Idee gekommen, dass jemand über Sasuke stand, dann hätte er schon viel früher bei den Uchihas geklingelt. Er seufzte. Dann sah er Itachi wieder an und antwortete scheu „OK.“ Zu mehr war er momentan nicht fähig. Doch das schien Itachi schon zu reichen. Er lächelte Naruto glücklich an und stand auf. „Das freut mich. Dann lasse ich dich jetzt besser schlafen. Bis morgen.“ Er zwinkerte Naruto zu und ging dann. Naruto lehnte sich zurück auf sein Bett und versuchte den Tag Revue passieren zu lassen. Doch seine Augenlieder waren zu schwer und bereits nach einer Minute war er in einen tiefen, traumlosen Schlaf gefallen.

 

 

Rosige Zukunft oder Spuren der Vergangenheit?

Als Naruto am nächsten Tag aufwachte war er sich erst nicht sicher ob er nicht alles nur geträumt hatte, doch die Krücke lehnte an seinem Bett und die provisorische Schiene an seinem Knöchel war noch da. Er seufzte tief und ließ sich wieder nach hinten fallen. Wollte er jetzt wirklich darüber nachdenken? Was blieb ihm anderes übrig? Damit auseinander setzten musste er sich sowieso und wie hatte Meister Hokage immer gesagt – Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen! -  Seufzend setzte er sich also wieder auf und lehnte sich an die kühle Wand. Seit er hier alleine wohnte war das Haus immer kalt. Er konnte heizen wie er wollte, die Wände blieben ausgekühlt. Das war Sasukes Schult! Ein Grund mehr wütend auf den Uchiha zu sein. Naruto war sich zwar jetzt sicher, dass er über die Erkenntnisse von gestern nachdenken und sie ordnen musste um sein weiteres Vorgehen festzulegen, doch wo sollte er anfangen? Er fing bei dem einzig wirklich erfreulichen an, dass der gestrige Abend ihm gebracht hatte, Sakura! Es war bei der Aufregung gar nicht so zu ihm durchgedrungen, aber Sasuke hatte gesagt, dass Sakura wirklich in ihn verliebt gewesen war. Sakura war in Naruto verliebt! Ein warmes Kribbeln stieg in seine Wangen und er spürte wie sie rot wurden. Es war also kein Ekel und keine Berechnung gewesen, die sie zu ihm getrieben hatten. Dass es so gut tat sich darüber klar zu werden hätte Naruto nicht gedacht, doch es war so. Er könnte vor Freude Bäume ausreißen. Wollte er jetzt zu ihr um doch zu versuchen mit ihr glücklich zu werden? Er stellte sich in Gedanken Sakura an. So wie sie gestern vor der Disco stand. Er sah sich in Gedanken ihre Hand nehmen und eng mit ihr tanzen. Mit geschlossenen Augen summte er eine langsame Melodie zu der er sich in Gedanken mit Sakura bewegte. Dann löste er sich sachte von ihr um sie zu küssen, doch es war nicht mehr Sakura die da in seinen Armen lag, nein es war Sasuke. Sasukes unglaubliche Augen waren es die ihn jetzt fesselten und versuchten ihn in seinen Bann zu ziehen. Entsetzt riss er die Augen auf. Wie war das denn jetzt bitte passiert? Wieso dachte er an diesen bescheuerten Sasuke? Dieser Mistkerl hatte sein Leben zerstört! Immer war er da gewesen, die einzige Konstante in Narutos Leben außer seiner Einsamkeit war immerhin Sasuke. Naruto schluckte schwer. Das durfte doch jetzt alles nicht wahr sein oder? Er versuchte sich zurück zu erinnern. Wann hatte er angefangen Sasuke zu hassen? In der Schule, als der ihn quälte indem er alle gegen ihn aufbrachte? War das Hass? Hatte er Sasuke nicht ständig beobachtet, wie er häufig alleine und gedankenverloren stur geradeaus schaute? Hatte er es nicht zuerst bemerkt, als Sasuke bleich wurde und das erste Mal wegen einer Erkältung zuhause bleiben musste? War es nicht Naruto gewesen, dem während der Abschlussfahrt aufgefallen war, dass Sasuke hinkte und hatte er Iruka nicht darauf aufmerksam gemacht? Wie hatte er gegrinst, als der Uchiha mit Iruka zum Arzt musste und mit einer Krücke zurück kam? Moment, so schadenfroh war Naruto doch garnicht, also warum hatte er gegrinst? Wie ein Blitz durchzuckte ihn die Erkenntnis, Sasuke hatte ihn kurz angeschaut ohne diesen abfälligen Ausdruck in den Augen. Naruto war glücklich darüber gewesen, dass Sasuke ihn einmal nicht von oben herab angesehen hatte. Naruto schluckte schwer, diese Erkenntnis gefiel ihm überhaupt nicht! Er hasste Sasuke auch nicht, er mochte ihn! Er hatte Sasuke immer beobachtet, immer gemerkt wenn etwas nicht stimmte und sich sogar mit diesen drei dämlichen Ziegen getroffen, weil er hoffte Sasuke würde auftauchen. Erst jetzt wurde es Naruto klar, die drei Mädels die er gedatete hatte waren sowas von überhaupt nicht von sein Typ gewesen! Die erste hatte ihn angesprochen ob er mal nen Euro für sie hätte, weil sie nen Kaffee kaufen wollte. Schnorrer mochte Naruto überhaupt nicht. Doch er fühlte sich an dem Tag gerade mal wieder so einsam, dass er sie zum Kaffee eingeladen hatte. Und als Sasuke aufgetaucht war ging es Naruto richtig gut. Das er aber mit der Tusse abgezogen war ging ihm ziemlich gegen den Strich! Und die zweite? Die zweite, wie hieß die nochmal? Er wusste es nicht, er hatte sie an irgendeiner Bar kennengelernt, war sie womöglich eine aus dem Gewerbe gewesen? Er erinnerte sich plötzlich, dass er mehrfach auf die Uhr geschaut hatte und erst damit aufhörte, als er ein leises Raunen wahrnahm. Das war ein sicheres Zeichen dafür, dass Sasuke angekommen war. Naruto grinste die Dame gerade breit an als Sasuke sich zu ihr herab beugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte, dass ihre Wangen rötete. Was er ihr wohl gesagt hatte? Naruto musste geranicht erst versuchen sich an sein drittes Date zu erinnern, die einzige bei der es ihm wehgetan hatte, dass Sasuke sie ihm ausspannte war Sakura. Denn auch wenn Naruto anscheinend ein ungesundes Interesse an Sasuke entwickelt hatte, Sakura war und blieb seine erste Liebe! „Mist!“ flüsterte er und ließ sich wieder zurück aufs Bett fallen. Doch lange konnte er nicht so bequem daliegen. Er konnte Sasuke nicht vergeben! Das war ihm gerade klar geworden. Ihm zu vergeben, dass er Naruto die letzten Jahre derart gequält und bedroht hatte käme einer Selbstverstümmelung gleich! Was würden Kakashi und Azuma sagen wenn Naruto plötzlich mit Sasuke ankam? Sie wussten doch beide wie sehr er bisher unter den Attacken des Uchiha gelitten hatte! Aber jetzt fiel es Naruto wie Schuppen von den Augen, er hatte sich ja nie wirklich gewehrt! Als Kind war das nicht möglich gewesen, Sasuke war mit seinem Geld einfach unerreichbar gewesen. Doch jetzt als Erwachsener wären ihm alle Wege offen gestanden. Itachi hatte es ihm selbst gesagt, er hätte Sasuke anzeigen können! Wieso war er nie auf die Idee gekommen? Gestern hatte er sein Handy doch auch als Aufzeichengerät benutzt, warum hatte er das vorher nie getan wenn Sasuke ihm drohte? Es wäre so einfach gewesen Beweise zu sammeln und dem Uchiha das Handwerk zu legen. Genau wie gestern, er hätte doch nur zu den Uchihas gehen müssen, schon als Kind. Denn jedes Kind hatte Eltern die es erziehen mussten! Er hätte schon als Kind bei den Uchihas klingeln müssen! Hatte nicht sogar mal der Direktor Naruto zu sich gerufen und mit einem sehr ernst wirkenden Mann, der sich als Fukake oder so ähnlich vorstellte nach Sasuke gefragt? Doch damals war Naruto bereits in der zehnten und seine Gefühle für Sasuke waren schon ziemlich stark, er hatte gelogen. Er hatte den Uchiha geschützt und Iruka hatte ihn danach irgendwie komisch angeschaut. Hatte Iruka etwa den Weg zu Sasukes Eltern gesucht? Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Itachi, Sasuke und diesem Fukake war nicht zu leugnen. „Oh Gott was hab ich getan? Wie konnte das passieren?“ Naruto warf sich entsetzt zurück aufs Bett und versuchte seine wirren Gedanken erneut zu ordnen. Ein leises Klopfen ließ ihn wieder hochschrecken. Ein Klopfen, an seiner Türe? Das konnte ja nur Sasuke sein. Wenn er jemanden jetzt sowas von überhaupt nicht sehen wollte, dann war es Sasuke. Und doch spürte er wie er den Uchiha vermisste. Er wollte ihn doch sehen! Er stand mühsam auf und humpelte mit der Krücke zur Türe. Doch vor seiner Türe wartete kein Sasuke auf ihn, nein, vor ihm Stand ein voll beladener Itachi. „Hi Naru, ich habe Brötchen, Marmelade, Käse, Nuss-Nougat-Creme, verschiedene Wurst, O-Saft und Kaba dabei. Wo kann ich das alles abstellen?“ Naruto zeigte entgeistert und ein wenig enttäuscht auf den Tisch. Mit zwei Schritten war Itachi am Tisch und lud seine Ladung ab. Er räumte alles aus ordnete es so auf dem Tisch an, dass Naruto eine Herzform entdecken konnte. Er wurde rot. Das war ja sehr niedlich, aber Itachi war doch ein Mann und Naruto auch. Naruto belächelte die Lächerlichkeit seines Gedankens, hätte Sasuke so etwas süßes für ihn getan wäre er ihm wahrscheinlich um den Hals gefallen und Itachi blockte er ab weil er ein Mann war? Blödsinn! Naruto sah plötzlich wie Itachi durch seine Küche lief und alle Schränke nach Geschirr durchsuchte. Viel fand er nicht, war Naruto doch nur sehr spartanisch eingerichtete. Ein Messer, eine Gabel, ein Löffel, eine Frühstücksschale, ein tiefer und ein flacher Teller. Dazu ein Glas und eine Tasse. Itachi betrachtete seine Ausbeute skeptisch. „OK, wir müssen einkaufen.“ Naruto entglitten jetzt gänzlich die Gesichtszüge und Itachi steckte ihm einfach ein Brötchen in den offenen Mund. Dann begann er zu lachen und Naruto verschluckte sich fast an dem Brötchen. Doch dann musste er mit lachen. Es war angenehm so ein freies Lachen in seiner Wohnung zu hören. Naruto war es bis eben nicht klar gewesen, doch Itachi war sein erster eingeladener Besucher. Naruto stiegen kleine Freudentränen in die Augenwinkel, die er aber gekonnt zurückdrängte. Der einzige Mensch der außer Itachi jemals bei Naruto gewesen war, war Sasuke. Und den hatte er schließlich nie eingeladen. Es breitete sich ein warmes Gefühl in Narutos Magen aus und er fühlte sich in seiner Wohnung das erste Mal wirklich zuhause. Es wurde ein sehr ausgelassenes Frühstück. Itachi erzählte kleine Anekdoten aus seinem Leben und teilweise auch amüsante Geschichten über Sasuke. Naruto konnte kaum aufhören zu lachen, als Itachi ihm erzählte wie Sasuke mit vier Jahren unbedingt Itachis Skateboard testen wollte, obwohl alle ihn davor gewarnt hatten. Der junge Uchiha musste natürlich gleich an einem Berg anfangen zu üben und raste die erhöhte Einfahrt des alten Uchiha Anwesens hinunter. Das Gleichgewicht konnte er irgendwie halte, aber das Bremsen wollte wohl noch nicht so funktionieren. Am Ende fuhr das Skatboard alleine durch die Gitter des großen Tores und die Wachen mussten ziemlich irritiert geschaut haben. Sasuke war in hohem Bogen vom Skatboard gefallen und lag jetzt in einer Hecke. Seine Hose war verrutscht und er zeigte seinen blanken Hintern in die Höhe während er verzweifelt versuchte seine Arme aus dem Gestrüpp zu befreien. Naruto merkte erst jetzt, dass er schon seit vielen Jahren nicht mehr so frei gelacht und erzählt hatte wie mit Itachi. Er begann den älteren Uchiha richtig zu mögen und das bereits nach ihrem ersten Treffen.

