Cover


Naruto schlich leise in den dunklen Flur, der noch, gemeinsamen Wohnung. Er wusste, im Schrank am Ende des Flurs stand seine Notfall-Missions-Ausrüstung. Sasuke machte sich zwar immer darüber lustig eine Notfallausrüstung zu besitzen, doch er hatte es nie gewagt sie weg zu räumen. Er hatte nur immer wieder darauf hingewiesen, dass es eine Schande wäre, dass ein guter Rucksack im Schrank steht und von Motten zerfressen wird, statt ihn zu benutzen. In Sasukes Augen hatte man immer genug Zeit seine Ausrüstung zu packen. Denn wenn die Wohnung ordentlich war, dann war es möglich mit wenigen Handgriffen die Ausrüstung zu packen. Das erzählte er Naruto zumindest immer und immer wieder. In diesem Augenblick war Naruto unglaublich dankbar dafür, dass er sich nie von Sasuke hatte überreden lassen seine Notfallausrüstung aufzugeben. Er schlich leise weiter. Die Uhr schlug Viertel vor Eins. Sasuke schlief sicher bereits tief und fest, doch Naruto wollte kein Risiko eingehen. Um nichts in der Welt wollte er den Uchiha jetzt sehen. Zu tief hatte er ihn verletzt.

Am Mittag des gleichen Tages war noch alles in Ordnung gewesen. Naruto kam nach Hause und hauchte Sasuke zur Begrüßung einen zarten Kuss auf die Lippen. Er küsste ihn so unglaublich gerne. Sasukes weiche Lippen waren besser als jedes Entspannungsbad, ja sogar besser als Narutos geliebte Nudelsuppe. Sie schienen ihn immer magisch anzuziehen. Ja, Naruto witzelte manchmal über die Suchtgefahr bei Sasukes Lippen. Dieser lächelte dann immer nur und sagte „Dobe, wie können Lippen denn süchtig machen?!“
Naruto musste oft daran denken wie der Uchiha vor etwas über drei Jahren plötzlich vor ihm stand. Naruto hatte damals einen Kunai genommen und war in Kampfstellung gegangen. Er war sich sicher, dass der Uchiha ihn wieder angreifen wollte. Doch dieser blieb einfach stehen und Tränen liefen ihm über die Wangen. „Gott sei Dank, du bist gesund und wohlauf.“ Naruto waren in diesem Moment sämtliche Gesichtszüge entglitten. Der Uchiha und er hatten bereits viel miteinander erlebt. Angefangen hatte es eigentlich mit dem gemeinsam Besuchen der Akademie. Sie hatten beide die gleiche Klasse besucht. Doch, da Sasuke immer der beste Schüler und der Mädchenschwarm schlechthin gewesen war, wuchs in Naruto eine Art Konkurrenzdenken heran. Er war immer eifersüchtig auf Sasuke gewesen. Ihm schien alles zuzufallen: Gute Noten, die Liebe von Sakura (Narutos Akademie-Schwarm) und eine beinahe beängstigende Kampfkraft. Sasuke war unerreichbar und doch hatte Naruto immer nur einen Wunsch, ihn einzuholen und dann zu übertreffen. Nach der Akademie waren sie in ein gemeinsames Team eingeteilt worden. Mit in Team 7 waren auch noch ihre ehemalige Klassenkameradin Sakura und der Teamleiter Kakashi. Die Teams wurden zu diversen Ninja-Missionen geschickt. Der Schwierigkeitsgrad einer Mission hing von den jeweiligen Fähigkeiten der Teammitglieder ab. Alle Teams begannen mit Missionen niedrigen Ranges. Einfache Haushaltsarbeiten oder einen Garten in Ordnung bringen standen Anfangs auf der Tagesordnung. Erst wenn die Teams bewiesen hatten, dass sie auch größeren Herausforderungen gewachsen waren wurden sie z. B. zum Schutz wichtiger Personen beauftragt oder mussten wichtige Dokumente eskortieren. Natürlich war Sasuke Naruto immer um mindestens eine Nasenspitze voraus. Doch während dieser gemeinsame Zeit taute Saskue Naruto gegenüber tatsächlich etwas auf. Er behandelte Naruto nicht mehr allzu sehr von oben herab, sondern eher wie einen guten Freund. Er nannte ihn immer noch einen Idioten, doch jetzt lag beinahe immer ein Lächeln auf seinen Lippen wenn er ihn so ansprach. Naruto, der ohne Eltern oder eine andere Art der Familie immer auf sich allein gestellt war, freute sich in Sasuke seinen ersten Freund gefunden zu haben. Doch als Sasuke das Dorf verließ und zu Orochimaru ging, um ein stärkerer Ninja zu werden als sein Bruder Itachi, änderte sich alles. Naruto versuchte Sasuke zur Umkehr zu bewegen. Doch dieser bekämpfte Naruto. Wäre Naruto nicht so zäh und durch die gemeinsamen Missionen viel stärker geworden, dann hätte Sasuke ihn sicher in dieser Zeit getötet. Nachdem Sasuke Orochimaru und Itachi im Kampf getötet hatte, suchte er sich ein neues Ziel. Er verfolgte nun das Ziel Naruto zu töten und Konohagakure, ihr Heimatdorf, zu zerstören. Denn er glaubte, dass Konohagakure daran schuld war, dass sein Bruder Itachi die gemeinsame Uchiha Familie verraten und sogar die gemeinsame Eltern getötet hatte. Sasuke hatte Itachi immerhin nur gejagt und getötet, weil er mitansehen musste, wie dieser vor Sasuke die gemeinsamen Eltern ermordete. Doch nach Itachis Tot wurde Sasuke klar, dass Itachi das nie freiwillig getan hatte. Für ihn war Konohagakure an allem Schuld. Naruto versuchte mit all seiner Kraft seinen ehemaligen Freund eines Besseren zu belehren und wieder zur Rückkehr nach Konohagakure und an seine Seite zu bewegen, doch er konnte Sasuke einfach nicht erreichen. Immer wenn sie sich begegneten bekämpfte Sasuke ihn und versuchte Naruto zu töten.

Und eben dieser Sasuke stand jetzt weinend vor ihm und freute sich, dass es ihm gut ging? Doch Naruto fand nicht die Zeit um darüber nachzudenken, denn plötzlich brach Sasuke zusammen und blieb regungslos auf dem Boden liegen. Naruto dachte kurz an eine Falle, doch dann fiel ihm ein, dass Sasuke ihn immer direkt angegriffen hatte. Nie würde er auf so einen billigen Trick zurückgreifen. Das verbot ihm seine Ehre als letzter Uchiha. Naruto rannte zu Sasuke und suchte seinen Körper nach einer Verletzung ab. Doch diese Suche blieb ergebnislos. Sasukes Kleidung war zerrissen und schmutzig, es schien als wäre er bereits mehrere Tage unterwegs und hätte einige harte Kämpfe hinter sich, doch ansonsten konnte er nichts als ein paar leichte Schrammen entdecken. Doch so leichte Verletzungen konnten Sasukes derzeitigen Zustand nicht erklären. Naruto empfand immer noch ein starkes Band zwischen sich und Sasuke. Darum wollte er auch nicht, dass der Uchiha starb. Er nahm in hoch und rannte los. Er musste zurück nach Konohagakure. Dort würde Tsunade wissen was zu tun wäre. Er benötigte beinahe einen halben Tag bis er am späten Nachmittag das Tor von Konohagakure erblickte. Doch was er beim näher kommen sah, ließ ihn wie angewurzelt stehen bleiben. Vor dem Tor musste es einen Kampf gegeben haben. Den Spuren nach war er hart gewesen. Tiefe Löcher, umgerissene Bäumen, verbranntes Holz, kein wirklich schöner Anblick. Als Sasuke kurz stöhnte rannte Naruto weiter. Es schien seinem Freund aus Kindertagen nicht gut zu gehen. Als er auf das Tor zu rannte standen plötzlich mehrere Anbu um ihn herum. Die Anbus machten ihn bereits in seinen Kindertagen nervös und daran hatte sich bis heute nichts geändert. Anbus waren Ninjas die extra dafür ausgebildet waren gegen abtrünnige Ninjas, auch Nukenin genannt, zu kämpfen und das Dorf gegen alle anderen Arten von Feinden zu schützen. Sie trugen immer Tiermasken um unerkannt zu bleiben. Ein Anbu wollte nach Sasuke greifen doch Naruto schrie „Rühr ihn an und ich töte dich.“ Der Anbu hielt inne. Auch wenn die Anbus Naruto nervös machten, er trug den Kyūbi, also den neunschwänzigen Fuchsdämon, in sich und selbst die Anbus hatten daher Respekt vor ihm. Er sprach ruhiger weiter „Ich will mit ihm zum Hokagen. Und keiner von euch wird ihn anrühren, oder ich vergesse mich!“ Naruto wollte gerade weiter gehen als ihn die Neugierde überwältigte. „Was ist hier passiert? Wie konnte so ein harter Kampf direkt vor dem Haupttor entstehen?“ Ein Anbu trat näher und sagte „Der Nukenin Sasuke Uchiha war gestern Nacht hier und wollte wissen wo du bist. Shikamaru und Chōji hatten Wache. Sie weigerten sich es ihm zu sagen. Da begann der Kampf. Sasuke hat gegen viele Ninjas und einige Anbus gekämpft. Es gibt zwei Tote und sieben Verletzte. Erst als ein junger Ninja aus Angst sagte, dass du auf einer Mission wärst und heute aus dem Reich des Sandes zurückkommen solltest, ließ er von uns ab und rannte los. Der Hokage war sehr besorgt und hat ihm ein Team hinterher geschickt. Es sollte dir im Kampf gegen Sasuke helfen. Doch wie es scheint war das unnötig. Du hast ihn besiegt.“ Naruto war sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Wieso hatte Sasuke das getan? Auch ein Sasuke Uchiha konnte nicht alleine gegen alle Ninjas in Konohagakure bestehen, selbst wenn über die Hälfte auf Missionen waren, war die Wache stark. Und Sasuke war nicht dumm genug das nicht zu wissen. Wieso hatte er sich wissentlich in so eine Gefahr gebracht? Um dann vor Naruto aufzutauchen und sich zu freuen, dass er in Ordnung war? Hier stimmte etwas nicht. Das war nicht der Sasuke den Naruto kannte. Er wäre niemals so ein Risiko eingegangen, nur um Naruto zu sehen. Sasuke handelte immer überlegt und plante jeden Schritt bereits weit im Voraus. Naruto musste wissen was mit Sasuke passiert war. Benötigte er etwa Narutos Hilfe? Sollte es einen Gegner geben, gegen den Sasuke nicht alleine ankam? Doch auch hier wäre der Stolz des Uchihas im Weg. Nie würde er Naruto aus so einem Grund suchen. Naruto platzte fast vor Neugierde. Doch erst musste er das Missverständnis aufklären, ehe das Gerücht die Runde machte er hätte Sasuke besiegt. Das würde der Uchiha sicher nur ungerne hören und seine Rache an Naruto wäre furchtbar. „Ich habe ihn nicht besiegt. Er stand plötzlich vor mir, murmelte irgendetwas Unverständliches und fiel dann um. Ich habe ihn oberflächlich untersucht, konnte jedoch keinerlei Verletzung finden. Ich hoffe Tsunade kann ihm helfen.“ Mit diesen Worten spannte er seine Beinmuskulatur an und sprang aus dem Stand über die Anbu Einheit hinweg, um zu Tsunade zu rennen. Er brach die Türe auf, da er mit beiden Händen Sasuke festhielt. Tsunade stand sofort vor ihm. Doch als sie sah, dass Naruto Sasuke auf seinen Armen trug blieb sie überrascht und irritiert in der eingenommenen Kampfhaltung stehen. „Tsunade, bitte hilf Sasuke. Er ist einfach umgekippt. Ich weiß nicht was er hat, er wollte mir etwas sagen. Doch dann fiel er einfach um. Bitte Tsunade hilf ihm.“ Naruto war nun in Tränen ausgebrochen. Tsunade sah ihn nur verärgert an „Dieser Nukenin hat zwei meiner besten Leute getötet und sieben schwer verletzt. Shikamaru wird sein Bein zwei Monate nicht belasten können und Chōji musste ins künstliche Koma versetzt werden um ihn zu retten. Warum sollte ich dieser Person helfen?“ „Weil er immer noch mein Freund ist, Tsunade. Uns verbindet etwas. Ich könnte nicht in Frieden weiterleben, wenn ich nicht wüsste, dass ich alles versucht habe.“ Tsunade sah Naruto tief in die Augen. So als suche sie etwas. Wenige Sekunden später drehte sie sich frustriert weg und befahl Naruto Sasuke ins Krankenhaus zu bringen. Tsunade, der beste Heilninja Konohas, folgte ihm und nachdem Naruto Sasuke auf ein Bett in einem Untersuchungszimmer gelegt hatte, musste er den Raum verlassen. Tsunade kam jedoch bereits fünf Minuten später wieder und erklärte Naruto, dass Sasuke nichts fehle, er war nur erschöpft. Sasuke wurde in ein Krankenzimmer gebracht und mit Chakra blockierenden Fesseln und diversen Jutsus an das Bett gekettet. Naruto zog sich einen Stuhl neben Sasukes Bett um sich zu setzen.

