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Bis heute erzählt man sich auf der ganzen Welt unter allen Kindern und Erwachsenen eine kleine Sage. Das große Ereignis habe sich einstmals zugetragen, da sind sich alle einig. Und obwohl es dafür keine Hinterlassenschaften oder Beweise gibt, halten die Menschen an der Sage fest. Zu traurig und hoffnungslos wäre das Leben ohne sie. Die Menschen geraten ins Schwärmen und Träumen, wenn sie die schöne Geschichte einer anderen Person weitererzählen und somit ihr Wissen weiterreichen. Kinder lassen ihrer Fantasie freien Lauf und malen Bilder zu der kleinen Sage.
,,Ach was wäre die weite und traurige Welt nur ohne diese traumhafte Sage'', hallt es aus den Wohnungen der Menschen heraus.
In einer gemütlichen Runde, bei Kerzenschein und Räucherstäbchen beginnen sie erneut zu erzählen....


Es lebte einmal eine junge Familie auf der Welt. Tief im Wald versteckt wohnten sie in einem kleinem Häuschen. Es fehlte ihnen an nichts obwohl sie keine Freunde und wenig Geld besaßen. Der Vater war erkrankt und die Mutter stand mit ihren Sorgen und ihren zwei Kindern allein da. Die Familie beschwerte sich jedoch nie über die schwierige Lage. Sie nahmen ihr Schicksal an. Die Mutter versuchte mit ihrem ganzen Herzen ihre Kinder so gut es ging aufzuziehen und gut für ihren Mann zu sorgen. Eines Tages musste sich die Mutter auf den Weg in die Stadt machen, denn die Essensvorräte waren alle verbraucht. Sie suchte ihren Flechtkorb heraus und nahm den jüngsten Sohn an die Hand. Die beiden schritten mit schnellem Tempo auf den Weg, denn sie wollten vor Sonnenuntergang wieder zu Hause sein. Nach einer kurzen Zeit mussten sie eine Pause einlegen. Der kleine Junge konnte nicht so schnell laufen und blieb immer wieder verschnauft stehen. So suchten sie sich in einer sonnenüberfluteten Lichtung einen gemütlichen Platz und fanden ihn schließlich unter einem Kirschbaum. Sie setzten sich unter den Baum und lehnten sich an den Stamm. Mit Butterbroten in der Hand hörten sie dem Gezwitscher der Vögel zu. Plötzlich raschelte es im Wald und die beiden schreckten auf. Die Mutter hatte Angst das es ein wildes Tier sein konnte, dass sie überfallen würde. Sie nahm den Jungen schnell an die Hand und wollte mit ihm weglaufen.
''Halt! Lauft doch nicht weg!'', rief eine sanfte Stimme. Die beiden blieben stehen und drehten sich um.
'' Ihr braucht keine Angst haben. Ich werde euch nicht wehtun'', sagte das schwebende Wesen.
'' Wer bist du?'', fragte die Mutter mit bebender Stimme.
'' Ich bin ein Engel. Ich erfülle eure Wünsche. Habt keine Angst, kommt näher zu mir'', sagte das Wesen in seiner ruhigen Art.
Langsam und vorsichtig kamen Mutter und Kind ein paar Schritte näher. Sie konnten ihren Blick von dem bezauberndem Wesen nicht ablassen. Der Junge schmiegte sich näher an seine Mutter. Auch er hatte Angst.
''So ist es besser, nun kann ich in eure Augen sehen'', sagte das Phantom und schaute ihnen tief in die Augen. Mutter und Kind wollten ihren Blick abwenden, doch es war unmöglich. Sie waren zu tief fasziniert.
''Was willst du von uns? '', fragte die Mutter. Sie hatte sich langsam beruhigt.
'' Ich will eure Wünsche erfüllen. In euren Augen sah ich Angst aber auch Kummer. Ich sehe das ihr Herzen besitzt, die rein sind. So darf ich also eure Wünsche erfüllen. Spricht, was liegt euch auf dem Herzen?'', fragte das leuchtende Wesen.
Die Mutter kniete zu Boden und begann zu weinen. Ihr Sohn nahm sie in die Arme und auch bei ihm kullerten die Tränen aus den Augen. Schluchzend erzählte die junge Frau dem Wesen ihre Herzenslasten.
'' Ich habe große Angst! Mein Mann ist krank. Ich habe so große Angst um ihn! Ich liebe ihn! Ich wünschte er wäre gesund!'', sagte die Frau schmerzerfüllt.
''So sei es, dein Mann wird wieder gesund! Liebes Kind du darfst dir auch etwas wünschen! Sag es mir und ich erfülle deinen Wunsch!'', sagte der Engel leise zum Jungen um ihn nicht noch mehr zu erschrecken.
''Ich wünsche mir nichts, nur das Papa wieder gesund wird! Ach und ja, dass Mama wieder glücklich wird!'', sagte der Junge schnell und blickte das Wesen verschüchtert an.
''So sei es , deine Eltern werden wieder glücklich werden!'', rief der Engel in den Wald hinein und lächelte die beiden an.
'' Ihr seid gute Menschen. Eure Wünsche werden erfüllt! Nun bitte ich euch das ihr nach Hause geht! Geht !'', sagte der Engel und zeigte ihnen den Weg. Und schon war er veschwunden. Das schwebende Wesen, der Engel war nicht mehr da. Die beiden machten sich so schnell sie konnten auf den nach Hause Weg. Sie konnten es nicht fassen was da gerade vor sich gegangen war. Nach einer Weile standen sie vor ihrem Haus. Fasziniert und erstaunt schauten sie darauf. Ringsherum blühten überall wundervolle Blumen. Auf der Terasse grünte und blühte es und sogar der Holzweg zur Tür war eine farbenfrohe Blütenpracht. Sie gingen langsam ins Haus hinein und schauten sich vorsichtig um. Am Essenstisch saß der Vater, neben ihm der ältere Sohn. Der Tisch war mit verschiedenen kalten Platten gedeckt. Porzellanteller und Tassen standen auf dem Tisch, der voll mit Lebensmitteln war. Die Mutter und ihr jüngster Sohn trauten ihren Augen nicht. Es schien wie ein Traum zu sein. Sie kniffen sich kurz gegenseitig um sich davon zu überzeugen, dass sie nicht schliefen.
'' Was ist denn mit euch los? Ihr seht ja aus als hättet ihr einen Geist gesehen!'', sagte der Vater lachend zu den beiden Heimkommenden.
'' Papa, wir haben einen Wunschengel gesehen!'', sprudelte es aus dem Jungen heraus und er begann die ganze Geschichte zu erzählen.
Die Familie lachte und jeder nahm sich überglücklich in den Arm. Der Vater war wieder genesen und es gab von nun an immer reichlich zu essen. Und so lebte die junge Familie in ihrem kleinem Häuschen tief versteckt im Wald. Glück und Zufriedenheit waren ihr Begleiter und vielleicht war der Wunschengel ja ganz in ihrer Nähe.


Die Menschen hoffen bis heute noch, dass auch Ihnen einmal der Wunschengel begegnen wird. Sie durchforsten den Wald und suchen nach Lichtungen ab. Der Wunschengel aber bleibt verschollen. Und so erzählen sie die Sage immer und immer wieder damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Denn jeder Mensch soll von dem bezauberndem Wesen erfahren und der jungen Familie, die diese wunderbare Erfahrung machen durfte.

Impressum

Texte: copyright Barbara Bula Der Text unterliegt dem alleinigen Urheberrecht der Autorin. Nachdruck oder Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.
Tag der Veröffentlichung: 19.08.2009

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