Cover


Naruto genoss es sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Er freute sich, dass der erste Urlaubstag ohne seine Eltern bisher ein voller Erfolg war. Es war Mitte Mai und Naruto aalte sich an einem wundervollen Sandstrand in der Sonne. Dieses kleine Hotel in Mallorca war wirklich ein Geheimtipp. Und außerhalb der Ferien Saison konnte selbst Naruto sich den dreiwöchigen Aufenthalt in diesem vier Sterne Hotel leisten. Seine Eltern riefen ihn zwar jeden Tag zwei bis drei Mal an und bombardierten ihn geradezu mit SMS, doch wegen seines Alters von gerade mal 15 Jahren konnte er sie ein Stück weit verstehen. Es war schon ein hartes Stück Arbeit gewesen sie überhaupt davon zu überzeugen ihn alleine hierher fliegen zu lassen. Doch er hatte seinen Vater Schlussendlich doch davon überzeugt, dass wandern in den Alpen nicht die richtige Urlaubsgestaltung für einen Teenager ist. Auch, dass er eigentlich nur zwei Wochen Schulferien hatte war kaum ein Hindernis gewesen. Denn bei seinen Noten konnte er durchaus eine Woche fehlen.
Naruto lag bereits seit zwei Stunden auf seiner Liege in der Sonne und merkte überhaupt nicht, wie ein schwarzhaariger Junge seine Liege neben ihm aufbaute. Der Junge rannte ins Wasser und die Blicke aller Mädchen am Strand folgten ihm. Er ignorierte sie gekonnt. Sasuke war es gewohnt die Blicke beinahe jedes weiblichen Wesens in seiner Nähe auf sich zu ziehen. Früher hatten ihn die anderen Jungs daher oft verprügelt, doch Sasuke hatte bei seinem Bruder gelernt sich zu verteidigen und seitdem wollte sich jeder mit ihm anfreunden. Doch Sasuke war seit dem Tot seiner Eltern eher ein Einzelgänger und konnte mit der Gesellschaft anderer kaum etwas anfangen. Sein Bruder Itachi kümmerte sich seit dem um Sasuke, doch vor etwas über einem halben Jahr hatte Itachi berufsbedingt nach Amerika umziehen müssen. Sasuke war in Deutschland geblieben. Er jobbte neben der Schule und Itachi kümmerte sich um die Miete von Sasukes kleiner Zweizimmer-Wohnung. Auch überwies er ihm jeden Monat einen festen Betrag zum Leben. Sasuke war für seine 15 Jahre schon sehr erwachsen und der beste Schüler seines Jahrgangs. Oft hätte er eine Klasse überspringen können, doch Itachi hatte das jedesmal verhindert. Er erklärte sich damit, dass er wollte, dass Sasuke seine Teenager Jahre solange genoss wie er die Möglichkeit dazu hatte. Ansonsten befände er sich sicher schon fast im Studium. Sasuke seufzte während er sich fragte wieso Itachi so vehement darauf bestand, dass er nicht so schnell erwachsen wurde. Was waren den die Vorteile seiner Teenager Zeit? Seufzend verließ er das kühle Meer und ging auf seine Liege zu. Er fühlte sich einsam als ihm wieder einfiel, dass Itachi bereits heute Morgen abgereist war. Sasuke und er hatten eine tolle Urlaubswoche hier verbracht. Doch Itachis Chef hatte angerufen um ihn ins Büro zurück zu rufen. Anscheinend war seine Vertretung krank geworden. Das war nicht das erste mal, dass Itachis Vertretungen nach kurzer Zeit aufgaben. Er hatte als Werbeleiter einer großen, weltweit agierenden Modefirma Dauerstress. Alle Werbeleiter vor Itachi hatten bereits nach wenigen Monaten aufgegeben und sein Vorgesetzter setzt große Hoffnungen in ihn. Und jetzt musste er, durch die Erkrankung seiner Vertreutung, den vierwöchigen Urlaub verkürzen. Egal wie schön es hier auch war, ohne Itachi verlor der Strand seinen Zauber und es blieb ein Ort an dem Sasuke wiedermal alleine zurück blieb. Gedankenverloren schüttelte er sein Haar aus und zuckte zusammen als ein markerschütternder Schrei die Ruhe des Strandes störte. Erschrocken drehte er sich um. Hinter ihm stand ein blonder Junge, er dürfte etwa in Sasukes Alter sein. Der Blondschopf schien von seiner Liege aufgesprungen zu sein und auf seiner Brust funkelten kleine Wassertropfen. Der Junge sah sich verwirrt um und blinzelte den restlichen Schlaf aus den blauen Augen. Sasuke musste lachen als ihm klar wurde, was passiert war. Der Junge sah Sasuke finster an. „Sag mal was Lachst du hier so? Und überhaupt was soll das? Wieso schüttelst du das eiskalte Wasser deiner Haare auf mich? Bist du ein Hund oder was?“ Sasuke versuchte sich zu beruhigen, doch er konnte nicht. Er fiel beinahe auf seine Liege vor lauter lachen und versuchte dem Jungen durch Handgesten zu signalisieren, dass es ihm leid tat. Doch der Blonde schien durch das Lachen derart verärgert, dass er Sasuke nur immer finsterer anfunkelte. Plötzlich packte er Sasukes Schulter und schlug ihm in den Bauch. Sasuke sprang überrascht auf und versuchte noch auszuweichen, doch der Gegner streifte ihn dennoch. Das Lachen war ihm im Hals stecken geblieben. Jetzt war auch er wütend. Was dachte sich dieser blonde Idiot eigentlich? Ihn nur wegen ein bisschen Wasser auf der Brust anzugreifen war lächerlich. Doch der Blonde holte erneut aus und Sasuke musste abwehren. Nach einer Weile musste Sasuke zugeben, dass der Blonde ein guter Kämpfer war. Auch der Blonde hatte ein erfreutes Grinsen aufgesetzt. Nach etwa fünfzehn Minuten hatte sich eine kleine Menschenmenge um die Kämpfenden versammelt und beobachtete den ausgeglichenen Kampf. Beide Jungs waren bemüht den anderen nicht ernsthaft zu treffen und irgendwann sanken sie erschöpft in den Sand und begannen herzhaft zu lachen. Die Menschenmenge um sie herum löste sich wieder auf. Nachdem sie sich beruhigt hatten drehte sich der Blonde zu Sasuke „Ich bin Naruto Uzumaki. Du bist ein wirklich guter Kämpfer, wo hast du das gelernt?“ Sasuke lächelte ihn an „Ich bin Sasuke Uchiha. Mein Bruder hat mir alles beigebracht. Er ist sehr sportlich und besuchte früher viele Kampfsport Kurse. Das ich dich vorhin geweckt habe tut mir leid. Ich hatte einfach nicht gemerkt, dass deine Liege hinter mir stand. Aber du bist auch ein starker Gegner. Besuchst du Kampfsportschulen?“ „Nicht so schlimm. Ich lag sowieso schon viel zu lange in der Sonne. Wenn mein Vater das gesehen hätte, dann wäre er mit einer Tonne Sonnencreme angerückt und hätte mich darunter begraben.“ Naruto grinste frech. Sasuke musste sich das bildlich vorstellen und verfiel wieder in einen Lachkrampf. Er musste sich schon den Bauch halten, da dieser vom vielen Lachen schmerzte. Naruto lächelte verlegen und sah aufs Meer hinaus als er Sasukes Frage beantwortete „Zu deiner Frage wegen der Kampfsportschulen, mein Vater ist ein ehemaliger Karate-Champion. Er legt großen wert darauf, dass ich mich verteidigen kann. Ich durfte ihn früher immer zu seinem Training begleiten und irgendwann begann er mich zu trainieren. Damals war ich gerade mal vier Jahre alt. Aber das Kämpfen machte mir Spaß, also meldete er mich schon recht früh bei diversen Kampfschulen an. Judo, Karate, Wing Thun usw. Aber vor etwas über einem Jahr habe ich mich bei den Vereinen abgemeldet um einen Minijob annehmen zu können. Sonst hätte ich mir den Urlaub hier nicht leisten können. Ich glaube nicht, dass der Reiserveranstalter mich für eine Kampfprobe an ihm hätte hier her fliegen lassen.“ Naruto blinzelte Sasuke zu.
Die beiden Jungs mussten wieder lachen. Sasuke hatte bereits seit Jahren nicht mehr soviel gelacht. Das Zusammentreffen mit Naruto tat ihm gut. Der Blonde wartete ab bis Sasuke sich beruhigt hatte ehe er ihn fies angrinste und aufsprang. „So du hast mich mit Wasser nass gespritzt und ich zahle es dir mit Sand zurück.“ Mit diesen Worten verteilte er eine Hand voll Sand in Sasukes Haaren. Der war so irritiert, dass er sich nicht einmal wehrte. Damit hatte Naruto gerechnet und sprang schnell zwei Schritte zurück als Sasuke endlich reagierte. Dieses Mal grinste er Naruto fies an „Na warte Uzumaki, das wirst du bereuen.“ Mit diesen Worten setzte er Naruto nach, der ins Wasser flüchtete. Sie tollten dort bald zwei Stunden wie Kinder herum. Sie jagten sich, tauchten sich gegenseitig unter oder spritzen sich einfach nur nass. Hätte Itachi Sasuke so gesehen, ihm wäre das Herz aufgegangen. Er sah seinen kleinen Bruder leider viel zu selten Lächeln, geschweige den Lachen. Seit dem Tot ihrer Eltern war Sauske ein verschlossener und ruhiger Junge geworden. Früher hatte er herumgetobt und viel Gelacht. Doch diesen Sasuke kannte Itachi nur noch aus seinen Erinnerungen.
Als Sasuke und Naruto endlich aus dem Wasser kamen hörte man ihre Mägen synchron knurren. Wieder mussten sie lachen. Sasuke wusste, morgen hätte er Muskelkater vom vielen Lachen. Ihm schmerzten ja jetzt schon leicht der Bauch und die Backen. Naruto sah Sasuke an. „Du Sasuke, sag mal weißt du wo man hier etwas ordentliches zu essen bekommt?“ Sasuke grinste. „Klar.“ Mit diesen Worten packten die beiden ihre Handtücher in die Rucksäcke und gingen am Strand entlang auf ein kleines Restaurant zu. Hier hatten Sasuke und Itachi geplant heute zu Mittag zu essen, doch durch den Anruf von Itachis Vorgesetzten hatte das leider nicht mehr geklappt. Aber irgendwie konnte Sasuke das momentan nicht mehr bedauern. Mit Itachi wäre er heute nicht an den Strand gegangen und hätte dadurch Naruto nicht kennengelernt. Nachdem die Teenager sich an einen gemütlichen Tisch gesetzt hatten studierten sie die Karte. Naruto verzog ab und an leicht das Gesicht und Sasuke fragte sich ob Naruto die Speisen nicht zusagten. Doch als Naruto bestellte verstand Sasuke, dass sein neuer Freund sparsam haushalten musste. Er bestellte sich das günstigste Essen auf der Karte und nur ein Glas Wasser zu trinken. Sasuke hätte sich selbst ohrfeigen können. Naruto hatte ihm doch erzählt, dass er den Flug, das Hotel und die Portokasse als Minijobber in einem Supermarkt verdient hatte. Natürlich blieb nach Flug und Hotel kein Vermögen mehr übrig. Sasuke bestellte sich daher mehrere Menüs und auch gleich eine ganze Flasche Cola. Naruto fiel die Kinnlade herunter und er starrte Sasuke einfach nur an. „Was den? Ich hab eben nach dem ganzen rumtoben Hunger!“ rechtfertigte sich Sasuke gespielt verärgert. Naruto grinste ihn breit an. „Also bei deiner Figur vermutet man Fitness, Sport und einen ausgewogenen Ernährungsplan und nicht ein schwarzes Loch.“ Sasuke streckte Naruto gespielt beleidigt die Zunge raus. Sasuke saß mit dem Rücken zum Fenster, während Naruto mit dem Gesicht in Richtung Fenster saß. So kam es, dass sich die Sonnenstrahlen in Narutos strahlend blauen Augen spiegelten. Sasuke hatte das Gefühl nie wieder den Blick von diesen Augen abwenden zu können. Doch als Naruto ihn irritiert anschaute riss er sich vom Anblick dieser unglaublichen Augen los. Jetzt musste er sich etwas einfallen lassen. Immerhin war es nicht normal einem anderen Jungen so tief in die Augen zu schauen. Sasuke hatte keine Ahnung was in ihn gefahren war sein gegenüber derart anzustarren. Plötzlich bemerkte Sasuke drei haarfeine Striche auf Narutos rechter Wange. Hatte der Blonde vorhin nicht etwas von einem Fahrradunfall erzählt? Stimmt, er meinte er hätte auf jeder Wange drei kleine hauchfeine Narben zurückbehalten. „Also die Narben von deinem Fahrradunfall kann ich nicht erkennen. Bist du dir sicher, dass du sie noch hast?“ Naruto schien von diesem plötzlichen Themenwechsel noch verwirrter als zuvor. Doch er reagierte wie Sasuke es erwartet hatte. „Natürlich bin ich sicher. Aber hier drinnen ist es zu dunkel. Ich zeige sie dir mal im Licht.“ Dann wurde das Essen aufgetragen und Naruto vertiefte sich in seine Pommes. Sasuke hätte beinahe erleichtert aufgeseufzt, konnte sich aber gerade noch davon abhalten und begann ebenfalls zu essen, achtete aber darauf langsam und von allem etwas zu kosten. Als Naruto fertig war sah er schmachtend auf Sasukes diverse, immer noch gut gefüllte, Teller. Dieser grinste wissend. „Uff. Ich fürchte da waren die Augen größer als der Magen. Ich werde vieles wieder zurückgehen lassen müssen.“ Naruto sah ihn entsetzt an. „Ich habs mir doch gleich gedacht. Schade um das gute Essen!“ „Hmm. Hast du vielleicht noch etwas Hunger? Dann müsste ich nicht all zu viel zurückgehen lassen.“ Naruto blickte Sasuke direkt in die Augen. Von jetzt auf gleich blitzte es in diesen blauen Tiefen und Sasuke merkte, Naruto hatte eben den Grund für Sasukes „Mega-Bestellung“ verstanden. Er hoffte jetzt nur, dass Narutos Stolz ihm keinen Strich durch die Rechnung machen würde. Doch der kleine grinste nur und meinte „Mein Vater sagt immer, gutes Essen soll man nicht verkommen lassen.“ Mit diesen Worten begann er mit seiner Gabel auch schon von Sasukes Tellern zu essen. Das Trinken teilten sie sich ebenfalls und nach einer dreiviertel Stunde hatten sie beinahe alles aufgegessen. Danach entschieden sie noch ein wenig spazieren zu gehen. Naruto gefiel es Zeit mit Sasuke zu verbringen. Es wurde ein lustiger Spaziergang am Strand und durch den kleinen Ort in der Nähe, ehe die beiden in ihr Hotel zurückkehrten. Dort angekommen wollte Naruto sein Gepäck aus dem Gepäckraum holen und dann nur noch in sein Zimmer. Der Tag war für den kleinen sehr anstrengend. Erst der Flug, dann der Tag am Strand und die Zeit mit Sasuke. Naruto ärgerte sich nun darüber, dass er heute Morgen das Gepäck einfach in den Gepäckraum des Hotels gestellt hatte und nicht gleich aufs Zimmer bringen lies. Dann könnte er sich jetzt duschen und hinlegen. So musste er erst noch auspacken. Naruto war derart in seine Selbstkritik vertieft, dass er nicht merkte, dass der Herr an der Rezeption sehr nervös wirkte. Auch die restlichen Hotelangestellten schienen in heller Aufregung. Naruto ging auf den Herren an der Rezeption zu und bat um seinen Zimmerschlüssel und sein Gepäck. Der Herr begann zu schwitzen. „Herr Uzumaki, wir können Ihnen nicht sagen wie unangenehm uns das jetzt ist, doch ein Gast hat sein Haustier mitgebracht. Es handelte sich hierbei leider um ein Stinktier. Natürlich ist es bei uns nicht erlaubt ein Stinktier mit zu bringen, doch der Gast hatte das Tier in einer Katzenbox und das Fell schwarz gefärbt. Wir hätten ihn sonst nie auf sein Zimmer gelassen! Nun hat der Gast uns leider erfolgreich getäuscht und sein Stinktier mit in sein Zimmer genommen. Das Zimmermädchen hatte beim Reinigen der Räume anscheinend die Türe nicht ganz geschlossen und so konnte das Tier das Zimmer verlassen. Es ist wohl durch das Treppenhaus auf die Etage gekommen, auf der ihr Zimmer liegt und dort hat sich das Tier anscheinend erschreckt und nun ja….“ Er brach ab und sah sich hilfesuchend zu seinen Kollegen um. Doch niemand schien darauf zu reagieren. Der Herr hatte bereits mehrmals mit einem Tuch über sein Gesicht getupft und schien von Wort zu Wort noch bleicher zu werden. Er schluckte schwer ehe er weiter sprach. „Es tut uns leid Herr Uzumaki, die gesamte Etage kann vor übermorgen nicht mehr betreten werden. Durch diesen Umstand mussten natürlich auch sämtliche anderen Gäste umgelegt werden. Und nun, ich weiß nicht wie ich unser Bedauern ausdrücken soll, doch wir haben kein Zimmer mehr frei und auch in den Hotels in der Nähe gibt es derzeit keine Möglichkeit ein Zimmer zu bekommen.