Es waren beinahe drei volle Tage vergangen. Naruto war auf dem Stuhl eingeschlafen. Sein Kopf lag neben Sasuke auf dem Bett. Plötzlich spürte Naruto eine leichte Berührung seines Kopfes. Er schreckte auf und sah in Sasukes schwarze Augen. Naruto konnte nichts sagen, nur in diese schwarzen Seen blicken und er schien sich in ihnen zu verlieren. Plötzlich veränderte sich Sasukes Gesichtsausdruck. Er schien Schmerzen zu haben. Naruto sprang sofort auf „Sasuke. Was ist? Was hast du? Hast du Schmerzen? Soll ich eine Schwester rufen?“ Er war total hektisch und während er an dem Bett hin und her rannte, stolperte er über seine eigenen Füße. – Toll! Ich bin sicher der einzige Ninja, der tollpatschig genug ist über seine eigenen Füße zu fallen. – dachte er bei sich. Er konnte sich in der Luft drehen und so verhindern, dass er auf Sasuke fiel. Er war zwar über ihm, aber mit den Händen stützte er sich rechts und links neben Sasukes Köper vom Bett ab. Doch das Gesicht des Uchihas war dennoch gefährlich nahe. Naruto seufzte und wollte sich wieder aufrichten, als er plötzlich die Hand von Sasuke in seinem Genick spürte. Würde er ihn jetzt töten? Naruto war leichtsinnig gewesen und ihm zu nahe gekommen. Sasuke war ein gefährlicher Ninja. Auch mit den Jutsus und ohne Chakra sollte man ihn nicht unterschätzen. Doch Naruto versteinerte förmlich, als er die Lippen des Uchiha auf den seinen spürte. Naruto hatte das Gefühl nie etwas Süßeres gekostet zu haben. Sasuke löste den Kuss, als er wieder ohnmächtig zusammenbrach. Sein Kopf fiel die wenigen Zentimeter zurück auf sein Kissen und seine Hand landete schlaff auf der Matratze. Naruto war immer noch versteinert. Was war das eben gewesen? War Sasuke wirklich wach gewesen oder war das gerade erlebte nur eine Reaktion auf die Medikamente und die Erschöpfung? Narutos Kopf schwirrte und als er merkte, dass ihm schwindlig wurde setzte er sich schnell wieder auf den Stuhl. Er schlief wenige Sekunden später, wie bereits zuvor, mit dem Oberkörper halb auf Sasukes Matratze ein. Als er erwachte konnte er nicht mehr sagen, ob der Kuss ein Traum oder Realität gewesen war. Doch als er spürte, dass Sasuke seine Hand hielt, sah er geschockt auf. Sasuke lächelte ihn an. So ein warmes Lächeln hatte Naruto noch nie in dem Gesicht des Uchihas gesehen. Und es gehörte nur ihm alleine. Für keinen anderen würde Sasuke jemals so lächeln. Auch wenn Naruto nicht sagen konnte woher diese Überzeugung kam, er war sich dessen dennoch absolut sicher. „Guten Morgen, Idiot. Gut geschlafen?“ Naruto wollte etwas erwidern, doch plötzlich schien sein Kopf zu explodieren. Solche Kopfschmerzen hatte Naruto noch nie gehabt. Er riss seine Hand von Sasuke weg und drückte sich mit beiden Händen rechts und links gegen den Kopf, als könne er mit Druck von außen etwas gegen die Schmerzen ausrichten. Sein Gesicht hatte sich vor Schmerz bereit verzerrt und er war kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Doch plötzlich hörte er Sasukes verzweifelte Stimme. „HILFE! HILFE! NARUTOOOOOO!“ Naruto realisierte am Rande seiner Wahrnehmung, dass die Türe aufgerissen wurde und Tsunade herein kam. Dann brach er zusammen.
Als er erwachte lag er in einem Krankenbett neben Sasukes Bett. Er seufzte und setzte sich auf. Die Erinnerung an die Schmerzen kam und er fürchtete schon, sie könnten zurückkommen. „Mensch Naruto, mach so etwas ja nie wieder!“ Sasuke sah ihn wütend an. Doch es war nicht die hasserfüllte Wut. Nein. Wenn Naruto es nicht besser wüsste, würde er denken Sasuke hatte sich Sorgen um ihn gemacht. „Ja ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Baka. Du Idiot hast fast drei Tage an meinem Bett gesessen und nichts getrunken!“ Naruto versuchte seine Gedanken zu sortieren. Dann sah er neben sich einen Tropf. Er hatte also zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen. Das würde er künftig vermeiden. Diese Schmerzen würde er nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünschen. „Das wird mir nie wieder passieren! Solche Schmerzen hatte ich noch nie! Und das obwohl ich im Kampf schon oft verletzt wurde.“ Naruto sah auf seine Hände. Ihm war eben eingefallen, dass Sasuke sie gehalten hatte. Er hatte seine Hand gehalten. Und er hatte ihn geküsst. Was war hier los? „Naruto, kannst du aufstehen?“ Naruto sah Sasuke irritiert an. Doch dann nickte er nur leicht und stand auf. „Wieso? Soll ich dir etwas holen? Essen, Trinken, ein Buch vielleicht?“ Sasuke schüttelte den Kopf und winkte Naruto zu sich. Naruto nahm den Tropf, der an einem transportablen Gestell hing und schob ihn mit an Sasukes Bett. Sasuke klopfte einladend neben sich auf die Matratze. Naruto überlegte kurz, setzte sich dann aber doch neben Sasuke. „Naruto ich habe vor einigen Wochen einen Nukenin getroffen.“ Naruto wartete darauf, dass Sasuke weiter sprach. Denn auch Sasuke war ein Nukenin, also war es sicher nichts allzu besonderes für ihn, einen anderen Nukenin zu treffen. Wenn Narutos Informationen stimmten, war Sasuke soger einer der meist gesuchten Nukenin, der im Bingobuch jeden Dorfes aufgeführt war. Sasuke schien mit sich zu kämpfen, holte dann jedoch tief Luft und sprach einfach ohne Punkt und Komma weiter. Naruto musste sich anstrengen um seinem alten Freund folgen zu können, denn der erzählte immer schneller und schneller. Am Ende überschlug sich seine Stimme beinahe. „Ich wusste nicht, dass er ein Nukenin war. Für mich sah er aus wie du. Ich hab ihn angegriffen. Doch er war ein schwacher Gegner und ich durchbohrte ihn mit meinem Schwert, ohne dass er auch nur reagieren konnte. Ich war total entsetzt. Ich wollte dich immer töten, doch als du da im Sterben vor mir lagst, dachte ich, ich müsste ebenfalls sterben. Ich brach neben dir zusammen und wollte dich gerade fragen wieso du dich nicht gewehrt hast, als das Jutsu des Nukenin erlosch. Mit letzter Kraft konnte er mich noch fragen, wieso ich ihn angegriffen hatte, ob ich sein Jutsu der wertvollsten Person durchschaut hätte. Erst verstand ich nicht was er wollte, doch dann fiel es mir wieder ein. Das Jutsu der wertvollsten Person spiegelt dir vor, dass die für dich wertvollste Person vor dir steht. Ninjas die diese Jutsu beherrschen brauchen häufig kaum etwas zu tun weil niemand die Person angreifen würde, die er am meisten Liebt!“ Sasukes Stimme hätte sich fast überschlagen und doch war er immer leise und leiser geworden. Naruto saß einfach nur da. Sämtliche Gesichtszüge waren versteinert. Schon am Anfang der Erzählung, als Sasuke davon sprach wie er sich fühlte, als er dachte Naruto läge im Sterben, waren sämtliche seiner Gesichtszüge eingefroren. Sasuke sah Naruto direkt an, dieser rührte sich nicht einen Millimeter und schien durch Sasuke hindurch zu sehen. Es dauerte mehrere Minuten ehe Sasuke die Geduld verlor. „Idiot!“ Mit diesem Wort hatte er Naruto geschnappt und an sich gezogen um ihn leidenschaftlich zu küssen. Erst als Sasuke den Kuss wieder löste, erwachte Naruto aus seiner Starre. Sasuke schien enttäuscht darüber, dass Naruto den Kuss nicht erwidert hatte. „Naruto ich bin es nicht gewohnt abgewiesen zu werden. Im Normalfall laufen mir alle hinterher, ohne dass ich es will. Und ausgerechnet du willst mich nicht?“ Sasukes Stimme klang hart und doch glaubte Naruto zu hören, dass er verletzt war. Sasuke hatte ihm gerade seine Liebe gestanden und ihn zum Beweis geküsst und Naruto war versteinert. Das war eine tolle Reaktion. Naruto musste über sich selbst lachen. Doch als er Sasukes Gesicht sah, blieb ihm das Lachen im Halse stecken. Sasuke sah ihn voller Wut an und wollte gerade etwas sagen. Doch Naruto kam ihm zuvor. „Tja, wie du schon sagtest, ich bin eben ein Idiot. Da gesteht mir der Junge der mir wichtiger als jeder andere ist, endlich dass er auch so für mich empfindet und was mache ich? Ich versteinere und kann mich einfach nicht mehr bewegen. Das ist doch typisch Naruto nicht.“ Er brach erneut in schallendes Gelächter aus. Nachdem er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, sah er Sasuke neugierig an. Dieser hatte ihn mit weit aufgerissenen Augen beobachtete. „Meinst du das ernst? Empfindest du ebenso für mich?“ Naruto fand es süß, dass Sasuke nachfragte. Der sonst so überlegene Uchiha schien im Moment ebenso Neuland betreten zu haben wie Naruto. Dieser lehnte sich einfach vor und küsste Sasuke. Plötzlich wurde die Türe aufgerissen und als die beiden sich ruckartig voneinander lösten, sahen sie in das entsetzte Gesicht von Tsunade. Naruto wurde rot, doch Sasuke legte besitzergreifend seinen Arm um Naruto und zog ihn etwas näher zu sich. „Egal was ihr mit mir vorhabt. Er kann nichts dafür.“ Sagte Sasuke. Wenn die beiden glaubten Tsunade könnte nicht verständnisloser schauen als eben, dann wurden sie eines besseren belehrt. Tsunade schwankte leicht. Sie ging auf das Bett zu und schnappte sich den Stuhl um sich zu setzen, damit sie nicht vor schreck umfiel. „Sasuke Uchiha. Sag du mir nicht was ich zu tun und zu lassen habe. Du bist derjenige, der Naruto immer nur Schmerz zugefügt hat, nicht ich!“ Sasuke war zusammengezuckt und konnte Tsunade nicht länger in die Augen sehen. Er senkte den Kopf und starrte auf die Bettdecke. Tsunade schien mit einer anderen Reaktion gerechnet zu haben, denn sie sah Sasuke überrascht an. „Sasuke Uchiha, wieso bist du hier?“ „Ich will bei Naruto sein.“ „Wie kommst du darauf, jemanden wie Naruto auch nur ansatzweise zu verdienen? Nach alldem was du ihm und uns angetan hast?“ „Niemand verdient Naruto. Und ich am wenigsten. Das ist mir bewusst. Doch ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um ihm gerecht werden zu können!“ Beim letzten Teil des Satzes hatte Sasuke aufgesehen und Tsunades Blick standgehalten. Tsunade hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und tippte sich mit ihren Finger gegen die Oberarme. Das zeigte an, dass sie gerade angestrengt nachdachte. In diesen Augenblicken sollte man sie besser nicht stören. Naruto erinnerte sich noch schmerzhaft an den Tag, an dem er es gewagt hatte Tsunade in dieser Situation anzusprechen. Er hatte sich fast drei Tage kaum bewegen können. Und das nur weil sie ihm in den Bauch geboxt hatte. Ja Oma Tsunade sollte man besser nicht unterschätzen. Auch Sasuke schien sich daran zu erinnern, denn er wartete stumm ab. Er drückte nur Naruto noch etwas näher an sich. Dieser genoss es so in Sasukes Arm zu sitzen. Er wusste, all die netten Worte, die Sasuke heute über ihn gesagt hatte waren wahr. Und dennoch würde der Uchiha sie wahrscheinlich nur sehr selten wiederholen. Sasuke war nicht der Schmusekater, das war eher Naruto. Nach beinahe zehn Minuten erhob sich Tsunade, ging um das Bett herum um Naruto von dem Tropf zu befreien und dann weiter zu sprechen. „Naruto, du wirst morgen auf eine Mission gehen. Gaara benötigt einen Leibwächter für ein Treffen mit dem Oberhaupt vom Dorf der Klänge. Er hat extra nach dir gefragt. Diese Mission wird vier Tage dauern. Sasuke wird bis dahin wieder voll genesen sein und wir werden ihm den Prozess machen.“ Sie hob die Hand, als sie sah, dass Naruto wiedersprechen wollte „Du wirst gehen, da ich Sasuke sonst gleich zum Tode verurteile! Wenn du aber ohne Mucken und Murren die Mission annimst und sie zu unserer Zufriedenheit erfüllst, dann darfst du als Sasuke Fürsprecher am Prozess teilnehmen. Ich rate dir die Zeit deiner Mission dafür zu nutzen, ein wenig über das Recht deines Dorfes zu lernen.“ Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. Sasuke waren sämtliche Gesichtszüge entglitten. „Ich werde sterben.“ Sagte er nach wenigen Minuten trocken. Naruto sah ihn entsetzt an. „Du traust mir aber auch überhaupt nichts zu oder?“ Er drehte sich beleidigt weg. Sasuke seufzte „Naruto, weißt du was mit einem Nukenin passiert, der Ninjas aus Konohagakure getötet hat?“ Naruto erstarrte zur Salzsäule. Natürlich wusste er das. „Sie werden öffentlich hingerichtet.“ Flüsterte er. „Genau. Ich habe Ninjas aus Konohagakure getötet und viele andere verletzt. Ich bin einer der gefürchtetsten Nukenin, der derzeit in den Bingo Büchern der Dörfer geführt wird. Nichts und Niemand kann mich retten.“ Naruto wusste was Sasuke da versuchte. Der erste Satz war ihm nur rausgerutscht. Doch jetzt da Naruto beleidigt war wollte er ihn wieder milde stimmen. Er wollte wohl die letzten Stunden, die er mit Naruto verbringen dürfte, nicht streiten. Doch Naruto wusste was zu tun war. Tsunade hatte ihn nicht umsonst darauf hingewiesen, dass er das Recht Konohagakures studieren müsse. Er stand auf und wollte das Zimmer verlassen. „Naruto wohin gehst du?“ Sasuke sah ihn überrascht an. „Hast du Tsunade nicht zugehört? Ich muss auf eine Mission. Und dafür gilt es noch einiges vorzubereiten. Vergiss nicht, ich komme gerade erst von einer Mission. Ich war noch nicht zuhause da ich mich um dich gesorgt habe. Doch jetzt, da es dir wieder besser geht, werde ich mich um alles kümmern müssen was liegengeblieben ist. Dafür habe ich nur bis morgen Zeit.“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Dann rannte er los.
Er erzeugte im rennen mehrere Schattendoppelgänger. Einer rannte zu ihm nachhause und kümmerte sich darum, alles für die Mission zu packen und die Wohnung in Ordnung zu bringen. Er dürfte nicht viel zu tun haben, da Naruto das vor seiner letzten Mission bereits getan hatte. Die anderen folgten Naruto in die Bibliothek von Konohagakure. Er hatte zehn Doppelgänger dabei und sie begannen die Schriftrollen zu durchforsten. Schnell merkte Naruto, dass er mit nur zehn Doppelgängern nicht viel erreichen würde. Er benötigte mehr. Also erschuf er noch neunzig weitere. So durchstöberten sie die Bibliothek. Er stieß auf viele interessante Informationen über Konohagakure, über Jutsus usw. Aber was ihn am meisten freute war, dass er jetzt verstand was Tsunade gemeint hatte. Er konnte Sasuke retten! Doch er hatte die ganze Nacht und den halben Vormittag gebraucht, um diese Information zu finden. Total erledigt schleppte er sich zurück in Sasukes Zimmer. Dieser lag in seinem Bett und starrte an die Decke. Als er Naruto bemerkte setzte er sich auf und sah ihn vorwurfsvoll an. „Ich hätte mich gefreut etwas Zeit mit dir zu verbringen. Doch anscheinend hast du ja Wichtigeres zu tun. Und wie siehst du überhaupt aus? Hast du nicht geschlafen?“ Sasuke sah Naruto direkt in die Augen und klopfte dann wieder auf die Matratze neben sich. Naruto schaffte es sich bis zu Sasuke zu schleppen und neben ihn zu setzen. Doch dann musste ihn die Müdigkeit übermannt haben, denn das nächste was er merkte war, dass er in Sasukes Armen lag und dieser ihn sachte mit seinen Lippen über die Haare streichelte. Naruto blinzelte verschlafen in Sasukes Richtung und dieser lächelte den verschlafenen Naruto an. „Es tut mir leid Sasuke, ich wollte nicht einschlafen. Wie spät ist es denn?“ Naruto versuchte sich aufzusetzen, doch Sasuke hatte ihn fest in seinen Armen und schien überhaupt nicht daran zu denken diese Umarmung zu lockern. Also kuschelte sich Naruto einfach etwas enger an Sasuke und nahm ihn ebenfalls in seine Arme. „Es war süß dir beim Schlafen zuzusehen. Du scheinst von Rahmen geträumt zu haben. Du hast irgendwas gesagt von wegen, dass es das süßeste wäre das du je kosten durftest oder so ähnlich.“ Sasuke lächelte und Naruto wurde rot als ihm einfiel was er geträumt hatte. „Ich habe nicht von Rahmen geträumt.“ Piepste er. „Von was denn dann? Gibt es ein neues Lieblingsessen?“ Naruto schüttelte verlegen den Kopf. Sasuke seufzte genervt. „Von deinen Lippen.“ War alles was Naruto mit hoch rotem Kopf hervorbrachte. Und er war froh, dass er den Kopf gesenkt hatte und Sasuke ihm daher nicht in die Augen schauen konnte. „Naruto wovon redest du Idiot?“ Naruto hob blitzschnell den Kopf und küsste den überraschten Sasuke. Dann sah er ihm tief in die Augen und sagten „Ich habe von deinen Lippen geträumt.“ Naruto wusste nicht woher er die Kraft genommen hatte, seine Stimme so kühl klingen zu lassen, doch der Anblick von Sasukes Gesicht war herrlich. Erst entglitten ihm alle Züge und dann lächelte er. Seine Augen schienen trotz ihrer Schwärze hell zu leuchten. „Wenn das so ist.“ Sagte er und küsste Naruto. Er stupste mit seiner Zunge an Narutos Lippen und als dieser den Mund öffnete, vertieften sich die beiden in einen unglaublichen Zungenkuss. Naruto wollte diesen nie wieder lösen, doch plötzlich wurde die Türe aufgerissen und Tsunade stand wütend im Zimmer. „NARUTO UZUMAKI! Wie kannst du es wagen! Deine Mission hat vor einer halben Stunde angefangen und du sitzt hier faul herum!! BEWEG DEINEN ARSCH HIER RAUS!!!!!“ Mit diesen Worten gab sie Naruto einen Tritt und dieser flog durch das offene Fenster. In der Luft drehte er sich und warf Sasuke noch einen Handkuss zu, ehe er galant auf dem Baum, der vor dem Fenster wuchs, landete. Dann rieb er sich über den schmerzenden Po. „Tsunade das war schmerzhaft.“ Im nächsten Moment streckte er ihr die Zunge raus und sprang über die Dächer zum Haupttor, um seine Mission anzutreten.

