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Biographie meiner Gurini Ananda

 

 

 

 

 

 

Alfred Ballabene

 

alfred.ballabene@gmx.at

 

gaurisyogaschule@gmx.de

 

 

Anandas Gurulinie

 

Ananda war die Erbin einer Gurulinie, die sich von dem indischen Mystiker Ramakrishna ableitet.

 

 

Der Mystiker Ramakrishna und Vater unserer Gurulinie

 

Ramakrishna hatte mehrere Schüler. Sein bekanntester Schüler war Vivekananda, von dem sich diverse Ashramas und Gesellschaften, wie etwa "Advaita Ashrama Mayavati" in Indien oder "Vedanta Society" in USA ableiten. Unsere Linie leitet sich von Ramakrishnas Schüler Brahmananda ab und hat sich spätestens ab Guru Vayuananda, dem Lehrer von Ananda verselbstständigt. Während die Advaita Vedanta Linie auf traditioneller Dogmatik aufbaut, entwickelte sich unsere Linie aus den Erfahrungen der jeweiligen Gurus. Es handelt sich somit um eine lebendige Lehre, in welche mittlerweile auch moderne wissenschaftliche Erkenntnisse integriert wurden und welche auf der Medialität und den visionären Fähigkeiten der Gurus aufbauend, sich in eigenständiger Weise entfaltet hat.

 

Vayuananda, der Guru von Ananda, hatte zehn Schüler, die jedoch alle, außer Gurini Ananda, im zweiten Weltkrieg den Tod fanden. Guru Vayuananda, Anandas Lehrer, hatte einen deutschen Vater und eine indische Mutter, wuchs in einem indischen Ashram auf und kehrte dann nach Deutschland, der Heimat seines Vaters zurück. Er war der Gründer der deutschen Yogalinie.

Gurini Ananda war seine einzige Nachfolgerin. Knapp vor dem Aussterben der deutschen Gurulinie wurde diese durch Ananda vitalisiert und konnte durch ihr Engagement stark expandieren. Zeitweise hatte Anandas Yogagemeinschaft bis zu 200 Schüler, die alle in intensivem Yoga täglich unterrichtet wurden.

 

 

Unsere Gurulinie: Vayuananda, Ananda, Ballabene (Vayu) und Gauri

 

Die Tatsache, dass in Anandas Yogalinie nicht Dogmen, sondern eine Lehre aus lebendiger Erfahrung heraus verbreitet wurde, machte ihre Yogalinie sehr anpassungsfähig. So änderte sich zum Beispiel die Art der Weitergabe insofern, als der Yoga nunmehr per Internet weitergegeben wird. Es handelt sich hierbei um eine persönliche Führung per e-mails und nicht um einen anonymen Massenunterricht per Lehrbriefe oder sonstigem allgemeinen Schriftwerk.

 

 

Kindheit und Jugend von Ananda

 

Ananda wurde 1902 oder 1904 geboren. Ihre Kindheit war zwar nicht glücklich, aber voll der Wunder. Das beginnt mit ihrer Geburt und Herkunft: die Mutter, war die Tochter eines Wunderrabbiners, der Vater der Sohn eines tatarischen Großfürsten.

Es war eine Kindheit der Extreme: eine harte, unfreundliche Umwelt und als Hoffnungsschimmer und Zuflucht heilige Schriften aus der Buchsammlung ihres Großvaters. Schriften über das Wirken Gottes und Hinweise auf eine andere, geistige Welt. Neben Talmud und Kabbala gab es viele weitere geheimnisvolle Schriften. Im Alter von fünf bis sechs Jahren saß Ananda oft „verborgen“ unter dem großen Tisch, an dem ihr Großvater die Bocher (Rabbinerschüler) lehrte und hörte zu. Sie konnte mit fünf Jahren schon lesen und las begierig und heimlich was sich bei ihrem Großvater an Schriften fand. Obwohl die Schriften für Frauen verboten waren, freute sich der Großvater über den Lerneifer Anandas und versorgte sie mit Kerzen, damit sie in ihrem Zimmer bis spät Abends Licht zum Lesen hatte.

