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Eine Überlegung wird zur Entscheidung

 

Man war das wieder ein langweiliger Tag! Dachte der Blonde, während er den Unterricht in diesem völlig überhitzten Klassenzimmer einfach nur ätzend fand. Wieso musste Iruka Sensei immer anfangen zu schwafeln, wenn es um mathematische Formeln ging? Und dann auch die Klassenkammeraden, einfach nur zum kotzen! Seien es Ino und Sakura die den arroganten Geizkragen Sasuke anhimmelten, Hinata die vor sich hin stotterte und ständig rot wurde, Kiba, der mit seinem Hundegestank den ganzen Klassenraum konterminierte, Choji, dessen Kaugeräusche den Blonden bereits seit Jahren anekelten und mit für seinen schlanken Körperbau verantwortlich waren, Shikamaru, der laut schnarchend den Kopf neben ihm auf die Tischplatte legte und seine Arbeitsdokumente vollsabberte, Shino, der immer mit diesen gruseligen Käfern spielte, die ihm vor einiger Zeit außer Kontrolle geraten waren und das Klassenzimmer in einen Insektenstaat verwandelt hatten. Diese angsteinflößende Tenten hatte damals eine riesen Freude daran gehabt die Käfer einen nach dem anderen zu zerquetschen und dabei wie eine Wahnsinnige zu lachen. Ihr Freund Neji hatte die Kranke dabei angefeuert und pervers gegrinst. Der war fast noch unheimlicher als diese blöde Tenten mit seinen Karate Tricks hatte er immerhin schon mal das Lehrerpult zerhauen als Iruka ihn zum Nachsitzen verdonnert hatte. Dummerweise hatte Neji Kakashi, Irukas Freund, vergessen. Kakashi kam am nächsten Tag vorbei und nahm sich den „Jungen“ zur Brust. Auch wenn Iruka seine Beziehung zu Kakashi aufgrund ihrer Homosexualität lieber geheim gehalten hätte, mit Kakashi und seiner Eifersucht war so etwas nicht möglich. Da Kakashi der Weltmeister in diversen Kampfsportarten war und die örtlichen Kampfschulen leitete legte sich auch keiner freiwillig mit ihm an. Neji konnte dankbar sein, dass er nur einen gebrochenen Arm zu beklagen hatte. Jedenfalls war er seitdem tatsächlich extrem zuvorkommend gegenüber Iruka. Dieser Emo Gaara und seine Schwester Temari ekelten den Blonden hier aber am meisten an. Die hatten früher tote Fledermäuse und Ratten angeschleppt um dann öffentlich in der Klasse zu zeigen, wie sie deren Blut tranken. Widerliche Satanisten! Aber die größte Nervensäge hier war sicher dieser schwule Lee. Der hatte mit seinem Stiefvater eine Beziehung und das zeigten sie völlig offen. Obwohl Gai Sensei seine Stelle als Sportlehrer und sämtliche Bezüge durch diese Beziehung verloren hatte lebten beide noch zusammen. Es wurde gemunkelt, dass er Lee bereits als Kind betatscht hatte und dass dieser dadurch in einer Art seelischen Abhängigkeitsverhältnis gefangen war. Lee wurde zu vielen verschiedenen Psychologen geschickt, doch niemand schien es zu schaffen, die beiden zu trennen. Natürlich hatte Lee´s Mutter sich nach dem Bekanntwerden der Beziehung von Gai getrennt und Lee rausgeschmissen. Sie hatte jeglichen Kontakt abgebrochen und wetterte Anfangs in allen möglichen Zeitung und Radiosendungen über diese, wie sie es gerne nannte „ekelhafte Abnormalität einer Beziehung“. Sie war dafür verantwortlich, dass alle Welt wusste was ihr Sohn da trieb. Wäre sie damit nicht an die breite Öffentlichkeit getreten, dann müssten Lee und Gai jetzt nicht jeden Passanten auf der Straße als potentiellen Schwulenfeind fürchten. Naruto frage sich kurz, ob eine Mutter ihren Sohn nicht eher vor so etwas beschützen müsste indem sie weit mit ihm weg zog und ihm den Einfluss von Gai entzog. Doch dann wurde ihm auch sofort klar, dass eine gute Mutter die Zeichen erkannt und diese Beziehung bereits viel früher beendet hätte. Sicher war sie froh den nervigen Lee und den überdrehten Gai Sensei los zu sein und dann auch noch als das Opfer zu gelten und Alimente von Gai zu kassieren. Aber wo gab es schon gute Eltern? Gerade quiekte Sakura wieder freudig und Ino schlug auf die Tischplatte ein. Aha, Teamarbeiten und Sakura war mit Sasuke in eine Gruppe gesteckt worden. Ino musste zu ihrem Leidwesen mit Choji eine Gruppe bilden. Mit wem Naruto ein Team bilden sollte war klar, schließlich hatte Iruka immer die gleiche Aufteilung: Sakura/Sasuke; Ino/Choji; Tenten/Temari; Neji/Lee; Hinata/Gaara; Shikamaru/Kiba; Shino/Kurenai. Oh ja Kurenai, die hatte er ganz vergessen und das, obwohl sie hier die Königen der Schule war. Kurenai sollte angeblich einen Menschen beinahe zu tote gefoltert haben. Natürlich glaubte Naruto das nicht, immerhin wäre sie dann nicht hier sondern im Knast oder der Klapse. Aber sie war schon ziemlich krass drauf. Nichts und niemand wagte es ihr direkt in die Augen zu schauen, selbst Iruka schien so manches Mal damit seine Schwierigkeiten zu haben. Naruto wüsst wirklich gerne, was sie angestellt hatte um hier zu landen. Obwohl sie vom Charakter her perfekt in diese Schule für psychisch gestörte Kids passte, wusste er bei jedem anderen genau wieso er hier war, nur nicht bei Kurenai. So war dieser Loser Sasuke hier, weil er einen Jungen an seiner alten Schule im Jungenklo vergewaltigen wollte. Dummer weise hatte er sich für Kabuto entschieden und der war, als einer von Kakashis besten Schülern bekannt. Auch wenn Sasuke in dem Privatunterricht von seinem Bruder viel gelernt hatte, Kabuto war wohl schnell genug um laut um Hilfe schreien zu können. Als die Lehrer und Schüler das Klo stürmten fand man einen halb nackten zitternden Kabuto vor, der von Saskue mit dem Gesicht an die Wand gedrückt wurde, während der Uchiha seinen Unterleib von hinten an Kabutos Hinter drückte. Sasuke sollte angeblich verwirrt aufgeschaut und dann behauptet Kabuto hätte ihn unsittlich berührt und er habe sich nur gewehrt. Doch niemand glaubte dem Sohn der Uchiha Companie, die für ihre undurchsichtigen und teilweise unmenschlichen Geschäfte bekannt war. Niemand außer Ino und Sakura, die daraufhin das Schulmaskotchen in Brand steckten, nur um mit Sasuke auf diese Schule wechseln zu können. Doch Sasuke hatte sich nicht über die Tat der beiden gefreut, sondern er hatte es mit einem genervten Gesichtsausdruck quitiert. Woher Naruto das so genau wusste? Er selbst war an diesem Tag an der Schule gewesen. Iruka hatte irgendetwas von einem Eingliederungsversuch gefaselt und Naruto am Morgen dort abgesetzt. Doch nach diesem Tag wollte die Schule kein Risiko mehr eingehen und hatte Naruto ohne faire Beurteilung wieder raus geworfen. Dafür hatte seine Schule jetzt drei Schüler mehr. Choji war wegen Körperverletzung hier. Er sollte einen Mann im Park angegriffen und Krankenhausreif geschlagen haben, weil dieser seine Chipstüte von einer Parkbank geschmissen hatte. Es war in allen regionalen Zeitungen der Aufhänger schlecht hin. Die Zeitungen mussten ja das Sommerloch stopfen. Choji erzählte Iruka an seinem ersten Tag aber gleich, dass der Junge schon seit Jahren auf ihm herumhackte und an diesem Tag seine Chipstüte mit zwei Freunden immer hin und her geworfen hatte. Als Choji müde wurde und die Jungs keinen Spaß mehr damit hatten ihn hin weinend hin und her rennen zu lassen, hatte der Anführer die Chipstüte absichtlich zusammengedrückt, so dass sie beinahe explosionsartig ihren Inhalt auf dem Boden verteilte. Die Chips lagen jetzt auf dem Boden verstreut, doch das hatte dem Typen noch nicht gereicht. Er hatte Choji in den Dreck gestoßen und gesagt haben, jetzt können Choji wie seine Artgenossen, die Schweine fressen. Choji hatte plötzlich nur noch Rot gesehen und war einfach auf ihn los gegangen. Die anderen Peiniger waren vor Schreck davon gerannt und der Anführer war so überrascht, dass Choji ihn niederschlagen konnte. Hinterher hatte der Anführer auf unschuldig gespielt und alle davon überzeugt, dass Choji, der noch nie etwas derartiges getan hatte, der Schuldige wäre. Da Naruto Choji nun bereits eine Weile beobachtet hatte, er war schließlich bereits seit eineinhalb Jahren hier, und auch den Jungen kannte, war für ihn klar, dass Choji die Wahrheit sagte. Er war kein gewalttätiger Mensch, er war nur verfressen und schmatzte wie ein Schwein. Der andere Junge aber war zwischenzeitlich sogar einer Bande beigetreten und erpresste Schutzgeld, dealt emit Drogen und noch vielem mehr. Tenten und Neji hatten eine Tankstelle überfallen und den Angestellten angeschossen. Er verlor sein Bein. Lee war natürlich wegen seiner Beziehung zu Gai hier, keine andere Schule hatte ihn mehr aufnehmen wollen, solange die Beziehung der beiden nicht beendet war. Gai brachte ihm jetzt die Selbstverteidigung bei, weil er Angst hatte, Lee könnte auf dieser Schule für Schwererziehbare von Schwulenhassern verprügelt werden. Naruto merkte, dass er neidisch auf Lee war, er hatte jemanden der ihn wirklich liebte, auch wenn es eine verbotene und vor einigen Jahren sicher auch noch kranke Liebe war. Doch Lee war bereits siebzehn und ihm stand jetzt somit frei, mit wem er Sex haben wollte. Darum konnte man Gai auch nicht einsperren, Lee sagte nicht gegen ihn aus. Hinata war Nejis jüngere Schwester und angeblich hatte sie das Auto eines Lehrers in die Luft gejagt. Wie man sich erzählte war der ursprüngliche Plan anscheinend Lehrer + Auto in die Luft zu jagen, doch durch einen Zufall wurde der Lehrer aufgehalten und kam so mit dem Schrecken davon. Das konnte sich Naruto kaum vorstellen, Hinata war viel zu schüchtern für so etwas. Sicher hatte das Neji eingefädelt und die Schuld hinterher auf Hinata geschoben! Gaaras und Temaris Anwesenheit hier waren der Tierquälerei und dem öffentlichen trinken von Tierblut geschuldet. Eine Nachbarin hatte sie angezeigt, nachdem ihre Katze verschwunden war. Das Tier sollte im Keller des Elternhauses der beiden gefunden worden sein. Seltsamerweise war es unverletzt und Naruto fragte sich manchmal, ob Gaara und Temarai die unerziehbaren nur spielten, denn er hatte sie noch nie irgendetwas Gewalttätiges machen sehen, oder etwas wirklich Bösartiges sagen hören. Auch, das sie die Tiere nicht vor den Mitschülern töteten und dann tranken, sondern die „Drinks“ bereits mitbrachten war seltsam. Wer schleppte bitte schön tote Tiere soweit, nur um sie auszutrinken? Naruto hatte einen anderen Verdacht. Er hatte einmal erlebt, wie der ältere Bruder der Beiden, Kankuro oder wie der hieß, sie besucht hatte. Die beiden wirkten verschreckt und als er mit ihnen auf ihr Zimmer wollte schienen sie nach Ausreden zu suchen. Als sie wieder kamen erkannte er blaue Flecken an Armen und Beinen der beiden. Daher glaubte Naruto, dass die beiden hier nur ein Schauspiel abzogen um von Kankuro weg zu kommen. Durch schlechtes Verhalten erhielt man nämlich die Strafe, dass man keinen Besuch bekommen durfte. Seltsamerweise schienen sich die beiden immer nur dann richtig schlecht zu verhalten, wenn wieder ein Familienbesuchstag anstand. Doch Naruto war sich sicher, dass auch Iruka das längst bemerkt hatte. Hatte er vor kurzem nicht sogar in der Zeitung gelesen, dass irgendein Kankuro wegen Unzucht mit Minderjährigen und Körperverletzung in mehreren Fällen zu einer Haftstrafe verurteilt worden war? Und waren seitdem die beiden nicht lammfromm? Shikamaru wiederum, der war schon ein seltsamer Vogel. Der hatte sich hier freiwillig einweisen lassen, weil er angeblich Mordgedanken hätte und unter Shizophremie zu leiden schien. Manchmal griff er gund- und wahllos irgendwelche Leute an und schlug so lange auf sie ein, bis sie sich nicht mehr rührten, dann spuckte er sie an und machte sie mit Worten fertig. Seine gespaltene Persönlichkeit sollte auf einem tiefsitzenden emotionalen Erlebnis in seiner Kindheit basieren. Viele vermuteten, dass sein Vater seine Mutter so brutal behandelt hatte und diese ihn dafür vergiftete. Doch man konnte ihr bis heute nichts nachweisen, also wurden die Ermittlungen erst vor kurzem eingestellt. Was diesen Kiba anging, seine Eltern waren einfach abgehauen und hatten ihn und über fünfzig Hunde einfach alleine gelassen. Der kleine war damals wohl gerade mal fünf oder sechs Jahre alt und hatte so bis zu seinem zehnten Lebensjahr zwischen den Hunden gelebt. Als ein aufmerksamer Passant ihn entdeckte war das Hunderudel aber bereits auf 15 zusammengeschrumpft. Die restlichen waren anscheinend von Tierfängern bereits erwischt worden. Nur durch diese Ausdünnung des Rudels war Kiba überhaupt aufgefallen. Zwischen fünfzig Hunden wäre auch dem Passanten ein kleines Kind entgangen, er wäre sicher zu sehr mit der Flucht vor dem Rudel beschäftigt gewesen. Doch die Eingliederung in die Gesellschaft gestaltete sich sehr schwierig. Da der Junge immer nur zu seinen Hunden wollte war der Besuch einer normalen Schule für ihn nicht möglich. Also hatte Iruka sich seiner angenommen und ihm hier auf dem Schulgelände eine Art Zwinger errichtet. In diesem Überdachten Zwinger lebten die Hunde jetzt und wurden wieder einigermaßen gezähmt. Es war die Aufgabe aller Schüler sich um die Hunde zu kümmern. Natürlich kam Kiba dieser Aufgabe gewissenhafter nach als die anderen. Doch da der Hundejunge auch häufiger im Zwinger übernachtete oder den ganzen Tag mit den Hunden spielte war der beißende Gestank, der von ihm ausging kein Wunder. Shino kam aus einer Zirkusfamilie die irgendwelche Kunststücke mit Insekten aufgeführt hatte. Als es zu einem Brand kam wurden seine Eltern getötet und Shino war plötzlich der Hauptverdächtige. Das wurde er aber nur aus Mangel von anderen Verdächtigen und weil irgendein Zirkusgast angeblich kurz vor dem Brand einen Streit zwischen Shino und seinen Eltern mit angehört hatte. Shino wollte anscheinend raus aus der Zirkuswelt und ein Superheld werden. So ein Gespräch zu nutzen um einen Hauptverdächtigen zu finden empfand Naruto doch als etwas weit her geholt. Doch darum war Shino nicht hier, er hatte irgendwann einem der Polizisten eine verpasst. Doch wer hätte einem Polizisten, der dir immer und immer wieder unterstellt, du hättest deine Eltern bei lebendigem Leibe verbrannt um Superhelt zu werden, keine gescheuert? Und dann war da ja noch er selbst, Naruto. Warum er hier war wusste er leider nur zu genau. Sein Vater war vor Kakashi der größte Kampfsportler der Welt gewesen. Er war ein Naturtalent und eine Frohnatur in Persona. Zumindest war er das bis zu Narutos viertem Lebensjahr gewesen. Damals starb seine Mutter an einer schweren Lungenendzündung. Sie hatte die ersten Anzeichen nicht beachtete und war mit der Familie zu einem der Wettkämpfe von Minato gefahren. Da der Wettkampf in einer abgelegenen Ortschaft tief im Wald, also irgendwo im Nirgendwo lag, gab es hier nur einen Arzt und der hatte auch noch Ferien. Narutos Vater gab sich die Schuld für Kushinas tot, insbesondere als ihm einer der Ärzte noch auf die Nase binden musste, dass Kushina nicht gestorben wäre, hätte man sie frühzeitig zu einem Arzt gebracht. Niemand bemerkte die ersten Zeichen für den Verfall von Narutos Vater. Irgendwann verkaufte Narutos Vater einfach alles was er an Materiellem besaß an Kakashi und steckte das Geld in eine Grabkammer für die verstorbene Kushina. Er und Naruto zogen nur mit den Kleidern, die sie am Leib hatten und Narutos Lieblingsteddy auf die Straße wo der Kleine dann schnell merkte, dass sein Vater sich veränderte. Er begann öffentlich vor ihm zu trinken und schlug Naruto immer häufiger. Der Teddy von Naruto wurde nach zwei Monaten für Alkohol an ein kleines Mädchen weitergereicht und als Naruto weinend seinen Teddy wieder wollte lachte das Mädchen, während Minato ihn verprügelte. Aber Minato lehrte Naruto auch die Selbstverteidigung und sobald jemand anders Hand an Naurto legen wollte, wurde dieser Mensch verprügelt. Irgendeine Art von Vatergefühl musste also noch tief in ihm vorhanden sein. Doch durch den Alkohol und das Leben auf der Straße verlor sein Vater nach und nach nicht nur den Realitätssinn, sondern auch seine Schlagkraft. Wie oft er Naruto weckte, weil er nach seiner verstorbenen Frau schrie oder wie oft er mit einer imaginären Kushina sprach, konnte Naruto schon sehr bald nicht mehr zählen. Naruto nahm er nach wenigen Wochen nur noch wahr, wenn er ihn verprügeln oder beleidigen wollte und so wurde Naruto bereits mit sechs Jahren ein meisterhafter Straßendieb. Leider bestahl er an einem sonnigen Samstag den Falschen. Naruto war gerade erst neun Jahre alt geworden und wollte unbedingt ein Eis haben. Der braunhaarige Mann mit der Narbe über der Nase hatte seinen Geldbeutel nicht richtig in die Hosentasche gesteckt und es war so verlockend. Den Geldbeutel hatte Naruto innerhalb weniger Sekunden, nur weit kam er nicht. Er war gerade zwei Schritte gegangen, als er unsanft am Arm gepackt wurde und eine Faust auf sich zurasen sah. Da tauchte aber Minato wie aus dem Nichts auf und fing den Schlag ab. Aber es war nichts mehr von dem großen Kämpfer zu erkennen, der er einmal war. Seine Kleider bestanden aus, in Alkohol ertränkten Lumpen, seine ehemals blauen Augen waren trüb und vom Suff und den vergossenen Tränen gerötet. Seine Haare waren fettig und ohne jeden Glanz oder auch nur den Ansatz von Volumen. Sie wirkten bereits seit Jahren schmutzig schwarz, obwohl sie eigentlich ehemals blond gewesen waren. Kakshi hatte den einstmals übermächtigen Gegner mit wenigen Schlägen besiegt und erst als er fiel erkannte er seinen ehemaligen Meister wieder. Schnell rief er einen Krankenwagen und schnappte sich den verängstigten und abgemagerten Jungen, bevor dieser fliehen konnte. Die Ärzte diagnostizierten eine schwere Depression mit Persönlichkeitsstörungen bei Minato und Unterernährung bei Naruto. Iruka und Kakashi nahmen Naruto auf und versuchten ihn wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Doch auf den Jungen wirkte das hier alles erst eher wie ein Gefängnis, in dem er zwar Essen bekam, dass er dafür aber nicht verlassen durfte. Er hatte sich auf der Straße selbst zu verteidigen gelernt und er hasste es sich einem anderen als Minato unterzuordnen. Doch selbst Naruto fürchtete Kakshi. Obwohl dieser ihn zu seinem Schüler gemacht hatte und seine bisher erlernten Kampftechniken noch verbesserte, hatte Naruto Angst vor ihm. Dennoch oder eher genau deswegen war Naruto kein Gegner, mit dem man sich leichtfertig anlagen sollte. Doch hier auf dem Schulgelände wusste das niemand außer Iruka und Kakashi. Er hatt Iruka versprechen müssen hier keinen Ärger zu machen und ein gebrochenes Versprechen gegenüber Iruka bedeutete Schläge von Kakashi. Keine schönen Aussichten, da war sogar Naruto brav. Naruto war so vertieft in seine Erinnerungen gewesen, dass er Iruka erst jetzt bemerkte, als dieser bereits vor seinem Tisch stand. Iruka musterte seinen Schützling kurz und legte ihm dann wortlos ein Arbeitsblatt hin. Naruto war hier in der Klasse der Klassenbeste. Bereits kurz nachdem sie Naruto bei sich aufgenommen hatten erkannte Iruka seine Hochbegabung. Da sein Vater und seine Mutter auch hochbegabt gewesen waren überraschte es Iruka und Kakashi nicht besonders. Er und Kakashi versuchten Naruto in verschiedenen Förderinstituten anzumelden, doch durch sein Benehmen flog er aus jedem wieder raus. Also hatte Iruka angefangen ihn hier zu fördern. Er lernte den Stoff der Klasse und nebenher hatte Iruka immer irgendwelche Sonderaufgaben und Intelligenztests für ihn dabei. Wenn die anderen Gruppenarbeiten machten, dann musste Naruto wieder irgendetwas anders lernen. Er wollte seufzen und sich gerne auf den Schulabschluss in ein paar Monaten freuen, doch er würde Kakashi und Iruka auch dann nicht entkommen. Er hatte ja bereits versucht zu fliehen, doch Kakashi hatte ihn sofort eingefangen und entsprechend „bestraft“. Naruto war in ein Lagerhaus gebracht worden und wie ein Hund eingesperrt. Kakashi meinte er müsse sich sein Essen und ähnliches durch Leistungen verdienen. Naruto hatte das gesamte Lagerhaus aufräumen, renovieren und dann dekorieren müssen, während er immer neue Schulaufgaben von Kakshi erhielt die es zu lösen galt. Nach zwei Monaten durfte er endlich wieder zurück, natürlich nur unter der Voraussetzung, dass Iruka nie etwas davon erfahren würde. Naruto war viel zu ängstlich, als das er gewagt hätte sich gegen Kakshi zu stellen. Dieser hatte einen harten Schlag, den Naruto einige Male im Lagerhaus kennenlernen durfte. Natürlich hatte Kakashi ihn nicht verprügelt. Nein, er hatten einfach immer, wenn Naruto unartig gewesen war eine Kampfeinheit eingeschoben, in der er Naruto recht brutal neue Karatetricks beibrachte. Der kleine hatte sich an manchen Tagen kaum bewegen können. So eine Strafe würde er nie wieder riskieren! Naruto schüttelte sich kurz bei der Angst vor Kakashis Strafen und beugte sich dann eifrig über sein Arbeitsblatt. Rasch füllte er die Felder und wusste er lag gut in der Zeit. Als er fertig war ging er vor und gab Iruka die Unterlagen. Dieser nickte, das war das Zeichen, dass Naruto jetzt gehen durfte. Naruto betrat den noch leeren Flur und wollte schon auf sein Zimmer gehen als ihm die Frage wieder einfiel, die ihn vorhin beschäftigt hatte. Wieso war Kurenai hier?