 

Naruto fühlte sich richtig gut, als er am nächsten Tag aufwachte. Itachis Besuch hatte ihm gut getan und er freute sich schon richtig darauf den Uchiha heute wieder zu sehen. Doch zuerst hatte er noch einen Kurs bei Kakashi und anschließend selbst Training. Wobei er das wahrscheinlich lieber ausfallen lassen sollte mit seinem Knöchel. Unterrichten konnte er trotzdem, aber trainieren war fast unmöglich. Aber er wollte erst Kakashi fragen, vielleicht wollte er heute ja mehr die Arme trainieren? Beschwingt humpelte er in die Dusche und anschließend frühstückte er ausgiebig, Itashi hatte gestern ja mehr als genug mitgebracht. Als er gerade die Türe aufmachen und raus gehen wollte klopfte es wieder leise. War das Itachi? Voller Vorfreude riss Naruto die Türe auf und rief „Hallo Ita.“ Itachi sah ihn überrascht an, lächelte dem kleinen dann aber entgegen. „Es freut mich, wenn mein Besuch dich freut. Ich habe schon befürchtet weil ich mich nicht angemeldet habe wärst du sauer.“ Er drückte sich an Naruto vorbei und begann drei Tüten auf dem Tisch auszuräumen. Das war Geschirr ohne Ende! Teller, Gläser, Tassen, Löffeln, Gabeln, Messer usw. Naruto bekam große Augen. Dann fiel ihm aber sein Training wieder ein. „Mist ich komme zu spät.“ Itashi drehte sich irritiert um. „Wohin kommst du zuspät?“ „Ich habe heute einen Kurs, bin doch Sensei der Fortgeschrittenen!“ Itachi zog wieder die Augenbraue hoch. „Du bist doch verletzt, sollstest du dich nicht lieber schonen?“ Naruto lächelte Itachi glücklich an. „Bisher hat das noch niemanden interessiert. Aber um ehrlich zu sein ich freue mich auf das Training und ich muss ja nur Anweisungen geben und korrigieren, das geht auch mit verknackstem Knöchel.“ Er zwinckerte Itachi intuitiv zu und der stand plötzlich vor ihm und zog ihn nah an sich. Naruto wurde rot. Itachi sah ihm tief in die Augen und trat dann einen Schritt zurück. „Ich fahre dich, dann kommst du pünktlich.“ Er drückte Naruto durch die Türe und zog sie hinter ihnen zu. Und dann wurde Naruto plötzlich wieder wie eine Braut getragen. Er war so perplex, dass er nicht einmal strampelte. Als er im Auto saß sah er Itashi aber böse an. „Du weißt, dass ich das nicht mag?“ Itachi lehnte sich zu ihm runter und seine Stimme war unglaublich rau während sein Atem Narutos Lippen kitzelte. „Ich wollte dich aber ganz nah bei mir haben.“ Naruto rutschte das Herz in die Hose und in der Hose war wohl noch etwas anderes, da wurde es gerade echt eng. Itachi zog sich langsam zurück und schloss die Beifahrertüre um auf die Fahrerseite zu wechseln. Sie fuhren schweigend zu Kakashis Dojo und Itachi half Naruto diesesmal ohne ihn zu tragen hinein. Kakashi stand im ersten Trainingsraum und sah Naruto irritiert an. „Naruto, bist du verletzt? Was ist passiert? Guten Tag Itachi was können wir für dich tun?“ Sein Ton Itachi gegenüber wirkte leicht unterkühlt und Naruto fragte sich woher die beiden sich kannten. „Naruto hatte gestern einen kleinen Unfall als er bei uns eingebrochen ist, ich kümmere mich nur um ihn und habe ihn gefahren. Ich werde hier warten um ihn wieder nach Hause zu fahren. Oder stört dich meine Anwesenheit?“ Kakashi schien angespannt, nickte aber und sah Naruto dann wieder an. „Eingebrochen? Du nutzt meine Techniken um in fremde Häuser einzubrechen? Ich bin mir nicht sicher, ob mir das gefällt. Das Training heute lassen wir in jedem Fall ausfallen. Ich denke für die ganze Woche. Ich rufe Shino an, er wird dann den Rest der Woche deinen Kurs leiten. Dann kannst du dich richtig auskurrieren.“ Er nickte Itashi noch kurz zu und legte Naruto kurz seine Hand auf die Schulter. Das war ein gutes Zeichen, Kakashi war nicht wirklich sauer auf ihn. Er atmete tief ein und sah dann Itachi an. „Du kannst gut kämpfen wenn ich das gestern richtig beobachtet habe. Hast du Sasuke alles beigebracht bevor er in Azumas Dojo kam?“ Itachi nickte nur und blickte Naruto dabei tief in die Augen. Dieser intensive Blick machte Naruto nervös und er schaute auf den Boden. „Ich richte mich dann mal fürs Training willst du mitmachen oder am Rand zusehen?“ Naruto hatte die Frage gestellt ohne darüber nachzudenken, doch jetzt könnte er sich auf die Zunge beißen. Wieso wollte er, dass Itachi mit machte? Wollte er ihm so dringend beweisen was für ein toller Sensei er war? Itachi war doch sowieso schon weiter als seine Fortgeschrittenen, also was sollte das? Doch Itachis Antwort warf ihn nun völlig aus dem Konzept. „Klar, wenn es nicht stört, dass ich keine Trainingskleidung dabei habe.“ Naruto sah Itachi entsetzt an. „Aber Itachi, mein Kurs ist noch nicht auf deinem Niveau, das ist dir klar oder?“ Itachi nickte nur und ging dann an den Rand des Raumes wo er seine Schuhe auszog und abstellte. Naruto humpelte ihm nach und zog ebenfalls seine Schuhe aus. Dann kamen auch schon die ersten Schüler und begrüßten ihren Sensei und den heutigen Gast. Naruto wurde nervös, wenn er an die heutige Stunde dachte, doch er wurde angenehm überrascht. Seine Schüler waren sehr interessiert an Itachi, aber sie folgten allen Anweisungen von Naruto. Und der beste heute war Itachi. Als Naruto klar wurde, dass er heute eigentlich eine Technik vorstellen wollte hatte er plötzlich eine Idee. „Itachi sag mal kennst du die Technik von Mai Yo Zung?“ Itatchi nickte. „Kannst du auch die Grundlage aller Angriffe zeigen?“ Itachi nickte wieder und ging nach vorne. Naruto erklärte seinen Schülern kurz worum es ging und bat Itachi dann es zu demonstrieren. Itachis Bewegungen waren atemberaubend! Naruto starrte ihn gebannt an und als Itachi das merkte grinste er unmerklich und begann dann die Bewegungen in allen Einzelheiten zu erklären und wieder und wieder zu demonstrieren. Als die Stunde vorbei war verabschiedeten sich die Schüler und Itachi brachte Naruto seine Schuhe. Er half dem Verletzten auch sich die Schuhe anzuziehen und stand dann ganz nah bei ihm. Wieder streifte sein Atem Narutos Lippen und plötzlich hatte er das Bedürfnis, Itachis Lippen auf seinen zu spüren. Er starrte Itachis Lippen an. Sie wirkten so warm und weich und glänzten leicht in der schlechten Dojo Beleuchtung. Wieso zogen ihn diese Lippen plötzlich so an? Itachis Lippen kreuselten sich zu einem leichten Lächeln, als er Naruto wieder wie eine Braut in seien Arme warf und loslaufen wollte. Doch dieses Mal werte sich Naruto mit Kräften und Itachi ließ ihn seufzend wieder runter. Er stützte ihn bis zum Wagen und dann fuhren sie gemeinsam in ein Restaurant. Es war ein wundervoller Abend und Naruto verlor sich mehrmals in Itachis warmem Blick. Als das Essen endete brachte Itachi ihn wieder nach Hause und räumte hier erst einmal das neu gekaufte Geschirr in die Spüle. Doch dann nahm er einfach den Schwamm und das Geschirrspülmittel und begann das Geschirr zu waschen. Naruto humpelte zu ihm und wollte ihn davon abhalten, doch Itachi ließ sich nicht stoppen. Also trocknete Naruto das Geschirr und dann suchten sie gemeinsam einen Platz für die neuen Schätze von Naruto. Als sie dann in Narutos Wohnraum kamen sah Itachi sich genau um. „Also der Teppich kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich glaube der lag früher in Sasukes Zimmer. Kann es sein, dass du ihn von ihm bekommen hast?“ Naruto sah den Teppich staunend an. „Ich weiß es eigentlich nicht. Er stand eines Tages einfach vor meiner Türe. Weil der Boden hier immer kalt ist habe ich nicht lange gefragt und ihn einfach ausgelegt. Seit dem bin ich nicht mehr so oft erkältet.“ Itachi sah sich weiter um. Dann schaute er Naruto tief in die Augen. „Darf ich dir einen neuen Teppich und ein neues Bett kaufen? Das ist reiner Eigennutz. Ich bin eifersüchtig wenn du auf einem Teppich von Sasuke läufst und wenn alles gut läuft, dann werde ich sicher auch hier übernachten, dann würde ich gerne ein richtig gemütliches Bett mit dir teilen.“ Während des letzten Teiles seiner Ausführungen war er auf Naruto zugegangen und dieser war die zwei Schritte bis zur Wand zurückgewichen. Jetzt stand Itachi wieder viel zu nahe vor Naruto. Seine Arme hatte er rechts und links neben Naruto an die Wand gelehnt. Er schloss die Augen und beugte sich noch ein wenig vor. Doch seine Lippen und seine Nase fuhren direht rechts neben Narutos Nase. Er atmete tief ein, während seine Nase sachte von knapp unter Narutos rechtem Auge bis fast zu seinen Lippen hinab fuhr und ihn dabei sachte streifte. „Du riechst so gut Naru.“ Wieder war Itachis Stimme tief und rau gewesen und Narutos Hose wollte schon wieder zu eng werden. Doch Itachi zog sich sofort zurück. „Ich sollte gehen, sonst mache ich noch Dummheiten. Aber ich würde mich freuen, wenn du morgen zu mir kommen würdest. Ich habe eine riesen DVD Sammlung und einen schönen Fernsehabend mit dir stelle ich mir sehr romantisch vor.“ Er lächelte Naruto verspielt entgegen und dieser nickte einfach nur. Itachi winkte noch kurz zum Abschied und ging dann. Erst als Naruto die Türe ins Schloss fallen hörte begann sein Gehirn wieder zu arbeiten. Er merkte wie schnell sein Herz schlug und das seine Hose definitiv zu eng war. Er ging Duschen und legte noch kurz selbst Hand an, während in seinen Gedanken Itachi und Sasuke ihn verwöhnten. Dann schlich er wie ein geprügelter Hund ins Bett, weil er sich dafür schämte auch an Sasuke gedacht zu haben.

 

 

