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Prolog


Lange blonde Haare spielen im Wind, umschmeicheln ihr wunderschönes Gesicht. Während sie auf den glitzernden See blickt, verschmelzen ihre Augen mit der Sonne. Sie bekommen ein Perlmutt-Honig bis smaragdgrünen Ton. Ihre Hand greift nach einem weißen Kieselstein, um ihn sogleich über das Wasser flippen zu lassen. Sie genießt das aufgewärmte Holz des Steges zu spüren, auf dem sie sitzt, während ihre Füße im kühlen Nass baumeln. Sie nimmt einen tiefen Atemzug, er duftet nach Hoffnung, denn das ist das einzige was ihr geblieben ist und selbst diese, war nur noch dürftig vorhanden. Es war viel geschehen, ein exorbitanter Schnitt hat sich wie ein Faden durch ihr Leben gezogen. Und dennoch liegen die Gedanken des Mädchens etwa 10 Jahre zurück. Ihr Kinderzimmer, in einem zarten rosa eingetaucht, überall Spielsachen auf dem Boden verteilt sie liegt in einem märchenhaften Prinzessinnenbett mit Himmel. Ihre Mutter sitzt bei ihr an der Bettkante. Da lediglich eine kleine mondförmige Nachttischlampe brennt, die nur einen schwachen Lichtkegel auf ihre Stube warf, erkannte sie bloß die Silhouette ihrer Mutter. Nachdem sie ihr, zum aber tausendsten Mal, Ariel, die kleine Meerjungfrau vorgelesen hatte, sagte sie: „die Kindheit und Jugend, sind äußerst wichtige Lebensabschnitte, die nur von kurzer Dauer im Vergleich zum restlichen Leben sind und die man nie mehr wiederholen kann, erwachsen ist man dann bis zum Tod. Also Kleines, bevor du die ganzen Kerle verrückt machst, und sie dich, genieß deine Kindheit, spiel mit deinen Puppen solange du das willst. Erwachsen bist du noch lang genug und jetzt schlaf meine Prinzessin.“ Sie strich ihr über das Haar, küsste ihre Stirn, legte das Buch auf den Nachtisch und löschte das Licht. Mitten in der Nacht trat eine andere Silhouette ins Zimmer, sie war breiter und größer als die ihrer Mutter. Das Mädchen hörte wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und die harten Schritte näher kamen, bis sich die Bettdecke erhob. . .

1. Kapitel


„Ah, mir wird schlecht ich muss mich übergeben!“, schrie Vada als sie die 7. Fahrt auf einem Kettenkarussell antrat. Sie hielt die Hand ihres Freundes Patrick mit dem sie bereits 9 Monate zusammen war. Seine dunkelbraunen Haare lagen ihm zerzaust auf der Stirn und in seinen schokobraunen Augen sammelten sich Lachtränen. „Noch eine Runde dann können wir gehen!“, rief er seiner Freundin zu und setze sich neben sie in eine Kettenschaukel. Er sah sie an, ein grünlicher Kranz bildete sich um ihre Nase und ihre Augen wurden milchig. Ihr schien es wirklich nicht gut zu gehen. Gerade als die nächste Runde beginnen sollte, befreite er sich und Vada aus der Schaukel. Die beiden setzen sich auf eine Bierbank. Vada sah Patrick dankbar an. „Danke mein Schatz, ich hätte dich glaub ich wirklich angekotzt!“, lachte sie. Er gab ihr einen zärtlichen Kuss.
Kurze Zeit später kamen 2 Klassenkameraden Julian und Annika auf die Beiden zu.
„Gott Vada, wie siehst du denn aus?“, fragte die rothaarige Annika, die etwas Ähnlichkeit mit Pipi Langstrumpf besaß. „Ihr habt es wohl wieder übertrieben.“ Stellte Julian fest und kniete sich vor Vada. Sie stand auf und rief: „Hallo könnt ihr mal aufhören, mir geht’s gut!“ In diesem Moment beugte sie sich nach vorne und übergab sich. Julian entwischte ihrem Erbrochenen. „Ich glaub wir gehen besser, mein Mädchen verträgt nichts mehr“, grinste Patrick. Vada bäumte sich auf. „Hol mir lieber was zu trinken!“ Er setzte ein schelmisches Grinsen auf „ich glaube von Alkohol wird sich dein Magen nicht beruhigen.“ „Witzig, hol mir ein Wasser oder so“, antwortete sie in einem scharfen Ton. Er tat wie ihm auftragen und hielt ihr im Anschluss die Wasserflasche entgegen. „Geht’s wieder?“ Sie nickte erschöpft. „Nächstes mal lieber Klosterfrau, statt Jägermeister“ neckte er sie weiter. „Ich bin halt nicht so ein gekonnter Säufer wie du!“, neckte sie ihn. Daraufhin mussten alle lachen.
Sie verabschiedeten sich von den anderen und traten den Heimweg an.

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Tag der Veröffentlichung: 30.01.2012

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