 

Es gab immer wieder Wunder im Alltag und sie waren ein unbezweifelter Teil des Lebens und die Krönung eines Tages. Sie bewiesen die Aussagen der heiligen Schriften. Dadurch war Religion für Ananda nicht pures Glaubensgut, sondern etwas, das sich im Alltag bewies, indem es sichtbar in das Leben eingriff. Es gab zum Beispiel einen großen Mehlkrug, auf dem ein Broche (Segen) lag, so dass er nie leer wurde. Und viele Geschichten gab es, die vom Großvater oder über ihn erzählt wurden und die einprägsamer waren als sonstige Dinge mit denen sich Erwachsene üblicherweise abgeben.

 

Eine jener Geschichten war folgende:

Ein Jude kam zum Großvater und erzählte ihm, dass er in der Nacht immer wieder ächzen und stöhnen höre. Er bat den Großvater den Geist auszutreiben. Der Großvater ging zum Haus des Juden, blieb in der Mitte des Wohnraumes stehen, wurde still und sprach dann auf einmal: "falle, falle! Da tat sich ein Zimmerbalken auf und es fielen viele Goldstücke heraus. Der Jude konnte eine Hälfte behalten, die andere Hälfte bekamen die Ärmsten aus der Gemeinde. Der Großvater erzählte, dass der vorherige Hausbewohner das Geld auf unredliche Art gewonnen hätte und jetzt im Jenseits keine Ruhe hatte. Dadurch, dass die Goldstücke Armen weiter gegeben wurden, wurde seine Tat gesühnt.

 

Wir als Anandas Yogaschüler, die wir in einer anderen Zeit und anderen Kultur aufwuchsen, konnten uns dem Zauber ihrer Erzählungen nicht entziehen. Es war wie die Erzählung über eine andere Welt und von einem märchenhaften Zauber erfüllt.

 

Ananda war hellsehend wie ihr Großvater und sie sah manch Wundersames. In dem was sie sah, vertraute sie sich jedoch nur ihrem Großvater an. Der hörte bei solchen Gelegenheiten aufmerksam zu. Er tat ihre Erzählungen nicht als Kindergerede ab, sondern gab dem Bedeutung und erklärte alles.

 

Einmal ging Ananda mit ihrem Großvater zur Volksschule; es war gerade kein Unterricht. Darüber erzählt sie folgendes:

 

Als ich knapp vor meinem 6. Lebensjahr stand, führte mich mein Großvater, der damals in mehreren Schulen unterrichtete, zu meiner zukünftigen Schule. Es war ein ziemlich langer Weg und mein Großvater war diesmal sehr schweigsam, wo er doch sonst oft mit mir scherzte.

 

Endlich erblickten wir ein kleineres, gelbes Gebäude. Da riss ich mich von meinem Großvater los und lief schnurstracks in dieses Haus hinein. Dort waren viele Türen, aber ich ging geradewegs auf eine bestimmte Türe zu und setzte mich in die erste Bank. Ich weiß noch, dass ich plötzlich sehr fröhlich war.

Als mein Großvater etwas atemlos eintrat, nachdem er mich überall gesucht hatte, rief ich ihm zu: „Großvater, da bin ich schon immer gesessen!“

Da setzte sich der Großvater zu mir und Tränen rollten in seinen weißen Bart. Ich konnte mir das damals nicht erklären. Vor allem waren mir seine Worte unverständlich, als er sagte: „Ja, ja, doch damals warst du ein Knabe.“

 

Viel später begriff ich, was er damit meinte. Er hatte vor 6 Jahren seine geliebte Tochter und Enkelsohn an einem Tag durch einen Unglücksfall verloren. Dieser Enkelsohn war damals schon ein paar Wochen zur Schule gegangen und saß in dieser ersten Bank und in eben dieser Klasse. Mein Großvater, der an die Reinkarnationslehre glaubte und hellsichtig veranlagt war, sah in mir den wiedergeborenen Enkel.

 

Ananda hatte nie bestätigt, ob sie die Inkarnation jenes Bruders war, aber sie betonte, dass sie zu kurze Zeit im Jenseits blieb, sich nicht die Zeit nahm um zu verarbeiten und deshalb, aus dieser Übereilung heraus, ein so schweres Schicksal hatte.

 

 

der Großvater, Rabbi Abraham Wassermann

 

In ihrem Aussehen hatte Ananda

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 20.08.2017
ISBN: 978-3-7438-2910-7

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