Am nächsten Morgen erwachte er früh aus wirren Träumen, die er nach dem Aufwachen nicht mehr greifen konnte. Es war um Sasuke und Itachi gegangen, soviel wusste er noch. Doch der Rest lag im Nebel seines Bewusstseins. Er gähnte herzhaft und schleppte sich wieder in die Dusche. Er merkte schnell, dass sein Knöchel schon kaum noch schmerzte und das Rezept, das er noch gar nicht eingelöst hatte fiel ihm wieder ein. Doch das ließ er einfach liegen und überlegte was er heute anziehen sollte. Er wollte Itachi irgendwie gefallen und dafür musste er das richtige Outfit tragen. Die Hose seines neuen Outfits, dass er sich extra für Sakura gekauft hatte war ja kaputt, also trug er einfach das Oberteil und dazu eine Orange Jeans die er irgendwann einmal gekauft hatte. Orange stand ihm gut, wie er selber fand und dazu das schwarze Oberteil, dass seine blonden Haare und blaue Augen betonte. Er gefiel sich beim Blick in den Spiegel eigentlich recht gut. Doch seine Haare wollte mal wieder nicht wie er wollte und trieben ihn in die Verzweiflung, bis es wieder leise klopfte. Sein Herz raste und seine Wangen färbten sich rot. Schnell flog ein Schwall kaltes Wasser ins Gesicht, leider hatte das garkeinen Effekt und Naruto musste so die Türe öffnen. Das war ihm zwar peinlich, doch Itachi vor der Türe stehen lassen, bis seine Wangen wieder Normalfarbe hatten ging ja auch nicht. Also ging er zur Türe, zog sie auf und trat gleich hinaus. Itachi lächelte ihm wieder so warm entgegen, dass Naruto sofort spürte, wie seine Wangen noch roter wurden. Itachi tat als würde er es nicht merken. Naruto drehte sich schnell um und schloss die Türe ab. Dann half Itachi ihm wieder bis zum Wagen und flog dann beinahe über die Straße zum Uchiha Anwesen. Erst als sie das große Tor passierten wurde Naruto nervös. Sasuke lebte immerhin auch hier. War er wirklich schon bereit für eine erneute Konfrontation mit dem jüngeren Uchiha? Itachi schien seine Gedanken zu lesen, denn er legte beruhigend eine Hand auf Narutos Arm und sah ihm wieder tief in die Augen. „Sasuke muss heute länger arbeiten, dafür habe ich gesorgt. Ich fahre dich heim bevor er nach Hause kommt.“ Dann stieg er aus und half Naruto ins Haus. Er führte ihn durch eine ewig lange Eingangshalle und eine Wendetreppe hinauf, die sicher jedem Königspalast entsprungen sein könnte. Sie kamen in einen riesigen Flur mit Porträts an allen Wänden. Itachi führte Naruto beinahe ans Ende des Flurs und sie betraten eine Art Heimkino. Eine riesen Leinwand war über die komplette Wandbreite und Wandhöhe gespannt worden. Die Liegewiese vor dieser Leinwand war mit Lautsprecherausparrungen alle paar Zentimeter am Kopfende versehen und der Raum hatte keine Fenster. Naruto wurde mulmig zu Mute. Hier sollte er den ganzen Tag mit Itachi verbringen? Im Liegen? Er warf Itachi einen scheuen Seitenblick zu, doch dieser führte ihn einfach zielstrebig auf die Liegewiese zu. Dann griff er nach einer Fernbedienung und alles wurde dunkel. Die Leinwand wiederum wurde plötzlich angestrahlt und Naruto hörte die Titelmelodie zu Titanic. Er verdrehte die Augen. Das konnte nicht Itachis Ernst sein! Doch plötzlich lachte ihm nicht Leonardo entgegen, sondern Itachi und die Rolle der Protagonistin übernahm doch tatsächlich Naruto. Was war denn da passiert. Itachi grinste Naruto breit an und der starrte gebannt auf die Leinwand. Die Uchihas waren wirklich stein reich, so eine Animation war sicher sehr kostspielig. Woher Itachi das gesamte Bildmaterial hatte um Naruto so perfekt in das Filmgefüge einzubinden wollte er wohl lieber gar nicht erst wissen. Er fieberte der Handlung des Films nach, obwohl er längst wusste was passieren würde und obwohl er wusste, dass er den Film eigentlich hasste. Doch als es dann an die Stelle ging, in der Itachi in das kalte Wasser und seinem Tot entgegenglitt packte er automatisch Itachis Hand im Dunkeln. Das breite Grinsen von Itachi weil sein Plan so perfekt aufging konnte er durch die von Tränen verschleierte Sicht nicht wahrnehmen. Er starrte wie gebannt auf die Leinwand und drückte Itachis Hand leicht, als zum Filmschluss der Tanz der beiden Liebenden eingeblendet wurde. Der Raum erhellte sich und Naruto nahm wahr, dass er Itachis Hand hielt. Er drehte den Kopf zu dem Uchiha und der sah ihn einfach nur an. Naruto rannen immer noch die Tränen über die Wangen und er löste die Hand von Itachi um mit beiden Händen sein Gesicht von den Tränen zu befreien. Als er wieder einigermaßen klare Sicht hatte nahm er die Hände wieder runter und sah jetzt erst, dass Itachi sich direkt vor ihm befand. Er war ihm wieder so unglaublich nahe und diesmal bewegte er sich zielstrebig auf Naturos Mund zu. Dieser fiel vor Schreck nach hinten, doch das stoppte Itachi nicht, es blitzte kurz in seinen Augen, während er sich über Naruto beugte und sich wieder den Lippen des Utzumakis gefährlich näherte. Plötzlich wurde die Türe aufgerissen. „Itachi du Blödmann, was soll…“ Itachi stoppte in der Bewegung, Naruto drehte den Kopf nach oben und sah wie Sasuke mit geweiteten Augen und geöffnetem Mund in der Türe stand. Plötzlich liefen ihm Tränen über die Wangen und er rannte weg. Naruto drückte Itachi von sich und sah ihn ernst an. „Er ist dein Bruder, du solltest ihn trösten gehen. Ich warte hier.“ Itachi nickte stumm und rannte Sasuke hinterher. Naruto wartete nur knappe dreißig Minuten, in denen ihn Schuldgefühle plagten. Er wusste doch, dass Sasuke ihn liebte und dennoch tat er ihm das an? Dann kam wieder die gehässige Seite  in Naruto hoch, die ihn fragte wie blöd er eigentlich wäre. Sasuke hatte ihn Jahre lang gequält, warum sollte er jetzt auf seine Gefühle Rücksicht nehmen? Naruto fühlte sich dann immer so mies, weil er so nicht sein wollte. Er war froh, als Itachi ihn von diesen Gedanken ablenkte. „Tut mir leid. Sasuke hat wohl was gemerkt und ist deswegen früher heim gekommen. Aber er sagte er versteht wenn du dich gegen ihn entscheidest. Er hat wohl eingesehen, dass er selbst Schuld ist und scheint uns Glück zu wünschen.“ Wieso tat diese Information Naruto jetzt so weh? Sollte er sich nicht darüber freuen? Naruto zwang sich zu lächeln. „Das ist schön. Und was tun wir jetzt?“ Itachi sah ihn kurz an und antwortete dann etwas geknickt. „Ich sollte dich Heim bringen es ist schon weit nach elf Uhr und ich muss morgen früh wieder in die Firma.“ Naruto sah Itachi leicht enttäuscht an, nickte dann aber. Die Fahrt war ruhig und Itachi brachte ihn wieder zur Türe. Doch er ging nicht gleich, sondern zog Naruto an sich und gab ihm einen ganz zarten Abschiedskuss. Als seine Lippen auf denen des Utzumakis lagen fragte der sich, ob Sasukes Lippen ebenso warm und weich waren wie Itachis. Als er sich dessen bewusst wurde drückte er sich noch fester an Itachi, beinahe verzweifelt veresuchte er sich an den älteren Uchiha zu klammern. Doch dann gab er es auf und löste den Kuss langsam. Er sah tief in Itachis Augen und dieser lächelte ihn glücklich an während er ihm eine Strähne aus dem Gesicht streichelte. „Bis morgen mein Naru. Ich freue mich schon riesig dich zu sehen.“ Ein kurzer Kuss auf die Stirn folgte und dann drehte er sich um und ging. Naruto drehte sich um und betrat seine Wohnung. Das miese Gefühl in der Brust Itachi zu hintergehen wollte aber einfach nicht verschwinden. Was war hier eigentlich los? Itachi war toll, liebenswert, zärtlich und für Naruto da. Wieso musste er an Sasuke denken? Er hatte Sasukes Lippen bereits gespürt, als dieser ihn in der Disco überfallen hatte, er wusste also, dass seine Lippen weder warm noch weich waren! Er fühlte sich wie ein Heuchler und verstand nicht warum. Griesgrämig ließ er sich aufs Bett fallen ohne Licht anzumachen. Plötzlich merkte er, dass etwas nicht stimmte. Er konnte noch nicht genau benennen was falsch war, doch irgendetwas war hier falsch. Die Türe, schoss es ihm in den Kopf. Sie war nicht abgeschlossen gewesen. Doch es war zu spät. Er wurde von hinten gepackt und ein Tuch mit stinkender Flüssigkeit wurde ihm über Mund und Nase gelegt, er brach zusammen.

 

Als Naruto mit pochenden Kopfschmerzen die Augen öffnete wusste er nicht wo er sich befand oder was passiert war. Er sah aber neben sich einen Nachttisch mit einer Wasserflasche, die er in einem Zug leerte. Ein Räuspern zog seine Aufmerksamkeit auf sich und er blickte in die Ecke des Raums aus der das Geräusch gekommen war. Im halb Dunkel des Raumes konnte er nur Konturen erkennen, doch dann wurde plötzlich das Licht eingeschaltete. Naruto musste die Augen vor dem grellen Licht schützen und benötigte einige Sekunden um wirklich etwas sehen zu können. Doch was er dann erkannte ließ ihn an seinem Verstand zweifeln, das konnte einfach nicht real sein!

Naruto erkannte sein Kinderzimmer wieder. Das Zimmer, dass er im Haus seines Vaters bewohnt hatte und an der Wand gegenüber seines viel zu engen Kinderbettes stand sein Vater. Naruto hatte sich oft überlegt, was er sagen oder tun würde wenn sein Vater irgendwann doch wieder vor ihm auftauchen sollte, doch momentan herrschte in seinem Kopf nur ein Rauschen als würde ein Fluss hindurch fließen, der all die taffen Sprüche, die Fragen und die Beleidigungen einfach wegspülte. Zähflüssig verrann die Zeit und Naruto fing sich irgendwann wieder. Um zu prüfen, ob er wirklich nicht träumte zwickte er sich in den Arm und Tränen traten in seine Augen. Hatte er sich zu fest gezwickt oder überwältigte ihn die Situation gerade? Egal, er musste hier weg. Er stand auf und wollte zur Türe gehen, doch sein Vater versperrte ihm den weg. Naruto wischte die Tränen mit dem Ärmel ab und wollte seinen Vater wegschieben, doch der reagierte so schnell, dass Naruto keine Chance hatte. Wie war das den jetzt passiert? War Naruto nicht der größte Kämpfer in der Gegend? Wie konnte es jemanden geben, der so schnell reagieren konnte, dass Naruto es nicht einmal merkte? Entsetzt sah er seinen Vater an, doch kein Wort kam über seine Lippen. Als sein Vater anfing zu sprechen hörte Naruto alles wie in einem Wiederhall und die Bedeutung des Gesagten wollte nicht gleich in sein Bewusstsein fließen. „Nasilein, hab keine Angst ich werde dir nichts tun. Das Betäubungsmittel hat die Nebenwirkung, dass man nach dem Aufwachen noch etwas eingeschränkt ist. Deine Reflexe und deine Wahrnehmung werden in der nächsten halben Stunde wieder völlig normal sein. Also ganz ruhig. Setz dich doch und iss ein Stück Kuchen.“ Sein Vater zeigte auf einen kleinen Tisch im Raum auf dem ein kleines Kinderservice aufgebaut war. Doch der Kuchen auf den Kindertellern und der Kaba in der Tasse waren echt. Er sah seinen Vater irritiert an und fragte sich, ob das vielleicht doch nur ein Traum war. Wieso sollte er von einem Kinderservice essen? Sein Vater löste den Griff und Naruto taumelte zurück zum Bett. Er setzte sich auf die Kante und hielt sich den Kopf. „Was..“ mehr bekam er einfach nicht raus. Seine Stimme gehorchte ihm nicht, sein Körper gehorchte ihm nicht, ja nicht einmal seine Gedanken wollten ihm momentan gehorchen. Was war hier eigentlich los? Er hob den Blick und sah seinen Vater direkt an. Dieser seufzte schwer und kam nun ebenfalls auf das Bett zu. Als Kind hatte er neben seinem Bett einen Stuhl für Erwachsene stehen, weil er häufig Alpträume hatte und sein Vater dann teilweise Stundenlang an seinem Bett sitzen musste bis er wieder eingeschlafen war. Eben diesen Stuhl griff sein Vater sich jetzt, stellte ihn mit der Lehne in Narutos Richtung nur einen halben Meter vor dem Bett auf und setzte sich dann falschrum drauf. Seine Arme verschränkte er auf der hohen Lehne und legte sein Kinn darauf ab. Kurz sah er Naruto einfach an. Dann seufzte er tief und begann zu erzählen. „Ich wollte dich nicht alleine lassen Nasi, echt nicht. Ich bin nach dem plötzlichen Tot deiner Mutter in ein paar miese Geschäfte mit reingezogen worden und irgendwann hing ich so tief drin, dass es kein Entkommen mehr gab. Und es fing alles so harmlos an.“ Er seufzte wieder und sein Blick schien jetzt in die Vergangenheit gerichtet zu sein. „Ich weiß nicht an was du dich noch alles erinnerst, doch ich hatte ein Dojo für Kampfsport. Es war sozusagen mein Hobby und warf eigentlich kaum genug ab um sich selbst zu finanzieren, doch ich liebte es. Gelebt haben wir von dem Einkommen deiner Mutter, die als Finanzverwalterin der Uchiha Company einen guten Verdienst hatte. Und dann war sie plötzlich einfach nicht mehr da.“ Minato traten Tränen in die Augen. Doch ob wohl sie seine Wangen begannen hinab zu rinnen erzählte er mit zitternder Stimme weiter. „Es ist so ungerecht, dass sie so leiden musste bevor sie sterben durfte und genauso ungerechter ist, dass wir plötzlich ohne sie leben mussten. Aber wann wäre Krebs jemals fair gewesen?“ Er lächelte. Ein trauriges Lächeln, das zeigte, dass er sich und sein Leben an diesem Tag eigentlich aufgegeben hatte. „Ich konnte damit kaum leben. Ich musste für dich da sein. Du hattest ständig Alpträume in denen du gesehen hast wie Kushina in ihren letzten Monaten leiden musste. Ihre Krämpfe, ihre teilweise leeren Augen, ihre Brechanfälle. All das hast du verarbeitet und mich mit jedem Alptraum wieder an dieses unerträgliche Leid erinnert. Ich habe versucht ein guter Vater zu sein, doch plötzlich lagen Mahnungen über Mahnungen in unserem Briefkasten und das Haus sollte gepfändet werden. Ich konnte mit meinem Dojo nicht genug verdienen um uns über Wasser zu halten, doch auf dem Arbeitsmarkt wollte niemand auf einen alleinerziehenden Vater der dazu noch Kampfsportler war setzten. Und als dieser Kabuto plötzlich vor mir stand dachte ich endlich die Lösung all meiner Probleme gefunden zu haben. Erst Schmiere stehen und einen riesen Batzen Geld dafür bekommen, dann kleinere Einbrüche und irgendwann Geldwäsche. Ich merkte zuerst gar nicht wie ich immer weiter in diesen Sumpf gezogen wurde und war einfach nur glücklich irgendwie die laufenden Rechnungen bezahlen zu können und dir jeden Tag eine warme Mahlzeit aufzutischen. So vergingen zwei Jahre, in denen ich mehrmals nur knapp der Polizei entkommen bin. Doch dann plötzlich verlangte Kabuto, dass ich zum Auftragskiller mutieren sollte. Ich war geschockt und das trotz meiner Abgestumpftheit. Er drohte mir damit mich ins Gefängnis zu bringen und dich in die Gang zu holen, also nahm ich den Auftrag an. Doch als ich erfuhr, dass ich einen kleinen Jungen in einem Alter töten sollte, Sasuke Uchiha, da konnte ich es einfach nicht tun. Ich kam zurück und tötete stattdessen Kabuto. Jetzt war alles zu spät. Kabuto war ein Mitglied einer gefährlichen Gang, ich glaube er war direkt unter ihrem Anführer Oruchimaru tätig. Ich musste untertauchen um dich zu schützen. Natürlich hatte ich mir in den Jahren die ich in der Unterwelt verbracht hatte auch Freunde gemacht und so konnte ich mit einer neuen Identität einen Neuanfang wagen. Ich habe mich zwar wieder mit kleineren Straftaten über Wasser gehalten, aber irgendwann habe ich auch endlich einen richtigen Job gefunden. Und so vergingen die Jahre und ich habe so oft an dich gedacht. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und ließ einige Freunde Informationen über dich einholen. Ich erfuhr von deiner Zeit in Oruchimarus Heim und ich wollte mich selbst Ohrfeigen, hätte ich dich doch nur  mitgenommen. Es wäre zwar nicht die schönste Zeit für dich geworden, teilweise auf der Straße und teilweise in Obdachlosenunterkünften, aber besser als die Zeit bei Oruchimaru wäre es allemal geworden. Und dann bist du in ein Heim gekommen von irgendeinem verrückten Sektenführer. Ich war kurz davor loszustürmen und dich aus diesen Heimen zu holen, doch als ich das Heim observierte, indem du nun warst stellte ich fest, dass du es jetzt nicht mehr so schlecht hattest. Was ich aber gemerkt habe war, dass die Kinder häufiger mit dir spielen wollten und du sie jedes Mal einfach ignoriert hast.  Früher warst du so ein offenes Kind und nun schienst du total verschlossen. Ich begann wieder mit den Selbstvorwürfen und merkte sofort, dass ich daran schuld war. Ich hatte als Vater auf der ganzen Linie versagt und kein Recht dich aus diesem Leben rauszureißen. Also zog ich mich wieder zurück und versuchte mich von dir fern zu halten. Aber ich habe es nie ganz geschafft. Ich habe deinen Schulabschluss beobachtet, wie du den schwarzen Gurt bekommen hast und ich habe gesehen, wie du mit diesem pinkhaarigen Mädel im Supermarkt geflirtet hast. Es schien dir endlich besser zu gehen. Ich wiederrum hatte mir ja auch ein neues Leben aufgebaut und versuchte nun endlich mein altes Leben los zu lassen. Doch vor nicht ganz vier Tagen habe ich durch einen Freund erfahren, dass Oruchimaru von meinem Sohn erfahren hatte und ihn nun töten lassen will. Ich musste dich beschützen, also habe ich dich zu mir geholt. Du bekommst neue Papiere und ein neues Leben. Ich werde dafür sorgen, dass Oruchimaru dich niemals bekommt und wenn ich ihn dafür töten muss.“ Die Entschlossenheit, die in den Augen seines Vaters brannte entsetzte Naruto, doch irgendetwas in ihm sagte ihm, dass jetzt nicht der beste Zeitpunkt war um mit ihm darüber zu diskutieren. Sein Kopf hämmerte immer noch und er ließ sich aufs Bett zurück fallen. „Ich will hier raus.“ War alles was er sagten konnte ehe er in einen tiefen Schlaf fiel.