“ Naruto entglitten sämtliche Gesichtszüge. Er sah sein Gegenüber einfach nur an und hoffte man erlaubte sich mit ihm einen verspäteten Arpilscherz. Doch der Herr wurde, was niemand für möglich gehalten hätte, noch bleicher und bekam nun selbst keinen Satz mehr heraus. Sasuke, der die Situation schweigend verfolgte erinnerte sich daran, dass das Zimmermädchen heute Morgen das Bett von Itachi frisch bezogen hatte. „Mein Bruder ist heute bereits abgereist und sein Bett wurde heute Morgen frisch bezogen. Also wenn es dir nichts ausmacht kannst du gerne sein Bett nutzen.“ Naruto sah Sasuke dankbar an „Wenn es dich nicht stört wäre ich dir sehr Dankbar.“ Der Herr hinter der Rezeption seufzte erleichtert. „Ich danke Ihnen für Ihre Großzügigkeit Herr Uchiaha. Herr Uzumaki, wir werden ihnen natürlich das Geld für Ihr Zimmer zurückerstatten. Dürfen wir es Ihnen bar auszahlen? Ich hoffe dieser unglückliche Umstand wird sie nicht veranlassen unser Hotel negativ wahrzunehmen.“ Sasuke verstand die Absicht des Hotelangestellten sofort. Eine Barauszahlung, also sollte der Reiseveranstalter nicht von dem Vorfall erfahren. Naruto schien zu müde um das zu verstehen, denn er nickte nur schwach und drehte sich dann zu Sasuke. „Sasuke, können wir in unser Zimmer gehen?“ Sasuke zuckte innerlich zusammen. Wieso freute es ihn so, dass Naruto „unser Zimmer“ gesagt hatte? Er musste sich doch einsamer fühlen als er bisher gedacht hatte. Sasuke ging auf den Aufzug zu und Naruto wollte gerade seinen Koffer anheben, der zwischenzeitlich von einem Pagen gebracht worden waren, um ihm zu folgen als der eifrige Rezeptionist eilig nach einem anderen Pagen winkend meinte „Aber Herr Uzumaki, bitte erlauben Sie uns Ihr Gepäck für Sie ins Zimmer zu tragen.“ Ein junger Page, kaum älter als Naruto selbst, eilte herbei und hob den Koffer an. Der Rezeptionist meinte nur „Zimmer 378, frei.“ Der Page verzog kaum merklich das Gesicht und Sasuke grinste wieder. Naruto schien seine Umgebung jedoch gar nicht mehr wirklich wahrzunehmen. Er zuckte schwach die Schultern und schleppte sich dann hinter Sasuke her in den Aufzug. Der Page eilte vorweg und drückte den Etagenknopf. Naruto hatte das Gefühl sein Kopf wäre in Watte gepackt. Er konnte kaum noch klar denken so müde war er plötzlich. Der Schock betreffend seines Zimmers hatte ihn anscheinend seine letzten Kraftreserven gekostet. Der Gang vom Aufzug bis zu Sasaukes Zimmer erschien ihm endlos. Angekommen bedeutete Sasuke dem Pagen mit Handzeichen den Koffer in den Schlafbereich zu tragen und zeigte zeitgleich Naruto das Bad. Dieser hatte keine Augen für den riesigen Wohnbereich. Er duschte sich ab und schlang dann ein Handtuch um seine Mitte. Als er wieder in den Wohnbereich kam schien Sasuke schon zu warten und zog ihn an einer Hand in den Schlafbereich des Zimmers. Auf einem der Betten lagen ein dunkles T-Shirt und eine helle Boxer-Short. „Du siehst recht müde aus. Du kannst das heute Nacht zum schlafen anziehen, dann brauchst du deine Koffer erst morgen auszupacken.“Naruto sah Sasuke dankbar an, ging auf das Bett zu und warf das Handtuch einfach über einen Stuhl. Dann schlüpfte er in seine geborgten Schlafsachen. Er sah nicht wie Sasuke hinter ihm rot anlief als Naruto hüllenlos vor diesem stand. Naruto lies sich aufs Bett fallen und noch ehe er auf der Matratze angekommen war schief er auch schon ein. Sasuke konnte sich ein Lächeln einfach nicht verkneifen. Wie konnte ein 15 jähriger Junge nur so süß sein? Er ging zu Naruto und drehte ihn so um, dass er ihn wenigstens mit der dünnen Tagesdecke zudecken konnte. Danach ging er selbst ins Bad um sich für die Nacht fertig zu machen.
Naruto erwachte durch das dumpfe Geräusch eines Fernsehers. Als er die Augen aufschlug wusste er im ersten Moment nicht wo er war. Doch bereits nach wenigen Sekunden kam die Erinnerung zurück. Er setzte sich auf und dabei merkte er, dass er die Kleider die er trug nicht kannte. Dunkel erinnerte er sich wieder daran, dass Sasuke ihm etwas geliehen hatte. Naruto wurde plötzlich knall rot. Er hatte sich einfach vor Sasuke umgezogen! Wieso ihm das so peinlich war konnte er nicht sagen, doch es war ihm unglaublich unangenehm. Rasch stand er auf und begann seinen Koffer auszuräumen. Dabei fiel ihm die Größe des Schlafbereichs auf. Es war ein eigenständiges Zimmer, und zwar ein großes! Hier standen zwei breite Betten. In so einem Bett konnte man sicher auch problemlos zu zweit schlafen. Naruto sah, dass an der rechten und linken Wand jeweils ein großer Kleiderschrank mit unglaublich wuchtigen Spiegeltüren stand. Er begann seine Kleider in den Schrank links neben seinem Bett zu räumen, dann nahm er sich seinen Kulturbeutel und das Handtuch von gestern und verließ das Zimmer. Doch er hatte nicht erwartet in so einen Wohnbereich zu kommen. Der Raum war noch um einiges größer als das Schlafzimmer und er war in verschiedene Bereiche eingeteilt. Alles konnte Naruto von seinem derzeitigen Standort aus nicht sehen, da der Raum L-Förmig war. Doch er sah in der Ecke gegenüber der Schafzimmer Türe einen Esstisch und vier Stühle darum. Es musste sich um Designer Stücke aus Glas und Metall handeln. Jedoch kannte Naruto sich in diesem Bereich nicht wirklich aus und konnte so den Designer nicht bestimmen. Etwas näher am Schlafzimmer stand eine gemütliche Ledercouch in einem hell beigen Farbton und ein farblich passender großer Ledersessel. Davor sah er einen edlen Glastisch und gegenüber an der Wand prangte ein unglaublicher Flachbildfernseher. So einen großen Fernseher hatte Naruto noch nie gesehen. Er erinnerte ihn schon beinahe an eine Kino Leinwand. Auf dem Bildschirm verfolgte er wenige Sekunden einen Werbestpot für irgendeine amerikanische Modefirma. Der Spot war ansprechend und dennoch neutral gestaltet. Naruto erinnerte sich, diesen Spot auch schon zuhause mehrmals gesehen zu haben. Die Modefirma war seit kurzem ganz groß im Kommen. Er glaubte sich auch daran zu erinnern, wie die Mädchen seiner Klasse sich über irgendeinen Itachi, der in dieser Firma arbeiten sollte, unterhalten hatten. Laut ihnen war er der bestaussehenste Mann dieser Welt. Naruto schnaubte abfällig und meinte in Gedanken, dass die Mädels Sasuke noch nicht kannten. Überrascht von seinem eigenen Gedanken blieb Naruto kurz stehen. Doch dann verwarf er ihn einfach wieder und ging weiter in den Raum. Vorne waren zwei Türen. Die eine schien aus dem Zimmer heraus zu führen und die zweite ins Bad. Gegenüber der Badezimmertüre war ein Sekretär mit einem Bürostuhl davor zu finden und in der Mitte des ungenutzten Platzes stand ein kleiner runder Tisch mit Glasplatte und wundervollen Blumen darauf. Naruto kannte sich zu wenig aus, doch es dürften wohl Tulpen sein. Unüberlegt ging er ins Bad und blieb wie versteinert stehen als er Sasuke unter der Wasserfalldusche sah. Dieser drehte sich überrascht um und sah in das Gesicht eines total entsetzten Narutos. Erst war Naruto kreidebleich geworden, er schien zu versuchen etwas zu sagen, doch sein Mund öffnete und schloss sich ohne auch nur einen Laut zu fabrizieren und glich einem Fisch auf dem Trockenen, dann wurde er plötzlich hoch rot im Gesicht trat einen Schritt zurück und schlug die Badezimmertüre laut zu. Sasuke hatte dieses Schauspiel fasziniert beobachtete und brach nun in schallendes Gelächter aus. Naruto hörte ihn bis vor die Türe lachen. Er konnte sich einfach nicht erklären wieso ihn Sasukes Anblick unter der Dusche derart aus der Fassung gebracht hatte. Er duschte in der Schule schließlich auch mit seinen Klassenkameraden und war eigentlich nicht schüchtern. Doch irgendetwas an dem eben erlebten war anders. Und Naruto nahm sich fest vor herauszufinden warum er sich in Sasukes Gegenwart so anders fühlte. Er trat ans Fenster und sah hinaus. Nach wenigen Minuten hörte er wie die Badezimmertüre geöffnet wurde und als er sich umdrehte sah er einen gute gelaunten Sauske in den Wohnbereich treten. „Guten morgen Schlafmütze. Und gute geschlafen? Du hast geschnarcht als wolltest du einen ganzen Wald abholzen.“ Naruto wurde wieder rot. „Entschuldige.“ „Kein Problem. Ich bin es von meinem Bruder gewohnt. Du kannst jetzt ins Bad und danach sollten wir uns überlegen was wir heute unternehmen.“ Sasuke schien nicht eine Sekunde darüber nachzudenken, ob Naruto eventuell Pläne ohne ihn hatte. Er setzte einfach voraus, dass Naruto ab sofort mit ihm gemeinsam den Urlaub planen würde. Immerhin hatten sie bereits festgestellt, dass sie beide am gleichen Tag abreisen würden. Und dann auch noch beide nach Deutschland. Sie wohnte zwar in verschiedenen Bundesländern und würden daher wohl nicht im gleichen Flieger sitzen, doch zum Flughafen konnten sie noch zusammen fahren. Sasuke hatte das alles bereits geplant. Naruto schlich leise ins Bad und erledigte seine Morgentoilette. Nachdem er geduscht war und die Zähne glänzten hatte er sein T-Shirt und eine kurze Hose gangezogen. Sasukes Kleidung legte er fein säuberlich zusammen und verließ das Bad. Sasuke saß auf der Couch und schien in ein Buch vertieft. Doch er hatte den großen Fernseher nicht ausgeschaltet. Naruto wurde sauer. Wieso musste Sasuke so verschwenderisch sein? Leicht wütend sagte er zu Sasuke „Sasuke ich lege dir deine Kleider auf den Stuhl neben deinem Bett.“ Sasuke sah verwirrt auf. „Was ist dir den für eine Laus über die Leber gelaufen?“ „Es ist nichts.“ Naruto drehte sich um und ging in den Schlafraum. Er hörte das Sasuke ihm gefolgt war. „Du hast eine Laune die mehr als Unterirdisch ist und das von jetzt auf gleich. Da wir uns das Zimmer teilen und ich keine Lust auf schlechte Laune habe frage ich noch einmal, was ist los?“ Naruto war nur allzu klar, dass er hier Gast war und Sasuke dankbar sein musste. Sollte er sich entschließen Naruto nicht länger in seinem Zimmer haben zu wollen, dann müsste er wieder ausziehen. Und wenn er sich recht erinnerte war bis morgen kein Zimmer frei. Eine Nacht in der Lobby, wäre das wirklich so schlimm? Naruto drehte sich langsam um. Aber er konnte Sasuke nicht in die Augen sehen. Er druckste etwas herum. „Es geht mich eigentlich aber nichts an. Und schon gar nicht da du so freundlich bist und mich aufgenommen hast.“ Sasuke wirkte irritiert als ihm klar wurde, dass er für Narutos schlechte Laune verantwortlich sein musste. „Und was ist diese Sache die dich eigentlich nichts angeht?“ Naruto wurde rot und sah auf seine Hände. Es schien unglaublich interessant zu beobachten wie er sie ineinander faltete, knetete oder die Daumen gegeneinander schlug. Sasuke beobachtete ihn interessiert. Was konnte es sein, das dem Blonden so peinlich war? Plötzlich sah Naruto auf und er schien wütend. „Du hast schon den ganzen Morgen den Fernseher an. Hast du auch nur eine Minuten wirklich ferngesehen? Ich wurde sparsam erzogen. Der Strom hier wird sicher nicht durch Wind- oder Wasserkraft erzeugt. Und darum finde ich es nicht gut ihn einfach nur so laufen zu lassen. Und schon gar nicht wenn der Monitor beinahe so groß ist wie eine Kinoleinwand. Ich wette der braucht alleine deshalb schon dreimal soviel Strom wie ein normalgroßer Fernseher.“ Naruto hatte sich in Rage geredet. Sasuke sah ihn nur irritiert an. Naruto blickte zwar auf Sasuke, doch erst nach seinem letzten Satz sah er ihm direkt in die Augen. Und er verlor sich darin. Er hatte nicht gemerkt was für wundervoll schwarze Augen Sasuke hatte. Wie konnten solche Augen nur einem Jungen gehören? Naruto sah einfach nur wie hypnotisiert in diese schwarzen Tiefen. Sasuke hatte dieses Wechselspiel der Gefühle sehr interessiert beobachtet. Doch jetzt verlor er sich einfach in Narutos Augen. Wie bereits am Vortag konnte er einfach nicht wegsehen. Er ging wie in Trance auf Naruto zu. Dieser sah Sasuke mit einem unglaublich verzückten Ausdruck an. Sasuke hob die Hand und strich Naruto eine Strähne seiner blonden Mähne aus dem Gesicht. Dieser zuckte kurz unter Sasukes Berührung, bewegte sich aber nicht von ihm weg. Wenn jemand Sasuke gefragt hätte, was in diesem Moment in ihm vor ging, er wäre zu keiner Antwort fähig gewesen, denn er wusste es selbst nicht. Er sah nur noch dieses unglaubliche Blau vor sich. Narutos Augen waren blauer als das Meer, blauer als ein wolkenfreier Himmel, blauer als die Farbe Blau! Sie waren einzigartig. Sasuke näherte sich Narutos Gesicht Millimeter für Millimeter. Er spürte bereits Narutos Atem auf seinen Lippen. Der Blonde sah ihn immer noch mit diesem verzückten Blick an. Sasuke legte intuitiv seine Arme um Narutos Oberkörper und überbrückte die letzten Millimeter zwischen ihren Lippen. In der ersten Sekunde schien Naruto zu erschrecken. Er versteifte sich in Sasukes Armen und hielt den Atem an. Doch gerade als Sasuke den Kuss frustriert wieder lösen wollte öffnete der Blonde leicht seinen Mund und lies seine Zunge über Sasukes Lippen gleiten. Seine Arme schlangen sich um Sasukes Oberkörper und die beiden Jungs vertieften sich in einen innigen Zungenkuss. Als Sasuke jedoch seine Hand zu Narutos Hintern wandern lies löste dieser sich ruckartig. „Sasuke ich bin keine Ferienromanze.“ Sasuke sah wie überrascht Naruto über seine eigenen Worte war. Er strich ihm wieder über die Backe und antwortete „Nein, das bist du nicht. Und als solche sehe ich dich auch nicht.“ Mit diesen Worten hauchte er ihm noch einen zarten Kuss auf die Lippen um dann in den Wohnbereich zu gehen und den Fernseher auszuschalten. Er würde ihn zukünftig auch nur einschalten wenn er wirklich etwas schauen wollte. Obwohl Naruto einfach zu süß war wenn er wütend wurde. Als Sasuke klar wurde, dass Naruto sicher befürchtet hatte er würde ihn des Zimmers verweisen wenn er seine Meinung sagt, grinste er breit. „Naruto, wenn dich etwas stört dann sag es mir. Schlechte Laune wegen so einer Kleinigkeit lohnt sich nicht. Solange du mich nicht angreifst werde ich dich nicht rausschmeißen.“ Mit diesen Worten nahm er wieder auf der Couch Platz und wollte sich in sein Buch vertiefen als Naruto plötzlich vor ihm stand. „Gut. Mich stört es, dass du einfach hier rumliegst statt etwas mit mir zu unternehmen.“ Als Sasuke das breite Grinsen des Blonden sah musste auch er Lächeln. Plötzlich hatte Naruto eine Kamera in der Hand und schoss ein Foto. Sasuke zuckte zusammen als der Blitz ausgelöst wurde. Naruto lachte laut auf als er das Bild ansah. Natürlich hatte er Sasuke genau in dem Moment fotografiert als er wegen des Blitzes erschrak und komplett verwirrt zu Naruto sah. Sasuke war aufgesprungen und entriss Naruto die Kamera. Er sah sich im Speicher die Aufnahme an und musste selbst grinsen. „Das büst du mir.“ War alles was er sagte ehe er anfing Naruto durch das Zimmer zu jagen und zu fotografieren. Naruto konnte die Kamera ab und zu zurückerbeuten und jagte dann seinerseits Sasuke durch das Zimmer während er ihn fotografierte. Es entstanden eine ganze Reihe sehr lustiger Fotos. Nach einer halben Stunde und 50-75 Fotos später klopfte es. Sasuke öffnete und ein Portie trat ein. „Ich bringe hier die Rückerstattung für Herrn Uzumaki.“ Naruto kam zur Türe und sah auf einem Tablett einen Umschlag und eine Quittung liegen. Der Portie bat ihn das Geld nachzuzählen und ihm wurden die Augen groß. Es waren zweihundert Euro mehr als er für das Zimmer tatsächlich bezahlt hatte. „Das Hotel bittet Sie die kleine Entschädigung als Zeichen der Entschuldigung zu akzeptieren.“ Naruto quittierte dem Herrn den Erhalt des Geldes und als er wieder gegangen war wollte der Blondschopf unbedingt einkaufen gehen. Sasuke grinste Naruto seinen Bettelblick aufsetzte. Der kleine war so süß, dass Sasuke ihn am liebsten ins Bett gezogen und für den Rest der Ferien nicht mehr herausgelassen hätte. Doch die Reaktion seines Engels auf den Annäherungsversuch vorhin war eindeutig. Sasuke würde nicht tun was Naruto nicht wollte. Also zeigte er Naruto den Safe und erklärte ihm, dass er alle Wertsachen hier verstauen könnte. So landeten Laptop, Reisepass, ein Teil des Geldes usw. im Safe ehe die Jungs sich auf den Weg in das nahegelegene Dorf machten um einkaufen zu gehen. Sie fanden viele lustige Dinge und Sasuke kaufte Naruto eine Sonnenbrille, ein T-Shirt mit dem Namen des Ortes und noch diverse Kleinigkeiten. Naruto hingegen kaufte Sausuke das gleiche T-Shirt und scherzte das sie jetzt im Partnerlook den Strand unsicher machen könnten. Es wurde ein sehr lustiger Tag. Auch die Geschenke für Narutos Eltern und für Sasukes Bruder wurden gekauft. Sasuke hatte seinem Bruder schon lange kein Urlaubsouvenir mehr geschenkt. Doch als Naruto sich über eine viel zu große Sonnenbrille und einen unglaublich pinken Hut lustig machte und Sasuke überzeugte dies Kombi anzuprobieren hatte der Uchiha nicht damit gerechnet, dass Naruto ihn ausgerechnet in diesem Aufzug fotografieren würde. Sasuke kaufte nach einem kleinen Racheakt beides und ließ Naruto das Foto ausdrucken. Diese drei Dinge packte er in einen Karton und schickte sie Itachi. Als dieser das Packet beinahe zwei Wochen später von der Poststelle abholt war er überrascht. Er erhielt eigentlich nie privat Pakete. Doch seine Überraschung wich ungläubigen Staunen als er den Hut und die Brille sah. Sollte er das etwa anziehen? Als er beides aus dem Karton nahm fiel ihm ein Brief entgegen. Er öffnete den Umschlag und schon hatte er Sasukes Bild in der Hand. Er musste drei Mal prüfen dass das wirklich sein kleiner Bruder war ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. Er benötigte beinahe fünf Minuten um sich wieder soweit unter Kontrolle zu bringen, dass er den Brief lesen konnte.