Die Umsetzung der Entscheidung

Die Königin der Klasse, gegen die niemand wagte in irgendeiner Art aufzubegehren, oder sich ihren Anweisungen auch nur gedanklich zu widersetzten, war ihm ein Rätsel. Und Naruto hasste Rätsel! Er beschloss dieses Geheimnis zu lüften. Dafür ging er rasch in sein Zimmer und informierte sich online über die Zusammenstellung einer Spionage Ausrüstung. Er war geschickt und intelligent, mit einigen Einzelteilen könnte er sich das Zeug selbst zusammenbauen. Rasch nahm Naruto seinen Geldbeutel und rannte hinaus. Natürlich rannte er beim Verlassen des Schulgeländes direkt in Kakshi. Dieser packte ihn und sah ihn strafend mit seinem rechten Auge an. Das linke Auge lag unter einer Augenklappe verborgen und Naruto hatte es nur einmal gesehen. Es war gespenstisch. Es schien als würde die Iris spitz abstehen und jede einzelne Bewegung wahrnehmen. Naruto schüttelte sich kurz bei der Erinnerung. Noch ehe Kakashi etwas sagen konnte begann Naruto bereits zu erklären „Nein, ich haue nicht ab! Iruka gab mir eine Sonderaufgabe mit der ich schon fertig bin. Ich habe in meinem Zimmer überlegt was ich heute tun soll und ich dachte mir ich sollte meine technischen Fertigkeiten mal wieder etwas schulen. Ich werde versuchen eine funktionierende Musikanlage zu bauen. Dazu fehlen mir aber verschiedene Teile. Deswegen muss ich jetzt einkaufen. Ich gehe glaube ich zu Oruchimarus.“ Kakshi sah ihn weiterhin strafend an. „Man Kakshi soll ich dich anlügen? Ich gehe immer zu Oruchimarus wenn ich technisches Zubehör benötige. Auch wenn das meiste Diebesgut ist, es ist gute Qualität die selbst ich mir leisten kann. Und dadurch erweitere ich immerhin meinen Horizont. Oder glaubst du sture Theorie hilft mir die technischen Finessen zu verstehen?“ Kakshi seufzte. Doch er lies ihn los. „Ist ja schon gut, dann geh. Ich weiß von nichts. Aber wehe du kommst zu spät zum Abendessen.“ Damit drehte er sich um und betrat das Schulgelände. Natürlich, diese Schule gehörte ja Iruka und Kakashi. Er hatte sie mit dem Erlös aus dem Verkauf von Narutos Elternhaus eröffnet. Sein Vater hatte ja damals alles zu Schleuderpreisen an Kakashi verkauft. Es schien als hätte Kakashi heute noch ein schlechtes Gewissen, dass er die Hintergründe dieses Verkaufs nicht gleich durchschaut hatte. Er war davon ausgegangen, sein ehemaliger Sensei wollte das Geld für einen Neuanfang mit seinem Sohn nutzen. Irgendwo wo niemand um den schrecklichen Verlust wusste. Naruto glaubte auch nur deshalb von den beiden aufgenommen worden zu sein. Eilig rannte er los und war bereits eine halbe Stunde später bei Oruchimarus. Oruchimaurs war ein kleiner Laden in einer Ecke ganz am Ende der schlimmsten Straße Konohas. Hier waren Raub, Mord und Prostitution wie auch Vergewaltigung an der Tagesordnung. Niemand, der bei klarem Verstand war näherte sich dieser Straße. Hier wurden bereits Passanten erstochen, die den Falschen einfach nur kurz angesehen hatten und auch die meisten Prügeleien mit Todesfolgen oder lebenslangen körperlichen Beeinträchtigungen spielten sich hier ab. Die Polizei hatte längst aufgegeben dem Verbrechen in dieser Seitenstraße nachkommen zu wollen. Sie fuhren nur zwei Mal täglich vorbei um zu sehen, ob sie jemanden ins Krankenhaus bringen mussten. Doch für Naruto war es teilweise mehr Heimat als sein Zimmer im Internat. Hier hatte er oft sein Diebesgut gegen Bares umgetauscht und so manchen alten Sack vorgespielt, dass er ihn ran lassen würde, nur um ihm dann den Geldbeutel zu klauen und lachend wegzurennen. Was sollten diese perversen Pädophile schon machen, ihn anzeigen weil er sie während des Versuches ihn flachzulegen beraubt hatte? Wohl kaum. Oruchimaru sah sich teilweise sogar an wie er den perversen auf der Nase herum tanzte und trat dann auf diese zu umso an die jeweiligen Adressen zu kommen. Naruto hatte einmal in der Zeitung gelesen, dass einem dieser alten Säcke eine wertvolle Uhr gestohlen wurde. Kurze Zeit später konnte er das teure Stück, dass in der Zeitung abgebildet war, bei Oruchimaru in einem der hintersten Schaukästen entdecken. Naruto hatte den alten Mann, der sogar ihm einigermaßen Angst machte, nur wissend angelächelt und auf einen schmierigen Typen in der Ecke gezeigt. Sein neues Opfer. Oruchimaru grinste pervers und zog sich rasch zurück, um dem Mann keine Hemmschwelle zu bieten. Doch Naruto wusste, hier wurde alles auf Kamera festgehalten und so könnte Oruchimaru den Typen hinterher ganz leicht erpressen. Es stellte sich heraus, dass der Typ ein reicher Schriftsteller von Liebesromanen war, irgendein Jiraia oder so ähnlich, den Oruchimaru fast bis aufs letzte Hemd ausnahm. Seither bekam Naruto bei ihm immer absolute Sonderpreise und Oruchimaru hatte beleidigt reagiert, als er vor einigen Jahren erfahren hatte, dass Naruto nun nicht mehr auf der Straße lebte und ihm somit keine weiteren Nebeneinnahmen verschaffen könnte. Doch Narutos Angst, die Sonderangebote könnten jetzt enden hatte sich nicht bewahrheitet. Oruchimaru schien also immer noch auf ein Come Back des Blonden zu hoffen. Grinsend betrat Naruto den dreckigen Laden, der in einer Niesche von unwissenden schnell übersehen wurde. Das Pappschild im Fenster mit der der Aufschrift „Oruchimaru´s“ könnte ja auch auf alles hinweisen. Der alte Mann hatte sämtliche Fenster mit Pappe abgeklebt, um so neugierige Blicke draußen zu lassen. Naruto hatte einmal zufällig gesehen, dass ein Bandenmitglied der Akazuki auf eine der Scheiben schoss, doch es passierte nichts. Panzerglass, schoss es Naruto damals durch den Kopf. Er hatte sich seit damals oft gefragt, wieso Akazuki auf Orushimarus schoss und wieso Orushimaru bereits Panzerglas angebracht hatte. Naruto hatte seither immer besonders auf die Struktur des Gebäudes und auf Oruchimarus Verhalten geachtet. Ihm war dadurch plötzlich einiges aufgefallen. Z. B. war die Eingangstüre zwar aus Holz, doch sie war schwer und bei näherer Betrachtung hatte er erkannt, dass es eine Sicherheitstüre war, die mit Holz und Milchglas verziert wurde um nicht als solche erkannt zu werden. Auch die Stahlträger, die überall standen und zwischen denen die Regale mit der Ware aufgebaut waren ergaben plötzlich eine interessante Struktur. Hinter den Regalen hatte Naruto einmal erkannt, dass auch die Wände, wie in einem Tresor, aus Stahl waren. Das Gebäude schien also wie die Türe, nur nach außen hin normal mit Putz dekoriert. Naruto war seither auch klar, dass die Eingangstüre nicht immer offen war, sondern, dass Oruchimaru per Kameras schaute, wer in den Laden wollte und die Türe dann per Knopfdruck entriegelte. Darum lief er sicher immer mit diesem riesen Buch herum, dass doch so leicht wirkte wenn er es herumwedelte. Narutos Grinsen wurde noch breiter als er eintrat und Oruchimaru hinter der Theke anlächelte. Oruchimaru lächelte zurück und dieses Lächeln erzeugte bei Naruto eine dicke Gänsehaut. Oruchimaru verschwand hinter der Theke und als er die Türe in den Hinterraum öffnete konnte Naruto einen Schmerzensschrei hören. Naruto schien das Blut in den Adern zu gefrieren. Was tat Oruchimaru da hinten? Dieser Schrei war nicht von einem Film, er war echt! Naruto hatte auf der Straße genug Leid und Schmerz miterlebt um wahre Schmerzensschreie von gespielten zu unterscheiden. Er schüttelte sich und überlegte kurz einfach wegzurennen, doch plötzlich öffnete die Türe sich wieder und Oruchimaru trat erneut in den Verkaufsraum. Naruto hörte nur noch ein leises gurgeln, bis die Türe gänzlich ins Schloss viel. Oruchimaru schien unter dem Tresen etwas zu suchen und plötzlich öffnete sich die Türe. Gai Sensei trat ein. Naruto sah Oruchimarus breites Grinsen, als er Gai begrüßte. Gai schien sich hier nicht wohl zu fühlen. Naruto fragte sich was er hier tat, während Gai langsam auf Oruchimaru zuging und dann mit ihm im Hinterzimmer verschwand. Würde jetzt Gai vor Schmerzen schreien? Naruto schüttelte den Kopf und entschied, dass das nicht seine Angelegenheit war, immerhin war Gai freiwillig mitgegangen. Naruto suchte so schnell er konnte alles zusammen, was er brauchte. Doch es war aufwendig und er benötigte viele verschiedene Teile, er musste auch Oruchimaru mehrmals nach Teilen fragen, die nicht im Verkaufsraum auslagen. Als er endlich alles zusammen hatte war Gai bereits seit etwas über zwei Stunden im Hinterzimmer. Als er gerade seien neu erworbenen Schätze einpacken wollte öffnete sich die Türe und Gai trat heraus. Er hatte ein blaues Auge und lief etwas seltsam. Seine Augen schienen leer. Oruchimaru reichte Gai einen Umschlag, Naruto vermutete Geld und dieser machte sich leise hinkend auf den Weg zur Türe. Naruto hatte seine Einkäufe in Einkaufstaschen verstaut und war dennoch vor Gai an der Türe. Er öffnete diese und hielt sie für Gai auf. Auf der Straße fühlte Naruto sich für Gai verantwortlich, immerhin war es hier gefährlich und Gai schien verletzt. Er versuchte sich also in einer Konversation über Lee. „Gai Sensei, ich habe heute mit Lee Unterricht gehabt. Kann es sein, dass er besser wird? Er schien keinerlei Probleme mit den mathematischen Gleichungen zu haben, hast du ihm Nachhilfe gegeben?“ Naruto wusste, dass Lee am Anfang große Probleme in Mathe hatte, in seiner vorherigen Klasse waren sie mit dem Stoff noch nicht so weit wie in Irukas Klasse und Lee hatte auch einiges an Stoff verpasst, weil er nach dem Bekanntwerden der Beziehung zu Gai mehrere Monate auf der Suche nach einer Schule war, die ihn nicht ablehnte. Waren es nicht sogar sieben Monate gewesen? Genug Stoff zum nachholen und dann war Iruka dem Lehrplan meist noch voraus. Gais leere Augen bekamen wider Leben und sie schienen beinahe schon zu glühen. Naruto spürte den Knoten um seine Kehle, wieso liebte ihn niemand so aufrichtig und ehrlich? Gai schien sogar seine Schmerzen vor Freude über diese Information zu vergessen. „Ja, Lee ist ein helles Köpfchen. Jetzt wo Iruka uns den ganzen Stoff, auch Aufzeichnungen des versäumten zukommen lies, konnte ich Lee alles korrekt erläutern und er hat sofort verstanden. Iruka hat mich auch bereits informiert, dass Lee große Fortschritte macht und sich zu einem der Klassenbesten mausert. Natürlich wird er weder dich noch Sasuke einholen können, dazu ist die Lücke einfach zu groß aber ich bin dennoch sehr stolz auf ihn. Er will später Lehrer an eurer Schule werden, wusstest du das?“ Gais Stimme strotze nur so vor Stolz und Naruto musste den Satz „Interessiert mich nicht“ hart hinunterschlucken. Stattdessen setzte er ein freundliches Lächeln auf und antwortet „Wirklich? Das ist interessant. Darüber wird Iruka sich sicher sehr freuen.“ Iruka, Narutos Ersatzfamilie, die doch keine war. Wie oft nahm Iruka Naruto in den Arm und Naruto wünschte sich dass dieses Umarmung nicht auf Schuldgefühlen sondern auf echten Gefühlen ihm gegenüber basierte? Gai schien in Gedanken, er lief grinsend neben Naruto her. Dieser wiederum hing seinen eigenen Gedanken nach und war froh keine krampfhafte Unterhaltung mehr führen zu müssen. Naruto erinnerte sich an seinen letzten Besuch in der Irrenanstalt bei seinem Vater. Die Doktoren hatten viele Therapien versucht, mussten letztendlich aber akzeptieren, dass Minato keinen Grund mehr sah in der Realität zu leben. Naruto schien ihm völlig egal. Laut dem derzeit behandelnden Arzt hatte Minato sich eine Art Traumwelt aufgebaut in der er mit Kushima zusammen glücklich lebte. Selten drang Naruto während seiner Besuche zu Minato durch, während diesem Besuch war es wieder einmal passiert. Minato hatte Naruto als Person wahrgenommen. Er war verwirrt, dass Naruto bereits so groß und erwachsen war. Naruto hatte einen schlechten Tag gehabt und als Minato seinen Sohn in die Arme schließen wollte war Naruto aufgesprungen und hatte seinen Vater angeschrien „Was fällt dir ein? Wage es nicht dich jetzt als Vater aufzuspielen. Seit Jahren ignorierst du mich und lebst in deiner Traumwelt. Glaubst du ernsthaft Mutter hätte das gewollt? Dass du die Traumwelt mit ihr eurem noch lebenden Sohn vorziehst? Wo warst du Vater? Wo warst du als mich die dreckigen Pädophilen auf der Straße betatscht haben, wo warst du als ich verprügelt wurde weil ich einen Mann bestohlen hatte um Essen für uns beide zu besorgen? Wo warst du an meinem ersten Schultag? Wo warst du während meiner ersten Schlägereien mit Klassenkameraden? Wo warst du während der ganzen Test, die ich mit irgendwelchen Ärzten machen musste um zu beweisen, dass ich nicht Geisteskrank bin? Wo warst du Vater als ich den ersten Korb meiner ersten Liebe bekommen habe? Wo? In deiner Traumwelt in der Mutter noch lebt statt deinem Sohn beizustehen, der dich hier gebraucht hätte! Mich müssen Fremde großziehen, die mich nur wegen ihrer Schuldgefühle dir gegenüber aufgenommen haben! Wieso hast du mein Leben zerstört?