                           

Als er das nächste Mal die Augen aufschlug lag er immer noch in diesem Kinderzimmer. Er schreckte hoch, als ihm die Erinnerung an das Gespräch mit seinem Vater wieder hoch kam und er sprang aus dem Bett. Er rannte auf die Türe zu und riss sie auf. Nun stand er in einem dunklen schmalen Flur und sah sich einem morschen Wandschrank gegenüber. Nach rechst ging es nicht weiter, also bog er nach links ab und erkannte, dass neben der Türe die er gerade durchschritten hatte eine weitere Türe lag. Gegenüber dieser Türe war eine geöffnete Türe zu sehen, die den Blick in ein kleines Badezimmer frei gab. Noch einige Schritte weiter kam man wieder zu zwei Türen die sich gegenüber lagen. Wenn Naruto richtig vermutete wäre die Türe neben dem Badezimmer sicher der Durchgang zur Küche und gegenüber müsste das Wohnzimmer liegen. In diesem Fall war neben dem Kinderzimmer der Raum seines Vaters. Er ging auf die Türe zu und öffnete sie. Als er sich umsah erkannte er die schäbige Einrichtung. Der Raum nebenan war voller Liebe in eine originalgetreue Nachbildung seines Kinderzimmers umgewandelt worden und hier stand nicht einmal ein Bett! Es lag einfach nur eine Matrazte auf dem Boden und nebendran waren mehrere Kartons übereinander gestapelt in denen sich die Kleidung wie in einem Schrank befanden. Mehr gab es in diesem Raum nicht. Naruto schloss die Türe dieses deprimierenden Raumes schnell wieder und ging weiter. Er sah in das winzige Badezimmer und erkannte, dass hier nur eine Dusche, eine klapprige Waschmaschine aus dem vorigen Jahrhundert, ein irritierend schräg stehendes WC und ein fast zerschlagenes Waschbecken in einen Raum mit hässlichen grünen Fließen die wahrscheinlich vor siebenhundert Jahren  mal modern waren gestopft worden waren. Auch diesen beengenden Raum wollte er lieber sofort hinter sich lassen und trat schräg gegenüber ins Wohnzimmer. So etwas Tristes hatte er wohl noch nie gesehen. Der Raum war nicht renoviert und überall hingen Tapetenfetzen von den Wänden und der Putz bröckelte ab. Der Boden war weder mit Teppich noch mit irgendetwas anderem ausgelegt, er wirkte eher so als hatte man vor langer Zeit angefangen ihn abzutragen um dann Paket drauf zu packen, doch so weit war man wohl nie gekommen. Mitten im Raum stand ein Fernseher auf einer umgedrehten Bananenkiste, ach nein, hier waren drei Bananenkisten übereinander gestellt worden um den Fernseher zu erhöhen. Das Gerät hatte oben noch eine Antenne und würde sicher nur schwarz weiß Bilder zeigen. Gegenüber des Fernsehgerätes lag ein Berg an zusammengedrückten Kartons. Sollte das etwa eine Art Couch sein? Naruto fröstelte und ihm wurde bewusst wie kalt es hier drinnen war. Auch diese Türe wurde rasch geschlossen und er drehte sich zur letzten Türe um. Natürlich gab es am Ende des Flurs noch die Eingangstüre, die aus dieser tristen Wohnung hinaus führen würde, doch die wollte Naruto noch nicht benutzen. Hinter dieser letzten Türe, da war er sich absolut sicher, genau hinter dieser Türe war sein Vater. Und es galt noch einiges mit ihm zu klären, bevor Naruto diese Wohnung verlassen durfte. Doch noch in der Bewegung hielt Naruto inne. Seine Hand schwebte Millimeter über der Türklinke. Doch war er wirklich schon bereit diese Türe zwischen sich und seiner Vergangenheit zu öffnen? Naruto schluckte schwer. Die einzig wichtige Information hatte sein Vater ihm doch schon gegeben, warum er damals gegangen war. Naruto hatte immer gedacht es gäbe keinen Grund der das jemals entschuldigen könnte, doch er fürchtete er musste seine Meinung revidieren, denn eigentlich verstand sein Verstand sehr wohl, wieso sein Vater ihn alleine gelassen hatte. Sein Herz würde dafür wahrscheinlich noch lange brauchen oder es nie verstehen, aber sein Kopf unterstützte die damalige Entscheidung von Minato. Naruto zitterte am ganzen Körper als ihm seine Zeit in Oruchimarus Kinderheim wieder einfiel. Dieser kalte Typ war also jetzt hinter ihm her? Der war gefährlich, Naruto würde ihn niemals unterschätzen, immerhin hatte er Meistser Hokage getötet! Ihm wurde immer klarer, dass er noch mehr Informationen von Minato bentöigte um aus dieser Sache lebend raus zu kommen. Er schluckte schwer und öffnete dann schwungvoll die Türe. Er stand in einer Miniaturküche, die aus einer Spüle, zwei Steintürme, auf die ein Brett gelegt worden war, einem mehr als wackligen kleinen runden Tisch, dem ein Bein fehlte, das ebenfalls mit Steinen ersetzt worden war und einem wackligen Stuhl, der aussah, als könnte er jede Sekunde zusammenbrechen, bestand. Auf dem Brett standen eine Elektroherdblatte, ein Wasserkocher und ein kleiner Backofen. Er sah neben dem kleinen Backofen noch zwei tiefe Teller, zwei Gläser, zwei Tassen, zwei Messer, zwei Gabeln und zwei Löffel liegen. Unter dem Brett war ein Umzugskarton, dessen offene Seite nicht nach oben, sondern nach vorne zeigte. Die Klappen die man sonst schloss, sobald der Karton voll war fungierten hier als eine Art Türe. Naruto fragte sich, was wohl in diesem Karton war, doch es gab jetzt wichtigeres zu klären. Naruto seufzte, als ihm klar wurde, dass er in Gedanken versuchte Zeit zu schinden. Minato saß auf dem wackligen Stuhl erhob sich aber sofort, als er Naruto sah. „Nasi, tut mir leid, ich hatte das Beruhigungsmittel anscheinend doch zu hoch dosiert. Es hat aber wirklich keine Nachwirkungen, dir geht es jetzt wieder gut. Willst du dich setzten? Ich habe Hippelflackes für dich gekauft.“ Er ging auf den Karton unter dem Brett zu und zog die Klappen auf. Er hohlte eine Packung Hippelflackes heraus und Naruto sah, dass außer diesen Flacks nur noch eine Dose Erbsen und eine Packung Brühe in dem Karton standen. Hatte Minato so wenig? Das war ja noch um einiges weniger als Naruto besaß. Wieso um Himmels willen hatte er diese teuren Hippelflackes wenn er sonst kein Geld hatte? Es dämmerte Naruto langsam wieder, dass er früher am liebsten die Hippelflackes gegessen hatte. Darum hatte er sie für ihn gekauft. Wollte er jetzt den guten Vater spielen? Doch Naruto war aber nicht mehr fünf. „Ich bin erwachsen.“ Er sagte das so trocken, dass Minato in der Bewegung innehielt und dann die Hippelflacks zurück in den Karton stellte. Naruto setzte sich auf die Fensterbank aus marodem Holz und musste sich eingestehen, dass er fürchtete das Holz könnte jede Sekunde unter ihm nachgeben. Minato setzte sich wieder an den Tisch und starrte einfach auf die Tischplatte vor sich. Naruto hielt dieses Schweigen nicht länger aus. „Minato, was ist das hier für ein Zirkus?“ Minato sah entsetzt zu Naruto auf. „Ich bin immer noch dein Vater und nicht Minato für dich!“ Naruto versuchte Minato emotionslos anzusehen, während er antworete. „Mein Vater ist gestorben als ich sechs Jahre alt war. Also was soll dieser Zirkus?“ Minato sah aus als würde er gleich in Tränen ausbrechen, doch er schien sich wieder zu fangen. „Ich sagte es dir schon, Oruchimaru ist hinter dir her und ich habe dich hier her gebracht, weil du hier sicher bist. Deine neuen Papiere sind spätestens morgen hier und dann kannst du entscheiden ob du dir Arbeit suchen möchtest oder lieber daheim bleibst. Ich werde für uns beide sorgen.“ Naruto lachte trocken auf. Er sah die Wohnung im Geiste noch einmal vor sich. Minato konnte nicht einmal für sich selbst sorgen, wie sollte er da für sie beide sorgen? Minato sah verletzt auf. „Naruto es tut mir ja leid, dass ich dich von deinen Freunden wegreißen musste, aber es geht nicht anders. Oruchimaru ist ein gefährlicher Mann und es gibt keinen anderen Weg um sich vor ihm zu verstecken. Es tut mir so leid.“ Naruto zuckte zusammen, als ihm klar wurde, dass ihn niemand vermissen würde. Naja abgesehen von Itachi zumindest. Ob Kakashi und Azuma ihn vielleicht auch ein bisschen vermissen würden? Das wäre zu schön um wahr zu sein. Plötzlich zog eine Bewegung seine Aufmerksamkeit auf sich. Minato hatte eine Haarfärbung, eine Hornbrille und ein Gebiss auf den Tisch gelegt. Dazu stellte er noch verschiedene Schminke. Was sollte das denn jetzt bitte? „Du wirst zu Kai Mino, meinem Sohn. Ich bin Sai Mino. Wir müssen uns etwas angleichen.“ Erst jetzt fiel Naruto auf, dass Minatos Haare nicht mehr blond waren, sie waren rot. Das waren sie vorhin aber noch nicht gewesen. Er besah sich die Färbung näher, rot! Gott er sollte sich die Haare rot färben, die Hornbrille aufziehen und sich das Gesicht schminken? Und was bitte sollte das Gebiss? Es sah aus als wäre es das Gebiss von jemandem der nicht gerne zum Zahnarzt ging, schwarze Punkte und braune Verfärbungen waren darauf abgebildet. Naruto schüttelte sich unweigerlich vor Ekel. „Ich soll mich verkleiden?“ Minato nickte ihn mit müdem Gesichtsausdruck an und Naruto erkannte erst jetzt, wie alt sein Vater aussah. „Man, das ist ja wie in einem schlechten Buch! Erst werde ich Waise, dann muss ich die schrecklichsten Waisenhäuser durchleben und dann werde ich von Sasuke gequält, der das nur tut weil er mich liebt. Sasukes Bruder errettet mich, weil er sich ebenfalls in mich verliebt hat und plötzlich steht mein verschollener Vater vor mir und ich muss in eine fremde Identität schlüpfen um mich vor einem Attentäter zu verstecken. Gott, echt eine schlechte Story. So als hätte die irgendeine Tusse aus Langeweile geschrieben, ja irgendeine Basnita. Und weil ihr nichts Besseres eingefallen ist lässt sie mich direkt nach meinem ersten richtigen Kuss entführen und wenn sie das irgendwann mal wieder liest wird sie sich darüber ärgern, dass sie die Überleitung hier nicht besser hin bekommen hat.“ Naruto seufzte entmutigt und Minato sah ihn irritiert an. „Du bist an dem Abend von einem jungen Mann nach Hause gebracht worden und hast da deinen ersten Kuss bekommen? Mädchen gefallen dir wohl doch nicht so.“ Er grinste Naruto breit an. Es war komisch, aber Naruto war es so, als würde ihm ein Stein vom Herzen fallen. Hatte er sich echt Sorgen gemacht, ob sein schlechter Vater akzeptieren konnte, dass er auf Männer stand? Innerlich verdrehte er über sich selbst belustigt die Augen. Äußerlich nickte er Minato nur kurz zu, griff dann die Färbung und ging ins Bad.