-Lieber Itachi,
es ist sehr schade, dass du schon gehen musstest. Aber wärst du nicht gegangen, dann wäre ich nie am Strand gewesen um meinen neuen Freund kennen zu lernen. Er ist ein kleiner blonder Chaot und bringt mich immer zum Lachen. Er hat mich ganz unschuldig überredet diese Kombi anzuziehen und mich dann hinterhältig fotografiert. Doch ich habe zurückgeschlagen. Den Beweis findest du auf der Rückseite.
Liebe Grüße dein Bruder Sasuke-
Itachi schmunzelte. Sasuke hatte also einen Freund auf Mallorca gefunden. Er drehte den Brief um und sah das hinten aufgeklebte Bild mit Naruto, der ebenfalls den Hut und die Sonnenbrille trug. Itachi fand das der Kleine ein unglaublich offenes Lächeln hatte. Leider konnte er sonst nicht viel erkennen. Doch er freute sich riesig für Sasuke und nahm sich vor ihn gleich anrufen, sowie er in einer Woche wieder zurück in Deutschland war.
Doch all das würde ja erst in einer Woche passieren. Nach der Shoppingtour, die bereits vom Morgen bis in den frühen Nachmittag andauerte, waren die beiden frisch Verliebten hungrig. Sasuke sah wie Naruto den umherstreifenden Passanten, die etwas Essbares in Händen hielten gierig nachsah. „Darf ich dich in das Restaurant einladen in dem wir gestern waren?“ Naruto sah Sasuke ausgehungert an und antwortete „Wenn ich dich dafür morgen einladen darf gerne.“ Sasuke nickte und sie gingen vollbepackt mit den Einkaufstüten zum Restaurant. Der Kellner vom Vortag begrüßte beide herzlich und brachte sie an einen großen Tisch, an dem eine Bank ihnen ermöglichte alle Einkäufe hoch zu stellen. Naruto und Sasuke setzten sich nebeneinander und studierten eine Karte. Als der Kellner wieder kam hatten sie bereits gewählt und waren in ein eifriges Gespräch vertieft. „Darf ich den Herren unseren Liebescocktail empfehlen? Es handelt sich um einen alkoholfreien Fruchtsaft der in einem großen Glas mit Fruchtstücken garniert angeboten wird.“ Naruto wurde rot, doch Sasuke nickte eifrig. Der Kellner lächelte und meinte „Der Herr hat einen ausgezeichneten Geschmack. Und nicht nur bei der Wahl seiner Getränke wenn ich mir diese Anmerkung erlauben darf.“ Sasuke zog Naruto, der mittlerweile wie eine rote Leuchtreklame leuchtete, an sich und antwortete selbstbewusst „Solange sie es nur anmerken ist es in Ordnung. Und ich kann Ihnen nur zustimmen. Hätte ich gewusst welche Schätze hier am Strand auf einen warten, dann hätte ich Mallorca bereits eher besucht.“ Mit diesen Worten drückte er Naruto einen Kuss auf die Wange und warf dem Kellner einen kurzen Blick zu, der klar machte, wer auch immer sich Naruto nähren sollte würde es bereuen. Der Kellner lächelte Sasuke noch kurz zu und nickte zum Zeichen, dass er es verstanden hatte. Naruto hatte von diesem kurzen stummen Gespräch nichts mitbekommen, denn er sah nur noch mit hoch rotem Kopf auf die Tischplatte vor sich und zerpflückte die Servierte auf seinem Schoß. Der Kellner lächelte den beiden freundlich zu und eilte in die Küche um die Bestellung aufzugeben. Den Cocktail brachte er bereits nach wenigen Minuten. Naruto hatte nicht richtig zugehört und war daher überrascht als ein riesen Glas mit mehr Frucht als Getränk und zwei Strohalmen gebracht wurde. Doch der Cocktail schmeckte so gut, dass er seine Scheu schnell verlor und dann auch noch begann Sasuke mit Fruchtstücken zu füttern. Hierzu waren extra zwei kleine Gabeln beigelegt. Sauske schloss sich an und so fütterten sie sich gegenseitig mit Fruchtstücken ehe das Essen gebracht wurde. Die beiden waren so in ihr Spiel vertieft gewesen, dass sie nicht merkten, wie der Kellner ein Foto von ihnen machte. Nach dem Essen wurde ihnen das Bild gezeigt und die Bitte geäußert es mit an die Wand hängen zu dürfen. Erst jetzt fiel Naruto die riesen Wand mit Fotos auf. Es waren lauter Pärchen abgebildet. Wie sie sich gegenseitig fütterten, wie sie sich verliebt in die Augen sahen oder wie sie gemeinsam einen Cocktail tranken. „Wenn wir zwei Abzüge bekommen, dann geht das in Ordnung.“ Antwortete Sasuke und Naruto wurde sauer. Der Kellner meinte, dass die Fotos am Ende der Woche ausgedruckt wurden und Sasuke dann die beiden Abzüge abholen könnte. Naruto lief schweigend mit den Taschen beladen hinter Sasuke her. Sasuke war sich nur allzu bewusst, dass es Naruto nicht recht war dieses Foto in dem Restaurant hängen zu haben. Das hatte er spätestens gemerkt, als Narutos Mine versteinerte, weil Sasuke erlaubt hatte das Bild im Restaurant aufzuhängen. Natürlich hätte Sasuke Naruto vorher fragen sollen und die Entscheidung nicht einfach alleine treffen, doch er wollte diesen Abzug unbedingt haben. Und Narutos Reaktion nach zu urteilen hätte er das Foto lieber vernichtet gesehen. Doch das ging nicht, dazu war der Schnappschuss einfach zu gut gelungen. Auf dem Bild wollte Sasuke Naruto gerade eine Traube geben und dieser öffnete den Mund während seine Augen leuchteten. Sasuke musste diese Bild einfach haben. Als sie im Zimmer ankammen und ihre Einkäufe versorgt hatten hielt Sasuke dieses Schweigen jedoch kaum noch aus. „Naruto, ich musste dieses Bild einfach haben. Hast du gesehen wie unglaublich süß du geschaut hat?“ Naruto hatte sich das Bild kaum angeschaut. Es war ihm viel zu peinlich gewesen. Doch Sasukes Augen funkelten als er das sagte. Das gefiel Naruto. Aber er wollte noch nicht klein beigeben und drehte sich demonstrativ um. Er ging in den Schlafbereich und holte sich seine Schwimmsachen. Sasuke war ihm gefolgt und fragte auffordernd „Du willst ohne mich schwimmen gehen?“ Naruto stolzierte an ihm vorbei in Richtung Bad um sich seine Schwimmhose anzuziehen und antwortete im vorbeigehen „Ich bin nicht deine Mutter und kann dir keine Vorschriften machen! Wenn du schwimmen gehen möchtest dann kannst du das tun, wenn nicht werde ich am Strand sicher nicht lange ohne nette Gesellschaft bleiben.“ Das hatte gesessen. Sasuke funkelte Naruto böse an. Schnell schlüpfte er in seine Badehose und zog sich ein schwarzes Muskel-Shirt über. In seinen Rucksack tat er ein Buch, zwei Handtücher, Sonnenmilch und etwas Geld. Als Naruto wieder in das Schlafzimmer trat sog er scharf die Luft ein. Sasuke sah ihn verwundert an. Er merkte sofort, dass er der Grund für Narutos Reaktion war. Ein fieses Grinsen stahl sich auf Sasukes Gesicht. „Nun wenn du ohne mich schwimmen gehen möchtest bitte. Ich glaube nicht, dass ich lange auf einen kleinen Flirt warten muss.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und nahm seinen Rucksack. Naruto sah ihn total irritiert an. Erst als Sasuke bereits im Wohnbereich war hörte er Naruto fluchen und durch das Schlafzimmer wirbeln. Er packte ebenfalls seinen Rucksack. Sasuke drückte erst auf den Knopf um den Fahrstuhl zu rufen als Naruto bereits aus dem Zimmer stürmte. Atemlos blieb er neben Sasuke stehen. Dieser konnte nicht anders als zu grinsen. „Ich wusste gar nicht, dass ich dich so leicht eifersüchtig machen kann.“ Mit diesen Worten drückte er Naruto einen zarten Kuss auf die Lippen. Naruto genoss Sasukes Zuwendung und Zärtlichkeit. Doch der Anblick von Sasuke in diesem engen Muskel-Shirt war einfach unglaublich. Naruto konnte sich nicht stoppen und merkte erst was er tat, als er bereits mit beiden Händen sachte über Sasukes Oberkörper, insbesondere Brust und Schultern, streichelte. Sasuke quittierte Narutos zärtliche Annäherung indem er ihn in fest in den Arm nahm und in einen zärtlichen Zungenkuss verwickelte. Schnell lösten sie sich voneinander als die Fahrstuhltüre auf sprang. Eine ältere Dame stand mit ihrem Hund in der doch recht geräumigen Fahrstuhlkabine und lächelte die Jungs freundlich an. Anscheinend waren die Jungs schnell genug gewesen, so das die Dame von dem Kuss nichts bemerkt hatte. Während der Fahrt nach unten fragte die Dame wieso zwei so gutaussehende Jungs ohne ihre Freundinnen Urlaub machten. Ihr Blick verirrte sich immer wieder in Narutos blaue Augen. Das gefiel Sasuke überhaupt nicht, doch da es sich um eine ältere Dame handelte kämpfte er im Stillen mit seiner Eifersucht. Auf die Frage der Dame antwortete Naruto, das sie derzeit keine Freundin hätten aber den Sommer dennoch genießen wollten. Die Dame war nett und erzählte von ihrer hübschen Enkeltochter, doch als die Fahrstuhltüre in der Lobby aufging verabschiedeten sich die beiden Jungs schnell von ihr und eilten an den Strand. Sasuke bebte innerlich vor Wut, weil die Dame während der Erzählung zu ihrer hübschen Enkeltochter immer nur Naruto angesehen hatte. Sie wollte ihnen gerade ein Bild von Flura zeigen, als der Fahrstuhl die Lobby erreicht hatte. Sasuke wusste nicht, ob er sich hätte zurückhalten können wenn die Damen womöglich noch nach Narutos Handynummer gefragt hätte. Innerlich aufgekratzt hatte er Narutos Arm gepackt, sie mit kurzen Worten verabschiedet und war mit ihm los gerannt. Diese traute Zweisamkeit hatte Sasuke schnell wieder beruhigt, so das Naruto nichts von seiner Eifersucht gemerkt hatte. Das war Sasuke ganz recht, denn immerhin wusste er selbst nicht wieso dieses Gefühl bei ihm so ausgeprägt war. Hing es vielleicht mit dem frühen Verlust seiner Eltern zusammen? Oder damit, dass jetzt auch Itachi nicht mehr bei ihm war? Sasuke verwarf all diese Gedanken als er den Strand vor sich entdeckte und spürte, dass Naruto zum Spurt ansetzte um ihn zu überholen. Auf den letzten paar Metern lieferten sie sich ein Wettrennen, dass jedoch unentschieden endete. Angekommen mieteten sie sich, wie bereits am Tag zuvor, jeder eine Liege und legten ihre Rucksäcke neben sich. Als Naruto sich auf seinem Liegestuhl in die Sonne legen wollte fragte Sasuke ob er keine Sonnenmilch mitgenommen hätte. Naruto griff suchend in seinen Rucksack um dann resigniert wieder aufzusehen. „Mist ich muss nochmal zurück ins Zimmer. Ich habe die Sonnenmilch und ein Handtuch vergessen.“ Er wollte gerade aufstehen als Sasuke ihm ein Handtuch hinhielt und mit der Sonnenmilch vor Narutos Gesicht wedelte. Sie cremten sich gegenseitig ein, dösten in der Sonne, erzählten sich viel aus ihren Leben und gingen ab und zu ins Wasser um sich abzukühlen. Als es dunkel wurde schlenderten die beiden verliebten Hand in Hand zurück zum Hotel. Sasuke hatte Naruto erklärt, dass der Zimmerservice auf seinen Bruder Itachi berechnet wurde und sie sich heute Abend bestellen könnten was sie wollten. Naruto hatte zwar anfangs widersprochen und gemeint das wäre viel zu teure, doch auch Sasuke beherrschte den Bettelblick mit Auszeichnung und so konnte Naruto sich nicht lange wehren. Es wurde ein wundervoller Abend. Sie bestellten sich Ente süß sauer, Salat und verschiedene Sorten Eis zum Nachtisch. Auch wenn in der klimatisierten Suite die Hitze nur zu erahnen war tat das kühle Eis den aufgeheizten Gemütern der beiden gut. Sie schauten sich irgendeinen Film an. Keiner von beiden hätte hinterher sagen können was sie gesehen hatten. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt zu kuscheln und sich gegenseitig auszufragen. Naruto war eingefallen, dass Sasuke vorhin erwähnte sein Bruder hieße Itachi und er hatte gefragt was Itachi beruflich machte. Er war ziemlich beeindruckt, als er erfuhr, dass Itachi sehr bekannt war und überall auf der Welt Mädchen Fotos von ihm bei sich trugen. Naruto war sofort der Werbespot wieder eingefallen und er musste anerkennen, dass Itachi wirklich Talent hatte. Naruto wiederum musste Sasuke alles über seinen Vater erzählen. Als Sasuke erfuhr, dass der Donnerkrallen Minato Narutos Vater war musste er erst einmal schwer schlucken. Donnerkrallen Minato war viele Jahre Karatemeister gewesen. Es gab Sammelkarten, Sportartikel und Sticker mit Minatos Gesicht. Vor einigen Jahren hatte Minato dann plötzlich aufgehört zu kämpfen und seine Fans damit schwer getroffen. Einige trauerten der Zeit der Donnerkralle immer noch hinterher. Doch Sasuke akzeptierte, dass Naruto nicht über die Gründe seines Vaters sprechen wollte, diese glänzende Karriere zu beenden. Er erfuhr zumindest, dass Minato während seiner Zeit als Champion keinerlei Werbeverträge mit großen Firmen abgeschlossen hatte. Dadurch war er nicht so reich geworden wie viele dachten. Er gehörte eher zur Mittelschicht und erzog seinen Sohn zur Sparsamkeit. Sasuke und Naruto redeten noch bis tief in die Nacht. Als Naruto die Augen zuvielen stand Sasuke auf und nahm ihn einfach auf den Arm. Naruto erschrak und begann zu zappeln „Las mich runter Sasuke, ich kann selbst laufen!“ Doch Sasuke lächelte ihn nur an und drückte seine Lippen auf Narutos während er blind weiter ins Schlafzimmer lief. Dort legte er Naruto aufs Bett und sich gleich dazu. Erst hatte Naruto Angst, Sasuke könnte jetzt wieder mehr versuchen, doch der kuschelte sich nur an Naruto, gab ihm einen Kuss in die Halsbeuge und atmete wenige Minuten später tief und ruhig. Naruto ging davon aus, dass Sasuke eingeschlafen war und entspannte sich. Wenige Minuten später war auch Naruto in Sasukes Armen eingeschlafen.