“ Nach diesen Worten war Naruto weggerannt. Er hatte gesehen, dass Minato jedes Wort verstanden hatte, er hatte das Entsetzen auf seinem Gesicht gesehen und die Erkenntnis. Doch Naruto kannte das schon, sobald er weg wäre würde Minato sich in die Traumwelt zu Kushina flüchten und alles vergessen. Leider irrte Naruto dieses Mal. Er hatte dem Doktor nicht richtig zugehört und somit nicht verstanden, dass Minato neue Medikamente bekommen hatte, die ihn wieder einigermaßen klar werden ließen. Minato hatte mit den Anklagen von Naruto nicht weiter leben können und sich erhängt. Er hatte Naruto einen zehn Seiten langen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er sich für alles entschuldigte und immer wieder darauf hinwies, wie sehr er Naruto doch liebte. Naruto war klar, wenn Minato ihn so sehr geliebt hätte, dann hätte er ihn nicht alleine gelassen, doch dennoch fühlte er sich grässlich schuldig und Irukas Umarmungen aufgrund seines schlechten Gewissens machten Narutos Situation zu dieser Zeit nicht besser. Naruto seufzte und merkte erst jetzt, dass Gai und er an der Schule angekommen waren. Gai ging nach einer kurzen Verabschiedung in den Besucher Raum, in dem Lee sicher bereits auf ihn wartete. Heute durfte man die Besucher nur in diesem Raum empfangen, nur am Wochenende durften die Besucher mit auf das Zimmer oder die Schüler durften für wenige Stunden das Schulgelände verlassen. Naruto war die Ausnahme, er hatte einen Schlüssel und durfte das Schulgelände verlassen, wenn er mit der Schule und den Aufgaben fertig war. Die Schüler fragten ihn häufig um irgendwelche Einkäufe, die Naruto auch teilweise erledigte. Er durfte sich aber nicht erwischen lassen, denn verschiedenes, das er seinen Klassenkameraden mitbringen sollte war auf dem Schulgelände verboten. Alkohol kaufte er nie und Zigaretten nur in einem geringen Umfang. Naruto eilte mit seinen Einkäufen auf sein Zimmer und begann mit dem Bau seines Abhörgerätes. Es musste die abgehörten Gespräche auch aufzeichnen, dass stellte sich als eine Schwierigkeit heraus. Das einfache Abhören wäre kaum problematisch gewesen, ein Gerät hierzu zu bauen benötigte nicht viel außer einer Art Empfangsschüssel und einer Wiedergabebox. Schall musste hier ja nur eingefangen und verständlich wiedergegeben werden, doch die Möglichkeit den empfangenen Schall auf eine Speicherkarte oder CD zu bannen war schwierig. Als er zum Abendessen musste verzweifelte er gerade an diversen Leitungen. Doch ein zuspät Kommen bedeutete Ärger und den konnte Naruto momentan nicht gebrauchen. Also rannte er aus seinem Zimmer und in die kleine Küche drei Türen weiter. Iruka, Kakashi und Naruto lebten in einer kleinen Wohnung auf dem Schulgelände. Diese konnte direkt über das Schulgebäude oder vom Schulhof aus betreten werden. Da den Schülern das Betreten untersagt war und die Wohnung mit Panzerglas, Alarmanlage und Sicherheitsschlössern geschützt war hatte es bisher auch noch keine Zwischenfälle gegeben. Da die Zimmer alle etwas erhöht lagen konnte man sogar die Fenster beinahe unbesorgt offen lassen, da sie von außen kaum zu erreichen waren. In der Küche herrschte bedrückende Stille. Kakashi schien wieder einen seiner Eifersuchtsflashs zu haben. Das kam häufiger vor. Kakashis Eifersucht war wirklich schrecklich. Sein letzter Freund, irgendein Asuma, hatte sich anscheinend deswegen von ihm getrennt. Iruka ertrug es mit einer Engelsgeduld und schwieg Kakashi seinerseits an. Irgendwann hielt Kakashi das allerdings nicht mehr aus und dann wurde es laut in der Wohnung, aber nicht durch Streit, nein das nannte man eher Versöhnungssex. Anfangs war das schwierig für Naruto gewesen, doch irgendwann war Kakshi aufgefallen, dass Naruto etwas hatte und nachdem er den Grund für sein teilweise seltsames Verhalten kannte isolierte er das Schlafzimmer besser, so, dass kein Ton mehr nach außen drang. Die beiden waren also sicher heute Abend dann schwer beschäftigt. Naruto grinste Kakshi wissend an und dieser grinste zurück. Manchmal hatte Naruto das Gefühl, dass Kakashi die Eifersucht nur vorspielte, um Iruka danach durch körperliche Zuwendung wieder milde zu stimmen und Iruka hatte das sicher längst durchschaut. Naruto hatte während seiner ersten Zeit bei den beiden Irukas Tagebücher gefunden. Während seiner Zeit auf dem Dachboden, den er eigentlich hätte aufräumen sollen, las er diese Tagebücher. Iruka war wie es schien ein schüchternes Kind, das seine Eltern sehr früh verloren hatte. Soweit Naruto den Daten der Tagebücher Glauben schenkte war Iruka wohl maximal zehn Jahre alt, als seine Eltern und er von einer Okulten Gruppe die irgendeinen neunschwänzigen Feuerdämonen anbetete, entführt wurden. Die Gruppe tötete Irukas Eltern als Rituelle Opfer und Iruka sollte erst in rituellen „Tänzen“ mit dem Anführer Madara seine Unschuld verlieren und dann während des Höhepunktes ebenfalls geopfert werden. Doch Kakshis Vater, ein hochrangiger CIA Agent konnte das Versteck der Gruppe finden und die Stürmung veranlassen. So entkam Iruka diesem grausamen Schicksal. Da er auch bei der Opferung seiner Eltern nicht dabei war, sondern die meiste Zeit mit weiteren gefangenen Kindern in einem Zimmer eingesperrt war entging er knapp einem schweren Trauma. Kakashis Vater nahm ihn für eine Weile bei sich auf. Zu dieser Zeit lernte er Kakashi kennen und schien sich mehr und mehr in den starken und gutaussehenden Jungen zu verlieben. Doch Iruka war zu schüchtern um Kakshi seine Gefühle zu gestehen und als Iruka fünfzehn wurde starb Kakashis Vater im Einsatz. Er musste ein sehr hohes Mitglied des Hyuga Klans mit seinem Leben beschützt haben, wodurch die Konoha Mafia Kakashi ab diesem Zeitpunkt als ehrenvollen Sohn eines Helden ansah. Dadurch kam Kakashi nach dem Tod seines Vaters in den Besitz verschiedener Wertanlagen und eines beachtlichen Barvermögens. Er wurde auch in ein Internat geschickt um seine Schulbildung dort zu beenden. Iruka kam zu einem alten Mann, der sich selbst immer Meister Hokage nannte. Der Alte war freundlich und herzlich und Iruka hatte trotz allem eine sehr gute Schulbildung erhalten. Meister Hokage unterstützte ihn in seinem Bestreben Lehrer zu werden bis er starb. Auf einem Klassentreffen der Grundschulstufe traf Iruka wieder auf Kakashi und musste erkennen, dass seine Gefühle nicht nachgelassen hatten. Kakashi aber war mit irgendeinem Asuma aufgetaucht mit dem er tanzte und turtelte. Iruka wollte so schnell wie möglich weg und verließ die Veranstaltung daher recht früh. Einige Monate später fand er Kakashi total fertig vor der Konoha High sitzen, in der Iruka zu dieser Zeit arbeitete. Er hatte bereits bemerkt, dass Asuma kurz nach dem Klassentreffen hier anfing als Sportlehrer zu arbeiten. Iruka war ihm aber soweit wie es möglich war aus dem Weg gegangen. Nun saß Kakshi völlig aufgelöst hier vor Iruka und schien sich und seine Umwelt kaum noch wahrzunehmen. Iruka hörte nur ein leises verzweifeltes Flüstern von Kakashi „Warum Asuma, warum?“ Iruka schnürte es laut Tagebuch die Kehle zu und er konnte nicht anders als Kakshi mit zu sich zu nehmen. Er tröstete ihn die ganze Nacht und gab ihm zu essen. Das alkoholische Getränk in Irukas Kühlschrank, genannt Wodka, fand sein jähes Ende und die beiden wachten am nächsten Morgen eng umschlungen nebeneinander auf. Da sie beide voll bekleidet waren schien nichts weiter passiert zu sein, doch Iruka konnte sich nicht zurückhalten und küsste Kakashi. Dieser sah ihn total perplex an. Iruka floh daraufhin ins Bad und versuchte sich zu beruhigen. Das Tagebuch musste er wohl dort deponiert haben, denn er schrieb mehrere Seiten voll darüber wie peinlich ihm das war und das er nicht wisse, was er jetzt tun sollte. Doch Als Iruka sich nach dreieinhalb Stunden wieder beruhigt hatte und das Bad verließ stand Kakshi davor und verlangte eine Erklärung. Iruka wurde rot und Kakashi musste irgendwie auf das Tagebuch aufmerksam geworden sein, denn der nächste Eintrag handelte davon, wie unverfroren es von Kakshi gewesen war einfach das Tagebuch zu lesen. Doch der Groll darüber war nach einem Satz vergessen und Iruka schrieb darüber wie wundervoll es war von Kakshi zu erfahren, dass auch er sich bereits früh in Iruka verliebt hatte aber immer dachte dieser würde seine Gefühle nicht erwidern. So fanden die beiden zusammen und Iruka musste sein erstes Mal erlebt haben. Wenn Naruto die Tagebucheinträge richtig deutete war es für Iruka wundervoll. Gott sei Dank waren dies Irukas Tagebücher, der ging hier nicht ins Detail. Kakashi hätte sicher genau erläutert wie er Iruka verwöhnt und genommen hatte. Naruto musste wieder grinsen und setzte sich schweigend an den Tisch. Iruka sah Naruto an und sagte „Ich habe deine Aufgaben ausgewertet, du hast alles korrekt gelöst. Morgen wird die Klasse als Strafe für das heutige Fehlverhalten im Konoha Jungendgefängnis aushelfen. Da du nicht an diesem groben Unfug beteiligt warst musst du dich morgen selbst beschäftigen, ich habe dir bereits Blätter mit Arbeitsaufträgen gerichtet, sie liegen auf dem Wohnzimmertisch.“ Grober Unfug? Naruto wurde neugierig. „Was ist den passiert?“ Kakashi knirschte merklich mit den Zähnen, war das hier heute also doch keine gespielte Eifersucht? Iruka räusperte sich und Naruto erkannte, dass er nicht gerne mit ihm darüber sprach. Doch da es keine die Schüler persönlich betreffende Angelegenheit war setzte er dennoch zum erzählen an. „Also wie gesagt, sie haben groben Unfug gemacht. Erst kreischte Ino herum, dass sie zu Sasuke in die Gruppe wolle, Sasuke warf daraufhin mit seinem Mäppchen nach Ino. Er traf sie am Kopf und sie hat jetzt eine Platzwunde. Doch statt wütend auf Sasuke loszugehen ging sie auf Sakura los und prügelte sich mit ihr. Sie riss Sakura Haare aus, warf mit irgendwelchen Gegenständen nach ihr und beleidigte sie wüst. Sakura tat es Ino gleich und ich musste versuchen sie zu trennen. Diesen Tumult nutzte Hinata um Tenten zu treten und zu beleidigen, worauf Lee versuchte hier zu schlichten, dieser wurde aber von Neji genschnappt und sie prügelten sich. Während dieser Prügelei wollte Choji wohl fliehen und fiel auf Shikamaru, der wütend auf ihn einschlug. Temari und Gaara wollte sich heimlich aus dem Staub machen und ich war heil froh als Kakashi eintrat und alle plötzlich in der Bewegung innehielten. Erst jetzt bemerkte ich, dass Kiba wie ein verrückter von Tisch zu Tisch sprang um alle Mäppchen seiner Klassenkameraden zu zerstören und das Shino versuchte mich von hinten zu schlagen. Kakashi fing den Schlag ab und wollte Shino gerade verprügeln, doch ich konnte mich dazwischen stellen. Dieser Shino kann einem schon ziemlich verängstigen. Ich weiß nicht was es ist, doch dieser Junge ist mir unheimlich. Ich hoffe zwar, dass er noch auf den rechten Weg findet, doch von all deinen Klassenkameraden habe ich bei ihm am meisten Angst, dass er später als Krimineller im Gefängnis sitzen wird.“ Iruka biss sich entsetzt auf seine Zunge. Es stand ihm nicht zu mit Naruto über seine Einschätzung betreffend eines Schülers zu sprechen, immerhin war Shino sein Klassenkamerad. Darum überging Naruto den letzten Satz einfach und hackte bei der Stelle ein, die sicher für Kakshis Benehmen verantwortlich war. „Du hast dich wirklich zwischen Kakashi und Shino gestellt? Hattest du keine Angst, dass Kakashi dich versehentlich treffen könnte?“ Kakshis Zähneknirschen wurde lauter. Sicher würde er gleich explodieren. Iruka tat als würde er nichts merken und beantwortete die gestellte Frage ruhig und sachlich. „Kakashi ist nicht Shinos Vater, er hat kein Recht ihm körperliche Gewalt anzutun. Er könnte dafür sogar angezeigt werden. Auch wenn Kakshi durch sein Spezialtraining für Polizisten bei den Männern in Grün ein hohes Ansehen genießt, so glaube ich nicht, dass sie über eine derartige Anzeige einfach hinweggehen könnten. Wir dürfen dankbar sein, dass er bei der Hyuga Familie ein derart hohes Ansehen genießt, dass sie wegen Nejis gebrochenem Arm vor einiger Zeit keinerlei Maßnahmen gegen Kakashi einleiteten.“ Kakshi schlug mit der Faust auf den Tisch. „Niemand rührt meinen Iruka an, niemand! Kein Neji, kein Shino und auch sonst niemand! Und wenn du dich noch einmal zwischen mich und einen Mistkerl stellst, der dich anfassen will, dann werde ich mich nicht bremsen, dann bekommst du eben den ersten Schlag ab, ehe ich mich um das Würstchen kümmere!“ Kakashi sprang auf und wollte die Küche verlassen. Doch was Naruto jetzt zu sehen bekam hätte er niemals geglaubt, wenn man es ihm erzählt hätte. Iruka war in einer fließenden Bewegung aufgesprungen, hatte Kakshis Arm gepackt und auf dem Rücken fixiert und drückte den nun hilflosen Kakashi mit dem Vorderkörper an die Wand. Der Arm war in einem ungesunden Winkel auf dem Rücken nach oben gebogen und Kakshi knurrte dunkeln. Waren das Schmerzenslaute von ihm? Naruto war so perplex, dass er die Szene vor sich nur mit offenem Mund verfolgen konnte. Iruka beugte sich an Kakashis Ohr, sprach aber dennoch so laut, dass Naruto jedes Wort verstand. „Jetzt hör mir mal genau zu, mein Lieber, vergiss nicht, Elitekämpfer hin oder her, ich bin dir in jeder Kampfsportart überlegen! Das ist der Grund, wieso du dich in mich verliebt hast! Du darfst meine Schüler zurechtweisen, sie aufhalten, wenn sie jemanden direkt angreifen und du darfst sogar brüllen. Aber du darfst keinen einzigen von ihnen verletzten. Hast du das jetzt endlich verstanden oder führen wir die Diskussion in ein paar Wochen wieder?“ Kakashi knurrte noch tiefer und Iruka drückte den Arm noch weiter nach oben. Naruto konnte sich das nicht mit ansehen, wenn Iruka so weiter machte, dann würde er Kakashi den Arm brechen. Naruto hatte diesen Ausdruck in Irukas Gesicht noch nie gesehen. Er machte ihm Angst, dieser irre Glanz in den Augen seines Lehrers und seiner Ersatzfamilie. Außerdem gehörte auch Kakashi zu seiner Ersatzfamilie und auch wenn es von den beiden eher Schuldgefühl war, das die kleine Familie zusammenhielt, für Naruto waren die beiden alles was er noch hatte. Schnell sprang er auf und zog Iruka weg um sich dann schützend vor Kakshi zu stellen. „Nicht Iruka Sensei, ihr tut Kakashi weh.“ Brachte er erleicht überfordert hervor. Iruka sah Naruto erst überrascht und dann entsetzt an. Plötzlich spürte Naruto Kakashis Hände auf seinen Schulterr und er sagte ruhig. „Danke Naruto, aber Iruka hat Recht. Ich bin Kampfsportmeister, ich muss mich mehr unter Kontrolle haben.“ Iruka wurde rot und begann den Tisch abzuräumen. Kakashi seufzte und sprach den weiter. „Und hast du alles für deine Stereoanlage bekommen? Wenn du noch Geld oder Ersatzteile benötigst sag mir Bescheid, ja?“ Er lächelte Naruto an. Dieser brachte ein stummes Nicken zustande und ging dann ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch lagen insgesamt drei Arbeitsblätter. Naruto nahm diese an sich ehe er zurück in sein Zimmer ging Zurück im Zimmer löste er zu aller erst die Arbeitsblätter. Er benötigte dafür bis fast zwei Uhr morgens, dann setzte er sich weiter an sein Abhörgerät. Irgendwann gegen neun Uhr vormittags schlief er dann aber völlig übermüdet, über seinem Meisterwerk ein. Er hatte es tatsächlich geschafft. Sein Abhörgerät war fertig! Eine Spionagekamera hatte er bei Oruchimarus so kaufen können und auch das Nachtsichtgerät und ein paar Wanzen und der Empfänger für diese waren kein Eigenbau. Jetzt konnte es also endlich losgehen und Naruto würde erfahren, was es mit Kurenai auf sich hatte. 

