Es gibt Krankheiten in Deutschland, die einfach nicht als solche anerkannt werden. Ich möchte nun über meine Krankheit und die Hürden, die ich bewältigen musste, berichten. Es ist sehr schwer für mich und wird mir nicht leicht fallen, alles niederzuschreiben, aber ich tue dies, um vielleicht auch etwas damit zu verarbeiten. Ich denke, es wird nach fast 30 Jahren endlich einmal Zeit, mich damit auseinanderzusetzen.
Meine Krankheit begann 1992 mit verschiedenen Symptomen, die ich mir nicht erklären konnte. Da ich familiär sehr vorbelastet bin, bildete ich mir immer ein, dass ich irgendetwas haben musste, denn es waren auch Schmerzen da. In meiner Familie gab es verschiedene Arten von Krebs wie zum Beispiel Magenkrebs, Gebärmutterkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Progressive Muskeldystrophie auch Muskelschwund genannt.
Meine damalige Hausärztin schickte mich fast ein Jahr lang zu verschiedenen Ärzten und keiner konnte irgendetwas finden. Mit mir wurde wirklich alles gemacht vom Röntgen zum Ultraschall eben alles, was man untersuchen konnte, wurde gemacht und das nicht nur einmal. Mir wurde immer wieder mitgeteilt, dass ich kerngesund bin, aber meine Schmerzen hörten nicht auf. Es wurde mir immer wieder gesagt, dass dies psychosomatisch sei und dies auch wieder weggehen würde, aber ich habe es niemandem geglaubt. Ich bin fast verrückt geworden und traute keinem Arzt mehr. Zu diesem Zeitpunkt machte ich eine Umschulung zur Industriekauffrau und stand kurz vor den Prüfungen vor der Handwerkskammer. Eines Tages lief ich die Straße entlang und hatte das Gefühl, dass ich schweben würde, also ich spürte die Straße nicht mehr unter meinen Füßen. Mir ging es immer schlechter und ich bekam Herzrasen, Panik, Schweißausbrüche, Schwindel, Atemnot und mir wurde sehr übel. Zu diesem Zeitpunkt war mein Sohn 4 Jahre alt und mein Mann ständig auf Montage und ich hatte Tage, wo ich nicht mehr wusste, was ich machen sollte. Wie man so schön sagt: „Ich funktionierte nur noch irgendwie“. Die meiste Zeit lag ich auf der Couch und kämpfte mit meinen Schmerzen und Ängsten. Ich war nicht nur einmal ganz unten und zog mich immer wieder aus diesem Loch.
Man kann sich nicht vorstellen, mit welchen Gedanken man
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Catrin Zahn
Bildmaterialien: Catrin Zahn
Cover: Catrin Zahn, Karsten Kehr
Lektorat: Catrin Zahn
Übersetzung: Catrin Zahn
Satz: Catrin Zahn
Tag der Veröffentlichung: 27.04.2020
ISBN: 978-3-7487-3841-1
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
„Wer an die Hoffnung glaubt, ist nicht allein"