Der nächste Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein. Doch für Naruto wäre es auch der schönste Tag seines Lebens gewesen wenn er im Regen aufgewacht währe. Als er die Augen aufschlug lag er in Sasukes Arm. Er musste sich in der Nach gedreht haben und sah jetzt Sasukes Brust vor sich, die sich regelmäßig anhob und senkte. Naruto kuschelte seinen Kopf noch enger an Sasukes Brust und schlang die Arme um seinen Liebsten. Dieser quittierte dies indem seine Umarmung fester wurde und er wohlig seufzte. Es dauerte nicht lange und Sasuke war ebenfalls wach. Er küsste Narutos Haare und begrüßte ihn mit verschlafener Stimme „Guten Morgen mein Engel, hast du gut geschlafen?“ Dann streckte er sich und gähnte herzhaft. Naruto musste grinsen und sprang auf. Er eilte ins Bad um sich fertig zu machen. Sasuke sah ihm nach und ließ sich dann glücklich auf den Rücken fallen um die Decke zu betrachten.
Es wurde wieder ein wundervoller Tag. Sasuke und Naruto gingen an den Strand, gingen mittags wieder in ihr Restaurant wo sie die Nummern mit dem Kellner austauschten und verabredeten sich mit ihm und seiner Freundin am Abend zu treffen. Tobi, der Kellner, und seine Freundin Mandara mochte Naruto auf Anhieb. Sausuke hatte wieder alle Hände voll damit zu tun seine Eifersucht vor Naruto zu verstecken. Doch Tobi hatte Sasuke sofort durchschaut und er und Mandara machten sich einen Spaß daraus Sasuke noch eifersüchtiger zu machen. Sie berührten Naruto z. B. „versehentlich“ am Arm oder zogen ihn einfach von Sasuke weg. In der Bar tanzte Mandara ständig mit Naruto und Tobi erzählte Sasuke von ihrer offenen Beziehung und das Mandara jederzeit mit Naruto ins Bett dürfte. Sasuke kochte innerlich und als er Naruto kurz zu fassen bekam bat er ihn mit zum Mitternachtsschwimmen zu kommen. Naruto war etwas irritiert doch kam er Sasukes Bitte gerne nach. Ihn nervte es, dass Mandara und Tobi so an ihm klebten. Doch es war ihm lieber, sie klebten an ihm als dass sie sich Sasuke näherten. Sasuke war recht frustriert, als Tobi und Melanie sie zum Mitternachtsschwimmen begleiteten und ihnen erklärten, dass so etwas ohne erfahrene Einheimische schnell gefährlich werden konnte. Irgendwann hatte Tobi Sasuke auf dem Weg zum Strand beiseite genommen und ihn darüber aufgeklärt, dass Melanie und er ihn nur aufzogen und keiner von beiden etwas von Naruto wollte. Sasuke tat cool und meinte das wäre ihm egal, doch Tobis wissendes Grinsen konnte er damit nicht wegwischen. Plötzlich war Naruto da und fragte wo sie den blieben. Er nahm Sasukes Arm und zog ihn hinter sich her. Es wurde ein wundervoller Abend.

Die drei Wochen Urlaub vergingen viel zu schnell. Sasuke und Naruto verbrachten die meiste Zeit am Strand. Sie gingen täglich in das kleine Restaurant und als Naruto dann das Bild sah musste er Sasuke recht geben. Es war einfach toll. Sasuke wollte Naruto gerade eine Traube geben und Naruto hatte im Gegenzug ein Stück Apfel aufgespießt den er Sasuke vor den Mund hielt. Naruto freute sich über seinen Abzug und wusste er würde ihn in Ehren halten. Es entstand eine Freundschaft zwischen den beiden frisch verliebten und Tobi und Melanie. Sie zogen häufiger zu viert los um die Partymöglichkeiten kennenzulernen. Doch um diese Jahreszeit war wenig los und die vier landeten häufig am Strand. Nachts schwimmen fand Sasuke besonders toll. Im Mond schimmerte Narutos Haar immer und seine Augen wollten mit dem Mondlicht um die Wette strahlen. Natürlich stand für Sasuke fest, dass Narutos Augen diesen Wettkampf immer gewinnen würden. Doch Sasuke gefiel es garnicht, dass viele der Mädchen hier Naruto schmachtende Blicke zuwarfen. Tobi wies ihn mehr als einmal zurecht, wenn er wiedermal eine der weiblichen Besucherinnen mit seinem Blick durchbohrte. Doch Sasuke konnte diese tiefe Eifersucht einfach nicht abstellen und war nur dankbar dafür, dass Naruto davon anscheinend nichts mitbekam. Tobi wiederum machte sich gerne über Sasukes übertriebene Eifersucht lustig und nannte ihn eine Klette. Denn selbst wenn Naruto nur kurz zur Toilette ging wäre Sasuke am liebsten mitgegangen. Er konnte sich nicht erklären wie er in so kurzer Zeit zu solch tiefen Gefühlen für seinen blonden Engel fähig war. Er überlegte häufig was ihn derart an Naruto faszinierte. Er kam nur zu einem Schluss, Naruto hatte ihn nicht angehimmelt. Er war der erste, der ihn nicht wegen seines Äußeren oder seiner Kraft zum Freund wollte. Im Gegenteil, Naruto selbst war ein Anblick für die Götter und seine Kraft und Geschicklichkeit suchten seines Gleichen. Anders konnte sich Sasuke nicht erklären das er sich quasi über Nacht in Naruto verliebt hatte und das wo er vorher noch nie in seinem Leben verliebt gewesen war.
Als dann der Tag der Abreise kam konnten sie sich kaum voneinander trennen. Sie hatten natürlich längst E-Mail Adressen und Handynummern ausgetauscht. Auch versprachen sie sich schnellstmöglich wieder gemeinsam Urlaub auf Mallorca zu machen und dennoch war es für die beiden schwer sich zu trennen. Naruto überwand sogar seine Scheu sich vor anderen Leuten als Paar zu zeigen und küsste Sasuke leidenschaftlich zum Abschied. Sasukes Maschine startete etwas über eine Stunde vor Narutos und so blieb dieser noch etwas mit Mandara zurück. Doch viel Unterhalten konnte er sich nicht mit ihr, denn er sah immer und immer wieder die Urlaubsbilder an. Sie hatten viele Fotos gemacht. Hauptsächlich voneinander. Sasuke war kurz vor der Abreise heimlich an der Hotelrezeption gewesen um den Auftrag zu erteilen sämtliche Fotos zweimal ausdrucken zu lassen. Und nun saß er im Flugzeug und sah sich die Fotos wieder und wieder an. Es dürften etwas über dreihundert sein, doch für Sasuke und Naruto waren es noch zu wenig.
Als Sasuke nachhause kam schrieb er Naruto sofort eine SMS, dass er ihn vermisse und sich darauf freue morgen mit ihm zu telefonieren. Dann fiel er traurig in sein Bett. Doch er wurde unsanft geweckt, als sein Telefon eine Stunde später klingelte. Itachi wollte wissen ob Sasuke gut angekommen war und er hatte natürlich fast hundert Fragen zu Naruto. Doch irgendwie wollte Sasuke nicht mit Itachi über Naruto reden. Erst nach ein paar Sätzen wurde ihm klar, dass er Angst hatte. Immer war es Itachi gewesen, der die hübschen Frauen bekommen hatte und Sasuke war der kleine Bruder. Er wollte Naruto am liebsten vor Itachi verstecken! Das diese Angst unsinnig und unbegründet war wusste Sasuke, doch er wurde sie dennoch nicht los. Und so erzählte er Itachi zur das nötigste. Er berichtete von dem Stinktierattentat und das er so seinen blonden Engel mit zu sich ins Zimmer einladen konnte, er erzählte auch wie sie sich am Stand kennengelernt hatten und dort ein ausgewogener Kampf entstanden war. Itachi erfuhr von den ganzen Fotos und den wundervollen Abenden zu zweit oder zu viert. Doch Itachi erfuhr nicht den Namen und auch die Fotos wollte Sasuke nicht herausrücken. Auf Itachis Frage, wann er diesen Engel kennen lernen würde reagierte Sasuke unterkühlt und ausweichend. Er hatte Itachi nur sehr traurig erzählt, dass sein Liebster sehr weit entfernt wohnte. Sasuke wohnte in Friesland und Naruto in Baden-Württemberg. Es waren fast 1.000 km die zwischen den beiden Liebenden lagen. Nach etwas über einer Stunde verabschiedete sich Itachi endlich und lies Sasuke erneut einschlafen und von Naruto träumen.
Als Naruto den Flughafen verlassen wollte stand er zwei sehr erbosten Erwachsenen gegenüber. Sein Vater schnappte sich einfach Narutos Koffer und seine Mutter griff nach Narutos Hand. Er wurde zum Auto gezogen und auf den Rücksitz verfrachtet. Er sah noch wie seine Mutter die Kindersicherung einklickte, doch es interessierte ihn nicht. Das auf der gesamten Fahrt kein Wort gesprochen wurde nahm er nur am Rande war. Er dachte bereits die ganze Zeit nur an Sasuke und freute sich auf das Telefonat morgen. Erst als sie zuhause waren und Naruto in sein Zimmer wollte donnerte sein Vater plötzlich los „Drei Monate Hausarrest! Kein Fernsehen, kein Internet, keine Freunde und dein Handy kannst du auch gleich bei mir lassen.“ Naruto zuckte zusammen. Nie hatte er gewagt sich gegen seine Eltern aufzulehnen, doch so könnte er Sasuke nicht erreichen! „NEIN!“ Beide sahen ihn verwirrt an. „Naruto Uzumaki, willst du mir etwa wiedersprechen? Wir hatten eine ganz klare Abmachung! Wir lassen dich alleine nach Mallorca und dafür antwortest du auf jede SMS und jede E-Mail zeitnah! Auch solltest du immer erreichbar sein! Und was ist passiert? Man erreichte dich so gut wie nie! Wenn du am Tag mal zwei von fünf SMS beantwortet hast war das schon viel und immer nur mit Sätzen wie – Mir geht’s gut. – oder – Wetter ist toll. – Was glaubst du wer wir sind? Wir sind deine Eltern und wenn du dich nicht an Abmachungen hältst, dann wirst du bestraft.“ Naruto wusste, dass sie Recht hatten. Aber drei Monate ohne Sasuke und ohne, dass er es ihm irgendwie mitteilen könnte? Er brach in Tränen aus. Seine Eltern waren geschockt. „Das geht nicht. So kann ich ihm doch nicht sagen das ich gut angekommen bin.“ Seine Mutter warf seinem Vater einen warnenden Blick zu und wendete sich dann in beschwichtigendem Ton an ihren Sohn. „Wem kannst du es nicht sagen?“ Naruto schluchzte so sehr, dass er nicht sprechen konnte. Er griff in seine Tasche und zog das Bild heraus, das Tobi im Restaurant gemacht hatte. Seine Eltern betrachteten es genau und nach wenigen Sekunden bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Dann schrie sein Vater beinahe „Liebste schau nur! Unser Naruto ist verliebt! Gott das muss ich vergrößern und im Wohnzimmer aufhängen. Und was für einen hübschen Jungen er sich da geangelt hat!“ Naruto zog seinem Vater das Bild weg „Das ist meins! Das wird nicht vergrößert!!“ Dann rannte er in sein Zimmer. Mit viel Schwung warf er seinen Rucksack aufs Bett und dabei entleerten sich die gesamten Bilder, die in der kleinen Tasche vorne verstaut waren, auf dem Boden. Seine Eltern waren ihm gefolgt und sahen das Bildermeer. Gleich setzten sie sich grinsend auf den Boden und begannen die Bilder zu sichten. Wie Naruto und Sasuke sich durchs Hotelzimmer jagten, wie sie am Strand waren, im Dorf, die Bilder mit dem Hut und der Brille usw. Naruto hatte angefangen ihnen alles zu erzählen. Und als seine Eltern ihm die Fotos wieder gegeben hatten und sein Zimmer verließen hatte er sowohl sein Handy als auch das Internet noch. Es war spät geworden. Sasuke würde sicher bereits schlafen. Die SMS von Sasuke war immerhin vor etwas über vier Stunden eingegangen. Naruto seufzte während er sie beantwortete. Er schrieb, dass es spät geworden war, doch jetzt wäre er auch daheim. Und wie sehr er es bedauert heute nicht in Sasukes Armen einschlafen zu können. Es dauerte keine zwei Minuten, da klingelte Narutos Handy. Sein Vater stand im Flur und hatte es gehört. Nun lehnte er mit dem Ohr an Narutos Türe als dieser in unglaublich glücklichem Ton den Anrufer begrüßte „Sasuke hallo. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt.“ „Nein ich bin auch gut angekommen.“ „Also mein Flug ist vor ungefähr drei Stunden gelandet. Meine Eltern haben mich am Flughafen abgeholt und sie waren sauer.“ „Naja weil ich mich nicht so oft gemeldet habe wie abgesprochen war. Sie wollten mir mein Handy und das Internet verbieten.“ „Nein, nein. Ich habe ihnen von dir erzählt und wir haben uns die Bilder angeschaut. Sie wollen dich gerne kennen lernen.“ „Und wie ist dein Bruder so? Ich meine wenn er mich kennenlernen will muss ich ja wissen wie ich mich verhalten soll um einen guten Eindruck zu machen.“ „Ja für dich bin ich das aber für andere nicht.“ „Du bist auch süß. Ach so, unserer Haustelefonnummer ist 07673 2385154.“ „Ich dich auch. Bis morgen.“ Dann wurde es ruhig im Zimmer und das Licht erlosch. Narutos Vater war sehr glücklich. Bisher hatte sein Sohn sich nur für ein seltsames Mädchen mit pinken Haaren interessiert. Sie war oberflächlich und hatte Naruto oft geärgert. Doch mit diesem Jungen schien Naruto endlich die erste Liebe gefunden zu haben. Mit 15 wurde das auch langsam Zeit fand Minato. Er ging ins Schlafzimmer um seiner Frau alles zu erzählen und die beiden entschlossen den nächsten Urlaub im Herbst gemeinsam in Mallorca zu verbringen.