Die Entscheidung wird umgesetzt

Als Narutos Augen sich schlaftrunken wieder öffneten konnte er verschwommen seinen Radiowecker erkennen. Mit einem Schlag war er hell wach. Es schlug bereits 16 Uhr. Naruto ärgerte sich über sich selbst. War die Strafarbeit der Klasse heute nicht der ideale Glücksfall gewesen? Hätte er nicht ohne Aufsehen zu erregen alle Zimmer verwanzen können? Immerhin musste auch Kakashi arbeiten und Naruto hatte die komplette Schule für sich. Denn hier unterrichtete eigentlich nur Iruka und auch nur eine Klasse. Es kamen zwar ab und zu verschiedene Lehrer von anderen Schulen, aber eher um Vorträge über bestimmte Themen zu halten, oder Iruka zu vertreten, wenn er krank war. Das kam aber so gut wie nie vor, Irukas ernährte sich viel zu Gesund und trieb regelmäßig Sport, darum war er wohl auch nie krank. Seit Naruto vor zehn Jahren in die Obhut seiner Pflegeväter gekommen war hatte er Iruka nur ein Mal krank erlebt. Und damals hatte er sich bei Kakashi angesteckt, der mit einer ausgewachsenen Grippe von einer Trainingsreise zurück gekommen war. Naruto hatte sich damals noch manchmal gefragt, ob Iruka Kakashi nur wegen seines Geldes genommen hatte. Denn ohne Kakashis Vermögen wäre es Iruka sicher nie möglich gewesen seinen Traum dieser Schule zu verwirklichen. Doch geträumt hatte er laut seiner Tagebucheinträge schon seit frühester Kindheit davon, schwererziehbare Kinder zu unterrichten. Anscheinen hatte Iruka als kleiner Junge einen Freund gehabt, der als schwer erziehbar galt. Der Junge war Irukas bester Freund, bis seine Eltern staben und er wegen seines Umzugs zu Kakashis Familie nicht mehr mit ihm spielen konnte. Jahre später hatte Iruka die Todesanzeige seines ehemaligen Sandkastenfreundes in der Zeitung gelesen und sich mit seinen Eltern in Verbindung gesetzt. Anscheinend hatte keine Schule den Jungen länger als zwei bis drei Monate aufgenommen und am Ende wurde er vom Direktor der letzten Schule, der er besuchte, als gefährlich eingestuft und in die Psychiatrie übergeben. Dort war der Jungen unter starke Medikamente gesetzt worden und kam ein Jahr später als angeblich geheilt wieder nach Hause. Doch jeder Lebensgeist schien Irukas ehemaligem Freund zu fehlen. Die Eltern beschrieben ihren Sohn nach der Psychatrie als zombiehafte Erscheinung, die sich lautlos durchs Leben bewegte. Als die Eltern einen Skiurlaub machten und der Junge eine Woche alleine war hatte er die Chance genutzt und die Medikamente abgesetzt. Er hatte seinen Eltern einen zwanzigseitigen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er erklärte, dass die Medikamente ihn über kurz oder lang umbringen würde und er sich bei ihnen entschuldigen will, dass er den einfacheren und schnelleren Weg wählte, Überdosis! Iruka war fassungslos ob seiner Unfähigkeit seinem ehemaligen Freund zu helfen. Seit diesem Tag hatte er angeblich schwer erziehbaren Kindern Nachhilfeunterricht gegeben und auch in seiner Schule Klassenlehrern Hilfe angeboten, die angeblich schwer erziehbare Kinder unterrichteten. Viele dieser hoffnungslosen Fälle konnte Iruka durch die Schulzeit bringen und fand häufig recht plausible Gründe für das Auffällige verhalten der einzelnen Schüler. Der eine wurde von seinen Eltern verprügelt, der andere erhielt gar keine Aufmerksamkeit, der nächste wurde von seinem Onkel sexuell belästigt usw. Iruka konnte den meisten mit all ihren Problemen helfen und sie waren ehrenhafte Mitglieder der Gesellschaft geworden, die Irukas Schule seit Bestehen immer wieder mit Spenden unterstützten und noch heute Dankesbriefe an ihren ehemaligen Sensei schickten. Den Tagebüchern hatte er auch die tiefen Gefühle Irukas für Kakashi entnehmen können. Auch wenn sie sich ab und zu eher rau behandelten, die beiden liebten sich in einer Intensität, die Naruto nur beneiden konnte. Naruto freute sich heute sehr darüber, dass Iruka diesen Weg für sich gewählt hatte. Naruto tat Irukas alter Freund zwar leid, aber ohne ihn wären Naruto und viele andere Kinder und Jugendliche verloren gewesen. Nur durch den Selbstmord seines Freundes hatte Iruka sich der Schwererziehbaren angenommen. Auch, dass Iruka in Kakshi einen recht unkomplizierten Partner gefunden hatte, den Herkunft und vergangenes Verhalten einer Person überhaupt nicht interessierten und er seinen Liebsten einfach nur mit aller Kraft unterstützen wollte war ein Glückstreffer gewesen. Naruto wurde sich in diesem Augenblick einmal mehr darüber bewusst, dass er ohne die beiden sicher auf der Straße gestorben währe. Sein Vater hätte es nicht mehr lange durchgehalten. Es war fraglich, ob er sich nicht spätestens bis zu Narutos zwölften Geburtstag zu Tode gesoffen hätte. Jetzt regte sich etwas in Naruto, dass er momentan überhaupt nicht brauchen konnte, das schlechte Gewissen. Naruto plante hier immerhin gerade jeden und alles in der Schule auszuspionieren und das, wo Iruka und Kakashi großen Wert auf die Privatsphäre jedes einzelnen Schülers legten.

Doch Naruto musste Kurenais Geheimnis einfach lüften. Es hatte ihn gepackt und wenn ihn etwas packte, dann wurde er es einfach nicht mehr los. So war es einfach schon immer gewesen. Naruto hatte schon auf der Straße alle Bücher über Physik, Chemie und Biologie aufgesammelt oder auch gestohlen, die er finden konnte. Die Bücher hatten ihn schon in jungen Jahren gefesselt und er konnte einfach nicht wiederstehen. Egal wie groß auch das Risiko war beim Diebstahl geschnappt zu werden, oder wie gefährlich die Leute waren, denen die Bücher gehörten, Naruto musste sie haben! Zuerst hatte er Angst, er würde an Kleptomanie leiden, doch seit er die Bücher von Iruka und Kakashi bekam, hatte er nichts mehr gestohlen. Er erhielt hier Essen, Trinken, Unterkunft und Bildung. Konnte man mehr Glück im Leben haben als die Gewissheit, dass es ein Morgen geben würde? Naruto fehlten nur noch die echten Gefühle, die nicht auf einem schlechten Gewissen basierte, um absolut glücklich zu sein. Er blinzelte eine Träne weg und landete unsanft wieder in der Gegenwart.

Er hatte genug in Erinnerungen geschwelgt, jetzt galt es seine Observation der Schule zu initiieren! Naruto packte seine Abhörausrüstung zusammen und schlich sich leise aus der Wohnung. Er hoffte, dass die Strafarbeit einfach noch etwas länger dauern würde und rannte durch die Verbindung mit den Schlaftrakten. Schlaftrakt war sicher etwas übertrieben, doch wie sollte er es sonst nennen, das Mädchen- oder Jungs- Schlafeck? Die Schule bestand aus einem Hauptgebäude, in dem die Unterrichtsräume und die Schülerschlafräume mit samt Mensa und Baderäumen waren und einem seitlichen Nebengebäude, dass an das Hauptgebäude nachträglich angebaut worden war. Betrat man das Hauptgebäude durch den Haupteingang, dann stand man erst einmal in einem großen und weitläufigen Flur. Es führte eine Wendetreppe nach oben und rechts und links zweigte jeweils ein schmaler Flur ab. Ging man gerade aus, unter der Wendetreppe vorbei, dann kam man in die Mensa.

Genau diese betrat Naruto gerade. Hier könnten gut hundert Leute essen, doch die Schule hatte nur insgesamt 15 Schüler plus Lehrer und dessen Lebenspartner. Das Essen in der Mensa kochte Iruka immer vor und wärmte es dann zur Mittagspause auf. Ganz selten, wenn sich alle gut benommen hatten gab es zum Abendessen auch Pizza oder ähnliches. Die Mensa besaß auch einen Bereich, in dem ein Kühlschrank, eine Mikrowelle, ein Backoffen und ein Zweiplatten-Herd standen. Hier konnten die Schüler sich morgens und abends Brote schmieren oder gekaufte Produkte zwischenlagern. Es war eine eiserne Regel, dass jeder seine Produkte beschriften musste und niemand den Besitz eines anderen wegessen durfte. Natürlich hatte es auch hier schon kleinere Diebstähle gegeben, doch die Schüler rächten sich an dieser Schule auf andere Weise als an normalen Schulen. Der letzte Dieb war schwer verprügelt im Wäschekeller gefunden worden. Morgens erhielt jeder Schüler einen Korb mit Obst und Gemüse, zugeschnitten auf die persönlichen Essgewohnheiten. So erhielt Choji immer einen Mix, da er gesundes Essen allgemein nicht mochte. Ino erhielt immer zu ihrem Mix Heidelbeeren, Sakura Erdbeeren, Sasuke erhielt eher Tomaten und Naruto, ja der war wie Choji. Den Rest hatte er noch nie so genau beobachtete und wusste eigentlich gar nicht, wie Iruka ihre Körbe zusammenstellte. Aber das würde er ja schon bald erfahren. Mittags gab es immer etwas Warmes und vor allen Dingen gesundes, dass Iruka vorbereitet hatte. Den Schülern Messer oder Gabeln in die Hände zu geben war teilweise gefährlich, weshalb jedes Besteck hier eine Spezialanfertigung war. Sobald man es aus dem Raum mit hinaus nehmen wollte, schrillte ein Alarm los. Das galt besonders für den kleinen Bereich, in dem die Schüler sich Frühstück und Abendessen selbst zubereiten konnten. Das Besteck hatte eine Art integrierte Alarmsicherung. Naruto hatte sich dieses System einfallen lassen. Das Besteck wurde aus einem speziellen Material hergestellt. An den Seiten des Bereichs für die persönliche Essenszubereitung, der in ein Dreieck gegliedert war, standen Sensoren. Vom Boden, bis hin zur Decke nahmen diese alles wahr und gaben Alarm, sobald ein Besteckteil aus dem Bereich transportiert werden sollte. Aber nicht nur das, das Besteck gab außerhalb des Bereichs auch kleine Elektroschocks ab und so erhielt der Dieb leichte Verbrennungen, die ihn einwandfrei identifizieren würden aber niemals schlimm genug waren um Narben oder ähnliches zu hinterlassen. Die gleichen Sensorgen waren an der Türe zur Mensa angebracht. Das Besteck war somit weitgehend sicher vor unsachgemäßem Gebrauch. Hier müsste man sonst Angst um Leib und Leben haben. Die Schüler wurden beim Haupteingang auch mit einem versteckten Metalldetektor abgetastet. Natürlich gab es auch an dieser Schule anfangs einige Mutigen, die unbedingt zeigen wollten, dass sie vor nichts und niemandem Angst hatten und darum versuchten Besteck zu entwenden. Ohne Erfolg allerdings, Narutos Alarmanlage war perfekt!

Ansonsten war die Mensa recht langweilig. Auf der rechten Seite und somit gegenüberliegend des kleinen dreieckigen Bereichs war sozusagen die Essensausgabe. Naruto hatte einmal einen amerikanischen Film gesehen, wo viele Schüler in einer Schlange standen und dann Essen aus verschiedenen Glaskästen nahmen, um am Ende der Kästen, die warme Mahlzeit von einer Frau mit Haarnetz hinter einer Glasfront zu bekommen. Man zeigte einfach auf das Essen, dass man wollte und sie warf es einem lieblos auf den Teller. Die Einrichtung der Essensausgabe hier war ähnlich. Nur viel kleiner. Bei nur fünfzehn Schülern reichte ein kleiner Glaskasten, der die Nachspeisen enthielt und eine Art Tisch mit Wärmezufuhr um das jeweilige Hauptgericht aufzuwärmen und auszugeben. Natürlich standen immer auch ein paar Salate dabei, doch außer den Tomatensalat wurde eigentlich fast nie Salat gegessen. Und auch der Tomatensalat wurde nur von drei Schülern gegessen. Sasuke schien dieses rote Zeug beinahe abgöttisch zu lieben. Sakura und Ino machten es Sasuke nach.

Die beiden waren echt hoffnungslos, dachte Naruto bei sich, als er die Mensabetrat betrat, um die Abhörgeräte zu platzieren. Es gab zehn längliche Tische, an die jeweils zehn Personen passten. So hatte jeder Schüler auch beim Essen genug Privatsphäre um den anderen aus dem Weg zu gehen. Für Naruto hieß das, drei Kameras, die aus drei Richtungen den kompletten Raum einfangen konnten, an jedem Tischende, rechts und links je eine Wanze. An der Essensausgabe drei Wanzen und im Bereich für die privaten Nahrungsmittel auch noch einmal drei Wanzen um auch wirklich alles aufzeichnen zu können. Dann verließ er die Mensa wieder und überlegte, wie er diesen riesigen Flur abhören könnte.

Er musste sich eingestehen, dass er darüber überhaupt nicht nachgedacht hatte und jetzt vor einem riesen Problem stand. Er entschied sich ein Richtmikrofon zu nehmen und nur eine Kamera unter der Wendetreppe anzubringen. So hatte er zwar keinen genauen Überblick über den Flur, doch das Richtmikrofon befestigte er hinter einem kleinen Hohlraum, der nur mit einer Leiter zu erreichen war und wusste, dass er heute Abend noch ein Gerät basteln musste, mit dem er das Richtmikro ferngesteuert die Richtung wechseln lassen konnte.

Dann beeilte er sich in den kleinen Flur links neben dem Eingang zu kommen. Hier befestigte er vier Kameras, jeweils zwei auf jeder Flurseite und acht Wanzen, jeweils vier auf jeder Seite. Der Flur war nicht sonderlich lang und führte nur zu fünf Räumen.

Die beiden Räume auf der linken Seite wiesen mit ihren Fenstern zur Front des Gebäudes und waren Klassenräume, die über eine Türe noch einmal miteinander verbunden waren. Meistens benötigten sie zwar nur einen Klassenraum, aber manchmal wurde die Klasse auch geteilt, wenn beispielsweise spezielle Gruppenaufgaben gemacht werden sollten. Diese Räume waren mit jeweils vier Kameras und jeweils einer Wanze unter jedem Tisch, einschließlich des Lehrerpults schnell abhörfertig.

Die Türe am Ende des Flurs führte in einen Raum, der von drei Seiten her verglast war. Der Raum war so lang wie das Gebäude selbst und gut vierzig Meter breit. Hier machten sie Sport. Doch der Raum war so riesig, hier hätte man sich auch verlaufen können, wenn es irgendwelche Regale oder ähnliches gäbe, dass einem den Überblick verwehrte. Naruto musste lächeln während er die Sporthalle mit acht Kameras und zweiundzwanig Wanzen versah. Hier hatte Tenten versucht auszubrechen, indem sie beim Sport einen Basketball in die Scheiben schmiss. Der Ball prallte ab und flog ihr direkt ins Gesicht. Sie hatte eine gebrochene Nase und musste zum Arzt. Sie war der Schule also tatsächlich kurzzeitig entkommen. Seit dem wussten alle Schüler, dass die komplette Verglasung der Schule aus Panzerglas bestand. Die Fenster selbst waren auch mit Sicherheitsgriffen versehen und konnten ohne Schlüssel nur gekippt werden. Die meisten Fenster waren eh nur dekorativ und ließen sich überhaupt nicht öffnen. Wozu auch, die Räume waren, Dank Kakashis vollem Geldbeutel und den Spenden von Irukas ehemaligen Schützlingen, voll klimatisiert. Die Schule verlangte zwar nicht von jedem Schüler Schulgebühren, um niemanden zu benachteiligen, stellte es aber allen Familien frei, dennoch Schulgeld zu bezahlen. Kiba und Shino hatten keine Familie mehr, die Schulgeld zahlen könnte, auch Gai Sensei konnte sich kein Schulgeld für Lee leisten. Doch für den Rest wurde Schulgeld bezahlt.

