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Prolog

Heute war Romikas 9. Geburtstag und sie wollte unbedingt raus in den Schnee gehen.
„Komm zum Abendbrot bitte rechtzeitig wieder!“, rief ihre Mutter.
„Ja ja, bis dann.“
Sie rannte den kleinen Weg, der zum Haus führte, entlang. Als sie am Ende des Weges war, drehte sie sich noch einmal um und winkte ihrer Mutter zu, die noch immer an der Haustür angelehnt stand.
„Und dass du mir gar nicht so tief in den Wald gehst, hast du mich verstanden?“, schrie ihre Mutter hinterher.
Doch das hörte sie schon nicht mehr, denn sie war schon längst im Wald verschwunden.
Sie liebte es im Wald zu spielen, verbunden mit der Natur zu sein und die Tiere zu beobachten.
Nach kurzer Zeit hörte sie auf zu rennen und lehnte sich an einem Baum an.
Romika steckte ihre Finger in die Tasche mit dem Proviant rein, zog eine kleine
Holzflöte heraus und fing an auf ihr zu spielen. Damit lockte sie die Tiere näher an sie heran.
Nach einiger Zeit schon hörte sie ein rascheln in den Buch weiter vor ihr, weiter rechts von ihr hörte sie ein Grunzen, das wohl von einem Wildschwein stammen musste.
Sie blickte auf und sah viele Tiere um sich herum oder auf Bäumen sitzen.
Romika wusste, dass sie hierher kamen um ihr zuzuhören.
Sie hatte schon eine ganze Zeit lang auf ihrer Flöte gespielt, als sie plötzlich ein Knacken hinter ihr hörte. Die Vögel scheuchten als erstes von den Bäumen auf, danach verschwanden auch die anderen Tiere.
Auf einmal war sie ganz allein. Die Luft war von einem angsterfüllten Schweigen belegt.
Du bist jetzt ganz ruhig, keinen Grund zur Panik, dachte sie.
Das kann auch ein Tier gewesen sein.
„Hallo? Ist da wer?“, rief sie und schaute dabei in jede Richtung.
Plötzlich nahm sie eine Bewegung hinter ihr war. Ruckartig drehte sie sich herum.
Vor ihr sah sie einen Mann in einem schwarzen Umhang gehüllt. Darunter trug er einen schwarzen Anzug, der schon ziemlich mitgenommen wirkte.
Der Mann ist ziemlich groß noch größer als Mama. Aber was will er nur von mir?
„Was ich von dir will, Süße? Du willst es wirklich wissen?“
Er kam näher. Und Romika machte keine Anstalten sich zu bewegen.
Kann er etwa meine-
„Gedanken lesen? Aber natürlich!“ ,sagte der Fremde.
Er kam noch näher, aber ihre Beine wollten sich einfach nicht von Ort und Stelle bewegen.
Die Angst lähmte sie.
„Willst du nicht kreischend davon rennen, so wie es die meisten Kinder tun? Ich würde es dir jedenfalls raten, andernfalls das kommt mir ja fast einer Einladung gleich.“
„Einer Einladung zu was?“, fragte Romika.
„Um dein Blut zu trinken“
Der Mann, deren Eckzähne jetzt rapide gewachsen waren, stürzte sich auf das Mädchen.
Oh nein, das ist mein Ende...
Das heißt er wollte sich auf das Mädchen stürzen, aber er kam nicht mehr dazu.
Denn etwas warf sich auf ihn und riss ihn zu Boden.
Ein...
Das Mädchen war plötzlich aus ihrer Starre erwacht und rannte so schnell sie konnte.