 

Kai Minos Leben

Dieser Tag lag nun bereits vier Jahre zurück. Naruto, oder besser, seit damals Kai, hatte sich entschieden bei seinem Vater zu bleiben. Der alte Mann schien völlig überfordert mit dem Leben alleine. Er hatte ihm inzwischen klar gemacht, dass er kein Kind mehr war und er hatte erfahren, dass sein Vater jeden Cent in die Nachbildung seines Kinderzimmers gesteckt hatte um sich ihm so wenigstens etwas näher zu fühlen. Anscheinend war er häufig auf dem Stuhl neben dem Kinderbett gesessen war so eingeschlafen. Anders hätte er die Trennung von seinem geliebten Sohn wohl nicht verkraftete. Einrichtung, Essen oder Luxusartikel brauchte er nicht, wenn er dafür wenigstens die Illusion haben durfte, sein kleiner Junge wäre bei ihm. Also hatte Kai sich entschieden in der neuen Wohnung wieder ein Zimmer in eine Nachbildung seines ehemaligen Kinderzimmers umzuwandeln um seinem Vater die Abkapselung von seinem alten Leben etwas zu erleichtern. Doch er sorgte auch dafür, dass sie ein ordentliches Wohnzimmer eine ordentliche Küche und zwei ordentliche Erwachsenenschlafzimmer einrichteten. Die Einrichtung der anderen Wohnung war ja mehr ein Zustand als eine Einrichtung gewesen. Kai hatte sich in einen Buchhalterkurs aufnehmen lassen und war zwischenzeitlich der stellvertretende Abteilungsleiter der Buchhaltung einer kleinen Firma. Die Firma schrieb schon seit geraumer Zeit nur noch rote Zahlen aber Kai vertraute auf den Gesellschafter, der die Firma liebte. Es war ein Familienunternehmen, das bereits seit einigen Generationen bestand und der Gesellschafter hing mit ganzem Herzen an der kleinen Firma. Kai hatte einen guten Freund, Kiba. Kiba arbeitet ebenfalls in der Firma aber als Projektleiter. Sie produzierten elektronische Ersatzteile. Leider war dieser Markt sehr umstritten. Kiba musste die vom Verkauf akquirierten Kunden betreuen. Die Feinabstimmung der Aufträge, die Eckdaten wie Liefertermine usw. und dann musste er intern die notwendigen Aufträge erteilen, damit der Kundenauftrag pünktlich produziert und zugestellt war. Auch die Rechnungsprüfung der Lieferantenrechnungen und die Erstellung der Rechnung an den Kunden lagen in seinem Aufgabebereich. Kai beneidete den aufgedrehten Kiba häufig nicht um diesen stressigen Job. Eine Fehleingabe und ein Kundenauftrag wurde falsch produziert und der Kunde verärgert. Ab und zu riefen ihn verärgerte Kunden an, weil sie von einem Konkurrenzunternehmen günstigere Preise bekommen hatten und Kiba musste entscheiden ob er die Kunden selbst überzeugen wollte bei ihnen zu bleiben oder den Verkauf mit einschaltete. Ein stressiger Job der schon so manchen Burnout Kandidaten hervorgebracht hatte. Doch Kiba war so aufgedreht, dass ihm genau diese Arbeiten Spaß machten. Wie pflegte er immer zu sagen „Wenn es einfach wäre könnte es ja jeder.“ Kai lächelte Kiba dann immer an und überlegte ob er das auf sein bisheriges Leben projizieren konnte. Einfach war es nie gewesen, aber es bot genug Stoff für einen drittklassigen Roman. Doch die letzten vier Jahre waren eigentlich ganz in Ordnung gewesen. Kai war mit seinem Vater umgezogen, weit weg vom Einzugsgebiet der Uchihas oder von Oruchimaru. Hier hatte sein Vater wieder angefangen Kampfsport zu unterrichten. Er hatte eine Festanstellung in einem kleinen Dojo und seine Fähigkeiten brachten so manchen neuen Schüler in die ehrwürdigen Hallen des über 200 Jahre alten Gemäuers. Hier durften Minato, alias Sai, und Kai auch zusammen trainieren und der Leiter des Dojos sah ihnen oft fasziniert zu und lobte ihr Können in den höchsten Tönen. Ab und zu sah er die beiden mit leuchtenden Augen an und versuchte sie zu überreden bei seinem neuen Projekt mit zu machen, Kampfsporttraining per Video. Doch das war zu gefährlich. Oruchimaru könnte so auf sie aufmerksam werden und das galt es um jeden Preis zu verhindern. Der aufgedrehte Kiba hatte sich natürlich auch längst in Sais Kurse eingeschrieben und versuchte immer wieder sich mit Kai anzulegen. Als Kiba Yuki, ein nettes Mädchen aus der Disposition kennenlernte und immer weniger Zeit für Kai hatte tat das zwar weh, aber er wusste, dass sie trotzdem Freunde blieben. Yuki mochte Kai sofort und er wurde immer mal wieder von ihr zu einem gemeinsamen Grill Abend oder ähnlichem eingeladen. Leider versuchte Yuki Kai bei diesen Anlässen immer mit irgendeiner ihrer Freundinnen zu verkuppeln. Natürlich waren das alles hübsche und nette Mädels, doch Narutos Herz gehörte immer noch dem jüngeren Uchiha. Warum? Das wusste er selbst nicht. Doch seit er seine Identität als Naruto Utzumaki aufgeben musste hatte er immer und immer wieder Träume in denen Sasuke auftauchte. Itachi war anfänglich auch mit in den Träumen vorgekommen, doch er war immer nur eine Randfigur. Naruto dachte ab und zu wirklich daran sich in Therapie zu begeben, doch was wenn der Therapeut ihn für verrückt erklärte, weil er seinem jahrelangen Peiniger verfallen war? Sein Leben ohne Sasuke könnte so schön sein. Wieso vermisst er den Uchiha trotzdem? Naruto zweifelte ab und zu an seinem Verstand. Doch immer wenn er ein nettes Mädchen traf schien er darauf zu warten, dass Sasuke sie störte, wenn er sich in einem neuen Club einschrieb erwartete er, dass Sasuke als Vorstand auftauchte und ihn wieder raus warf. Doch nichts passierte. Irgendwann gestand Kai Yuki und Kiba, dass er nicht wirklich an Mädchen interessiert war und dass sein Herz bereits für einen Mann schlug. Er erklärte ihnen, dass es viele Gründe gab, warum er nicht mit diesem Mann zusammen sein konnte und darum weit weg gezogen war um ihn zu vergessen. Kiba und Yuki schienen kurzzeitig entsetzt, doch dann wurde Kai einfach in eine Gruppenumarmung gezogen und ab da versuchte Kiba ihn mit irgendwelchen Freunden zu verkuppeln. War das jetzt wirklich besser? Kai seufzte häufig kurz vor einem gemeinsamen Treffen, weil er nicht wusste was für ein Typ dieses Mal auf ihn warten würde. So mancher Süße war ja schon dabei gewesen, aber niemand war so heiß wie Sasuke.

 