Naruto hatte einmal ein Gespräch zwischen Iruka und Kakashi mit angehört, in dem Iruka sich über die hohen Zahlungen der Hyugas und Uchihas freute. Durch diese Zahlungen waren viele Ausflüge und Lernreisen für die Schüler möglich. Da aber kaum ein Museum, eine Galerie oder ein ähnliches Etablissement die Schüler von Irukas Schule in ihren Hallen wissen wollte mussten diese Aktionen immer unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit ablaufen und die Schüler wurden von mehreren Aufsichtspersonen begleitet. Für diese Ausflüge nahm sich Kakashi immer frei und sie baten dann noch zwei bis drei weitere Aufsichtspersonen den Ausflug mit zu überwachen. Der letzte Ausflug in ein Theaterstück war trotz der vielen Aufsichtspersonen ein lustiges Desaster geworden. Iruka hatte die Schüler in irgendein langweiliges Stück geschleppt und von der Wichtigkeit solcher Theaterbesuche gefaselt. Naruto mochte diesen langweiligen Zeitvertreib nicht und seine Mitschüler schienen hier weitgehend einer Meinung zu sein. Niemand wollte das Stück sehen! Dennoch gehorchten sie und setzten sich in die vierte Reihe des Theaters um ein seltsam geartetes Stück anzuschauen. Die Personen schrien und bewegen sich anscheinend völlig sinn- und verstandfrei. Zur Eskalation kam es dann, als ein Mann mit bloßer Hand auspresste und den Saft in seinen Mund laufen ließ um ihn dann einer Frau einzuflößen. Kiba sprang auf die Bühen und wollte der Frau auch Saft in den Mund spucken. Diese wollte Kiba natürlich weg schupsen, doch schon stand Shino da und drückte sie bestialisch lachend zu Boden, während Kiba sie immer und immer wieder anspuckte. Er versuchte sogar auch eine Orange in den Mund auszupressen. Doch er war zu ungeschickt und der Saft landete in seinem Auge. Darauf hin tobte er noch wilder und spuckte die Frau schreiend weiterhin an. Sakura und Ino gerieten in Streit darüber, wem das blaue Seidenkleid der zweiten Dame auf der Bühne besser stehen würde und sprangen auf um die Dame zu entkleiden. Sie wollten das Kleid beide anprobieren und Sasuke entscheiden lassen. Das veranlasste die Dame wild schreiend auf der Bühne auf und ab zu rennen. Doch wenn Sakura und Ino mal gemeinsame Sache machten, dann gab es eigentlich kein Entkommen und die Dame hatte keine Chance. Choji meinte er hätte Hunger und rannte nun ebenfalls auf die Bühne um eine Orange zu essen, die aber wegrollte. Er rannte ihr quer über die Bühne nach, um sie zu fangen. Komischerweise wurde sie aber immer wieder von irgendeinem der jetzt völlig hysterischen Schauspieler weggetreten. Einer der Schauspieler versuchte Shino von der Dame weg zu ziehen und eine dritte Dame, die aus dem Nichts hinter der Bühne hervor geeilt war, versuchte Kiba von der Bühne zu bekommen. Das sahen Gaara und Temaria als Angriff auf ihre Klassenkameraden an und eilten ihnen zu Hilfe. Sasuke starrte ungläubig auf die Bühne, während Shikamaru laut lachend verkündete, dieses Stück seie das Beste, in dem er je gewesen war. Neji und Tenten schienen sich zu langweilen und sprengen nun ebenfalls auf die Bühne um die weitgehend verängstigten Schauspieler noch weiter hin und her zu scheuchen. Tenten zog sogar eine kleine Granate, die aber nur stinkenden Rauch fabrizierte. Nun begann das Publikum der ersten drei Reihen ebenfalls in wilder Panik das Gebäude fluchtartig zu verlassen. Durch diese Flucht bekam Shikamaru einen Ellenbogen ins Gesicht, Lee einen Tritt und auf Sasuke landete eine hysterisch schluchzende Frau, die ihm beinahe die Nase gebrochen hätte. Naruto spürte wie ihm zwei Leute einfach auf den Fuß traten und das Chaos war perfekt. Shikamaru drehte durch und packte sich den erst Besten Gast um auf ihn einzuschlagen, Lee meinte sich nun verängstigt wehren zu müssen und schlug alle Personen nieder, die sich ihm näherte, während Sasuke die Frau von sich schubste und gelangweilt seufzte. Naruto sah das Chaos mit gemischten Gefühlen und fragte sich, wieso Kakashi es so weit hatte kommen lassen und wo Iruka war. Beide waren nicht mehr im Raum und die zwei eingeladenen Aufsichtspersonen, Lehrer einer anderen Schule, saßen verängstigt auf ihren sitzen und hielten die Hände über die Köpfe, als ob sie so irgendetwas ausrichten könnte. Dieser Tumult dauerte etwa vier Minute, bis ein donnerndes „STOP“ von Kakashi ertönte. Er und Iruka Sensei waren anscheinend eben wieder hereingekommen und sie trugen doch tatsächlich Popcorn in Händen. Das gab es hier aber gar nicht, was bedeuten musste, dass sie das Gebäude verlassen hatten um sich das Popcorn zu kaufen. Tolle Aufsichtspersonen schoss es Naruto damals in den Sinn und er musste grinsen. Auf das Stop von Kakashi reagierte die Klasse aber sofort, und als die umstehenden merkten, dass sich die Verrückten wieder unter Kontrolle zu haben schienen entspannte sich die Lage. Natürlich musste Irukas Klasse das Theater sofort verlassen und erhielt lebenslanges Hausverbot, aber diese Aufführung schaffte es mehrmals aufs Titelblatt der Regionalzeitung. Ein Kritiker musste das Stück von einem der hinteren Ränge aus gesehen haben und er beschrieb das Eingreifen der Klasse als Segen für ein völlig unbrauchbares Theaterstück. Die Klasse sammelte eine Weile alle Artikel und zu Irukas Ärger wollten sie wieder einmal ein Theaterstück aufführen. So weit ließ es Iruka aber nicht kommen.

Doch ein Blick auf die Uhr verriet Naruto, dass er sich dringend beeilen musste. Neben der Sporthalle war ein Geräteraum. Er war über den Flur oder direkt durch die Sporthalle zu erreichen, diesen Raum verwanzte Naruto nur, da eine Kamera bei all den Geräten kaum etwas gebracht hätte. Er sah ja durch die Kameras in Sporthalle und Flur, wer den Raum betrat und hörte dann alles mit.

Der Raum neben dem Geräteraum und somit der über den schmalen Flur auf der rechten Seite liegende erste Raum war immer abgeschlossen. Hier bewahrte Iruka diverse Substanzen für Chemie und Physik auf. Nicht einmal Naruto kam an den Schlüssel für diesen Raum. Also musste er sich gedulden, bis sie nächste Woche Physik hatten und er für Iruka etwas aus dem Raum holen sollte. Hier würden eine Kamera und drei Wanzen ausreichen.

Schnell eilte er durch die große Eingangshalle in den vom Haupttor aus gesehen rechten schmalen Flur. Hier waren auf der rechten Seite zwei Türen, die jeweils in einen Klassenraum führte. Der eine für Chemie, der zweite für Physik. Beide Räume verwanzte Naruto unter jedem Tisch und mit einer Kamera in jeder Ecke.

Dann ging er zurück an den Anfang des Flurs, zu den linken Türen.

Hier waren die Toilettenräume. Die erste Türe führte in die Mädchentoilette. Naruto schluckte hart und betrat dann mutig die unbekannten Gefilde. Es sah genau so aus wie in den Toiletten für die Jungs, nur dass statt Pissoirs Automaten mit Binden und Tampons zu finden waren. Es gab drei kleine Kabinen mit jeweils einer Toilette und einen großen Spiegel über drei Waschbecken. Naruto wollte keine Privatsphäre in diesen Räumen stören und befestigte nur zwei Kameras, die aufzeichnen sollten, wer den Raum betrat und wer vor dem Spiegel stand oder in eine Toilettenkabine ging. Er befestigte in jeder Kabine eine Wanze und zwei Wanzen über dem Spiegel. Dann kam noch eine Wanze zwischen die Automaten für die Damenhygieneartikel und schon verließ er beinahe fluchtartig die Damentoilette.

Schwer atmend lehnte er sich im Flur erst einmal an die Wand. Wieso hatte ihn dieser Besuch jetzt so mitgenommen? Naruto war ein Kind der Straße, hatte schon viel gesehen und erlebt und dann machte ihn ein kurzer Besuch auf einer Mädchentoilette so fertig?

Er atmete noch einmal tief ein und betrat dann die Toilette der Jungs. Auch hier brachte er nur zwei Kameras an, die nicht zu tief in die Intimsphäre der Toilettenbesucher eingreifen würden. Dann wurde auch hier in jeder Toilettenkabine eine Wanze angebracht und zwei hinter dem Spiegel. Bei der Anbringung von Wanzen auf den Pissoirs war das etwas komplizierter. Naruto holte sich eine Leiter und brachte die Wanzen außerhalb der Sichtweite an. Zwei an der Zahl.

Dann räumte er die Leiter wieder weg um in den letzten Raum, am Ende des Flurs zu gehen. Es war eine Art Heimkino für die Schüler. Eilig brachte er im Raum an jeder Ecke eine Kamera an und verwanzte ihn so gut es ging mit vierzehn Wanzen.

Jetzt rannte er beinahe um noch rechtzeitig nach oben zu kommen. Hier erreichte er über die Wendetreppe einen schmalen Flur, der sowohl nach rechts als auch nach links abzweigte. Links lagen die „Schlafsäle“ der Mädchen. Es waren insgesamt sechs kleinere Zimmer und am Ende des Gangs ein Gemeinschaftsbad. Jedes Zimmer hatte noch eine kleine Nasszelle in der man ein Spülbecken und eine enge Dusche, sowie ein WC vorfand. Eilig rannte Naruto in das erste Zimmer auf der rechten Seite des Flurs. Es war Tentens Zimmer. Er brachte am Eingang eine Kamera an und eine im Wohnbereich. Die Nasszelle verwanzte er lediglich. Das Zimmer selbst bekam im Wohnbereich eine Wanze und im Eingangsbereich. Da es so klein war würde das ausreichen. Neben Tentens Zimmer lag Temaris Zimmer, in dem er die gleiche Anzahl Kameras und Wanzen platzierte. Danach das Zimmer von Sakura daneben und dann das Zimmer von Kurenai gegenüber. Das Zimmer von Ino lag gegenüber Temaris Zimmer und das letzte Zimmer bewohnte Hinata. Alle Räume wurden von Naruto identisch mit Kameras und Wanzen überwachungsmöglich gemacht.

Jetzt musste Naruto sich wirklich beeilen. Es schlug bereits halb Sechs und viel Länger würde Iruka nicht weg bleiben. Er rannte in das Gemeinschaftsbad und fand einen großen Raum mit vielen Waschbecken und einigen geräumigeren Duschen vor. Auch hier wollte er nur verwanzen ohne Kameras aufzuhängen und befestigte sieben Wanzen an verschiedenen Stellen im Raum. Als er das Bad verließ brachte er noch sechs Kameras im Flur an und verwanzte ihn über jeder Türe. Dann rannte er hinüber zu den Jungs und verwanzte die Zimmer und das Gemeinschaftsbad, die genau so aufgebaut waren, wie die der Mädchen, auf exakt die gleiche Weise. Hier begann er rechts mit dem ersten Zimmer von Shino, dann kam das Zimmer daneben von Neji, dann das Zimmer von Lee. Gegenüber von Lee lag Shikamarus Zimmer und daneben das von Choji. Neben Chojis Zimmer lag der Raum von Gaara.

Sasuke und Kiba hatten zwei extra liegende Zimmer. Hierzu musste man wissen, dass es vor dem Flur zu den Schlafräumen der Jungs die Möglichkeit gab auch nach hinten, also sozusagen links vorbei in einen anderen, angebauten Flur zu gehen. Dieser Flur führte zu vier weiteren Zimmern und am Ende des Flures gab es eine Durchgangstüre in die kleine Wohnung von Iruka, Kakashi und Naruto.

Sasuke und Kiba bewohnten jeweils eines der Zimmer, die anderen beiden waren leer und abgeschlossen. Die Zimmer von Kiba und Sasuke unterschieden sich aber von denen der anderen. Hier gab es größere Wohnbereiche und ein Badezimmer mit einer richtigen Dusche und genug Platz für einen kleinen Schrank für Handtücher, Hygieneartikel etc. Für diese Räume benötigte Naruto jeweils drei Kameras und auch mehr Wanzen als bei den anderen.

Als er endlich fertig war brachte er noch vor der Abzweigung der beiden Flure eine Kamera und drei Wanzen an und ging dann wieder in den Flur der in ihre Wohnung führte. Er brachte hier zwei Kameras auf der linken Seite an. Da die Zimmer auf dieser Seite leer standen benötigte er rechts keine Kameras. Dann brachte er noch über der Türe zu Sasuke Zimmer, zu Kiba Zimmer und in die Wohnung jeweils eine Wanze an.

Jetzt öffnete er mit seinem Schlüssel die Türe, die in die Wohnung führte und schloss sie wieder. Auch hier brachte er eine Kamera und eine Wanze an. Er stand gerade in einem Quadratischen Raum, der zwei Türen hatte. Die Türe gerade aus würde direkt in den Flur der Wohnung führen und war ebenfalls nur mit einem Schlüsse zu öffnen. Die Türe rechts neben Naruto führte über eine Treppe in den unteren Teil des Anbaus. Er öffnete sie und betrat die Treppe. Auch hier brachte er eine Kamera und mehrere Wanzen im Treppenhaus an. Unten gab es wieder eine Türe.

Diese Führte in den Gemeinschaftsraum. Hier standen einige Spieltische. Es gab Billiarde, Tischkicker, Darrt und komischer Weise auch ein Klavier. Diesen Raum füllte Naruto wieder mit vier Kameras und sechs Wanzen.

Dann ging er gerade durch den Raum hindurch auf die nächste Türe zu. Hier war die Wäschekamer. Jede Woche durften die Schüler mittwochs von sechzehn bis zwanzig Uhr hier ihre Wäsche waschen und aufhängen. Dazu standen sechs Waschmaschinen und zwei Trockner bereit. Quer durch den Raum waren auch Wäscheleinen gespannt und auch dieser Raum war immer verschlossen. Seit ein Schüler vor etwas über vier Jahren in eine der Waschmaschinen gestopft werden sollte und Iruka das nur durch sein zufälliges Auftauchen verhindern konnte, durfte dieser Raum nur noch unter Aufsicht betreten werden. Entweder waren Iruka, Kakashi oder Naruto für die Aufsicht verantwortlich, oder es kam eine Person von außerhalb. Hier brachte Naruto nur eine Kamera und drei Wanzen an.

Wieder durchquerte er den Raum hin zu einer verschlossenen Türe und schloss diese auf. Jetzt stand er in einer kleinen Garage. Hier standen Kakashis und Irukas Auto. Da Kakashis Motorrad auch hier war musste er bereits zuhause sein. Zu Narutos Glück hatte er ihn nicht beim Anbringen der Wanzen und Kameras überrascht. In dieser Garage standen auch die Fahrräder der Schüler. Hier brachte Naturo ebenfalls nur eine Kamera und drei Wanzen an.

Dann ging er zurück und verschloss alle Türen sorgfältig. In dem kleinen quadatischen Vorflur entließ er dann die angesammelte Luft laut aus seinen Lungen. Das war wirklich anstrengender gewesen, als er gedacht hätte. Und dass er so viele Wanzen und Kameras brauchen würde hatte er auch nicht gedacht. Es blieben noch zwei Ersatzwanzen und eine Kamera übrig, die er in seine Tasche unter seine DS legte. Dann betrat er die Wohnung und wurde von einem himmlischen Duft nach Rahmen in die Küche gelockt. Als er die Küche betrat sah er Kakashi am Herd stehen und das Abendessen vorbereiten. Naruto warf seine Tasche unachtsam in eine Ecke und rannte an den Schrank, um den Tisch zu decken. Gerade als Kakashi und Naruto sich setzten betrat Iruka die Küche. Kakashi schob ihm seinen Teller hin und sie begannen gemeinsam zu essen.

Irgendetwas lag aber in der Luft, das spürte Naruto. Weder Iruka noch Kakashi sprachen und es wurde ein sehr stilles Abendessen. Das gab es sonst kaum, die beiden waren eigentlich immer in lebhafte Gespräche verwickelt. So eine Stille hatte Naruto erst wenige Male erlebt und immer nur dann, wenn die beiden einen ernsthaften Streit hatten. Naruto fühlte sich unwohl und beendete diese Stille mit einer Frage nach seinen Aufgaben. Er verwickelte Iruka in ein Gespräch zu den verschiedenen Ansätzen der Mathematik bei ein und demselben Problem zu einer Lösung zu kommen und Kakashi begann irgendwann den Tisch abzuräumen. Naruto wollte ihm helfen, doch Iruka verlangte erst Narutos Arbeitsblätter, die er heute bearbeiten sollte, während seine Klassenkameraden ihre Strafarbeit verrichteten. Eilig holte Naruto die Blätter und während Iruka sie durchsah begann Kakashi plötzlich zu fluchen. Naruto drehte sich um und sah, dass Kakashi anscheinend beinahe über seine achtlos hingeworfene Tasche mitten in der Küche gefallen wäre. Er sah wütend auf und schnappt dann die Tasche um sie ins Schlafzimmer zu werfen. Naruto zuckte zusammen und Iruka sah Kakashi strafend an, als dieser wieder in die Küche kam. Doch der machte jetzt einfach auf dem Absatz kehrt und ging ins Wohnzimmer. Kurze Zeit später konnte man die Übertragung irgendeines Fußballspiels hören. Iruka seufzte hörbar. „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Naruto hatte die Frage ausgesprochen, noch bevor er sich dessen bewusst war. Er hatte eine unglaubliche Angst davor, dass Iruka und Kakashi ihn nicht mehr um sich haben wollten und ihn verstoßen würden. Darum bemühte er sich meistens alles richtig zu machen. Aber er wäre nicht Naruto, wenn dass immer klappen würde. Iruka legte seine Hand auf die von Naruto und lächelte ihn an. „Mach dir keine Sorgen, er hat nur einen schlechten Tag.“ Dann nahm er Narutos Arbeitsblätter und ging ins Schlafzimmer.

Naruto sackte kurz in sich zusammen. Kakashi schrie sonst eher rum oder schimpfte wie ein Rohrspatz, wenn er einen schlechten Tag hatte. Das hier war etwas anderes. Und Iruka schien nicht mit Naruto darüber sprechen zu wollen. Schnell sprang er auf und rannte in sein Zimmer. Er musste sich jetzt ablenken. Zu viel über eine unbekannte Situation nachzudenken machten Naruto Angst. Er landete dann immer mit seinen Gedanken wieder auf der Straße. So war es immer. Dachte er darüber nach, ob er auf eine normale Schule gehen könnte, dann geriet er ins phantasieren und sah sich den Lehrer anpöbeln oder einen Schüler verprügeln. Er sah die Polizei bei Iruka stehen und die Eltern aller Schüler von Irukas Schule, die ihre Kinder von der Schule nehmen wollten. Irukas schlechtes Gewissen Naruto gegenüber war nicht so tief, dass er für Naruto seinen Lebenstraum aufgab. Also schickte er Naruto zurück auf die Straße. So war es immer. Egal welches Szenario er sich ausmalte, es endete damit, dass Iruka und Kakashi ihn wegschickten.