Nach vier Tagen war er wieder in Konohagakure. Er hatte noch einige Schriftrollen aus der Bibliothek mitgenommen und studierte sie während der Mission. Gaara war überrascht gewesen Naruto lesen zu sehen. So kannte er seinen Freund gar nicht. Doch nachdem Naruto ihm alles erzählt hatte, lächelte er nur. „Ach so der Uchiha. Ja der hat es dir ja schon immer angetan. Und jetzt ist er zurück und stellt sich dem Prozess nur für dich? Na wenn das nicht Liebe ist.“ Mit diesen Worten hatte Gaara Naruto am Ärmel geschnappt und mit in die Bibliothek von Suna gezogen. Hier durfte Naruto, unter Gaaras Aufsicht, alle Schriftrollen über das Konohagakure-Recht studieren, die in der Bibliothek lagerten. Er lernte viel. Auch hier waren ihm seine Schattendoppelgänger eine große Hilfe. Wenn sie sich auflösten gehörte all das Wissen, was sie während ihres Studiums erlangt hatten, Naruto. Motiviert und glücklich hatte Naruto sich auf den Weg nach Konohagakure gemacht. Als er ankam wollte er gleich zu Sasuke, doch dieser war in eine Zelle gesperrt worden und niemand durfte zu ihm. Naruto war wütend und schrie fast das gesamte Dorf zusammen. Doch er konnte nichts machen. Es dauerte beinahe ein halbes Jahr, bis Sasuke die Zelle verlassen durfte und Naruto sein Recht auf Familie durchgebracht hatte. Denn genau das war es gewesen, dass er in der Bibliothek erfahren hatte. In Konohagakure konnte ein Ninja einen Gefangenen an sich binden lassen, wenn sie sich liebten. Es war schwer gewesen die Ältesten von diesen Gefühlen zu überzeugen. Schlussendlich hatten sie dem Band zugestimmt. Das Band war ein Jutsu, das den Nukenin an den Konohagakure-Ninja band. Wenn dem Konohagakure Ninja etwas passierte, dann spürte das der Gebundene auch. So kam es, dass wenn Naruto sich auf einer Mission verletzte, Sasuke immer sofort Bescheid wusste, da auf seinem Körper die gleiche Verletzung entstand. Sollte Naruto sterben, dann würde auch Sasuke sterben. Sasuke war mit dieser Bindung einverstanden gewesen. Hatte sich aber geweigert, dass Naruto auch diese Bindung einging. Dem Ninja aus Konohagakure stand es frei zu wählen, ob er an den Nukenin ebenso gebunden werden wollte. Doch da Sasuke Naruto angedroht hatte, ihn nicht mehr zu lieben, hatte dieser murrend aufgegeben. Wenn die Ältesten bis dahin noch nicht überzeugt gewesen waren, dann hatte sie dieser Beweis doch gänzlich überzeugt. Das Jutsu wurde ausgeführt und Sasuke würde für die nächsten fünfzehn Jahre an Naruto gebunden sein. Danach würde es ein neues Verfahren geben, in dem entschieden wurde, ob die Bindung verlängert werden sollte oder nicht.