Auch heute Abend war wieder so ein nettes kleines Gruppentreffen angesetzt und Kai versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn das heute echt nervte. Vor genau fünf Jahren war er von seinem Vater entführt worden und musste sein altes Leben aufgeben, vor genau fünf Jahren hatte er Sasuke weinend aus dem Zimmer rennen sehen, weil Itachi ihn küssen wollte. Das war kein guter Tag für so ein Treffen, doch Kiba ließ sich ja von seinen verrückten Ideen nie abbringen. Kai seufzte laut, als er in jemanden hinein lief. Es war ausgerechnet Kiba. Der drehte sich um und begrüßte Kai gedrückt. Was war mit ihm los? Der stehts gut gelaunte und aufgedrehte Kiba hatte schlechte Laune? Das kam doch maximal einmal alle Schaltjahre vor! „Was ist passiert?“ Kiba grummelte irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart und drehte sich dann ganz zu  Kai um. „Das müsstest du eigentlich besser wissen als ich. Wir wurden aufgekauft. Niemand weiß wie es weiter geht, aber der Gesellschafter kann die roten Zahlen nicht weiter kaschieren und es wird sogar von Insolvenz gemunkelt. Heut stellt sich der neue Eigentümer vor und wir müssen alle in die Produktionshalle runter. Ich bin gerade auf den Weg dorthin.“ Er drehte sich ohne ein weiteres Wort um und Kai folgte ihm artig. Das hatte er überhaupt nicht mitbekommen. Misste er als stellvertretender Abteilungsleiter der Buchhaltung nicht über solche Vorgänge informiert werden? Ein mulmiges Gefühl stieg in ihm auf. Er entschuldigte sich kurz bei Kiba und zog sich in eine der Toilettenräume zurück. Nachdem er sich etwas kühles Wasser ins Gesicht gespritzt hatte ging es ihm wieder besser und er verließ die Toiletten. Die Toiletten waren hinter einer Ecke angebracht, so dass sie nicht sofort eingesehen werden konnten. Als er nun um diese Ecke zurück in den Flur wollte stand dort ausgerechnet in diesem Durchgang Sasuke. Er war Kai so nah, dass er ihn mit nicht ganz fünf Schritten erreichen könnte. Doch durch die leichte Biegung konnte Sasuke ihn nicht sehen. Vor Sasuke stand ein bildhübsches Mädchen. Arbeitete die nicht in der Geschäftsführung? „Sasuke wir kennen uns nun schon so lange und ich muss es dir endlich sagen, ich liebe dich.“ Sie wollte sich ihm in die Arme werfen. Kais Herz zog sich zusammen und er drückte mit der Hand auf seine Brust um den aufsteigenden Schmerz und die Eifersucht niederzudrücken. Natürlich war das erfolglos. Das einzige was er schaffte war die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Was hatte er eigentlich erwartete? Fünf Jahre waren eine lange Zeit, natürlich hatte Sasuke sich in der Zwischenzeit anderweitig umgesehen und sich wahrscheinlich auch neu verliebt. Doch wohl nicht in dieses Mädchen. Er drückte sie sachte von sich und Kai sah in Sasukes Profil ein Lächeln. Seine Augen wirkten zwar unglücklich, doch er versuchte wohl freundlich zu sein. Auch seine Stimme klang freundlich, aber distanziert. „ Es tut mir leid Karin, aber ich habe mein Herz bereits verschenkt. Auch wenn ich mit meiner Liebe nicht zusammen sein kann, es wäre dir gegenüber unfair dich als Ersatz zu benutzen. Du bist ein toller Mensch und verdienst jemanden, der dich genau so liebt wie du ihn. Und den wirst du finden.“ Karin traten Tränen in die Augen aber sie nickte Sasuke zu ehe sie sich umdrehte und davonrannte. Seit wann war Sasuke bitte so ein netter Kerl? Doch als er gesagt hatte, sein Herz wäre schon verschenkt traten auch Kai die Tränen in die Augen. Als Sasuke sich nun in seine Richtung drehte und anscheinend in die Toiletten wollte musste er sich beeilen um ungesehen vor ihm in eine der Kabinen zu kommen. Er schloss die Kabine ab und setzte sich mit angezogenen Beinen auf die WC-Schüssel. Niemand sollte merken, dass hier jemand war. Sasuke betrat die Toilettenräume und begab sich in die Kabine nebenan. Er schloss ab und schien sich an die Kabinenwand zu lehnen. Er hatte sich tatsächlich an die Kabinenwand neben Kais Kabine gelehnt. Er war ihm so nahe. Kai stand leise auf die WC Schüssel und luckte über die Trennwand. Sasuke griff in seine Hemdtasche und holte ein gefaltetes Bild heraus. Als er es auseinanderfaltete erkannte Naruto sich selbst auf diesem Bild. Er war anscheinend von Sasuke heimlich beim Training mit Kakashi fotografiert worden. „Naruto, wo bist du? Es wäre so viel einfacher, wenn ich wenigstens wüsste ob es dir gut geht.“ Tränen tropften auf das Bild und Kai erkannte, dass das Bild anscheinend nicht das erste Mal mit Tränen in Kontakt kam. Ihm wurde ganz warm ums Herz und er war kurz davor einfach auf Sasukes erste Frage mit –hier- zu antworten. Doch dann klingelte Sasukes Handy und der Zauber war verfolgen. „Uchiha…. Guten Tag Vater…. Ja ich bin in der Firma…. Nein ich werde sie nicht in die Insolvenz führen…..Nein, ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass ich so etwas nicht mehr mache…. Dann enterbe mich doch!......Ja du hast richtig gehört, es ist mir egal! Ich werde nie wieder eine Firma die überleben könnte in die Insolvenz führen. Wir wissen gar nicht wie das für die Arbeitnehmer ist, plötzlich vor dem Nichts zu stehen. Das werde ich nie wieder tun…… Das glaube ich dir nicht. Itachi ist auch nicht mehr so……….Du willst Itachi doch nur enterben, weil er mit Deidara, einem Mann zusammen ist und du das nicht verstehen willst….. Ja ich weiß mit wem ich spreche, aber du anscheinend nicht. Ich bin Sasuke Uchiha, Erbe des Uchiha-Clans und ich werde frei entscheiden was ich tu und was nicht. Guten Tag Vater.“ Er legte auf und sah wieder das Bild in seiner Hand an. „Kaum zu glauben wie sehr du mich verändert hast Naruto, ohne dich hätte ich nie gewagt mich gegen meinen Vater aufzulehnen. Ich schulde dir so viel Dankbarkeit und kann dir doch nicht einmal Danken.“ Wieder tropften Tränen auf das Bild und Kai schnürte sich die Kehle zu. Er wollte gerade von der WC Schüssel springen und lehnte sich dazu zurück in seine Kabine, als die Toilettentüre aufgerissen wurde. „Sasuke bist du hier?“ Das war Itachis Stimme. Kai verharrte in der Bewegung. Die Kabinentür nebenan wurde geöffnet. „Ich bin hier Itachi.“ „Hast du wieder das Foto angestarrt und geweint?“ Ein leises Rascheln, wie von Kleidung ließ Kai davon ausgehen, dass Sasuke genickt hatte. Itachis Stimme klang jetzt besorgt. „Ach Sasu, du musst wirklich endlich loslassen. Es sind jetzt fünf Jahre. Ich wünschte es wäre anders, aber ich glaube nicht daran, dass wir Naruto jemals lebend wieder sehen werden. Du musst es irgendwie schaffen deine alte Liebe gehen zu lassen um wieder nach vorne zu schauen. Du bist erst 25 Jahre alt Sasu, dein Leben liegt noch vor dir und Naruto würde es sicher nicht gut heißen, wenn du ihm ewig hinterher trauerst.“ „Das weiß ich alles selbst Itachi, aber ich kann ihn einfach nicht  komplett vergessen. Ich fürchte ich werde niemals einen anderen Menschen lieben können.“ Sasukes Stimme klang wie von Tränen erstickt und Kai liefen nun selbst Tränen über die Wangen. Noch vor fünfzehn Minuten hätte er jede Wette abgeschlossen, dass Itachi und Sasuke längst eine neue Liebe gefunden hatten und glücklich waren und jetzt wo er die Wahrheit kannte liefen ihm Freudentränen über die Wangen. Wie konnte er so herzlos sein? Sasuke litt und er freute sich darüber? Doch dann musste er sich innerlich schellten, er freute sich ja nicht darüber das Sasuke litt, sondern darüber, dass Sasuke ihn immer noch liebte. Itachi hatte jemand anderen Gefunden, er brauchte ihm gegenüber also kein schlechtes Gewissen mehr zu haben. Wie leicht Kai sich fühlen konnte wurde ihm erst in dieser Sekunde klar. Hatte er bisher irgendwelche zentnerschweren Felsblöcke auf den Schultern gehabt? Ein weiteres Rascheln von Kleidung zeigte ihm, dass Itachi Sasuke wohl in den Arm genommen hatte. „Keine Sorge Sasu, wir schaffen das irgendwie. Gemeinsam können wir alles schaffen und jetzt lass uns Narutos Traum folgen und diese Firma retten.“ Jetzt würde Sasuke sich sicher kurz an Itachi klammern und nicken. Wieder ein leises Rascheln und dann der Wasserhahn. Sasuke beseitigte die Spuren seiner Schwäche. Ein Schnäuzten der Nase und schon schien der Uchiha wieder vorzeigbar, denn es folgte ein weiteres Mal das Öffnen der Toilettentüre. Kai sprang jetzt von seinem Beobachtungsposten und öffnete ebenfalls die Kabinentüre. Womit er nicht gerechnet hatte war, dass er jetzt einem überraschten Itachi gegenüberstand. Ups. Kai atmete tief ein und ging dann zum Spülbecken. Er nahm die Brille und die braunen Kontaktlisen ab und danach entfernte er das Gebiss. Anschließend wusch er sich das Gesicht und trocknete es mit den Handtuchrollen ab. Er beobachtet Itachi dabei ganz genau und wie ihm sämtliche Gesichtszüge entglitten als er Naruto erkannte war eigentlich schon fast komisch. Er schluckte mehrmals schwer und als Naruto sich mit Kontaktlinsen, Brille und Gebiss wieder in Kai verwandelt hatte drehte er sich zu Itachi um, der anscheinend endlich seine Stimme wiedergefunden hatte. „Mein Vater war in üble Geschäfte verwickelt und als er Sasuke Uchiha töten sollte, der gerade mal sechs Jahre alt war, da stellte er sich gegen seinen Auftraggeber Kabuto. Er tötete ihn und wird seitdem verfolgt. Dummerweise hat Oruchimaru, Kabutos Boss irgendwann erfahren, dass Kabutos Mörder einen Sohn hat und wollte jetzt mich töten. Mein Vater hat mich an dem Abend entführt und mir eine neue Identität verschafft, damit ich sicher bin. Ich hab mich echt mies gefühlt mich ohne Verabschiedung von dir einfach so zu verdrücken, doch mir blieb nichts anderes übrig. Und das schlechte Gewissen wurde sogar noch stärker, als ich gemerkt habe, dass ich dich zwar vermisse, aber das es Sasuke war, der meine Gedanken ständig heimsuchte. Als ich eben während Sasukes Telefonat mit eurem Vater gehört habe, dass du mit Deidara glücklich bist, da ist mir eine Last von den Schultern gefallen und ich habe mich irre für dich gefreut. Aber was soll ich denn jetzt wegen Sasuke machen? Ich will nicht das er meinetwegen so leidet.“ Er sah Itachi hilfesuchend an und der griff plötzlich einfach sein Handy. „Hallo Itachi hier, ich will dass 17 aus dem Weg geräumt wird….. Nein nicht kaltgestellt, er soll aus dem Weg geräumt werden.“ Itachi legte einfach auf und sah Kai an. Doch plötzlich rannte er auf ihn zu und riss ihn in seine Arme. „Naruto, es ist so schön, dass du lebst. Ich wer de mich um alles andere kümmern. Du und Sasuke ihr habt es verdient miteinander glücklich werden zu dürfen.“ Er ließ ihn los, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und zwinkerte ihm dann zu. „Bis später Schwager.“ Und schon hatte er die Toilettenräume verlassen. Was war denn jetzt bitte passiert? Naruto verstand momentan die Welt nicht mehr.

 

Als er sich wieder gefangen hatte stürzte er schnell in die Produktionshalle und erkannte, dass er wohl nur wenige Minuten verpasst hatte. Sasuke erklärte gerade, dass er die Firma vor der Insolvenz retten wollte und dafür Investitionen in die Betriebssoftware, den Maschinenpark und den Fuhrpark plante. Wieso wollte der den bitte in den Fuhrpark investieren? Sie brauchten doch gar keine Firmenwagen. Doch er erklärte, dass er vor hatte die Logistik ab sofort hausintern abwickeln zu lassen und nicht mehr extern einzukaufen. Er wollte hier wirklich die komplette Ware auf eigene LKW´s laden und zu ihrem Empfänger fahren? Das würde ja bedeuten, dass sie LKW Fahrer einstellen mussten. Kai überlegte kurz wie teuer das alles würde und ob sich das wirklich lohnen könnte, als Kiba plötzlich wütend auf die Sasuke zustürmte. „Und die Leute in der Logistik brauchen wir dann nicht mehr weil wir neue einstellen müssen was? Scheiß Uchiha Clan ihr habt schon so viele Firmen ruiniert, diese hier überlasse ich euch nicht auch noch!“ Kiba schien zu planen Sasuke anzugreifen. Das war aus zwei Gründen nicht gut, erstens Kiba hatte schlicht keine Chance gegen Sasuke und zweitens, er würde seine Arbeit in dieser Firma verlieren und ein mieses Arbeitszeugnis bekommen. Noch ehe Kai wirklich darüber nachdachte stand er schon zwischen Kiba und Sasuke und fing Kibas Schlag ab. Der Gesellschafter rannte auf die Bühne. „Danke Herr Mino, danke. Was hast du dir dabei gedacht Kiba? Herr Uchiha ist unser neuer Eigentümer. Willst du so unbedingt deine Arbeit verlieren?“ Er wollte sich wohl eben zu Sasuke umdrehen um sich zu entschuldigen, doch da keifte Kiba schon los. „Die Uchihas sind kaltherzige Dämonen aus der Hölle! Mein Vater hat in einer Firma gearbeitet die sie aufgekauft haben und dann haben sie die Leute einfach rausgeschmissen ohne Abfindung oder sowas. Mein Vater ist daran zugrunde gegangen und hat dann den Freitod gewählt und meine Mutter und uns Kinder allein zurück gelassen, weil er den Rechtsstreit mit den Uchihas um die Abfindung einfach nicht mehr ertragen hat. Sie haben ihn in der Öffentlichkeit verleumdet und ihre Anwälte haben ihn vor Gericht als schweren Alkoholiker dargestellt obwohl er nie auch nur einen Tropfen getrunken hat.“ Kiba liefen die Tränen über die Wangen und Sasuke starrte ihn entsetzt an. Kai konnte nicht mehr an sich halten. „Aber Kiba, das hast du mir ja nie erzählt.“ „Kai, es gibt Dinge die man nicht einmal seinem besten Freund erzählt.“ Kiba bebte. „Das verstehe ich ja Kiba, auch ich habe dir nicht alles erzählt, aber erstens ist Sasuke nicht mehr so und zweitens hast du eh keien Chance gegen ihn.“ Kiba sah Kai beleidigt an. „Woher willst du das den wissen?“ Kai seufzte und drehte sich um. Er ging auf Sasuke los, aber so langsam, dass dieser sich verteidigen konnte. Sasuke trainierte anscheinend immer noch regelmäßig, es machte einen riesen Spaß mit so einem starken Gegner zu kämpfen. Doch nach wenigen Minuten drehte Kai sich und gelangte hinter Sasuke, er fixierte ihn mit einem Arm am Hals und griff in seine Hemdtasche. Er zog das Bild heraus und ließ Sasuke los. Er faltete es auseinander und schaute sich das Foto genau an. „Gib es mir zurück.“ Hörte er Sasuke wütend sagen. Und als er aufschaute sah er in Sauskes zornige Augen. Doch plötzlich veränderte sich sein Blick. „Naruto?“ Es war nur ein Flüstern gewesen, doch Kai hatte es verstanden und nickte kaum merklich. Sasuke traten Tränen in die Augen und Kai packte seinen Arm und zog ihn aus dem Raum während er über die Schulter rief. „Das wars für heute. Herr Uchiha wird sich euch sicher noch richtig vorstellen jetzt solltet ihr wieder arbeiten gehen.“ Naruto zog Sasuke einfach weiter hinter sich her und der wehrte sich überhaupt nicht. Die Wohnung der Minos lag nur fünf Gehminuten entfernt und genau dahin zog er Sasuke jetzt. In seinem Zimmer angekommen schubste er ihn aufs Bett und entledigte sich dann wieder der Brille, der Kontaktlinsen und des Gebisses. Als er sich umdrehte stand Sasuke direkt hinter ihm. Wann war der bitte aufgestanden? Doch in der nächsten Sekunde spürte er Sasukes Lippen auf seinen und er konnte nicht mehr an sich halten und warf den Uchiha aufs Bett um sich über ihn zu legen. „Sasuke, werde Mein.“ Sagte er noch ehe er sich wieder über ihn beugte und ihn in einen intensiven Zungenkuss verwickelte. Doch plötzlich klingelte Sasukes Handy. Entnervt wollte sich Naruto von ihm lösen, doch Sasuke packte ihn einfach und zog ihn wieder zurück auf sich. Naruto lächelte in den Kuss hinein und löste sich trotzdem. „Sasuke, ich habe dich eben einfach von deiner Vorstellung weggezerrt. Wahrscheinlich macht sich da jemand Sorgen um dich.“ Er grinste den Uchiha an und dieser nahm murrend sein Handy. „Hallo Itachi was gibt’s? … Und woher weißt du …. Du hast was…. Ich fasse es nicht! Bin ich eigentlich immer der Letzte der hier die wichtigen Informationen bekommt?“ Es entstand eine längere Pause in der Sasuke Naruto immer ungläubiger anstarrte ehe er wieder antwortete. „Nein du hast Recht, das wird das Beste sein. Schickst du Michael bitte zu meinem Haus?... Ja Danke, dann bis Montag.“ Er legte auf, stand auf und packte Narutos Hand. „Und was wird das wenns fertig ist?“ Fragte dieser irritiert und wartete auf eine Antwort. „Wir fahren jetzt ganz schnell in mein sicheres Anwesen, damit Oruchimaru keine Chance hat an dich ran zu kommen.“ Naruto schluckte schwer ließ sich aber weiter mit ziehen. Sasuke zog ihn zurück zur Firma und dann auf den Parkplatz. Sie bestiegen natürlich das teuerste Auto und fuhren keine zwei Minuten später schon davon.