Also lenkte er sich schnell ab. Er versuchte die Frequenz der Wanzen einzustellen. Doch das stellte sich als ziemlich schwierig heraus. Er hatte anscheinend beim Bau und der Anbringung einen Fehler gemacht, denn die Wanzen sendeten auf unterschiedlichsten Frequenzen. Er versuchte alles, musste aber einsehen, dass er alle Wanzen und Kameras neue justieren müsste um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Dafür hatte er weder die Zeit noch die Möglichkeit, also entschied er sich um. Er begann die Frequenzen nach den einzelnen Kameras und Wanzen zu durchsuchen und notierte sich dann die Sendeplätze. Jetzt musste er nicht nur den ferngesteuerten Dreharm für die Kamera im Eingangsbereich bauen, sondern auch noch ein Gerät, dass alle Frequenzen gleichzeitig empfangen und auf das Aufnahmegerät umleiten konnte. Das war doch zum Mäusemelken hier.

Er sprang auf und rannte in den Flur. „Ich muss noch mal kurz weg, bin aber in etwa einer Stunde wieder da.“ Rief er, bevor er versuchte die Wohnung zu verlassen. Doch da hatte er die Rechnung ohne Kakashi gemacht.

Narutos Arm wurde gepackt und er stand Kakashi gegenüber. Intuitiv bückte er sich unter Kakashi weg und zog seine Arme über seinen Kopf. So packte Kakashi ihn meistens nur beim Kampftraining, bevor er Naruto zeigte, wie schlecht seine Deckung doch war. Doch Kakashi lies ihn einfach wieder los. „Um die Zeit gehst du nirgendwo alleine hin. Ich hole meinen Mantel!“ Naruto blieb wie versteinert stehen. – Um diese Zeit?- Wiederholte er gedanklich und sah zum ersten Mal auf die Uhr. Es war bereits zehn Uhr durch und er hatte es nicht gemerkt. Die Sendersuche war wohl doch umfangreicher gewesen, als er gedacht hatte. Doch was sollte er jetzt tun? Hatte Oruchimaru denn überhaupt noch offen?

Und um diese Zeit war Naruto auch schon lange nicht mehr in der Gasse gewesen. Doch er brauchte die Teile. Würde er die heute nicht bekommen, dann könnte er heute Nacht nicht den Dreharm anbringen und er müsste in seinem Bett liegen und seiner Phantasie nachgehen. Er zitterte und hoffte inständig, dass Oruchimaru nicht geschlossen hatte. Als Kakashi mit seinem Mantel vor ihm stand schluckte Naruto schwer. „Ich will zu Oruchimarus.“ Kakashis Blick verfinsterte sich augenblicklich. Naruto bückte sich erneut, als erwartete er jetzt Schläge, wie ein geprügelter Hund. Kakashi seufzte. Der Mann seufzte selten. Iruka war der Seufzer von ihnen, nicht Kakashi. Naruto sah irritiert auf. Doch Kakashi hatte sich umgedreht und verabschiedete sich von Iruka. Wann war der denn in den Flur gekommen? Iruka legte Naruto noch einen Schal um und erfühlte sich wie ein fünfjähriger. Doch als Iruka ihm dann auch noch ein Bussy auf die Stirn platzierte wurde er knall rot. „Nicht, ich bin doch keine fünf mehr.“ Stieß Naruto hervor und sah dann entsetzt zu Iruka. Der Ausdruck in Irukas Augen hatte sich verändert. Da lag etwas in Irukas Blick, dass kannte Naruto nicht und es machte ihm Angst. „Gut, dann entschuldige bitte.“ Mit diesen Worte, die Iruka ungewohnt kühl ausgesprochen hatte drehte er sich um und ging ins Schlafzimmer.

Kakashi zog an Narutos Schulter und dieser löste sich aus seiner Starre. Was war hier gerade passiert? Wieso war Iruka so komisch zu Naruto? Hatte er vielleicht irgendetwas falsch gemacht? War es so schlimm, dass Naruto Irukas Bussy nicht wollte? Naruto biss sich auf den Finger und Kakashi zog ihm den Finger aus dem Mund. „Mach dir keine Sorgen, er hatte heute nur einen harten Tag. Die Klasse war nicht so artig, wie er es gern gehabt hätte.“ Kakashi grinste Naruto frech an, doch das Grinsen war nicht echt. Naruto kannte Kakashi nun lange genug um zu merken, wann er log und momentan log er ganz sicher.

Naruto seufzte und fragte sich gerade ob Iruka sie jetzt alle mit dem Seufzen angesteckt hatte, bevor er die Türe öffnete und ins Freie trat. Es war sehr kalt geworden und Naruto war Iruka für den Schal wirklich dankbar. Kakashi und er liefen schweigend die verlassenen Straßen entlang und als sie sich der berüchtigten Seitenstraße näherten wurde es totenstill. Es schien, als würden sich nicht einmal Insekten hier her verirren. So bei Nacht war diese Straße wirklich furchteinflößend. Naruto war sich absolut sicher, wenn Kakashi nicht dabei gewesen währe, dann hätte er jetzt bereits den Rückweg angetreten und sich in seinem Bett versteckt.

Plötzlich sprang etwas Schwarzes vor Naruto und dieser schrie entsetzt auf und sprang einen Schritt zurück. Dummer weise hätte der damit Kakashi beinahe umgeworfen. Dieser begann hinter Naruto zu beben. Das konnte Naruto deutlich spüren, weil er Rücken an Brust mit Kakashi stand. Naruto fürchtete schon die Schläge, noch mehr als den unbekannten Feind, der einen Schritt vor ihm lauerte. Doch dann begann Kakashi herzhaft zu lachen. So laut und herzhaft hatte Naruto ihn selten lachen gehört. Das nächste was er wahrnahm war eine sachte Bewegung an seinem Bein und ein leises „Meou“. Naruto sah genauer hin und erkannte zu seinen Füssen eine schwarze Katze.

Er nahm das Tier hoch und kraulte es. Jetzt war ihm auch klar, wieso Kakashi nicht wütend war, sondern lachte. Naruto hatte sich vor einer Katze beinahe zu Tode erschreckt. Das war lächerlich. „Du bist doch noch ein Teenager. Das beruhigt mich. Du tust immer so erwachsen, dass man schon Angst bekommt, du willst gleich morgen ausziehen.“ Kakashi lachte immer noch und Naruto drehte sich entsetzt zu ihm um. „Ich soll ausziehen?“ Kakashi hörte auf zu lachen und strupelte Naruto durchs Haar. Das mochte er sonst überhaupt nicht, doch jetzt gerade stand er unter Schock. „Garantiert nicht! Wer soll uns denn sonst so unterhalten wie du mich eben unterhalten hast? Du ziehst gefälligst nie aus, verstanden?“ Kakashi zog Naruto in seine Arme und er krallte sich an Kakashi fest. Naruto hatte sich vor Kakashis Worten, betreffend eines Auszugs, mehr erschreckt, als vor der Katze und zitterte leicht. Sie lösten die Umarmung schnell wieder und gingen dann weiter. Die Katze folgte ihnen und Naruto beschloss, bei Oruchimarus nach Katzenleckerlies zu fragen.

Erst jetzt drangen Kakashis Worte wirklich zu Naruto durch, er dürfte niemals ausziehen und müsste sie immer unterhalten? Das war zwar im Scherz gesagt, aber er war doch kein Clown, der zur Unterhaltung da war. Und was sollte das bedeuten, dass er noch ein Teenager wäre? Er versuchte hier alles um den beiden nicht zu sehr zur Last zu fallen und verdiente sich durch Botengänge oder das Austragen der Sonntagszeitung sein Taschengeld selbst. Für den Führerschein hatte er fast schon genug gespart und auch daheim half er so gut er konnte bei allem Möglichen. Er führte Reparaturen im Schulgebäude oder außerhalb des Schulgebäudes durch, er erfand Alarmanlagen für Besteck, er erfüllte jede ihm übertragene Aufgabe gewissenhaft, ja er hatte sogar schon Kakashis Kurse für Anfänger übernommen, als Kakashi krank war. Naruto mochte vieles sein, aber sicher kein Teenager mehr!

Als er aufsah stand er direkt vor Oruchimarus Türe und fragte sich, was er jetzt tun sollte. Es brannte eine Lampe über ihnen, so dass Oruchimaru sie auf seinem Display sehen müsste. Und tatsächlich ertönte ein leises Summen. Naruto und Kakashi traten ein und befanden sich wieder in diesem gepanzerten Verkaufsraum. Naruto eilte direkt zu Oruchimarus und Kakashi blieb am Eingang stehen. Kakashi war schon ein paar Mal mit hier gewesen und es lief immer gleich. Er blieb in der Nähe des Eingangs und Naruto suchte zusammen was er brauchte. Oruchimaru beäugte Kakashi zwar argwöhnisch, aber Naruto empfing er eigentlich immer freundlich. Und wieder lächelte Oruchimaru so, dass sich bei Naruto eine dicke Gänsehaut bildete. Er beugte sich dennoch etwas näher zu Oruchimaru und flüsterte ihm zu, was er brauchte. Oruchimaru grinste noch breiter und verschwand hinter einigen Regalen.

Er wirbelte durch den Laden, als würde er ein Balletstück aufführen und kehrte bereits nach wenigen Minuten mit allem an den Verkaufstisch zurück. Sogar ein paar Leckereien für Katzen hatte Oruchimarau vorrätig. Er tippte auf seinem Taschenrechner herum und Naruto wollte nach seinem Geldbeutel greifen. Doch der griff ins Leere. Entsetzt begann er zu suchen und Oruchimaru verkündete die Kaufsumme mit irgendetwas über fünfzig Euro. Naruto wurde panisch. Er hatte seinen Geldbeutel noch nie verlegt und noch nie verloren. Wo war das Ding?

Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Wahrscheinlich hast du ihn auf dem Schreibtisch liegen lassen. Da lag er heute Morgen zumindest.“ Mit diesen Worten legte Kakashi hundert Euro auf den Tresen und begann die Teile einzupacken. Manche Teile beäugte er argwöhnisch, doch Naruto war zu entsetzt um zu realisieren, dass Kakashi diese Teile eigentlich nicht sehen sollte. Wie sollte er das denn bitte erklären? Doch dann sah er Kakashi entsetzt an. „Ich gebe es dir gleich daheim zurück. Es tut mir so leid ich wollte nicht…“ Weiter kam er nicht, denn Kakashi hielt ihm einfach den Mund zu. „Du hast neulich mal wieder einen von Irukas Tests mit gemacht und die volle Punktzahl erreicht. Das hier ist deine Belohnung dafür.“ Er zwinkerte Naruto zu und hielt ihm dann eine der zwei Tüten hin. Die Katzenleckerlies hatte er auf dem Verkaufstisch liegen lassen und Naruto griff automatisch danach. Dann bedankte er sich noch bei Oruchimaru und verließ den Laden. Draußen wartete die Katze bereits auf weitere Streicheleinheiten und Naruto belohnte sie mit einigen Leckerlies. Die Katze maunzte vergnügt und machte sich über ihre Beute her, während Naruto und Kakashi den Heimweg antraten.

 

Naruto hatte sich auf dem Rückweg noch mehrmals bei Kakashi bedankt und versprochen, dass er sich auch weiterhin Mühe geben würde. Daheim angekommen baute er zuerst den Drehhalter für die Kamera in der Eingangshalle. Er wurde schnell fertig und konnte bereits um ein Uhr nachts in die Empfangshalle schleichen um das Richtmikrofon auf dem Dreharm zu befestigen um danach alles wieder in der hohlen Stelle der Wand hinter einem dünnen Poster zu verstecken. Er testete noch die Fernsteuerung für den Dreharm. Es war eine billige Fernbedienung, mit der man sonst einen Fernsehapparat bediente, doch Naruto hatte sie modifiziert und sie tat ihren Dienst hervorragend. Naruto hatte natürlich auch einen Verstärker bei Oruchimaru gekauft, damit er mit der Fernbedienung auch von seinem Zimmer aus die Richtung des Richtmikrofons steuern konnte. Dann rannte er leise in sein Zimmer und begann den Frequenzempfänger zu bauen. Es wurde wieder eine lange Nacht, doch da am nächsten Tag Samstag war würde ihn Iruka nicht stören kommen. Gegen vier Uhr morgens fielen ihm dann aber doch die Augen zu.

Erste Überwachung mit Peinlichkeitsfaktor

Er öffnete sie erst um halb drei wieder. Er hatte tatsächlich knapp über zehn Stunden geschlafen! Das war unfassbar, wie konnte er nur so dermaßen verschlafen? Und warum hatte ihn eigentlich niemand geweckt? Eilig rannte er aus seinem Zimmer und merkte, dass die Wohnung leer war. Es lag ein Zettel auf dem Esstisch, mehr fand Naruto nicht.

 

- Guten Morgen Naruto,

wir sind heute zu einem Fest eingeladen. Es kann später werden.

Dein Essen steht vorbereitet im Kühlschrank, bitte einfach nur

in der Mikrowelle aufwärmen. Zu Abend kannst du dir eine Pizza

bestellen, das Geld dafür liegt auf der Kommode im Flur.

Wir wünschen dir einen schönen Tag

Iruka und Kakashi -

 

Warum waren sie ohne ihn gegangen? Sie fragten ihn doch sonst auch immer! Gut, er sagte zwar immer nein weil er ihnen nicht zur Last fallen wollte, aber jetzt fragten sie nicht einmal mehr?

Naruto fiel ein, dass Kakashi gestern etwas von ausziehen gesagt hatte. Wollten die beiden ihre Wohnung etwa endlich wieder für sich? Störte der unerwünschte dritte, der nur aufgrund ihres Mitleids überhaupt seine Daseinsberechtigung in ihrem Zuhause hatte?

Naruto schluckte schwer. Er musste sich jetzt dringend ablenken. Er wärmte das Essen, ging danach ins Bad und dann setzte er sich wieder an seine Abhörmission.

Die Wanzen und Kameras hatten sich anscheinend irgendwann in der Nacht automatisch aktiviert und das Gerät zeichnete bereits eifrig auf. Naruto versuchte alle Wanzen anzusprechen und erhielt auch von jeder ein Echo Es funktionierte!

Danach begann er das Bildmaterial zu prüfen und auch das war bisher einwandfrei aufgezeichnet worden. Er freute sich riesig, dass alles geklappt hatte. Jetzt konnte er endlich Kurenais wahre Identität klären!

 

Zu seinem Leidwesen war ihr Zimmer leer. Auch sonst konnte er sie nirgends auf dem Schulgelände ausmachen, zumindest nicht im Gebäude. Naruto wurde klar, dass er im Außenbereich gar keine Kameras angebracht hatte! Wütend über diesen Fauxpas rannte er wieder aus seinem Zimmer und schnappte Schlüssel und Geldbeutel um erneut zu Oruchimarus zu gehen. Er hatte ja alle Wanzen und Kameras verbaut und musste jetzt neue kaufen. Wie viele er wohl für den gesamten Außenbereich brauchen würde? Und sie müssten ja auch Wetterfest sein. Ob das teurer würde? Naruto rannte noch einmal zurück und lief über den gesamten Schulhof. Er erkundete jede Ecke und jeden Winkel und suchte die besten Plätze für die versteckten Kameras und die Wanzen. Naruto ärgerte es riesig, dass er keine normalen Kameras nehmen konnte. Aber die wären natürlich sofort aufgefallen, weshalb er kleine Kameras gekauft hatte, die auf einen Jackenknopf passen würden. Die waren natürlich entsprechend teurer als die normalen Kameras und das bei seinem eh schon begrenzten Budget für solchen Nonsens. War die Idee Kurenais wahre Identität zu klären vielleicht doch eine Schnapsidee gewesen?

Nach Narutos Schätzung würde er noch weitere fünfundzwanzig Kameras und ca. siebenundvierzig Wanzen benötigen, um alles überwachen zu können. Das wurde allmählich wirklich ein teurer Spaß. Und das obwohl Kakashi die Ausrüstungsstücke gestern bezahlt hatte. Plötzlich fiel Naruto siedend heiß ein, dass Orushimaru überhaupt kein Wechselgeld gegeben hatte!

Naruto rannte wüten los. Das ging doch nicht, dass Oruchimaru Kakashi kein Wechselgeld gegeben hatte! Doch vor dem Tor musste er hart abbremsen, weil er sonst gefallen wäre. Da saß das kleine schwarze Kätzchen von gestern direkt vor ihm und maunzte ihn an. Er sah das süße Tier völlig verdattert an und griff automatisch in seine Tasche. Da waren noch Katzenleckerlis. Schnell packte er danach und ging in die Knie. Er fütterte die Katze und begann sie zu streicheln. Das arme Tier bestand nur aus Haut und Knochen und war sicher für sein Alter unterernährt. Naruto wünschte sich schon immer ein Haustier. Aber an der Schule gab es Regeln und eine davon lautete, keine Haustiere.

Für Kiba war eine Ausnahme gemacht worden. Wobei man es nicht als Ausnahme bezeichnen konnte, immerhin lebten die Hunde ja nicht im Wohnbereich, sondern im Zwinger vor der Schule. Dennoch war es Schulgelände und die Aufnahme von Kiba und seiner Familie war länger recht umstritten gewesen. Iruka wollte niemanden benachteiligen, der sein geliebtes Haustier daheim lassen musste um dann jetzt zu sehen, wie ein Junge mit seinem ganzen Rudel hier einzog. Doch letztlich wurde von Kakashi und Naruto einfach der Zwinger gebaut und Irkua vor vollendete Tatsachen gestellt.

In diesem Augenblick bellte einer der Hunde und die Katze rannte verschreckt davon. Naruto sah ihr noch kurz nach, bevor auch er sich auf den Weg machte.

 

Bei tage sah die Gasse nicht mehr ganz so furchteinflößend aus, wie bei Nacht. Naruto betrat Oruchimarus Geschäft wie am Tag zuvor und trat auf Oruchimaru zu. Dieser winkte ihm aber ab. Hinter Naruto öffnete sich wieder die Türe und erneut trat Gai ein. Er sah immer noch mitgenommen aus, lächelte Naruto aber gezwungen zu, ehe er wieder in das Hinterzimmer ging. Naruto hörte erneut einen Schrei, dieses Mal aber nicht ganz so entsetzlich, wie am Tag zuvor. Oruchimaru drehte sich jetzt Naruto zu und erkundigte sich nach seinem Begehr.

Naruto beschwerte sich erst einmal über das fehlende Wechselgeld und Oruchimaru tat es mit einem Lächeln als Vorkasse ab. Er würde das Wechselgeld bei Narutos nächstem Einkauf in Abzug bringen. Naruto nickte und vertiefte sich dann mit Oruchimaru in ein Gespräch, was für eine Ausrüstung er bräuchte um ein Außengelände zu überwachen.