Sasuke und Naruto zogen in Sasukes Elternhaus. Es war geräumig und hatte einen eigenen Trainingsraum. Naruto kam aus dem Staunen kaum heraus. So ein großes Haus hatte er selten besucht. Doch er fühlte sich rasch heimisch. Und mit Sasuke an seiner Seite wurde es eine glückliche Zeit.

Aber während den vergehenden Monaten merkte Naruto, dass er immer unglücklicher wurde. Sasuke war zwar der Mann den er liebte, doch war Naruto auch der Mann den Sasuke liebte? Immer hatte Sasuke etwas an ihm auszusetzten. Immer versuchte er Naruto irgendwelche angeblichen Abarten abzugewöhnen. Das schlimmste aber war, dass Sasuke einen Rahmenplan eingeführt hatte. Naruto durfte nur noch zwei Mal in der Woche seinen geliebten Rahmen essen. Den Rest der Woche kochte Sasuke, wie er es nannte, „gesundes Essen“. Naruto sah sich schon als Tomate enden. Doch er überspielte seine negativen Gefühle so gut es ging. Auch dass Sasuke ihn immer noch Idiot nannte, überhörte er einfach. Oder er versuchte es. Es war schon schwer genug, dass selbst seine besten Freunde sich immer wieder über ihn und seine tollpatschige Art lustig machten. Doch wenn Sasuke das tat, dann schien Naruto oft das Herz zu reißen. Und dann gab es Momente in denen Sasuke so liebevoll sein konnte. Er nahm Naruto abends immer in den Arm und küsste ihn zur Nacht auf die Stirn. Wenn Naruto Alpträume hatte, dann küsste Sasuke ihn wach und tröstete ihn. Doch diese Momente vergingen leider immer viel zu schnell. Besonders schlimm war Sasukes Verhalten, wenn sie in Gesellschaft anderer waren. Dann nannte er Naruto eigentlich nie beim Namen sondern immer nur „Dobe“ oder „Idiot“. Und er lachte über Witze die auf Narutos Kosten gingen oder erzählte im schlimmsten Fall selbst welche. Naruto hatte einmal versucht mit Sasuke darüber zu sprechen, doch dieses Gespräch war irgendwie anders gelaufen, als er es geplant hatte. Naruto hatte angefangen zu stottern und bekam kaum einen verständlichen Satz heraus. Am Ende war er in Sasukes Armen gelegen und Sasuke hatte gemeint er wäre sein kleiner Idiot.

Alles hatte Naruto hingenommen um bei Sasuke zu sein. Doch das heute Mittag war einfach zu viel gewesen. Sasukes Mutter hatte eine kleine runde Deko-Tischdecke bestickt, als sie noch lebte. Diese kleine Tischdecke bedeutete Sasuke viel und er hatte sie zur Dekoration auf den Esstisch gelegt. Naruto hatte großen Hunger gehabt und war zu schnell an den Tisch gerannt. Dabei hatte er eine Flasche Orangensaft umgeschmissen. Der ganze Saft hatte sich auf dem Tisch verteilt, doch das meiste hatte die Deko-Tischdecke abbekommen. Sasuke war aufgesprungen und hatte geschrien „Kannst du nicht aufpassen du Idiot? Warum musste ausgerechnet ich mich in den größten Idioten der Welt verlieben?“ Das hatte er geschrien während er mit der Tischdecke in die Küche gerannt war, um diese einzuweichen. Naruto wollte etwas sagen, sich entschuldigen oder Sasuke wiedersprechen. Doch es ging nicht. Ihm rannen die Tränen übers Gesicht und seine Stimme brach. Es war eine Tischdecke! Eine Stofftischdecke! Man konnte sie waschen! Wieso hatte Sasuke das eben gesagt? Es tat so unglaublich weh! Naruto stand auf und verließ leise das Haus. Er rannte über die Dächer, um niemandem zu begegnen. Das nächste woran er sich erinnern konnte war, dass er im Wald stand. Er mochte den Wald nicht besonders und er wusste, dass, wenn Sasuke ihn überhaupt suchen würde, er nicht hierher kommen würde. Naruto lief ziellos durch den Wald und begann sich wieder zu beruhigen. Er konnte nicht zu Sasuke zurück. Nicht heute und sicher auch nicht morgen. Er wusste nicht, ob er es überhaupt konnte. Doch was sollte er jetzt tun? Als es dunkel wurde, rannte er zu Tsunade und bat sie um eine Langzeitmission, aber ohne Sasuke. Erst sah sie ihn nur überrascht an. Dann erkannte sie, dass Naruto geweint hatte. Dafür, dass er jetzt ohne Sasuke auf eine Langzeitmission wollte, konnte es also eigentlich nur eine Erklärung geben, Sasuke musste Naruto verletzt haben. Tsunade hatte Naruto schon häufiger gebeten mit Sasuke zu sprechen. Jedem war aufgefallen, dass Sasuke für Naruto, in der Gegenwart Anderer, kaum ein freundliches Wort fand. Auch wenn Tsunade wusste, dass Sasuke Naruto von ganzem Herzen liebte, seine Wortwahl Naruto gegenüber erschreckte sie häufiger. Der Uchiha hatte seine Gefühle viele Jahre weggesperrt. Seit er den grausamen Tot seiner Eltern mit ansehen musste, waren seine Gefühle in einem Käfig gewesen. Und einen Käfig zu öffnen, der so viele Jahre lang verschlossen gewesen war, das war nicht leicht. Auch wenn Tsunade nicht wusste was genau Naruto zu seinem derzeitigen Handeln bewegte, sie war sich sicher Sasuke musste etwas unglaublich verletzendes getan oder gesagt haben. Während Tsunade noch versuchte ihre Gedanken zu ordnen und abzuwägen auf welche Mission sie ihn schicken könnte erblickte er dummer Weise die Schriftrolle auf ihrem Schreibtisch. Schneller als ihr recht war hatte er sie gegriffen und gelesen. Es war eine gefährliche Mission die gestern angefragt wurden. Und sie würde mindestens ein Jahr dauern. Tsunade hatte vorgehabt für diese Mission Sasuke und Naruto gemeinsam auzusenden. Doch als sie in Narutos Augen sah wusste sie, jede Widerrede wäre zwecklos. Naruto hatte sich entschieden. Tsunade war klar, dass er auf sich aufpassen würde, denn wenn er getötet würde, dann würde auch Sasuke sterben. Sie willigte unter der Bedingung ein, dass Naruto alle drei Monate einen Bericht an sie senden musste. Naruto bedankte sich förmlich für ihr Vertrauen und verließ ihr Büro. Das Tsunade in diesem Moment vor Sorge um ihn am liebsten geweint hätte, würde er nie erfahren.

Er war in den Park gegangen und hatte sich dort am See aufgehalten bis es Mitternacht schlug. Danach wanderte er noch etwas über eine halbe Stunde durch die verlassenen und dunklen Gassen Konohagakures. Erst dann ging er zu Sasukes Haus. Er konnte es nicht mehr als Zuhause bezeichnen. Irgendetwas in ihm war heute Mittag zerbrochen und ob er es je wieder zusammensetzten konnte, wusste er nicht.
Er wollte gerade gehen. Doch er wusste, dass er Sasuke irgendwie informieren musste. Also nahm er sich einen Block und einen Stift mit, ehe er das Haus wieder verließ. Er rannte Richtung Haupttor und verließ Konohagakure bei Nacht und Nebel.
Er war bereits mehrere Stunden unterwegs und die Sonne hatte ihren Zenit überschritten. Doch ein plötzliches knurren ließ ihn innehalten. Sein Magen rebellierte laut gegen die fehlende Nahrung. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er seit gestern Mittag nichts mehr gegessen hatte. Und dabei war alles nur passiert, weil er so hungrig gewesen war. Er sah sich um und konnte ein kleines Wirtshaus ausmachen. Er steuerte darauf zu und bestellte sich einen Tomatensalat und Rahmen. Erst wusste er nicht wieso er den Tomatensalta wollte, denn eigentlich mochte er diese roten Dinger nicht mal. Doch dann wurde ihm klar, dass sie ihn an Sasuke erinnern würden. Auch wenn er gegangen war, seine Liebe war noch genauso stark wie immer. Sasuke hatte ihn schon oft verletzt, körperlich und seelisch, aber Narutos Liebe war immer geblieben. Er seufzte bei diesem Gedanken. Nachdem er gegessen hatte fragte er die Wirtin, ob es einen Postversand nach Konohagakure gäbe. Sie meinte, sie habe einen Falken, der die Briefe transportieren könne. Naruto bedankte sich und begann zu schreiben:

Lieber Sasuke,

ich hoffe die Tischdecke deiner Mutter ist wieder in Ordnung.