Naruto is Back!

Nach knappen  dreißig Minuten Autofahrt erreichten sie ein riesiges Anwesen, dass von einer riesen Mauer umfasst war. Am Tor standen mehrere bewaffnete Männer die prüften wer da ankam und ihnen erst dann das Tor öffneten. Das Anwesen war von Männern mit dunkler Kleidung, Waffen und Sonnenbrillen belagert und manche führten noch gefährlich aussehende Doggen mit sich. Naruto schüttelte sich leicht, das hier war ja ein grausamer Ort. Hier gab es kein Entkommen. Naruto schluckte schwer, als er diese Villa als goldenen Käfig sah in den er jetzt eingesperrt werden sollte. „Was soll das Uchiha, willst du mich hier einsperren oder was ist los?“ Sasuke schüttelte leicht den Kopf. „Keine Angst, nur bis  morgen. Bis dahin haben wir das mit Oruchimaru geklärt, er ist unser Onkel weißt du.“ Naruto entglitten jetzt sämtliche Gesichtszüge und Sasuke begann herzhaft zu lachen. Er parkte das Auto und ein Mann in dunkler Buttler Uniform rannte ihnen entgegen. „Master Sasuke, wie schön euch wohlbehalten wiederzusahen.“ Sasuke nickte dem Mann kurz zu. „Michael, ich habe heute Besuch. Mein Freund Naruto wird bei uns nächtigen. Wir benötigen einige Snacks und etwas zu Trinken und danach kannst du dich zurückziehen.“ Michael warf Naruto einen abwertenden Blick zu und Naruto schien es als würde so etwas wie Eifersucht in seinen Augen aufblitzen. „Sasuke, du solltest mich deinem Liebhaber nicht als Freund vorstellen.“ Sasuke sah Naruto leicht verwirrt an. „Meinem Liebhaber? Michael ist unser Sicherheitsbeauftragter und Buttler. Er ist nicht mein Geliebter.“ Naruto sah Sasuke ungläubig an. „Aber der Typ ist total in dich verkn…“ weiter kam er nicht,d enn Michael griff ihn an. Naruto verteidigte sich und irgendwann warf er Michael zu Boden. Der sah ihn völlig überumpelt an. Sasukes wütende Stimme ließ die beiden Kämpfer erschrocken auseinander fahren. „MICHAEL STOPP! Was soll der Scheiß? Lass Naruto gefälligst in Ruhe!“ Michael zog eine Augenbraue hoch. „Mich hat noch keiner besiegt, wer bist du Kleiner?“ Naruto überhörte die Anrede und antwortete übertrieben freundlich. „Ich bin der Typ, der von Sasuke seit der Schulzeit tyrannisiert wurde und darum nichts außer Kampfsport in meinem Leben hatte.“ Michaels zweite Augenbraue hob sich. „Aha, du bist also der Typ der Sasukes Herz gestohlen hat.“ Sasuke lief knall rot an. Naruto musste lächeln, weil der schwarzhaarige dabei einfach so zuckersüß aussah. „Und wie es scheint hat Sasuke auch dein Herz gestohlen.“ Sasuke sah Naruto jetzt mit riesigen Augen an. „Hätte er mein Herz nicht gestohlen, dann hätte ich ihn längst platt gemacht. Oder glaubst du jemand mit meinem Können lässt sich von irgendeinem Typen fertig machen nur weil sein Nachname Uchiha ist?“ Naruto hatte zwar Michael geantwortet, doch er hatte Sasuke nicht aus den Augen gelassen. Der kleine fing doch tatsächlich mit hoch rotem Gesicht an zu strahlen wie ein Honigkuchenpferd. Michael nickte mit einem feinen Grinsen auf den Lippen. „Nebenbei hast du Recht, meine Gefühle für Sasuke sind tiefer als sie es sein sollten aber heute sehe ich ihn das erste Mal in vier Jahren glücklich. Das akzeptiere ich und werde mich nicht einmischen.“ Mit diesen Worten ging er in die Villa. Sasuke hatte Michael kurz irritiert nachgeschaut, dann packte er Narutos Hand und zog ihn hinter sich her in die Villa. In einem rieseigen Wohnzimmer schubste er ihn auf die Couch und setzte sich auf seinen Schoß um ihn dann leidenschaftlich zu küssen. Naruto war total überrumpelt, konnte sich dann aber doch lösen und schubste den Uchiha von sich runter.

„Uchiha du gehst mir manchmal so was von auf die Nerven. Dein Buttler, der total in dich verknallt ist, kommt jede Minute hier rein und du steckst mir deine Zunge in den Hals. Was soll das bitte? Wir sehen uns nach fünf Jahren das erste Mal wieder und du quatscht immer noch davon mich zu lieben und das ich diese Gefühle erwidern soll. Schon mal was von Timing und Eroberung oder noch besser von Romantik gehört? Kennst du  mich überhaupt? Du weißt doch gar nicht wer ich bin und wie ich bin also hör gefälligst auf mit dem Blödsinn!“ Er rollte genervt mit den Augen und hörte eine Türe aufgehen. Michael brachte ein Tablett mit einigen Snacks und Getränken und ging dann wortlos wieder. Sasuke stand vom Boden auf und sah Naruto tief in die Augen. „Du bist Naruto Uzumaki. Deine Lieblingsfarbe ist Orange, du isst am liebsten Ramen und du stehst auf mich. Du liebst es den anderen Menschen einfach zuzuschauen wie sie im Park spazieren gehen oder wie die Kinder auf dem Spielplatz spielen. Dabei fühlst du dich aber immer einsam, weil du glaubst niemand nimmt dich wahr. Wie es scheint hast du zwischenzeitlich Freunde gefunden, doch du hast immer noch Angst, dass sie dir jemand ganz leicht wieder wegnehmen könnte. Ach ja, auch wenn du jetzt wieder bei deinem Vater wohnst, du schaust dich in der Wohnung immer noch nach Anzeichen um, ob er nicht doch wieder einfach verschwunden ist. Oder warum hast du vorhin sein Schlafzimmer zuerst betreten und mich einfach im Flur warten lassen?“ Naruto entglitten die Gesichtszüge und eine einzelne verlorene Träne kullerte ihm über die Wange. Sasuke setzte sich wieder auf seinen Schoß. „Du siehst also Naru es gibt durchaus jemanden der dich genau kennt und keine deiner Bewegungen je übersieht. Auch heute in der Firma nicht. Du wolltest nicht, dass Kiba mich angreift. Einerseits wolltest du natürlich deinen neuen Freund schützen, doch andererseits war es dir auch wichtig, dass ich Kiba mag und nicht als Störenfried ansehe. Das du das willst zeigt, dass ich dir nicht egal bin und das macht mich irre glücklich.“ Wieder küsste er Naruto leidenschaftlich. Dieses Mal riss Naruto sich nicht los, er drehte sich mit Sasuke so, dass er oben lag und vertiefte den Kuss noch mehr. Er streichelte sachte über Sasukes Körper. Als er sich wieder von Sasuke löste zog er ihm sein Shirt über den Kopf und begann seine Brustmuskulatur nachzufahren. „Sasuke ich habe die letzten Jahre ständig an dich denken müssen. Wenn ich ein nettes Mädchen kennenlernte, dann habe ich darauf gewartet, dass du auftauchst und sie mir ausspannst. Bin ich in einen neuen Club eingetreten habe ich mich die erste Zeit ernsthaft immer nach dir umgesehen und darauf gewartete, dass du den Clubvorstand davon überzeugst, dass ich für den Club schlecht bin. Also habe ich, gerade im Punkto Beziehung und vor allem körperlicher Nähe einiges aufzuholen. Ich will nur das du gewarnt bist.“ Nach diesen Worten verschloss er Sasukes Mund wieder mit einem leidenschaftlichen Kuss.

 

Als Naruto an diesem Morgen die Augen aufschlug fühlte er sich matt aber unglaublich glücklich. In seinen Armen lag der noch schlafende Sasuke und Naruto genoss seine Wärme. Mit einem Lächeln versuchte er sich die letzte Nacht wieder in Erinnerung zu rufen, doch außer drei eigenen Höhepunkten und zwischendurch Sasukes beinahe schon bettelnde Stimme, er möge ihn endlich erlösen konnte er sich an nichts erinnern. Doch er erinnerte sich daran, dass er Sasuke zu noch mehr Höhepunkten geführt hatte als sich selbst. Ein fieses kleines Lächeln bildete sich auf Narutos Mund, als er darüber nachdachte was er heute Nacht alles mit Sasuke tun wollte. Er küsste seinen schlafenden Engel sachte auf die Haare und dieser begann sich zu regen und blinzelte ihn verschlafen an. „Morgen“ nuschelte er und schien dann aufstehen zu wollen. Doch so ging das nicht mit Naruto, er zog ihn erst einmal für einen innigen Kuss zu sich ehe er ihn wie eine Braut ins Badezimmer trug um mit ihm zu duschen. Natürlich konnte er auch in der Dusche nicht die Finger von seinem Sasuke lassen und es gab noch eine heiße Morgennummer. Da es Samstag war hatte Naruto Zeit und sie verbrachten einen wundervollen Tag zusammen. Sasuke flog mit Naruto nach Paris zum Frühstücken und sie besuchten danach den Disney Park. Es war einfach traumhaft und Naruto fühlte sich zum aller ersten Mal in seinem Leben so glücklich, dass er platzen könnten. Immer wieder stahl er Sasuke heimliche Küsse im Dunkeln oder fuhr ihm schellmisch grinsend heimlich über den Po. Sasuke quittierte diese Überfälle mit einem glücklichen Lächeln und drückte sich immer kurz an Naruto um ihm zu zeigen wie wohl er sich fühlte. Doch nach einigen Stunden meinte Sasuke, dass es jetzt langsam an der Zeit wäre zurück zu fliegen. Narutos leicht enttäuschter Blick hellte sich sofort wieder auf als Sasuke ihm grinsend versprach das nächste Wochenende würden sie den Park wieder besuchen und sogar hier übernachten.

