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Einleitung

 

„Liebesschatten und Schattenliebe“? Sie haben für mich eine ganz spezielle, persönliche Bedeutung. Ich will es erklären.

 

 

Liebesschatten“ bedeutet für mich, dass die einst im Alltag ausgelebte Liebe zu meiner Frau Astrid nach ihrem Tod von Trauer überschattet wurde. Die Trauer hatte ich akzeptiert, denn sie war mit der Liebe verbunden. Anders lag es mit den Depressionen. Tag für Tag kämpfte ich gegen sie und immer wieder kämpfte ich mich hiervon frei, erhob mich wie der Phönix aus der Asche. Täglich überwand ich diesen dunklen Teil des Trauer-Schattens hin zu einer leuchtenden Liebe. Was die Trauer anbelangt: Ich hätte es mir einfacher machen können, indem ich durch Ablenkung oder durch Gedankenkontrolle meine Hinwendung zu Astrid und dem damit verbundenen Verlustschmerz unterbunden hätte. Ich wollte es nicht, denn ich wollte meine Liebe zu meiner Frau nicht in die Vergessenheit absinken lassen, sondern lebendig erhalten. Deshalb habe ich die Trauer angenommen. Ich habe auch erkannt, dass diese schwere Phase ihren Sinn hat. Den Sinn hat mir meine Gurini und Adoptivmutter Ananda vorgelebt. Nachdem sie die Trauer um den Tod ihres Mannes und meines Adoptivvaters schmerzhaft ausgelebt hatte, ist sie stark, gütig und liebevoll geworden. Ihrem Weg will ich folgen.

 

 

Ich wollte nicht, dass mit dem Körper auch die Liebe begraben werde

 

Schattenliebe“ ist das zweite Wort. Was ich mir darunter vorstelle ist nicht einfach zu erklären. Es ist die Liebeszuwendung zu Astrid in ihren transzendenten Aspekten. Wir sind nicht Materie mit einem biologischen Bewusstseinsprogramm. Wir sind mehr! Wir sind unsterbliche Wesen. Und wir sind als jenseitige Wesen mehr und bedeutsamer als wir glauben.. Wir tragen in uns den göttlichen Funken der All-Liebe. Sie, die All-Liebe, ist das Geschenk, das Gott jedem Menschen mitgegeben hat. Und diese All-Liebe kann man auch erfühlen. Diesen göttlichen Liebesfunken in Astrid konnte ich ebenfalls erspüren. Ich sehnte mich danach und er begleitete mich die letzten zwei Jahre praktisch durch den ganzen Tag. Aus diesem Grund ist dieser göttliche Aspekt von Astrid für mich sehr bedeutsam. Für mich ist er identisch mit Devi – Devi ist der göttliche Funke in jedem Menschen, also auch von Astrid und von mir. Ich spürte Devi aus Astrid heraus, fast durch den ganzen Tag. Das war für mich unglaublich erhebend, machte mich glücklich und erfüllte mich mit tiefer Liebe.

Durch Astrids Tod kann ich Devi nicht mehr so gut gleichsam in Astrid als mein Gegenüber erleben. Durch den Tod Astrids ist mir auch Devi entfernter geworden. Sie ist mir nicht mehr körperlich greifbar präsent sondern umgibt mich nur noch wie ein Schatten.

 

 

Über Astrid, meine Frau

 

 

Meine Frau Astrid

 

Wir kannten uns schon seit dem Anbeginn meines Yogaweges. Ich war, als wir uns erstmals begegnet waren, zwei Jahre im Yoga und damals 30 Jahre alt. Erst als wir beide ungefähr 50 Jahre alt waren, beschlossen wir ein gemeinsames Leben zu führen. Wir erlebten 30 glückliche, gemeinsame Jahre in großer Harmonie und Liebe.

 

Von Beruf war Astrid Physiologin, spezialisiert für Sinnesphysiologie und Neurophysiologie: „Pionierin der Retinaforschung, Mutter des Medizincurriculums und Ehrensenatorin der Medizinischen Universität Wien“, so hieß es in ihrem Nachruf von der Medizinischen Universität Wien.

 

Am Dienstag den 13. Februar stürzte Astrid mit einer Gehirnblutung als Folge. Damit änderte sich mein Leben.

 

 

Astrids Sturz

 

16. März, Brief von meiner Yogabegleiterin Gauri:

Lieber Vayu,

gestern als ich von Durga hörte, dass es dir gut geht, war ich erleichtert. Ich rufe dich ja einmal in der Woche an und wir schreiben uns eher wenig. Obwohl du schreibst, dass es dir gut geht, so bin ich dennoch etwas in Sorge ob du alleine zurecht kommst, ob alles gut verläuft mit dem Alltag und den Behörden usw. Naja, du kennst mich ja.

 

Jedenfalls, ich war sehr erleichtert als Durga mir dies sagte. Und auf dem Rückweg nach Hause fiel mir dann wie ein Geistesblitz ein AKE ein, den ich Tage bevor Astrid leider verstarb, hatte. Den habe ich dir schon mal erwähnt aber nur kurz und auch nur den Beginn. Den Rest wollte ich dir nicht erzählen, weil ich ihn selbst nicht verstanden habe.

 

Eine Woche bevor dies mit Astrid geschah, hatte ich jede Nacht eine Begegnung mit dir. An das meiste erinnerte ich mich morgens nicht, ich weiß nur, ich begegnete dir jede Nacht. Es waren überwiegend Treffen in deinem Haus. Es ist ein astrales Haus gewesen, wo du mit Astrid wohntest und wo ich euch dann über das bevorstehende Unglück (das einstürzende Haus) warnte.

 

In diesem AKE waren du und ich zuerst in einem Raum, der einem aus meiner Kindheit ähnelte. Wir saßen an einem Tisch und du hast genauso wie jetzt ausgeschaut, allerdings war dein Haar perlmuttfarbig. Von der Ausstrahlung erfühlte ich, dass es sich um einen hohen Teil von dir handelte. Er strahlte Kraft und Stille aus. Ich redete nun zu dir und erzählte irgendetwas. Du schautest mich an, sagtest aber nichts. Ich erfühlte, dass du mir was sagen wolltest. Du versuchtest es mir auch zu sagen, aber ich konnte es leider nicht hören. Ich sah wie sich deine Lippen bewegten, aber es war keine Stimme zu hören. „Ich kann dich nicht hören“ sagte ich dir und hoffte, du würdest das wiederholen was du mir mitteilen wolltest. Ich war ja gänzlich unbewusst.

Du hast aber nichts mehr gesagt sondern bist still da gesessen und hast mir zugehört. Erst jetzt verstehe ich, dass dein Astral wohl erkannte hatte, dass es sich nicht lohnte mir etwas zu sagen, denn ich konnte es nicht aufnehmen. Nur, von der Ausstrahlung her erfühlte ich, dass es um etwas ging, was dich bedrückte. Du wolltest es mir gerne mitteilen, mich darin einweihen, leider ging es nicht.

 

Das war der erste Teil, den hatte ich dir vor einiger Zeit schon erzählt. Ich glaube, dein Astral wollte mich über das bevorstehende Unglück warnen. Ob er dies tat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall habe ich dann zwei Tage später in einem anderen AKE Astrid und dich gewarnt und du konntest aus dem Haus rausgehen und dich retten. Astrid leider nicht. Das deckt sich mit dem was ihr gehofft hattet, dass es einmal so sein möge, dass ihr gemeinsam von hier geht und keiner von euch beiden alleine zurück bleiben muss. Das sollte anscheinend nicht so sein.

 

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 31.08.2018
ISBN: 978-3-7438-7953-9

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