***




1.Kapitel

7Jahre später

„Ruhe! Zum letzten Mal RUHE!“, brüllte Herr Kirschbaum durch die Klasse.
Er brüllte nicht irgendjemand an sondern es waren die beiden Mädchen in der dritten Reihe am Fenster. Sie sollten mal wieder eine Gruppenarbeit machen. Aber es endete mal wieder in Streitereien.
„ Mir reicht es, ich werde mich mit einem von euch beiden draußen unterhalten müssen!“,
schrie er. Er war mittlerweile auf 180.
„ Das brauchen sie gar nicht, denn ich werde vorher gehen. Das bringt doch alles nichts.“, antwortete Caro patzig. Man hörte ihren Stuhl auf den Boden kratzen.
„ Ha, wenn diese Dame hier den Raum verlassen darf, dann kann ich genauso gut gehen“,
meckerte Gesine. Auch ihr Stuhl hörte man auf den Boden kratzen.
Der Lehrer stand mit offenem Mund vor der Klasse.
Man merkte nicht, als Beide an einer bestimmten Schülerin vorbei gingen, wie sie sie mit Blicken löcherten.
Kurz darauf, als die Mädchen draußen waren hob jemand die Hand.
„Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragte der Lehrer.
„Ähm, könnte ich mal kurz auf die Toilette gehen?“; fragte Romika kleinlaut.
„Ich weiß nicht ob du kannst? Ach meinetwegen...“
Nachdem Herr Kirchbaum die anderen Schüler auch wieder beruhigen konnte, fuhren sie ganz normal mit dem Unterricht fort.
Nach kurzer Zeit war Romika auch schon draußen, da hörte sie lautstarke Geräusche aus dem Mädchenklo, es hörte sich an als würde jemand gegen die Wand geklatscht werden.
Romika öffnete die Toilettentür.
Und sie hatte richtig gehört, als sie herein kam, sah sie wie Gesine Caro an die Wand gepresst
hatte und sie dabei an der Gurgel festhielt.
„AARGH“, stöhnte Caroline laut aus. „Lass mich.... gefälligst...los..“
„Wie heißt das Zauberwort?“, gluckste Gesine.
„Sag mal, du spinnst doch vollkommen? Nimm sie sofort darunter!“, rief Romika verzweifelt.
„ Papperlapapp, erst das Zauberwort“, forderte Gesine wiederum.
„Sie kann doch gar nicht sprechen, wenn du sie so festhältst! Bitte, nimm sie herunter.
Wenn schon nicht für sie dann tu es für mich!“, bat Romika.
„Ok, du willst runter? Bitte!“
Gesine ließ Caro fallen, Romika konnte ihren sturz gerade noch bremsen, damit Caro nicht so hart auf dem Boden fiel.
Caro wollte aufspringen und sich auf Gesine stürzen, Romika hielt sie gerade noch zurück.
„Wiso musst du mit der befreundet sein?“, fragte Gesine darauf.
Romika wich der Frage mit einer Gegenfrage aus.
„Ach, denn möchte ich euch mal was fragen, warum könnt ihr beide euch nicht vertragen?“
„Wir können uns halt nicht riechen, ganz einfach!“, stellte Caro fest.
„Das stimmt allerdings, deinen Geruch kann ich echt nicht ab, du stinkst erbärmlich!“, antwortete Gesine.
„Hey, könntet ihr vielleicht mal eure Klappe halten?“, schrie Romika dazwischen.
Beide verstummten abrupt.
„Ich sollte jetzt besser gehen.“
„Caro, aber warte draußen auf mich, ich muss mich mit dir noch unterhalten.“, rief Romi ihr nach.
Als sie draußen war, sagte Romika zu Gesine: „Sei doch das nächste Mal etwas netter zu ihr!“
„Ha, wenn es überhaupt ein nächstes mal geben wird!“
Romika schaute sie verwirrt an. „Was meinst du damit ?“
„Ach, nichts. Machs gut.“, sagte sie noch und sprang in der nächsten Sekunde aus dem Fenster.
Glassplitter flogen durch die Luft, sie war froh, dass sie etwas weiter abwärts stand.
„AUA“, sagte Romika und blickte auf das zerbrochene Fenster.
So hat der Hausmeister wenigstens keine lange Weile...
Sie ging lächelnd ins Klassenzimmer zurück.