Naruto und Sauske schrieben jeden Tag viele SMS und telefonierten so oft sie nur konnten miteinander. Leider hatten beide neben der Schule auch noch ihre Jobs und Hobbys. Und Naruto hatte ja auch noch Freunde. Es waren nun bereits drei Monate seit dem Ende der Ferien auf Mallorca vergangen und die Sommerferien neigten sich bereist ihrem Ende zu. Eigentlich hatten Naruto und Sasuke geplant, dass Sasuke in den Sommerferien zu Naruto fahren sollte, doch eine Lungenentzündung von Narutos Großmutter hatte ihre Urlaubspläne zerstört. Natürlich musste Naruto mit seiner Mutter zu seiner Oma Tsunade fahren und dabei helfen sie gesund zu pflegen. Da Naruto ihr Lieblingsenkel war hatte Tsunade darauf bestanden, dass er seine Mutter begleiten sollte. Nach einigen Wochen ging es Tsunade besser und Naruto fuhr mit seiner Mutter wieder nach Hause. Doch über die Hälfte der Sommerferien waren nun bereits verstrichen. Doch Naruto ahnte noch nicht, dass er an diesem Mittwoch unglaublich unglücklich werden sollte. Erst gestern hatte Sasuke ihm aufgeregt von einer riesen Überraschung berichtet. Doch er hatte noch nicht mehr erzählen wollen. Naruto war neugierig und hoffte heute auf weitere Informationen. Doch trotz mehrerer SMS fehlte von Sasuke bisher jedes Lebenszeichen. Naruto wurde unruhig. Als er versuchte Sasuke anzurufen war er den Tränen nahe. Sasukes Handy war aus und auch auf der Haustelefonleitung erreicht er niemanden. Er versuchte es wieder und wieder. Seine Eltern machten sich nach zwei Tagen bereits Sorgen um ihren immer fröhlichen Sonnenschein der plötzlich nicht mehr Lachen wollte. Nach einer Woche waren Handy und Haustelefon abgemeldet. Naruto verstand die Welt nichtmehr. Hatte Sasuke ihn nur verarscht? Sich über ihn und seine Gefühle lustig gemacht? Wieder und wieder schaute Naruto sich die gemeinsamen Urlaubsbilder an und versuchte auf Sasukes Gesicht irgendeine Art von falschem Lächeln oder bösartigem Funkeln zu erkennen. Doch egal wie oft er sich die Bilder auch ansah, er konnte nichts außer diese wundervollen dunklen Augen erkennen, die jedes Mädchen und sicher auch viele Jungs schwach werden ließen. Er konnte nicht verstehen was mit Sasuke los war. Eher zufällig stieß er im Internet auf einen Zeitungsartikel aus der letzten Woche. Als er ihn las erstarrte er.
Brand in Aurich.
In der Wursterstraße 7 entzündete sich am Mittwoch, den 31.08. eine beschädigte Gasleitung. Der Brand breitete sich schnell aus und vernichtete die Wohnungen im zweiten Stock. Die Wohnung D stand nach dem Auszug des Mieters vor zwei Wochen leer, der Bewohner der Wohnung E, Sasuke U. stürzte bei dem Versuch den Flammen zu entkommen. Er kam unglücklich auf und erlitt eine Verletzung seines Hinterkopfes. Durch diese Verletzung leidet Sasuke U. seither unter Amnesie. Seine Familienangehörigen wurden benachrichtig und laut Aussage des Krankenhauspersonals verläuft die Genesung der Oberflächlichen Verletzungen normal. Folgeschäden könnten derzeit nicht ausgeschlossen werden, da die Art der Amnesie noch nicht bestimmt wurde. Sasuke U. war zu keinem Interview…

Naruto wurde kreide bleich als ihm die Tragweite dieser Informationen klar wurde. In Sasukes Haus hatte es gebrannt. Sasuke war in der Wohnung gewesen. Auf der Flucht vor den Flammen war er gestürzt und litt nun unter Amnesie. Als er das alles verarbeitete hatte wusste er nicht ob er lachen oder weinen sollte. Sasuke lebte, es gab eine logische Begründung für die fehlenden SMS und Telefonate, er litt unter Amnesie. Für Naruto brach eine Welt zusammen. Er googelte alles was er über Amnesie finden konnte. Leider verstand er nicht allzu viel von dem was er fand, was auch an seinem aufgewühlten Zustand liegen konnte. Nur eine Sache blieb haften, es war nicht immer gut Amnesie-Opfer direkt mit ihrer Erinnerung zu konfrontieren. Ab und zu sollte man die Erinnerung Stück für Stück wieder kommen lassen. Wenn man etwas erzwingen wollte konnte das bleibende Schäden verursachen. Naruto sank kraftlos in sich zusammen. Es waren noch eine Woche Sommerferien, doch diese verbrachte er weinend in seinem Zimmer. Irgendwann hatte er seinen Eltern schluchzend erzählen können was passiert war. Beide wollten sofort Itachi anrufen und darum bitten, dass Naruto Sasuke besuchen dürfe. Doch Naruto wollte das nicht. Was wenn es bleibende Schäden verursachen würde? Egal wie sehr seine Eltern sich auch bemühten, in diesem Punkt blieb Naruto hart. Er wollte kaum noch essen und schlief wenig. Oft saß er nur über den Urlaubsfotos und fragte sich ob er das richtige tat.

So kam der erste Schultag. Seine Eltern überlegten Naruto zuhause zu lassen, doch dieser argumentierte, dass die Ablenkung und der Kontakt zu seinen Freunden ihm sicher gut tun würde. Auf dem Schulhof angekommen rannte Sakura auf ihn zu. Die pinkhaarige hatte ihn schon öfter reingelegt und geärgert. Doch seit er mit Sasuke zusammen war und sie kaum noch beobachtete war sie beinahe schon anhänglich geworden. Naruto konnte gar nicht reagieren, da sprang sie ihm schon um den Hals. „Naruto, Liebster, endlich sehen wir uns wieder.“ Das hatte sie jetzt tatsächlich über den gesamten Schulhof geschrien. Doch Naruto hatte kaum die Kraft sich zu wehren und lies sich von ihr einfach mit ins Klassenzimmer ziehen. Er fühlte sich unwohl, so als ob ihn jemand beobachtete und mit Blicken beinahe durchbohrte. Im Klassenraum stellte Sakura sich zu Narutos Bank und begann ohne Punkt und Komma zu erzählen. Sie erzählte von ihren Ferienerlebnissen, von ihren neuen Freunden und wie gerne sie das nächste Mal mit Naruto in Urlaub fliegen würde. Naruto hörte ihr nur mit halbem Ohr zu. Als der Lehrer den Raum betrat setzte sich Sakura Gott sei Dank zu ihren Freundinnen. Alle waren auf den lautstarken Auftritt von Naruto vorbereitet. Selbst der Lehrer sah schon in seine Richtung. Doch außer ein tiefer Seufzer war nichts von Naruto zu vernehmen. Irritiert fragte der Lehrer ob alles in Ordnung wäre. Naruto nickte wortlos. Niemand kannte den kleinen Wirbelwind in einer solch schlechten Stimmung. Der Lehrer konnte nicht weiter darauf eingehen sondern begann mit dem Unterricht. Aber in den kommenden zwei Pausen wurde er von seinen Freunden mit Fragen gelöchert. Er antwortete Einsilbig und in monotoner Stimmlage. Selbst als ein Klassenkamerad von Naruto ihn beschimpfte blieb er stumm. Die gesamte Klasse fing an sich ernstlich Sorgen zu machen. Zum einen hatte Naruto noch überhaupt nichts gegessen, was für ihn mehr als ungewöhnlich war, denn meistens konnte er kaum bis zur Pause warten und Frühstückte im Unterricht bereits nach und zum anderen waren sie es gewohnt, dass er lautstark seine Meinung kund tat und sich auch immer zur Wehr setzte wenn er beleidigt wurde. Was auch immer passiert war, allen war klar, Naruto war nicht einmal mehr ein Schatten seiner selbst. In der dritten Stunde kam der Lehrer nach der Pause nicht alleine herein. Naruto hatte seinen Kopf auf den Tisch gelegt und sah aus dem Fenster. Er hörte nur am Rande, dass der Lehrer einen neuen Schüler vorstellte. Doch als der neue Schüler begann zu sprechen schnellte Narutos Kopf nach vorne. „Hallo, ich bin Sasuke Uchiha. Ich bin 15 Jahre alt und neben mir steht mein Bruder Itachi Uchiha. Wir sind in diesem Sommer hierher gezogen. Ich lese gerne und mache Sport. Ich hoffe wir werden Freunde.“ Naruto starrte Sasuke ungläubig an. Plötzlich bekam die Information, dass er eine große Überraschung für Naruto hätte, eine ganz neue Dimension. Sasuke war extra aus Friesland hierher gezogen. Auch sein Bruder Itachi war da. Naruto wollte am liebsten aufspringen und sich in Sasukes Arme schmeißen, doch als Sasuke in Naruto Richtung sah wäre Naruto am liebsten in einem Loch verschwunden. Nie hatte er die Augen des Schwarzhaarigen so voller Wut gesehen. Erschreckt sah er auf und blickte direkt in Itachis Augen. Sie waren ebenso schwarz wie Sasukes, doch sie musterten alle Klassenkameraden neugierig. Naruto musste zugeben, dass er die Schwärmerei der Mädchen jetzt etwas besser verstehen konnte, Itachi war heiß. Er sah unglaublich gut aus, war erfolgreich und in seinem Blick lag so viel Herzlichkeit, dass ein jeder schwach werden musste. Doch Itachis Blick war nichts im Vergleich zu Sasukes unglaublich schwarzen Augen, die einen fesseln konnten und drohten nie mehr los zu lassen. Naruto sah verträumt in die Richtung der beiden Brüder. Als er einige Sekunden später wieder im Hier und Jetzt angekommen war blickte er in Sasukes Richtung. Doch sofort bereute er diese Entscheidung. Sasukes Blick war eiskalt gewesen, so als wollte er ihn nur mit diesem Blick einfrieren. Auf Narutos Armen bildete sich eine Gänsehaut und es schüttelte ihn unmerklich. Wieso sah Sasuke ihn so hasserfüllt an? Was hatte er den getan? Schnell sah Naruto wieder zu Itachi und musste feststellen, dass dieser ihn auch gerade musterte. Itachi schien etwas in Narutos Blick zu suchen. Doch als er sich seufzend abwand war Naruto sicher, er hatte nicht gefunden was er gesucht hatte. „Mein Name ist Itachi und ich bin Sasukes älterer Bruder. Ich möchte euch bitten auf Sasuke Rücksicht zu nehmen. Er ist erst kürzlich knapp einem Hausbrand entkommen und leidet seither an Amnesie. Er kann euch also nichts über seine Vergangenheit erzählen. Bitte bedrängt ihn nicht, dass könnte bleibende Schäden verursachen.“ Naruto zuckte zusammen. Genau das hatte er auch gelesen. Also war es diese Art der Amnesie. Er dürfte Sasuke nicht überfallen. Aber vielleicht kleine Andeutungen machen? Der Lehrer bedankte sich bei Itachi und verabschiedete ihn. Dann bat er Sasuke neben Naruto Platz zu nehmen ehe er den Klassenraum mit den Worten „Ich werde Herrn Uchiha noch einige Fragen stellen.“ verließ. Die Mädchen begannen bereits tuschelnd zu entscheiden wer Sasukes neue Freundin werden würde und die Jungs redeten über Fussball. Naruto hing seinen Gedanken nach und überlegte wie er Sasuke kleine Andeutungen machen konnte ohne Gefahr zu laufen bleibende Schäden zu verursachen. Plötzlich durchbrach Sasukes Stimme das Stimmenwirrwarr. Alle Gespräche verstummten augenblicklich, da Sasukes Stimme einen schneidenden, wenn nicht sogar ätzenden Tonfall angenommen hatte. „Neben dem blonden Blödmann muss ich sitzen? Bin ich froh das Dummheit nicht ansteckend ist, sonst müsste ich der Anweisung des Lehrers wiedersprechen.“ Alle sahen Sasuke entgeistert an. Naruto kamen beinahe die Tränen. Wie konnte Sasuke so etwas sagen? Wieso schien er ihn bereits zu hassen, obwohl sie noch kein Wort gewechselt hatten. Kiba ergriff das Wort „Hör mal zu Neuer, Naruto ist mein Freund und hier aufzutauchen und ihn zu beleidigen, obwohl du ihn gar nicht kennst wird dir hier keine Freunde machen.“ „Ich muss ihn nicht kennen. Alleine schon dieser Gesichtsausdruck sagt alles. Ich kann ihn nicht leiden. Kennt ihr das nicht? Ihr seht jemanden, habt noch kein Wort mit der Person gewechselt aber wisst gleich, dass ihr sie nicht leiden könnt?“ Sasuke sah Kiba herausfordernd an. Naruto wäre am liebsten weinend aus dem Klassenraum gerannt so verletzend waren Sasukes Worte. Er konnte ihn also auf den Ersten Blick nicht leiden? Wie kam es dann, dass sie vorher zusammen waren? Wieso war Sasuke hier, wenn nicht als Beweis seiner Liebe für Naruto? War das mit der Amnesie nur eine Geschichte um Naruto zu quälen? Doch nein, soweit würde Sasuke nie gehen. Einen gefälschten Zeitungsartikel in eine renommierte Zeitung zu setzten und Itachi mit hinein ziehen, das würde Sasuke nicht tun. Kiba schien etwas weniger freundliches erwidern zu wollen, das musste Naruto verhindern. „Kiba, hast du nicht gehört was Itachi eben gesagt hat? Sasuke leidet unter Amnesie. Amnesie kann unter Umständen zu feindseligem Verhalten führen, da man nicht mehr weiß wer Freund und wer Feind ist. Aufgrund der ständigen Belastung durch die dadurch entstehende Unsicherheit kann es zu Verhaltensmustern kommen, die die betroffene Person vor der Amnesie nie aufgewiesen hat. Wir sollten ihn nicht angreifen sondern lieber versuchen ihm zu helfen.“ Es wurde mucksmäuschen still in der Klasse. Hinata fing sich als erste wieder und stellte die Frage, die allen momentan auf der Seele brannte „Naruto, woher weißt du das?“ „Ich habs im Internet gelesen. Ebenso wie, dass es bei einer gewissen Art der Amnesie zu schwerwiegenden Folgeschäden kommen kann, wenn man den Betroffenen einfach mit Informationen aus seiner Vergangenheit konfrontiert. Da er sie einfach nicht mit seiner Person in Einklang bringen kann, kann er bei dem Versuch sich krampfhaft zu erinnern dem Wahn verfallen.“ Sasuke klatschte mit einem überheblichen Grinsen. „Sehr schön auswendig gelernt Dobe. Aber da wir im Moment keinen Gesundheitsunterricht sondern Mathe haben, schlage ich vor du behältst deine weisen Worte für dich und erzählst sie jemandem den sie interessieren.