Ich habe eine Langzeitmission angenommen. Sie wird mindestens ein Jahr dauern. Eventuell könnten es aber auch mehr werden.

Ich werde diese Zeit nutzen, um über unsere Beziehung nachzudenken. Ich weiß noch nicht, zu welchem Schluss ich kommen werde. Doch sollte ich diese Mission überleben und wieder nach Konohagakure kommen, dann weiß ich nicht, ob ich nicht vielleicht wieder in meine eigene Wohnung ziehe.

Pass auf dich und mein geliebtes Konohagakure auf.

In Liebe Naruto

Naruto hatte mehr schreiben wollen. Er wollte Sasuke erklären, wie verletzt er doch war. Doch er konnte es nicht. Nicht in einem Brief! Das würde Naruto bei seiner Rückkehr persönlich mit Sasuke besprechen müssen. Er seufzte ehe er den Brief faltete und in einen Umschlag steckte. Gegen ein kleines Entgelt ließ die Wirtin den Falken steigen und Naruto wusste, dass Sasuke den Brief spätestens morgen erhalten würde. Was er nicht wusste war, dass Sasuke bereits ganz Konohagakure nach ihm abgesucht hatte und in diesem Moment verzweifelt am See im Park stand, wo Naruto gestern gesessen hatte. Naruto hatte nicht bemerkt, dass er seine Kette verloren hatte, doch Sasuke hatte sie an genau dieser Stelle gefunden. Er sah zum See und überlegte wo sein geliebter Naruto sein könnte und wieso er ohne ein Wort zu sagen, so lange verschwunden war. Sasuke sollte erst zwei Stunden später bei Tsunade erfahren, dass Naruto eine Langzeit Mission angetreten hatte und frühestens in einem Jahr zurück wäre. Er würde auch erst morgen Abend Narutos Brief erhalten und weinend zusammenbrechen.

Doch all das wusste Naruto nicht. Er rannte weiter. Immer weiter. Einfach nur so weit wie möglich weg von Sasuke. Nach einer Woche hatte er sein Ziel bereits erreicht. Eigentlich waren zwei Wochen für den Weg eingeplant gewesen. Angekommen musste Naruto das Jutsu der Verwandlung nutzen und sich in ein Mädchen verwandeln. Er sollte den Sohn eines reichen Kaufmanns schützen. Doch dieser wollte nur hübsche Mädchen um sich haben. Da der Kaufmann mit zwielichtigen Personen Geschäfte machte, kam es nicht selten vor, dass ein Nukenin es auf ihn und seine Familie abgesehen hatte. Die Mission, für die Naruto angetreten war, lautete den Sohn des Geschäftsmanns so lange zu beschützen, bis sein Geschäft mit einem Nukenin namens Ravens abgeschlossen war. Doch da es sich bei diesem Geschäft um die Herstellung eines Heilmittels gegen eine Blutkrankheit handelte, würde das sicher länger als ein Jahr dauern. Und der Junge Herr war bekannt dafür, sich beinahe jeden Tag in neue Schwierigkeiten zu bringen. Viele Ninjas, die ihn bisher beschützen mussten waren nicht zu ihren Dörfern zurückgekehrt. Naruto atmete tief ein. Einen verzogenen Rotzlöffel zu bewachen wäre sicher so ähnlich, wie mit Sasuke zusammen zu leben.
Doch Naruto hatte sich geirrt. Der Sohn des Geschäftsmanns hieß Ranma. Und Ranma hatte sich auf den ersten Blick in Naruto verliebt. Naruto hatte ihm zwar erklärt, dass er eigentlich ein Junge wäre und hatte sein Jutsu sogar kurzzeitig vor Ranma aufgehoben, doch dieser ließ nicht locker. Immer wieder versuchte er Naruto mit kleinen Geschenken oder romantischen Essen für sich zu gewinnen. Doch Naruto dachte viel zu oft an Sasuke, um die Annäherungsversuche des kleinen richtig wahrzunehmen. Doch Ranma tat beiahe alles worum Naruto ihn bat. Dadurch war es einfacher den jungen Herrn zu beschützen.