Nach dem Unterricht wartete Romika wie verabredet vor der Schule auf Caro.
Sie dachte sich das Caro schon auf sie wartete, aber das war leider nicht der Fall.
Romika machte sich aber keine Sorgen, zu spät kommen war bei Caroline üblich.
Oh nein, der fehlt mir gerade noch...
Aus dem Schulgebäude kamen Vinvcent und Sebastian. Vincent kam direkt auf sie zu, wobei Sebastian zum Fahrradständer schlenderte. Er schien sich ziemlich viel Zeit zu lassen.
„Na Romi, schönes Wochenende gehabt?“, fragte Vincent.
Nein, du Vollfotze...
„Ja und wie war deins?“
„Na ja, hab im Garten gelegen. Wartest du auf jemandem? Du bist ja so allein!“
„Ja, ich warte noch-!“
„Oh gut, du hast sicherlich nichts dagegen wenn ich dich etwas begleite?“, fragte er.
Vielleicht mal ausreden lassen???
„JA, danke ich gehe lieber-“
„Dann komme ich gleich mit, tschüss Basti, wir sehen uns ja dann morgen.“
Ohne eine Antwort von Sebastian abzuwarten ging er los und legte beim gehen den Arm um Romikas Schultern
Sprichst du chinesisch, ich sagte doch nein...Igitt duscht der auch mal?
Sie nahm Vincents Arm von ihrer Schulter.
„Hey, was hast du? Bin ich dir etwa nicht fein genug?“, fragte Vincent.
Ja richtig geraten!!!
„Um es mal einfach auszudrücken: Du riechst etwas unhygienisch!“, meckerte Romi.
Sie war nun mehr auf 180 und kochte innerlich vor Wut.
„ Du bist süß, wenn du wütend bist! Hey, Hey, Hey! Ich wollte mich bloß etwas mit dir unterhalten.”
„Tja, das hast du bereits. War’s das?“, fragte sie.
Vor ihnen lag eine Straße, Romika wollte sie gerade überqueren, als Vincent sie in die Seitenstraße zog. Die leider Gottes verlassen war. Was bei Seitenstraßen der Fall war.
„Hey, was soll...“ Sie kam nicht mehr dazu den Satz zu beenden, denn er schubste sie vor sich an die Hauswand und hielt ihr die Hand vorm Mund.
„Jetzt haste keine so große klappe mehr, was?“
„Laff ...mich..gefälligst lof !“, nuschelte Romi.
„Ha, warum denn, jetzt wo ich dich endlich habe!“, sagte er noch und dann pressten sich seine Lippen auf ihren Mund.
„Mhhhmmm ..mhhhh“
Igitt....bähhh, kann der nicht seinen Mund bei sich lassen?
Widerlich, aber jetzt wo er abgelenkt ist kann ich...hehe
Nach einen kurzem Moment schon, stieß Romika ihr Bein in seine Eier.
„Aaaaaaaaahhhh! Meine Eier! Du Schlampe!“, stöhnte er laut aus.
Plötzlich sah sie wie sich blitzartig ein Schatten von hinten an Vincent heranschlich und sein Hals packt.
„Na na, wer wird denn wohl böse Ausdrücke verwenden, dass macht doch der liebe Vincent nicht“, sagte der Fremde.
„ Aaaargh“, war alles was er hervorbrachte.
Und jetzt sah Romika in das Gesicht der fremden Person und zog die Augenbrauen weit hoch, denn vor ihr stand keine andere als Caro.
Als sich ihre Blicke trafen, fügte Caro lässig hinzu:„Hey, sorry für die Verspätung! Und nun zu dir: Tust du ihr auch noch einmal weh oder fässt sie ungefragt an, sorge ich dafür dass du nicht mehr weißt wo hinten und vorne ist!“
Dabei lächelte sie nur und bewegt eine Hand vom Hals weg, um ihre Krallen auszufahren.
Vincent keuchte, als er sie sah.
Damit noch nicht genug, fuhr sie mit ihren Krallen ganz sanft auf Vincents Gesicht entlang und hinterließ eine dünne Blutspur, die sich von seinem Gesicht abzeichnete.
„Und jetzt...“, setze Caro an wurde aber von Romika unterbrochen.
„Warte, lass mich mal kurz ran, ich weiß was du sagen wolltest!“, sagte sie amüsierend.
Romi stand jetzt genau hinter Vincent, jetzt sagte sie:“ ...verpiss dich“
Dabei gab sie ihm noch einen Arschtritt.
Vincent sputete sich und rannte los, er blickte sich aber noch einmal um, sein Blick war wahnsinnig, aber dass kümmerten die Mädels nicht, nein, sie winkten ihm noch freundlich hinterher.

***
Ende des 1. Kapitels

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.07.2009

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