“ Mit diesen Worten ging er schlendernd auf seinen neuen Sitzplatz neben Naruto zu. Naruto räumte seine Sachen mechanisch zur Seite und lauschte, dem, entsetzte Tuscheln seiner Klassenkammeraden. Naruto hatte Sasuke in Schutz genommen und dieser hatte ihn als Dank nur weiter angegriffen. Und dazu sagte Naruto gar nichts sondern räumte stillschweigend seinen Tisch frei? Was war in den Sommerferien nur mit dem kleinen Wirbelwind geschehen? Sasuke lies die gesamte Schulzeit durch kleine Gemeinheiten auf Naruto niederprasseln. Dieser hatte alle Mühe nicht einfach weinend das Klassenzimmer zu verlassen. Immer wenn es zur Pause läutete war Naruto bereits aufgesprungen und aus dem Klassenzimmer gehetzt um den Fragen seiner Klassenkammeraden zu entgehen. Er sah nicht wie genau Sasuke jeden von Narutos Schritten beobachtete. Sasuke wusste selbst nicht was er gegen Naruto hatte. In der Regel war er kein Mensch der ohne Grund einen anderen so harsch anging, zumindest hatte ihm Itachi nichts dergleichen erzählt. Doch als er Naruto vorhin auf dem Pausenhof vom Wagen aus mit dieser pinkhaaringen gesehen hatte, da hatte sich in ihm alles zusammengezogen. Sie war ihm in die Arme gefallen und durch das halb geöffnete Fenster hatte er gehört wie sie ihn Liebling nannte. Es war seltsam und er konnte es nicht benennen, doch von diesem Augenblick an hasste er Naruto. Auch dieses Gefühl der Vorfreude und seine gesamte Anspannung waren verschwunden. Zurück waren nur noch der Hass und die Wut geblieben. Aber er konnte einfach nicht sagen wieso das so war. Auch jetzt schien der Blonde die pinkhaarige wenig bis gar nicht zu beachten. Immer versuchte sie mit ihm zu sprechen doch er rannte einfach an ihr vorbei. Jetzt würde Sasuke meinen Naruto könnte Sakura nicht leiden. Doch was er auf dem Schulhof gesehen hatte war Beweis genug. Vielleicht hatten sie ja eine heimliche Beziehung? Es klingelte und gleich würde Naruto zurück kommen. Sasukes Herz raste wie verrückt und er freute sich darauf Narutos Gesicht wieder zu sehen. Das war ebenfalls seltsam. Schon die ganze Zeit war das so. In Narutos Nähe fühlte Sasuke sich, trotz der Wut die er auf ihn verspürte, unglaublich wohl. Doch sobald er Sakura sah wurde er wütend auf Naruto und fing an ihn zu beleidigen. Als es zum Schulschluss klingelte hatte Naruto bereits alles zusammengepackt und war aus dem Klassenzimmer gestürzt noch ehe ihn jemand auch nur ansprechen konnte. Die gesamte Klasse sah ihm hinterher. Und dann begann das Getuschel „Was ist eigentlich mit Naruto los?“ „Habt ihr gesehen, er hat heute nicht einmal den Unterricht gestört.“ „ Naruto benimmt sich seltsam, wo ist denn unser kleiner Wirbelwind? Und hast du gesehen wie dünn er geworden ist? Er hatte heute auch gar nichts zu essen dabei.“ Plötzlich wurde Sasuke gepackt und gegen ein Fenster gedrückt. Kiba, er hatte zwischenzeitlich erfahren das er so hieß, drückte ihn gegen das Fenster und hob die Hand als wolle er zuschlagen „Lass Naruto gefälligst zufrieden. Wenn du magst und wenn nicht interessiert uns nicht! Geh wieder dahin wo du hergekommen bist und lass uns zufrieden.“ Mit diesen Worten holte Kiba aus und verpasste Sasuke ein blaues Auge. Sasuke hätte den Schlag mit Leichtigkeit abfangen können, doch er wusste selbst, er hatte ihn verdient. Ohne Grund hackte er bereits den ganzen Tag auf Naruto herum. Und Sasuke wusste, das würde morgen nicht besser werden. Als er zuhause war fragte Itachi wie der Tag gelaufen war und ob er den Freund aus dem Urlaub wiedergefunden hätte. Doch außer, dass dieser Freund aus der Urlaub blond war und hier in dieser Stadt wohnte wussten sie nichts über ihn. Itachi fragte Sasuke nach Naruto, denn der war ja blond. Doch Sasuke antwortete, dass Naruto ihn nicht zu kennen schien. Dann brach es aus Sasuke heraus. Er erzählte Itachi wie gemein er zu Naruto gewesen war. Itachi vermutete, dass Sasuke aufgrund der blonden Haare gehofft hatte Naruto seie sein Freund aus dem Urlaub und wäre jetzt einfach enttäuscht. Sasuke wusste, so einfach war das nicht, aber er wusste nicht ob er die korrekte Antwort je bekommen würde.
Währenddessen saß Naruto an seinem Computer und versuchte herauszufinden, ob sich bei Amnesie die Gefühle für eine Person ändern können. Doch alles was er fand war ein einzelner Artikel in dem stand, dass nach der Amnesie die wahren Gefühle für eine Person ersichtlich werden können. In der Regel veränderten sich die Gefühle wohl nicht. Also konnte man davon ausgehen, wenn eine Person mit Amnesie einen plötzlich hasse, dann hatte sie einen schon die ganze Zeit gehasst. Naruto hatte das Gefühl er bekäme einen Pflock ins Herz gerammt. Er schloss sein Zimmer ab und legte sich ins Bett. Er rollte sich zusammen und begann hemmungslos zu weinen. Naruto hatte so gut wie noch nie geweint! Eigentlich war er immer der harte gewesen, der andere beschützt und tröstet wenn sie weinen. Doch im Moment war ihm nicht danach irgendjemanden zu beschützen, seit Sasuke sich an diesem schicksaalhaften Mittwoch in den Sommerferien nicht mehr gemeldet hatte war von dem starken und mutigen Naruto, der nie weiten nicht mehr viel geblieben. Im Moment wünschte er sich Sasuke wäre hier um ihn zu trösten. Und das obwohl er der Grund dafür war, dass es Naruto bereits seit einiger Zeit so schlecht ging. Nach ein paar Stunden war er vor Erschöpfung eingeschlafen. Am nächsten Morgen erwachte er bereits vor dem Wecker. Naruto hatte einen Entschluss gefasst. Auch wenn Sasuke ihn nie geliebt hatte, er liebte ihn. Und einen Menschen den man liebt will man nicht leiden sehen. Also entschloss sich Naruto sämtliche Urlaubsfotos von sich und Sasuke einzuscannen und auf eine CD zu brennen. Er wurde natürlich aufgrund der Menge an Fotos nicht fertig. Unglücklich machte er sich auf den Weg zur Schule. Er würde Sasuke heute wiedersehen. Und Sasuke würde ihm wieder zeigen wie er wirklich die ganze Zeit für Naruto gefühlt hatte. Seufzend ging Naruto über den Pausenhof. Wieder rannte Sakura auf ihn zu. Dieses Mal jedoch hob er die Hände und signalisierte ihr somit, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte. Total vor den Kopf gestoßen drehte sie sich wütend um. Naruto kam mit hängenden Schultern in die Klasse. Sasuke saß bereits an ihrem gemeinsamen Tisch und Sakura schien mit ihm zu flirten. Naruto fühlte einen Stich im Herzen als er Sasuke sah. Wie konnte man nur so gut aussehen? Ob Sakura wohl eine Chance hatte oder ob er mit ihr auch nur spielen würde? Er seufzte leise und ging zu seinem Platz. Sakura ignorierte er gekonnt. Doch plötzlich meinte sie „Und mit Naruto hast du absolut Recht. Er ist ein Idiot! Hatte noch nie ne Freundin und das obwohl er schon 15 ist. Voll der Loser eben.“ Sasuke sah irritiert auf. Diesen Blick kannte Naruto, Sasuke setzte ihn nur auf, wenn ihn etwas unbekanntes komplett unerwartet traf. Wieso traf es Sasuke so, dass Naruto noch nie eine Freundin hatte? Oder wusste Sasuke doch von ihrer gemeinsamen Vergangenheit und hatte geglaubt Naruto hätte es überall herumerzählt? Doch seine Antwort irritierte Naruto noch mehr als der Blick eben. Zumal Sasuke so laut sprach, dass es die gesamte Klasse hören konnte „Ich hatte auch noch nie eine Freundin. Mein Bruder hat mir erzählt, dass ich einen Freund habe. Leider sind wir noch nicht lange genug zusammen, so dass mein Bruder seinen Namen nicht kennt. Und alle anderen Hinweise auf ihn sind verbrannt. Ich weiß nur, dass er blond ist und aus dieser Stadt kommt. Es ist frustrierend zu wissen, dass es einen Menschen gibt zu dem du unbedingt willst aber du weißt nicht wer es ist.“ Dann sah er wieder aus dem Fenster. Sakura stellte sofort alle Flirtversuche mit Sasuke ein und ging entsetzt an ihren Platz. Gleich zwei Körbe an einem Morgen, das war wohl zu viel für sie. Naruto musste grinsen. Sasuke sah das Grinsen und fragte entnervt, aber sehr leise „Was grinst du so blöd?“Naruto zuckte zusammen. Sasukes Stimme klang nicht so angriffslustig wie gestern. „Kein besonderer Grund.“ „Aha, du freust dich wohl, dass deine Ex bei mir abgeblitzt ist.“ Sasuke wollte sich wieder umdrehen, doch Naruto hatte den Kopf herumgerissen und starrte Sasuke ungläubig an. „Wie um Himmelswillen kommst du den bitteschön darauf das Sakura meine Ex ist? Mit der würde ich nicht mal etwas anfangen wenn sie die Letzte Frau auf diesem Planeten wäre!“ Naruto hatte Sasuke regelrecht angeschrien. Die gesamte Klasse, inklusive dem Lehrer, der gerade hereinkam sahen zu ihm auf. Da war wieder das Feuer in seiner Stimme, dass sie alle (selbst der Lehrer, auch wenn er es nie zugeben würde) vermisst hatten. Sasuke starrte Naruto in die Augen. „Ich kenne deine Augen.“ Sagte er plötzlich. Naruto wurde rot. „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ Antwortete er etwas leiser. „Ich hab euch beide gestern Morgen auf dem Schulhof gesehen.“ In Sasukes Stimme lag etwas das Naruto so noch nie gehört hatte. Er sah ihn verwirrt an.
Naruto schüttelte nur den Kopf und versuchte den Gedanken an Eifersucht zu verdrängen. Er sollte sich nicht weiter mit Sasuke beschäftigen. Immerhin hatte er gestern erst herausgefunden, dass Sasukes Liebe in den Pfingstferien nur vorgespielt war. Er seufzte und erschrak als Kiba plötzlich losschrie „Das lässt du dir von der Witzfigur gefallen? Naruto Uzumaki, was ist eigentlich mit dir los? Du störst den Unterricht nichtmehr, du schreist nichtmehr rum wenn dich jemand beleidigt, du isst nichtmehr in jeder Pause und jetzt lässt du dir auch noch unterstellen du hättest was mit Sakura. Jeder hier weiß, dass du vor einiger Zeit mal schwer verliebt in Pinky warst. Aber Naruto darüber bist du seit Monaten hinweg. Mensch du beachtest Pinky ja noch nicht einmal mehr. Und dann kommt ein dahergelaufener Typ und unterstellt dir sonst was. Kannst du mir mal sagen was das soll?“ Kiba war aufgesprungen und hatte seinen besten Freund am Kragen gepackt. Natürlich wusste Kiba, dass Naruto sich im Urlaub vor ein paar Monaten verliebt hatte. Doch er wusste nicht, dass Naruto sich in einen Jungen verliebt hatte. Außer seinen Eltern wusste das niemand. Ja, seine Eltern wussten alles über Sasuke. Plötzlich fühlte es sich an als hätte Naruto Eiskristalle in seinem Magen. Seine Eltern wussten alles über Sasuke, seinen Namen, seine Familie, seinen Wohnort, sie hatten Fotos gesehen und hatten sogar schon mit Sasuke telefoniert, wenn Naruto nicht schnell genug am Telefon gewesen war. Doch was hatte Sasuke eben zur Sakura gesagt? Itachi kannte weder Narutos Namen, noch hatte er je ein Foto von ihm gesehen? Naruto war nun bereits seit gestern klar, dass Sasuke ihn nicht liebte, aber das er seinem Bruder rein gar nichts über Naruto erzählt hatte schmerzte ungeheuerlich. Wie kaltherzig war Sasuke eigentlich? Naruto sah Kiba mit schmerzerfüllten Augen an. Dieser lies seinen Freund abrupt los und sah ihn entsetzt an während er die Frage flüsterte „Was ist denn nur passiert?“ Naruto drehte sich wieder um und setzte sich an seinen Platz. Das ganze Spektakel hatte beinahe zwanzig Minuten der Unterrichtsstunde gekostet und nun rief der Lehrer alle zur Ruhe. Sasuke sagte nichts mehr. Er starrte stumm aus dem Fenster. Alle waren so auf Naruto fixiert gewesen, dass niemand gesehen hatte wie Sasukes Gesicht sich schmerzerfüllt verzerrte als er Narutos ausdruckslosen Augen gesehen hatte. Sasuke verstand sich selbst nichtmehr. Wäre Naruto sein gesuchter Freund, von dem er jede Nacht träumte, OK, dann dürfte ihm dieser Blick weh tun, aber er konnte Naruto doch nicht einmal leiden! Wieso um Himmels Willen tat ihm dann der Anblick des am Boden zerstörten Narutos so weh? War es tatsächlich, wie Itachi gesagt hatte und er sah durch Narutos blonde Haare teilweise seinen unbekannten Freund in ihm? Sasuke hing seinen Gedanken noch eine Weile nach und kam doch zu keiner vernünftigen Erklärung. Für Naruto verging der Unterricht viel zu langsam. Er hielt es kaum noch neben Sasuke aus. Immer wieder musste er verhindern, dass seine Hand sich selbständig machte und Sasukes Hand nahm, oder ihm über die Backe strich. Es war anstrengend und Naruto verstand sich einfach nicht mehr. Eben noch war ihm klar geworden, dass er Sasuke nie etwas bedeutet hatte. Bestenfalls war er ein billiger Urlaubsflirt für den Uchiha gewesen, wieso also wollte er ihn so unbedingt zärtlich berühren? Sasuke schien von alle dem nichts mit zu bekommen. Er sah zwar nichtmehr aus dem Fenster aber er schien über seinem Buch gefesselt. Naruto begann auf seinem Block zu zeichnen. Als er jedoch merkte, dass er das kleine Restaurant auf Mallorca zeichnete hörte er abrupt auf. Sasuke schien aber wie gebannt von dieser Zeichnung. „Wo ist das?“ fragte er gedankenverloren. „Auf Mallorca.“ Antwortete Naruto monoton. Sasuke zuckte kurz zusammen und sah dann wieder in sein Buch. Naruto erschrak, als er sah, wie Sasuke zusammenzuckte. War bereits diese Zeichnung zu viel für Sasukes Unterbewusstsein gewesen? War das bereits zu viel erzwungene Erinnerung? Und wieso interessierte es Naruto überhaupt noch, wo Sasuke ihn doch nur verarscht hatte?