Oruchimaru wurde hellhörig und erkundigte sich, was sonst gar nicht seine Art war, nach dem Grund für Narutos Einkäufe in den letzten Tagen. Naruto wollte nicht zu viel verraten. Aber Oruchimaru wusste um Narutos Erfindergeist und auch die Baupläne für die Alarmanlage des Bestecks hatte er damals zu einem guten Preis an Oruchimaru verkauft. Was dieser damit machte wusste Naruto nicht. Er musste sich eingestehen, dass er es auch gar nicht wissen wollte. Oruchimaru hatte bestialisch beim Erwerb der Pläne gegrinst und Naruto hatten den Laden damals schneller verlassen als sonst. Ein ungutes Gefühl war geblieben, dass diese Alarmanlage nicht für gute Zwecke eingesetzt werden würde. Doch wie könnte man eine Alarmanlage für böse Zwecke einsetzten? Naruto hatte es als dummes Verhalten von sich abgetan und bis eben vergessen . Wieso musste er jetzt gerade daran denken?

Oruchimaru sah den Jungen immer noch neugierig an und wartete auf Narutos Antwort. „Ich überlege mir, die Alarmanlage noch zu erweitern, dann könnte ich die Stromstöße ausschalten, weil ich die Diebe ja auf Band habe. Iruka hat Angst, dass eine Überladung irgendwann einmal einen Schüler verletzten könnte. So ein Blödsinn, meine Erfindungen funktionieren Einwandfrei! Naja aber wenn ich schon dabei bin, dann will ich auch die Eingänge von innen und außen besser überwachen können, damit schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe.“ Er versuchte Oruchimaru anzugrinsen und dieser grinste zurück. Dann empfahl er Naruto einige Kameras, die er in Gebüschen oder direkt an Hauswänden so geschickt tarnen konnte, dass er keine Minikameras nehmen musste. Bei den Wanzen war das etwas anderes. Hier waren zu viele Störgeräusche im Außenbereich, als dass man normale Wanzen nehmen konnte. Es gab aber speziell angefertigte Wanzen, die die Störgeräusche bereits teilweise automatisch ausfilterten. Die waren natürlich dementsprechend teurer und Narutos leerer Geldbeutel zeigte deutlich, dass er bei Oruchimaru anschreiben musste.

Das tat der Alte auch nur für wenige, doch bei Naruto wusste er genau, dass er sein Geld schnellstmöglich bekommen würde. Naruto wusste auch schon wie. Neji wollte schon seit Anfang der Woche neue Zigaretten und Naruto würde diesmal mehr Zigaretten anbieten als normal, wenn die Bezahlung entsprechend besser wäre. Wenn er dann noch für Hinata die gewünschten CD´s und Kleider von ihrem Lieblingshehler holen würde, dann wäre der Gewinn schon ordentlich. Dazu das Geld, dass er bekommen könnte, wenn er Saskura und Ino etwas von Sasuke verkaufen könnte und er müsste genug zusammen haben um Oruchimaru auszubezahlen.

Er orderte also noch zehn Stangen von Nejis Lieblingsmarke und beeilte sich dann heim zu kommen. Naruto versteckte alles gut in seinem Zimmer und schaute dann mit seinem Überwachungssystem wo Neji sich gerade aufhielt. Er konnte ihn aber nicht entdecken. Was war den jetzt kaputt?

Er drückte wie ein Verrückte und schaltete versehentlich sämtliche Wanzen gleichzeitig zu. Das wurde sehr laut und Naruto schmerzten die Ohren, während er innerlich jubilierte, dass er momentan alleine in der Wohnung war. Hätten Iruka oder Kakashi den Lärm gehört, sie wären sofort in seinem Zimmer gestanden und das konnte er momentan wirklich nicht brauchen. Schnell schaltete er die Wanzen alle aus und testete dann eine nach der anderen mit zugehörigen Kameras. Eine Wanze und Kamera konnte er nicht zuordnen. Wo waren die den angebracht? Die Kamera zeichnete nur pechschwarze Nacht auf und die Wanze ein leises Ticken. Also schien die Kamera defekt und die Wanze war somit nicht zuzuordnen. Naruto fluchte innerlich, suchte aber weiter nach Neji.

Als er die Wanze und Kamera im Geräteraum ansprach fuhr er erschrocken zusammen. Er hörte ekstatisches Stöhnen und konnte Neji und Tenten beim zurückspulen der Kamera als die Verursacher identifizieren. Naruto wurde knall rot. Was taten die beiden da bitte schön? Es gab doch ihre Zimmer, wieso waren sie nicht da zugange?

Eilig schaltete er den Ton aus. Doch als er erkannte, dass Hinata auf dem Weg in den Geräteraum war fiel ihm beinahe die Fernbedienung für das Richtmikrofon in er Eingangshalle aus der Hand, die er eben gegriffen hatte. Schnell legte er sie ab und rannte raus. Er beeilte sich so dermaßen, dass er völlig außer Atem bei Hinata ankam. Die blickte ihn überrascht an und fragte was los sei. „tut –*uff*- mir –*hächel*- leid – *luftschnapp*- ich –*keuch*- Moment bitte –*hächel*-„ Naruto atmete einige malte tief durch und überlegte dabei was er hier eigentlich tat. Er hätte Hinata doch ihren Cousin und seine Freundin finden lassen können. Was wäre schon dabei gewesen? Doch dann tat ihm Hinata leid. Sie war so schüchtern und stotterte beinahe schon, wie sollte sie mit so einem Erlebnis umgehen?

Er lächelte sie breit an und sie wurde rot. Sie wurde immer rot, wenn man sie direkt anschaute. „Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich suche Neji, weißt du vielleicht wo er ist?“ Hinata schüttelte schnell den Kopf und sah dann zu Boden. „Soll ich dir suchen helfen?“ Fragte sie leise und wie zu sich selbst. „Das wäre lieb von dir. Aber ich möchte dich nicht aufhalten, wenn du andere Pläne hast.“ Er lächelte Hinata offen an und diese wurde noch roter. Sie schüttelte schnell den Kopf und ging dann auf ihn zu. Sie suchten zu erst in der Mensa. Hier saß Lee gerade und aß einen Apfel. Naruto wusste ja wo Neji war, doch wusste er nicht wie lange er noch brauchen würde um Tenten und sich zum Höhepunkt zu bringen. Also versuchte er Zeit zu schinden und suchte ein Gespräch mit Lee. Lee freute sich über Narutos Lob, betreffend seiner Verbesserungen in Mathematik und Hinata bot an, dass Lee bei ihr Nachhilfe nehmen könnte. Lee verschluckte sich beinahe vor Schreck an seinem Apfel und sagte dann mit leichtem Zittern ab. War der etwa in Hinata verliebt?

Naruto war entsetzt. Lee liebte doch Gai, oder? Konnte er sich tatsächlich auch für Hinata interessieren? Hatte Gai ihn womöglich doch in der Jugend abhängig von sich gemacht und Lee hatte jetzt Angst vor ihm? Naruto musste dem unbedingt nachgehen. Denn wenn es so war, dann würde er dafür sorgen, dass Gai Lee nie wieder anfassen würde. Tief in sich wusste er, dass er sich diebisch freuen würde, wenn Lee genau so einsam wäre wie er selbst. Doch das konnte er sich noch nicht eingestehen. Dann fiel ihm ein, dass heute ja Ausgangstag war. Lee hatte sich durch gutes Benehmen den Ausgang verdient und er fragte ihn, ob er noch weg wollte, oder ob er schon wieder zurück wäre. Lees Augen begannen zu glänzen, als er erzählte, dass Gai ihn heute noch abholen würde, sobald er mit seiner Arbeit fertig war. Naruto fiel ein, dass er Gai bei Oruchimaru gesehen hatte. Was machte der Kerl da eigentlich immer? Lee meinte, er würde arbeiten, aber warum kam er dann das letzte Mal mit blauen Flecken und leicht hinkend zurück?

Naruto schüttelte kurz den Kopf und plötzlich sprang Lee auf. „Gai, da bist du ja.“ Er rannte auf Gai zu und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. „Gai, was ist passiert?“ Naruto drehte sich automatisch um und sah entsetzt, dass Gai noch mehr blaue Flecken im Gesicht hatte, seine Lippe aufgesprungen war und er seinen Arm in einer selbstgemachten Schlinge trug. Was um Himmels willen war den passiert? Vor wenigen Stunden noch stand Gai doch weitgehend unversehrt bei Oruchimarus und jetzt das? Naruto schluckte schwer, als er Lees Entsetzten bemerkte und dann dirigierte er alle in den Klassenraum. Hier gab es einen Verbandskasten und er konnte Gai notdürftig verarzten. Doch nach zwei Versuchen eine Armschlinge zu binden, die nicht wirklich erfolgreich waren, entschied Naruto, dass sie einen Arzt herrufen sollten. Gai versuchte zwar sich zu widersetzten, doch als Lee ihn hysterisch anschrie gab er klein bei. Die beiden waren einfach ein süßes Paar. Naruto seufzte hörbar, Lee war sicher vorhin nur so überrascht gewesen, dass Hinata überhaupt mit ihm sprach, immerhin war sie sonst viel zu schüchtern um mit anderen zu sprechen.

Plötzlich hörte er eine Türe zugehen und drehte den Kopf. Neji kam gut gelaunt am Klassenraum vorbei. War er also fertig und wie es schien war er voll auf seine Kosten gekommen. Naruto räusperte sich hörbar und Neji drehte sich grinsend zu ihnen um. Das Lächeln fiel ihm beinahe aus dem Gesicht. „Hi-Hi-Hinata!?!“ Oh ja, sollte Neji doch wissen, wie nah er seine unschuldige Cousine an den Abgrund geführt hatte. Wie konnte er nur so verantwortungslos ihr gegenüber sein. Hinata ging auf Nejia zu „Na-Na-Naru-Naruto h-h-hat di-dic-dic-dic-dich gesucht.“ Stotterte sie, bevor sie an Neji vorbei raus rannte. Naruto entschuldigte sich kurz bei Lee und Gai und ging auf Neji zu. Der schien sich wieder gefangen zu haben und sah Naruto fragend an. Dieser dirigierte ihn in die Sporthalle, wo sie auf die fröhlich pfeifende Tenten trafen.

Neji wollte sich an einer Begrüßung versuchen, doch Naruto unterbrach ihn barsch. „Ich weiß was ihr im Geräteraum getan habt und ich hab Hinata ferngehalten, als sie in die Richtung ging. Die Arme, das wäre ein viel zu großer Schock für ihre zerbrechliche Seele gewesen. Wie könnt ihr nur so gedankenlos sein? Aber egal, darum will ich nicht mit euch sprechen. Wo und wann ihr es miteinander tut ist mir eigentlich egal, solange ich nicht über euch stolpern muss.“ Naruto schüttelte sich angeekelt und beobachtete, wie Neji und Tenten einen seltsamen Blick miteinander tauschten. Von der eben noch fröhlichen Laune der beiden war nichts mehr übrig. Gut, na wenigstens etwas Feingefühl hatten die beiden noch. Naruto holte erneut Luft. „Ich wollte wissen, ob du immer noch Zigaretten brauchst. Mein Honorar ist zwar gestiegen, aber ich könnte mich überreden lassen, dir fünf bis sieben Stangen zu hohlen.“ Da Naruto sonst immer nur drei Stange pro Monat einschleuste klappte Neji die Kinnlade herunter.

Tenten meinte plötzlich „Wir schulden dir was, wie hoch soll dein Honorar für zehn Stangen sein?“ Naruto schüttelte kurz irritiert den Kopf. Das die beiden ein schlechtes Gewissen hatten OK, aber seit wann war Tenten damit einverstanden, dass Neji rauchte? Sie war doch sonst immer die absolute Gegnerin von Nejis Sucht gewesen! Doch das sollte ihn jetzt nicht kümmern. Er musste hier geschickt verhandeln. „Die Stange kostet regulär 35 € das Stück, ich will 65 € pro Stange haben.“ Er erzählte natürlich nicht, dass er die Stangen für 20 € das Stück bei Oruchimaru einkaufen konnte, das blieb sein Geheimnis.

Zu seiner Überraschung nickte Neji einfach nur und versuchte überhaupt nicht nach zu verhandeln. Sonst versuchte er doch immer die Stangen für max. 45 € zu bekommen und heute waren zwanzig Euro mehr das Stück kein Problem? Was war hier heute eigentlich los? Aber egal, so hatte Naruto auf einen Schlag 450 € verdient. Das lief hier ja besser als gedacht. „Gut, ich habe die Stangen in meinem Zimmer und werde sie dir heute Abend bringen.“ Mit diesen Worten drehte Naruto sich wieder um und ging zurück zu Gai und Lee.

Es klingelte keine vier Minuten später und der gerufene Arzt war da. Da das Haupttor nur mit Schlüssel und gültigem Pin geöffnet werden konnte musste Naruto hinaus rennen, um den Arzt rein zu lassen. Er führte ihn zu Gai und dann mussten Naruto und Lee das Klassenzimmer verlassen. Gai wurde nach zwanzig Minuten mit einer richtigen Armschiene und viel Salbe im Gesicht sowie einigen Pflastern vom Arzt mit ernster Mine entlassen. Was war denn hier passiert? Wieso schaute der Arzt Gai so streng an? Und warum überging Gai diesen Blick einfach und schnappte sich Lee lächelnd um sich dann zu verabschieden? Naruto hörte den Arzt leise murmeln „Er ist Vater eines Sohnes, er sollte besser auf sich aufpassen und mit diesem Gewerbe aufhören.“ Naruto sah den Arzt verständnislos an. Doch dann brachte er ihn ohne ein weiteres Wort wieder zum Ausgang und verabschiedete sich höflich.

Als er sich umdrehte wäre er fast wieder über die Katze gestolpert. Das war nicht gut. Sie sollte nicht da sein. Naruto kniete sich wieder zu dem süßen Watteknäul und gab ihr noch mehr Leckerlis. Wo kam die Katze eigentlich her? Sie war nicht aus Richtung des Tors gekommen. Hatte sie sich hier womöglich schon einen Schlafplatz ausgesucht? Naruto sollte den schnell finden und zerstören, damit Iruka die Katze nicht an den Katzenfänger übergeben konnte. Eilig rannte er zurück zur Wohnung und musste feststellen, dass er in der Eile den Schlüssel vergessen hatte. Er war ausgesperrt! Entsetzt drehte er sich um und sah wie Sasuke gerade in sein Zimmer gehen wollte. „Was schaust du so Baka? Noch nie einen Uchiha gesehen?“ Das überhebliche Grinsen auf Sasukes Lippen ließ Naruto beinahe würgen. „Uchihas hab ich schon gesehen. Aber so eine Abnormalität wie dich sieht man nun Mal nicht alle Tage. Bist du deinem Zoowärter mal wieder entwischt?“ „Was fällt dir ein du Baka, du bist 100 Jahre zu früh um mich beleidigen zu wollen. Aber das ein Usoratonkatshi wie du das nicht weiß wundert mich nicht. Grüß deine eine Gehirnzelle von mir, oder ist die bei meinem Anblick gerade gar nicht mehr im Gehirn?“ Sasuke grinste obszön und machte eine irritierende Körperbewegung, die Naruto tatsächlich leicht erregte. Doch er kannte das ja schon. Sasuke hielt sich für den Besten und meinte jeder müsste in ihn verliebt sein, nur weil die beiden hysterischen Miezen Sakura und Ino ihm so nachrannten. Eigentlich war das die perfekte Gelegenheit, es Sasuke heim zu zahlen und an zwei Gegenstände von ihm für Sakura und Ino zu kommen. Also grinste er Sasuke pervers an. „Oh meine eine Gehirnzelle? Das ist für einen Affen wie dich ja schon fast genial. Wie lange hast du gebraucht um darauf zu kommen? Ein Jahr, zwei Jahre oder waren es doch drei Jahre?“ Naruto war langsam auf Sasuke zugelaufen und dieser schaute ihn wieder nur mit einem überheblichen Grinsen an. „Oh Baka, versuchst du etwa mal wieder geistreich zu sein? Tut mir ja schon fast leid dich enttäuschen zu müssen, aber ein Straßenköter wie du wird mir nie das Wasser reichen können!“

Ungewollter Kampf, ungewollte Geständnisse

Das war das letzte, dass Naruto noch wahrnahm, ehe er sich plötzlich über dem entsetzten und blutenden Sasuke wiederfand. Sie waren in Sasukes Wohnbereich und Narutos Faust schmerzte. Er sah sie an und erkannte, dass er jemanden geschlagen hatte. Beim Anblick von Sasuke wusste er auch genau, wenn er geschlagen hatte. Sasukes Nase schien gebrochen und sein Auge war blau. Naruto sah Sasuke entsetzt an und sprang dann auf. „Sasuke, ist alles in Ordnung? Was hab ich gemacht? Gott es tut mir leid ich wollte nicht..“ Sasukes Wimmern beim Versuch aufzustehen ließ ihn entsetzt zusammenzucken und er griff nach seinem Handy. Erst rief er den Arzt an, dann Iruka. Er erzählte, dass Sasuke verletzt wäre und er den Arzt verständigt hatte. Iruka wollte sofort aufbrechen und meinte er wäre in etwa einer Halbenstunde da. Zwischenzeitlich versuchte Naruto Sasuke so gut es ging aufzuhelfen und ins Klassenzimmer zu bringen. Sasuke schien nach wenigen Minuten wieder selbstständig gehen zu können, doch Naruto ließ sich nicht davon abbringen ihn zu stützen. Sie benötigten fast zehn Minuten für die kurze Strecke und waren kaum im Klassenzimmer angekommen, da klingelte es auch schon.

Und jetzt hatte Naruto ein Problem. Es war ihm vorhin gar nicht aufgefallen, aber er hatte Gais Schlüssel zum Haupttor verwendet. Doch Gai war nicht da, und Naruto hatte keinen Schlüssel. Wie sollte er den jetzt das Tor öffnen? Im nächsten Moment viel Naruto ein, dass Kakashi und Iruka nie das Schulgelände verließen, wenn nicht eine Aufsichtsperson da war. Schnell rannte er ans Pult und fand eine Liste mit Personen, die die Schüler bei Irukas Abwesenheit beaufsichtigten. Er fand auch zügig den passenden Namen. Heute wurden sie von Tobi beaufsichtigt.

