Drabble vom Baltikpoet aus Rostock
Fürst Karl Wilhelm von Pückler lud die feine Gesellschaft zu einem großen Wohltätigkeitsball ein. Die Dame des Hauses engagierte sich seit langem, um für die Kinder von Tschernobyl zu sammeln.
Auch Gräfin Antonia war mit ihren zwei Töchtern und Sohn erschienen und nahm an der großen Tafel Platz.
Während des Festgelages prahlte Fürstin von Pückler: „Vor kurzem habe ich in unser Stammbuch geblickt. Es lässt sich bis zu Kaiser Barbarossa zurückverfolgen. Wie weit reicht denn Euer Geschlecht zurück, gnädige Gräfin?“
Antonia überlegte und sagte:
„Das kann ich bei genauem Überlegen nicht belegen. Unser Stammbuch ging bei der großen Sintflut verloren.“
® Manfred Basedow, 12.08.2015, Rostock
Tag der Veröffentlichung: 12.08.2015
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