Naruto war nun bereits etwas über ein Jahr Ranmas Aufpasser. Die Geschäfte von Ranmas Vater führten sie in ein abgelegenes Dorf. Naruto wusste nicht, dass Sasuke zu dieser Zeit ebenfalls eine Mission hatte. Naruto merkte auch nicht, dass Sasuke sich auf den Ast eines großen Baumes gestellt hatte, als Naruto und Ranma das Dorf betraten. Sasuke hätte Naruto in Frauengestallt nicht bemerkt, hätte nicht ein Räuber direkt unter dem Baum auf Ranma gelauert. Sasuke sah den Räuber und wollte angreifen, doch da war Naruto bereits vor Ranma und rammte den Räuber seine Faust in den Bauch. „Wow Naruto du bist sooooo toll!“ „Tja Naruto Uzumaki ist eben der beste Leibwächter der Welt.“ Scherzte er und hielt seinen Daumen in die Höhe. Ranma trat einen Schritt auf Naruto zu und wollte ihn umarmen. Sasuke wäre fast vom Baum gesprungen. Doch er hielt sich mit aller Kraft zurück. Und als er sah, dass Naruto einen Schritt zurück tat und mit den Armen Ranma auf Abstand hielt entspanne er sich. „Naruto. Wieso? Was stört dich so an mir? Es ist mir egal, dass du ein Junge bist. Deine Augen haben mich vom ersten Moment an gefesselt. Ich will nicht mehr ohne dich sein. Wieso weist du mich immer zurück?“ Naruto seufzte, ehe er tief Luft holte. „Weil ich einen Freund habe.“ Ranma blieb wie erstarrt stehen. „So ein Quatsch. Wenn du einen Freund hättest, dann wärst du nie so lange auf eine Mission gegangen. Wir wissen ja noch nicht einmal wann mein Vater seine Geschäfte abschließt und du wieder gehen kannst. Und wenn es nach mir geht, dann kannst du ruhig für immer bleiben.“ Wieder versuchte Ranma Naruto zu umarmen. Doch dieser sprang zurück und brachte so einen größeren Abstand zwischen sich und Ranma. Doch so war Naruto nun direkt unter dem Ast auf dem Sasuke saß. Dieser war so fasziniert von Narutos Bewegungen und überhaupt ihn so unerwartet wiederzusehen, dass er ihn einfach nur verzaubert anschaute. „Du willst wissen, warum ich die Langzeitmission angetreten habe? Du willst wissen, wieso ich vor ihm weggerannt bin?“ Sasuke zerriss es beinahe das Herz als er den Schmerz in Narutos Stimme hörte. Und das er vor ihm weggerannt war traff ihn tief. Er griff sich mit der Hand an die Brust und drückte dagegen um den Schmerz nicht übermächtig werden zu lassen. Auch Ranma schien entsetzt über Narutos Schmerz. „Gut. Weil wir Freunde sind werde ich es dir erzählen. Du fragst mich oft wieso ich alleine gekommen bin. Es gab bereits viele Situationen die sehr gefährlich waren. Wie z. B. die, als die sieben Nukenin der Gravent Organisation angegriffen haben. Ich dachte kurz, echt das war’s. Aber ich habe es geschafft. Weil ich wusste, wenn ich sterbe, dann stirbt er auch. Darum musste ich es schaffen. Die Mission war eigentlich auch nie für einen Ninja alleine gedacht. Eigentlich wollte unser Hokage, dass zwei Ninjas auf dich aufpassen. Einer davon wäre ich und der zweite sollte mein Freund Sasuke sein. Doch sie kam nie dazu ihm das zu sagen, denn ich rannte in ihr Büro und bat sie um eine Langzeitmission. Als ich sah, dass sie die Schriftrolle verstecken wollte, riss ich sie an mich und las. Ich habe solange auf sie eingewirkt, bis sie mir endlich erlaubte, alleine zu gehen. Sie weiß, ich würde alles tun um am Leben zu bleiben. Weißt du, Sasuke war ein Nukenin und damit er wieder ins Dorf zu mir durfte, musste er sich mit einem speziellen Jutsu an mich binden lassen. Wenn ich verletzt werde, dann erhält sein Körper die gleiche Verletzung. Werde ich getötet, dann stirbt auch er. Ich liebe ihn mehr als mich selbst, doch er ist kalt. Ich weiß, dass er mich auch liebt, doch er kann es mir nie zeigen. Du kennst mich Ranma. Ich bin etwas chaotisch und ein Tollpatsch. Meine Freunde machen sich häufig über mich lustig und ich dachte immer das wäre OK. Doch irgendwann hab ich gemerkt, dass jeder Witz auf meine Kosten weh tut. Doch ich akzeptierte es. Denn wenn ich sie brauche sind sie immer da. Sie würden ihr Leben für mich geben, was sind da schon ein paar dumme Witze? Doch bei Sasuke ist das was anderes. Für ihn heiße ich in Gesellschaft anderer nicht Naruto, sondern Dobe oder Idiot. Er schreit mich oft an, wenn ich wiedermal was falsch mache. Er sagt, er liebt mich und versucht mich doch ständig zu ändern. Alles was ich tue ist ihm nicht gut genug. Und das nur, weil er der größte Ninja des Dorfes ist. Sasuke sorgte immer für unser Essen, denn was ich koche schmeckt ihm angeblich nicht. Als ich einmal an den Tisch rannte, stieß ich gegen eine Flasche Orangensaft. Sie kippte um und entleerte sich auf dem Tisch. Sasukes Eltern leben leider nicht mehr, doch seine Mutter hatte eine Lieblings-Deko-Tischdecke. Die lag auf dem Tisch. Als der O-Saft drüber lief, sprang Sasuke auf und rannte in die Küche, um sie auszuwaschen. Dabei rief er, dass er nicht verstehen kann, warum ausgerechnet er sich in den größten Idioten auf dieser Welt verlieben musste. In dem Moment ist was in mir zerbrochen. Ich konnte nicht einmal mehr etwas erwidern. Meine Stimme gehorchte mir nichtmehr. Also bin ich gegangen. Ich musste weg von ihm. Irgendwann hatte ich mich wieder etwas beruhigt und überlegte was ich jetzt tun sollte. Mir war klar, dass ich so schnell nicht mehr zu Sasuke zurück konnte. Mir blieb nur zu hoffen, dass es eine Langzeitmission gab, die ich antreten konnte. Also ging ich zu unserem Hokage. Da sah ich die Rolle mit der Mission und nun ja, jetzt bin ich hier.“ Ranma war entsetzt. Sein Gesicht sprach aus was er nicht sagen konnte. Auch Sasuke war versteinert. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Ja, das hatte er tatsächlich zu Naruto gesagt. Es war ihm nicht einmal bewusst gewesen. Und egal wie sehr er sich auch bemühte, er konnte sich nicht an eine einzige Situation erinnern, in der er Naruto in Gesellschaft nicht Idiot oder Dobe genannt hatte. Er war ein Monster. Ein kaltherziges Monster, das den einzigen Menschen, der ihm wirklich etwas bedeutete, nur verletzte. Ranma schien sich zu fangen. Wütend schrie er Naruto an „Und so einen liebst du? Der verdient deine Liebe nicht! Wenn ich das Glück hätte von dir geliebt zu werden, ich könnte nicht aufhören in deine Augen zu sehen und dir zu sagen wie wundervoll es ist, dich bei mir zu haben. Du hast die ehemalige Lieblingsvase meiner verstorbenen Uroma zerbrochen und ich habe nie auch nur daran gedacht dir etwas Vergleichbares an den Kopf zu werfen. Wie kann er es wagen! Ich will zu ihm! Los bring mich zu ihm! Dich so verletzt zu haben wird er mir büßen!“ Ranma bebte vor Wut. Naruto sah ihn überrascht an. „Ranma, er ist der größte Ninja unseres Dorfes. Selbst ich besiege ihn nicht immer im Kampf. Also verlang nicht von mir dich zu ihm zu bringen. Ich mag dich und ich will nicht gegen ihn kämpfen müssen um dich zu beschützen. Vergiss nicht, ich bin dein Leibwächter.“ Mit diesen Worten lächelte Naruto Ranma an und wollte auf ihn zu gehen, als er plötzlich ein Kunai durch die Luft fliegen hörte. Er drehte sich in die Richtung aus der das Geräusch kam und sah ein Kunai auf sein Gesicht zufliegen. Es war zu spät um auszuweichen, er konnte nur noch die Hände schützend vor sein Gesicht halten. Doch plötzlich, direkt vor seinem Gesicht, wurde das Kunai von einem zweiten abgewehrt und fiel zu Boden. Naruto ließ die Arme sinken und riss den Kopf nach oben. Dort sah er, auf dem Ast im Baum, Sasuke stehen. Er versteinerte, konnte sich nicht bewegen. Sah er da etwa Tränen in Sasukes Augen? Sasuke wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und sprang vom Baum. Plötzlich rannten mehrere Ninjas hinter einer Hecke in der Nähe hervor. Es waren mindestens fünfzehn bis an die Zähne bewaffnete Männer. Ranma starrte nur auf Naruto und bewegte sich keinen Millimeter. Sasuke stellte sich vor Naruto. Die fünfzehn Ninjas blieben einige Schritte vor Sasuke stehen und einer sprach an Naruto gewannt „So ein hübsches Mädchen bei so einem mickrigen Zwerg? Wenn du brav bist und mit uns kommst, dann verschonen wir dich und töten nur die beiden Witzfiguren hier.“ Er setzte ein bestialisches Grinsen auf und Naruto wurde übel. „Lass deine Finger von Naruto!“ Naruto starrte Sasuke an. So wütend hatte er ihn noch nie erlebt. „Naruto also. Danke dir du Witzfigur, jetzt kenne ich wenigstens den Namen meiner zukünftigen Frau.“ „Naruto wird niemals deine Frau! Er gehört zu mir und eher sterbe ich, als ihn dir zu überlassen!“ Naruto starrte Sasuke ungläubig an. „Sasuke, was redest du denn da?“ Dann hörte er Ranma entsetzt die Luft einziehen. Naruto drehte sich um und sah, dass Ranma Sasuke musterte. Doch der Ninja begann wieder zu sprechen und zog somit Narutos Aufmerksamkeit auf sich: „Und wer bist du bitteschön Mickerling, dass du es wagst dich mir in den Weg zu stellen?“ „Ich bin Sasuke Uchiha, letzter Erbe des Uchiha Clans und mit Naruto zusammen.“ Dieses Mal war es an den Ninjas entsetzt die Luft einzuziehen. „Der Sasuke Uchiha?“ Fragte der Ninja leise. Naruto wurde das zu blöd. Er löste sein Jutsu und verwandelte sich in seine männliche Form. „Sasuke ich habe wichtigeres zu tun, als diesem Geplänkel zu lauschen. Also wenn du jetzt nicht gleich mal anfängst, dann besiege ich die Witzfiguren eben alleine!“ „Dräng mich doch nicht immer so oder glaubst du, ich tu mir das Gelaber zum Spaß an der Freude an? Der mit der großen Klappe ist ihr Anführer. Er benutzt eher Ninjutsu, keine Genjutsu, also ein Gegner für dich. Die anderen sind schnell besiegt. Der einzige um den wir uns wirklich Gedanken machen sollten ist der Typ da vorne mit der Augenklappe. Er nutzt Genjutsus. D. h. er gehört mir. Die restlichen Witzfiguren können wir unter uns aufteilen. Aber ich wette, ich erwische mehr als du.“ Sasuke drehte sich kurz um und lächelte Naruto auffordernd entgegen. Doch Naruto kannte ihn gut genug, um in seinen Augen zu erkennen, dass dieses Lächeln aufgesetzt war. Er nickte kurz und erschuf dreizehn Schattendoppelgänger. „Von wegen! Ich werde mehr platt machen als du Uchiha!“ Mit diesen Worten stürzten sie sich in den Kampf. Ranma konnte all das von seiner Position aus gut beobachten. Es war ein unglaublicher Kampf. Er hatte Naruto schon öfter in Aktion gesehen und fand er war der größte Ninja, den er je gesehen hatte. Doch was Naruto vorhin erzählt hatte, stimmte. Dieser Uchiha durfte nicht unterschätzt werden. Es sah so aus, als ob sie telepathisch in Kontakt stünden. Schien der eine zu Fallen, dann griff der andere den Gegner an. War einer umzingelt, dann war der zweite schon zur Stelle um die Gegner von hinten anzugreifen. Selbst wenn beide gerade mit einem Gegner kämpften, merkten sie ob der andere Hilfe brauchte und ließen den jeweiligen Gegner mit unter einfach stehen, um dem anderen zu helfen. Ranma hatte so ein Teamwork noch nie gesehen. Und jetzt verstand er auch, wieso man ihm diese beiden Ninjas schicken wollte. Sie waren einfach unglaublich. Er konnte auch immer besser verstehen wieso Naruto sich in Sasuke verliebt hatte. Sasuke hatte eine Art Naruto anzusehen, die selbst Ranma weiche Beine machte. In seinem Blick lag so viel Liebe für den anderen, dass Ranma kurz an Narutos Worten zweifeln wollte. Konnte jemand mit diesem Blick wirklich solche schrecklichen Dinge zu Naruto sagen? Doch er kannte den blonden Ninja jetzt lange genug um zu wissen, dass es stimmte. Narutos verletzte Stimme klang Ranma in den Ohren und er wusste wieder, dass er Sasuke hassen sollte. Doch irgendwie wollte ihm das nicht gelingen. Plötzlich schrie Naruto: „Ranma! NEIN!“ Und Ranma sah wie sich Sasuke umdrehte. Dann war er plötzlich direkt vor Ranma und hielt ein Kunai hoch. Ranma hörte Metall auf Metall knallen und drehte sich langsam um. Hinter ihm stand ein großer Mann der seine Ablenkung durch den Kampf anscheinend ausgenutzt hatte, um sich anzuschleichen. Es war der Räuber, den Naruto vorhin bewusstlos geschlagen hatte. Wäre Sasuke nicht gewesen, dann wäre Ranma jetzt tot. Doch wieso hatte der schwarzhaarige das getan? So wie er auf dem Baum gestanden hatte, musste er doch jedes Wort gehört haben und wissen, dass Ranma Naruto liebte. War Ranma für Sasuke kein gleichwertiger Rivale um Narutos Liebe? Ranma spürte wie Wut in ihm aufkam. Sasuke holte kurz aus und der Mann hinter Ranma sank zu Boden. „Pass mal genau auf Kleiner. Ich habe dich nur gerettet weil Naruto dich mag. Solltest du ihm aber noch einmal zu nahe treten, dann werde ich dir beide Arme brechen. Ist das klar?“ Ranma sah die kalten und harten Augen des schwarzhaarigen. Sie hatten nichts mehr von der vorhin noch ausgestrahlten Wärme wann immer er Naruto angesehen hatte. Natürlich nicht. Ranma wurde plötzlich klar, dass sein Gegenüber niemanden außer Naruto je so ansehen würde. Weil er ihn liebte. Plötzlich hörte Ranma ein leises knallen und Sasukes Gesicht verzerrte sich kurz vor Schmerz ehe er sich den Hinterkopf hielt und anfing Naruto anzuschreien: „Was soll das? Hau mir gefälligst nicht von hinten auf den Kopf! So was tut ein Ninja nicht!“ Die beiden funkelten sich wütend an „Ach, aber auf einem Baum hocken und andere Leute belauschen, obwohl es nicht zur Mission gehört, das tun Ninjas also? Und den Sohn eines Auftragsgebers anzupflaumen, ohne das der irgendwas getan hat, das tun Ninjas dann also auch?“ Naruto war wütend. Ranma würde sagen, er war stink sauer. So hatte er ihn noch nie gesehen. „Ranma komm wir gehen. Ich will schnellstmöglich weg von diesem Irren. Ich hoffe wir sind bald aus diesem Dorf raus, damit ich nicht fürchten muss, ihm auf der Straße zu begegnen.“ Naruto wollte gerade auf Ranma zugehen als Sasuke sich ihm in den Weg stellte. „Naruto wir müssen reden.“ „Ja das müssen wir. Aber hier ist weder die richtige Zeit noch der richtige Ort für diese Art von Gespräch. Sollte ich diese Mission überleben, dann reden wir sobald ich zurück in Konohagakure bin.“ Er wollte um Sasuke herum gehen, doch dieser packte seine Schulter und sah ihm direkt in die Augen. „Naruto ich werde Tsunade bitten mich deiner Mission zuzuteilen.“ Naruto blieb wie erstarrt stehen. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck in pure Wut und er schrie: „WAGE ES JA NICHT UCHIA!!!“ „Naruto das hier ist gefährlich. Ich werde dich nicht einfach einer Gefahr aussetzen, wenn ich es verhindern kann.“ „Ich habe das jetzt bereits über ein Jahr gemacht ohne auch nur eine ernsthafte Verletzung wie du sicher am besten weist! Und jetzt meinst du hier aufkreuzen zu können und dich einzumischen? Was fällt dir ein? Was glaubst du eigentlich wer du bist Teme? Ich schaffe das hier alleine! Ich brauche dich nicht Sasuke!