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So wundersam und sonderbar ist unsere Geschichte:
Sie führt in eine längst vergangne Zeit,
sie führt uns in die Abgeschiedenheit
des Dorfes und der Menschen dort, von denen ich berichte.

Ein jeder mochte jeden und es gab kaum große Klagen,
sie teilten sich ihr Glück und auch das Leid,
sie teilten Hab und Gut, es gab nicht Neid,
noch Habgier oder Eifersucht in jenen fernen Tagen.

Das Dorf lag hoch am Berghang und dort lebten jene Leute,
sie waren ganz allein auf sich gestellt,
sie wussten wenig von der weiten Welt,
sie lebten so ganz anders als moderne Menschen heute.

Sie kriegten was sie brauchten, doch sie mussten nicht bezahlen
auf Heller oder Pfennig oder Cent,
so wie man das in uns'ren Tagen kennt,
sie brauchten keine Waage, legten nichts in deren Schalen.

Ein jeder gab an jeden und sie hatten das Vertrauen,
dass jeder auch von jedem ganz gezielt,
das was man brauchte wiederum erhielt,
ein jeder musste somit auf das Wohl des andern schauen.


So wundersam und sonderbar ist unsere Geschichte:
Sie führt in eine längst vergangne Zeit,
sie führt uns in die Abgeschiedenheit
des Dorfes und der Menschen dort, von denen ich berichte.

Ein jeder mochte jeden und es gab kaum große Sorgen,
sie teilten sich ihr Leid und auch das Glück,
vergönnten sich vom Kuchen gern ihr Stück,
doch änderte sich das an diesem ganz normalen Morgen.

Was keiner damals ahnte, es begann ein neues Leben:
Ein Händler kam von fern mit seiner List,
und Tücke, säte Zwietracht, säte Zwist
und Angst, ein jeder würde nun nach seinem Vorteil streben.

"Ihr lebt doch hinter'm Mond", sprach er, "in längst vergangnen Zeiten,
seid unmodern, ich kann das nicht versteh'n,
ihr müsst mehr mit der Zeit und Mode geh'n",
und schon begannen sie sich zu misstrauen und zu streiten.

Der Händler sprach von Leistung und von Arbeit und von Werten,
und meinte dabei nur das schnöde Geld,
das ihm so wichtig war auf dieser Welt,
und das die Leute aus dem Bergdorf auch schon bald begehrten.


So wundersam und sonderbar ist unsere Geschichte:
Sie führt in eine längst vergangne Zeit,
sie führt uns in die Abgeschiedenheit
des Dorfes und der Menschen dort, von denen ich berichte.

Ein jeder mochte jeden und es gab bisher kaum Schmerzen,
sie teilten sich ihr Leid und auch das Glück,
vergönnten sich vom Kuchen gern ein Stück,
doch schlossen sich an jenem fernen Tag der Menschen Herzen.

Sie neideten sich gegenseitig das, was sie besaßen,
sie gönnten sich Erfolge nicht so recht
und redeten des Nachbarn Ware schlecht,
bis alle bloß mehr eigene Erzeugnisse noch aßen.

Ganz hoch am Berg, so sagte eine uralte Legende,
erklinge ein ganz wunderbarer Klang,
ein wunderschöner, heiliger Gesang,
der durch sein Klingen alles Böse schnell ins Gute wende.

Zwei junge Menschen aus dem Dorf, die kannten jene Sage,
Bernard, Lisann, so wurden sie genannt,
sie stiegen steil hinauf zur Felsenwand,
dem Lied entgegen, das den Menschen hilft bei Not und Plage.


So wundersam und sonderbar ist unsere Geschichte:
Sie führt in eine längst vergangne Zeit,
sie führt uns in die Abgeschiedenheit
des Dorfes und der Menschen dort, von denen ich berichte.

Ein jeder mochte jeden und es gab kaum große Klagen,
sie teilten sich ihr Leid und auch das Glück,
vergönnten sich vom Kuchen gern ein Stück,
doch änderte sich dies in den von mir besungnen Tagen.

Ganz hoch am Berg, so sagte eine uralte Legende,
erklinge ein ganz wunderbarer Klang,
ein wunderschöner, heiliger Gesang,
der durch sein Klingen alles Böse schnell ins Gute wende.

Zwei junge Menschen aus dem Dorf, die kannten jene Sage,
Bernard, Lisann, die sind euch schon bekannt,
sie stiegen steil hinauf zur Felsenwand,
dem Lied entgegen, das den Menschen hilft bei Not und Plage.

Im Dorf jedoch, am nächsten Morgen, fehlten jene Beiden,
die Eltern suchten sie mit Ungeduld,
ein jeder gab den anderen die Schuld,
noch mehr begannen alle dort im Dorf sich ganz zu meiden.


So wundersam und sonderbar ist unsere Geschichte:
Sie führt in eine längst vergangne Zeit,
sie führt uns in die Abgeschiedenheit
des Dorfes und der Menschen dort, von denen ich berichte.

Ganz hoch am Berg, so sagte eine uralte Legende,
erklinge ein ganz wunderbarer Klang,
ein wunderschöner, heiliger Gesang,
der durch sein Klingen alles Böse schnell in's Gute wende.

Zwei junge Menschen aus dem Dorf, die kannten jene Sage,
es waren dies Bernard und die Lisann,
den steilen Pfad, den stiegen sie hinan,
am Gipfel dann erkannten sie den Sinn nach all der Plage.

Im Echo da erkannten sie die Wahrheit unsres Lebens:
Die Welt ist groß, wir Menschen sind so klein,
der Ausblick lehrte sie bescheiden sein,
doch andere zu überzeugen, blieb vielleicht vergebens.

So endet die Geschichte im Vielleicht, der Schluss bleibt offen,
ihr würdet gerne wissen, wie es dann
noch weiterging mit Bernard und Lisann,
als Urenkel der Beiden sag ich: Hört nie auf zu hoffen!


Der Text besteht eigentlich aus 5 Liedern, welche die Rahmenhandlung eines Musicals darstellen, welches ich für meinen Schulchor geschrieben habe.
Das gesamte Musical kann bei mir bestellt werden.
Es ist allerdings - im Gegensatz zu vielen anderen meiner Lieder - nicht kostenlos.
Genauere Informationen dazu gibt es auf meiner Internet-Präsenz www.stephan-treffler.de zu lesen.

Das Umschlagbild stellt eine Naturinstallation des Künstlers Harry Seeholzer aus Erding dar, die er in Taufkirchen errichtet hat und noch immer errichtet.

Das Foto habe ich selber gemacht.




Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.10.2009

Alle Rechte vorbehalten

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