 

Abends fuhr Sasuke mit Naruto nicht vor die Villa, sondern direkt in die Garage. Naruto war geschockt, denn das war ja eher ein Haus als eine Garage! Hier standen zwei Motorräder und noch ein zweites Auto. Das Auto war ein Ferrari und die Motorräder konnte er gar nicht zuordnen. Sasuke stieg aus und zeigte auf die orangene Maschine. „Die gehört dir, auch der Ferrari ist deiner. Wenn du lieber einen Porsche oder so willst sag es mir, dann kauf ich dir einen.“ Er warf Naruto ein Schlüsselbund entgegen. „Das sind die Schlüssel für alle Fahrzeuge die du hier siehst. Du darfst auch meinen Wagen und mein Motorrad benutzen. Natürlich nur wenn du zwischenzeitlich einen Führerschein hast, wenn nicht, dann rufe ich morgen gleich einen befreundeten Fahrschullehrer wegen Privatstunden an. Am Schlüsselbund findest du auch den Schlüssel für Garage, Villa und das Eingangstor. Auch der Schlüssel für dein eigenes Dojo ist dran. Das kann ich dir aber erst nächste Woche zeigen, die Maler sind noch nicht fertig.“ Naruto stand völlig überfordert mit offenem Mund da und starrte Sasu einfach nur an. Nach einer gefühlte Ewigkeit konnte er endlich wieder sprechen. „Warum?“ „Damals in der Schule, als du mich einfach niedergeschlagen hast, da habe ich hoch geschaut und zum ersten Mal direkt in deine Augen gesehen. Ich habe nicht genau gewusst was los ist, niemand hatte es je gewagt mich anzugreifen oder sich gegen mich zu verteidigen. Ich bin tatsächlich davon ausgegangen ein großartiger und unschlagbarer Kämpfer zu sein. Und plötzlich kommt da ein kleiner blauäugiger Junge in Lumpen und schlägt mich ohne wirklichen Kraftaufwand nieder. Ich war stink sauer und wollte es dir unbedingt heimzahlen. Wie dass Kinder ebenso machen, hab ich einfach meine Möglichkeiten ausgenutzt und dir alle deine Freunde genommen. Ich habe dich dabei immer beobachtete und hatte gehofft, dass du irgendwann weinend um Gnade bettelst, wie alle anderen vor dir. Doch du gehst tatsächlich auf Konfrontation. Egal was ich tat, du hast mich nur belächelt. Ich habe selbst irgendwann gemerkt, dass ich dich die ganze Zeit durch beobachtete habe. Anfangs bildete ich mir ein, dass ich dich nur zusammenbrechen sehen wollte. Doch als die Schule endete und ich dich nicht mehr täglich sehen konnte ging es mir ziemlich mies. Da wurde mir erstmals klar, dass das nicht nur Hass sein konnte, den ich für dich fühle. Ich hatte mich einfach in dich verliebt, doch das habe ich mir erst eingestehen können, als Itachi es mir eiskalt ins Gesicht gesagt hat. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich mich nur für dich und sonst niemanden interessierte. Aber so wie ich mich aufgeführt hatte hast du mich gehasst und der einzige Weg um in deinem Leben zu bleiben war diesen Hass zu kultivieren. Dir deine Freundinnen so direkt auszuspannen war sicher nicht unbedingt das Beste, doch alleine der Gedanke sie könnte dich berühren hat mich angewidert. Ich musste alle von dir fern halten! Das hab ich ja auch geschafft und ich habe alles daran gesetzt, dich für mich zu behalten. Und genau in der schlimmen Zeit, in der ich mir über meine Gefühle für dich endlich klar wurde erschien Sakura auf der Bildfläche. Da reifte der Plan in mir dich doch zu überzeugen mit mir zusammen zu kommen und das über Sakura. Ich hatte geplant dich nach der Disco schon mit zu mir zu nehmen und dir dein neues Leben zu zeigen, dein Leben als mein Freund. Aber du hast dich übergeben und mich damit ziemlich verletzt. Als du dann einfach abgehauen bist wusste ich tatsächlich nicht was ich machen soll, also rannte ich nach Hause zu Ita und heulte mich bei ihm aus. Dass du da auftauchst konnte keiner ahnen und dass du mich dann einfach K.O. schlägst, damit hatte ich nicht gerechnet. Immerhin hattest du nie gewagt dich gegen mich zu wehren. Doch als ich wieder zu mir kam hab ich das Licht in der Küche gesehen und als ich hinter der Türe hineingespäht habe, da habt ihr gerade Kuchen gegessen. Ich hab dich einfach nur angeschaut und dann als du angefangen hast zu erzählen hab ich zum ersten Mal realisiert, was ich dir eigentlich angetan habe. Bis dahin war das für mich immer nur als kleiner Scherz abgetan, doch deine Schilderungen haben einen Psychopaten mit Stalker Tendenzen beschrieben. Nachdem du an dem Abend gegangen bist hab ich mich bei einem Seelendoc angemeldete und gehe seit dem regelmäßig in die Sitzungen. Doch dann bist du ausgerechnet mit Itachi zusammen gekommen. Das hat meine ganze Therapie noch schwerer gemacht, weil es mich total verletzt hat. Besonders schlimm war der Anblick wie er über dich gebeugt lag. Ich dachte in dem Moment echt ich sterbe. Das Itachi mir nach kam war wohl dein Verdienst, wir Uchihas sind sonst nicht so emotional. Er erklärte mir wie mies du dich fühlst mir weh zu tun und das obwohl ich dich so gequält hatte. Ich entschloss mich in diesem Moment dazu es zu akzeptieren. Das war das schlimmste Gefühl das ich bis dahin jemals fühlen musste. Diese Leere in mir, als ich entschlossen hatte dich los zu lassen. Dich aufzugeben, ich dachte der Schmerz bringt mich um. Doch es ging um dich und du warst es Wert, dass ich leide wenn du nur glücklich werden kannst. Und dann kam Itachi am nächsten Tag total verzweifelt zurück und setzte die ganze Maschinerie der Uchihas darauf an dich zu finden. Ich war total entsetzt und half so gut ich konnte bei der Suche. Ich habe Itachi oft Vorwürfe gemacht, weil du während meiner Stalkingzeit sicher nie hättest verschwinden können. Niemand hätte es geschafft dich mir vor der Nase weg zu schnappen. Doch natürlich hatte das alles keinen Sinn. Itachi lernte nach fast zwei Jahren den neuen Polizeichef Deidara kennen und sie verliebten sich während der Suche nach dir. Auch hier machte ich Itachi Vorhaltungen, dass wenn du gefunden würdest er für dich da sein müsste und nicht an den Lippen irgendeines Deidaras hängen dürfte. Itachi hat mir damals zum ersten Mal gesagt, dass er nicht daran glauben kann dich jemals wieder lebendig wiedersehen zu dürfen. Er ließ die Suche nach deiner Leiche nur weiter laufen weil er auch mir die Chance geben wollte, mit dir abzuschließen und glücklich zu werden. Ich war total entsetzt, doch er meinte was ich glaube wo man dich verstecken könnte, so gut verstecken, dass die Uchihas dich nicht finden könnten. Ich war entsetzt, weil mir zum ersten Mal klar wurde, dass du entweder tot warst oder irgendeine Untergrundorganisation dich im Untergrund gefangen halten musste. Du hattest ja keine Kontakte in den Untergrund, darum kam man auch nicht auf die Idee, dass du selbst es warst, der sich versteckt hatte.“ Sasuke sah Naruto mit verletztem Blick an, so dass Naruto ihm direkt in die Arme nehmen wollte, doch da sprach er schon weiter. „Gestern hatte ich echt schlechte Laune, immerhin war es der Jahrestag deines Verschwindens. Fünf Jahre warst du schon weg. Dann kommt noch Karin die mir ihre Liebe gesteht, obwohl sie mich gar nicht kennt und ein ziemlich wütender Anruf meines Vaters. Das dieser Kiba dann plötzlich auf mich los ging, ich dachte echt das passt ja alles super zusammen. Doch dann taucht da einfach so ein rothaariger Wirbelwind auf und stellt sich schützend vor mich. Warum habe ich mich gefragt, bis ich erkannte, dass du nicht mich sondern Kiba geschützt hast. Kurz tat es weh sich wieder so alleine zu fühlen, doch als Kiba erzählt hat was die Uchihas seiner Familie angetan haben war ich nicht mehr wütend, ich war entsetzt und er tat mir leid. Und dann dreht sich der rote Wirbelwind um, nachdem er Kiba erklärte, er hätte keine Chance gegen mich und greift mich einfach an. Woher wusste der rote Wirbelwind das überhaupt? Und woher konnte er so sau gut kämpfen? Und dann war sie da, die Erkenntnis. Ich habe gerochen, deinen Geruch, ich habe gesehen, deine Bewegungen und ich habe erkannt, vor mir steht kein roter Wirbelwind sondern Naruto, der Mann den ich liebe. Wenn ich nicht so viel Angst gehabt hätte, dass du mich verprügelst und dann wieder abhaust, dann hätte ich dich da vor allen anderen schon an mich gezogen und geküsst!“ Sasuke drehte sich mit einem perversen Grinsen um und Naruto sah den schwarzhaarigen gebannt an. Sasuke ging langsam auf Naru zu „Und will Naru sein neues altes Auto mit mir einweihen?“ Naruto entgleiten kurzzeitig wieder die Gesichtszüge und er fragt sich ob es bei der derzeitigen Häufigkeit dieser Reaktion zu bleibenden Schäden seiner Gesichtsmuskulatur kommen konnte und muss dann innerlich über diesen dummen Gedanken grinsen. „Sasuke Uchiha, kann es sein das du eine Nymphomanische Ader an dir hast?“ Er grinste Sasuke pervers an, packte seine Hand und zog ihn hinter sich her in die Villa. „Ich finde wir haben uns jetzt ein Bad verdient oder Sasu?“ Sasuke nickte Naruto zu und lehnte sich kurze Zeit später in seiner Eckbadewanne mit dem Rücken an Naruto der hinter ihm saß. „Ich liebe dich Sasuke und ab sofort gehörst du nur mir alleine.“ Das perverse Grinsen in Narutos Gesicht konnte Sasuke zwar nicht sehen, doch er kannte Naruto gut genug um es trotzdem zu wissen. Und es störte ihn nicht. Für Naruto würde er einfach alles tun. Genau jetzt musste Sasuke an sein Training mit Azuma denken. Er war nur kurz in Nejis Kurs gewesen, denn eigentlich war er auch für den Fortgeschrittenen bereits zu weit. Danach hatte Azuma ihn in einen seiner Kurse geholt. Azuma hatte Sasuke erschreckend schnell durchschaut und ihm einmal direkt gesagt, wenn er so starke Gefühle für Naruto hegte, dann solle er es ihm sagen und nicht diesen Affentanz aufführen. Doch damals hatte Sasuke einfach nicht verstanden was Azuma meinte und es als Spinnerei eines Erwachsenen abgetan. Azumas Training war immer sehr hart gewesen. Sasuke konnte sich so manchen Tag nicht mehr bewegen. Seit gestern war Sasuke dankbar für dieses harte Training, sonst hätte er sich nach dieser heißen Nacht nicht mehr bewegen können. Er hatte nach dem fünften Orgasmus einfach aufgehört seine Höhepunkte zu zählen.

 

Am Montag würde Naruto aus der Zeitung erfahren, dass Oruchimaru bei einem mysteriösen Unfall ums Leben gekommen war. Das Entsetzten und die Erkenntnis wie mächtig die Uchihas waren würden ihn hart treffen und Sasuke müsste eine ganze Woche um Naruto buhlen um ihn davon zu überzeugen, dass die Uchihas diese Macht nie einfach ausnutzen würden. Erst nachdem Minato und Naruto ihre alten Namen und somit ihre Vergangenheit wieder annehmen konnten beruhigte sich der Utzumaki und freute sich bereits auf die heiße Versöhnungsnummer die er mit Sasuke geplant hatte. Doch Sasukes Geschenk an diesem Abend ließ Naruto einfach nur glücklich in seine Arme fallen. Sasuke hatte auf dem Anwesen ein kleines Haus mit sechs Zimmern bauen lassen, wie das so schnell möglich gewesen war wollte Naruto gar nicht erst wissen. Dieses Haus gehörte ab sofort Minato und die Habseligkeiten der Utzumakis wurden bereits am nächsten Tag abgeholt. Minato konnte sein Glück kaum fassen, ein Neuanfang mit seinem Sohn und dann auch noch so ein guter. Er schloss Sasuke und Itachi schnell in sein Herz und als er Kakashi kennen lernte begann auch er seine Bisexualität anzunehmen. Und das Kakashi und Azuma Naruto in die Arme rissen und Freudentränen der Erleichterung vergossen, weil sie sich wirklich Sorgen um ihn gemacht hatten ließ das Herz des Blonden mehrere Takte schneller schlagen und trieb auch ihm die Freudentränen in die Augen. Sogar Kiba vergab Naruto die Scharade von wegen Kai Mino und auch dass er einen Uchiha liebte konnte Kiba irgendwann überwinden, denn Sasuke war einer der besten Gesellschafter, den man sich nur wünschen konnte.

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Tag der Veröffentlichung: 07.04.2013

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