“ Naruto wollte nicht, dass es so klang, doch in dem Moment als diese Worte seine Lippen verlassen hatten, wusste er, dass es die Wahrheit war. Naruto wollte Sasuke, er liebte ihn mehr als sich selbst, doch er brauchte ihn nicht. In der Zeit als Sasuke bei Orochimaru und danach bei Akatsuki war, hatte Naruto gelernt ohne ihn zu leben. Er hatte es lernen müssen. Doch was Sasuke ihm antwortete ließ sein Herz schneller schlagen. Ranma stand direkt hinter Sasuke, doch dieser flüsterte so leise, dass er große Mühe hatte ihn zu verstehen. „Ich weiß, dass du mich nicht brauchst. Aber ich brauche dich Naruto. Ich brauche dich so sehr, das kannst du dir gar nicht vorstellen.“ Der Griff um Narutos Schulter wurde fester. Fast so, als wolle Sasuke ihn einfach nie mehr loslassen. Naruto musste schwer schlucken. So ein Geständnis von Sasuke hätte er nie erwartet. Doch er war noch nicht bereit. Er konnte Sasuke noch nicht vergeben. So gerne er sich jetzt auch in seine Arme geworfen hätte, was Sasuke an ihrem letzten gemeinsamen Tag vor der Mission gesagt hatte, war in Narutos Herz eingebrannt. Und er wusste, auch wenn es heilen würde, eine Narbe bliebe auf ewig zurück. „Sasuke bitte lass mich los. Ich muss Ranma zurückbringen und meinen täglichen Rundgang machen. Wenn es dich beruhigt werde ich meinem Bericht, den ich alle drei Monate an Tsunade sende immer einen Brief an dich beilegen um dich zu beruhigen und dir zu zeigen, dass es mir gut geht.“ „Du bist ein Dickkopf. Du lässt mir keine andere Wahl.“ Mit diesen Worten schupste Sasuke Naruto leicht von sich weg, so dass dieser kurz um sein Gleichgewicht kämpfen musste. Doch als er wieder sicher stand, hatte Sasuke sich Ranma bereits über die Schulter geworfen und war losgerannt. Ranma sah Naruto völlig entsetzt an. Er war so überrascht, dass er sogar vergessen hatte zu schreien. Naruto murmelte einen leisen Fluch, weil er das nicht hatte kommen sehen und setzte Sasuke nach. Sasuke wusste, Naruto durfte Ranma nicht aus den Augen lassen. Das war Teil seiner Mission. Also musste er ihm folgen. Sasuke rannte ca. zehn Minuten ehe er in einer kleinen Höhle verschwand. Dort stellt er Ranma in die hinterste Ecke und sagte zu ihm: „Pass auf Ranma. Es tut mir leid, dass ich dich als Köder für Naruto benutzen muss. Doch ich halte es keinen Tag länger ohne ihn aus und das muss ich ihm sagen können. Auch wenn du mich nicht leiden kannst, Naruto liebt mich noch. Und ich glaube, dass er glücklich wäre, mich in seiner Nähe zu haben. Aber zuerst muss ich es schaffen, dass sein Herz meine Entschuldigung annimmt.“ Ranma verstand Sasuke. Er kannte Naruto nun lange genug. Er hatte ihn oft verträumt in den Himmel starren sehen und wusste jetzt, in dieser Zeit hatte er an Sasuke gedacht. Naruto liebte ihn und er vermisste ihn auch. Doch Sasuke hatte ihn schwer getroffen und egal wie sehr Naruto auch unter der Trennung litt, im Moment war sie einfacher für ihn als Sasukes Gegenwart. Es war nun bereits etwas über ein Jahr her und dennoch schien es Naruto zu schmerzen wie am ersten Tag. Er war einfach zu gefühlvoll. Und genau das hatte Ranma an ihm so fasziniert. Einen Menschen, der so voll Gefühl war, hatte er selten kennengelernt. Naruto konnte einen mit seinem Lachen anstecken, wenn er lächelte spürte man die tiefe Freude, die Grund des Lächelns war. Wenn er wütend oder traurig war, dann wurde er laut und erzählte allerhand Blödsinn. Ranma musste lächeln. Sasuke sah dieses Lächeln und er sagte leise „Ja, so ist mein Naruto. Ein fleischgewordenes Gefühlsbündel.“ Er lächelte verträumt. Dann sprang er plötzlich in die Mitte der Höhle und Ranma sah Naruto hineinstürmen. Doch Sasuke meinte nur „Mist.“ Naruto trat in eine Falle und wurde in einem Netz hochgezogen. Er hing nun auf Augenhöhe mit Sasuke. Doch dieser kümmerte sich nicht darum und behielt den Eingang im Auge. Plötzlich verschwand Naruto in einer Rauchwolke aus dem Netz. Ranma merkte, dass es ein Schattendoppelgänger gewesen war. Sasuke hatte das sofort gemerkt. Er war wirklich ein großer Ninja. „Für wie blöd hältst du mich eigentlich Sasuke? Ich renne doch in keines deiner Höhlenverstecke einfach so rein!“ Mit diesen Worten sprang Naruto mit gezogenem Kunai vom Höhleneingang aus auf Sasuke zu. Dieser trat einen Schritt zur Seite, drehte sich und kickte Naruto das Kunai aus der Hand. Dann drehte er sich noch zweimal und packte Narutos Hände. Danach sprang er und drückte Naruto so mit seinem Körper aus der Höhlenmitte an die Höhlenwand. Seine Hände hatte er mit seinen eigenen über Narutos Kopf fixiert. „Naruto, ich tue dir nichts. Also warum greifst du mich an?“ Sein Gesicht war nur wenige Millimeter von Narutos entfernt. Das war Naruto eindeutig zu nahe und er versuchte sich zu befreien oder den Kopf aus Sasukes Reichweite zu bewegen. Dabei hätte er sich die Stirn fast an die Wand gehauen, doch Sasuke hatte blitzschnell seinen Arm zwischen die Höhlenwand und Narutos Stirn gedrückt. Als Naruto wieder in Sasukes Richtung sah, bewegte dieser seinen Kopf ein Stück zurück. „Ist es besser so? Ich würde ja noch weiter zurückgehen, doch dann wirst du dir Ranma schnappen und abhauen. Naruto hör mir zu! Ich kann dich nicht alleine auf einer derartigen Mission lassen. Mensch, du hast vorhin nicht einmal gemerkt, dass ich im Baum saß und das, obwohl ich dir so nahe war! Was wenn ich ein feindlicher Ninja gewesen wäre? Oder was war mit dem Kunai? Er hätte dich schwer verletzt, wenn ich die Feinde nicht rechtzeitig bemerkt hätte! Egal was du sagst, ich kann dich nicht alleine auf einer so gefährlichen Mission lassen. Es geht nicht. Könntest du mich denn wirklich jetzt alleine lassen, wenn es umgekehrt wäre?“ Naruto zuckte zusammen. Er wusste, dass er das nicht könnte. Niemals! Und wenn er Sasuke heimlich verfolgen müsste, er würde ihn in dieser Gefahr nie alleine lassen. „Naruto, wenn du willst, dann schlafen wir in getrennten Zimmern, oder ich schlafe außerhalb des Hauses. Wir können unsere Schichten so legen, dass du mich nur ganz wenig sehen musst! Und ich komme dir auch nicht zu nahe, solange du es nicht willst. Ich verspreche es dir. Aber ich kann dich jetzt einfach nicht alleine lassen. Es geht nicht.“ Naruto sah wie sehr Sasuke gegen den Drang ankämpfte ihn jetzt zu küssen. Und Naruto selbst wusste, er würde Sasuke jetzt gerne küssen. Doch was wäre dann? Wäre danach alles wie vorher? Oder würde er sich danach noch einsamer fühlen, als an dem Tag vor der Mission? „Naruto du bist grausam.“ Das hatte gesessen. Naruto sah Sasuke entsetzt in die Augen. Diese Augen. Naruto hatte diese Augen noch nie so gesehen. Aus ihnen sprach der pure Schmerz. „Hast du überhaupt eine Ahnung, was du mir angetan hast? Wieso konntest du mir nicht einfach sagen, was dich bedrückt? Ich weiß, ich kann anstrengend und kalt sein, aber verflixt, Naruto ich liebe dich! Als ich zurück aus der Küche kam, wollte ich dich gerade fragen, ob wir zusammen einen Kuchen backen wollen. Immerhin war es wenige Tage vor deinem Geburtstag. Ich hatte alles vorbereitet. Eine Überraschungsparty und alle waren eingeladen. Dein Geschenk liegt immer noch im Schrank. Aber du warst plötzlich einfach nicht mehr da. Ich dachte vielleicht wärst du auf der Toilette. Nach einer halben Stunde habe ich angefangen das Haus auf den Kopf zu stellen. Du warst nicht da. Da habe ich die Umgebung abgesucht. Ich war bis Mitternacht unterwegs und habe dich überall gesucht. Als ich zurück war, habe ich noch einmal das Haus durchsucht ehe ich müde ins Bett gefallen bin. Dann habe ich dich gehört. Du bist leise in den Flur gegangen. Du hast nach etwas gesucht. Ich dachte du würdest gleich zu mir kommen. Doch du kamst nicht. Nach einer Weile überlegte ich, ob du mich vielleicht nicht wecken wolltest und in einem der Gästezimmer schläfst. Ich bin wieder durch das ganze Haus gerannt. Doch du warst nicht da. Ich dachte schon ich hätte mir eingebildet dich zu hören. Ich hab dich auch am nächsten Tag gesucht. Doch außer deiner Kette fand ich nichts.“ Sasuke zeigte mit seinem Kinn kurz an seinen Hals. Erst jetzt erkannten Naruto, dass Sasuke seine Kette trug. Er seufzte erleichtert. Er hatte schon befürchtet, sie auf dem Weg verloren zu haben und nie wieder zu sehen. Es rührte ihn auch, dass Sasuke sie trug. „Dann wieder Daheim bemerkte ich das deine Notfall Ausrüstung weg war. Ich rannte zu Tsunade und fragte wo du bist. Sie meinte auf einer geheimen Langzeitmission. Hast du eine Ahnung wie ich mich gefühlt habe?“ Den letzten Satz schrie Sasuke regelrecht unter Tränen. Er hatte Ranma komplett vergessen. Es war ihm egal wer ihn jetzt hier so sah. Der große Sasuke Uchiha hatte eine Schwäche. Sein Schwachpunkt war seine Liebe zu Naruto. Es gab nichts, dass ihm so viel bedeutete wie sein blonder Schatz. Und es würde auch nie etwas Vergleichbares geben. Die Zeit, die er von ihm getrennt gewesen war, war hart für Sasuke. Erst hatte er sich alleine daheim eingeschlossen. Wollte nichts und niemanden sehen. Nach etwas über drei Monaten hatte er angefangen eine Mission nach der anderen anzunehmen um sich abzulenken. Und jetzt war er am Ende. Er konnte nicht mehr. Er wollte einfach nur noch in Narutos Nähe sein. Egal ob er ihn berühren durfte oder nicht, egal ob er ihn küssen durfte oder nicht und egal ob er ihn in der Nacht im Arm halten durfte oder nicht. Jede Nacht ohne Naruto war Sasuke von Alpträumen heimgesucht worden. Er hatte geträumt wie er Naruto verlieren würde. Keine Nacht länger würde er das aushalten. Das hatte er sich heute Morgen gesagt. Er war unausgeruht und unglücklich. Doch, als er auf diesem Ast stand, war er auf einmal ruhiger geworden. Er hatte selbst keine Erklärung gehabt. Doch dort fühlte er sich zum ersten Mal seit Monaten wieder wohl. Und dann war Naruto gekommen. Sasuke hätte vor Glück weinen können. Er wollte zu ihm, ihn umarmen und an sich ziehen. Doch irgendetwas hielt ihn auf dem Ast. Was auch immer es gewesen war, Sasuke war dankbar dafür. Wer weiß wie viel er noch kaputt gemacht hätte, wäre er so wie immer auf Naruto zugegangen. „Und dann schickt sie mich plötzlich und total unvorbereitet hierher. Ich solle einen Konohagakure Ninja ausfindig machen und prüfen ob er seine Mission verantwortungsvoll erfüllt. Tzzz, Tsunade hat einen kranken Sinn für Humor. Doch ich glaube nicht, dass sie von mir verlangen wird, zurück nach Konohagakure zu kommen, zumindest solange du nicht zurück bist.“ Sasuke sah zu Boden. Er war müde. Er war erschöpft und er würde Narutos Hände nicht mehr lange festhalten können. Er schaffte es sowieso nur, weil Naruto sich nicht wirklich gegen ihn wehrte. Doch was würde sein blonder Schatz tun, sobald Sasuke nicht mehr die Kraft hatte sich an ihn zu klammern? Würde er ihn los lassen und vergessen? Sasuke hatte Narutos Brief viele Male gelesen. Und er hatte es nicht verstanden. Wieso hatte Naruto ihm so einen kalten und grausamen Brief geschrieben? Wieso wollte er nicht zu ihm zurückkommen? „Naruto“ Naruto zuckte innerlich beim brüchigen und schwachen Klang von Sasukes Stimme zusammen „Du hast ja überhaupt keine Ahnung was du mir mit deinem Brief angetan hast. Ich hatte kurzzeitig drüber nachgedacht eine Selbstmordmission anzunehmen. Doch dann hab ich mir einfach gesagt, dass du sicher nur einen kranken Scherz gemacht hast. Himmel, ich der große Beobachtungskünstler habe nicht einmal ansatzweise gemerkt wie sehr ich dich verletzt habe. Und so was schimpft sich Ninja.“ Sasuke hatte die letzten Worte nur noch genuschelt, denn er war dabei zusammengebrochen. Naruto hatte ihn aufgefangen und entsetzt gemustert. Ranma trat nun aus seinem Versteck und sah Naruto an. „Er liebt dich Naruto, damit hattest du Recht. Doch ich glaube nicht, dass du auch nur den Hauch einer Ahnung hattest, wie sehr er dich liebt. Er ist total erschöpft. Wir sollten ihn mitnehmen. Ich werde meinem Vater von dem Überfall erzählen und dass er uns mit seiner letzter Kraft geholfen hat. Dann wird er an euren Hokage die Aufforderung schicken, ihn hier zu behalten, als Verstärkung für dich. Ich glaube das wäre für euch beide das Gesündeste.“ Mit diesen Worten drehte Ranma sich um und ging zum Höhleneingang. Naruto nahm Sasuke auf seine Arme und folgte Ranma. Es wurde ein beschwerlicher Rückweg für Ranma. Er war kein Ninja und hatte auf Sasukes Rücken überhaupt nicht wahrgenommen, wie weit sie vom Drof entfernt waren. Doch als sie nach etwas über drei Stunden endlich zurück waren, wurden sie bereits gesucht und sofort zu Ranmas Vater gebracht. Dieser erkundigte sich, wieso sein Sohn so lange wortlos verschwunden war. Ranma erzählte von dem Räuber, von den Ninjas und wie Sasuke Uchiha ihnen zu Hilfe kam. Er bat seinen Vater, dass Sasuke als Unterstützung für Naruto bleiben dürfe. Ranmas Vater war bereits überredet, als er den Namen Sasuke Uchiha hörte. Ja der Ruf dieses Ninjas eilte ihm weit voraus. Naruto ging mit Sasuke in sein Zimmer und legte ihn auf seinen Futon. Er legte sich daneben und kuschelte sich an ihn. So schlief er neben seinem Liebsten ein. Er wachte Mitten in der Nacht auf und ging auf die Toilette. Als er zurück kam, schlief Sasuke unruhig. Er wimmerte und wälzte sich hin und her. Naruto war verwirrt. Sasuke hatte noch nie Alpträume gehabt. Plötzlich setzte sich Sasuke ruckartig auf und schrie „Nein Naruto, verlass mich nicht.“ Er saß wie erstarrt und hatte die Hände in die Höhe gestreckt, so als wolle er nach etwas greifen. Nach wenigen Sekunden rollte er sich wieder in dem Futon zusammen und wimmerte „Nicht schon wieder. Ich halt das nicht mehr aus. Ich will nicht mehr. Jede Nacht das Gleiche. Ich kann nichtmehr.“ Naruto ging entsetzt auf Sasuke zu. „Ich bleibe bei dir Sasuke.“ Sasuke hatte sich ruckartig aufgesetzt und starrte Naruto mit tränennassen Augen an. Dieser legte sich zu Sasuke in den engen Futon, drückte ihn wieder zurück und nahm ihn in den Arm. „Ich bleibe bei dir Sasuke Uchiha, weil ich dich liebe.“ Sasuke kuschelte sich an Naruto und schlief erschöpft wieder ein. Naruto jedoch war entsetzt. Hätte er auch nur geahnt was er Sasuke antat, er wäre nie gegangen. Er spürte wie die Wunde in seinem Herzen sich schloss und eine neue, viel tiefere Wunde entstand. Er hatte den Menschen verletzt, den er liebte. Er war ein Monster. Mit diesem Gedanken schlief er ein. Er sah sich wütend durch Konohagakure rennen. Er war in Gestalt des neunschwänzigen Fuchs. Er zerstörte alles, riss seine Freunde entzwei und grollte fürchterlich. Plötzlich stand Sasuke vor ihm und bat ihn aufzuhören. Doch er stapfte einfach nur mit seiner riesigen Pfote auf Sasuke. Er hörte sich immer wieder sagen „Ich bin ein Monster, Ich bin ein Monster, …“ Doch Sasukes Stimme holte ihn langsam wieder in die Realität. „Nein das bist du nicht, du bist das kostbarste was ich habe und ich kann dich nie wieder verlassen.“ Naruto erwachte in Sasukes Arm. „Ich dich auch nicht.“ Antwortete er. Dann schliefen sie Arm in Arm ein und hatten beide für den Rest der Nacht schönere Träume.