So verging auch dieser Tag. Naruto setzte sich gleich nach der Schule weiter an das Einscannen der Urlaubsbilder mit Sasuke. Er benannte die Bilder nach den Orten. Die Bilder im Hotelzimmer hießen somit Hotel Sonnenklar Zimmer 378 (1), Hotel Sonnenklar Zimmer 378 (2) usw. So vergingen zwei Wochen. Naruto war mit der CD seit gestern fertig, Sasuke mied ihn in der Schule soweit es ging und wenn sie doch miteinander reden mussten, dann war Sasuke gehässig. Irgendwann wurde Naruto mit Sasuke in eine gemeinsame Referatsgruppe gesteckt. Der Lehrer schien zu glauben so die Streitigkeiten zwischen ihnen beseitigen zu können. Naruto lächelte gehässig als Kakashi die Gruppenaufteilung bekannt gab. Wenn der wüsste, dachte sich Naruto im Stillen. Sie mussten sich nun auch nach dem Unterricht treffen und gemeinsam lernen. Sasuke schien entnervt und Naruto verzweifelt. Doch Naruto musste Sasuke zustimmen, als dieser meinte sie gingen lieber gleich zu den Uchihas nachhause um anzufangen. Denn umso schneller wären sie fertig und sich wieder los. Naruto war erstaunt wie riesig die Wohnung der Uchihas war. Itachi bat die beiden ins Wohnzimmer und brachte ihnen Tee und Kekse. Sasuke war schnell und Naruto konnte ihm kaum folgen. Oft beschwerte er sich, dass Naruto ein Idiot wäre wenn er etwas nicht wusste. Itachi kam mehrmals mahnend dazu und bat Sasuke freundlicher zu seinem Gast zu sein. Irgendwann entschuldigte sich Naruto, er musste auf die Toilette. Sasuke verdrehte nur entnervt die Augen und Itachi zeigte Naruto wo er das stille Örtchen fand. Kaum hatte Naruto hinter sich die Türe geschloßen, da brach er auch schon zusammen. Er saß einfach auf dem Boden und sein ganzer Körper bebte. Nie hätte Naruto gedacht, dass Sasuke so kaltherzig sein könnte. Naruto merkte nicht, dass sich sein Geldbeutel aus der Hosentasche gestohlen hatte. Irgendwann stand er auf und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht um die Spuren seines Zusammenbruchs wegzuwaschen. Während er sich im Spiegel betrachtete wünschte er sich seine Gefühle für Sasuke wären auch so einfach zu beseitigen wie die verheulten Augen. Dann verließ er das Bad. Itachi und er stießen im halbdunkeln Flur zusammen. Sasuke, der durch den Knall alarmiert wurde, kam angerannt und sah, dass Naruto halb auf Itachi lag und sie sich bemühten wieder hoch zu kommen. In Sasuke explodierte etwas. Es war um einiges stärker als das Gefühl, dass er hatte wenn er Naruto mit Sakura sah. Er hatte das Gefühl wenn er sich nicht gleich Luft verschaffte, dann würde er explodieren „HABT IHR BEIDEN IDIOTEN NICHTS BESSERES ZU TUN ALS EUCH HIER AUF DEM BODEN HERUMZUWÄLZEN? NARUTO BEWEG DICH INS WOHNZIMMER DAMIT WIR FERTIG WERDEN UND ICH DICH ENDLICH WIEDER LOS BIN. UND ITACHI VERSCHWINDE DOCH IN DEIN BÜRO. DEN FÜHRSORGLICHEN BRUDER SPIELST DU NICHT GUT!!!“ Itachi starrte Sasuke ungläubig an. Doch was ihn viel mehr überrascht war Narutos geflüsterte Äußerung. „Amnesie veränderte die Gefühle nicht, wenn er dich jetzt hasst hat er dich auch auf Mallorca gehasst.“ Narutos Stimme brach weg, obwohl er nur geflüstert hatte. Itachi half ihm auf und die beiden Jungs gingen ins Wohnzimmer. Itachi hatte eben einen furchtbaren Verdacht. Um sich etwas frisch zu machen wollte er sich Wasser ins Gesicht spritzen. Im Bad angekommen sah er Narutos Geldbeutel auf dem Boden liegen. Er hob ihn auf und ein Zettel flatterte heraus. Als Itachi diesen fing und genauer betrachtete sah er, dass es sich um ein zusammengefaltetes Bild handelte. Auf diesem Bild konnte man sehen wie Sasuke und Naruto über den Strand tollten. Itachi lies vor Schreck den Geldbeutel samt Bild fallen. Er benötigte einige Minuten um sich wieder zu fangen. Ihm wurde auf unangenehme Weise klar, was Sasuke mit seinem unüberlegten Handel angerichtet hatte. Itachi war sich sicher, Naruto würde sich eher umbringen als zuzulassen, dass irgendjemand Sasuke erzählte, dass er sein Freund war. „Mist kleiner Bruder, das hast du wirklich toll gemacht.“ Er sammelte den Geldbeutel und das Bild wieder vom Boden auf und trat dann in den Flur Richtung Wohnzimmer. „Naruto, hättest du mal eine Minute Zeit für mich?“ Itachi sah wie Sasuke verkrampfte und er hatte auch endlich die Erklärung dafür, wieso Sasuke sich nur Naruto gegenüber wie ein totales Arschloch benahm. Naruto jedoch bekam davon überhaupt nichts mit. Sasuke wollte gerade wieder losschreien, doch dieses Mal war Itachi schneller und Sasuke zuckte zusammen. Sein Bruder hatte ihn noch nie angeschrien! Nun gut, durch seine Amnesie wusste er das nicht genau, doch es fühlte sich wie die erste Standpauke in dieser Lautstärke an. Sasuke stellte sich kurzzeitig die Frage ob er Itachi wohl je angeschrien hatte. Irgendwie war ihm klar, dass das nicht der Fall war und wieder fragte er sich wie sehr er sich wohl durch die Amnesie verändert hatte. Ihm fiel gar nicht auf, dass er sich nur in Narutos Gegenwart seltsam benahm. „SASUKE UCHIAHA, SETZEN! Ich will kein Wort mehr von dir hören oder du hast Hausarrest und ich nehme dir all deine Bücher weg!“ Mit diesen Worten drehte sich Itachi um und lief vor Naruto in die Küche. Dort legte er den Geldbeutel und das Bild auf den Tisch. „Naruto, wirst du es ihm sagen?“ Naruto sah Itachi mit tränennassen Augen an und hauchte „Nein.“ „Glaub mir bitte Naruto, er liebt dich mehr als du ahnst. Das ist nicht der echte Sasuke da draußen. Er ist…“ Naruto fiel Itachi ins Wort „Ich will das nicht hören. Ich will nichts mehr hören was mit diesem Mistkerl zu tun hat. Für mich ist er gestorben!“ Mit diesen Worten schnappte Naruto seinen Geldbeutel und das Bild und rannte ins Wohnzimmer wo er beides in seinen Rucksack warf und die paar Unterlagen zusammenraffte die er für die Referatsvorbereitung mitgebracht hatte. „Und was wird das wenns fertig ist? Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns du Idiot.“ „Ich werde den Kernteil des Referats machen. Ich verwende das Schulbuch als Quelle. Du hast sicher irgendwo Bücher zu diesem Thema die über das Schulwissen hinaus gehen. Trag du das zusammen. Sobald ich fertig bin bringe ich dir meinen Teil, damit du deinen entsprechend anpassen kannst.“ Mit diesen Worten verschwand Naruto. Sasuke sprang auf und rannte zu Itachi in die Küche „Was hast du ihm gesagt? Wieso hast du meinen Referatspartner verjagt? Was fällt dir eigentlich ein? Ich…“ Itachi brachte Sasuke mit einer Backpfeife zum Schweigen. Und auch wenn Sasuke sich nicht erinnern konnte, so fühlte sich das doch wie die erste Backpfeife von Itachi an. „Sasuke du bist ein riesen Idiot. Du tust anderen Menschen weh und merkst es nicht einmal. Und vor allen Dingen tust du Menschen weh die dir etwas bedeuten. Ich hoffe irgendwann wirst du deine Fehler erkennen und wieder zur Vernunft kommen.“ Mit diesen Worten lies Itachi Sasuke einfach stehen und ging aus. Die folgenden zwei Wochen vergingen wie im Flug. Naruto hatte seine Referatsausarbeitung an Sasuke weitergeben, damit dieser die Referatsausarbeitung übernehmen konnte. Sasuke fühlte sich seltsam einsam seitdem Naruto nicht mehr mit ihm sprach. Auch Itachi ging Sasuke aus dem Weg und das, obwohl sich Sasuke für sein unerklärliches Verhalten entschuldigt hatte. Sasuke hatte das Gefühl Itachi beschäftigte etwas. Nun war der Tag vor den Herbstferien gekommen. Sasuke und Naruto trugen ihr Referat vor. Naruto baute noch kleine Anekdoten und Witze ein und sogar Sasuke musste lachen. Ihr Referat wurde mit sehr gut bewertet und dann wurde die Klasse in die Ferien entlassen. Naruto rannte schnell nach Hause. Da er am Anfang der Beziehung mit Sasuke das Versprechen abgelegt hatte, ihn wieder auf Mallorca zu treffen hatten seine Eltern längst die Tickets gekauft. Umtausch ausgeschlossen hatten sie gesagt. Nicht einmal das hatte Sasuke Itachi erzäht. Naruto seufzte. Er kam zuhause an und dort warteten seine Eltern und die drei gepackten Koffer auf ihn. Schnell räumte er noch seinen Schulrucksack aus und füllte ihn mit den gerichteten Utensilien. Immerhin wollte er im Flugzeug etwas lesen oder Musikhören können. Auch ein wenig trinken und Knabbereien wurden in den Rucksack gepackt. Der Kulturbeutel kam in das vordere Fach und eine Badehose sowie ein Handtuch und Sonnenmilch in die Seitentaschen. Dann rannte Naruto zu seinen Eltern vor die Türe, wo das Taxi bereits wartet. Sie landeten in der Nacht und schleppten sich total erledigt in ihre Hotelzimmer. Narutos Zimmer lag direkt neben dem seiner Eltern. Es gab eine Durchgangstüre, die man aber von beiden Seiten abschließen konnte. Naruto fiel aufs Bett und wie in seiner ersten Nacht auf Mallorca war er bereits eingeschlafen noch ehe sein Körper die Matratze erreicht hatte. Was weder Naruto noch seine Eltern wusste, auch Itachi und Sasuke hatten die Koffer gepackt. Doch sie flogen erst am folgenden Tag.
Nach dem Aufstehen zeigte Naruto seinen Eltern den Strand und das Dorf. Sie waren gerade einkaufen, als die Uchihas eintrafen. Sasuke und Itachi brachten ihr Gepäck auf die Suite und wollten nach einer kurzen Dusche zum Essen gehen. Sasuke schrak zusammen, als er das Restaurant von Narutos Zeichnung aus dem Unterricht erkannte. Er zog Itachi regelrecht hinein. Der Kellner kam auf sie zu „Sasuke hallo wie geht es dir? Wer ist deine Begleitung und wo ist Naruto?“ Sasuke sah den Kellner verständnislos an „Naruto?“ „Ja natürlich, dein Freund. Oder habt ihr euch getrennt?“ Während dieses Satzes hatte der Kellner auf die Wand gezeigt an der Naruto und Sasuke beim Cocktail trinken aufgenommen worden waren. Sasuke starrte das Bild verständnislos an. Itachi war hinter ihn getreten. „Das sieht ja noch süßer aus als das andere.“ Sasuke drehte sich überrascht um „Welches andere?“ „Na das was Naruto in seinem Geldbeutel hat. Ihr beide am Strand.“ „Stimmt, aber ich habe beide Bilder gemacht.“ Der Kellner lächelte Itachi zu. „Oh entschuldigen Sie bitte. Sasuke hat Amnesie. Daher erinnert er sich weder an Naruto noch an Sie. Wir hoffen, dass die Anmesie vergeht wenn wir an Orte gehen an denen er schon einmal war.“ Der Kellner sah Sasuke überrascht an „Das tut mir leid Sasuke. Doch das du dich nichtmehr an Naruto erinnerst. Ich meine ihr wart ein Herz und eine Seele. Und immer wenn jemand auch nur schräg in Narutos Richtung geschaut hat hast du ausgesehen wie eine Löwenmutter die ihr Junges verteidigt. So manches hübsche Mädchen hast du mir hier durch deine übertriebene Eifersucht beinahe zu Tode erschreckt.“ Der Kellner begann herzhaft zu lachen. Sasuke jedoch drehte sich zu Itachi um „Du wusstest es und hast mir nichts gesagt?“ „Sasuke du bist ein Idiot! An dem Tag als Naruto bei uns war und mit dir zusammen gelernt hat ist ihm sein Geldbeutel aus der Hosentasche gefallen. Als ich ihn aufgehoben habe fiel das Bild heraus und darum habe ich ihn auch gebeten mit in die Küche zu kommen. Ich habe ihn gefragt ob er es dir sagen wird, er sagte nein. Ich wollte ihn überreden seine Meinung zu ändern, doch Naruto hat wohl irgendwo gelesen, dass eine Person zwar ihre Erinnerung vergessen kann, nicht aber ihre Gefühle. Also wenn dich jemand vor der Amnesie geliebt hat dann liebt er dich auch mit Amnesie noch. Doch hat dich eine Person vor der Amnesie gehasst, dann tut sie auch das noch mit der Amnesie. Und jetzt überleg mal genau wie du Naruto bereits die ganze Zeit behandelt hast! Was glaubst du eigentlich wie er sich fühlt? Hätte ich dir etwas erzählt, du wärst sofort zu ihm gerannt und hättest ihm Vorwürfe gemacht. Dabei bist du derjenige, dem man Vorwürfe machen sollte.“ Sasuke stand wie erstarrt da. Er erinnerte sich an die erste Begegnung auf dem Schulhof, an alles was er während der ersten Unterrichtsstunde zu Naruto gesagt hatte und an viele andere Gemeinheiten. Endlich verstand er seinen seltsamen Gefühle und sein verrücktes Verhalten in Narutos nähe und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag – Oh Gott Naruto glaubt ich hasse ihn und hätte ihn schon immer gehasst! – In Sasuke schnürte sich alles zu. Er rannte los. Itachi und den Kellner ließ er einfach stehen. Er hatte keine Ahnung wohin er rannte, doch er hatte das Gefühl er müsste dieser Richtung folgen. Irgendwann stand Sasuke an einem kleinen verlassenen Strand. Bis auf eine Person, die im Sand saß und aufs Meer blickte war niemand hier. Doch genau zu der Person die da in die Weite starrte wollte Sasuke in diesem Moment. Er ging leise weiter. Ihm war bewusst, wenn Naruto ihn jetzt kommen sähe würde er wegrennen. Er ließ sich hinter Naruto in den Sand fallen und umschlang diesen mit seinen Armen und Beinen. Naruto zuckte zusammen. Dabei atmete er tiefe ein. Sasuke merkte, Naruto brauchte sich nicht umzudrehen, er wusste wer ihn da umschlungen hielt. „Was willst du?“ fragte er müde. „Antworten.“ Erwiderte Sasuke. „Ich werde dich so lange festhalten, bis du mir meine Fragen beantwortet hast und dir danach meine Erklärung angehört hast.“ Naruto hob den Kopf wieder etwas und sah aufs Meer. „Dann bleibt mir wohl keine Wahl. Aber eine Erklärung ist nicht nötig. Ich weiß das du mich hasst, das musst du mir nicht erklären dein Verhalten und das du Itachi nichts über mich erzählt hast sind Erklärung genug.“ Sasuke überging diesen Einwand, dazu würde er später kommen. „Ich kann mich nicht an dich erinnern Naruto. Ich war eben in dem Restaurant das du gezeichnet hast. Schon als ich es in deinem Block sah kam es mir unglaublich bekannt vor. Aber ich bekam Kopfweh als ich versuchte mich daran zu erinnern wo dieses Restaurant steht. Und jetzt war ich da und der Kellnern begrüßt mich mit Namen und zeigt mir ein Bild von uns beiden. Ich war ziemlich überrascht und enttäuscht, dass du es mir nicht gesagt hast. Also meine Frage, wieso hast du es mir nicht gesagt?