Mit zitternden Händen wählte er die Nummer und Tobi meldete sich verschlafen. Er war aber sofort hellwach, als Naruto von Sasukes Verletzung und dem Arzt vor der Türe erzählte. Naruto hörte Tobi noch die Treppe runter rennen und ans Haupttor hasten. Der Faulpelz war sicher wieder im Aufenthaltsraum mit dem Billiarde Tisch gewesen. Darauf schlief er nämlich für sein Leben gerne. Der Arzt kam rein und schaute Naruto böse an, als er Sasukes Verletzungen sah. Für den Arzt war klar, woher die Verletzungen kamen und wieso Narutos Fingerknöchel rot und leicht geschwollen waren. Er schickte den völlig aufgelöst wirkenden Tobi und Naruto auf den Flur und begann Sasuke zu untersuchen.

Während Naruto sich beinahe die Finger blutig biss erreichten auch Iruka und Kakashi die Schule und wollten von Naruto genau wissen, was passiert war. Doch noch ehe dieser zum antworten kam wurde die Türe geöffnet und Sasuke kam mit diversen Salben bepackt vor dem Arzt raus. „Ich bin die Treppe runter gefallen. Ziemlich ungeschickt von mir.“ Iruka, Kakashi und der Arzt tauschten einen kurzen Blick miteinander und dann sahen alle den völlig überfahrenen Naruto an. „Aber Sasuke, das ist doch nicht..“ „USORATONKATSHI, glaubst du wirklich, meine Ungeschicklichkeit ist nicht schon Strafe genug? Willst du jetzt auch noch so tun, als wärst du der Grund, warum ich so lädiert bin? Vergiss es, du bist 100 Jahre zu früh um mich zu besiegen.“ Die umstehenden waren ob der lauten Reaktion von Sasuke zusammengezuckt. Dieser rollte entnervt mit den Augen und begann dann zu erklären. „Naruto und ich sind vor der Treppe oben aneinander geraten. Er wollte mich schlagen, ich hab abgewehrt und ihm erklärt, dass er keine Chance hat. Ich habe aber den Abstand zur Treppe falsch eingeschätzt und bin beim Versuch in Kampfposition zu gehen zu weit nach hinten getreten. Daraufhin bin ich die Treppe runter gefallen. Das ist alles.“ Sasuke nickte Iruka und Kakashi kurz zu und verabschiedete sich dann beim Arzt.

Naruto stand erst wie fest gewachsen da und konnte nicht fassen, was da eben passiert war. Dann riss er sich aus seiner Starre bedankte und verabschiedete sich beim Arzt um dann Sasuke nachzurennen. Sasuke wollte gerade sein Zimmer betreten, als Naruto ihn einholte. Er war außer Atem und konnte nicht sprechen. Sasuke drehte sich zu ihm um und er sah den Uchiha direkt an. „Es tut mir leid Naruto, ich werde dich nie wieder einen Straßenköter nennen, ich hab es doch nicht gewusst.“ Dann drehte der Uchiha sich einfach wieder um und ging in sein Zimmer. Naruto hörte noch, wie der Schlüssel von innen umgedreht wurde und das Schloss einrastete.

Doch er blieb wie vom Donner gerührt stehen. „Wieso den Straßenköter? Wie kommt der jetzt darauf?“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Ich weiß es nicht, aber wenn ich mir dich so anschaue Naruto… Klar, du bist ein super Kämpfer, aber Sasuke ist auch sehr strak und du hast nicht einen Treffer. Es sieht so aus, als hätte Sasuke sich überhaupt nicht gegen dich gewehrt, fast so, als wollte er von dir verprügelt werden.“ Das war Iruka gewesen. Naruto zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. „Iruka ich wollte nicht lügen, ich war nur so überrascht und… und… es tut mir so leid. Ich werde jede Strafe akzeptieren.“ Iruka grinste Naruto breit an „Naruto, wo kein Kläger, da kein Richter. Ohne Sasukes Anklage kann ich dich nicht bestrafen.“ Mit diesen Worten drückte er Naruto in die Wohnung. Naruto ging kopflos in sein Zimmer und schloss sich ein. –Straßenköter- ging es ihm immer und immer wieder durch den Kopf. Er erinnerte sich nicht daran, von Sasuke so genannt worden zu sein.

Er erinnerte sich noch daran, dass sie sich wie üblich bösartige Sätze an den Kopf geschmissen hatten. Das war normaler Alltag für sie. Warum das so war wusste Naruto zwar nicht, aber bereits kurz nachdem Sasuke diese Schule betreten hatte war es dazu gekommen, dass sie kein vernünftiges Gespräch miteinander führen konnten. Naruto erinnerte sich plötzlich genau an den Tag. Er war auf dieser angeblich normalen Schule. Hier waren viele Schüler und alle waren sie gehässig ihm gegenüber. Er wurde beleidigt, geschubst und einer versuchte ihn sogar anzuspucken. Auch wenn Naruto versprochen hatte artig zu sein, das ging dann doch zu weit. Er hatte den Typen weg geschubst und der war in einen anderen reingefallen. Der andere Typ war Sasuke gewesen. Und er schlug den fallenden einfach weg und funkelte Naruto dann böse an.

Aber Naruto hatte schon ganz anderen Gegnern gegenüber gestanden. Dieser Schüler machte ihm keine Angst. „Was ist los, noch nie über einen Pausenhof gelaufen oder wieso schaust du wie ein Pferd Teme?“ War alles was Naruto dazu zu sagen hatte, ehe er sich umdrehte und einfach in eine andere Richtung ging. Er was so sauer. Wieso mussten Iruka und Kakashi ihn zwingen hier her zu kommen? Er hatte doch gewusst, wie es ausgehen würde, also wieso musste er trotzdem hier her? Naruto erinnerte sich noch, dass nach der Pause niemand mehr gemein zu ihm war und er schon fast das Gefühl hatte, er könnte sich hier doch eingewöhnen. Doch dann gab es Tumult und Geschrei. Er rannte den Menschen nach und sah, wie ein völlig verwirrter Sasuke und ein weinender anderer Typ aus dem Männerklo eskortiert wurden. Naruto hörte zwei laute Stimmen die keiften, dass Sasuke unschuldig wäre und dann ging alles ganz schnell. Der Unterricht wurde beendet, die Schüler entlassen. Naruto musste Iruka anrufen um abgeholt zu werden und wartete auf dem Schulhof. Da sah er das Schulmaskottchen. Er hatte den Jungen bereits ohne seine Adlermaske gesehen. Er war unscheinbar, aber nett. Er hatte Naruto als erster begrüßt und herumgeführt. Er war nicht einmal gemein zu ihm gewesen. Hinter dem Maskottchen waren plötzlich zwei hysterische Weiber her gerannt und hatten den dann schreienden Jungen mit irgendwas übergossen. Iruka fuhr in dem Moment vor, als die blond haarige ein Feuerzeug an machte und es auf den Jungen richtete. Sein Kostüm brannte sofort. Er versuchte sich verzweifelt und weinend zu befreien. Iruka war zu dem Jungen gestürmt und hatte ihm im warten Sinne des Wortes, die Kleider vom Leib gerissen. Dann hatte Iruka den Jungen in seine Jacke gesteckt und war mit ihm ins Krankenhaus gefahren. Der Jungen hatte wie durch ein Wunder nur leicht Schürfwunden und einen Schock. Die Schule jedoch hatte unter all dem mehr gelitten. Ihr Ruf war praktisch von einem Tag auf den anderen ruiniert und sie gaben Naruto dafür die Schuld. Er hätte Unglück über die Schule gebracht. So einen Unsinn hatte Naruto noch nie gehört, doch er war froh dieses Schulgelände nie wieder betreten zu müssen. Am nächsten Tag hatte Naruto mit Kiba darüber gesprochen, dass er am Vortag einen perversen Schnösel mit komischer Nase gesehen hätte, der einen Mitschüler vergewaltigen wollte. Doch er hatte sich den falschen ausgesucht. Sein Opfer hatte sich gewährt und so konnte er seinen Plan nicht in die Tat umsetzten. In diesem Moment war Sasuke um die Ecke gekommen und hatte Naruto böse angefunkelt. Naruto funkelte zurück. „Oh nein, lassen die hier jetzt jeden rein?“ War alles was er zu sagen brauchte und schon hatte der Uchiha ein überhebliches Grinsen aufgesetzt und geantwortete „Das tun die hier doch schon immer. Sonst hätte ein Usoratonkatshi wie du ja keinen Zutritt.“

Seit diesem Tag war es den beiden nicht möglich ein normales Gespräch zu führen. In diesem Moment wurde Naruto klar, dass er Sasuke ja auch nie eine Chance gegeben hatte normal mit ihm zu sprechen. Von vornherein war er gemein zu dem Uchiha gewesen. Erst schubste er einen anderen in ihn und beschwerte sich dann auch noch, dass der Uchiha böse schaut und dann begrüßt er ihn so unhöflich. Naruto wurde im nächsten Augenblick siedendheiss. Was, wenn Sasuke ihn an diesem Tag belauscht hatte und das mit der krummen Nase gehört haben sollte? Naruto hatte zwar von Kabuto gesprochen, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass ein so gut aussehender Junge wie Sasuke einen anderen zu etwas derartigem zwingen musste, doch das wusste Sasuke ja nicht.

Naruto wurde schlecht. Eilig griff er seine Abhörausrüstung und spulte die Kamera und Wanzen aufnahmen zu der Stelle zurück, als er mit Sasuke aneinander geraten war. Die Aufnahme zeigte Naruto deutlich, wieso er keine Verletzungen von diesem Kampf davon getragen hatte. Er hörte die Worte, die Sasuke zu ihm gesagt hatte und sein Gesicht veränderte sich. Es war beinahe bestialisch. Sasuke war einen Schritt zurück gewichen und hatte ihn überrascht angeschaut. „Naruto?“ Doch Naruto war einfach auf ihn los gegangen.

Sasuke hatte die ersten Schläge einfach abgewehrt, doch er hatte nicht einmal zurückgeschlagen. Dann schubste er Naruto weg und dieser fiel auf den Boden. Erst jetzt spürte Naruto das leichte ziehen an seiner Rückfront. Das war ihm vorher nicht einmal aufgefallen. Doch er starrte weiter wie gebannt auf die Aufnahme. „Usoratonkatisch, was auch immer wieder in deinem kranken Kopf vorgeht, lass mich da raus!“ Schrie Sasuke ihm aus dem kleinen Fernsehe in seinem Zimmer entgegen, an das er die Abhöreinrichtung angeschlossen hatte. Dann hatte der Uchiha sich umgedreht und wollte in sein Zimmer. Doch Naruto war ihm nachgesetzt, hatte ihn im Sprung umgeworfen und die Türe mit dem Fuß zu getreten. Er wollte auf Sasuke einschlagen, doch dieser wehrte ab und konnte Naruto von sich schubsen. Er wich rückwärts zurück und schien tatsächlich ängstlich. „Naruto, was um Himmels Willen ist den los mit dir? So reagierst du doch sonst nicht!“ Doch Naruto sagte kein Wort, er starrte Sasuke nur hasserfüllt an, ehe er wieder auf ihn zusetzte. Sasuke konnte den Sprung nur abfedern, indem er mit Naruto zu Boden ging. Naruto saß jetzt auf Sasuke und schlug auf den Uchiha ein. Dieser wehrte die Schläge aber immer noch geschickt ab. Plötzlich begann Naruto zu Schluchzen und Weinen. „Woher willst du verwöhntes Muttersöhnchen das den wissen? Woher weißt du wie es auf der Straße ist? Woher weißt du wie es ist jeden Tag den Vater so sturz besoffen vor sich zu haben, dass er einen entweder nur verprügelt oder mit deiner lange verstorbenen Mutter spricht? Woher willst du wissen, wie es ist Morgens hungrig aufzuwachen und erst mal vom Bäcker verprügelt zu werden, weil du dich beim Stehlen deines Frühstücks erwischen lassen hast? Woher weiß ein Schnösel wie du schon wie es ist jede Nacht im Winter Angst vor dem erfrieren zu haben und während dein Vater dich schlägt zu hoffen, dass er sich nicht tot säuft, weil du sonst ganz alleine wärst? Woher willst du wissen, dass ich keine Daseinsberechtigung habe, nur weil mein Leben auf der Straße begonnen hat?“ Naruto hatte immer hysterischer geschrien und auf Sasuke eingeschlagen.

Das ist nicht wahr Naruto, du bist doch nicht wirklich auf der Straße aufgewachsen!“ Kam es plötzlich fragend von Sasuke. „UND JETZT BIN ICH AUCH NOCH EIN LÜGNER?“ Naruto lachte hysterisch. Er hatte nicht aufgehört auf Sasuke einzuschlagen und dieser hatte nicht aufgehört die Schläge abzuwehren. „Aber was solls Sasuke, nachdem ich meinen Vater getötet habe, wieso sollte ich dich nicht auch töten!“ Schrie Naruto plötzlich hysterisch und wollte fest zuschlagen. Sasuke nutzte Narutos Wucht und schaffte es die Positionen so zu verändern. Jetzt war Sasuke oben. Wie hatte Naruto derart kämpfen können, ohne es bewusst mitzubekommen? „Was meinst du damit, dass du deinen Vater umgebracht hast.“ Erklang Sasukes melodische Stimme in die kurz eingetretene Stille, die nur durch Narutos Schluchzen unterbrochen worden war. Naruto wälzte sich und versuchte sich mit allen Kräften aus Sasukes Gefängnis zu befreien. Doch er schien im Redefluss gefangen, denn er kicherte gehässig und sprach dann eiskalt weiter. „Nun ich habe ihn in den Selbstmord getrieben. Immerhin war er in dieser Psychiatrie und hätte ich dem Arzt richtig zugehört, dann hätte ich gewusst, dass mein Vater an diesem Tag klar war und neue Medikamente hatte. Doch ich hab nicht zugehört und ihm all seine Fehler und mein Leiden auf der Straße vorgeworfen. Einen Tag später kam der Abschiedsbrief und ich war der Mörder meines eigenen Vaters.“ Jetzt lachte Naruto nicht mehr, er weinte. Hemmungslos. „Gott Naruto, du Armer.“ Sasuke löste das Gefängnis und wollte Naruto anscheinend trösten. Doch bei der ersten Berührung seiner Wangen riss Naruto wütend die Augen auf, drehte sich wieder nach oben und schrie los. „Na komm schon Sasuke, zeig dem Straßenköter doch, dass er schwach und nichts wert ist.“ Mit diesen Worten holte Naruto aus.

Doch Sasuke fing keinen der folgenden vier Schläge mehr ab. Als Naruto neben Sasukes Kopf mit voller Wucht auf den Boden Schlug hob Sasuke seine Arme und streichelte sachte Narutos Wangen. Er trocknete seine Tränen, während er leise und freundlich meinte „Alles wird wieder gut.“ Naruto schlug Sasukes Hände weg und wollte anscheinend erneut ausholen. Doch dann kam er zu sich. Sein Gesicht wirkte entsetzt. Naruto hatte es nicht bemerkt, doch Sasuke sah in diesem Moment unglaublich traurig aus. Naruto stoppte die Aufnahme und ließ sich weinend auf sein Bett fallen. Was um alles in der Welt hatte er da eigentlich getan? Nicht nur, dass er Sasuke angegriffen hatte, nein jetzt kannte der Uchiha auch noch seine dunkelsten Geheimnisse und Gedanken. Diese Dinge sollte doch nur Narutos digitales Tagebuch kennen!

 

Vom Weinen erschöpft musste Naturo eingeschlafen sein. Geweckt wurde er durch ein lautes Klopfen. „NARTUO, mach sofort diese Türe auf, oder ich trete sie ein.“ Das war Kakashi. Naruto sprang schlaftrunken aus dem Bett und wollte die Türe aufreißen, doch sie ließ sich nicht öffnen. Verwirrt sah Naruto sich um und merkte, dass der Schlüssel gedreht war. Er schloss auf und öffnete langsam sie Türe. Wie ein verängstigter Junge lugte er hinter der Türe hervor und sah sich einem wütenden Kakashi gegenüber. Doch in dem Augenblick, als Kakashi Naruto sah änderte sich seine Mine. „Naruto, alles in Ordnung? Hast du geweint?“ Naruto schaute Kakashi verständnislos an. Dann fasste er an seine Wangen und ja, sie waren feucht. Entsetzt rannte Naruto ins Bad und sah sich im Spiegel einem völlig desolaten Gesicht gegenüber. Die verheulten roten Augen waren dabei schon beinahe zu vernachlässigen.

Seine Nase musste gelaufen sein und war ganz rot und verkrustet, seine Lippen waren aufgesprungen von der ganzen Flüssigkeit, seine Backen wiesen deutliche Spuren der Tränen zwischen den, vom Kissen, eingedrückten Hautstellen auf. Naruto sah sich entsetzt an und dann kam die Erinnerung. Die Erinnerung, an den Kampf mit Sasuke, an seine unfreiwilligen Geständnisse, an seinen Zusammenbruch auf dem Bett und warum er die Türe abgeschlossen hatte. Und jetzt stand die Abhöranlage ganz offen in seinem Zimmer. Was war das heute eigentlich für ein scheiß Tag? Eilig drehte er sich um und stand einem Vater Paar gegenüber, dass ihn misstrauisch und irritiert musterte. Naruto drehte sich wieder um, warf sich Wasser ins Gesicht und trocknete sich dann ab. Er ging einfach auf die beiden zu, schob sich an ihnen vorbei und rannte dann in sein Zimmer. Er schloss wieder ab und versteckte die Abhöreinrichtung. Wie er befürchtet hatte wurde wieder an seine Türe gehämmert. Diesmal öffnete er gemächlich und lächelte den beiden entgegen. „Hey ich hab Hunger, was gibt es denn zum Abendbrot?“ Das Misstrauen in Kakashis Auge wuchs, während Iruka sich einfach umdrehte und in die Küche ging. Kakashi kniff noch einmal das Auge zusammen und musterte Naruto genau, bevor auch er einfach wortlos in die Küche ging. Was hatte er den jetzt wieder falsch gemacht? Sonst wurde er bemuttert ohne Unterlass. Nie hätten Sie ihn hier einfach so eiskalt stehen lassen, ohne den Versuch ihn wenigstens zu trösten. Naruto bekam wieder dieses mulmiges Gefühl, als wollen sie ihn bald los werden. Doch er wollte sich nichts anmerken lassen und setzte ein falsches Lächeln auf, als auch er die Küche betrat.

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Texte: Das ist mein Text, das Kopieren ist untersagt.
Tag der Veröffentlichung: 02.08.2012

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