Sasuke und Naruto übernahmen die Funktion als Ranmas Leibwächter für die nächsten vier Monate. Dann verstarb der Kunde von Ranmas Vater und die Geschäftsbeziehung endete. Die beiden Ninja konnten wieder nach Konohagakure. Aber nicht ohne Ranma zu versprechen, ihn wieder einmal zu besuchen. Sie waren in der Zeit gute Freunde geworden und sogar Sasuke konnte Ranma gut leiden. Besonders nachdem Ranma ein nettes Mädchen kennengelernt hatte und seine Gefühle für Naruto nachließen. Naruto hatte jedoch keine Ahnung, dass Sasuke bereits einen Schattendoppelgänger nach Konohagakure geschickt hatte. Er hatte jedem verboten sich je wieder über Naruto lustig zu machen. Und er hatte die Anweisung erteilt ein Fest vorzubereiten, sozusagen die Nachgeburtstagsfeier, da Naruto seine eigentliche Geburtstagsfeier ja verpasst hatte. Als sie nun abends endlich in Konohagakure ankamen, waren die Straßen leer. Nicht einmal eine Wache, die sie am Tor zur üblichen Kontrolle anhalten müsste, war zu sehen. Naruto hatte zwar das Gefühl beobachtet zu werden, doch er konnte nicht sagen von wo. Erst als sie im ehemaligen Uchiha Viertel waren, wurde es plötzlich hell. Alle ihre Freunde waren da. Jeder wollte Naruto begrüßen. Alle verlangten, dass er so etwas nie wieder tat, einfach für so lange Zeit zu verschwinden, ohne sich zu verabschieden. Es wurde eine ausgelassene Feier. Naruto bekam Geschenke und Rahmen. Sasuke sah glücklich, wie sehr Naruto hier aufging. Er erinnerte ihn an ein kleines Kind unterm Weihnachtsbaum. Und Sasuke blieb die ganze Zeit an seiner Seite. Doch irgendwann hatte Sakura es geschafft Naruto von Sasuke wegzureißen und mit ihm zu tanzen. „Naruto, hast du eine Ahnung wie sehr Sasuke dich liebt? Ich hatte ja ab und zu meine Zweifel, besonders wenn er sich mal wieder über dich lustig machte, aber als du weg warst war er nur noch ein Schatten seiner selbst. Und wenn ich ihn jetzt sehe, er ist endlich wieder glücklich. Ich habe ihn lange nichtmehr so glücklich gesehen. Du tust ihm gut. Und er dir doch auch, oder?“ Sie zwinkerte Naruto zu. Er lächelte nur selig zurück. Plötzlich wurde es still. Die Musik hatte einfach aufgehört zu spielen und Naruto sah verwirrt zu der Band. Sasuke stand auf der Bühne und sah Naruto tief in die Augen. „Liebe Gäste. Bitte entschuldigt, dass ich euren Tanz störe. Aber ich habe in den letzten Monaten gemerkt, dass ich ohne einen ganz bestimmten Menschen nicht mehr leben kann. Und da Menschen kommen und gehen habe ich mir krampfhaft einen Weg überlegt, wie ich ihn an mich binden kann. Natürlich könnte ich ihn einfach anketten und nie mehr weg lassen (alles lachte) aber das schien mir doch etwas unangebracht. Zumal ich nur glücklich sein kann, wenn er auch glücklich ist. Und in Ketten kann sich wohl niemand hier unseren Naruto vorstellen. (zustimmendes Getuschel) Also habe ich mich entschieden einen eher altmodischen Weg zu wählen.“ Sasuke kniete sich auf der Bühne in Narutos Richtung, dieser war längst zu Sasuke gelaufen und stand nun direkt vor der Bühne. Er sah, dass Sasuke ein kleines silbernes Kästchen in der Hand hielt. Als er dieses öffnete sah Naruto einen wundervollen silbernen Ring. Es waren die Worte für immer Dein auf die Außenseite graviert. „Naruto Uzumaki, willst du mich zum glücklichsten Mann der Welt machen, indem du mich heiratest?“ Sasukes Stimme hatte vor Aufregung gezittert. Naruto überlegte kurz, ihn auf die Folter zu spannen. Doch als er in Sasukes Augen echte Zweifel erkannte sprang er auf die Bühne und warf Sasuke um indem er ihm um den Hals fiel. „JA JA JA JA JA. Ich will.“ Schrie er nur. Sasuke lachte und stand mit Naruto im Arm auf. Als sie beide wieder festen Boden unter den Füssen hatten, steckte er Naruto den Ring an und küsste ihn leidenschaftlich. Es wurde applaudiert und die Mädchen stritten sich bereits, wer die erste Brautjungfer werden sollte. Doch von all dem bekamen Sasuke und Naruto nicht mehr viel mit. Sasuke war in den blauen Tiefen von Narutos wundervollen Augen gefangen, während Naruto drohte in den dunklen Tiefen von Sasukes Augen zu ertrinken. Naruto hatte einsehen müssen, dass es manchmal besser war jemandem die Wahrheit zu sagen, als vor seinen Problemen davon zu laufen und Sasuke hatte erkannt, dass er Gefühle investieren musste um seine Liebe zu schützen. Nie wieder wollten die beiden so leiden. Und das taten sie auch nicht. Denn sie lebten zu zweit glücklich und zufrieden bis an ihr noch weit entferntes Ende.



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Tag der Veröffentlichung: 30.07.2011

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