“ Naruto schien kaum zugehört zu haben. Viel zu fasziniert musterte er das Meer. „Nun, ich hatte keine Gelegenheit es dir zu sagen. Als du ins Klassenzimmer gekommen bist wäre ich am liebsten aufgesprungen und hätte dich in meine Arme gezogen, doch du hast mich angeschaut als wolltest du mich verprügeln. Danach hast du mich die ganze Zeit durch nur beleidigt. Wann hätte ich es dir also sagen sollen? Ja Sasuke ich bin ein Idiot aber weißt du wir beide sind oder viel mehr waren ein Paar auf Mallorca? Tolle Idee Sasuke die muss ich mir merken.“ Der Sarkasmus in Narutos Stimme schmerzte. Doch Sasuke wusste, dass hatte er verdient. „OK, die nächste Frage, was war mit dir und Pinki auf dem Schulhof?“ Naruto gab einen verächtlichen Grunzlaut von sich. „Nichts war mit ihr. Ich war übermüdet und hatte seit einer Woche nicht richtig gegessen. Plötzlich rennt die auf mich zu fällt mir um den Hals und ich denke nur Hilfe ich falle. Ich hatte einfach nicht die Kraft mich gegen sie zu wehren und ich war so froh als es endlich klingelte und sie mich wieder in Ruhe gelassen hat.“ „Warum hattest du nichts gegessen und schlecht geschlafen? Und wieso warst du nicht überrascht, dass ich dich nicht erkannt habe?“ „Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Du hattest an dem Tag des Brandes nicht auf meine SMS geantwortet. Also habe ich versucht dich anzurufen. Aber dein Handy war aus und übers Haustelefon erreichte ich auch niemanden. Ich habe es eine Woche lang probiert und dann hieß es plötzlich, dass die Nummern nicht mehr vergeben wären. Du hattest mir einen Tag vor dem Brand gesagt, dass du eine große Überraschung für mich hättest. Ich dachte das wäre sie. Getreu dem Motto, es war alles nur ein Scherz. Irgendwie bin ich aber im Internet auf einen Zeitungsartikel gestoßen als ich mir über Googel dein Haus ansehen wollte. In dem Zeitungsartikel ging es um den Brand und darum, dass Sasuke U. unter Amnesie leide. Also hab ich im Internet alles was ich über Amnesie finden konnte gesucht und so viel wie möglich gelesen. Aber da ich mir eben Sorgen machte hab ich das Essen und Schlafen einfach vergessen.“ Sasuke verstärkte seine Umarmung. Naruto lehnte sich plötzlich einfach gegen Sasuke und fragte müde „Noch weitere Fragen oder kann ich jetzt gehen?“ „Fragen habe ich keine mehr, aber du hast vergessen, dass ich dir mein Verhalten noch erklären wollte.“ „Komm schon Sasuke, erspar mir das. Las mich los und ich gehe. Ich werde schauen, dass wir uns so wenig wie möglich begegnen und in einer Woche ist der Spuk vorbei. Mit etwas Glück erlauben mir meine Eltern in zwei Monaten auf ein Internat zu wechseln und schon bist du mich für immer los.“ Sasuke verkrampfte bei der Vorstellung Naruto gehen zu lassen. Seine Umarmung war nun eher ein Gefängnis und Naruto fing an zu zappeln „Sasuke du tust mir weh.“ Sasuke lockerte seine Umarmung leicht und fing dann an zu erzählen „Als ich im Krankenhaus wieder zu mir kam war niemand da. Man hatte Itachi zwar verständigt, aber er musste aus Amerika erst einfliegen. Ich erinnerte mich ja nicht einmal an ihn. Trotzdem war ich glücklich als er endlich da war. Aber ich habe etwas vermisst. Es war so, als ob nicht nur Itachi bei mir sein sollte. Es war komisch. Itachi erklärte mir, dass ich geplant hatte hierher umzuziehen um bei meinem Freund zu sein. Leider war alles verbrannt. Jedes Foto, mein Handy mit deiner Nummer, das Haustelefon, einfach alles. Aber als Itachi mir von einem blonden Jungen erzählte fing mein Herz schneller an zu schlagen. Ich wollte unbedingt zu dir. Es gab mir den nötigen Antrieb so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus zu kommen. Itachi hatte in derzeit die neue Wohnung bezugsfertig gemacht und mir alles neu gekauft. Am ersten Schultag konnte ich es kaum erwarten. Ich fühlte mich unglaublich aufgeregt. Ich hatte das Gefühl hier gehöre ich hin, hier bin ich zuhause. Ich saß im Wagen und schaute aus dem Fenster während Itachi mir irgendwelche Dinge zu meiner Amnesie erklärte. Ich wollte einfach nur auf diesen Schulhof. In dieses Gebäude. In meine Klasse. Doch plötzlich fing etwas Blaues meine Aufmerksamkeit ein. Es waren deine Augen. Ich hatte das Gefühl, dass irgendetwas an deinen Augen falsch ist. Das sie falsch sind. Und während ich dich beobachtete habe, wie du über den Schulhof gelaufen bist da kam Pinki. Sie fiel dir um den Hals und rief irgendwas von wegen Liebster oder so. Naruto du kannst dir überhaupt nicht vorstellen wie weh mir plötzlich alles tat. Ich wusste doch nicht einmal wieso mir alles so wehtat. Ich hatte nichtmehr das Gefühl hier her zu gehören. Jetzt hatte ich das Gefühl fremd zu sein. Ich war so unglücklich. Und als ich dich dann auch noch in der Klasse sitzen sah, da kam dieses Gefühl wieder. Für mich warst du schuld daran, dass ich mich nichtmehr wohl gefühlt habe. Und doch, jedes Mal wenn du in meiner Nähe warst hätte ich Bäume ausreißen können vor Glück. Doch immer nur ein kurzer Blick auf Pinki genügte um mir die Laune zu verderben. Und genau in diesen Momenten war ich so kalt zu dir. Herrje Naruto ich hätte Itachi am liebsten verprügelt als ihr beide auf dem Boden im Flur gelegen seid und ich wusste noch nicht einmal warum! Es war nie Hass den ich für dich empfunden habe Naruto. Ich war einfach nur unglaublich eifersüchtig auf jeden anderen in deiner Nähe. Und ich fürchte das ist auch der Grund, wieso ich Itachi nichts von dir erzählt habe. Ich bin eifersüchtig auf ihn. Er ist ein erfolgreicher Werbefachmann dem jeder zu Füssen liegt. Er kann doch eigentlich jeden haben den er will. Ich hatte sicher Angst, dass du dich gegen mich und für ihn entscheiden könntest, wenn er dich kennt.“ Sasuke lockerte den Griff, zog Naruto blitz schnell zurück in den Sand und beugte sich über ihn. Naruto hatte das nicht vorausgesehen und starrte Sasuke überrascht an. Doch dieser verlor keine Zeit und küsste Naruto leidenschaftlich. Als Naruto tatsächlich seinen Mund öffnete und sie in einen unglaublichen Zungenkuss verfielen kamen Sasukes Erinnerungen an Naruto Stück für Stück zurück. Als sie sich wieder voneinander lösten sah Naruto etwas in Sasukes Augen das bis eben noch nicht da gewesen war. „Du erinnerst dich also wieder.“ Sasuke nickte leicht und strich Naruto eine Strähne hinter die Ohren. Dieser hielt kurz inne, holte tief Luft und schrie Sasuke dann an während er aufsprang „UND JETZT SOLL ICH DIE LETZTEN WOCHEN EINFACH VERGESSEN? VERGISS ES UCHIHA!!!!“ Mit diesen Worten rannte Naruto zum Hotel. Sasuke sprang ebenfalls auf und folgte Naruto. Dieser hielt sich nicht lange mit dem Fahrstuhl auf, sondern rannte gleich die Treppe zu seinem Zimmer im vierten Stock hoch. Sasuke folgte ihm. Als Naruto endlich sein Zimmer erreicht hatte wollte der Schlüssel einfach nicht ins Schloss. Sasuke holte immer weiter auf. Naruto schaffte es gerade noch aufzuschließen und wollte die Türe zuknallen, da stand Sasuke schon im Türrahmen. Naruto ging rückwärts in den Raum „Sasuke verschwinde. Ich will dich nicht sehen.“ Sasuke ignorierte den Einwand und schloss hinter sich die Türe ab. Er folgte Naruto dieser griff nach einem Kissen und hielt es sich vor den Körper „Naruto Uzumaki, du kannst weglaufen, du kannst dich verstecken, aber du wirst mir nie entkommen. Denn du gehörst zu mir und ich lasse dich nicht einfach wieder gehen. Ich liebe dich.“ Mit diesen Worten schnappte er Naruto und warf ihn aufs Bett. Blitzschnell war er über ihm und begann seinen Hals zu küssen. Naruto stöhnte auf. Sasuke streichelte Narutos Oberkörper hinab bis zum Ende des T-Shirts. Dann schob er es sachte hoch und begann mit einem Finger Narutos Brustmuskulatur nachzufahren. Beide Atmeten immer schneller.

Sie hatten in ihrer Lust nicht bemerkt wie Narutos Eltern das Zimmer fluchtartig verließen. Die Wände des Hotels waren nicht so dick wie sie gehofft hatten. Sie wanderten am Strand entlang und trafen auf Itachi. Minato sprach ihn an „Sie sehen Sasuke, dem Freund unseres Sohnes, sehr ähnlich.“ „Guten Tag, ich bin Itachi, Sasukes Bruder.“ „Guten Tag wir sind die Uzumakis, Narutos Eltern. Wenn sie ihren Bruder suchen, unser Sohn stöhnt gerade wieder und wieder seinen Namen.“ Itachi wurde rot. „Das tut mir leid.“ Narutos Eltern lachten und Itachi verstand nicht warum. „Wieso tut es ihnen leid? Unser Sohn klang nicht so, als würde es ihm nicht gefallen. Und ihr Bruder schien auch Freude zu empfinden. Aber für uns war das dann doch etwas zu laut. Ich fürchte wir müssen mit den Jungs reden.“ Itachi sah die beiden irritiert an. Solche Eltern hatte er selten erlebt. „Nun vielleicht könnten die beiden ja in Sasuke und mein Zimmer umziehen. Ich würde dann Narutos Zimmer nehmen. So hätten sie ihre Ruhe und wir könnten uns etwas besser kennenlernen. Ich wüsste gerne in wen sich mein kleiner Bruder da verliebt hat.“ Narutos Eltern waren einverstanden und so wurden noch am gleichen Abend die Zimmer zwischen Naruto und Itachi getauscht. Sie verbrachten eine wundervolle Woche auf Mallorca und dieses Mal hatten sie den Selben Rückflug gebucht. Naruto saß auf Itachis Platz und Itachi hatte sich zu Narutos Eltern zurückgezogen. Die beiden Verliebten konnten einfach nicht genug voneinander bekommen. Zuhause angekommen fiel es ihnen unglaublich schwer sich bis zum nächsten Tag zu trennen. Selbst Naruto war am nächsten Morgen vor dem Wecker wach und flog beinahe zur Schule. Sasuke wartete schon in der Nähe eines Gebüschs. Sie traten dahinter und küssten sich zur Begrüßung. Dann gingen sie strahlend in die Klasse. Nach und nach trafen auch die übrigen Klassenkammeraden ein. Jeder war verwundert wie gut sich Naruto und Sasuke verstanden. Als Sakura die Klasse betrat steuerte Sie direkt auf Sasuke zu. „Hallo Sasuke. Ich hoffe du hattest schöne Ferien. Hast du deinen Freund gefunden?“ Sasuke sah Sakura an. Es lag nichts in ihrer Stimme, dass ihn aufhorchen lies. Sakura hatte ehrliches Interesse an Sasukes Befinden. Im allgemeinen konnte er bei näherer Überlegung nichts Negatives über Sakura sagen, außer dass sie ständig versuchte bei Naruto zu landen. Das störte Sasuke natürlich, doch sobald Sakura wüsste, dass Naruto zu ihm gehörte würde sie diese Versuche sicher einstellen. In Sasuke reifte ein Plan heran, wie er es schaffen könnten, dass sich Naruto zu ihm bekannte. Mit engelsgleichem Lächeln antwortete er auf Sakuras Frage „Ja, ich habe ihn wiedergefunden und wir sind zusammen. Da er aber eher der schüchterne Typ ist kann ich ihn dir leider nicht vorstellen.“ Sakura strahlte Sasuke an und man konnte erkennten, dass sie sich aus tiefstem Herzen für ihn Freute. „Das freut mich für dich Sasuke. Ich hoffe ihr bleibt so glücklich.“ Dann warf sie ihr Haar zurück, spitzte die Lippen leicht an und drehte sich zu Naruto um mit ihm zu sprechen, doch dazu kam es nicht, denn dieser schrie sofort los „Was soll das heißen? Ich bin überhaupt nicht schüchtern!“ Dabei war er aufgesprungen. Jeder in der Klasse merkte es sofort, da war er wieder, ihr Naruto. Sasuke erhob sich ebenfalls und setzte ein fieses Grinsen auf, dass Naruto nichts Gutes ahnen lies. Ihm war noch gar nicht bewusst, was er gerade getan hatte. „Stimmt, wie konnte ich es nur wagen zu behaupten du wärst schüchtern. Dabei bist du immer so mutig und offen mein Engel.“ Mit diesen Worten griff er blitz schnell Narutos Hinterkopf und zog ihn zu sich um ihn zu küssen. In der Klasse brach ein unglaubliches Getuschel aus. Kiba klappte die Kinnlade runter, er konnte die beiden nur noch angaffen. Naruto war knall rot geworden. So hatte ihn noch nie jemand in der Klasse gesehen. Als Sasuke ihn wieder los gelassen hatte lies Naruto sich auf seinen Stuhl sinken und starrte die Tischplatte an „Das büst du mir Uchiha!“ War alles was er noch von sich gab. Sasuke nahm es gelassen. „Gerne, wie wäre es mit heute Abend bei mir?“ Leise Gekicher erfüllte den Klassenraum und Naruto hatte den Kopf entsetzt in Sasukes Richtung gedreht. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er ihn an. Sasuke schaute Naruto einfach nur total verträumt in die Augen. In dieser Sekunde wurde Naruto klar, was Sasuke mit diesem Theater bezweckt hatte. Er hatte Naruto ja bereits auf Mallorca seine unglaubliche Eifersucht gestanden und ihm gesagt wie er sich jedes Mal zusammenreißen musste, wenn sich jemand Naruto näherte. Also hatte er hier und jetzt in der Klasse einfach seine sogenannten Besitzansprüche auf Naruto klargestellt und das ohne auf Narutos Wünsche Rücksicht zu nehmen. Wütend wollte er sich wegdrehen, doch Sasuke griff Naruots Kinn und sagte etwas lauter „Ich hätte da ja noch mehr interessante Geschichten zu erzählen.“ Naruto funkelte Sasuke wütend an „Wage es ja nicht.“ „Nun es fällt mir sehr schwer mich zu erinnern wenn du mich so anschaust.“ Sasuke grinste verschmitzt. Jetzt war Kiba wieder da. Er brustete plötzlich los. Erst sahen ihn alle entsetzt an, doch dann lachte die ganze Klasse. Als sich alles wieder beruhigt hatte konnte man Sasukes und Naruto Händchen halten sehen. Sie wurden das absolute Traumpaar der Klasse und ihr Lieblingsurlaubsziel heißt immer noch Mallorca.

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Tag der Veröffentlichung: 28.02.2012

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