Manfred Basedow
Matze jubelte laut auf. Endlich war die Schule vorbei, die Sommerferien konnten beginnen. So schnell er konnte, rannte er den ganzen Weg nach Hause, warf seinen Schulranzen in die Ecke und schnappte sich seine Stipprute, einen kleinen Eimer und weiter ging es zum Ziegeleiteich.
Wie der Name verriet, lag dieses kleine, stille Gewässer neben der alten Ruine einer ehemaligen Ziegelei, in der noch bis in die achtziger Jahre Backstein Ziegel gebrannt wurden für den Hausbau.
Am Teich nahm Matze ein Stück Weißbrot, das er vorher in Wasser eingeweicht hatte und formte eine kleine Kugel, die der Junge um den kleinen goldfarbenen Angelhaken drapierte.
Dann warf er die Schnur mit Angelpose und Haken ins Wasser. Jetzt wartete Matze, bis sich die Pose aufrichtete und munter auf der Wasseroberfläche schaukelte.
„So die Ferien haben begonnen“, sagte Matze im Selbstgespräch. Während der Junge am Wasser im Gras saß und auf die Angelpose aufpasste, nahm er gar nicht wahr, dass sich Jule an ihn heran schlich.
Plötzlich spürte Matze, dass jemand ihm von hinten die Augen zuhielt: „Rate mal, wer ich bin!“, forderte Jule ihn mit verstellter Stimme auf, „Kommst du drauf?“
„Pssst“, machte Matze und hielt beschwichtigend einen Finger an den Mund. „Du verscheuchst mir die Fische.“
Etwas enttäuscht, dass Matze ihre Frage nicht beantwortet hatte, ließ Jule die Augen des Jungen wieder los. „Ich denke du hast doch gute Laune, weil die Ferien begonnen haben“, maulte sie. Flüsternd fragte sie neugierig: „Was für Fische willst du denn angeln?“
„Rotfedern oder Plötzen“, gab Matze zur Antwort. Gerade als er die Frage erwidert hatte, zuckte plötzlich die Pose und versank unter Wasser. Schnell zog der Junge die Angel raus und hatte tatsächlich eine stattliche Rotfeder am Haken.
Jule bekam einen fürchterlichen Schreck, als sie den zappelnden
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 25.07.2015
ISBN: 978-3-7396-0883-9
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