Drabble vom Baltikpoet aus Rostock
Der Vorsitzende des Staatsrats der DDR Erich Honecker blickte einmal aus dem Fenster seines Büros, als er auf eine riesige Menschenschlange aufmerksam wurde.
Neugierig stellte er sich hinten an.
Nach guten zwei Stunden drehte sich zufällig sein Vordermann um, erschrak. Da, der Mann erkannte, wer hinter ihm stand und der Buschfunk begann zu arbeiten.
Urplötzlich löste sich die Traube vor ihm auf.
Erich Honecker fragte einen Davoneilenden: „Warum standet ihr hier alle erst stundenlang an und löstet euch jetzt auf?“
Da antwortete der andere:
„Wir warteten auf unsere Ausreisegenehmigungen … Jetzt da du selbst ausreisen willst, können wir auch hierbleiben.“
® Manfred Basedow, 06.02.2016, Rostock
Tag der Veröffentlichung: 06.02.2016
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